"Die hellen Seiten der Zukunft" wäre origineller.... JaktuschNova 13 wird wieder eine Themenausgabe sein, diesmal zum Thema "Die dunklen Seiten der Zukunft" - laßt euch überraschen.
Mal wieder Krise der Science Fiction
#151
Geschrieben 10 Juli 2007 - 02:31
#152
Geschrieben 10 Juli 2007 - 06:32
Ich verlege nur deutschsprachige Autoren. Die Rechte plus die Kosten für Übersetzungen sind für Kleinverlage in der Regel zu hoch. Die Wünsche in besagtem Thread solltet ihr besser den großen Publikumsverlagen vortragen. Die werden allerdings schon ihre Gründe haben, warum sie bestimmte Dinge nicht verlegen ...Och, sowas hatten wir hier schon in Angriff genommen - http://www.scifinet....e...pic=5621&=0 - wir können ruhig damit weitermachen(auch als eigener Thread).
Das finde ich auch. Warum sind alle immer nur auf die dunklen Seiten fixiert?"Die hellen Seiten der Zukunft" wäre origineller...
#153
Geschrieben 10 Juli 2007 - 07:17
Das ist eine weit verbreitete, letztlich aber irrige Meinung.Ich verlege nur deutschsprachige Autoren. Die Rechte plus die Kosten für Übersetzungen sind für Kleinverlage in der Regel zu hoch.
"Alles, was es wert ist, getan zu werden, ist es auch wert, für Geld getan zu werden."
(13. Erwerbsregel)
"Anyone who doesn't fight for his own self-interest has volunteered to fight for someone else's."
(The Cynic's book of wisdom)
Mein Blog
#154
Geschrieben 10 Juli 2007 - 07:20
Das kann ich (als Laie) jetzt aber nicht nachvollziehen? Gruß ThomasDas ist eine weit verbreitete, letztlich aber irrige Meinung.
Thomas Sebesta/Neunkirchen/Austria
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#155
Geschrieben 10 Juli 2007 - 07:36
Ich hab geschrieben: In der Regel. Die üblichen Kosten für Übersetzungen kenne ich, daran dürfte (auflagenbedingt) nicht nur so mancher Kleinverlag scheitern. Zu Rechten angloamerikanischer Autoren kannst du mir ja mal eine Mail schicken. Ich lasse mich gerne vom Gegenteil überzeugen.Das ist eine weit verbreitete, letztlich aber irrige Meinung.
#156
Geschrieben 10 Juli 2007 - 08:33
Das weiß ich nicht, ob Du das als Laie nachvollziehen kannst. Ich vermute aber, das Fragezeichen ist ein Tippfehler. Gehen wir mal von den Kosten für die Übersetzung ab - die nicht unerheblich sein können, aber das hängt natürlich vom personellen Umfeld eines jedes Kleinverlages ab -, so sind US-amerikanische Lizenzrechte, wenn man nicht gerade nach den aktuellen Bestsellern giert, ausgesprochen bezahlbar. Wenn man gerade als Kleinverlag mehr auf die Nischen setzt bzw. auf Autoren, die möglicherweise derzeit bei den großen Verlagen nicht en vogue sind, kann man da möglicherweise anfangs etwas höhere Forderungen fix runterhandeln (und wenn man gar bei amerikanischen oder britischen Kleinverlagen guckt, wo auch manches Schmuckstück erscheint, kommen diese erhöhten Forderungen gar nicht erst auf). Wenn die Alternative aber ist, einem deutschen Autor nichts (oder einen warmen Händedruck) oder ein Übersetzungsrecht zu bezahlen, nimmt man natürlich ersteres gerne und behauptet, man würde lieber die deutsche SF unterstützen, das kommt immer gut. (Anwesende Verleger sind von der Aussage letzteren Satzes ausdrücklich ausgenommen, es ist mir bekannt, dass Ernst ein ordentliches Unternehmen führt)Das kann ich (als Laie) jetzt aber nicht nachvollziehen? Gruß Thomas
Bearbeitet von Diboo, 10 Juli 2007 - 08:38.
"Alles, was es wert ist, getan zu werden, ist es auch wert, für Geld getan zu werden."
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#157
Geschrieben 10 Juli 2007 - 08:33
Seid doch mal so lieb und sagt uns in welchen Grössenordnung man sich das vorstellen muß Gruß Thomas... Die üblichen Kosten für Übersetzungen kenne ich, daran dürfte (auflagenbedingt) nicht nur so mancher Kleinverlag scheitern...
Thomas Sebesta/Neunkirchen/Austria
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#158
Geschrieben 10 Juli 2007 - 08:35
Das ist eine weit verbreitete, aber letztlich...Ich hab geschrieben: In der Regel.
DAS ist in der Tat möglicherweise das Problem - nicht der Ankauf der Rechte. Zwei Paar Schuhe.Die üblichen Kosten für Übersetzungen kenne ich, daran dürfte (auflagenbedingt) nicht nur so mancher Kleinverlag scheitern.
Da wird Dir Guido gerne von seinen Erfahrungen berichten.Zu Rechten angloamerikanischer Autoren kannst du mir ja mal eine Mail schicken. Ich lasse mich gerne vom Gegenteil überzeugen.
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#159
Geschrieben 10 Juli 2007 - 08:36
Wo ist eigentlich Gerd, wenn man ihn mal braucht?Seid doch mal so lieb und sagt uns in welchen Grössenordnung man sich das vorstellen muß Gruß Thomas
"Alles, was es wert ist, getan zu werden, ist es auch wert, für Geld getan zu werden."
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#160
Geschrieben 10 Juli 2007 - 08:42
Weil es irre cool ist, so wahnsinnig "dark" zu sein.Das finde ich auch. Warum sind alle immer nur auf die dunklen Seiten fixiert?
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#161 Gast_Michael Iwoleit_*
Geschrieben 10 Juli 2007 - 08:47
Abwarten - eine Themenausgabe zu den strahlenden Seiten der Zukunft steht auch noch auf unserer Liste. Eins nach dem anderen. Gruß MKIDas finde ich auch. Warum sind alle immer nur auf die dunklen Seiten fixiert?
#162
Geschrieben 10 Juli 2007 - 09:15
Sehr löblich Wenn Du die Anthologie für gut befindest und irgendwann mal pädagogisch damit arbeiten willst, möchte ich Dich schonmal auf einen kommenden Artikel von mir dazu im Oldenbourger Deutschmagazin hinweisen. Wenn er erscheint, werde ich im Sonne-Klone-Sterne-Thread infomieren. gruß BartelIch bin mal mit gutem Beispiel voran gegangen und habe mir in der winzigen Buchhandlung hier "Sonne, Klon und Sterne" bestellt. Wenn es gut ist, bekommt es die Bibliothek, denn dort kann ich es nicht im Katalog finden. Ein SF-Regal haben die auch nicht. Nur wild gemischt "Jugend" + "Fantasy allgemein".
#163
Geschrieben 10 Juli 2007 - 09:49
Auf der Mediafon Seite finden sich die Honorarempfehlungen des Verbandes der Übersetzer. Je nach Schwere des Textes wird 26-38 Euro pro Normseite als Richtschnur genannt. Es gab da auch mal eine Erhebung zu den tatsächlich bezahlten Honoraren und die pendelte um die 17,50 Euro für die Normseite (1500 Zeichen). Aber dazu können Leute, die professionell übersetzen, sicher mehr sagen. Wenn sie wollen ...Seid doch mal so lieb und sagt uns in welchen Grössenordnung man sich das vorstellen muß
Wären bei 200 Seiten also rund 3500 Euro und für einen Kleinverlag nicht wieder reinzuholen.
Wie darf man das strahlend interpretieren?Abwarten - eine Themenausgabe zu den strahlenden Seiten der Zukunft steht auch noch auf unserer Liste.
Bearbeitet von Ernst Wurdack, 10 Juli 2007 - 09:53.
#164
Geschrieben 10 Juli 2007 - 10:07
Wobei all das meiner Erfahrung nach leider oft weit über üblichen Honoraren liegt (das sage ich allerdings auch als "Übersetzeranfänger", der noch nicht allzuviel verlangen kann ...).Auf der Mediafon Seite finden sich die Honorarempfehlungen des Verbandes der Übersetzer. Je nach Schwere des Textes wird 26-38 Euro pro Normseite als Richtschnur genannt. Es gab da auch mal eine Erhebung zu den tatsächlich bezahlten Honoraren und die pendelte um die 17,50 Euro für die Normseite (1500 Zeichen). Aber dazu können Leute, die professionell übersetzen, sicher mehr sagen. Wenn sie wollen ...
Wären bei 200 Seiten also rund 3500 Euro und für einen Kleinverlag nicht wieder reinzuholen.
Wie darf man das strahlend interpretieren?
Trotzdem hast du sicher Recht:Übersetzungen sind schlicht zu teuer für Kleinverlage. Bei Shayol können wir uns auch nur die Sachen leisten, die mehr oder weniger als Freundschaftsdienst von Leuten gemacht werden, die anderweitig ihr Geld mit Übersetzen verdienen ...
(und nebenbei: Wenn ich übersetze, hat meine Normseite 1800 Zeichen)
R. Scott Bakker
"We have failed to uphold Brannigan's Law. However I did make it with a hot alien babe. And in the end, is that not what man has dreamt of since first he looked up at the stars?" - Zapp Brannigan in Futurama
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#165
Geschrieben 10 Juli 2007 - 10:10
Wie gesagt: Ob sich das rechnet, hängt vom "personellen Umfeld" des betreffenden Kleinverlages ab. Ich bekomme für meine Übersetzungen bei Atlantis gar kein Vorabhonorar, sondern nur Tantiemen. It's my choiceTrotzdem hast du sicher Recht:Übersetzungen sind schlicht zu teuer für Kleinverlage. Bei Shayol können wir uns auch nur die Sachen leisten, die mehr oder weniger als Freundschaftsdienst von Leuten gemacht werden, die anderweitig ihr Geld mit Übersetzen verdienen ...
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#166 Gast_Michael Iwoleit_*
Geschrieben 10 Juli 2007 - 11:08
Viele Übersetzer haben jetzt sicher ganz laut gelacht. Für durchschnittliche Belletristik-Übersetzungen sind die genannten Honorare utopisch. 12 Euro pro Seite ist im Taschenbuchbereich schon recht gut. Erfahrene Übersetzer, die langjährig für einen Verlag arbeiten, bekommen vielleicht noch etwas mehr. Bei Hardcovern gibt's auch einen Aufschlag. Sachbücher werden in der Regel besser honoriert. Honorare von 20-30 Euro pro Manuskriptseite werden allenfalls von anspruchsvollen Publikationen wie z.B. Spektrum der Wissenschaft bezahlt. Mir ist nicht bekannt, daß Honorare nach Schwierigkeitsgrad der Übersetzung varrieren, jedenfalls im Normalfall nicht. Ob ein Übersetzer am Tag eine oder fünfzehn Seiten übersetzt, ist sein Problem. Die Verhältnisse unterscheiden sich auch nicht zwischen den Übersetzern von Massenliteratur und von anspruchsvoller Belletristik. Einige konkrete Zahlen sind mir bekannt: Bei einer Lesung hat die deutsche Übersetzerin von "Sophies Welt" angegeben, daß sie 24,-- DM pro Seite bekommen hat (soviel hat Heyne damals auch einigen seiner SF-Übersetzer bezahlt). Hans Wollschläger soll für die Neuübersetzung von James Joyces "Ulysses" gerade mal 50.000 DM bekommen haben - eine Putzfrau hätte für fünf Jahre Arbeit mehr Geld bekommen. Die Normseite hat übrigens 1.800 Anschläge (30x60). Gruß MKIAuf der Mediafon Seite finden sich die Honorarempfehlungen des Verbandes der Übersetzer. Je nach Schwere des Textes wird 26-38 Euro pro Normseite als Richtschnur genannt. Es gab da auch mal eine Erhebung zu den tatsächlich bezahlten Honoraren und die pendelte um die 17,50 Euro für die Normseite (1500 Zeichen).
#167
Geschrieben 10 Juli 2007 - 11:24
Ich kann doch nicht andauernd hier reinschauen - schließlich muss ich für diese wunderbaren 30,-- Euro pro Ms.-Seite dicke Fantasy-Wälzer übersetzen, wenn ich es mir nicht gerade auf den Bahamas gutgehen lasse und das letzte fürstliche Honorar verprasse ... Nö, Michael hat schon recht, 12-14 Euro im TB sind die Regel (wobei bei Titeln, die in der Allgemeinen Reihe erscheinen, normalerweise ein bisschen mehr bezahlt wird als für das, was in den Genrereihen erscheint), und die Frage nach dem Schwierigkeitsgrad stellt sich allenfalls dem Übersetzer. Die besagten 12+ Euro gelten übrigens für die großen Verlage; die im Genre veröffentlichenden kleinen und Kleinverlage zahlen mW alle deutlich weniger (und das geht dann runter zu Seitenpreisen, die ich nur sittenwidrig nennen kann - aber das ist ein anderes Thema ...) Grüße GerdWo ist eigentlich Gerd, wenn man ihn mal braucht?
#168
Geschrieben 10 Juli 2007 - 11:27
Seitenpreise? GUIDO!!!!!alle deutlich weniger (und das geht dann runter zu Seitenpreisen, die ich nur sittenwidrig nennen kann - aber das ist ein anderes Thema ...)
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#169 Gast_Michael Iwoleit_*
Geschrieben 10 Juli 2007 - 11:32
Der Fairneß halber sollte man hinzufügen, es ist bisher noch kein Fall bekannt geworden, daß ein Übersetzer draufzahlen mußte. Aber, ähm - man soll's ja nicht beschreien(und das geht dann runter zu Seitenpreisen, die ich nur sittenwidrig nennen kann - aber das ist ein anderes Thema ...)
#170
Geschrieben 10 Juli 2007 - 11:55
Danke mal allen, dass ein bisschen Einblick gewährt wird. zu oben: hört sich ja schrecklich an 50.000 DM = 25.000 Euro für 5 Jahre Arbeit. Kann ich mir aber, so wie es sich anhört, nicht wirklich vorstellen (als Laie) - davon kann man nicht leben. Also sollte die Zeitangabe vermutlich relativiert werden. Es hat wohl 5 Jahre gedauert bis Ablieferung, wie lange gearbeitet wurde (so wirklich) ist wohl eine andere Sache. Ich will hier nicht die Übersetzer ungebürlich zurücksetzen, aber ich nehme mal an, dass in so einem Falle wohl noch andere Arbeit mitläuft, schließlich wird der Gute ja auch von etwas leben müssen. Ich nehme auch nicht an, dass in diesem Falle Liebhaberarbeit dahintersteckt und daher Arbeitszeit investiert wurde aus Freude an der Sache (?). Ich weis aus eigener Erfahrung , dass die Sterblichkeit bei Übersetzern nicht höher ist als bei Durchschnittsbürgern und daher diese vermutlich auch über die Runden kommen (Hauptberuflich oder auch nicht). Das es nicht ein Job ist, mit dem Millionen zu verdienen sind (wohl eher ein Knochenjob-in meiner Vorstellung) ist mir auch klar. Wie auch immer, ich sehe wohl ein, dass die Bezahlung eines Übersetzers (wie großzügig oder sklavenhalterisch auch immer) für Kleinverlage eine Hürde darstellt, die hohe Grenzen aufrichtet. Ohne die oben angesprochene Freude an der Sache von Seiten eines/mehrerer Übersetzer/s ist da wohl nicht viel zu machen. Dank sei all jenen, die trotzdem Übersetzungen aus Freude, Loyalität (was auch immer) zu Anerkennungspreisen oder umsonst machen . Gott sei Dank, denn so kommen auch deutschsprechende/schreibende Autoren zum Zug. Ich bin mir nicht sicher, ob das auch so wäre, wenn die nicht-deutsch-schreibenden Autoren die Übersetzungen auch gleich (kostenlos) mitliefern würden. Aber das würde jetzt wieder auf eine Diskussion "warum gibt es keine so großartigen deutschen Autoren wie englischsprachige" (was so nicht stimmt - natürlich) hinauslaufen. Danke für die Infos Gruß Thomas...Hans Wollschläger soll für die Neuübersetzung von James Joyces "Ulysses" gerade mal 50.000 DM bekommen haben...
Thomas Sebesta/Neunkirchen/Austria
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#171
Geschrieben 10 Juli 2007 - 13:12
5 Jahre für eine Ulysses-Übersetzung scheint mir noch nicht mal viel ...Danke mal allen, dass ein bisschen Einblick gewährt wird. zu oben: hört sich ja schrecklich an 50.000 DM = 25.000 Euro für 5 Jahre Arbeit. Kann ich mir aber, so wie es sich anhört, nicht wirklich vorstellen (als Laie) - davon kann man nicht leben. Also sollte die Zeitangabe vermutlich relativiert werden. Es hat wohl 5 Jahre gedauert bis Ablieferung, wie lange gearbeitet wurde (so wirklich) ist wohl eine andere Sache. Ich will hier nicht die Übersetzer ungebürlich zurücksetzen, aber ich nehme mal an, dass in so einem Falle wohl noch andere Arbeit mitläuft, schließlich wird der Gute ja auch von etwas leben müssen. Ich nehme auch nicht an, dass in diesem Falle Liebhaberarbeit dahintersteckt und daher Arbeitszeit investiert wurde aus Freude an der Sache (?).
Signatures sagen nie die Wahrheit.
Filmkritiken und anderes gibt es auf simifilm.ch.
Gedanken rund um Utopie und Film gibt's auf utopia2016.ch.
Alles Wissenswerte zur Utopie im nichtfiktionalen Film gibt es in diesem Buch, alles zum SF-Film in diesem Buch und alles zur literarischen Phantastik in diesem.
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#172 Gast_Michael Iwoleit_*
Geschrieben 10 Juli 2007 - 14:33
Unterschätze das mal nicht, Thomas. An sehr schwierigen Büchern arbeitet der Übersetzer häufig länger als der Autor. Horst Pukalllus hat an "Stand On Zanzibar" länger übersetzt, als John an dem Buch geschrieben hat (was ich in diesem Fall ziemlich genau weiß, weil ich Autor und Übersetzer persönlich kenne bzw. kannte; die Differenz war, wenn ich mich recht erinnere, sechs vs. zehn Monate). "Ulysses" ist natürlich ein Extremfall. Joyce hat an dem Buch, glaube ich, zwölf Jahre geschrieben. Fünf Jahre Vollzeitarbeit für die Übersetzung scheint mir sogar recht flott. Die Honorarfrage relativiert sich etwas dadurch, daß Wollschläger für die Arbeit mehrere Literaturpreise und sicher auch ein paar Stipenden bekommen hat. Dennoch: Daß ein angesehener und wohlhabender Verlag dem Übersetzer für ein solchen Renommeeprojekt kein angemesseneres Honorar gönnt, ist schon bezeichnend. 200.000 DM wären das unterste vertretbare Minimum gewesen. Gruß MKIhört sich ja schrecklich an 50.000 DM = 25.000 Euro für 5 Jahre Arbeit. Kann ich mir aber, so wie es sich anhört, nicht wirklich vorstellen (als Laie) - davon kann man nicht leben. Also sollte die Zeitangabe vermutlich relativiert werden. Es hat wohl 5 Jahre gedauert bis Ablieferung, wie lange gearbeitet wurde (so wirklich) ist wohl eine andere Sache.
#173
Geschrieben 10 Juli 2007 - 14:39
Signatures sagen nie die Wahrheit.
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#174
Geschrieben 10 Juli 2007 - 15:14
Selbst ist der Mann (und die Frau)! Klar, das kostet Zeit, aber wer wäre besser geeignet, Dein Buch zu übersetzen als Du selbst? (Ich ärgere mich inzwischen, dass ich meine Dissertation nicht gleich auf Englisch geschrieben habe.)Ich kenn die Übersetzungsproblematik nur aus der anderen Richtung. Ich habe mein Buch mal einigen englischsprachigen Verlagen, die vom Programm her an sich prädestiniert wären dafür, angeboten. Und hier war die Reaktion immer: "Solange keine englische Übersetzung vorliegt, schauen wir uns das gar nicht an." Und das ist dann wiederum ne Investition meinerseits, zu der ich momentan nicht bereit bin ...
#175
Geschrieben 10 Juli 2007 - 15:14
hmm... ich geb' ja zu vom Übersetzten absolut keinen Tau zu haben (auf beruflicher Basis schon garnicht). In obigem Falle wird man das so nicht in die Disskussion werfen können, da es dann eben eine Sonderstellung einnimmt. Entweder konnte der Übersetzer mit Zusatzeinnahmen rechnen (Stipendienusw.) oder er war halt doch idealistisch sehr engagiert mit dem Projekt unterwegs. Denn wenn man für sowas fünf Jahre Vollarbeitszeit braucht um es abliefern zu können, dann kann man es nicht für das Geld machen wenn man davon leben muss. Aber egal, war es halt ein schlechtes Beispiel oder sagen wir ein Extremfall. Man wird ja als Übersetzer auch nicht mit solchen Monsterprojekten überhäuft werden Tag für Tag Aber weil wir schon vom Übersetzer reden: Welchen Anteil haben die Übersetzer an der Krise/nicht Krise. Gibt's genug qualifizierte Übersetzer und sind die Übersetzungen auch adäquat. Oder sind die Übersetzungen aus den oben angeführten Gründen (schlecht bezahlt, usw.) nicht gut genug? Ich, als Nicht-englisch-Leser muss mich darauf verlassen, dass der Übersetzer den Roman/die Story so übersetzt, dass es in Deutsch dem entspricht, was in englisch ausdrückt wird. Haben sich die Übersetzungen qualitativ verschlechtert? Ist ein Aussage darüber überhaupt wirklich möglich? Tragen schlechte Übersetzungen zu einer Krise bei? Wenn ich mir simifilm's Post ansehe läuft ja umgekehrt eigentlich garnichts? Die Übersetzer werden eigentlich immer stiefmütterlich behandelt obwohl sie doch eigentlich ein Buch zu Grunde richten können mit einer schlechten Übersetzung? Gruß Thomas... "Ulysses" ist natürlich ein Extremfall. Joyce hat an dem Buch, glaube ich, zwölf Jahre geschrieben. Fünf Jahre Vollzeitarbeit für die Übersetzung scheint mir sogar recht flott. Die Honorarfrage relativiert sich etwas dadurch, daß Wollschläger für die Arbeit mehrere Literaturpreise und sicher auch ein paar Stipenden bekommen hat. Dennoch: Daß ein angesehener und wohlhabender Verlag dem Übersetzer für ein solchen Renommeeprojekt kein angemesseneres Honorar gönnt, ist schon bezeichnend. 200.000 DM wären das unterste vertretbare Minimum gewesen...
Thomas Sebesta/Neunkirchen/Austria
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#176
Geschrieben 10 Juli 2007 - 15:23
Es gibt ja eine Grundregel, dass man immer nur in seine Muttersprache übersetzen soll, und ich glaube, diese Regel ist nicht ganz verkehrt. Obwohl ich viel englische Fachliteratur lese und mich ziemlich gut schriftlich und mündlich ausdrücken kann, fehlt noch viel für eine wirklich gute Übersetzung. Zwischen einem Text, den ein 'native speaker' vestehen kann, und einer wirklich guten - auch stilistisch - Übersetzung besteht ein sehr grosser Unterschied. Ich hatte bei der deutschen Fassung den Anspruch, klar und gut lesbar zu schreiben, und diesen Anspruch möchte ich bei einer Übersetzung nicht aufgeben. Ich habe gerade kürzlich mein erstes englisches Paper beendet. Da bin ich so vorgegangen, dass ich eine erste Fassung auf Englisch geschrieben habe, die ich dann von kompetenter Seite überarbeiten liess. Im Nachhinein muss ich sagen: Wenn ich das direkt hätte übersetzen lassen, wär's auch nicht viel länger gegangen. Am Ende muss das doch ein Muttersprachler checken, und wenn das sorgfältig geschehen soll, ist der Zeitgewinn dann nicht mehr allzu gross (wenn's überhaupt noch einer ist).Selbst ist der Mann (und die Frau)! Klar, das kostet Zeit, aber wer wäre besser geeignet, Dein Buch zu übersetzen als Du selbst? (Ich ärgere mich inzwischen, dass ich meine Dissertation nicht gleich auf Englisch geschrieben habe.)
Bearbeitet von simifilm, 10 Juli 2007 - 15:26.
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#177
Geschrieben 10 Juli 2007 - 15:24
Ich persönlich kann das Gemaule über angeblich schlechte Übersetzungen nicht recht bestätigen. Sicher, es gibt immer das eine oder andere Detail, das bei einer Übertragung danebengehe kann, aber andererseits ist ein Großteil sämtlicher Literatur einfach grundsätzlich unübersetzbar - das beginnt bei Autoren wie Terry Pratchett oder Douglas Coupland und hört da noch lange nicht auf. Umgekehrt, wie wollte man Arno Schmidt adäquat in eine andere Sprache übertragen, und sei es nur das nun wirklich sehr ähnliche Englisch? In Anbetracht dessen finde ich, dass die Übersetzer einen guten Job machen. Ich habe begonnen, meine eigenen Werke teils selbst nach Englisch zu übersetzen. Wer sollte das auch sonst tun? Die Ergebnisse sind natürlich nicht optimal, aber immerhin besser als z.B. die grausige deutschsprachige Fanübersetzung, die Cory Doctorow auf seiner Heimseite hält.Ich, als Nicht-englisch-Leser muss mich darauf verlassen, dass der Übersetzer den Roman/die Story so übersetzt, dass es in Deutsch dem entspricht, was in englisch ausdrückt wird. Haben sich die Übersetzungen qualitativ verschlechtert? Ist ein Aussage darüber überhaupt wirklich möglich? Tragen schlechte Übersetzungen zu einer Krise bei? Wenn ich mir simifilm's Post ansehe läuft ja umgekehrt eigentlich garnichts? Die Übersetzer werden eigentlich immer stiefmütterlich behandelt obwohl sie doch eigentlich ein Buch zu Grunde richten können mit einer schlechten Übersetzung?
#178
Geschrieben 10 Juli 2007 - 15:28
Klar, da stimme ich Dir in allen Punkten zu. Aber wie bringt man einen Muttersprachler dazu, jetzt mal so ohne Geld oder für sehr wenig Geld? Es geht ja gar nicht mal um den Zeitfaktor, sondern darum, überhaupt eine Übersetzung zu bekommen. Abgesehen davon ist es bei Papers durchaus üblich, dass die Autoren selbst schreiben, auch wenn ihre Muttersprache nicht Englisch ist. Die Magazine/Verlage haben dafür ja Lektoren, die die gröbsten Schnitzer beseitigen. Bei Fachliteratur kommt es ja nicht auf Schönheit an; Prosa hingegen steht auf einem anderen Blatt.Es gibt ja eine Grundregel, dass man immer nur in seine Muttersprache übersetzen soll, und ich glaube, diese Regel ist nicht ganz verkehrt. Obwohl ich viel englische Fachliteratur lese und mich ziemlich gut schriftlich und mündlich ausdrücken kann, fehlt noch viel für eine wirklich gute Übersetzung. Zwischen einem Text, den ein Englischsprachender vestehen kann, und einer wirklich guten Übersetzung besteht ein sehr grosser Unterschied. Ich habe gerade kürzlich mein erstes englisches Paper beendet. Da bin ich so vorgegangen, dass ich eine erste Fassung auf Englisch geschrieben habe, die ich dann von kompetenter Seite überarbeiten liess. Im Nachhinein muss ich sagen: Wenn ich das direkt hätte übersetzen lassen, wär's auch nicht viel länger gegangen. Am Ende muss das doch ein Muttersprachler checken, und wenn das sorgfältig geschehen soll, ist der Zeitgewinn dann nicht mehr allzu gross (wenn's überhaupt noch einer ist).
#179
Geschrieben 10 Juli 2007 - 15:32
Wenn Du mit den Übersetzungen zufrieden bist, ist das ok, aber damit das wirklich was taugt, muss man die jeweilige Sprache sehr gut beherrschen. Ein grundsätzliches Problem ist doch, dass ein guter Übersetzer wirklich einiges drauf haben muss. Nicht nur sprachlich/stilistisch - in beiden Sprachen -, er muss auch intellektuell was auf dem Kasten haben. Ich hatte schon beruflich mit Übersetzern zu tun, und da machte ich einige Male die Erfahrung, dass der jeweilige Übersetzer gar nicht begreift, was er übersetzt, und das wird dann schnell in der Übersetzung sichtbar.Ich persönlich kann das Gemaule über angeblich schlechte Übersetzungen nicht recht bestätigen. Sicher, es gibt immer das eine oder andere Detail, das bei einer Übertragung danebengehe kann, aber andererseits ist ein Großteil sämtlicher Literatur einfach grundsätzlich unübersetzbar - das beginnt bei Autoren wie Terry Pratchett oder Douglas Coupland und hört da noch lange nicht auf. Umgekehrt, wie wollte man Arno Schmidt adäquat in eine andere Sprache übertragen, und sei es nur das nun wirklich sehr ähnliche Englisch? In Anbetracht dessen finde ich, dass die Übersetzer einen guten Job machen. Ich habe begonnen, meine eigenen Werke teils selbst nach Englisch zu übersetzen. Wer sollte das auch sonst tun? Die Ergebnisse sind natürlich nicht optimal, aber immerhin besser als z.B. die grausige deutschsprachige Fanübersetzung, die Cory Doctorow auf seiner Heimseite hält.
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#180
Geschrieben 10 Juli 2007 - 15:53
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