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Die Erde erwärmt sich und wir haben ALLE Schuld!


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2613 Antworten in diesem Thema

#2551 Christian Hornstein

Christian Hornstein

    Illuminaut

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Geschrieben 12 November 2024 - 21:09

@Jannis

 

Jetzt hast Du mich etwas überrascht. Ich hätte nicht gedacht, dass Dich diese Nachricht so bewegt, weil Du Dich seit Jahren mit dem Thema befasst hast. Viele Wissenschaftler und auch die Auswertungen des IPCC zeigen seit langem, dass wir das so nicht schaffen können und einzelne Kipppunkte möglicherweise bereits kippen.

 

 

@Fermentarius

 

Es geht schon lange vor allem um Kompensation, nicht um Vermeidung. Die Fantasien über rettende Technologien dienen vor allem dazu, weitermachen zu können wie bisher. Es ist erschreckend, aber die meisten Menschen folgen nach wie vor eher kurzfristigen Anreizen und Entlastungen, leider auch diejenigen, die an den Hebeln der Macht sitzen.



#2552 Tiff

Tiff

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Geschrieben 12 November 2024 - 21:25

Ich bin über 50 und lebe in einer gemäßigten Zone ca. 200 m über Normalnull: mich trifft das nicht mehr so schlimm, aber Pech für alle jüngeren   :bigcry:

Man kann nicht wirklich in die Zukunft sehen, aber man sollte sich keine Illusionen machen. Dass beim Thema Klima irgendwann einmal überall Vernunft einkehrt, ist nicht zu erwarten. Wenn die großen Hauptakteure bei der Klimapolitik nicht mitmachen, wie soll das funktionieren? Deutschland wäre sehr gut beraten, solange es noch kann, für die nahezu unvermeidbare Klimakatastrophe vorzubauen. Irgendwann sind Tage mit über 40 Grad so normal wie heute Tage mit 30 Grad, und das muss jetzt schon eingeplant werden, bei Neubauten, Landwirtschaft, Trinkwasserversorgung usw. Wir müssen krisenfester werden, weil die Klimakatastrophe kommen wird, es sei denn, ein Supervulkan bricht aus, ein Asteroid schlägt ein, oder etwas Vergleichbares geschieht.



#2553 Ming der Grausame

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Geschrieben 14 November 2024 - 14:36






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#2554 Ming der Grausame

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Geschrieben 21 November 2024 - 14:38







Chinas CO₂-Emissionen sinken – warum Klimaschützer trotzdem warnen

Klimawandel: Climeworks bei CO2-Entfernung unter angekündigtem Ziel

Klimawandel: Requiem für den Gletscher

Wasserknappheit: Sogar hier wird das Wasser knapp

Batteriepark in Schleswig-Holstein: Der Mega-Akku

Chinesische Firmen dominieren Europas Solarmarkt – auch dank innovativer KI-Technik

Die 13-monatige Rekordhitzewelle ist vorbei. Was passiert jetzt?

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Neue Herausforderungen im Klimawandel: Was bedeutet der Vormarsch invasiver Arten in Deutschland?
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#2555 Ming der Grausame

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Geschrieben 03 Dezember 2024 - 14:14






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#2556 Ming der Grausame

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Geschrieben 09 Dezember 2024 - 14:13






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#2557 Ming der Grausame

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Geschrieben 17 Dezember 2024 - 15:56






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#2558 Ming der Grausame

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Geschrieben 19 Dezember 2024 - 16:49






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#2559 Jannis

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Geschrieben 26 Dezember 2024 - 11:54

Hoffnungsstiftender Kommentar in der taz, wie man mit diesem Thema umgehen kann:

Aus der taz vom 21.12.2024:

Was wir meinen, wenn wir Hoffnung sagen

von Bernhard Pötter, Peter Unfried, Susanne Schwarz, Carolina Schwarz, Barbara Junge, Jonas Waack, Katharina Schipkowski, online unter: https://www.taz.de/!6056281

Meistens gut gelaunt, offen für sehr viel und immer für eine angeregte Diskussion zu haben!

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#2560 Jannis

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Geschrieben 27 Dezember 2024 - 12:07





 

Hi Ming, was willst du mit diesen Links mitteilen? ich verstehe Deinen Post nicht ohne deinen Text?

 

Du kann vielleicht verstehen, dass es von anderen Menschen als ziemlich unhöflich empfunden wird, wenn eine Diskussion einfach dadurch abgewürgt wird, dass beliebige Links in SPAM-verdächtiger Menge gepostet werden, aber KEIN einziger aktiver Beitrag zum Diskussionsverlauf beigetragen wird?


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#2561 Christian Hornstein

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Geschrieben 28 Dezember 2024 - 11:27

Hoffnungsstiftender Kommentar in der taz, wie man mit diesem Thema umgehen kann:

Aus der taz vom 21.12.2024:

Was wir meinen, wenn wir Hoffnung sagen

von Bernhard Pötter, Peter Unfried, Susanne Schwarz, Carolina Schwarz, Barbara Junge, Jonas Waack, Katharina Schipkowski, online unter: https://www.taz.de/!6056281

 
Worauf wir hoffen können, ist unsicher, da wir nicht in die Zukunft sehen können. Gewiss ist aber, dass wir die Verantwortung dafür tragen, was hier und jetzt geschieht, und damit auch ein Stückweit dafür, welche Zukunft andere Generationen vorfinden werden. Daraus leitet sich aus meiner Sicht die Pflicht ab, alles zu tun, was wir können, um die Dinge zu verbessern, ganz gleich, was die Zukunft bringen wird. Hoffnung, auf was auch immer, ist da eher sekundär.


Bearbeitet von Christian Hornstein, 28 Dezember 2024 - 11:27.


#2562 Jannis

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Geschrieben 28 Dezember 2024 - 11:49

Worauf wir hoffen können, ist unsicher, da wir nicht in die Zukunft sehen können. Gewiss ist aber, dass wir die Verantwortung dafür tragen, was hier und jetzt geschieht, und damit auch ein Stückweit dafür, welche Zukunft andere Generationen vorfinden werden. Daraus leitet sich aus meiner Sicht die Pflicht ab, alles zu tun, was wir können, um die Dinge zu verbessern, ganz gleich, was die Zukunft bringen wird. Hoffnung, auf was auch immer, ist da eher sekundär.


Aber darum geht es ja. Wenn wir die Hoffnung verlieren, wird jeder Mensch sich fragen, wieso gerade er/sie noch was machen soll, wenn der Nachbar doch nichts macht. Gerade die Hoffnung bewegt Menschen weiterhin aktiv zu bleiben, auch wenn man Zweifel hat. Und da sind wir uns ja einig: wir alle müssen uns aktiv beteiligen.

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#2563 Christian Hornstein

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Geschrieben 28 Dezember 2024 - 12:28

Aber darum geht es ja. Wenn wir die Hoffnung verlieren, wird jeder Mensch sich fragen, wieso gerade er/sie noch was machen soll, wenn der Nachbar doch nichts macht. Gerade die Hoffnung bewegt Menschen weiterhin aktiv zu bleiben, auch wenn man Zweifel hat. Und da sind wir uns ja einig: wir alle müssen uns aktiv beteiligen.

 
Ja, Hoffnung ist hilfreich. Was ich meine ist: Falls sie irgendwann zu schwach werden sollte, weil es einfach zu wenig Anlass zur Hoffnung gibt, bleibt uns dennoch immer die Verantwortung, es dennoch zu versuchen. Diese Quelle der Motivation bleibt uns, ganz gleich wie aussichtslos die Dinge erscheinen.



#2564 Jannis

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Geschrieben 29 Dezember 2024 - 09:55

 
Ja, Hoffnung ist hilfreich. Was ich meine ist: Falls sie irgendwann zu schwach werden sollte, weil es einfach zu wenig Anlass zur Hoffnung gibt, bleibt uns dennoch immer die Verantwortung, es dennoch zu versuchen. Diese Quelle der Motivation bleibt uns, ganz gleich wie aussichtslos die Dinge erscheinen.

 

Da will ich jetzt nicht der Mensch mit dem mahnenden Zeigefinger sein, aber Verantwortung spreche ich 99% der Bevölkerung in Deutschland ab, sonst würden nicht jedes Jahr:

 

- die Größen der Autos zunehmen

- das Tempolimit verhindert werden trotz Mehrheit, die dafür ist

- die PS-Angaben (& Verbrauchsmengen) von Autos jedes Jahr zunehmen

- der Fleischkonsum pro Kopf viel zu langsam sinken

- Unmengen an Geld in einer Nacht des Jahres für lautes Boom & Knall verbrannen, was die Feinstaubbelastung erhöht und als Spende wohl sinnvoller gewesen wäre

- die Größe der Wohnfläche pro Kopf zunehmen 

 -etc ... 

 

:bigcry:


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#2565 Christian Hornstein

Christian Hornstein

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Geschrieben 29 Dezember 2024 - 12:40

Da will ich jetzt nicht der Mensch mit dem mahnenden Zeigefinger sein, aber Verantwortung spreche ich 99% der Bevölkerung in Deutschland ab, sonst würden nicht jedes Jahr:

 

- die Größen der Autos zunehmen

- das Tempolimit verhindert werden trotz Mehrheit, die dafür ist

- die PS-Angaben (& Verbrauchsmengen) von Autos jedes Jahr zunehmen

- der Fleischkonsum pro Kopf viel zu langsam sinken

- Unmengen an Geld in einer Nacht des Jahres für lautes Boom & Knall verbrannen, was die Feinstaubbelastung erhöht und als Spende wohl sinnvoller gewesen wäre

- die Größe der Wohnfläche pro Kopf zunehmen 

 -etc ... 

 

:bigcry:

 

Ja, leider werden wir unserer Verantwortung oft nicht gerecht. Das ist aber nicht unabänderlich, sondern auch kulturell bedingt. Die Klimakrise ist nicht zuletzt eine moralische Krise und damit vor allem eine kulturelle und psychologische Krise. Meine Hoffnung, dass wir Menschen uns moralisch weiterentwickeln werden, ist größer, als meine Hoffnung, dass es uns rechtzeitig gelingen wird, das Kippen unseres globalen Klimas zu verhindern, denn sollten wir diese Krise als Art überleben, besteht ja die Möglichkeit daraus etwas zu lernen (ich sehe Dich schon mild lächelnd nachsichtig den Kopf schütteln -_-).



#2566 Mammut

Mammut

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Geschrieben 10 Januar 2025 - 10:19

Da will ich jetzt nicht der Mensch mit dem mahnenden Zeigefinger sein, aber Verantwortung spreche ich 99% der Bevölkerung in Deutschland ab, sonst würden nicht jedes Jahr:

 

- die Größen der Autos zunehmen

- das Tempolimit verhindert werden trotz Mehrheit, die dafür ist

- die PS-Angaben (& Verbrauchsmengen) von Autos jedes Jahr zunehmen

- der Fleischkonsum pro Kopf viel zu langsam sinken

- Unmengen an Geld in einer Nacht des Jahres für lautes Boom & Knall verbrannen, was die Feinstaubbelastung erhöht und als Spende wohl sinnvoller gewesen wäre

- die Größe der Wohnfläche pro Kopf zunehmen 

 -etc ... 

 

:bigcry:

 

Na ja, so einfach ist es auch nicht. Das Tempolimit würde nicht sonderlich viel an der Situation ändern wenn man das mal ehrlich analysiert. Wichtiger wäre es, das Auto einfach mal stehen zu lassen. Auch die Wohngröße: Willst du ältere Menschen, die plötzlich alleine sind, in eine neue, kleinere Wohnung verfrachten? Das wäre aus Klimasicht bestimmt wünschenswert, aber menschlich gesehen ist das eher schwierig.

Wenn man jetzt sieht, wieviel Energie KI verschlingt, wird einem da ganz anders. Das Thema hast du in deiner Auflistung weggelassen. Man sieht, es ist nicht immer die Verantwortung des Einzelnen, die für hohe Klimagase sorgt. 

 

Erreicht wurde letztes Jahr die 1,6 Grad:

2024 war das heißeste Jahr seit Messbeginn - 1,5 Grad erstmals überschritten - n-tv.de

 

Was Hoffnung macht: Wir haben uns vor nicht allzu langer Zeit auf dem Weg einer Erwärmung von 4-6 Grad zum Ende des Jahrhunderts bewegt, jetzt sind wir glaube ich im Korridor von 2,6-3 Grad. Vieles ist auf den Weg gebracht und in der Industrie gibt es viele Initiativen, den Herstellungsprozess umzustellen und dadurch CO2 Äquivalente einzusparen.

Realistisch betrachtet braucht das aber alles Zeit. Einerseits müssen die meisten Techniken erst entwickelt werden, andererseits dauert es, bis der Druck groß genug ist, etwas bzw. mehr zu tun. Man muss ja nur mal diesen Thread durchforsten, da sieht man, es gibt genügend Gruppen, die den Klimawandel leugnen (oder relativieren) und mehr oder minder aktiv gegen eine Veränderung sind.

 

Letztendlich muss sich natürlich jeder fragen, was er selbst tun kann und will, um die Erwärmung zu stoppen. Aber jeder ist auch nur ein kleiner Teil des Rädchens und man sieht ja gerade an Firmen wie Alphabet, die predigen Wasser und trinken Hochprozentiges.



#2567 Sam Francisco

Sam Francisco

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Geschrieben 10 Januar 2025 - 11:30

Oftmals ist es aber einfach nur Dummheit. Meine Wohngemeinde hat jetzt einen Klimaschutzmanager eingestellt, wird aber am Wochenende die ganzen eingesammelten Weihnachtsbäume verbrennen. Finde den Fehler.
Future ist die Zukunft!
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#2568 Mammut

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Geschrieben 10 Januar 2025 - 13:49

Ist ja angeblich klimaneutral so ein Baumleben. Ich persönlich verzichte auf den Weihnachtsbaum.

 

Wie schützt man sich vor Dunkelflauten, den Zeiten ohne Sonne und Wind? Mit dem stärkeren Ausbau von Sonne und Wind. Ein Widerspruch? Nein, sagt Simone Peter im "Klima-Labor" von ntv. 

"Klima-Labor" mit Simone Peter: "Dunkelflauten nehmen durch den Ausbau der Erneuerbaren ab" - n-tv.de


Bearbeitet von Mammut, 10 Januar 2025 - 13:49.


#2569 Fermentarius

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Geschrieben 10 Januar 2025 - 16:25

Ist ja angeblich klimaneutral so ein Baumleben. Ich persönlich verzichte auf den Weihnachtsbaum.

 

Wie schützt man sich vor Dunkelflauten, den Zeiten ohne Sonne und Wind? Mit dem stärkeren Ausbau von Sonne und Wind. Ein Widerspruch? Nein, sagt Simone Peter im "Klima-Labor" von ntv. 

"Klima-Labor" mit Simone Peter: "Dunkelflauten nehmen durch den Ausbau der Erneuerbaren ab" - n-tv.de

Wir haben auch schon seit Jahren keinen Weihnachtsbaum, nicht nur aus ökologischen Gründen, sondern zugegeben größtenteils aus praktischen. Zum Thema Dunkelflaute: Wenn ich das Interview richtig lese, dann hilft gegen Dunkelflauten nicht so sehr der Ausbau der Erneuerbaren Energien, sondern eher der Ausbau der Speicher. Dazu zählt Frau Peter auch die Biogas-Anlagen. Sie schlägt vor, die Anlagen auszubauen und größere Gasbehälter anzulegen.

Ob das aber wirklich reicht, wage ich doch zu bezweifeln. Es gibt wohl fast in jedem Winter Tage, an denen kaum Wind weht während zugleich eine dicke Hochnebeldecke über dem Land liegt. Und bis zu zwei Wochen kann dieses Wetter durchaus anhalten. In dieser Zeit verbraucht Deutschland mehr als 20 Terawattstunden Strom. In Zukunft, wenn alle Autos elektrisch fahren und alle Heizungen mit Wärmepumpen betrieben werden, könnte es auch leicht das Doppelte sein. Die derzeit verfügbaren und geplanten Speicher kommen nicht einmal in die Nähe dieser Werte.

Ich habe mir mal ausgerechnet, wie groß ein Batteriespeicher sein müsste, damit ich unseren Bedarf für zwei Wochen decken kann - nur für den hypothetischen Fall eines längeren Stromausfalls. Das Ergebnis: Es wären deutlich mehr als 150 Kilowattstunden. Einen solchen Speicher kann ich mir aber im Moment nicht leisten. Da müssten die Akkus noch wesentlich billiger werden ...



#2570 rostig

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Geschrieben 10 Januar 2025 - 16:41

"Es gibt wohl fast in jedem Winter Tage, an denen kaum Wind weht während zugleich eine dicke Hochnebeldecke über dem Land liegt. Und bis zu zwei Wochen kann dieses Wetter durchaus anhalten." Das ist lokal korrekt, aber landesweit sehr unwahrscheinlich. Daher ist es wichtig, erneuerbare Energie eben landesweit zu "ernten". Das erfordert vor allem ein ausgebautes Stromnetz das übrigens auch ein hervorragender Speicher ist. Zudem befinden wir uns in einem europaweiten Stromverbund und eine europaweite Nebelflaute ist noch unwahrscheinlicher. Aber es stimmt, dass der Ausbau der Speicherstruktur fahrlässig vernachlässigt wurde wie so viele andere Investitionen in unsere Infrastruktur. Und jetzt sollen es die Politiker richten, die es 20 Jahre lang verbockt haben.



#2571 Mammut

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Geschrieben 10 Januar 2025 - 16:44

Sie schreibt ja, es braucht eine Kombination mehrerer Faktoren:

Mehr Solar und Windenergie in der Hoffnung nicht überall Dunkelflauten zu haben

Mehr Batteriespeicher, da gehören natürlich auch der elektrische Fahrzeugpark dazu. Wenn ich mein Auto an die Ladesäule hänge und ich es nicht nutze, kann in der Zeit Energie entnommen werden, der später wieder zugefügt wird.

Biogasanlagen sollen als Reserve dienen, genau wie im Süden die Wasserkraft.

Dazu kommt das europäische Netz, in dem man ebenfalls Energie beziehen kann.

 

Ob das ohne Reservekraftwerke reicht? Sie sagt ja, räumt aber auch ein, es hängt davon ab, wie weit man bis dahin gekommen ist bezüglich Erneuerbaren Energien, Netzausbau und Energiespeicher.



#2572 Christian Hornstein

Christian Hornstein

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Geschrieben 11 Januar 2025 - 14:31

Na ja, so einfach ist es auch nicht. Das Tempolimit würde nicht sonderlich viel an der Situation ändern wenn man das mal ehrlich analysiert. Wichtiger wäre es, das Auto einfach mal stehen zu lassen. Auch die Wohngröße: Willst du ältere Menschen, die plötzlich alleine sind, in eine neue, kleinere Wohnung verfrachten? Das wäre aus Klimasicht bestimmt wünschenswert, aber menschlich gesehen ist das eher schwierig.

Wenn man jetzt sieht, wieviel Energie KI verschlingt, wird einem da ganz anders. Das Thema hast du in deiner Auflistung weggelassen. Man sieht, es ist nicht immer die Verantwortung des Einzelnen, die für hohe Klimagase sorgt. 

...

Letztendlich muss sich natürlich jeder fragen, was er selbst tun kann und will, um die Erwärmung zu stoppen. Aber jeder ist auch nur ein kleiner Teil des Rädchens und man sieht ja gerade an Firmen wie Alphabet, die predigen Wasser und trinken Hochprozentiges.

 

Im Prinzip stimme ich Dir zu, dass der einzelne Mensch allein es nicht schaffen kann, das große Ruder herumzudrehen, aber viele einzelne schon. Es kommt darauf an, dass jeder das, was er kann und wozu er befugt ist, auch tut. An Deinen Beispielen veranschaulicht:

=> Das Auto stehen zu lassen ist zum einen die Entscheidung eines einzelnen, aber auch die Auswirkung der Entscheidungen einzelner ÖPNV-Planer

=> Die Entscheidung im Alter wohnen zu bleiben und dennoch keinen Platz zu verschwenden, wird auch durch die weitsichtige Planung beim Bau beeinflusst

=> Ohne KI wird es nicht gehen, deshalb hängt unsere Zukunft davon ab, welche Entscheidungen die Entwickler von KI und von Systemen zur Energiegewinnung treffen

 

Wesentlich sind oft strukturelle Entscheidungen einzelner Befugter, die Rahmenbedingungen beeinflussen. Spätestens wenn diese stimmen, sind dann die Nutzeri dieser Strukturen am Zug. Bottom-up können Verbraucheri wesentlich mehr Einfluss ausüben als sie oft meinen.



#2573 Christian Hornstein

Christian Hornstein

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Geschrieben 11 Januar 2025 - 15:06

Und jetzt sollen es die Politiker richten, die es 20 Jahre lang verbockt haben.

 

Ob das ohne Reservekraftwerke reicht? Sie sagt ja, räumt aber auch ein, es hängt davon ab, wie weit man bis dahin gekommen ist bezüglich Erneuerbaren Energien, Netzausbau und Energiespeicher.

 

Genau. Die Kombi macht's. Und leider nochmal: genau. Es geht nicht nur um Wandel, sondern um Wandel innerhalb einer bestimmten Zeit. Deshalb rechnen alle Modelle auch nicht nur mit regenerativer Energie und der Kombination genannter Speichersysteme, sondern auch mit aktiver Zurückgewinnung von Treibhausgasen aus der Atmosphäre. Fehlt letzteres, wird es nicht rechtzeitig klappen. Da nicht nur diese Komponente, sondern auch die anderen auf absehbare Zeit unzureichend bleiben werden, erst recht, nachdem Europa sich anschickt, sich selbst abzuschaffen, und voraussichtlich von den USA, Russland und China in die Zange genommen werden wird, und zwar nicht in einen Wettbewerb, in dem es darum geht, wer am wenigsten Treibhausgase emittiert, können wir uns alle leicht ausrechnen, dass es bei den 1,6°C globale Erwärmung sicher nicht bleiben wird.
 


Bearbeitet von Christian Hornstein, 11 Januar 2025 - 15:08.


#2574 Fermentarius

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Geschrieben 12 Januar 2025 - 15:59

Genau. Die Kombi macht's. Und leider nochmal: genau. Es geht nicht nur um Wandel, sondern um Wandel innerhalb einer bestimmten Zeit. Deshalb rechnen alle Modelle auch nicht nur mit regenerativer Energie und der Kombination genannter Speichersysteme, sondern auch mit aktiver Zurückgewinnung von Treibhausgasen aus der Atmosphäre. Fehlt letzteres, wird es nicht rechtzeitig klappen. Da nicht nur diese Komponente, sondern auch die anderen auf absehbare Zeit unzureichend bleiben werden, erst recht, nachdem Europa sich anschickt, sich selbst abzuschaffen, und voraussichtlich von den USA, Russland und China in die Zange genommen werden wird, und zwar nicht in einen Wettbewerb, in dem es darum geht, wer am wenigsten Treibhausgase emittiert, können wir uns alle leicht ausrechnen, dass es bei den 1,6°C globale Erwärmung sicher nicht bleiben wird.
 

Viele Pläne in der EU und in Deutschland beinhalten eine Hoffnungskomponente, weil Berechnungen im Allgemeinen zeigen, dass der eingeschlagene Weg nur unter günstigsten Umständen zum Ziel führt. Der russische Angriff auf die Ukraine und der schnelle Anstieg der globalen Temperaturen zeigen aber, dass die Umstände alles andere als günstig sind.

Deutschland hat sich die Sache extra schwer gemacht und für die Energiewende den Weg der reinen Lehre eingeschlagen, der, wie das bei perfekten Lösungen häufig vorkommt, extrem teuer wird. Allein der Ausbau der Stromnetze wird wohl mindestens 650 Milliarden Euro bis 2045 kosten. Und dann sollen noch mindestens 24 GW an Wasserstoffkraftwerken gebaut werden, sowie Elektrolyseure für die Erzeugung von grünem Wasserstoff, Wasserstoffpipelines und Wasserstoffspeicher. Die Gesamtkosten kratzen also wohl an der Billionengrenze.

Das Problem ist nur: Wenn wir diese Pläne im Sinne der guten Sache ohne Rücksicht auf Verluste durchziehen werden wir dabei eventuell die Wirtschaft ruinieren. Und dann  werden wir das nötige Geld nicht aufbringen können. Die Energiewende bleibt irgendwo auf halbem Wege stecken, was die Sache eher noch teurer macht. Eine künftige Regierung muss also die Wirtschaft soweit ankurbeln, dass die Energiewende wie geplant stattfinden kann, oder sie müsste an der reinen Lehre Abstriche machen und pragmatische Lösungen zulassen.


Bearbeitet von Fermentarius, 12 Januar 2025 - 16:02.


#2575 George Nelson

George Nelson

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Geschrieben 12 Januar 2025 - 17:08

Das Problem ist nur: Wenn wir diese Pläne im Sinne der guten Sache ohne Rücksicht auf Verluste durchziehen werden wir dabei eventuell die Wirtschaft ruinieren. Und dann  werden wir das nötige Geld nicht aufbringen können. Die Energiewende bleibt irgendwo auf halbem Wege stecken, was die Sache eher noch teurer macht. Eine künftige Regierung muss also die Wirtschaft soweit ankurbeln, dass die Energiewende wie geplant stattfinden kann, oder sie müsste an der reinen Lehre Abstriche machen und pragmatische Lösungen zulassen.

 

Es gibt Leute, die der Ansicht sind, dass der Kapitalismus den Wandel nicht schafft.

 

Ich lese gerade das Buch von Ulrike Herrmann "Das Ende des Kapitalismus: Warum Wachstum und Klimaschutz nicht vereinbar sind – und wie wir in Zukunft leben werden".

 

Das liest sich so spannend wie ein guter SF-Roman.

 

 


Bearbeitet von George Nelson, 12 Januar 2025 - 17:09.


#2576 Fermentarius

Fermentarius

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Geschrieben 12 Januar 2025 - 17:46

Es gibt Leute, die der Ansicht sind, dass der Kapitalismus den Wandel nicht schafft.

 

Ich lese gerade das Buch von Ulrike Herrmann "Das Ende des Kapitalismus: Warum Wachstum und Klimaschutz nicht vereinbar sind – und wie wir in Zukunft leben werden".

 

Das liest sich so spannend wie ein guter SF-Roman.

Die Frage ist nicht, ob der Kapitalismus die Wende schafft. Der Staat muss der Marktwirtschaft den Rahmen so setzen, dass eine CO2-freie Wirtschaft sinnvoll wird. Und Ulrike Herrmanns Buch würde ich eher unter Fantasy einordnen, naja, sagen wir "utopische Literatur". Natürlich könnte man auch den Sozialismus wiederbeleben, aber hat zu seiner Zeit nicht nachweisen können, dass er sozialverträglicher, umweltverträglicher und effizienter arbeitet als der Kapitalismus.

 

 



#2577 Naut

Naut

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Geschrieben 12 Januar 2025 - 17:59

Bei Herrmann geht es nicht um Sozialismus.
Sie führt als Beispiel die "Mangelwirtschaft" Großbritanniens an, als eine Möglichkeit, regulierend in eine Marktwirtschaft einzugreifen, um bestimmte Ziele zu verwirklichen.

Bearbeitet von Naut, 12 Januar 2025 - 18:23.

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#2578 Fermentarius

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Geschrieben 12 Januar 2025 - 18:27

Bei Herrmann geht es nicht um Sozialismus, das ist Unsinn.

Sozialismus war auch als weitere und gleich verworfene Alternative genannt. Bei Ulrike Herrmann geht darum, die Wirtschaft kontrolliert zu schrumpfen. Aber bei der Energiewende geht ja nicht ums schrumpfen, es geht um einen aktiven Umbau, um gewaltige teure neue Anlagen, die gebaut und bezahlt werden müssen. Und das ist nur ein Teil der gewaltigen Kosten, die auf uns zukommen. So müssen inzwischen in großem Maßstab Infrastrukturen repariert und erneuert werden. Allein die Kommunen schieben jetzt schon Investitionen von mehr als mehr als 180 Milliarden Euro vor sich her. Die Bahn braucht mehr als 90 Milliarden bis 2027, und sicher noch einmal das gleiche bis 2040. Die Autobahnbrücken bröckeln, Krankenhäuser müssen dringend renoviert werden. Und jetzt kommt noch der erhöhte Verteidigungsbedarf. Allein der zweifellos notwendige Zivilschutz wird schon reichlich teuer. Und das ist nur der Erhaltungsbedarf, damit ist noch nichts ausgebaut. Und das wird auch nötig. Zum Beispiel müssen alle Kläranlagen so ausgebaut werden, dass sie auch Medikamente und deren Abbauprodukte beseitigen.

 

Wie das alles bei einer schrumpfenden Wirtschaft gestemmt werden soll, ist mir schleierhaft.



#2579 Naut

Naut

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Geschrieben 12 Januar 2025 - 18:41

Genau deshalb argumentiert sie ja, dass hier ein Mangel verwaltet werden muss. Aber ich will das gar nicht verteidigen, ich bin da auch nicht von überzeugt.

Bei Deinen Ausführungen (die ich in den Zahlen plausibel finde) ist mir noch unklar, wie Du zu der Einordnung von Deutschlands Politik als "reiner Lehre" kommst. Deutschland hinkt in vielen Umwelttechniken hinter den USA, China, Schweden, Norwegen oder Dänemark hinterher, da kann man kaum von reiner Lehre sprechen. Im Gegenteil haben die für uns typischen Kompromisse zu eben der aktuellen Situation massiver Investitionsstaus geführt.

Bearbeitet von Naut, 12 Januar 2025 - 18:43.

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#2580 Fermentarius

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Geschrieben 12 Januar 2025 - 19:16

Die reine Lehre besagt, dass Strom eben nur und wirklich nur aus erneuerbaren Quellen im engeren Sinne kommen darf, also Photovoltaik und Windkraftanlagen. Der Ausbau von Biogasanlagen ist kaum noch möglich, weil das inzwischen auf Kosten des Anbaus von Getreide oder Futtermais ginge. Kernkraft, die vielen europäischen Staaten einen wichtigen Teil des Strommixes bildet, ist hier inzwischen abgeschaltet wird kaum wiederkommen. Wasserkraft ist ausgeschöpft, auch aus Umweltgesichtspunkten und wegen der jedes Mal zu erwartenden Anwohnerproteste. Nur haben wir eben das bekannte Problem, dass der Strom aus Sonne und Wind nicht dann zur Verfügung steht, wann er gebraucht wird. Und beim Ausgleich dieses Problems wird es dann richtig teuer.

Allein der Ausbau des Stromnetzes kostet mindestens 650 Milliarden Euro (siehe Link in einem vorletzten Post).

Zum Beispiel geht bei der Kette Stromerzeugung -> Wasserstoffherstellung -> Wasserstofftransport -> Wasserstoffspeicherung -> Wasserstofftransport -> Wasserstoffkraftwerk ungefähr zwei Drittel der ursprünglichen Energie verloren. Das macht Strom aus grünem Wasserstoff extrem teuer, auch wenn er eben das Potential hat, Strom über mehrere Monate zu speichern. Und nicht zu vergessen: Es gibt bisher weltweit nicht ein einziges Wasserstoffkraftwerk der vorgesehen Größe. Und Elektrolyseure mit nötigen Kapazität auch nicht. Das wird also eine gewaltige Aufgabe für Techniker und Ingenieure. Sie ist zweifellos lösbar, aber im Moment sieht es so aus, als ob Deutschland die Entwicklungskosten trägt und sich mit der ersten, noch fehlerhaften Version der Systeme herumschlagen muss. Natürlich könnte es sein, dass deutsche Firmen irgendwann die verbesserten Systeme in alle Welt verkaufen. Ein tief sitzender Pessimismus lässt mich allerdings vermuten, dass die Chinesen und diesen Teil der Aufgabe abnehmen werden.




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