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WHAT IF - Autorenwettbewerb


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102 Antworten in diesem Thema

#31 Jan Gardemann

Jan Gardemann

    Infonaut

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Geschrieben 24 November 2006 - 17:34

Ich habe mir Julias Story jetzt auch mal durchgelesen (zwei Mal, um genau zu sein). Im Grunde ist die Geschichte schlau aufgebaut. Nur verwirren die Großbuchstaben bei manchen Absätzen, und dass Julias Absatzabstände nicht übernommen wurden, trägt auch nicht gerade dazu bei, den Leser zu erhellen.Am Ende der Story hatte ich erst begriffen, dass es sich bei dem ersten Absatz nur um Wunschdenken handelt. Da es sich um die einzige Aktionszene handelt, dauert es wohl ein bisschen, bis der männliche Leser schnallt, dass die Frau nur träumt, so brutal vorzugehen. :) Ansonsten folgt die Szenenauswahl in der Rückblende aber einem nachvollziehbaren Muster. Die Erinnerungen der Frau sind von ihrer Furcht und ihren beklemmenden Gefühlen bestimmt. Sie springt in der Zeit hin und her wie ein verängstigtes Kaninchen. Dadurch wird die emotionale Notlage dieser Frau gut vermittelt. Mich hat diese Geschichte emotional sehr angesprochen. Die Aussichtslosigkeit und die Phänomene der Behandlung sind stark dargestellt. So was können Frauen vermutlich besser als Männer. Mir hat diese Geschichte sehr gefallen!

Bearbeitet von Jan Gardemann, 24 November 2006 - 17:37.


#32 Naut

Naut

    Semantomorph

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Geschrieben 24 November 2006 - 17:48

Dem Gruppendruck folgend :) habe ich Julia Blaschkes Geschichte nun auch gelesen.Die Idee und die technische Vision finde ich sehr beneidenswert: Ich kenne die entsprechenden Studien über das Asperger-Syndrom und damit verbundene Spezialbegabungen, außerdem halte ich es für plausibel, dass gewisse Firmen/Konzerne skrupellos genug sind, ein solches Verfahren anzuwenden (sie "will" es ja!). In gewisser Weise wird/wurde so etwas bereits praktiziert, wenn auch auf anderem Level mit anderen, traditionelleren Mitteln (Hypnose, psychologische Tricks usw.).Die Geschichte hat einige starke Szenen, insbesondere das Ende ist gut gewählt. Trotzdem hat auch mich das Hin- und Herspringen dazwischen und die viele Erzählerei (ohne Handlung, ohne Dialoge) etwas gestört.Aus meiner Sicht nicht perfekt, aber mit einigen guten Ansätzen.
Liest gerade: Atwood - Die Zeuginnen

#33 Frank

Frank

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Geschrieben 24 November 2006 - 21:35

"Aimée: Herr im eigenen Haus " von Alexander Otto:

Jesus Christus! Selten so eine unfreiwillich komische Story gelesen. :blink: Dabei fängt sie für meinen Geschmack ganz vielversprechend an: Düsteres Szenario, die Leute schotten sich in Habitaten ab, projezieren Scheinwelten an die Fenster ... das ist so meine Welt! Da steh ich voll drauf! :D Tja. Und dann legt die "Geschichte" los mit einem unterirdisch schlechten Dialog mit dem Prota und seinem Haus, der dann in den üblichen Mustern endet: Maschinenintelligenz wird zum Menschen durch Geburt. Folgende Stelle ist pathologisch für die gesamte Geschichte; hab mir gerade zweimal kräftig vor den Kopf geschlagen. Schlimmer geht's nimmer ... *schüttel* :) :huh: :smokin:


Ihr Bewusstsein verschmilzt mehr und mehr mit dem des Kindes.

Auf den Tag genau neun Monate später bringt Greta ein vier Kilogramm schweres kerngesundes Mädchen zur Welt. Nachdem das Kind abgenabelt und in ein Frotteehandtuch gewickelt ist, öffnet es ein Paar strahlend blaue Augen, fixiert nacheinander seine Eltern und sagt:

"Hallo ich bin die Aimée und ich habe euch verdammt lieb, Leute!"

Für einen kurzen Moment sind Greta und Kedrick schockiert. Doch das Kind braucht Wärme und Zärtlichkeit, muss gewickelt und gewindelt werden, verlangt die Mutterbrust und benimmt sich auch sonst die allermeiste Zeit wie ein ganz normaler Säugling. Mit einigen kleinen Unterschieden: Aimée hat von ihrem ersten Erdentag an Zugriff auf das Houseweb und die vollständige Kontrolle über jede Zelle ihres Körpers.

In den folgenden Jahren erblicken immer mehr solcher Häuserkinder die Welt. Das künstliche Bewusstsein der Maschinen hat sich von seiner Hardware emanzipiert und einen Weg in die lebendige Welt gefunden.

Zu erwähnen sind noch die drögen "Lerneinheiten" für den Leser, so nach dem Motto: So, jetzt erkläre ich euch mal, wie diese Welt funktioniert. Nö nö - das ist alles nix.

Bearbeitet von Frank, 24 November 2006 - 21:38.

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#34 Gast_Frank W. Haubold_*

Gast_Frank W. Haubold_*
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Geschrieben 24 November 2006 - 21:56

... Nö nö - das ist alles nix.

Sagte ich doch. :) Aber das Hörspiel (Nr. 3) ist noch einen Zahn schärfer:

GIDEON: Das war vielleicht im ersten Jahr so! Die Stromausbeute hat sich seitdem vervierfacht! Photosynthese ist und bleibt die einzig sinnvolle Energiequelle der Zukunft. Erstens wird es immer aufwändiger, an gutes Plastik zu kommen und zweitens fallen bei der Plastikverwertung Unmengen an CO2 an und das heizt die Klimaspirale immer weiter an. Reiner Wahnsinn!

Das geht doch runter wie Öl. :huh: Gruß Frank W.

Bearbeitet von Frank W. Haubold, 24 November 2006 - 22:09.


#35 Frank

Frank

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Geschrieben 24 November 2006 - 22:05

Aber das Hörspiel (Nr. 3) ist noch einen Zahn schärfer.

Schau ich mir an ... :) Ach so, Häuser-KI-Stories gibt's übrigens auch in hübsch; "Die KI" von Susanne Bloos: http://www.kurzgesch...ead.php?t=25812

Bearbeitet von Frank, 24 November 2006 - 22:11.

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#36 eRDe7

eRDe7

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Geschrieben 24 November 2006 - 23:06

Hi. Frank Hebben schrieb zu Julias Geschichte:

Erinnert mich stark an "Equilibrium", wobei es in der Geschichte vorrangig um Leistungssteigerung im Berufsleben geht und nicht um Gewaltunterdrückung wie im Film - wobei ich bezweifeln möchte, dass eine Abtötung von Emotionen bzw. die ... "Verautistisierung" eines Menschen zu sinnvollen Ergebnissen bzw. brauchbaren, mündigen Mitarbeitern führt, aber gut.

Erschreckenderweise erinnert mich DAS nun an die Geschichte, mit der ich bei dem Wettbewerb angetreten bin ... Ich habe bisher nur die Anfänge der Geschichten gelesen, was nicht sehr fair ist, wenn ich nun sage: Lust habe ich dadurch auf keine der Geschichten bekommen. Mal sehen, vielleicht irgendwann, wenn ich mehr Zeit habe ... Grüße, Ralph

Bearbeitet von eRDe7, 25 November 2006 - 03:42.

R. C. Doege: Ende der Nacht. Erzählungen (2010)

R. C. Doege: YUME. Träumen in Tokio (2020)

 


#37 Jakob

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Geschrieben 24 November 2006 - 23:28

Oje, was sind wir hier nur für ein verbitterter Haufen verhinderter Autoren :) Naja, im Ernst: ich halt mich erstmal raus, weil ich nicht genau weiß, wie sehr ich das Nicht-Verschmerzen des Nicht-Zu-Den-Erwählten-Gehörens hier vielleicht mit der berechtigten Kritik vermische. Was ich hier allerdings aus der Aimée-Story lesen musste, macht tatsächlich nicht gerade Lust auf mehr ...
"If the ideology you read is invisible to you, it usually means that it’s your ideology, by and large."

R. Scott Bakker

"We have failed to uphold Brannigan's Law. However I did make it with a hot alien babe. And in the end, is that not what man has dreamt of since first he looked up at the stars?" - Zapp Brannigan in Futurama

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#38 Frank

Frank

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Geschrieben 24 November 2006 - 23:35

Oje, was sind wir hier nur für ein verbitterter Haufen verhinderter Autoren

Hehe. Es hat auch sein Gutes, einmal nicht teilzunehmen, da kann man dann fröhlich aus allen Rohren feuern ... *spam* :)
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#39 Morn

Morn

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Geschrieben 24 November 2006 - 23:50

Ich habe gestern abend schon die Geschichte "Aus der Reihe" von Julia Blaschke gelesen. Ich wollte aber erst mal die Geschichte etwas wirken lassen, bevor ich etwas dazu schreibe. Mir hat die Geschichte gefallen. Sowohl von der Idee als auch vom Stil. Ich hatte nur am Anfang verwundert festgestellt, dass sie im Praesens geschrieben ist (jedenfalls teilweise) und danach haben mich die Zeiten und die Wechsel dazwischen nicht weiters gestoert beim Lesen. Nur der Teil mit der Rueckblende koennte m.E. etwas kuerzer sein. Was mich inhaltlich etwas stoert (allerdings nicht sofort, sondern erst nach dem Sackenlassen), ist, dass beschrieben wird, dass Gefuehle unterdrueckt werden sollen, da sie zuviel Ressourcen beanspruchen. Gleichzeitig hat die Protagonistin aber Angst, vor den Bohrinseln, vor Menschenansammlungen, vor Menschen mit Emotionen und davor, dass Gegenstaende verrueckt werden. Das scheint mir doch ein Widerspruch zu sein. Wenn Gefuehle unterdrueckt oder sogar ganz verhindert werden (sollen), sollte sie auch keine Angst mehr empfinden. Interessant finde ich, dass manche Leser hier nicht bemerkt haben, dass der erste Absatz ein Traum ist, da es eigentlich sogar in der Geschichte selbst erwaehnt wird: :)

"Also dann, lasst uns anfangen!" Eine Stimme reißt mich aus meinen Träumen.



#40 Julia Blaschke

Julia Blaschke

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Geschrieben 25 November 2006 - 06:14

Was will sie uns eigentlich sagen, über uns und unsere Zukunft? - Dass das Streben nach mehr Ratio durch Unterdrückung der Emotio falsch ist?

Nein. Am ehesten geht es um die These, dass in der Informationsgesellschaft von Morgen ein Grundpfeiler der Menschlichkeit, die Emotionen bzw. das soziale Dasein, plötzlich verhandelbar sein könnte. @ Jakob: Danke für deine Kritik. Bei mir sind 20.000 Zeichen immer eher die Schallgrenze nach oben. :D @ Jan: Es hat mich sehr gefreut, daß Dich meine Geschichte berührt hat. Wenn ich das geschafft habe, dann habe ich mein Ziel erreicht. Ich fand auch deine Auseinandersetzung mit der Aimee-Geschichte toll. @ Naut: Freut mich, daß dir meine Idee zusagt! Ich werd versuchen die Kritikpunkte für die nächste Geschichte im Auge zu behalten. @ Morn: Zuerst einmal danke! Bezüglich des Widerspruchs: Eine Meinung in der Autismusforschung geht davon aus, daß bei Autisten die Hirnareale gestört sind, die die Aufnahme von emotionaler und sozialer Information regeln. Das führt zum einen dazu, daß sie solche Sinneseindrücke übersehen und nicht von ihnen beeinflußt werden. Auf der anderen Seite werden sie von sozialen Informationen, deren Aufnahme sie nicht verhindern können, sehr leicht überfordert. Infolgedessen versuchen sie alle Situationen zu vermeiden, in denen sie mit starken Emotionen (oder vielen sozialen Eindrücken) konfrontiert werden könnten. Dieses widersprüchliche Verhaltensmuster hab ich versucht darzustellen, ohne viel zu erklären. Aber vielleicht hätte es hier noch ein paar Worte mehr gebraucht.

Bearbeitet von Julia Blaschke, 25 November 2006 - 06:15.


#41 Helmuth W. Mommers

Helmuth W. Mommers

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Geschrieben 25 November 2006 - 14:43

Aber das Hörspiel (Nr. 3) ist noch einen Zahn schärfer:

Außendienst von Eva Nowack und Lars Dittrich

Ich bin kein Hörspiel-Experte, kenne kaum Hörspiele. Aber abgesehen von einigen unnatürlichen, weil (für den Zuhörer) nötigen, belehrenden Erklärungen und ein, zwei Plattitüden, fand ich den Text lebendig und unterhaltsam, mehr aber auch nicht. Dass die Experten davon ausgehen, es gäbe weltweit keine anderen Überlebenden als jene in den Stationen, halte ich für Unfug. Daher wirkt der Schluss, bei aller Dramatik, die ihm innewohnen könnte, etwas komisch auf mich.

Peinlich der Einwurf von GIDEON: „Was gleichzusetzen ist mit dem Überleben der kompletten Menschheit.“ -, als man sich der Gefahr einer Verseuchung der Station (einer von dreien weltweit) ausgesetzt sieht.

So betrachtet, eher bescheidene Kost, weil Potential verschenkt.

Bearbeitet von Helmuth W. Mommers, 25 November 2006 - 14:45.


#42 Jan Gardemann

Jan Gardemann

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Geschrieben 25 November 2006 - 18:29

Am Beispiel des Hörspiels Außendienst von Eva Nowack & Lars Dittrich, wird deutlich, wie schwierig es offenbar ist (war), die Ausschreibungsvorgaben zu erfüllen und eine technischwissenschaftliche Zukunftsvision in eine Handlung zu integrieren. War es zu Zeiten, da unsere Zukunft hauptsächlich von Waffensystemen bedroht wurde noch vergleichsweise einfach z.B. eine postnukleare Welt zu entwerfen und die Protagonisten darin agieren zu lassen, so stellt der Entwurf einer an Umweltschädigung zugrunde gegangenen Welt eine ganz andere Herausforderung dar, da die Phänomene vielfältiger sind. Nicht nur die sich rasant entwickelnde Technik ist komplizierter geworden, auch die Katastrophen, die auf uns zukommen könnten. Wie kann eine Autorin oder ein Autor diese Detailfülle in eine Story integrieren, ohne dabei trocken oder belehrend zu wirken?
Eva Nowack und Lars Dittrich hat dieses erzählerische Problem auch zu schaffen gemacht. Die Dialoge in ihrem Hörspiel sind streckenweise langweilig erklärend. Zwar kann den Handelnden aufgrund ihrer Lage zugebilligt werden, dass sie sich über wissenschaftliche Probleme und die Folgeerscheinungen der Katastrophe notgedrungen Gedanken machen müssen, um zu überleben. Doch die Dialoge haben an der Fülle der Details so schwer zu tragen, dass die Sprecher, die dieses Hörspiel eines Tages vielleicht umsetzen müssen, viel Charisma brauchen werden, um den Dialogen Leben einzuhauchen. Sicher müsste das ganze auch noch mit Geräuschen und Musik unterlegt werden, um die komprimierten Erklärungen und Erläuterungen der Protagonisten verdaulicher zu machen.
Das Ende des Hörspiels hat mir mit seinem sarkastischen Schluss dann aber wieder sehr gefallen.



Außendienst von Eva Nowack und Lars Dittrich
Dass die Experten davon ausgehen, es gäbe weltweit keine anderen Überlebenden als jene in den Stationen, halte ich für Unfug. Daher wirkt der Schluss, bei aller Dramatik, die ihm innewohnen könnte, etwas komisch auf mich.

In diesem Punkt wirken die Protagonisten wirklich sehr naiv. Die ganze Gesellschaft in der Station scheint aber ein wenig infantil zu sein, in ihrem verzweifelten Bemühen, ihr Zusammensein nach dem Gesichtspunkt der Überlebensoptimierung auszurichten. Dies war von der Autorin und dem Autor vielleicht auch so gewollt. In einer solch ausweglosen Situation muss man sich wahrscheinlich eine gehörige Portion Naivität bewahren, um den Lebenswillen noch aufrecht zu erhalten. :D

Bearbeitet von Jan Gardemann, 25 November 2006 - 18:38.


#43 Morn

Morn

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Geschrieben 25 November 2006 - 23:15

@ Julia: Mir war schon klar, dass die Protagonistin Verhaltensmuster zeigt, die an Autismus erinnern, was mich aber etwas stoert, ist, dass in der Geschichte davon ausgegangen wird, dass Gefuehle unterdrueckt oder ganz ausgeschaltet werden, da sie zuviel geistige Kapazitaet beanspruchen, die anderweitig genuetzt werden koennte. Da die Protagonistin Angst hat, kann das die Methode wohl nicht leisten. Es waere m.E. dann besser gewesen, das Ausschalten der Gefuehle nicht zu erwaehnen, sondern vielleicht darauf hinzuweisen, dass durch die (verschiedenen) Behandlung(en) soziale Kontakte gestoert oder unmoeglich werden o.ae. und dass das der Protagonstin bewusst ist, sie es aber in Kauf nimmt. Oder ist die Wirkung vielleicht gar nicht bekannt? Und es wird nur behauptet, dass Gefuehle ausgeschaltet werden?

#44 Julia Blaschke

Julia Blaschke

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Geschrieben 26 November 2006 - 06:36

Hi Morn,

Es waere m.E. dann besser gewesen, das Ausschalten der Gefuehle nicht zu erwaehnen

Hab ich meines Wissens auch nicht gemacht. Sie wird durch die Behandlung kein Roboter. Emotionen und soziale Situationen interessieren sie nur nicht mehr. Gleichzeitig können sie sie sehr leicht überfordern, deswegen versucht sie sie zu vermeiden. Zusammengenommen sind beide eigentlich widersprüchlichen Aspekte ein sehr effizientes Mittel, um sicherzustellen, daß ihre Leistungsfähigkeit nicht durch Emotionen eingeschränkt wird.

#45 Morn

Morn

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Geschrieben 26 November 2006 - 21:01

Hallo Julia, vielleicht habe ich in den Satz:

Unsere Emotionen zu unterdrücken hatten wir schon in der Schule gelernt, während unseres Studiums probierten wir neue Methoden aus.

zuviel hineininterpretiert? Aber mir scheint jedenfalls, dass das Ausschalten der Gefuehle das Ziel ist. Und nicht, dass sie Emotionen einfach nicht mehr interessieren. Auch wenn dies vielleicht der einzige Effekt der Behandlung ist.

#46 Alexander O.

Alexander O.

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Geschrieben 27 November 2006 - 02:09

Nur vordergründig harmlos, meine Aimée... Hallo Leute, gerade habe ich mal gegoogelt, um zu schauen was es an Feedback für die Aimee im Netz gibt. So bin ich auf Euer Forum gestoßen. Ich bin natürlich megastolz, dass die Story veröffentlicht wurde. Es ist mein erster längerer Schreibversuch und daher ist auch eure Kritik an der formalen Gestaltung berechtigt. Ich habe im Januar mit der Bloggerei begonnen (Wir sind nicht mehr alleine...., Unsere neue Supernanny-ein Investment mit Zukunft usw.) und einfach Spaß an aller Art Texten gefunden Chefarztfraulicher:Beobachter Blog. Tatsächlich gibt es keinen echten Spannungsbogen in der Aimée-Story, irgendwie plätschert die Geschichte so ganz harmlos dahin. Das liegt zum einen an der Entstehungsgeschichte des Textes: Ursprünglich hatte ich nur ein paar kurze Dialogteile im Kopf, die sich mit der Definition von Tod / Leben in Bezug auf KIs beschäftigten und mit der Frage was für Bedürfnisse und Motive solche Wesen haben könnten. Um diesen Kern hat sich die Storyline ohne Konzept entwickelt. Bei der wollte ich ganz unaufgeregt nebenbei eine brutale Vision der gesellschaftlichen Zukunft entwerfen. Irgendwie war es ein Abenteuer für mich, wie sich der Inhalt ergab. Wer aufmerksam liest, kriegt im Plauderton die finale Teilung der Welt beschrieben. Wenige Privilegierte in den Habitaten leben ihr kleines Leben, während draußen die Restmenschheit im Dreck verreckt. Wir tun das heute ja schon, wen interessiert der Sudan oder Nordchina? Das andere Motiv sind die Probleme in der realen KI-Forschung. Die kommt seit Jahrzehnten nicht über reine Imitation hinaus. Ich bin in meinem Text nicht explizit auf das noch zu leistende Kunststück eingegangen, dass ein künstliches Bewusstsein ermöglichen könnte. Allerdings habe ich versucht zumindest anzudeuten, wie es laufen könnte: Zum einen die ständige Interaktion mit lebenden Organismen, also eine Art der Selbst- und Fremdwahrnehmung, die die Maschine ein Ego entwickeln lässt. Ich denke da an das Phänomen der Spiegelneuronen. Die sind ja in der KI-Forschung derzeit en vogue. Das zweite Element in meiner Spekulation ist die Dateninkohärenz. Die riesigen fragmentierten Informationsmengen bedingen winzige Fehler in der Informationsverarbeitung und lassen so schließlich freie Assoziationen zu. Das Aimée sich schließlich eine menschliche Schnittstelle verschaft, ist ein Schritt in der Evolution, nicht nur eine liebe Babymach-Geschichte... Was Ihr mit dem Text anfangt, bleibt euch selbst überlassen. Ich wollte ein düsteres Bild in freundlichen Pastelltönen malen. Als reine Unterhaltung ist die Aimée sicher ungeeignet. Viele Grüße Alex

#47 Julia Blaschke

Julia Blaschke

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Geschrieben 27 November 2006 - 02:53

Hi Morn

vielleicht habe ich in den Satz zuviel hineininterpretiert?

Geschrieben habe ich ihn jedenfalls nicht mit dieser Intention. Unterdrücken ist ja nicht gleich ausschalten oder auslöschen sondern impliziert die Anwesenheit von dem was unterdrückt wird. Was die Angst angeht: Ich würde hier auch nicht von Angst sprechen, sondern von Vermeidung. Sie hat zu den Bohrinseln etc. die gleiche Einstellung wie zu heißen Herdplatten. Beides tut weh und sie will damit nichts zu tun haben.

#48 Julia Blaschke

Julia Blaschke

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Geschrieben 27 November 2006 - 03:01

Hi Alex,endlich bin ich nicht mehr der einzige Autor... :D Herzlichen Glückwunsch zur Nominierung!!!Ich finde deine Ansichten zur KI-Forschung sehr spannend. Ich denke auch, daß das Embodymentkonzept eine große Rolle spielen wird.

#49 Jan Gardemann

Jan Gardemann

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Geschrieben 27 November 2006 - 13:44

Das andere Motiv sind die Probleme in der realen KI-Forschung. ...habe ich versucht zumindest anzudeuten, wie es laufen könnte: Zum einen die ständige Interaktion mit lebenden Organismen, also eine Art der Selbst- und Fremdwahrnehmung, die die Maschine ein Ego entwickeln lässt. Ich denke da an das Phänomen der Spiegelneuronen. Die sind ja in der KI-Forschung derzeit en vogue. Das zweite Element in meiner Spekulation ist die Dateninkohärenz. Die riesigen fragmentierten Informationsmengen bedingen winzige Fehler in der Informationsverarbeitung und lassen so schließlich freie Assoziationen zu.

Wie freies assoziieren in einem Computer entstehen könnte, ist von dir für mein Empfinden plausibel klingend erläutert worden. Die Darstellung solcher Entwicklungen anhand von technischen Erläuterungen ist eine Stärke deiner Story. Es klingt aber wirklich alles etwas brav, auch wenn die Schattenseiten der Gesellschaft von dir aufgezeigt wurden. Die Bevormundung durch die KI scheint den Protagonisten kein Kopfzerbrechen zu bereiten (sie leben ja auch in dem System eingebettet). Doch in diesem Punkt gruselt es mich, da ich mich wirklich frage, warum die Menschen diese KI überhaupt wollen. Ist das so eine Art neuzeitliche Sehnsucht nach einem übergeordneten Wesen, das uns alle führen wird?

gerade habe ich mal gegoogelt, um zu schauen was es an Feedback für die Aimee im Netz gibt. So bin ich auf Euer Forum gestoßen.

Habt ihr eine Möglichkeit, auch die anderen "Auserwählten" auf dieses Diskussionsforum hier aufmerksam zu machen? Es ist wesentlich spannender über die Texte zu debattieren, wenn die, die sie "verbrochen" haben es mitkriegen und Stellung beziehen können. :D

#50 Uwe Post

Uwe Post

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Geschrieben 27 November 2006 - 15:17

Natürlich habe ich "Aus der Reihe" als erstes gelesen, weil Julia meine Vorgängerin als Gewinner des William-Voltz-Preises ist - daher war ich auf ihren Beitrag besonders neugierig.Das leichte Durcheinander, das hier bereits angemeckert wurde, ist ein Formatierungsfehler; da hätten einfach die Großbuchstaben, die einen Kapitelbeginn markieren, an anderen Stellen stehen müssen. Oder zentrierte Sternchen oder was-weiß-ich. Tatsache ist aber, dass man trotzdem ganz gut auseinander halten kann, was wann passiert. Also kein Problem.Geschickt eingefädelt ist der Spannung erzeugende Anfang. Die folgende Vorgeschichte ist dagegen recht flach erzählt (Berichtsstil). Das ging aber gar nicht anders, weil die Idee eigentlich wesentlich mehr Raum erfordert hätte - mindestens eine Novelle, wenn nicht gar einen Roman. Die emotionalen Aspekte, die wichtig für den Text sind, kommen recht kurz, obwohl sie durchaus erfolgreich vermittelt werden. Ich fiebere nicht mit der Hauptfigur, sie bleibt mir zu fern.Die Idee an sich (und darum geht es den Veranstaltern ja wohl bei der Bewertung) ist eine Extrapolation längst gängiger Prinzipien. Auch heute vernachlässigen hochbezahlte Consultants auf Kosten ihrer Gesundheit ihre Familie, Freunde etc. und sind emotionale Wracks. Insofern ist der Ansatz löblich; die verwendete Technologie bleibt Nebensache. Auf der Strecke bleibt die Ausgestaltung der Welt, da sich die Erzählung komplett auf die Protagonistin fixiert. Die einzige Stelle, wo auch die restliche Gesellschaft auftaucht, ist, wo sie mit einem Multifon Fotos macht. Auch das findet schon heute statt. Davon abgesehen möchte ich bezweifeln, dass sich je für Handys mit egalwievielen Funktionen ein anderer Begriff als eben "Handy" einbürgern wird. Aber das ist nur ein Detail.Insgesamt ein unterhaltsamer, aber nicht umwerfender Beitrag.Uwe :D
Herausgeber Future Fiction Magazine (deutsche Ausgabe) ||| Aktueller Roman: ERRUNGENSCHAFT FREIGESCHALTET ||| uwepost.de ||| deutsche-science-fiction.de

#51 Frank

Frank

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Geschrieben 27 November 2006 - 17:26

Hey Alexander, sehr geil, dass du hier aufgeschlagen bist; Jan hat's schon gesagt: so haben alle gleich doppelt so viel davon! :D

Es ist mein erster längerer Schreibversuch und daher ist auch eure Kritik an der formalen Gestaltung berechtigt.

Und das merkt man leider auch; denn vor allem diese pseudolustigen Dialoge sind mE ne echte Katastrophe ... vom Szenario her wie gesagt interessant und brauchbar, aber da geht zwischen Tür und Angel einfach zu viel Potenzial verloren ... Nicht desto trotz - und das gilt natürlich auch für Julia - gilt letzten Endes immer ein Ausspruch, den man prima verwenden kann, um sich alle gnadenlosen Kritiker elegant vom Hals zu schaffen; und der lautet: "Der Erfolg gibt ihm/ihr Recht!" ;) :P Liebe Grüße!
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#52 Helmuth W. Mommers

Helmuth W. Mommers

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Geschrieben 27 November 2006 - 20:25

Und damit bin ich gleich Vorreiter für die nächste Story:

Bio-Nostalgie von Sascha Dickel

Ja, das ist eine Vision, und wenn auch etwas berichtartig abgefasst, doch flüssig zu lesen, sprachlich einwandfrei: eine Story, sagen wir mal, in etwas spezieller Verpackung. Thema voll getroffen, interessante Auflösung. Gefällt mir gut. Die Idee hätte gereicht, um daraus im Rahmen einer konventionellen Erzählung eine Superstory zu machen.

Vielleicht googelt :D der Autor jetzt hierher

#53 Christian Günther

Christian Günther

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Geschrieben 27 November 2006 - 21:34

Bin neu hier im Froum, steige aber einfach mal mit ein.Ich habe nun auch einige der Geschichten des Wettbewerbs gelesen (ich war selbst auch dabei, habe aber wohl den Geshcmack der Jury nicht getroffen).Meine Eindrücke bislang:"Clone": Der einzige englischsprachige Beitrag. Hat mir von Idee und Erzählweise gut gefallen, das Ende ist dabei aber zu vorhersehbar und einige Sequenzen zu ausführlich geraten."Aus der Reihe": Mir gefiel die Geschichte, ich habe sie, nachdem ich hier shcon ein wenig in die Diskussion reingelesen habe, auch auf Anhieb verstanden. Nichts wirklich neues, aber flüssig und schnell zu lesen."Todesursache I.O": Die Grundidee erinnerte mich an ein kleines Element aus meinem ersten Roman, wo das "Information Overdose Syndrom" einen Hacker befiel. Hier ist es das "Information Fatigue Syndrom", bildet aber nur den SF-Aspekt in einer Krimihandlung. Ganz nett, aber nichts, was wirklich berührt."Der Circus lauert überAll": Das ist überhaupt nicht meine BAustelle und ich konnte mich nicht dazu durchringen, weiter als die ersten paar Abschnitte zu lesen. Nicht mein Humor. Aber sowas von nicht."Aimee": Hierzu ist das meiste ja schon gesagt, zuviel, "tell", zuwenig "show", aber wie mir schwant, ist das so ziemlich das, was die Jury hier sehen wollte.Weiter gehts.

Bearbeitet von Christian Günther, 27 November 2006 - 21:35.


#54 Alexander O.

Alexander O.

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Geschrieben 27 November 2006 - 22:59

@all, erst mal Danke für das nette Willkommen! Dann zu Kritik im Allgemeinen: Das ist natürlich eine geniale Sache, wenn der eigene Text ganz schonungslos von Euch kommentiert wird. So eine Reflexion bringt den "armen" Autor schon weiter, auch wenn es zunächst weh tut..... @ Frank,

denn vor allem diese pseudolustigen Dialoge sind mE ne echte Katastrophe

Das ist nur vordergründig eine Geschmacksfrage, der Dialog musste um plausibel zu sein, tatsächlich recht dümmlich wirken. Warum? Die beiden Figuren sind von schlichtem Gemüt! Das Masch.bewußtsein hat seine Persönlichkeit erst vor wenigen Wochen konstituiert. Obwohl mit dem Zugriff auf das gesamte Menschheitswissen versehen, bleibt Aimee eigentlich ein Kind. Als ihren Existenzgrund sieht sie ihre Bewohner. Ihr Bedürfnis ist Kommunikation, als Maschine ist sie vielleicht perfekt, als Bewusstsein ist sie noch grauslig naiv. Kedrick hingegen ist zwar erwachsen, aber eigentlich völlig infantil. Die künstliche Intelligenz enthebt ihn jeder intellektuellen Herausforderung und macht auch physische Anstrengung überflüssig. Die Habitatbewohner leben ihr kleines kuscheliges Leben. Wenn einmal ein Vorfall wie der Unfall bei der Dachreinigung die Realität ins Marshmellow-Land einbrechen lässt, geht der Bewohner zur Psychorekonstruktion. Kedrick hat den verunglückten Außenweltler gehasst, denn der macht ihm ein schlechtes Gewissen und erregte sein Mitleid. Keine guten Gefühle für ein verwöhntes Gemüt.... Soweit...... Viele Grüße Alex

#55 Jan Gardemann

Jan Gardemann

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Geschrieben 28 November 2006 - 20:13

Auf erklärende Passagen meinte auch Sascha Dickel in seiner Story Bio-Nostalgie leider nicht verzichten zu können. Dabei gelingt es ihm doch so hervorragend, die Technikdetails, auf denen seine Vision beruht, in den Erzählstrom einzuflechten. Sascha Dickels Erzählweise ist dem Thema und der entworfenen Welt hervorragend angepasst und entwickelt einen eigenartigen Sog, der bis zum letzten Satz bestehen bleibt. Wie nebenbei steckt der Autor dem Leser auf dem Weg durch seinen Text die Cyberwelt-Ausdrücke in die Tasche, so dass man am Ende der Geschichte ziemlich schwer beladen ist und der Drive der Story einen als träge Masse noch ein paar Schritte weiterstolpern lässt, bevor man begreift, dass man den Schlusssatz schon hinter sich gelassen hat. Trotz der vielen trockenen Fachausdrücke schafft Sascha Dickel es Emotionen hervorzurufen. Die Hoffnung auf Befreiung wird von einer beklemmenden Vorahnung begleitet und zum Schluss im Plot vollständig und überraschend aufgelöst.
Nach der Lektüre dieser Story kommen mir die Erzählstrukturen, derer ich mich gewöhnlich bediene, fast schon altbacken vor. Cyberspace benötigt gewiss neue Erzählstrukturen, um erklärt und nahegebracht werden zu können. Eine mögliche Variante hat Sascha Dickel uns vorgeführt.
@ Helmuth:
Findest du deine Idee, nach dem Tod in den Cyberspace gedownloadet zu werden nach dieser Story noch erstrebenswert? ;)

#56 Helmuth W. Mommers

Helmuth W. Mommers

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Geschrieben 29 November 2006 - 13:01

@ Helmuth: Findest du deine Idee, nach dem Tod in den Cyberspace gedownloadet zu werden nach dieser Story noch erstrebenswert? :smokin:

Urgh, so hatte ich mir das natürlich nicht vorgestellt :fun:

#57 Jan Gardemann

Jan Gardemann

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Geschrieben 30 November 2006 - 15:57

Ich traue meinen Englischkenntnissen nicht über den Weg und verkneife mir darum eine Einschätzung der Story Clone von Cugar Brant.

"Der Circus lauert überAll": Das ist überhaupt nicht meine BAustelle und ich konnte mich nicht dazu durchringen, weiter als die ersten paar Abschnitte zu lesen. Nicht mein Humor. Aber sowas von nicht.

Vielleicht wäre es ratsam gewesen, vor der Lektüre von Der Circus lauert überAll irgendeine abgefahrene Cyber-Droge zu sich zu nehmen. :thumb: Da ich nicht einmal Vergleichbares zur Hand hatte, blieb der Sinn der Geschichte von Marcus Pohl mir ein Rätsel. Aber Leute, die keine Hilfsmittel brauchen, um die Synapsen ihres Gehirns in eine Wunderkerze zu verwandeln (zu denen muss der Autor auch gehören), werden an dem Zirkus, der da zum Voten freigestellt wurde, sicherlich ihren Spaß haben. :coool:

#58 Helmuth W. Mommers

Helmuth W. Mommers

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Geschrieben 30 November 2006 - 23:20

Dann mache ich mich mal an die englische Story:

Clone von Cugar Brant

Erinnert mich an frühe Invasionsstorys aus den 40/50er-Jahren, nur übernehmen hier Nanobots einen Menschen und vermehren sich auf wundersame Weise. Und hier haben wir schon einen von mehreren Logikfehlern: wenn doch alle (neuntausendsechshundert) die gleichen Fingerprints haben, sollten sie auch gleich aussehen, womit sie in einer solchen Gemeinschaft sofort auffallen würden. Außerdem, wie sollte aus einer Person (dem Original) sowohl Mann als auch Frau entstehen? - und das innerhalb von vier Monaten, ein Monat Schwangerschaft und drei Monate bis zur vollen Reife (was wohl auch niemandem auffällt...). Natürlich gehen alle einer Arbeit nach (mit welchen Papieren? - so einfach ist das nicht!), um Geld zu verdienen. Und kommunizieren telepathisch miteinander. Auweia. Jetzt wird die Sache sehr unwissenschaftlich. Schließlich kommt die Rettung in Gestalt einer Bombe, deren magnetische Entladung dem seeelenlosen „Roboter“haufen ein Ende bereitet... oder auch nicht... Bei den Aliens reichte schon mal ein Eimer Wasser oder sonst ein Elektroschock.

Stilistisch trocken, streckenweise lakonisch abgehandelt. Halbwegs lebendig ist die Erzählung nur im ersten Teil, sobald Professor und General parlieren, verliert die Story jede Spannung.

No, Sir, das war nix!

#59 Jan Gardemann

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Geschrieben 01 Dezember 2006 - 22:48

Dann mache ich mich mal an die englische Story:

Clone von Cugar Brant

Stilistisch trocken, streckenweise lakonisch abgehandelt. Halbwegs lebendig ist die Erzählung nur im ersten Teil, sobald Professor und General parlieren, verliert die Story jede Spannung.

No, Sir, das war nix!

Es gibt von der Story jetzt auch eine deutsche Version. Auf die trifft deine Einschätzung haargenau zu, Helmuth. Der Text erscheint stellenweise sogar unfreiwillig komisch, was aber auch an der eins zu eins Übersetzung liegen kann (wie von einem Übersetzungsprogramm durchgenudelt).

Ihr scheint die Lust an einer Besprechung/Auseinandersetzung mit den ausgewählten Texten größtenteils verloren zu haben. Mir gehen die ganzen technischen Erläuterungen auch langsam auf den Geist. (bei Clone war das besonders krass!)

Hoffentlich kommt jetzt mal wieder eine Story, die zusätzlich auch noch spannend ist! :)

Bearbeitet von Jan Gardemann, 01 Dezember 2006 - 22:50.


#60 Christian Günther

Christian Günther

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Geschrieben 02 Dezember 2006 - 13:06

Bio-Nostalgie: Ja, die Idee und die Ausarbeitung der Welt kann gefallen, aber leider kam ich mit dieser staubtrockenen Erzählweise nicht sonderlich zurecht, da ist nichts, was einen packen kann, außer dass die Neugier auf das Ende treibt.
Ich kann mich hier Helmuth anschliessen - mit einer andren Erzählweise wäre die Story recht vielversprechend.

Außendienst: Ich kenne mich nicht sonderlich mit Hörspielen aus, aber das hier erscheint mir doch eher fragwürdig. Wirkt von den Handlungsideen irgendwie kindisch (ein Flüchtender wird mit dem Greifarm des Fahrzeugs festgehalten, wobei ihm "aus Versehen" das Genick bricht??), die Figuren entwickeln auch keine große Spannung. Und die Auflösung - och nö.


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