Naja, Romane mit Weltraumflügen wären nicht möglich. Oder so Sachen wie Stargates, etc.
Das wäre ja grundsätzlich alles auch mit Fantasy-Elementen machbar. Aber das eigentliche Problem ist ohnehin, dass die Frage, ob ein Roman "ohne SF-Element auch funktionieren würde", viel zu unpräzise ist. Nicht nur ist "funktionieren" alles andere als eindeutig, auch die Frage, was einen bestimmten funktionierenden Plot ausmacht, auf welcher Abstraktionsebene Du da ansetzt, ist keineswegs klar. Geht es in
A Scanner Darkly nun generell um die Darstellung von Junkies, geht es um eine ganz bestimmte Droge oder geht es eigentlich vielmehr um die Darstellung einer gestörten Sicht auf die Welt. Ich denke, dass alle drei Ansichten legitim sind, womit aber auch deutlich wird, dass die Frage, ob der Roman auch ohne SF-Elemente funktionieren würde, nur begrenzt als Definitionsmerkmal taugt. Ein anderes Buch wär's ohne SF-Elemente auf jeden Fall, aber ob man es in gleicher Weise als "funktionierend" empfände, wäre wohl eine ziemlich individuelle Frage.
Ich finde halt, dass das reine einwerfen von SF Elementen aus einer Geschichte noch keinen SF Roman macht. Dazu gehört meiner Meinung nach - ich betone, meiner Meinung nach - einfach mehr. Man muss beschreiben, welche Auswirkung die Technik auf den Menschen hat. Die Frage ist doch, schreibe ich einen Roman, in dem SF Elemente eine Rolle spiele und ich beschreiben möchte, was für Auswirkungen diese auf das Leben der Menschen haben
Unabhänig davon, ob man mit Dir einig ist oder nicht - in
A Scanner Darkly ist das in meinen Augen klar gegeben. Die Auswirkungen, die Substance D auf den Protoganisten hat, bilden das Zentrum des Buchs.
@edcata: Zunächst muss man sagen, dass es keine wirklich allgemeingültigen Definitionen gibt, was SF ist und was schon. Equilibrium und 1984 sind für mich Utopien, bzw. Dystopien. Beide Genres sind Subgenres der Phantastik, aber man kann darüber streiten, ob die Utopie der SF untergeordnet wird.
Es gibt Utopien/Dystopien, die man nur schwer unter SF fassen kann -
Utopia selbst wäre da ein Beispiel - und es gibt zahlreiche, die auf jeden Fall SF sind. Die allermeisten Utopien ab Ende des 19. Jahrhunderts weisen SF-Elemente auf, da der utopische Ort von da an fast immer in der Zukunft ist und dann entsprechend meist auch weiterentwickelt ist, während die frühen Utopien noch in der Gegenwart spielen, die nicht notwendigerweise technisch weiter sein muss.
Bearbeitet von simifilm, 25 Oktober 2009 - 08:21.