Das Autorenforum
#31 Gast_LOST_*
Geschrieben 03 März 2007 - 14:50
Weißer Schatten
Handwerklich solide, sicher in den Dialogen, präzise Beschreibungen und ein abgeschlossenes Setting, was einen guten Rahmen für eine Kurzgeschichte hergibt. Bei mir fehlte lediglich mein Lesekick, um eine Story in guter Erinnerung zu behalten. Irgendetwas Besonderes. Von daher: 6 Punkte für eine überdurchschnittlich professionell geschriebene Geschichte.
Mein Schöner Garten
Unspektakulär. Keine Toten, kein Datenklau. Nix. Authentisch kommt der steigende Jobfrust von Tom in einer begradigten, serviceorientierten Gesellschaft rüber. Lohmeyer, der mir zu häufig „der alte Mann“ genannt wird, kommt ebenfalls als belesenes Fossil aus einer anderen Welt gut an. Stark auch die Kurzbeschreibung von Tom´s Mutter. Den Sinn von Verena und vor allem von Juri als stilistisches Mittel kann ich in der Geschichte nicht ganz erkennen. Gerade Juri wirkt für mich nur wie ein benötigter Dialog- und Impulsgeber. Nun ja, im Hinblick auf unsere Entwicklung will ich ja hoffen, dass Gemüseanbau nicht wirklich im Jahr 2050 eine innovative Idee sein kann. Ich habe mich gut unterhalten gefühlt, hätte nach dem ersten Lesen nur 6 Punkte vergeben, nach dem zweiten Lesen bin ich bei 7 Punkten.
†¦.shrediggl -weiße Struktur
Vom Schreibstil habe ich mich nicht umschmeichelt gefühlt. Die Dialoge waren mir zu stereotyp und vor allem, die zu sich selbst gesprochenen Sätze der Handelnden dienten doch mehr deiner Absicht, etwas beschreiben zu wollen,oder?. Das wirkte auf mich marionettenhaft und ich konnte mich nicht wirklich in die Figuren einfinden. Sehr groß aber finde ich die dahinter stehende Idee, sowie die Beschreibung aus der Wahrnehmung von Kazuki. Kistenähnliche und vor allem störende Strukturen. Yeah! Zwei auseinanderklaffende Noten Schreibe - Idee führen mich zu 6 Punkten.
Und sollte ich es vergessen: LOST (passt irgendwie)
#32
Geschrieben 03 März 2007 - 16:03
#33
Geschrieben 04 März 2007 - 00:12
#34
Geschrieben 04 März 2007 - 08:20
Die Geschichte startet, wie ich es aus Büchern, Filmen und vom RP kenne. Gerade die Hauptfigur scheint hinlänglich bekannt zu sein. Er hat Ärger mit irgendeinem technischen Gerät, ist ´ne knallharte Spürnase und hat eine sexy Gehilfin. Auch die Story ist nicht neu und die haut mich, auch wenn sie größtenteils im virtuellen Raum stattfindet, nicht um.
Dennoch habe ich die Geschichte sehr gern gelesen, denn du beschreibst die Charaktere gnadenlos lebendig und gibst in meiner Vorstellung lebenden Klischees neue, sympathische Ecken und Kanten. Die Dialoge sind glaubhaft und flüssig. Dein unaufdringlicher Humor der feinfühligen Feder begleitet die ganze Geschichte. Respektable 7 Punkte von mir.
#35 Gast_rufi_*
Geschrieben 04 März 2007 - 15:15
#36
Geschrieben 04 März 2007 - 19:42
#37
Geschrieben 04 März 2007 - 20:05
#38 Gast_Gast_*
Geschrieben 04 März 2007 - 20:23
#39
Geschrieben 04 März 2007 - 22:39
#40
Geschrieben 05 März 2007 - 10:15
Dreistern blau: Auf diese Geschichte habe ich mich am meisten gefreut, schon der Titel hat mich in der Vorankündigung beschäftigt. Und sie ist definitiv keine Enttäuschung: Christian Günther schafft eine einzigartige Verbindung aus Ostseeathmosphäre und postapokalyptischen Mad-Max-Flair. Den Spannungsbogen fand ich sehr straff konstruiert, das ist so gut und schnell zu lesen, dass man am Ende gleich nochmal anfangen möchte.
Leischte Abzüge gebe ich für die Alptraumkategorie jedes Nachwuchsautoren, nämlich die Charakterisierung. Der Protagonist war recht gelungen, aber seine Kameraden waren ein wenig wie Pappaufsteller. Nun, mit der Längenbegrenzung hatte ich selbst arg zu kämpfen, und was sind schon Nebenfiguren, pff? Zweiter Abzug: Die Pointe. SPOILER! Killerroboter überennen Europa? SPOILER! Das ist schon dreist, so etwas nach den Ankündigungen im Text tatsächlich zu bringen. Dreist auch, dass Du damit durchkommst, nämlich durch das starke Bild, das Du damit verknüpfst.
Macht für mich: 9/10
Raus aus Neu-Tunis: Hat mich durch das geniale Setting und die wirklich nette Charakterisierung des Protagonisten sofort eingefangen. Auch die Idee, die Gralssuche so umzusetzen, fand ich toll, ebenso die Pointe (bei richtiger Interpretation klasse, denn das ist ja der Kern, der Legende: Dass der Gral nicht erreicht, sondern gesucht werden muss! Indiana Jones hat das übrigens versäbelt )
Die Handlung ist dann etwas gerenne von A über B und C zu D. Da bekommt nicht jede Episode den Raum, der ihr zusteht, die Sterbebegleitung des Kindes etwa verkommt zum Klischee. Mehr Platz wäre auch hier sicher gut gewesen.
Also meine (völlig irrelevante, da selbst Teilnehmer) Bewertung: 7/10
Mein schöner Garten: Als Kind habe ich diese Geschichten ja gehasst: Nix explodiert, keine fetten Raumschiffe und nebenbei reden die Leute über Dinge, von denen ich noch nie gehört habe. Diese Story steht in der Tradition von sozialkritischen Utopien der 70er und 80er Jahre, ab und an liest man so etwas in alten Heyne-Büchern, meist von deutschen Autoren, die sich heute als Journalisten oder Übersetzer durchschlagen.
Aber heute gefällt mir diese Geschichte, sie ist nicht so vermodert, wie die Öko-Utopien von damals, und wenn der Autor seine Figuren ein wenig gehenließe, sie nicht ganz wie kleine Ausgaben seiner selbst an der kurzen Leine führte, dann könnte da etwas draus werden, etwas sehr Gutes, das die Verbindung von Botschaft und Unterhaltung schafft.
Ich nenn es 8/10
Seele tiefgekühlt: Ich mag Unterwasser-SF, und diese Geschichte hat mir definitiv gefallen. Ich bin unsicher, ob den Kritikern bisher die eigentliche Pointe - die mit der "unbekannten Substanz" - überhaupt aufgefallen ist, die finde ich nämlich besonders bemerkenswert. Ansonsten fehlt da ein wenig Feinschliff, Gernots Koller kommt zu kontrolliert rüber.
Insgesamt: 7/10
Jedem Tropfen eine Hoffnung: Hmm. Hmm? Die Geschichte beginnt mit ambitionierten (vielleicht etwas überambitionierten) Metaphern über Tropfen und Hoffnung. Nicht schlecht, aber ich habe den Eindruck, dass der Autor hier seiner eigenen Schaffenskraft noch nicht so ganz gewachsen ist: Der ganze Text wirkt roh, Grammatik und Rechtschreibung sind teils eine echte Zumutung. Hier und da sind da wirklich originelle Sprachideen, aber insgesamt erscheint mir die Geschichte sehr schwach strukturiert. Unter Anderem verstehe ich überhaupt nicht, was jetzt der Gedächtnisverlust der Protagonistin mit den Erklärungen der KI am Schluss zu tun hat.
Für die guten Ansätze: 4/10
Bearbeitet von Naut, 05 März 2007 - 22:54.
#41 Gast_Manuela_*
Geschrieben 05 März 2007 - 23:06
Das ist dumm gelaufen, ich gebe zu, dass ich vorsorglich nach dem Namen hätte googeln müssen. Viele Grüße ManuelaDie Firma Germatec gibt es nämlich schon,
#42
Geschrieben 06 März 2007 - 09:41
Kurz und kompromisslos. Achim ist ein Extrem, der aber mit den Motiven, die du ihm zuschreibst, größtenteils authentisch bleibt. Ob das auf längeren Strecken auch funktionieren würde, glaube ich nicht. Aus diesem Grund will ich gerne 5 Punkte geben, mehr aber auch nicht, da mich die Story auf die Kürze nicht umhaut.
Weihnachten mit Ellen
Schön düster erzeugst du eine dichte, bedrohliche Atmosphäre, die mich als Leser schnell umfangen hatte. Das Micha Weihnachten mit Ellen verbringen will, wird eigentlich schnell klar, irgendwann hat es mich als einzige Gefühlsbeschreibung Michas genervt und dann aber wieder überzeugt, weil es einfach durchgehalten wird. Ein trockenes, böses Ende zum wohlklingenden Titel. Insgesamt überdurchschnittliche 6 Punkte von mir. Es hat Spaß gemacht, zu lesen.
Dreistern Blau
Wunderbare Szenerie. Die Endzeitstimmung ist packend und mit Amir und seinen Erinnerungen habe ich eine Hauptfigur, mit der ich mitleide. Sehr gut finde ich das Motiv der herumtransportierten Pflänzchen als Metapher. Auch das Ende fügt sich nahtlos in die erzeugte Hoffnungslosigkeit. Eine Schwäche, finde ich, ist der Dialog vor der Exekution. M.E. lässt sich so eine Szene nur schwer in Kürze glaubhaft beschreiben, die Innenperspektive der Massenmörder hätte stärker betont werden müssen. Insgesamt starke 7 Punkte.
#43 Gast_Chris_*
Geschrieben 06 März 2007 - 12:44
#44 Gast_Gast_*
Geschrieben 06 März 2007 - 15:53
#45
Geschrieben 06 März 2007 - 17:46
Anleihen an Matrix
Ich glaube nicht, dass man hier irgendwo überhaupt Matrix-Anleihen ausfindig machen kann. Matrix ist für den Cyberpunk das gewesen, was Star Wars für die Science Fiction bis zum Golden Age war: Ein großer Mythenstaubsauger. Oder besser: Ein mythenfressender Zwerg, der das Gefressene halbverdaut wieder ausschied, ohne etwas wirklich Neues daraus zu machen. Beide Filme stehen auf den Schultern von Titanen.außerdem stoßen mir die "Matrix"-Hacker-Anleihen auf, die mE ziemlich durch sind
Retrozone zitiert eindeutig die Titanen, und nicht den Zwerg, der auf deren Schultern steht. Dem Titel gemäß werden wir in eine Retro-Zone gestoßen, in der Akustikkoppler (!) dazu dienen, sich in das Gitter einzuwählen und wo eine technische Neuerung "besser [sein kann] als Stereo". Wo der legendäre Cornflakes-Telefonhacker "Captain Crunch" ein Kinderheld ist und eine 32bit-VAX noch Hightech. Wo DDT und Asbest Alltagssorgen sind und nicht BSE und Feinstaub. Retro - dessen Charme hat sich auch Matrix anzueignen versucht. Aber hat Matrix das erfunden? Natürlich nicht. Der Cyberpunk war bereits zweimal aufgeblüht und verblüht und hat währenddessen Retroelemente ohne Ende verarbeitet, ehe Matrix herauskam.
Oder geht es um die stillstehende Zeit, das "ewige" Jahr 1985 (so wie das "ewige Jahr 1999" in Matrix)? Hoppla, sowas hatten J.G. Ballard schon 1967 und H.G. Wells schon 1905!
Oder geht es um das künstlich erhaltene Habitat, in dem die Menschen in der Vergangenheit leben, während drumherum die Welt weiterläuft? Ist das nicht exakt vierzig Jahre vor Matrix bereits in Philip K. Dicks "Time Out of Joint" (Zeitlose Zeit; Zeit ohne Grenzen; Heyne-Neuauflage: Zeit aus den Fugen) so gewesen und dann von den Wachowski Bros. geklaut worden?
Das Motiv an sich geht freilich nicht nur bis ins Mittelalter, sondern sogar bis in vorsintflutliche Zeiten zurück: Man denke an die Geschichte des Franziskanermönchs Alphonse de Nigé (1329-1367), der auf Wanderschaft in einem Dorf einkehrt, in dem die Leute über die Leiden der Kreuzzüge klagen (jene Geschichte, die Mark Twain als Inspiration für seinen Proto-SF-Roman "A Connecticut Yankee in King Arthur's Court" diente, in dem [noch vor H.G. Wells!] Zeitreisen ihr Debüt feiern). Oder den die gesamte chinesische Literaturgeschichte durchziehenden Topos vom "Pfirsichblütenquell" (Taohuayuan ji), dessen Bewohner die mächtigsten Dynastien des Reichs nicht mitbekommen haben und sich immer noch in der grausigen Qin-Dynastie wähnen (zurückgehend auf Tao Yuanming, 365-427 n. Chr.).
Mit anderen Worten: In dieser Geschichte gibt es keine Elemente aus Matrix, die Matrix nicht selbst woanders hergenommen hätte. Wenn man Parallelen anfügen möchte, dann am ehesten mit den Short Storys von William Gibson, z.B. "Chrom brennt." Obwohl auch dieser Vergleich hinkt, weil es hier viel weniger um Technik geht als bei Gibson. Und zudem um ganz andere Technik.
Nein, hier ist das zeitlose menschliche Problem des Flüggewerdens von Halbwüchsigen durch die Mittel der Science Fiction überspitzt dargestellt worden, um es uns deutlicher vor Augen zu führen. Kombiniert mit einem plastisch modellierten historischen Hintergrund, der nicht einfach beliebig zusammengestöpselt wurde. Robert Smith, New Order, Leute und Gruppen, von denen der heutige Durchschnittsjugendliche keine Ahnung mehr hat, früher aber in einschlägigen Szenetreffs durch Hits wie "Boys Don't Cry" allüberall bekannt waren. Bzw. im Falle von New Order durch Hits, deren Namen null Bezug zum Inhalt der Songs hatten
Ein fein gewebter Handlungsteppich, der die drei wichtigsten Ziele der Dramaturgie erfüllt: Aufbau, Konfrontation und Auflösung eines a ) geistigen, b ) materiellen und c ) emotionalen Konflikts. Style und Substance zu einer glatten Emulsion verquickt. In dieser Vielseitigkeit lässt Retrozone alle anderen Geschichten im Wettbewerb hinter sich. Jetzt kommt es nur noch darauf an, die Ausführung zu bewerten (und auch da ist die Tendenz recht eindeutig). Natürlich habe ich meine eigene Meinung zu der Geschichte, aber für die Bewertung der Geschichte durch die Juroren tut sie nichts zur Sache.
#46
Geschrieben 07 März 2007 - 09:43
Insofern kann man diese Geschichte als eine Annäherung lesen, als einen Versuch, einem MMORPG-Kid von heute die philosophischen Rundläufe Lems schmackhaft zu machen.
Genial konstruiert ist das Ganze dabei auch noch. Immer, wenn der Leser glaubt, dem Autor einen Schritt voraus zu sein, wenn er der Diskussion weit genug gefolgt ist, um zu glauben, dass die nächste Konsequenz sicher nicht mehr behandelt wird, überholt der Autor ihn erneut: Gerade denkt man, "Oh, das hieße aber, Gott zu verklagen!" und schwups! muss der Protagonist nicht nur die Zehn Gebote updaten, nein, auch der Rückschluss wird gezogen, dass der Schöpfer selbst wohl aus einem ähnlichen Dilemma heraus so handelte.
Das einzige, was mir - villeicht geschuldet der Kürze - etwas fehlt, sind Personen, mit denen ich mitfühlen darf. Lem schaffte auch dies oft (nicht immer) in seinen Texten, trotz raumgreifender Spekulationen einen Charakter ins Zentrum zu setzen. Ein kleiner Makel für diese sonst rundum gelungene Geschichte.
Daher: 9/10 auf meiner völlig irrelevanten, persönlichen Skala.
#47 Gast_rufi_*
Geschrieben 07 März 2007 - 16:13
Bearbeitet von rufi, 07 März 2007 - 16:15.
#49
Geschrieben 07 März 2007 - 18:21
#50
Geschrieben 08 März 2007 - 11:07
#52
Geschrieben 08 März 2007 - 11:44
#53 Gast_rufi_*
Geschrieben 08 März 2007 - 12:32
... soviel zum Thema "Umgang mit Kritik"... Natürlich ist klar, daß jeder der etwas zu einer Geschichte sagt, erst einmal seine persönliche Meinung, seinen persönlichen Geschmack transportiert. Da gibt es keine Objektivität. Das sehe ich an meiner Geschichte am deutlichsten. Manche finden sprachliche Schlampigkeit und entdecken keinen Humor, andere können drüber lachen und mögen die übertrieben "coole" Sprache. Völlig in Ordnung. Was mir eben an deiner Kritik aufgefallen ist - und da musst du dir - da nun damit öffentlich aufgetreten bist, ebensolche Kritik gefallen lassen - ist der nicht sehr konstruktive Subtext. In deinem letzten post hast du deine Motivation für deine Beteiligung hier damit begründet, daß du deine Schreiberfahrung einbringen möchtest, um "schwächeren" Autoren zu helfen. Ich konnte das aber an deinen Kritiken nicht erkennen. Die Texte, an denen du viel gutes finden konntest, hast du entsprechend herausgehoben, das gute beschrieben. Bei den von dir als "nicht so gut" bewerteten Texten war aber leider nicht viel von "Hilfestellung für den Autor" zu spüren. Also, ich bleibe bei meiner Kritik an der Kritik, vielleicht konnte ich dir ja mit meiner großen kritisiert-werden Erfahrung helfen, dir ein paar Denkanstöße zu liefern, um die Qualität deiner künftigen Kritiken zu steigern. Gruß MarkusJedenfalls habe ich keine Lust, mich hier dafür anpflaumen zu lassen, dass ich mir die Zeit nehme, die Texte zu lesen und zu bewerten. Dann lasse ich es halt.
#54
Geschrieben 08 März 2007 - 14:48
Sicher könnte man eine solche Hilfestellung wesentlich ausführlicher machen. Aber meine Zeit reicht leider nicht aus, um mehr ins Detail zu gehen, zumal die Geschichten ja im eingereichten Zustand bewertet werden, und nicht nach einer Überarbeitung. Daher bringen Detailkritiken nicht so viel wie in einer "richtigen" Schreibwerkstatt wie kurzgeschichten.de. Dass meine positiven Kritiken ausführlicher ausfallen, ist eher Zufall, würde ich sagen. Aber ich halte es auch für wichtig, positive Aspekte herauszustreichen, damit andere Autoren sich daran ein Beispiel nehmen können.Ich konnte das aber an deinen Kritiken nicht erkennen. Die Texte, an denen du viel gutes finden konntest, hast du entsprechend herausgehoben, das gute beschrieben. Bei den von dir als "nicht so gut" bewerteten Texten war aber leider nicht viel von "Hilfestellung für den Autor" zu spüren.
#55 Gast_rufi_*
Geschrieben 08 März 2007 - 15:30
#56
Geschrieben 08 März 2007 - 21:00
#57
Geschrieben 08 März 2007 - 21:39
Für mich war es mehr Retro denn 2053. 1985 beschreibst du mit einer analytischen Beobachtungsgabe, liebe-und humorvoll zeichnest du das Setting und die innewohnenden Charaktere. Das Animattoo hat bei mir einen leicht kitschigen Nachgeschmack erzeugt, vielleicht wäre ein etwas weniger glitzerndes Goodie aus der Zukunft stilsicherer gewesen (auch für Rico meine ich). Der absolute Knüller war für mich das Ende und damit die Einbettung in deine Kosmologie. Vieldimensional, utopisch, stehender Applaus und 8 Punkte von mir.
Geschichte und Geschichten unserer Welt aus den Fünfzigern
Für mich war beides zuviel. Die "objektiv" geschriebene Geschichte bis zur angepeilten Jahreszahl und die "schnoddrige" Ansicht und Erzählweise der Hauptperson waren für mich in der Kürze unvereinbar und ich glaube, beide Ebenen wurden auch zum Schluss hin nicht klar getrennt, was für die Story wichtig gewesen wäre. War das "hey, was soll´s..." jetzt von der Hauptfigur oder gehört es jetzt zur Geschichtsschreibung, waren ständig gedachte Fragen während des Lesens. Dadurch konnten sich die guten Ansätze nicht entwickeln, die schönen Ideen gingen unter. Harte 2 Punkte, wo mehr drin gewesen wäre.
Happy Birthday!
Ist die Kernaussage, dass alte Menschen ein Problem mit der neuen Technik haben werden, habe ich mich schmunzelnd gefragt.
Zuallererst finde ich die Themenwahl mutig und für mich hast du einen blinden Fleck gefüllt. Deine Art an das Thema heranzugehen, die Perspektive, das Hereinbringen von Liebe in die Geschichte, die Beschreibung von sich aufdrängender Technik ohne sich dem Leser aufzudrängen ist fast perfekt. Der Schluss kommt mir ein wenig zu sarkastisch rüber, selbst mit weniger bliebe das Lachen im Hals stecken.
Insgesamt ist diese Geschichte mein absoluter Liebling und ich vergebe bestens unterhalten aber auch nachdenklich 9 Punkte.
#58
Geschrieben 09 März 2007 - 09:26
Dennoch sehe ich die Geschichte nicht als Science-Fiction, eher in einem kleinen Umfang als Social-Fiction (zur Erklärung: Ich nehme hier die Position ein, nach der es kein Genre namens "Horror" gibt; Horror ist eine dem Genre orthogonale Dimension, die in allen Genres erreicht werden kann: Krimi, Fantasy, SF und gegenwartsbezogene Literatur).
Nicht so gelungen fand ich die Traumsequenzen. Mir ist klar, dass sie zur Veranschaulichung der Herkunft der Verhaltensmuster dienen sollen, aber dafür war mir das Mittel zu platt. Gerade die Wassersymbolik, auch der Brunnen am Schluss, weist auf eine Parallele zum neueren asiatischen Horror, die entweder entfallen sollte, oder aber noch stärker ausgebaut werden müsste. Das mag aber ein subjektiver Eindruck sein.
Insgesamt kommt mir der Text in diesem Wettbewerb nicht ganz richtig platziert vor, daher: 6/10
#59 Gast_Nothlia_*
Geschrieben 09 März 2007 - 13:16
#60
Geschrieben 11 März 2007 - 22:58
Bearbeitet von Psychotronic, 11 März 2007 - 23:00.
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