Lazarus
#61
Geschrieben 10 April 2007 - 20:35
#62
Geschrieben 10 April 2007 - 20:54
Genau. Lasst uns einen SFY(so der originelle Arbeitstitel)-Thread eröffnen ...
Neu: Armin Rößler - Die Nadir-Variante
Armin Rößler - Entheete (Neuauflage) +++ Armin Rößler - Cantals Tränen +++ Hebben/Skora/Rößler (Hrsg.) - Elvis hat das Gebäude verlassen
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#63
Geschrieben 20 April 2007 - 07:08
Um es vorwegzunehmen: Ich hätte gern eine Lobeshymne angestimmt (was für jedes andere Buch natürlich auch gilt) und mir gewünscht, dass Armin seine Wette verliert, kann´s aber nicht. Immerhin sind alle Erzählungen lesenswert, wenn auch nicht stets befriedigend.
Schon die Titelstory enttäuscht mich etwas. Ich sage „etwas“, weil es mich nicht unvorbereitet trifft. Armins Erzählungen sind gerne etwas nebulos, etwas wirr, mit „wenig Bodenhaftung“. Manche mögen das für künstlerischem Ausdruck halten, mich spricht das nicht an. - Nach einem Auftakt, der neugierig macht, stellt sich der Protagonist doch eher als tumber Spielball anderer Mächte heraus. Dazu gesellen sich einige sprachliche Bonmots wie „grelle Helligkeit“ und „sofort und unverzüglich“, eine primitiv anmutende Konversation mit einem Roboter, eine defekte Kaffeemaschine, die eine ungebührlich bedeutsame Rolle einnimmt. Dabei ist die Geschichte nicht übel erzählt und hätte deutlich mehr hergegeben.
Tattoos von Vennekohl hat zwar einen doofen Titel, ist aber eine spannende Abenteuerstory - pardon, „Novelle“ - mit dem einzigen Ziel, den Leser zu unterhalten. Ich meine, das ist der Autorin gut gelungen; ihr Stil ist kurz und bündig - „minimalistische Prosa“ -, passt aber prima zur Handlung und verleiht ihr den nötigen Impetus. Wer auch anspruchsloser Kost gegenüber nicht abgeneigt ist (wie ich), findet daran Gefallen.
Schneider setzt mit Modulation seine kleine Erfolgsgeschichte als Nachwuchsautor fort, auch wenn sie nicht an seine bisher beste Erzählung Interferenz aus Golem & Goethe heranreicht. Aber ja, gute Story.
Am Ende der Reise von Tillmanns bietet trotz des ausgelutschten Themas genügend Möglichkeiten, etwas Innovatives einzubringen; das gelingt der Autorin nur ansatzweise. Dazu gehört die außerirdische Perspektive, nur ist die kindliche Sichtweise nicht gerade dazu angetan, sie glaubhaft zu machen. Auch sind mir die Wesen in ihren Bewegungen und Empfindungen bei aller physischen Fremdartigkeit allzu menschlich beschrieben. - Schließlich müssen noch einige Klischees herhalten, die extrem friedliebenden Außerirdischen, die extrem aufgeschlossenen Forscher, die extrem bösen Militärs: zuviel Schwarz-Weiß-Malerei für meinen Geschmack. Dennoch nette Unterhaltung.
Von Jänchen darf man einiges erwarten - ihre Erzählung Fünfundneunzig Prozent hat mich aber nur zu fünfzig Prozent überzeugt, dabei hätte sie das Zeug zu hundert Prozent gehabt. - Wie gewohnt ist sie gut geschrieben, mit lebendigen Charakteren - nur leider agieren zu viele Personen, die Story wirkt etwas verworren und auch langatmig. Die Existenz einer Zeitmaschine ist an den Haaren herbeigezogen, sie dient wohl nur als Treibstoff für das Vehikel der Story, ohne welchen sie nirgends hinkäme. So ergeht sich der Protagonist auf der Suche nach einer besseren Welt in endlosen Simulationen, um mit Hilfe besagter Zeitmaschine - natürlich nur wenn es ihm gelingt, Simulation hin oder her! - den Lauf der Geschichte zu ändern; wobei die Frage ist, wem das nützen soll - doch nur seinem Alter Ego in dieser anderen Zeitlinie. Nicht sehr glaubwürdig, das alles, so jedenfalls mein Eindruck.
Alles in allem ist dieser Novellenband lesenswert und zu begrüßen; er bietet den Autoren genügend Spielraum, um ihre fantastischen Welten weiter und vor allem auch tiefer auszuloten. In der Tat ist die „längere Erzählung“ eine eigenständige Form zwischen Kurzgeschichte und Roman, man könnte auch sagen „eine Vorstufe“ dazu, was in keinster Weise eine Wertminderung darstellt. Lieber eine Novelle, bzw. ein Kurzroman als das endlose Geschwätz und die breitgetretenen Ideen der heute so gängigen Schwarten. Mehr davon!
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#64
Geschrieben 20 April 2007 - 11:00
Dein Fazit ist schon hart dran, sodass ich künftig vorsichtiger mit meinen Wetten sein werde. Nur zu den "sprachlichen Bonmots" kann ich mir natürlich nicht verkneifen, noch was sagen: Wenn du echte Schwächen entdeckst, lass es mich wissen. Ansonsten solltest du davon ausgehen, dass, wenn da "grelle Helligkeit" steht, der Autor sich etwas dabei gedacht hat. Wir sind ja hier nicht beim Schüleraufsatz.und mir gewünscht, dass Armin seine Wette verliert,
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#65
Geschrieben 20 April 2007 - 14:02
Danke! Inspiriert haben mich ursprünglich übrigens S/W Illustrationen von Gustave Doré. Dazu eine eingeschränkte Farbpallette mit kräftigen Farben im Stil früher Maler. Alles gemixt und gut geschüttelt gibt einen Goyérnst. Im Moment bin ich aber eher auf dem Kitsch- und Romantiktrip, was meine Bilder angeht. Du weißt ja, dass ich ein Kurz- und Kürzestgeschichtennarr bin, aber die längere Form hat was, das muss ich schon sagen. Weniger Pointe, mehr Plot, schöne Unterhaltung.Der Titel ist griffig, das Cover im Stile Goyas gelungen
Aber gerne!Mehr davon!
#66
Geschrieben 21 April 2007 - 05:39
Übrigens gilt das fast noch mehr für El Greco. Guck Dir mal seine Gestalten und das Spiel von Licht und Schatten an!Danke! Inspiriert haben mich ursprünglich übrigens S/W Illustrationen von Gustave Doré. Dazu eine eingeschränkte Farbpallette mit kräftigen Farben im Stil früher Maler. Alles gemixt und gut geschüttelt gibt einen Goyérnst.
Bearbeitet von Helmuth W. Mommers, 21 April 2007 - 06:13.
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#67
Geschrieben 02 Juni 2007 - 21:50
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#68
Geschrieben 08 Juni 2007 - 12:41
Das Büchlein heißt "Lazarus" und weiß gleich fünf Geschichten zu erzählen - Geschichten aus der Zukunft, herausgegeben von Armin Rößler und Heidrun Jänchen. Der vorliegende Band 7 aus der SF-Reihe des Wurdack-Verlags widmet sich einer Form, die zwischen Kurzgeschichte und Roman leicht ins Hintertreffen gerät - nämlich der Novelle. Was das ist, definieren die Herausgeber ganz pragmatisch über die Länge: alle Texte umfassen 30 bis 46 Druckseiten. Trotz des Aufschwungs der deutschen SF-Kurzgeschichte seit 2001 hat in den letzten Jahren nur Michael K. Iwoleit SF-Novellen publiziert - und damit regelmäßig den "Deutschen Science Fiction Preis" in der Kategorie "Beste Kurzgeschichte" (sic!) abgesahnt. Um so verdienstvoller ist die Initiative des Wurdack-Verlags, talentierten und bewährten Story-Autoren die Möglichkeit zu geben, sich über eine etwas größere Seitenzahl auszubreiten. Armin Rößler und Heidrun Jänchen sind bereits als Romanciers in Erscheinung getreten. Vielleicht haben ja die anderen drei Autoren so viel Mut getankt und Blut geleckt, dass wir auch von ihnen bald die ersten Science-Fiction-Romane lesen werden.
Ernst Wurdack wird nicht müde, in seinem Kleinverlag deutschsprachige Science-Fiction zu veröffentlichen. Von ihm stammt wieder einmal das gelungene Titelbild, das hervorragend zum Titel, aber kaum zum Inhalt des Buches passt. Doch das stört nicht weiter. Weil man während des Lesens ja ins Buch schaut, und nicht auf den Umschlag.
Die Qualität der Geschichten ist erwartungsgemäß unterschiedlich. Das Schlusslicht nimmt Andrea Tillmanns First-Contact-Story ein, mit der sie hoffentlich noch nicht "Am Ende der Reise" bezüglich ihrer schriftstellerischen Fähigkeiten angelangt ist. Denn die Novelle bedient arg viele Klischees. Die Jiaren, eine außerirdische Tierart mit Chlorophyll in der Haut, landen auf der Erde. Natürlich sind die Wale die eigentlich intelligenten Wesen auf der Erde, natürlich sind die Menschen die bösen, gedankenlosen Zerstörer - und natürlich sind die Jiaren so außerirdisch gut, dass sie die terranischen Zustände gar nicht fassen können. Zwar wird kurz erwähnt, dass die Menschen aufgrund der "conditio humana" nicht anders können - aber ausgeführt wird dieser Punkt nicht. Erzählt wird das Ganze aus der Perspektive eines Jiaren-Kindes, was aber die Erzähltechnik der Autorin überfordert. Vieles hört sich doch eher nach dem Stoßseufzer der Autorin über die Schlechtigkeit unserer Spezies an als nach authentischen Empfindungen des E.T.-Pimpfs. Andrea hat eine eigene, leise Stimme, die sich nur in einem entsprechenden Erzähl-Umfeld entfaltet. Hier hat sie es leider nicht geschafft, solch ein Setting zu erzeugen. Zudem fehlt ein echter Spannungsbogen, die sparsamen Action-Elemente überzeugen nicht.
Danach folgt - bereits mit deutlichem Abstand - die Titelgeschichte "Lazarus" von Armin Rößler. Das außerirdische Volk der Ebu verfügt über das Geheimnis der Unsterblichkeit; sie können ihre Seele in einen anderen Körper transferieren. Das zieht natürlich menschliche und andere Glücksritter an. Doch so einfach lassen sich die Ebu nicht austricksen, und am Ende ist man überrascht, wer wen ausgenutzt hat. Armin variiert auf interessante Weise das Thema, das er schon in "Faust" aufgriff: das Leben nach dem Tod mit außerirdischer Unterstützung. Die Novelle ist gut geschrieben, aber zwischendrin verfängt sich Armin in den allzu vielen Fäden, die er auslegt. Ich kann nicht behaupten, wirklich alles verstanden zu haben.
Die Bronzemedaille gebührt Petra Vennekohl mit "Tattoos". Der Titel ist noch das blödeste an der Novelle. Die Abenteuer von Arit, einem heruntergekommenen Raumkapitän, dem eine besondere Fracht untergejubelt wird, lesen sich spannend und in einem Rutsch runter. Aber einiges ist denn doch arg überstrapaziert. Wer oder was ist dieser kleine Arit, dass plötzlich alle größeren Machtblöcke des Universums ihm so viel Aufmerksamkeit widmen? Nett fand ich die Begegnung mit seiner Tochter, von der er nichts wusste, unbefriedigend die Auflösung um diese Figur. Trotz aller Unwahrscheinlichkeiten im Plot: die Novelle ist unterhaltsam und gut geschrieben. Ich habe sie gern gelesen.
Nur knapp abgeschlagen auf dem zweiten Platz landet Heidrun Jänchen, deren Novelle mich zu "Fünfundneunzig Prozent" überzeugte. Die Einsamkeit des subversiven Simulators Haldo in seinen Cyberspace-Simulationen, die Suche nach dem einen Schlüsselereignis in der Vergangenheit, das zu einer nicht näher beschriebenen Kriegs- und Umweltkatastrophe führte, in deren Folge die Herrschenden ihr repressives und diktatorisches "System" errichten konnten - all das lässt Heidrun mit einer packenden Sprache vor den Augen des Lesers erstehen. Mit Blick auf die ostdeutsche Herkunft der Autorin vermutet man eine Verschlüsselung der Situation in der ehemaligen DDR. Da die Pointe auch überzeugt, sieht man großzügig über manch losen Faden hinweg.
Die Goldmedaille aber gebührt "Modulation" von Bernhard Schneider. In den scheinbar so regelmäßigen Signalen eines Pulsars wird eine feine Modulation entdeckt - vieles deutet auf codierte Bauanleitungen für Waffentechnologie hin. Carlos, Professor für Militärgeschichte in den USA, soll in den Wracks deutscher Junkers-Maschinen, die während des 2. Weltkriegs im Irak abgestürzt sind, untersuchen, ob die Nazis die Signale bereits entschlüsselt haben. "Modulation" bietet alles, was man von guter Science Fiction erwartet: eine irrwitzige, aber fundierte Idee, interessante Verwicklungen und griffige, lebensechte Charaktere. Es würde mich nicht wundern, diese Geschichte in den einschlägigen Preisträgerlisten wiederzufinden.
Insgesamt ist das Experiment "Lazarus" gelungen. Der Ansatz, einer Handvoll ausgewählter Autoren größeren Raum bei der Entfaltung ihrer Geschichten einzuräumen, hat sich bewährt. Die durchschnittliche Qualität der Novellen ist deutlich höher als in den Kurzgeschichten-Anthologien des Verlages. Dem Werk sei reißender Absatz gewünscht, dem Wurdack-Verlag der Mut, weitere Novellensammlungen folgen zu lassen.
Bearbeitet von ShockWaveRider, 08 Juni 2007 - 12:55.
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#69
Geschrieben 08 Juni 2007 - 13:54
#70
Geschrieben 08 Juni 2007 - 14:00
Vielleicht habe ich die nicht bemerkt, weil ich mich im Mystery-Genre so gut wie gar nicht auskenne. Aber Heidrun und Bernhard sind dicht beisammen. Es fiel mir schwer, zwischen den beiden noch eine Rangliste aufzustellen.Modulation hat bei mir wegen massiven Anhäufung von mystery Klischees nur noch Blech bekommen.
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#71
Geschrieben 08 Juni 2007 - 14:55
Sie haben getankt und geleckt.Vielleicht haben ja die anderen drei Autoren so viel Mut getankt und Blut geleckt, dass wir auch von ihnen bald die ersten Science-Fiction-Romane lesen werden.
Die grobe Planung sieht so aus:
Armin schreibt derzeit an seinem 2. Roman aus dem Argona Universum.
Bernhard Schneiders Roman trägt den Arbeitstitel Das Ardennen Artefakt, und so weit ich gesehen habe, wird es ein typischer Schneider werden.
Petra Vennekohl wird hoffentlich bald mit einem SF-Roman beginnen, sie sitzt aber derzeit noch an einen Fantasy-Roman.
Und Heidrun werkelt kräftig an Simons Goldsteins Geburtstag. Auch wenn es nicht so klingt, es ist SF!
Mehr Infos dazu gibt's im Herbst in der Verlagsvorschau.
#72
Geschrieben 08 Juni 2007 - 15:29
Ich dachte immer, das hieße Simon Goldsteins Geburtstagsparty.Und Heidrun werkelt kräftig an Simons Goldsteins Geburtstag.
Und danke, Ralf, für den ausführlichen Kommentar.
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#73
Geschrieben 09 Juli 2007 - 06:58
Obwohl man Leuten, die einen loben, nie widersprechen soll, muß ich das hier doch mal tun. Als die DDR sich auflöste, war ich 24, und der Staat hatte mir bis dahin vor allem eine solide Ausbildung bezahlt. Neben meinem Physikstudium fühlte er sich sogar bemüßigt, mir etliches über das Schreiben von Geschichten beizubringen. Als ich bei der 89er Kommunalwahl all die Kandidaten, die mir ausgemachte Pfeifen zu sein schienen, gestrichen habe, hat man sich noch nicht einmal nach dem Grund dieser durchaus unüblichen Handlung erkundigt. Ich kann beim besten Willen nicht behaupten, daß man mich irgendwie verfolgt oder unterdrückt hätte (was nicht heißen soll, daß das niemandem passiert wäre).Nur knapp abgeschlagen auf dem zweiten Platz landet Heidrun Jänchen, deren Novelle mich zu "Fünfundneunzig Prozent" überzeugte. ... Mit Blick auf die ostdeutsche Herkunft der Autorin vermutet man eine Verschlüsselung der Situation in der ehemaligen DDR.
Das mit der Angst kam später: Angst, die Arbeit zu verlieren, Angst, die Kinder könnten keine Lehrstelle kriegen, Angst, auf offener Straße überfallen zu werden (ist mir tatsächlich passiert und wahr nicht lustig), Angst, die eigenen Rechte wahrzunehmen ... Hat vielleicht auch was mit "DDR" zu tun bzw. mit Neufünfland: ich lebe hier in einem sozialen Notstandsgebiet. In der Wirtschaftswunder-Vorzeige-Stadt Jena sind nur zehn Prozent der Bevölkerung von Sozialhilfe abhängig ... Das gilt als hoffnungsvoll im Vergleich mit den deindustrialisierten Kleinstädten der Umgebung.
Die Psychosen der letzten 17 Jahre sind echt interessanter und geben literarisch mehr her als die längst verblichene DDR. Das Schlimmste, was ich da durchlitten habe, waren die Matheprüfungen.
Und noch was ganz anderes:
Na, dann nominier ihn doch einfach! Da würden wir uns alle freuen, denn schließlich war es unsere Idee, Bernhard zu fragen, ob er nicht mal was Längeres schreiben will.Es würde mich nicht wundern, diese Geschichte in den einschlägigen Preisträgerlisten wiederzufinden.
- • (Buch) gerade am lesen:Gene Wolfe "Sword and Citadel"
#74
Geschrieben 18 Juli 2007 - 07:11
Geht bestenfalls beim DPP. Seit dem LyCon bin ich nicht mehr im DSFP-Preiskomitee. Gruß RalfNa, dann nominier ihn doch einfach!
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#75
Geschrieben 24 Juli 2007 - 01:40
Aber du kommst doch wieder...?!? (bin immer davon ausgegangen, dass du nur pausierst) Wir vermissen dich! Jaktusch (Andreas K.)Seit dem LyCon bin ich nicht mehr im DSFP-Preiskomitee.
#76
Geschrieben 28 August 2007 - 08:46
Fazit:
Insgesamt sind die Novellen in „Lazarus“ sehr unterschiedlich zu lesen, so dass jeder Leser seine eigene Lieblingsgeschichte finden wird.
In jedem Fall ist diese Sammlung beachtenswert.
#77
Geschrieben 28 August 2007 - 09:54
Eigentlich ist es nur zu 60 % eine Rezension, da 2 der 5 Novellen nur mit einer Inhaltsangabe bedacht werden. Gruß, GuidoBei Phantastik-News findet man eine Rezension von Ulrich Blode zum Novellenband.
#78
Geschrieben 28 August 2007 - 12:11
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#79
Geschrieben 28 August 2007 - 17:22
Die Autoren haben ihren Platz genutzt. Die Erzählungen erwecken nicht den Eindruck, dass hier Kurzgeschichten "aufgeblasen" wurden. Als Leser hat man auch nicht das Gefühl, dass es sich hier um zusammengekürzte verhinderte Romane handelt. Alle Erzählungen wirken in sich abgeschlossen, und die Informationsmenge ist angemessen auf die Länge der Erzählungen verteilt.
Die komplette Rezension gibt's hier.
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#80
Geschrieben 30 Dezember 2007 - 07:54
Fazit:
Lazarus ist eine gelungene Zusammenstellung von interessanten Novellen. Alle Geschichten waren flüssig zu lesen, und so bescherte die Sammlung ein kurzweiliges Lesevergnügen. Armin Rößler und Heidrun Jänchen haben als Herausgeber gute Arbeit geleistet und mit eigenen Novellen Akzente gesetzt. Einziger Kritikpunkt bleibt, dass zwei der Geschichten origineller hätten sein können.
Fazit: Das Experiment ist geglückt, und die Mischung der fünf Novellen war sehr ausgewogen und abwechslungsreich. Lazarus bietet eine sehr gute Alternative zu Kurzgeschichtenbänden.
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#81
Geschrieben 03 Januar 2008 - 17:17
Das Fazit:
Den beiden Herausgebern ist es gelungen, fünf ganz unterschiedliche Novellen zu präsentieren und ihren Lesern eine abwechslungsreiche Lektüre zu bieten. Zudem wurden hier gezielt Autoren angesprochen, die in der Langform meines Wissens nach noch nicht aufgefallen sind. Allesamt haben bereits einige Kurzgeschichten veröffentlicht, manche sogar schon Romane. Die Novelle stellte sicherlich für jeden eine neue Herausforderung dar, die sie allesamt angenommen haben. Jeder Leser wird je nach eigenem Lesegeschmack sein eigenes Highlight unter den fünf Novellen küren. Insgesamt gesehen hat sich die Lektüre jeder einzelnen Geschichte gelohnt, zumal eine große Bandbreite an SF-Welten präsentiert wird.
Die komplette Ausgabe der Andromeda Nachrichten 217 gibt es aktuell als PFD-Dokument (16,1 MB) hier zum Download.
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#82
Geschrieben 07 März 2008 - 13:34
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#83
Geschrieben 29 März 2008 - 07:19
Ein Interview mit Heidrun Jänchen ist gerade beim Fantasyguide online gegangen: http://www.fantasyguide.de/6186.0.htmlDie Novelle "Fünfundneunzig Prozent" von Heidrun Jänchen aus "Lazarus" wurde in der Kategorie "Beste deutschsprachige SF-Kurzgeschichte" für den Kurd Laßwitz Preis 2008 nominiert.
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#84
Geschrieben 02 April 2008 - 09:48
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#85
Geschrieben 08 April 2008 - 07:20
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#86
Geschrieben 08 April 2008 - 07:25
Ist mir gar nicht aufgefallen - aber jetzt wo du es sagst ... Also ihr Massen: Kaufen!@Armin: Hast Du Dich auch schon über die wundersame Vermehrung der Anzahl Aufrufe in diesem einen Thread gewundert? Sind fast 1000 pro Tag während der letzten paar Tage. Wenn das so weitergeht, explodiert der Zähler.
Eine Verschwörung? Oh je ...Vielleicht sind das die gleichen Manipulatoren in der Zukunft, die verhindern, dass ich die pirandot-Website öffnen kann? Was mögen sie bezwecken?
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#87
Geschrieben 08 April 2008 - 07:59
Habe gerade PAYCHECK im Original gelesen, da könnte was dran sein. Obwohl - ich habe keine Erinnerung daranEine Verschwörung? Oh je ...
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#88
Geschrieben 08 April 2008 - 08:17
So fängt's anObwohl - ich habe keine Erinnerung daran
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#89
Geschrieben 08 April 2008 - 19:35
Steht alles in "Das Ardennen-Artefakt". Demnächst in diesem Kino ... http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/rolleyes.gifVielleicht sind das die gleichen Manipulatoren in der Zukunft, die verhindern, dass ich die pirandot-Website öffnen kann? Was mögen sie bezwecken?
#90
Geschrieben 11 April 2008 - 07:47
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