Ich teile zwar deine Abneigung gegen Gewalt, aber was soll man tun, wenn das nicht alle Zeitgenossen tun. Sich von krakeelendem Ofenfutter, intriganten Beamtenärschen, gierigen Managern und verlogenen Politikern, hetzerichen und gekauften Journalisten bis ĂÂn alle Ewigkeit als FuĂźabtreter benutezn lassen? Die haben doch das, was du "Kultur" nennst, ins Gegenteil verkehrt und zĂĽchten sich damit fleiĂźig ihre eigenen Schlächter heran. FĂĽr Ideen, wie man mit diesem herrschenden Pack anders umgehen könnte, als ihm entweder bis zur Vergasung in den Arsch zu kriechen oder es durch den Fleischwolf zu drehen, wäre ich ĂĽbrigens dankbar - wie gesagt, ich bin kein von Natur aus gewalttätiger Mensch. Doch langsam ist das MaĂź voll! n. B.: als ich die Abstimmung startete, dachte ich, dass ich die einzige bin, die fĂĽr Umsturz votieren wĂĽrde. Jetzt ist es 6 und damit die Mehrheit, warum wohl?Tut mir leid Beverly, aber ich hatte eine falsche URL oben in meinem Link zum ABC-Buch. Inzwischen verbessert in meinem Beitrag. Ich teile ja gern Deinen leidenschaftlichen Impetus, bin aber dennoch nicht fĂĽr Realpolitik-Umsturz zu haben. Ă„sthetische Revolution: jederzeit. Aber Echtwelt-Körperlich bin ich ein klassischer Non-Violence-Luschi. GrĂĽĂźe Alex / molo, der meint, das ›Kultur‹ auch verstanden werden kann, als Summe der gegenseitigen Zähmung und Dressur, weshalb alle extremen Radikalismen mit Stil (= groĂźem VerantwortungsbewuĂźtsein, Skepsis) betrieben werden sollten (was immer das heiĂźen mag).
Eure politische Orientierung
#31
Geschrieben 15 März 2007 - 22:09
#32
Geschrieben 15 März 2007 - 22:49
Warum wurde Saddam Hussein immer mit überwältigender Mehrheit wiedergewählt? Warum Putin, und warum die diversen DDR-Regierungen?n. B.: als ich die Abstimmung startete, dachte ich, dass ich die einzige bin, die für Umsturz votieren würde. Jetzt ist es 6 und damit die Mehrheit, warum wohl?
Signatures sagen nie die Wahrheit.
Filmkritiken und anderes gibt es auf simifilm.ch.
Gedanken rund um Utopie und Film gibt's auf utopia2016.ch.
Alles Wissenswerte zur Utopie im nichtfiktionalen Film gibt es in diesem Buch, alles zum SF-Film in diesem Buch und alles zur literarischen Phantastik in diesem.
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#33
Geschrieben 15 März 2007 - 23:04
Willst du einfach nicht wahr haben, dass Unzufriedenheit mit gesellschaftlichen und politischen Verhältnissen immer wieder hochkocht und greifst deswegen zu blödsinnigen Vergleichen?Warum wurde Saddam Hussein immer mit überwältigender Mehrheit wiedergewählt? Warum Putin, und warum die diversen DDR-Regierungen?
#34
Geschrieben 15 März 2007 - 23:09
Es haben sich genug Leute gemeldet, die der Ansicht sind, dass die Auswahl zu beschränkt ist. Wenn Du das nicht wahrhaben willst, sagt das viel über Dein Verständnis von Demokratie aus. Offensichtlich ist Demokratie nur dann gut, wenn dabei rauskommt, was Dir passt. EDIT: Übrigens habe ich nicht abgestimmt und würde auch dann nicht abstimmen, wenn die Auswahl grösser wär. Die Frage ist zu schwammig. Damit sind wir bei einem weiteren Problem: Da in der Umfrage Enhaltungen nicht aufgeführt werden (und es auch keine Option "ist mir egal" gibt), ist ihre Aussagekraft gleich null.Willst du einfach nicht wahr haben, dass Unzufriedenheit mit gesellschaftlichen und politischen Verhältnissen immer wieder hochkocht und greifst deswegen zu blödsinnigen Vergleichen?
Bearbeitet von simifilm, 15 März 2007 - 23:13.
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#35
Geschrieben 15 März 2007 - 23:25
Übertragen auf Wahlen in großen Maßstab kann man dann immer mit Fug und Recht sagen, sie sind nicht demokratisch, weil die Auswahl nichts taugt. Treten wir daher doch gleich die Demokratie in die TonneEs haben sich genug Leute gemeldet, die der Ansicht sind, dass die Auswahl zu beschränkt ist. Wenn Du das nicht wahrhaben willst, sagt das viel über Dein Verständnis von Demokratie aus. Offensichtlich ist Demokratie nur dann gut, wenn dabei rauskommt, was Dir passt. EDIT: Übrigens habe ich nicht abgestimmt und würde auch dann nicht abstimmen, wenn die Auswahl grösser wär. Die Frage ist zu schwammig. Damit sind wir bei einem weiteren Problem: Da in der Umfrage Enhaltungen nicht aufgeführt werden (und es auch keine Option "ist mir egal" gibt), ist ihre Aussagekraft gleich null.
#36
Geschrieben 15 März 2007 - 23:34
Präzises Denken scheint nicht Deine Stärke zu sein, was? 1. Unabhängig davon, ob Du mit dem politischen System zufrieden bist oder nicht, es gibt von Linkspartei bis NPD eine grosse politische Spannbreite. Wenn die Partei Deiner Wahl dabei schlecht abschneidet, ist das deren Pech. 2. Bei einer demokratischen Wahl bestimmt nicht eine Diktatorin namens Beverly, was zur Auswahl steht. 3. Auf jeden Fall ist bei einer Wahl das Sample ungleich grösser als bei Deiner Abstimmung hier, und vor allem ist bekannt, wieviel Prozent nicht wählen. Damit ist die Aussagekraft der Wahl in jedem Fall viel grösser als bei Deiner Abstimmung hier. Wenn gerade mal 11 Nasen absitmmen, dann haben die über 50% Zustimmung, auf die Du so stolz bist, keinen irgendwie gearteten repräsentativen Charakter, noch nicht einmal für die Benutzer dieses Forums (wenn ich das richtig sehe, sind hier über 1400 Leute registriert, 11 Abstimmende sind noch nicht einmal im Prozentbereich).Übertragen auf Wahlen in großen Maßstab kann man dann immer mit Fug und Recht sagen, sie sind nicht demokratisch, weil die Auswahl nichts taugt. Treten wir daher doch gleich die Demokratie in die Tonne
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#37
Geschrieben 15 März 2007 - 23:44
Tut mir Leid, aber das sind alles faule Ausreden ohne Substanz. Du scheinst für den Status quo zu sein, aber zu träge, dafür zu votieren. Ähnliches gilt für Dibboo und Konsorten, die meines Erachtens auch für den neoliberalen Status Quo mit noch weiterer Verschärfung sind, aber zu sich zu fein dafür sind, an der Abstimmung teil zu nehmen. Vielleicht kann es eure Fraktion einfach nicht ertragen, dass überraschend ein halbes Dutzend Leute für "Umsturz" war und deswegen das Geschwalle. Formalistisches Gesülze erspart es ja auch, sich damit auseinander zu setzen, warum es so viele Unzufriedene gibt. Und nun editiere ich meinen Post zum dritten Mal, um eurer Fraktion endlich mal ins Stammbuch zu schreiben, dass ihr ein Ausmaß an Konformismus, Fantasielosigkeit und Denkfaulheit pflegt, dass für die Leser von Telefonbüchern noch angebracht sein mag, bei SF-Fans aber einen absolut miesen Eindruck hinterlässt. Man muss nicht für rote und braune Umsturzträume sein, aber wer sich so bedingungslos einem spießbürgerlichen, erzkonservativen und by the way mit allen gerade in der SF gehegten Zukunftsträumen unvereinbaren Zeitgeist verschreibt wie ihr das tut, trägt dadurch mehr zum Umsturz bei, als deren Propaganda das jemals vermochte. Euer "Wirken" war auch der Grund für meine von Jürgen monierte lange Abwesenheit nach dem In-die-Welt-setzen von Threads, weil ich es einfach satt hatte, wie ihr "Zukunft" auf einen postmodernen Alptraum reduziert habt.Präzises Denken scheint nicht Deine Stärke zu sein, was? 1. Unabhängig davon, ob Du mit dem politischen System zufrieden bist oder nicht, es gibt von Linkspartei bis NPD eine grosse politische Spannbreite. Wenn die Partei Deiner Wahl dabei schlecht abschneidet, ist das deren Pech. 2. Bei einer demokratischen Wahl bestimmt nicht eine Diktatorin namens Beverly, was zur Auswahl steht. 3. Auf jeden Fall ist bei einer Wahl das Sample ungleich grösser als bei Deiner Abstimmung hier, und vor allem ist bekannt, wieviel Prozent nicht wählen. Damit ist die Aussagekraft der Wahl in jedem Fall viel grösser als bei Deiner Abstimmung hier. Wenn gerade mal 11 Nasen absitmmen, dann haben die über 50% Zustimmung, auf die Du so stolz bist, keinen irgendwie gearteten repräsentativen Charakter, noch nicht einmal für die Benutzer dieses Forums (wenn ich das richtig sehe, sind hier über 1400 Leute registriert, 11 Abstimmende sind noch nicht einmal im Prozentbereich).
Bearbeitet von Beverly, 15 März 2007 - 23:55.
#38
Geschrieben 16 März 2007 - 06:48
Wie wär's, wenn Du zur Abwechslung mal auf ein Post, das Dir nicht passt, antwortest?Tut mir Leid, aber das sind alles faule Ausreden ohne Substanz. Du scheinst für den Status quo zu sein, aber zu träge, dafür zu votieren. Ähnliches gilt für Dibboo und Konsorten, die meines Erachtens auch für den neoliberalen Status Quo mit noch weiterer Verschärfung sind, aber zu sich zu fein dafür sind, an der Abstimmung teil zu nehmen. Vielleicht kann es eure Fraktion einfach nicht ertragen, dass überraschend ein halbes Dutzend Leute für "Umsturz" war und deswegen das Geschwalle. Formalistisches Gesülze erspart es ja auch, sich damit auseinander zu setzen, warum es so viele Unzufriedene gibt. Und nun editiere ich meinen Post zum dritten Mal, um eurer Fraktion endlich mal ins Stammbuch zu schreiben, dass ihr ein Ausmaß an Konformismus, Fantasielosigkeit und Denkfaulheit pflegt, dass für die Leser von Telefonbüchern noch angebracht sein mag, bei SF-Fans aber einen absolut miesen Eindruck hinterlässt. Man muss nicht für rote und braune Umsturzträume sein, aber wer sich so bedingungslos einem spießbürgerlichen, erzkonservativen und by the way mit allen gerade in der SF gehegten Zukunftsträumen unvereinbaren Zeitgeist verschreibt wie ihr das tut, trägt dadurch mehr zum Umsturz bei, als deren Propaganda das jemals vermochte. Euer "Wirken" war auch der Grund für meine von Jürgen monierte lange Abwesenheit nach dem In-die-Welt-setzen von Threads, weil ich es einfach satt hatte, wie ihr "Zukunft" auf einen postmodernen Alptraum reduziert habt.
Signatures sagen nie die Wahrheit.
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#39
Geschrieben 16 März 2007 - 08:39
Du erwartest zuviel von Bevimaus. Sie lebt in einer in sich logischen Fantasiewelt, in der sie jedwelche Form andersartiger Ansicht entweder bewusst oder unbewusst ausblendet oder bewusst oder unbewusst fehlinterpretiert. Man kann sie hier lustig tanzen lassen, das hat einen gewissen Unterhaltungswert, diskutieren kann man mit ihr aber nicht.Wie wär's, wenn Du zur Abwechslung mal auf ein Post, das Dir nicht passt, antwortest?
"Alles, was es wert ist, getan zu werden, ist es auch wert, fĂĽr Geld getan zu werden."
(13. Erwerbsregel)
"Anyone who doesn't fight for his own self-interest has volunteered to fight for someone else's."
(The Cynic's book of wisdom)
Mein Blog
#40 Gast_Jorge_*
Geschrieben 16 März 2007 - 08:57
GENAU!Ich befĂĽrchte, unsere Meinung darf es bei Beverly nicht geben, Guido
Denn ihr seid doch bloß intrigant/gieriges, verlogen krakeelendes Ofenfutter, das in seiner spießbürgerlich/erzkonservativen, konformistischen und fantasielos/denkfaulen Weltanschauung verharrt, anstatt den Geist für die realistisch/verheißungsvollen, kurz vor der Realisierung stehenden/zum Greifen nahen Zukunftsträume der SF zu öffnen.
Um solche dem Fortschritt im Wege stehenden, geisteskranken und moralisch perversen Uncharaktere für die Raumfahrt zu begeistern, schlage ich die Verwirklichung solcher Auswandererschiffe wie in C.M. Kornbluths "Der Marsch der Idioten"(The marching morons) vor(da hätten wir die Nase vorn, blicken doch gerade wir in dieser Technologie auf eine Erfahrung von 1000 Jahren zurück).
Also, Diboo und Konsorten, seht es endlich ein:
Ihr seid bloß Abschaum, den hoffentlich ein reinigender Regen beseitigen wird; Exkrement, das die finale Spülung aus unserer Gesellschaft waschen wird, auf das wir eine unisexale neue Form des Menschen werden, die mutig den Kosmos mit der Saat Terras befruchten werden, anstatt in eurem feigen/duckmäuserischen Kleinbürgertum zu verharren.
Mit zackigem GruĂź
Jorge
(der jetzt erst mal in den Keller geht, um seine Magnum zu polieren und sich danach Taxi Driver zum 666mal ansieht)
#41
Geschrieben 16 März 2007 - 09:15
so viel Selbsterkenntniss hätte ich dir gar nicht zugetraut, Dirk n. B. über Nacht hat noch einer für den Umsturz gestimmtlebt in einer in sich logischen Fantasiewelt, in der sie jedwelche Form andersartiger Ansicht entweder bewusst oder unbewusst ausblendet oder bewusst oder unbewusst fehlinterpretiert
Bearbeitet von Beverly, 16 März 2007 - 09:21.
#42
Geschrieben 16 März 2007 - 09:23
nicht um sich zu erschieĂźen? schade?der jetzt erst mal in den Keller geht, um seine Magnum zu polieren
#43
Geschrieben 16 März 2007 - 09:34
Bearbeitet von JĂĽrgen, 16 März 2007 - 09:35.
#44
Geschrieben 16 März 2007 - 09:42
Ich bin schon ein armes SchweinGENAU!
"Alles, was es wert ist, getan zu werden, ist es auch wert, fĂĽr Geld getan zu werden."
(13. Erwerbsregel)
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#45
Geschrieben 16 März 2007 - 09:45
Eigentlich gar nicht mehr. Ich lasse sie gerne ein bisserl tanzen, denn als Boardkaspar hat sie noch einen gewissen Unterhaltungswert. Ich denke mal, durch ihre krude Mischung aus RAF-Rhetorik und Verschwörungstheorien hat sie selbst die vernünftig denkenden Linken in dieser Community längst erfolgreich abgeschreckt. Und das ist ja auch gut so.Dirk sieht beim Namem Beverly wortwörtlich rot
"Alles, was es wert ist, getan zu werden, ist es auch wert, fĂĽr Geld getan zu werden."
(13. Erwerbsregel)
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#46
Geschrieben 16 März 2007 - 09:52
Wie einfach die Wahrheit manchmal klingen kann.Ich denke mal, durch ihre krude Mischung aus RAF-Rhetorik und Verschwörungstheorien hat sie selbst die vernünftig denkenden Linken in dieser Community längst erfolgreich abgeschreckt.
#47
Geschrieben 16 März 2007 - 10:05
Tut mir Leid, aber du wirfst mir hier die Sturheit vor, die du mit deiner Apologie für die bürgerlich-kapitalistische Gesellschaft selbst betreibst. Mit hohler antikommunistischer Rhetorik kommen wir auch nicht weiter. "Den mündigen Bürger unmündig zu machen" - dafür brauchen wir gewiss kein Remake des Staatssozialismus, das besorgt dieses System auch so. Nur sind seine Apologeten beim Lügen etwas gerissener als die Klotzköpfe in der DDR, die dazu einfach zu tumb waren.Es ist einfach nur ein köstliches Vergnügen... Zwar kommt Beverly, wider Erwarten, ihrem Job als Thread-Opener nach (1:0 für Beverly), allerdings ist (natürlich) ihre Sichtweise der Dinge die einzig richtige (1:1) Dirk sieht beim Namem Beverly wortwörtlich rot und einige, die die manchmal sehr verschrobene Argumentationskette von Beverly noch nicht kennen, lassen sich auf eine frucht- und furchtlose Diskussion ein. Meinungsaustausch > Fehlanzeige Ich wollte mich ja eigentlich aus diesem Thread raushalten (und werde es auch nach diesem posting), aber eine Sache geht mir irgendwie nicht aus dem Kopf.... Immer, wenn Beverly in ihrem Marx-Lenin-LinkeListe-EineWelt-Buchladen ein Buch erstanden hat, daß in ihr irgendwelche Wut auf Klima, Gott und die Welt verursacht, startet sie hier solche oder ähnliche Threads. Hi Beverly... nochmal mit mitschreiben... ganz langsam... in einer Demokratie bestimmt die Mehrheit ! Wenn diese Mehrheit von irgendwem manipuliert wird, dann ist es die Pflicht des Menschen, sich darüber im Klaren zu sein und seine Konsequenzen zu ziehen. Tun sie es nicht, sei es aus Bequemlichkeit oder weil das neue Handy wochenlang konzentrierte Aufmerksamkeit erfordert, kann ich auch nichts daran ändern. Die Alternative dazu wäre, den mündigen Bürger unmündig zu machen. Eine Idee, die gerade der Linken so richtig ins Konzept passt. Dann könnte man ja auch wieder ordentliche Planwirtschaft betreiben, die Leute wieder politisch schulen (natürlich in die einzig wahre politische Richtung) und wer dann ausscherrt und nach individueller Freiheit verlangt, den sperrt man hinter Schloß und Riegel. Hatten wir schon, wolln wir nich mehr. Der Kommunismus ist tot, begraben von Millionen Menschen in diesem Land. Und das ist gut so ! Das wars von mir... wünsche noch ne angenehme Diskussion
#48
Geschrieben 16 März 2007 - 10:09
was "vernünftig denkend" bedeutet, weißt DU natürlich ganz genauIch denke mal, durch ihre krude Mischung aus RAF-Rhetorik und Verschwörungstheorien hat sie selbst die vernünftig denkenden Linken in dieser Community längst erfolgreich abgeschreckt. Und das ist ja auch gut so.
#49
Geschrieben 16 März 2007 - 10:15
Ich fürchte für Beverly, daß Du in meinem Fall recht hast, Diboo. Dieses Echauffieren von Beverly find ich halt etwas arg planlos. Politisch aktiv werden, von mir aus in den Untergrund gehen, oder (am besten) z Kunst verarbeiten †” es gäbe so viele furchtbarere Wege, seinen Zorn umzusetzten. Grüße Alex / molo, der bei diesen wilden Beverly-Threads ab und zu Fragen stellt, die keiner beantwortet (bröh). Grüße Alex / moloIch denke mal, durch ihre krude Mischung aus RAF-Rhetorik und Verschwörungstheorien hat sie selbst die vernünftig denkenden Linken in dieser Community längst erfolgreich abgeschreckt. Und das ist ja auch gut so.
MOLOSOVSKY IST DERZEIT IN DIESEM FORUM NICHT AKTIV: STAND 13. JANUAR 2013.
Ich weiß es im Moment schlicht nicht besser.
#50
Geschrieben 16 März 2007 - 10:22
Ganz vergessen. Am besten und sehr zugespitzt hat es David Friedman in "Das Räderwerk der Freiheit. Für einen radikalen Kapitalismus" geschrieben. Deutsche Übersetzung erschienen in der Edition Eigentümlich Frei, ISBN 3-8330-0529-7. (Friedman ist Sohn des kürzlich verstorbenen Monetaristen Milton Friedman. Er ist übrigens auch Fantasy-Autor, sein erster Roman ist letztes Jahr bei Baen erschienen)I Alex / molo, der bei diesen wilden Beverly-Threads ab und zu Fragen stellt, die keiner beantwortet (bröh). Grüße Alex / molo
Bearbeitet von Diboo, 16 März 2007 - 10:23.
"Alles, was es wert ist, getan zu werden, ist es auch wert, fĂĽr Geld getan zu werden."
(13. Erwerbsregel)
"Anyone who doesn't fight for his own self-interest has volunteered to fight for someone else's."
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#51
Geschrieben 16 März 2007 - 10:34
MOLOSOVSKY IST DERZEIT IN DIESEM FORUM NICHT AKTIV: STAND 13. JANUAR 2013.
Ich weiß es im Moment schlicht nicht besser.
#52
Geschrieben 16 März 2007 - 11:23
Und definitiv auch cleverer als Du.Tut mir Leid, aber du wirfst mir hier die Sturheit vor, die du mit deiner Apologie für die bürgerlich-kapitalistische Gesellschaft selbst betreibst. Mit hohler antikommunistischer Rhetorik kommen wir auch nicht weiter. "Den mündigen Bürger unmündig zu machen" - dafür brauchen wir gewiss kein Remake des Staatssozialismus, das besorgt dieses System auch so. Nur sind seine Apologeten beim Lügen etwas gerissener als die Klotzköpfe in der DDR, die dazu einfach zu tumb waren.
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#53
Geschrieben 17 März 2007 - 00:34
/KB
Yay! Fantasy-Reimerei Mitte August...
[..] Verzweiflung beschlich sie im Stillen.
Da ergriff eins der kleinsten das Wort:
"Wenn sich all unsere WĂĽnsche erfĂĽllen,
dann wĂĽnschen wir einfach mit Willen
die WĂĽnsche-ErfĂĽllung fort!"
Sie befolgten den Rat und von Stund an war
wieder spannend das Leben und heiter.
Die Kinder war'n froh wie vor Tag und Jahr
und vielleicht gar ein wenig gescheiter.
(BewohnerInnen der Stadt der Kinder, aus der "Geschichte vom Wunsch aller WĂĽnsche", aus Die Zauberschule & andere Geschichten, Neuauflage im Thienemann-Verlag, S. 93, von Ende)
#54
Geschrieben 17 März 2007 - 07:13
(Mehr als diese wunderbare "Simpsons"-Szene fällt mir hier echt nimmer ein.)
Bearbeitet von Jueps, 17 März 2007 - 07:18.
»Ich bin nicht besonders helle, und es dauert ein bißchen, bis ich etwas kapiere. Aber wenn du mir Zeit läßt, dann werde ich lernen, dich besser zu verstehen als irgend jemand sonst auf der Welt.«
#55
Geschrieben 17 März 2007 - 08:22
Wenn Beverly wirklich an einer Diskussion interessiert wäre, würde sie auf die Antworten eingehen, tut sie aber nicht. Ausserdem scheint mir, dass Beverly mit den ad-hominem-Attacken angefangen hat. Sobald jemand auch nur darauf hinweist, dass die Auswahl des Polls nicht wirklich sinnvoll ist, wird er mit einer Suada von Nettigkeiten eingedeckt.(Damit auch mal ein anderer Mod als Jürgen sich zum Thread äußert: Wenn einige SFN'ler wirklich "cleverer" wären, hätten sie es nicht nötig, sich mit rhetorisch zu aufgeladenen Posts/Abstimmungen überhaupt zu befassen, UND dann an zu fangen persönliche Attacken gegen die Agitatorin zu fahren. Ich jedenfalls finde, das ewige wiederkehrende Einschießen auf ihre Person passt nicht ins sonstige SFN-Umfeld, das bei aller Schärfe der Argumente eher tolerant mit den Mitstreitern umgeht.)
Signatures sagen nie die Wahrheit.
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#56
Geschrieben 17 März 2007 - 10:23
Hallo Yip, sind hier nicht die meisten aktiven User Moderatorn, ohne das das viel zu sagen hat? Was das Einschießen auf meine Person betrifft, wollen die Betreffenden damit vielleicht nur davon ablenken, dass weitaus mehr Teilnehmer als erwartet für "Umsturz" gestimmt haben. Ich habe damit gerechnet, dass außer mir noch 1 oder 2 Versprengte für Umsturz stimmen würden - derzeit sind es anstatt 2 oder 3 glatt 9 und damit noch immer die meisten Umfrageteilnehmer. Mögliche Gründe: viele haben die Kombination aus alltäglichen Irrsinn, Perspektivlosigkeit und Deppensystem satt und wollen ein Protest-Zeichen setzen.(Damit auch mal ein anderer Mod als Jürgen sich zum Thread äußert: Wenn einige SFN'ler wirklich "cleverer" wären, hätten sie es nicht nötig, sich mit rhetorisch zu aufgeladenen Posts/Abstimmungen überhaupt zu befassen, UND dann an zu fangen persönliche Attacken gegen die Agitatorin zu fahren. Ich jedenfalls finde, das ewige wiederkehrende Einschießen auf ihre Person passt nicht ins sonstige SFN-Umfeld, das bei aller Schärfe der Argumente eher tolerant mit den Mitstreitern umgeht.)
immer die gleichen faulen Ausreden zu recyceln bringt uns auch noch weiterWenn Beverly wirklich an einer Diskussion interessiert wäre, würde sie auf die Antworten eingehen, tut sie aber nicht. Ausserdem scheint mir, dass Beverly mit den ad-hominem-Attacken angefangen hat. Sobald jemand auch nur darauf hinweist, dass die Auswahl des Polls nicht wirklich sinnvoll ist, wird er mit einer Suada von Nettigkeiten eingedeckt.
#57
Geschrieben 17 März 2007 - 10:27
Ich übersetze das mal in Umgangssprache: "Die Tretmühle der Unterdrückung. Für radikale Dressur und Konditionierung" Sorry, aber wenn ihr "Liberalen" nicht begreifen wollt, dass ihr mit eurer holistischen Ideologie ebenso gescheitert seid wie Rechte/Faschisten/Nationalisten und Linke/Staatssozialisten, dann braucht ihr euch über nichts zu wundern."Das Räderwerk der Freiheit. Für einen radikalen Kapitalismus"
#58
Geschrieben 17 März 2007 - 10:43
GNADENLOS LIBERAL
DIE MASCHINE DER SELBSTVERANTWORTUNG
Zur Geschichte der liberalen Ideologie
von Robert Kurz
Schon in seinem Namen nimmt der Liberalismus den Begriff der
"Freiheit" fuer sich in Anspruch. Das liberale Pathos beschwoert die
Eigeninitiative und die Selbstverantwortung des Individuums. Im ersten
Moment klingt das immer gut. Wer wollte diesen schoenen Begriffen
widersprechen? Aber natuerlich wissen wir als aufgeklaerte Geschoepfe der
Moderne, dass man den Worten nicht trauen darf. Als George Orwell seine
Negativ-Utopie "1984" schrieb, machte er keineswegs zufaellig eine
oeffentliche Sprache zum Thema, deren Begriffe grundsaetzlich das
Gegenteil von dem sagen, was sie offiziell bedeuten. Soweit es sich dabei
um eine rhetorische Form der Beschoenigung handelt, ist diese
Ausdrucksweise schon aus der Antike bekannt und wird "Euphemismus"
genannt. Die alten Griechen bezeichneten ihre daemonischen Goettinnen der
Rache, deren Haare zuengelnde Schlangen waren, aus purer Angst als "die
Wohlgesinnten". Vielleicht ist der Begriff des Liberalismus in einem
aehnlichen Zusammenhang entstanden.
Um die Wahrheit ueber eine Erscheinung des gesellschaftlichen Lebens
herauszufinden, empfiehlt es sich immer, bis zu ihren Urspruengen
zurueckzugehen. Der Liberalismus entstand als Opposition gegen die
fruehmodernen Militaerstaaten der absolutistischen Monarchien und
Fuerstentuemer im 17. und 18. Jahrhundert. Aber in derselben Zeit gab es
auch noch eine andere, viel groessere Opposition der Volksmassen, die mit
dem Liberalismus gar nichts zu tun hatte. Und es ist sehr
aufschlussreich, diese beiden Formen der Opposition zu vergleichen.
Der Absolutismus hatte damals die erste Stufe der modernen
kapitalistischen Produktionsweise herausgebildet, indem er fuer die
Beduerfnisse seiner riesigen Militaerapparate und Buerokratien die
moderne Markt- und Geldwirtschaft entfesselte. Von der grossen Mehrheit
der Menschen wurde diese Entwicklung als ungeheuerliche und obszoene
Repression empfunden. Denn der alte "einfache" Feudalismus hatte die
baeuerlichen und handwerklichen Produzenten der agrarischen
Naturalwirtschaft nur aeusserlich angezapft: Sie mussten den Feudalherren
einen kleinen Teil ihrer Produkte abgeben oder bestimmte Arbeiten fuer
sie verrichten. Ansonsten aber wurden sie vom Feudalismus weitgehend in
Ruhe gelassen. Auf ihren Feldern und in ihren Werkstaetten konnten sie
sich nach eigenem Gutduenken betaetigen, und sie hatten ihre eigenen
Institutionen der lokalen Selbstverwaltung.
Der Absolutismus aber zerstoerte diese begrenzte Autonomie und wollte
die Menschen seiner zentralistischen Buerokratie unterwerfen, um sie bis
aufs Blut auszusaugen und sie zum "Menschenmaterial" einer total
fremdbestimmten abstrakten "Arbeit" unter dem Gesetz des Geldes zu
machen. Gegen diese Zumutung setzten sich die europaeischen Bauern und
Handwerker mehr als dreihundert Jahre lang bis zur Mitte des 19.
Jahrhunderts erbittert zur Wehr; und wenn sie in ihren zahllosen Revolten
der Fahne der "Freiheit" folgten, dann meinten sie damit immer ihre
soziale Autonomie sowohl gegen die Uebergriffe der absolutistischen
Buerokratie als auch gegen die Zwaenge der neuen anonymen Maerkte. Sie
wollten nicht bis auf die Haut von einem fremden Prinzip bedraengt
werden, sondern die Kontrolle ueber ihre unmittelbaren Lebensbedingungen
behalten.
Der Liberalismus dagegen war die Ideologie der oekonomischen "Macher"
auf dem Boden der vom Absolutismus entfesselten anonymen Markt- und
Geldwirtschaft selbst. Es waren die neuen, unter dem Absolutismus
aufbluehenden Finanzkapitalisten, die grossen Uebersee-Haendler und
Kolonial-Spekulanten, die vom Staat beauftragten Betreiber der
Arbeits-Zuchthaeuser und Gefaengnis-Manufakturen sowie die Besitzer oder
Verwalter der Latifundien fuer den entstehenden agrarischen Weltmarkt,
die sich den ersten liberalen Ideen zuwandten. Mit dem sozialen
Freiheitsbegriff der revoltierenden Bauern und Handwerker hatten sie
keinerlei Beruehrung. Im Gegenteil stimmten sie mit dem Absolutismus
vollstaendig ueberein in dem Interesse, die Masse der Produzenten zum
"Menschenmaterial" der Weltmaerkte zu machen, sie von der Kontrolle ueber
die Produktionsmittel zu enteignen und zu blossen "Arbeitnehmern" unter
dem Diktat des Investitionskapitals zu degradieren.
Deswegen waeren die fruehen Liberalen nicht einmal im Traum auf die
Idee gekommen, dass das "Menschenmaterial" der Marktwirtschaft irgendein
eigenes Recht auf "Freiheit" haben koennte. Unter ihnen gab es sogar
Sklavenhalter und Grossgrundbesitzer, die gewaltsam Bauern von ihrem Land
verjagten, um es in Viehweide zu verwandeln. Wenn sie von "Freiheit"
sprachen, dann meinten sie damit immer nur ihre eigene oekonomische
Bewegungsfreiheit als Investoren und "Unternehmer", die sie durch die
staatsbuerokratische Bevormundung der absolutistischen Apparate eingeengt
fuehlten. Ihre Opposition gegen den Absolutismus hatte also einen ganz
anderen Charakter als der soziale Widerstand der Produzenten. Deshalb
machten sie auch immer gemeinsame Sache mit dem Absolutismus gegen die
sozialen Revolten "von unten". Der Konflikt der urspruenglichen liberalen
Ideologie und ihrer Klientel mit dem "Gottesgnadentum" des
absolutistischen fruehmodernen Staates war immer nur ein relativer,
innerkapitalistischer Familienstreit um die weitere Entwicklung der
gemeinsamen Geschaeftsgrundlagen.
Schon in dieser fruehen Kritik der auf ihre buergerliche "Freiheit"
bedachten kapitalistischen Herren-Individuen an der gesellschaftlichen
Kontrolle durch den autoritaeren Herren-Staat ist allerdings eine
eigenartige logische Verkehrung der Standpunkte festzustellen, die auf
den irrationalen Charakter beider Seiten verweist. Nicht nur der
fruehmoderne und monarchische, sondern jeder Staatsabsolutismus (auch der
spaetere sozialistische und faschistische) will zwar einerseits die
oekonomische Betaetigung der Individuen einer umfassenden staatlichen
Kontrolle unterwerfen; andererseits erhebt er damit aber auch den
Anspruch, dass die menschliche Subjektivitaet, der menschliche Wille (in
Gestalt des Monarchen, der Regierung, des "Fuehrers" oder des
Zentralkomitees) gewissermassen "souveraen" gegenueber dem System von
Markt und Geld sein soll. Umgekehrt vertritt der Liberalismus zwar
einerseits die oekonomische "Eigeninitiative" des kapitalistischen
Individuums gegenueber dem Staat; gerade dadurch aber wird andererseits
der Anspruch einer Souveraenitaet des menschlichen Willens gegenueber dem
System von Markt und Geld restlos aufgegeben. Dieses System
verselbstaendigt sich also, es wird zum blinden Gesetz des Handelns und
der Mensch zum Spielball "oekonomischer Strukturen" und ihrer ziellosen
Dynamik.
Schon Adam Smith, der Begruender der modernen oekonomischen Theorie
auf liberaler Grundlage, verherrlichte das System der totalen
Marktwirtschaft als eine Art "goettliche Maschine", gesteuert durch den
blinden "selbstregulativen" Mechanismus der Preise. Analog zum
mechanistischen physikalischen Weltbild von Isaac Newton, der die Natur
als eine einzige grosse Weltmaschine betrachtet hatte, verstand Smith die
Oekonomie als automatische Weltmaschine der Gesellschaft, deren
Raederwerk sich die Menschen unterwerfen muessten. In der Physik ist das
mechanistische Weltbild inzwischen schon lange ueberwunden, in der
Oekonomie aber steht die Menschheit immer noch (und heute mehr denn je)
auf dem mechanistischen Standpunkt des 18. Jahrhunderts, der sich in den
Formen der gesellschaftlichen Reproduktion "objektiviert" hat. Der
Liberalismus ist auf diese Weise durch einen ungeheuren Widerspruch
gekennzeichnet: Die gesellschaftliche "Freiheit" des Individuums ist
immer identisch mit der bedingungslosen gemeinsamen Kapitulation aller
Individuen vor einer blinden, nicht verhandelbaren
Gesellschafts-Maschine, dem saekularisierten Baal des Kapitals.
Man kann es auch so sagen: Durch seine masslosen Ansprueche an die
Gesellschaft hat der Absolutismus das subjektlose Monstrum eines
verselbstaendigten oekonomischen Automatismus hervorgebracht, das er
selbst nicht mehr beherrschen konnte und das sich schon bald seiner
"Souveraenitaet" entzog. Der Liberalismus, der vordergruendig die
"Freiheit" des Individuums einklagte, hat in Wirklichkeit nur die
Verselbstaendigung dieser "Maschine" exekutiert. Die Liberalen sind
nichts anderes als die Priester eines automatischen Goetzen, der dem
"Stoffwechselprozess des Menschen mit der Natur" (Marx) einen
irrationalen Ablauf nach mechanischen "Gesetzmaessigkeiten" diktiert.
Der Gegensatz von Liberalismus und Staatsabsolutismus ist auf keiner
Seite emanzipatorisch besetzbar; er reflektiert immer nur die
gesellschaftlichen Paradoxien des modernen warenproduzierenden Systems:
Entweder muss sich die menschliche "Souveraenitaet" gegenueber der
Marktmaschine als autoritaere Kontrolle des Staates ueber die Individuen
maskieren, oder die "Freiheit" der Individuen muss sich als totale
Selbstauslieferung des menschlichen Willens an den blinden Lauf der
Marktmaschine maskieren. Fuer die Mehrheit der Menschen ist der Gegensatz
von Absolutismus und Liberalismus irrelevant: Es laeuft fuer sie auf
dasselbe hinaus, ob sie von einer Staatsbuerokratie oder von den
subjektlosen Mechanismen des Marktes drangsaliert und gedemuetigt werden.
Diese Erfahrung haben in den letzten Jahren die Menschen in Osteuropa
gemacht, die vom Regen der staatssozialistischen Diktatur in die Traufe
der sozialen Degradation durch den "freien" Markt kamen.
Im 18. und fruehen 19. Jahrhundert hatte der Liberalismus das
Problem, dass er nicht nur den staatsbuerokratischen Anspruch des
Absolutismus beseitigen musste, sondern auch die Ansprueche der
Volksmassen auf soziale Autonomie. Es wurde bald klar, dass es unmoeglich
war, die Menschen allein durch Repression, Polizei, Militaer, Galgen und
Gefaengnisse zu zwingen, sich selber zum Material der "Arbeitsmaerkte" zu
machen und die eigene abstrakte Arbeitskraft den Gesetzen von Angebot und
Nachfrage zu unterwerfen. Deshalb begann der Liberalismus, die Repression
mit Volks- und Industrie-"Paedagogik" zu verbinden. Hatten die ersten
Liberalen den Begriff der "Selbstverantwortung" nur auf sich selbst als
"Macher" eines individuellen Kapitalismus bezogen, so wurde dieser
Begriff nun auch auf das "Menschenmaterial" ausgedehnt. Darin liegt ein
ungeheurer Zynismus: Die von jeder Kontrolle ueber ihre eigenen
materiellen und sozialen Lebensbedingungen restlos enteigneten Menschen
sollen "selbstverantwortlich" gerade darin sein, dass sie sich freiwillig
zum "Arbeitsvieh" der Maerkte machen und wuerdelos nach "Arbeitsplaetzen"
gieren, selbst unter den miserabelsten Bedingungen.
Einer der grossen Ideengeber fuer diese liberale "Volkspaedagogik"
wurde Jeremy Bentham (1748-1832), der Begruender einer "Philosophie der
Nuetzlichkeit". Das "Streben der Menschen nach Glueck" sollte uebersetzt
werden in den Impuls, alle Aeusserungen des Lebens in den Zweck der
Kapitalverwertung zu integrieren. Um die Menschen dahin zu bringen, ihr
eigenes "Glueck" ausgerechnet darin zu sehen, sich in der
kapitalistischen Tretmuehle "nuetzlich" machen zu koennen, erfand Bentham
eine besondere Zuchtanstalt, das sogenannte Panoptikon.
Was ist das Panoptikon? Bentham sagt selber, dass es sich um ein
Prinzip handelt, das geeignet sei fuer Gefaengnisse ebenso wie fuer
Fabriken, Bueros, Krankenhaeuser, Schulen, Kasernen, Erziehungsheime usw.
Architektonisch besteht das Panoptikon aus einem kreisrunden
Gebaeudekomplex, in dessen Zentrum sich die (mit Vorhaengen versehene)
Loge des "Inspektors" und an dessen Peripherie sich die voneinander
abgetrennten Zellen der Gefangenen oder Zoeglinge befinden. Viele
Gefaengnisse und "Arbeitshaeuser" des 19. Jahrhunderts wurden nach diesem
Muster gebaut. Der raffinierte Zweck der Anordnung ist es, dass die
Gefangenen sich permanent beobachtet und kontrolliert fuehlen, ohne zu
wissen, ob die Loge des "Inspektors" wirklich besetzt ist. Die Insassen
sollen sich allmaehlich "von sich aus" und automatisch so verhalten, als
ob sie beobachtet wuerden, selbst wenn das gar nicht der Fall ist.
Das Panoptikon, fuer Bentham ein Modell der "idealen"
marktwirtschaftlichen Gesellschaft, war nichts anderes als eine liberale
"Selbstverantwortungs-Maschine", um die Individuen fuer marktkonformes
Verhalten zu konditionieren. Die Mechanismen der Unterwerfung und
Selbstverleugnung sollten zur "inneren Verhaltensspur" des Menschen
werden. Diese liberale Erziehungsdiktatur objektivierte sich in
architektonischen und organisatorischen Strukturen, in Zeichen und
psychischen Mechanismen. Die kapitalistischen Imperative, so schrieb der
Philosoph Michel Foucault in seinem Buch "ueberwachen und Strafen" (1976)
ueber das Panopticon, erscheinen "in einer konzertierten Anordnung von
Koerpern, Oberflaechen, Lichtern und Blicken,...in einer Apparatur, deren
innere Mechanismen das Verhaeltnis herstellen, in welchem die Individuen
gefangen sind". Bentham feilte ununterbrochen an der Vervollkommnung
seines sozialen Apparats der Dressur von Menschen. Er ist der Erfinder
der Isolationshaft, der Identitaetskarten, der Namensschilder und des
Grossraumbueros. 1804 schlug er vor, alle Englaender mit einer Nummer zu
taetowieren.
Gleichzeitig war Bentham gluehender Demokrat. Vom Dienstboten bis zum
Minister sollten alle gleichermassen mitwirken an der "oeffentlichen
Selbstkontrolle", das heisst sich selbst und andere beobachten, um
gemeinsam tagtaeglich die Uhr der Selbstunterdrueckung aufzuziehen. Kant,
der groesste Philosoph der Aufklaerung, hatte gefordert, der Mensch solle
"herausgehen aus der selbstverschuldeten Unmuendigkeit und sich seines
Verstandes ohne Leitung eines anderen bedienen". In der Konsequenz von
Bentham wird der geheime Sinn dieses liberalen Imperativs deutlich: jeder
sein eigener Polizist, Erzieher, Gefaengniswaerter und Antreiber! Die
selbstregulative Weltmaschine des Marktes braucht selbstregulative,
"automatisch" sich anpassende Individuen.
Bentham hat Orwells Alptraum von "1984" um fast 200 Jahre
vorweggenommen, aber als reales Projekt. Ironischerweise versteht die
liberal-demokratische Welt heute "1984" als Warnung vor dem (staatlichen)
Totalitarismus, ohne zu erkennen, dass sie selber laengst das Produkt
einer totalitaeren liberalen Gehirnwaesche ist. Heute verhalten wir uns
alle "selbstregulativ" als Roboter der marktwirtschaftlichen
Selbstverantwortung. Jener aeltere Begriff von "Freiheit" dagegen, der
auf soziale Autonomie zielte, gilt als vorindustriell und primitiv.
Natuerlich koennen und wollen wir nicht zurueck zu einer beschraenkten
agrarischen Lebensweise von Bauern und Handwerkern. Aber musste der Preis
des Fortschritts die soziale Entwuerdigung des Menschen zu einem
"Pawlowschen Hund" der Marktmaschine sein? Ist die Menschheit wirklich
unfaehig, die modernen Produktivkraefte durch soziale Selbstbestimmung
und bewusste Verstaendigung zu regulieren, statt sich einem blinden
oekonomischen Automaten auszuliefern? Der Absolutismus des Marktes ist
keine Alternative zum Absolutismus des Staates. Wir haben die Aufgabe,
fuer das 21. Jahrhundert den alten Begriff der "sozialen Freiheit" gegen
die "Orwellsche Freiheit" des Liberalismus neu zu erfinden.
http://www.trend.inf...98/t201098.html
Dieses Essay gibt meine Ansicht zum "Liberalismus" v. a. im letzten, von mir hervorgehobenen Absatz treffend wieder. Strafverschärftend kommt hinzu, dass diese "Liberalen" gerade in Deutschland die übelsten Herrschaftstraditionen von Duckmäuserei und gegenseitiger Kontrolle für ihr System instrumentalisieren. Früher kam der Blockwart, heute kommt der Sozialinspektor.
Der alltägliche Kleinkrieg der im Namen von "Reform" und Deregulierung veranstaltet wird, macht mich manchmal regelrecht krank. Gehört es auch zur "Freiheit", Millionen Internet-User mit gefakten Rechnungen zu terrorisieren, wie das seit einigen Wochen geschieht? Sorry, aber wenn einige Hirnis davon noch mehr wollen, dann brauchen sie sich nicht zu wundern wenn vor ihnen nur noch die Wand ist. Dann auf Turbo zu schalten ist aber keine gute Idee, sie sollten lieber auf die Bremse treten.
#59
Geschrieben 17 März 2007 - 10:49
Signatures sagen nie die Wahrheit.
Filmkritiken und anderes gibt es auf simifilm.ch.
Gedanken rund um Utopie und Film gibt's auf utopia2016.ch.
Alles Wissenswerte zur Utopie im nichtfiktionalen Film gibt es in diesem Buch, alles zum SF-Film in diesem Buch und alles zur literarischen Phantastik in diesem.
- • (Buch) gerade am lesen:Samuel Butler: «Erewhon»
- • (Buch) als nächstes geplant:Samuel Butler: «Erewhon Revisited»
-
• (Film) gerade gesehen: «Suicide Squad»
-
• (Film) Neuerwerbung: Filme schaut man im Kino!
#60
Geschrieben 17 März 2007 - 11:46
(Nein, über alle Posts gesehen sogar eher die Minderheit (in diesem Thread meines Wissens Jürgen, Diboo und ich). Aber inzwischen sind andererseits die meisten Beverly-Threads polemisch, ob nun von dir oder anderen in wenigen Raten dazu gebracht. Hätte es dich wirklich zu viel Entgegenkommen gekostet eine veränderte Umfrage an zu legen, mit einem "none of the above"-Button (zur Not mit Hilfe einer der Moderatoren)? Ich bin für interessante Diskussionen, aber Threads die zu dem Fazit "alle meine Widersacher sind eine meinungsmachende Truppe innerhalb des SFN" kommen, und dies bei jeder Replik wiederholen, lass ich lieber liegen. Was ich hiermit auch tun werde...)sind hier nicht die meisten aktiven User Moderatorn, ohne das das viel zu sagen hat?
/KB
Yay! Fantasy-Reimerei Mitte August...
[..] Verzweiflung beschlich sie im Stillen.
Da ergriff eins der kleinsten das Wort:
"Wenn sich all unsere WĂĽnsche erfĂĽllen,
dann wĂĽnschen wir einfach mit Willen
die WĂĽnsche-ErfĂĽllung fort!"
Sie befolgten den Rat und von Stund an war
wieder spannend das Leben und heiter.
Die Kinder war'n froh wie vor Tag und Jahr
und vielleicht gar ein wenig gescheiter.
(BewohnerInnen der Stadt der Kinder, aus der "Geschichte vom Wunsch aller WĂĽnsche", aus Die Zauberschule & andere Geschichten, Neuauflage im Thienemann-Verlag, S. 93, von Ende)
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