@starcadet: Ich nehme mal das Ganze als Lob - denn die Duisburger Philharmoniker sind JETZT bekannt. Richtig. Vor einem Jahr waren wir im Netz halt nicht bekannt. Das ist ungefähr dann doch vergleichbar, denn im Printbereich gab und gibt es natürlich schon längst Broschüren, Flyer und das übliche Infomaterial. Das erreichte aber halt nur einen kleinen "elitären" Kreis.
Der Altersdurchschnitt bei einem Philharmonischen Konzert - und auch hier gibts Ähnlichkeiten, ich kenne eure Struktur nicht - liegt über 50. Diese Art von Leuten erreicht man natürlich durch Broschüren, durch die Zeitung, durch Flyer. Aber was ist denn in 10, 20, 30 Jahren? Soviel junger Nachwuchs war vor einem Jahr nicht an der Klassik im Web interessiert. Und warum? Weil die Klassik nicht im Internet stattfand. Es gab sicherlich tolle Homepages, aber die Infos drauf las wohl gar keiner. Was mal wieder Vergleiche zulässt, bei euch ist das nämlich wohl genau so.
Also haben wir als Leuchtturmprojekt - böses Wort - einfach mal gemacht. Einfach ausprobiert, geguckt, geschaut. Klar waren wir im Vorteil weil Frank Tentler sowas eigentlich beruflich macht, aber mit der Reaktion hat keiner gerechnet. Auch hier Ähnlichkeiten: Es gibt eine ganz große Zielgruppe, die einfach nicht aktiviert wurde. Wir haben es geschafft, dass die Duisburger mit den Berlinern in einem Atemzug genannt wird. Gut, wir haben auch viel Glück mit dem Haus - es ist nicht selbstverständlich dass wir so nah dran dürfen.
Aber - um auf Twitter zurückzukommen: Twitter ist ein Tool mit unendlichen Möglichkeiten in unendlichen Kombinationen. És hat - und das hätte ich dir vorher auch sagen können - keinen Zweck das als reinen RSS-Feed-Aggregator zu nutzen, denn die meisten Leute greifen sich dann wohl die Infos über RSS ab. Aber du hast bei Twitter immerhin Leute gefunden, die sich offenbar für SF interessieren. Was ich als ersten Angriffspunkt nehmen würde wenn ich ihr wäre: Wenn diese Leute schon mit der RSS-Zweitverwertung zufrieden sind, dann müssten die bei Content, den nur ihr habt, ja geradezu begeistert sein. (Wobei: Man muss natürlich die Spammer rausrechnen.) Man könnte sich dann auch nochmal dransetzen und mit Bit.ly schauen welcher Link wie oft angeklickt wird - im Grunde habt ihr mit Twitter eine perfekte Gruppe für das Auswerten von Daten - soweit das legal und machbar ist. Zumindest kann man die Themen abschätzen, die die Leute interessieren - und dann gezielt ansetzen.
Klar, ihr habt nicht so viel Content wie die Philharmoniker. Na und? Es gibt ja noch eine weitere Komponente, die die meisten hier nicht so ganz verstehen wenns ums Thema Twitter geht. Ebenso wie bei Social Networks muss man mit den Leuten auch reden. Es heißt ja auch SOCIAL Media. Das soziale Leben der Menschen findet halt im Web statt und dann sollte man da schon mal hingehen und gucken was die Leute so reden. Auch über einen. Das mag man mögen oder nicht, aber Twitter ist keine Einbahnstraße. Monologe sind - sofern sie nicht auf der Bühne stattfinden - im Leben halt unspannend. So ist das. Deswegen unterhalten sich die Leute. Wenn dann eine lange Zeit kein originärer Content kommt, dann kann man wenigstens sich mit den Fans unterhalten. Bei evangelisch.de läufts ja momentan auch so - viel Infos über Twitter kommen kaum, aber die Redaktion reagiert halt.benso wie das Coronamagazin auch nicht dauernd Infos raushauen kann weil das Magazin nur alle zwei Wochen erscheint. Und gerade beim Corona-Magazine habe ich erlebt, dass Twitter wirkt. Nicht, was die Größe der Follower anbelangt, die ist überschaubar - aber die Leute reagieren tatsächlich darauf. Wenn auch nicht immer so wie man es gern hätte.
Letztendlich geht es doch um Präsenz oder? Ihr habt das Blog um präsent zu sein. Da ist auch nicht so der Bär los - und die Leute akzeptieren es trotzdem. Also? Und wer sagt denn, dass euer Content nicht interessant ist? Du glaubst das nur. Du weißt es nicht.
Und ja, es ist durchaus von Interesse wenn im Konzert eine Saite reißt, kann ich sogar belegen:
http://bit.ly/mmyeI GERADE das ist interessant:
Abgefahren war, als der 1. Geigerin eine Saite gerissen ist, sie Ihr Instrument fast schon wegschmiss, die 2. Geigering Ihr Violine an sie weiter gab und die “unter ferner liefen† Instrumentalistin hinter ihr, die man vorher gar nicht sehen konnte mit deutlichem Nachdruck dazu aufforderte, Ihr die Geige weiter zu geben. So schnell wird man zum Zuschauer auf der Bühne 
Ad Astra