ShockWaveRider schrieb am 01.02.2008, 02:38:
Achim Stößer: Haft
Die Leiden eines veganischen Häftlings in einem Carnivoren-Gefängnis.
Weder formal noch inhaltlich interessant. Wozu ist die Geschichte in der Anthologie? Was ist daran Phantastik?
Muß ja nicht jeden alles interessieren ;-) . Etwas merkwürdig finde ich allerdings die Frage, was daran "Phantastik" sei. Was verstehst Du denn darunter? Ich hatte beim Feinschliff überlegt, die Stelle, an der die weiße Haut des Protagonisten abblättert und die dunkelblaue Unterhaut zu Vorschein kommt, rauszunehmen, weil sie mir - anders als die anderen, nur angedeuteten Aspekte der Fremdartigkeit - zu wenig subtil erschien ... wohl doch nicht ;-) . Aber vielleicht kennst Du ja solche Leute.
Frank W. Haubold schrieb am 01.02.2008, 07:17:
Im übrigen ist die "Doppelte Hochzeit" nicht von Frank Neugebauer, und es heißt "Wehrmacht" und nicht "Reichswehr". Aber trotzdem danke fürs Lesen und Bewerten.
Es heißt auch (siehe oben) "
vegan" und nicht "
veganisch", es handelt sich um Omnivoren, nicht um
Carnivoren. Nun ja. Wäre es
nur das "
veganisch" gewesen, hätte ich zugegebenermaßen mehr dahinter vermutet. "
Veganisch" ist ein wenig so wie "Nigger" für Menschen afrikanischer Herkunft. Mir ist natürlich klar, daß viele
Speziesisten eher inhaltliche als literarische Probleme mit denjenigen meiner Texte haben, in denen es um
Veganismus geht, so wie auch Gläubige mit meinen
antitheistischen. Da schreibt dann schon mal der eine oder andere eine
Amazon-Rezension zu einem Buch (hier: "Virulente Wirklichkeiten"), das er offensichtlich gar nicht gelesen hat (vgl.
Der Troll als Leser. Rache-"Rezensionen" im Online-Bücherladen).
Aber wie sagt SWR so schön:
ShockWaveRider schrieb am 01.02.2008, 18:07:
Ich kann gut damit leben, wenn nicht jeder alles mag, was ich so absondere.
Michael Iwoleit schrieb am 01.02.2008, 19:17:
Seufz - warum könnt ihr denn Sachen, die ihr beurteilt, nicht mal genau lesen? Schon von der inneren
Wir müssen mehr blaue Haut einbauen, am besten leuchtend, blinkend und mit Tatütata ;-) . Mir san die lustigen Holzhammer-Buam ... "Wenn ein Kopf und ein Buch zusammenprallen, und es klingt hohl, ist es dann allemal das Buch?" Lichtenberg
Zitat
Aber was soll's. Mir geht's wie Frank Haubold: irgendwann hat man von dieser völligen Willkür der
Beurteilungen auch die Nase voll. Wenn "Terminal" nicht die beste kürzere Geschichte ist, die ich
Ich hatte zum Beispiel Mühe, mich durch die Exposition zu kämpfen,
aber mir ist klar, daß das wohl eher daran liegt, daß ich mit hohem Fieber im Bett lag und mein Gehirn auf Sparflamme lief ;-)
Zitat
mehr hören. Dazu fällt mir nur Greg Egan ein, der mir vor einigen Jahren mal geschrieben hat,
daß er grundsätzlich keine Besprechungen seiner Werke liest, weil er sich nur darüber ärgert.
Allmählich verstehe ich ihn.
Sehe ich anders. Mal davon abgesehen, daß es ja auch lobende gibt ;-) :
ich (woandes) schrieb
"Was Texte angeht, so können Kritiken sinnvoll und hilfreich sein, müssen aber nicht:
- Bedenkenswert wie "Hin und wieder übertreibt es der Autor Achim Stößer mit den humorvollen Einlagen",
- auf völligem Unverständnis beruhend (wobei hier zu klären wäre, ob das am Sender oder am Empfänger liegt, am Autor oder am Leser) wie "In 'Kalter Sommer' von Achim Stößer wird die Erde mal wieder von rochenförmigen Raumschiffen erobert" (wird sie nicht, tatsächlich ist das nur eine Szene aus der alten "Krieg der Welten"-Verfilmung, die im Fernsehen läuft, während die Protagonistin aufsteht)
- oder aber mit ganz anderen Hintergedanken wie "Das Buch ist ziemlich schlecht." (vgl. Der Troll als Leser"). (Ehrlichkeit vs. Heuchelei und Schleimerei)
ShockWaveRider schrieb am 01.02.2008, 22:46:
Großspurige Rezensenten, deren Narzissmus nur von ihrer Ahnungslosigkeit überboten wird, gab es schon vor den Zeiten des Internet.
Aber jetzt findet man sie mit google ;-) .
'Uwe schrieb am 04.02.2008, 13:21:
Haft fand ich knackig erzählt, aber aufgrund der Kürze fehlte es dann doch etwas an Tiefe.
Ich bin zwar nicht ganz sicher, wie ich das
knackig in diesem Kontext interpretieren soll ;-), aber dem zweiten Halbsatz kann ich auf jeden Fall zustimmen. Auf zwei Druckseiten läßt sich nunmal in der Regel nicht so viel unterbringen wie in einem Roman (dennoch ziehe ich, sowohl was das Lesen als auch was das Schreiben angehnt, die Kurzformen - wenn auch nicht auf zwei Seiten begrenzt - vor).
Achim