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Das Mirakel - EDFC-Jahresanthologie 2007


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94 Antworten in diesem Thema

#31 Uwe Post

Uwe Post

    FutureFictionMagazin'o'naut

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Geschrieben 04 Februar 2008 - 13:21

Triviales muss ja nicht unbedingt schlecht sein, kann immerhin gelegentlich noch unterhalten :thumb:

Meine Meinung zu XUN ist, dass der Qualitätsanspruch der Herausgeber im Vergleich zu Mirakel, Nova, Exodus und den anderen einschlägig bekannten Magazinen deutlich niedriger liegt. Dementsprechend erinnert XUN mehr an ein Fanzine - seltene Highlights versumpfen in einem Wust von Insider-Fortsetzungsstorys und anderen Texten, die nicht wirklich begeistern.

Zurück zum Topic:

Haft fand ich knackig erzählt, aber aufgrund der Kürze fehlte es dann doch etwas an Tiefe.

Inspektor Pyrrhon und der Killerfön: Schräger Krimi aus einer Welt, in der Skepsis Staatsphilosophie ist, und jede klare Aussage hart bestraft wird. Kann man witzig finden - oder auf Dauer eher albern.

Sowas wie Joghurt: Konfus und in Umgangssprache erzählte Story über den Konsum einer außerirdischen Substanz. Hat mir nicht besonders gefallen.

Slomo: Etwas farblos erzählte Story über Menschen, die in Zeitlupe leben. Tolle Idee nicht ganz ausgereizt, wie ich finde.
Herausgeber Future Fiction Magazine (deutsche Ausgabe) ||| Aktueller Roman: ERRUNGENSCHAFT FREIGESCHALTET ||| uwepost.de ||| deutsche-science-fiction.de

#32 † Christian Weis

† Christian Weis

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Geschrieben 04 Februar 2008 - 19:50

Slomo: Etwas farblos erzählte Story

Das fand ich gar nicht, für mich war die Story anrührend und fesselnd - aber über die unterschiedlichen Geschmäcker wurde ja oben schon einiges gesagt. :D

Der bunte Phantastikmix im Mirakel ist (wie schon bei den beiden Vorgängerbänden) in meinen Augen sehr gelungen. Über alle Genregrenzen hinweg finden sich lange und kurze, klassisch erzählte und eher experimentelle, ernste und witzige, nachdenklich-gefühlvolle und spannend-unterhaltsame Stories. Mit einigen Geschichten hatte ich zwar etwas Mühe, sie bis zum Ende zu lesen, aber das Gros fand ich lesenswert, einige auch sehr empfehlenswert.

Meine Highlights sind Bubble Boy von Malte S. Sembten, Slomo von Heidrun Jänchen, Terminal von Michael K. Iwoleit und Thors Hammer vom Herausgeber himself. Warum? Weil sie sehr gut geschrieben sind und mich - so unterschiedlich sie auch gestrickt sind - am meisten gefesselt haben (und zwar in der Regel von Anfang bis Ende). Es sind Stories, bei denen sich auch ein zweites Lesen lohnt, weil man noch was Neues entdecken kann (was nicht heißt, dass dies bei den restlichen Geschichten nicht der Fall ist).

Dicht dahinter rangieren bei mir Absolutum von Wolfgang G. Fienhold, Inspektor Pyrrhon und der Killerfön von Frank Schweizer, Der Klomann von Anke Laufer, Invasive Techniken von Niklas Peinecke, Der mikrokosmische Maler von Volker Groß und (weil's eine gute kurze Pointenstory ist) Haft von Achim Stößer. Recht unterhaltsam und witzig fand ich auch den Gerolsteiner Fit von Hartmut Kasper.

#33 †  a3kHH

†  a3kHH

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Geschrieben 05 Februar 2008 - 20:35

(HJ als Abkürzung für Heidrun Jänchen - na ja! :) )

Manno, das fällt mir jetzt erst beim 10. Lesen auf. Da war ich wirklich absolut arglos. :) Aber Du hast recht, lieber so nicht.

#34 †  a3kHH

†  a3kHH

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Geschrieben 06 Februar 2008 - 20:50

Letztens habe ich über DvR einiges vom edfc bekommen.
(Anderes bestellt, bin mal neugierig, wann das kommt.)
Die ersten Geschichten aus dem Mirakel bereits gelesen.
Da waren das erste Mal Stories dabei, die mir überhaupt nicht gefielen. Geschmackssache.
Ansonsten : TOLL ! TOLL ! TOLL !
In jedem Fall gehört Heidrun Jänchen jetzt nach Slomo zu meinen Lieblingsschriftsttellern.

#35 Armin

Armin

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Geschrieben 07 Februar 2008 - 07:55

In jedem Fall gehört Heidrun Jänchen jetzt nach Slomo zu meinen Lieblingsschriftsttellern.

Da wird es dich sicher freuen zu hören, dass Heidruns nächster Roman - Simon Goldsteins Geburtstagsparty - im Mai als Wurdack SF 12 erscheint.

Bearbeitet von Armin, 07 Februar 2008 - 07:59.


#36 †  a3kHH

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Geschrieben 07 Februar 2008 - 21:18

Da wird es dich sicher freuen zu hören, dass Heidruns nächster Roman - Simon Goldsteins Geburtstagsparty - im Mai als Wurdack SF 12 erscheint.

Heidruns nächster Roman ?
Gibt's noch mehr von ihr ???
Ansonsten : Die restlichen Wurdacks (bis auf den nicht lieferbaren #1 *grummel*) hab' ich bereits bestellt und den werde ich mir auch nicht entgehen lassen.

Ansonsten habe ich im "Mirakel" weitergelesen. Slomo war, wie gesagt, einfach toll. Joghurt war extrem amüsant, hat mir ganz besonders gut gefallen. Aber der Doppelschlag Klomann / Terminal war grandios : Beide Stories sind einfach genial und direkt hintereinander wirken sie nochmal so stark. Ich hätte nach dem "Moloch" nicht gedacht, daß MKI sich noch steigern kann. Gut, daß ich "Psyhack" bereits habe. Aber wer bei allen sieben Höllenhunden ist Anke Laufer ? Und gibt's noch mehr von ihr ?

#37 Jaktusch † 

Jaktusch † 

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Geschrieben 08 Februar 2008 - 02:49

Heidruns nächster Roman ?
Gibt's noch mehr von ihr ???

"Nach Norden!"
Fantasy (!)
bei Wurdack


Jaktusch
Man erwirbt keine Freunde, man erkennt sie.

#38 Ernst Wurdack

Ernst Wurdack

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Geschrieben 08 Februar 2008 - 07:16

Heidruns nächster Roman ?
Gibt's noch mehr von ihr ???

Und 'Der eiserne Thron'
Zusammen mit Andrea Tillmanns und Christian Savoy
Roman, Fantasy

Ansonsten : Die restlichen Wurdacks (bis auf den nicht lieferbaren #1 *grummel*)

Wenn alles klappt, werden wir Deus ex Machina neu auflegen. Dann gibt es den 1. Band der SF-Reihe auch wieder.

So genug OT, hier geht es um das Mirakel!

#39 Armin

Armin

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Geschrieben 08 Februar 2008 - 07:48

Heidruns nächster Roman ?
Gibt's noch mehr von ihr ???

... da war Ernst schneller ...
An den SF-Puristen ist es wohl leider vorbeigegangen, dass Heidrun schon die beiden Fantasy-Romane "Der eiserne Thron" (mit Andrea Tillmanns und Christian Savoy, Story-Olympiade 2003) und "Nach Norden" (Wurdack, 2006) veröffentlicht hat.

Ansonsten : Die restlichen Wurdacks (bis auf den nicht lieferbaren #1 *grummel*) hab' ich bereits bestellt und den werde ich mir auch nicht entgehen lassen.

Wenn alles klappt, werden wir Deus ex Machina neu auflegen. Dann gibt es den 1. Band der SF-Reihe auch wieder.

... und zwar hoffentlich noch in diesem Jahr.

Aber wer bei allen sieben Höllenhunden ist Anke Laufer ? Und gibt's noch mehr von ihr ?

Da schlagen wir doch elegant den Bogen zurück aus dem off-topic: In der Jahresanthologie 2006, "Die Jenseitsapotheke", war Anke Laufer bereits mit einer Story vertreten. Mehr Geschichten sind mir spontan jetzt auch nicht präsent. Aber da weiß sicher Frank etwas zu erzählen.

#40 Gast_Frank W. Haubold_*

Gast_Frank W. Haubold_*
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Geschrieben 08 Februar 2008 - 23:51

Da schlagen wir doch elegant den Bogen zurück aus dem off-topic: In der Jahresanthologie 2006, "Die Jenseitsapotheke", war Anke Laufer bereits mit einer Story vertreten. Mehr Geschichten sind mir spontan jetzt auch nicht präsent. Aber da weiß sicher Frank etwas zu erzählen.

Viel gibt es da nicht zu erzählen. Als ich 2006 auf die "Chronistin von Chateauroux" stieß, war mir der Name der Autorin völlig unbekannt. Aber die Geschichte war gut, überdurchschnittlich sogar, so daß ich sie in die damalige Jahresantho aufnahm. Anke Laufer betätigt sich auch außerhalb des Genres literarisch und hat 2007 den Schwäbischen Literaturpreis gewonnen. Neben den "üblichen Verdächtigen" (M. Sembten, M. Siefener, M. Iwoleit, H. Jänchen etc.) gehört sie meines Erachtens zu den profiliertesten Autoren der letzten drei Jahresanthologien. Gruß Frank

#41 †  a3kHH

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Geschrieben 09 Februar 2008 - 14:16

"Nach Norden!"
Fantasy (!)
bei Wurdack

FANTASY ?!?
VON DEUTSCHEN AUTOREN ??!!??
Oh Gott, das kann doch nix sein.


Dachte ich jedenfalls.
Und dann kamen beim "Mirakel" Stella und List in der Ehre an die Reihe.
Und ich wurde eines besseren belehrt. Danke, Frank, die Auswahl bringt mich echt weiter. Obwohl ich beide Stories nicht sehr hoch bewerten würde, sind sie doch genausogut wie der klassische Lovecraft bzw. Howard.

Ich bestell' mir jetzt auch die Fantasy von Ernst, obwohl die Besprechung des neuesten Romans irgendwie nicht so prickelnd klang. Aber jetzt bin ich ganz besonders auf die Kurzgeschichten neugierig geworden ...

#42 Jaktusch † 

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Geschrieben 09 Februar 2008 - 20:10

FANTASY ?!?
VON DEUTSCHEN AUTOREN ??!!??
Oh Gott, das kann doch nix sein.

Aus diesem Bereich noch ein "Geheimtipp":

Markus Gerwinski
Das Lied der Sirenen
BLITZ Verlag, 2006

Ist unverdientermaßen nur wenig beachtet worden.

Jaktusch
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#43 pirandot

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Geschrieben 09 Februar 2008 - 20:22

FANTASY ?!?
VON DEUTSCHEN AUTOREN ??!!??
Oh Gott, das kann doch nix sein.


    [*]Michael Ende: Die unendliche Geschichte
    [*]Otfried Preußler: Krabat
    [/list]Keineswegs nur Kinderbücher †¦ :)
An schlechten Tagen, wenn es regnet, glaubst du, du hättest Magengeschwüre. Nur an schönen Tagen, wenn die Sonne scheint, da denkst du, du hättest Krebs. (Die MAD-Fibel des Lebens)
You, especially, I like. Passionate, sincere†¦ †¦goofball. (Three to Tango)

#44 †  a3kHH

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Geschrieben 09 Februar 2008 - 22:34


    [*]Michael Ende: Die unendliche Geschichte
    [*]Otfried Preußler: Krabat
    [/list]Keineswegs nur Kinderbücher †¦ :)

Da sach' ich jetzt nix zu ...

#45 †  a3kHH

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Geschrieben 16 Februar 2008 - 09:09

So, das "Mirakel" habe ich durchgelesen.Nochmals Danke, Frank, ohne diese Anthologie wäre die deutsche Fantasy / Phantastik / Horror - Szene wohl noch etwas an mir vorbeigegangen. Auch wenn mir nicht alle Stories gefallen haben sind die Genres doch genauso schön bedient wie die SF.Die anderen Jahresanthologien sind auch angekommen, ich freue mich jetzt schon auf drauf. :-) Was kommt eigentlich als nächstes beim edfc heraus, das ich mir nicht entgehen lassen sollte ?

#46 Gast_Frank W. Haubold_*

Gast_Frank W. Haubold_*
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Geschrieben 16 Februar 2008 - 14:27

So, das "Mirakel" habe ich durchgelesen. Nochmals Danke, Frank, ohne diese Anthologie wäre die deutsche Fantasy / Phantastik / Horror - Szene wohl noch etwas an mir vorbeigegangen. Auch wenn mir nicht alle Stories gefallen haben sind die Genres doch genauso schön bedient wie die SF. Die anderen Jahresanthologien sind auch angekommen, ich freue mich jetzt schon auf drauf. :-) Was kommt eigentlich als nächstes beim edfc heraus, das ich mir nicht entgehen lassen sollte ?

Danke. :) Daß bei 26 Geschichten auf 300 Seiten nicht jede den Vogel abschießt (wobei die Geschmäcker ja deutlich verschieden sind), ist eigentlich normal. Ich bemühe mich, den Standard der 2006er-Jahresantho (Jenseitsapotheke) zu halten, aber das hängt natürlich von den Einsendungen ab. Falls das irgendwann nicht wie erwünscht läuft, kommt die Jahresantho halt wieder als Einfachband mit knapp 200 Seiten heraus. Aber das Jahr 2008 ist ja noch jung ... Zum Belletristik-Programm des EDFC kann ich sonst nicht so viel sagen, da ich nur für die Jahresantho und gelegentlich für einen Sonderband verantwortlich zeichne. Ansonsten bin ich nur ein normales Mitglied. Beste Grüße Frank

#47 Achim Stößer

Achim Stößer

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Geschrieben 18 Februar 2008 - 14:12

Achim Stößer: Haft
Die Leiden eines veganischen Häftlings in einem Carnivoren-Gefängnis.
Weder formal noch inhaltlich interessant. Wozu ist die Geschichte in der Anthologie? Was ist daran Phantastik?

Muß ja nicht jeden alles interessieren ;-) . Etwas merkwürdig finde ich allerdings die Frage, was daran "Phantastik" sei. Was verstehst Du denn darunter? Ich hatte beim Feinschliff überlegt, die Stelle, an der die weiße Haut des Protagonisten abblättert und die dunkelblaue Unterhaut zu Vorschein kommt, rauszunehmen, weil sie mir - anders als die anderen, nur angedeuteten Aspekte der Fremdartigkeit - zu wenig subtil erschien ... wohl doch nicht ;-) . Aber vielleicht kennst Du ja solche Leute.

Im übrigen ist die "Doppelte Hochzeit" nicht von Frank Neugebauer, und es heißt "Wehrmacht" und nicht "Reichswehr". Aber trotzdem danke fürs Lesen und Bewerten.

Es heißt auch (siehe oben) "vegan" und nicht "veganisch", es handelt sich um Omnivoren, nicht um Carnivoren. Nun ja. Wäre es nur das "veganisch" gewesen, hätte ich zugegebenermaßen mehr dahinter vermutet. "Veganisch" ist ein wenig so wie "Nigger" für Menschen afrikanischer Herkunft. Mir ist natürlich klar, daß viele Speziesisten eher inhaltliche als literarische Probleme mit denjenigen meiner Texte haben, in denen es um Veganismus geht, so wie auch Gläubige mit meinen antitheistischen. Da schreibt dann schon mal der eine oder andere eine Amazon-Rezension zu einem Buch (hier: "Virulente Wirklichkeiten"), das er offensichtlich gar nicht gelesen hat (vgl. Der Troll als Leser. Rache-"Rezensionen" im Online-Bücherladen).

Aber wie sagt SWR so schön:

Ich kann gut damit leben, wenn nicht jeder alles mag, was ich so absondere.

Seufz - warum könnt ihr denn Sachen, die ihr beurteilt, nicht mal genau lesen? Schon von der inneren

Wir müssen mehr blaue Haut einbauen, am besten leuchtend, blinkend und mit Tatütata ;-) . Mir san die lustigen Holzhammer-Buam ... "Wenn ein Kopf und ein Buch zusammenprallen, und es klingt hohl, ist es dann allemal das Buch?" Lichtenberg

Aber was soll's. Mir geht's wie Frank Haubold: irgendwann hat man von dieser völligen Willkür der
Beurteilungen auch die Nase voll. Wenn "Terminal" nicht die beste kürzere Geschichte ist, die ich

Ich hatte zum Beispiel Mühe, mich durch die Exposition zu kämpfen, aber mir ist klar, daß das wohl eher daran liegt, daß ich mit hohem Fieber im Bett lag und mein Gehirn auf Sparflamme lief ;-)

mehr hören. Dazu fällt mir nur Greg Egan ein, der mir vor einigen Jahren mal geschrieben hat,
daß er grundsätzlich keine Besprechungen seiner Werke liest, weil er sich nur darüber ärgert.
Allmählich verstehe ich ihn.

Sehe ich anders. Mal davon abgesehen, daß es ja auch lobende gibt ;-) :

"Was Texte angeht, so können Kritiken sinnvoll und hilfreich sein, müssen aber nicht:
- Bedenkenswert wie "Hin und wieder übertreibt es der Autor Achim Stößer mit den humorvollen Einlagen",
- auf völligem Unverständnis beruhend (wobei hier zu klären wäre, ob das am Sender oder am Empfänger liegt, am Autor oder am Leser) wie "In 'Kalter Sommer' von Achim Stößer wird die Erde mal wieder von rochenförmigen Raumschiffen erobert" (wird sie nicht, tatsächlich ist das nur eine Szene aus der alten "Krieg der Welten"-Verfilmung, die im Fernsehen läuft, während die Protagonistin aufsteht)
- oder aber mit ganz anderen Hintergedanken wie "Das Buch ist ziemlich schlecht." (vgl. Der Troll als Leser"). (Ehrlichkeit vs. Heuchelei und Schleimerei)

Großspurige Rezensenten, deren Narzissmus nur von ihrer Ahnungslosigkeit überboten wird, gab es schon vor den Zeiten des Internet.

Aber jetzt findet man sie mit google ;-) .

Haft fand ich knackig erzählt, aber aufgrund der Kürze fehlte es dann doch etwas an Tiefe.

Ich bin zwar nicht ganz sicher, wie ich das knackig in diesem Kontext interpretieren soll ;-), aber dem zweiten Halbsatz kann ich auf jeden Fall zustimmen. Auf zwei Druckseiten läßt sich nunmal in der Regel nicht so viel unterbringen wie in einem Roman (dennoch ziehe ich, sowohl was das Lesen als auch was das Schreiben angehnt, die Kurzformen - wenn auch nicht auf zwei Seiten begrenzt - vor).

Achim

#48 simifilm

simifilm

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Geschrieben 18 Februar 2008 - 14:48

Muß ja nicht jeden alles interessieren ;-) . Etwas merkwürdig finde ich allerdings die Frage, was daran "Phantastik" sei. Was verstehst Du denn darunter? Ich hatte beim Feinschliff überlegt, die Stelle, an der die weiße Haut des Protagonisten abblättert und die dunkelblaue Unterhaut zu Vorschein kommt, rauszunehmen, weil sie mir - anders als die anderen, nur angedeuteten Aspekte der Fremdartigkeit - zu wenig subtil erschien ... wohl doch nicht ;-) . Aber vielleicht kennst Du ja solche Leute.
Es heißt auch (siehe oben) "vegan" und nicht "veganisch", es handelt sich um Omnivoren, nicht um Carnivoren. Nun ja. Wäre es nur das "veganisch" gewesen, hätte ich zugegebenermaßen mehr dahinter vermutet. "Veganisch" ist ein wenig so wie "Nigger" für Menschen afrikanischer Herkunft. Mir ist natürlich klar, daß viele Speziesisten eher inhaltliche als literarische Probleme mit denjenigen meiner Texte haben,

Da habe ich doch nicht nur ein neues Wort gelernt, sondern auch erkannt, dass ich ein überzeugter Speziesist bin.

Bearbeitet von simifilm, 18 Februar 2008 - 15:17.

Signatures sagen nie die Wahrheit.

Filmkritiken und anderes gibt es auf simifilm.ch.

Gedanken rund um Utopie und Film gibt's auf utopia2016.ch.

Alles Wissenswerte zur Utopie im nichtfiktionalen Film gibt es in diesem Buch, alles zum SF-Film in diesem Buch und alles zur literarischen Phantastik in diesem.
 

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  • (Buch) gerade am lesen:Samuel Butler: «Erewhon»
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#49 ShockWaveRider

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Geschrieben 18 Februar 2008 - 15:15

Da habe ich doch nicht nur ein neues Wort gelernt und gemerkt, sondern auch dass ich ein überzeugter Speziesist bin.

Schrecklich! Um Dich auf den rechten Pfad zurück zu bringen, hier der dreistufige Weg zu politisch korrekter Nahrung: Schritt 1: Politisch korrekte Menschen essen weder tote Tiere noch Tierprodukte. Schritt 2: Politisch korrekte Menschen essen aber auch keine toten Pflanzen. Sind ja auch Lebewesen. Schritt 3: Was bleibt noch übrig? Gruß Ralf, Omnivore und das ohne Gewissenbisse

Bearbeitet von ShockWaveRider, 18 Februar 2008 - 15:23.

Verwarnungscounter: 2 (klick!, klick!)

ShockWaveRiders Kritiken aus München
möchten viele Autor'n übertünchen.
Denn er tut sich verbitten
Aliens, UFOs und Titten -
einen Kerl wie den sollte man lynchen!

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#50 simifilm

simifilm

    Cinematonaut

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Geschrieben 18 Februar 2008 - 15:19

Schrecklich! Um Dich auf den rechten Pfad zurück zu bringen, hier der dreistufige Weg zu politisch korrekter Nahrung: Schritt 1: Politisch korrekte Menschen essen keine toten Tiere. Schritt 2: Politisch korrekte Menschen essen aber auch keine toten Pflanzen. Sind ja auch Lebenwesen. Schritt 3: Was bleibt noch übrig?

Da kommt mir doch eines meiner Lieblingszitate in den Sinn, dass ein überzeugter Fleischverächter mal in einer Diskussionssendung des Schweizer Fernsehens brachte: "Ein Salatkopf hat eine natürliche Opferbereitschat. Das kann man messen mit Ultralschall". Ist eigentlich schon SF ...

Signatures sagen nie die Wahrheit.

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Alles Wissenswerte zur Utopie im nichtfiktionalen Film gibt es in diesem Buch, alles zum SF-Film in diesem Buch und alles zur literarischen Phantastik in diesem.
 

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#51 †  a3kHH

†  a3kHH

    Applicant for Minion status in the Evil League of Evil

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Geschrieben 18 Februar 2008 - 19:57

Achim Stößer: Haft
Die Leiden eines Häftlings in einem Gefängnis.

Konnte ich beim ersten Lesen nix mit anfangen.
Auch beim zweiten nicht.
Und beim fünften Mal fand ich sie einfach genial. ;)
Krieg' ich Deinen Kurzgeschichtenband mit Autogramm ?

#52 Naut

Naut

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Geschrieben 18 Februar 2008 - 20:36

Ich esse zwar sowohl Fleisch als auch Blutwurst (jetzt nicht dauernd, aber ab und zu schon), aber ich habe "Haft" sowohl verstanden, als auch gut gefunden. Vermutlich wäre es ethisch & gesundheitlich besser, bestenfalls Fische zu essen (ja, ich weiß, Veganer essen auch keine Fische, wenn sie zu diesem Zweck wie auch immer leiden mussten), aber Gewohnheit ist schon eine starke Motivation. Hmm.Jedenfalls habe ich nichts gegen Veganer & schon gar nicht gegen ihre Geschichten - wäre ja auch albern, da ich ja meinen Lebensunterhalt nicht als Schweinemäster, Schlachter, Lederproduzent (paradoxes Wort: das Leder produziert ja die Kuh) oder Jäger verdiene. Wir werden sicher in nicht allzu ferner Zukunft folgende Möglichkeiten haben:1) Uns selbst so zu modifizieren, dass wir Fleisch weder essen müssen noch wollen,2) Fleisch so zu züchten, dass es ohne ein leidenfähiges Tier daran wächst und trotzdem genießbar (im fleischfressenden Sinne) ist,3) uns selbst so zu modifizieren, dass wir uns selbst ohne Gewissensbisse essen können, weil wir dann weder intelligent noch leidensfähig sind.Welche Möglichkeit zuerst eintritt hängt nur von gesellschaftlichen Faktoren ab.
Liest gerade: Zafón - Der dunkle Wächter

#53 Gast_Frank W. Haubold_*

Gast_Frank W. Haubold_*
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Geschrieben 18 Februar 2008 - 20:54

Wir werden sicher in nicht allzu ferner Zukunft folgende Möglichkeiten haben: 1) Uns selbst so zu modifizieren, dass wir Fleisch weder essen müssen noch wollen, 2) Fleisch so zu züchten, dass es ohne ein leidenfähiges Tier daran wächst und trotzdem genießbar (im fleischfressenden Sinne) ist, 3) uns selbst so zu modifizieren, dass wir uns selbst ohne Gewissensbisse essen können, weil wir dann weder intelligent noch leidensfähig sind. Welche Möglichkeit zuerst eintritt hängt nur von gesellschaftlichen Faktoren ab.

Ich setze auf 3. Was gilt die Wette? Aber im Ernst: Ich habe "Haft" auch deswegen ausgewählt, weil die Geschichten eben nicht vordergründig missionarisch daherkommt. Das heißt aber nicht, daß sie keine Intention hätte. Gruß Frank

#54 Gast_Jorge_*

Gast_Jorge_*
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Geschrieben 19 Februar 2008 - 06:31

Schrecklich!

:coool: Ja, so wird die Welt werden, wenn die Invasion von Vega erfolgreich verläuft und diese Aliens dann die Macht http://www.scifinet....e...ost&p=89791 übernehmen...;) @Naut: Eine Welt, in der Lösung 1 verwirklicht wird, sähe wohl so http://forum.sf-fan....?p=48936#p48936 aus...:lol: :D

#55 Oliver

Oliver

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Geschrieben 20 Februar 2008 - 08:08

So, wie man an meiner Signatur unten sehen kann, habe ich den Band jetzt auch am Start, bzw. auf dem Nachttisch.Ich werde die Geschichten einzeln und häppchenweise (immer ein paar auf einmal) hier im Thread mit einer kurzen Bewertung und Note versehen, wobei ich keine Lobhudelei*, aber größtmögliche Fairness verspreche. Damit ich mich mit Frank und mki hier nicht so viel herumstreiten muss, hoffe ich mal, dass mir die meisten Geschichten gefallen, und da ich an jedes neue Buch mit einer positiven Einstellung herangehe (es könnte schließlich jedes Mal das beste meines Lebens sein..), gehe ich davon jetzt einfach mal aus. Am Ende werde ich dann meine Kurzbesprechungen wieder zusammenklauben und das dann mit Intro als Rezi in meinem Blog und ggf. bei P-N.de (wenn das dort noch kein anderer besprochen hat) veröffentlichen.Vorab: Die Gestaltung gefällt mir sehr gut. Das Cover ist äußerst geschmackvoll, die weiße Farbe schön und dass der Band ordentlich mit Vorwort und kurzen Autoren-Bios versehen wurde, ist leider auch nicht immer selbstverständlich und deshalb positiv zu bewerten. (Danke auch für die Signatur, Frank). Die Qualität des Papiers stört mich angesichts des sehr ordentlichen Drucks nicht.Mein nächster Eintrag hier wird bereits erste Bewertungen enthalten.--*Natürlich schon, wenn angebracht.

Bearbeitet von Oliver, 20 Februar 2008 - 10:18.

  • (Buch) gerade am lesen:"Tales of the Shadowmen 1", J.-M. Lofficier (ed.)
  • (Buch) als nächstes geplant:"Tales of the Shadowmen 2", J.-M. Lofficier (ed.)
  • • (Buch) Neuerwerbung: Sherlock Holmes - Aus den Geheimakten des Weltdetektivs (Sammelband, 1973, mit 15 Heftromanen (1907/1908))
  • • (Film) gerade gesehen: "Das Testament des Dr. Mabuse" (Fritz Lang)
  • • (Film) als nächstes geplant: "Jurassic World: Dominion" (Dinos!!!!!)
  • • (Film) Neuerwerbung: "Judex" (Louis Feuillade)

#56 Gast_Frank W. Haubold_*

Gast_Frank W. Haubold_*
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Geschrieben 20 Februar 2008 - 16:19

Damit ich mich mit Frank und mki hier nicht so viel herumstreiten muss, hoffe ich mal, dass mir die meisten Geschichten gefallen

Herumstreiten? Das hat's doch hier noch nie gegeben. ;) Aber im Ernst, weil das immer wieder als Kritikerschelte fehlinterpretiert wird: Wenn ein Leser das Recht hat, eine Geschichte in der Luft zu zerreißen (und das hat er zweifellos), dann muß man dem Autor/Herausgeber genauso das Recht zubilligen, die Qualität/Berechtigung besagter Kritik zu hinterfragen. Wen er allerdings klug ist, hält er den Mund. Das wird ihm dann zumeist als "Kritikfähigkeit" ausgelegt. Gruß Frank

#57 Gast_Michael Iwoleit_*

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Geschrieben 20 Februar 2008 - 17:38

Aber im Ernst, weil das immer wieder als Kritikerschelte fehlinterpretiert wird: Wenn ein Leser das Recht hat, eine Geschichte in der Luft zu zerreißen (und das hat er zweifellos), dann muß man dem Autor/Herausgeber genauso das Recht zubilligen, die Qualität/Berechtigung besagter Kritik zu hinterfragen.

Allerdings. Dazu kommt, daß bei den Klagen über Kritiker- und Leserschelte oft unausgesprochen die Unterstellung mitschwingt, daß SF-Kritiker bzw. -Leser die einzige Menschengruppe auf dieser Welt sind, bei der Dummheit schlechterdings nicht vorkommt. Gruß MKI

#58 Oliver

Oliver

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Geschrieben 21 Februar 2008 - 11:46

So, dann wollen wir mal. Erste Runde von mir:

Malte S. Sembten: „Bubble Boy“, 25 Seiten
Ein Ehepaar fragt sich, ob ihr Sohn auf dem Flohmarkt lebende Kaulquappen an ein komisches Wesen mit Taucheranzug verkauft..
Sehr gelungen wird durch bewusst einfach gehaltene Sprache und dichte Alltagsschilderungen die Geschichte und damit das phantastische Element in der Realität verankert, wobei manchmal der Stil und die Formulierungen etwas gewöhnungsbedürftig sind. Geschickt arbeitet der Autor mit Andeutungen und Auslassungen. Leider ist die Geschichte um einiges zu lang geraten und kreist um ein etwas zu leichtgewichtiges Zentrum, so dass im Ganzen nur ein leicht positiver Eindruck verbleibt.
Punkte: 6/10.

Wolfgang G. Fienhold: „Absolutum†, 6 Seiten
Ein Mann kann nichts vergessen und sich an alles erinnern.
Keine SF, solche Menschen gibt es wirklich, wie gerade diese Woche in der Zeitung stand. Mehr eine Vignette denn eine Geschichte, der man noch etwas mehr Anfettung mit narrativen Elementen gewünscht hätte. Aber ganz nett zu lesen.
Punkte: 6/10.

Heidrun Jänchen: „Slomo“, 11 Seiten
Aufgrund von Booster-Packs beschleunigt sich die Menschheit; einige bleiben als „Slomos“ zurück.
Der stilistisch erfreulichen Geschichte hätte man noch etwas mehr betriebenen Aufwand und Sorgfalt gewünscht. Man ahnt, was die Autorin darstellen und parabelhaft ansprechen möchte, vieles bleibt aber in Ansätzen stecken, aus der Idee hätte man vielleicht sogar eine Novelle oder gar einen Roman machen können. Was jetzt da ist, ist aber auch für sich einigermaßen interessant.
Punkte: 7/10.

Hans-Dieter Furrer: „Madame Delvaux“, 4 Seiten
Mehr ein kurzer Reisebericht mit einem narrativen Element als Alibi, in welchem der Autor Brüsseler Kneipen und Bilder von Paul Delvaux beschreibt.
Nun gut, dies ist nun mal eine subjektive Beurteilung: Der Autor schreibt gekonnt und ich schätze die Bilder von Delvaux auch, deshalb
Punkte: 7/10.

Friederike Stein: „So was wie Joghurt“, 6 Seiten
Auf irgend einer abgelegenen Kolonie wird ein besonderes Getränk hergestellt..
Denken wir positiv und legen den unwirschen, schrecklichen Stil (was zum Henker ist u.a. ein „Heilands-Theater“?!) und den fast eine Gehirnerschütterung erzeugenden Apostrophen-Amoklauf (<-- warum gibt es keine rechtlichen Mittel gegen so etwas?) so aus, dass die Autorin sich wohl an gesprochener Rede versuchen wollte und nicht große Schwächen im schriftlichen Ausdruck hat. Das Resultat liest sich trotzdem sehr enervierend und der letzte gute Wille, wenn man versucht, sich auf diesen Stil einzulassen, geht dann bei der Pointen-Fehlzündung verloren. Letztere mag Geschmackssache sein, ich fand sie weder überraschend noch lustig.
Punkte. 3/10.

Frank Schweizer: „Inspektor Pyrrhon und der Killerfön“, 10 Seiten
Die Geschichte könnte in einer Welt spielen, in welcher der Zweifel vielleicht Staatsideologie ist und Maschinen möglicherweise darüber wachen, dass man alles in Zweifel zieht und im Konjunktiv ausdrücken muss, sonst droht der Tod vielleicht.
Wer schon jemals vielleicht mit dem Menschenschlag zu tun gehabt haben könnte, der philosophische Fakultäten möglicherweise bevölkert, dem werden Gedankenspiele, wie sie diese Geschichte beschreibt, vielleicht bekannt vorkommen und man muss ggf. erst mal schmunzeln. Das alles könnte sehr überzeugend gemacht sein und eine hohe Dosis Humor erzeugen, mit ggf. ziemlich gutem Timing in der Pointensetzung und netten sprachlichen Ideen. Ein großer Spaß, ein Zweifel.
Punkte: 8/10.


..to be continued..

Bearbeitet von Oliver, 21 Februar 2008 - 11:49.

  • (Buch) gerade am lesen:"Tales of the Shadowmen 1", J.-M. Lofficier (ed.)
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  • • (Film) als nächstes geplant: "Jurassic World: Dominion" (Dinos!!!!!)
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#59 Gast_Frank W. Haubold_*

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Geschrieben 21 Februar 2008 - 17:52

Danke fürs Feedback.

Die Apostrophen-Vollversammlung ist mir auch nicht entgangen, aber wenn etwas nicht völlig daneben ist, richte selbst ich mich nach den Wünschen des Autors. :confused:

Ansonsten halte ich Slomo für etwas unter- und den Killerfön für leicht überbewertet.

Allein ein Bild wie dieses:

Der Himmel ist von jenem zarten Blaßblau, das mich immer an Glas denken läßt. Würfe man einen Stein dagegen, würde er in tausend Teile zersplittern und auf die Erde fallen, und doch zerschneiden ihn die Sicheln der Schwalben, ohne Schaden anzurichten.

macht für mich den Unterschied zwischen jemandem mit Talent und jemandem, der halt auch schreibt, aus.

Aber das sieht natürlich jeder anders. Andere sehen in Frank Hebbens Splatterpunk und Mark-Brandis-Retrospektiven die Zukunft der SF, damit muß ich auch leben. ;)

Gruß
Frank

Bearbeitet von Frank W. Haubold, 21 Februar 2008 - 17:53.


#60 Oliver

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Geschrieben 21 Februar 2008 - 18:22

Allein ein Bild wie dieses:

Der Himmel ist von jenem zarten Blaßblau, das mich immer an Glas denken läßt. Würfe man einen Stein dagegen, würde er in tausend Teile zersplittern und auf die Erde fallen, und doch zerschneiden ihn die Sicheln der Schwalben, ohne Schaden anzurichten.

macht für mich den Unterschied zwischen jemandem mit Talent und jemandem, der halt auch schreibt, aus.

Dieser Anfang war mir auch sehr positiv aufgefallen, das ist wirklich sehr gelungen. Deshalb habe ich auch oben nicht vergessen, "stilistisch erfreulich" zu schreiben. :confused:
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