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SF-Schriftsteller


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82 Antworten in diesem Thema

#31 Guido Seifert

Guido Seifert

    Biblionaut

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Geschrieben 05 April 2008 - 18:07

Einige wenige sind aber wirklich gut und die finden, weil sie "aus einer bestimmten Genre-Ecke kommen" einfach keinen Verlag. Sie werden zu einer Art "literarische Schmuddelkinder", obwohl sie thematisch im Trend liegen. Qualität setzt sich durch - dieser Satz beinhaltet viel Wahrheit, aber was ist, wenn die SF-Autoren wegen ihres Image nicht bei Verlagen für non-SF Literatur landen können?

Gibt es dafür gesicherte Beispiele? Würde mich mal interessieren ...

#32 Neo Tokyo

Neo Tokyo

    Yoginaut

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Geschrieben 05 April 2008 - 18:51

Ehrlich gesagt finde ich es sehr anregend, wenn etablierte Science-Fiction-Autoren plötzlich damit anfangen Gegenwartsliteratur zu verfassen. Science-Fiction ist doch von einem speziellen Stil geprägt, manchmal muss man einfach eine sonderbare Erzählweise wählen, die fremdartig genug klingt, um den Lesern zu signalisieren, dass hier nicht von unserer Zeit die Rede ist. SF-Autoren neigen dann dazu diesen besonderen Stil auch in die Gegenwart zu transferieren, was zur Folge hat, dass wir die heutige Zeit aus einer seltsamen Distanz wahrnehmen. Bestes Beispiel: "Mustererkennung" von William Gibson.
I want the club sandwich, I want the cold Mexican beer, I want a $10,000-a-night hooker! I want my shirts laundered... like they do... at the Imperial Hotel... in Tokyo.

#33 Ulrich

Ulrich

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Geschrieben 05 April 2008 - 19:01

Gisbert Haefs kommt nicht aus der Genre-Ecke? Seine Dante-Barracuda-Romane sind reinste MilSF/Space Opera und mehrfach aufgelegt worden, bis er sich irgendwann für sowas zu fein war. Carl Amery ist sehr wohl im Genre wahrgenommen worden, schon seit den 80ern.

Von Haefs gab es 2005 den Perry Rhodan Roman Nr. 2289: "Der eiserne Finger Gottes" zu lesen. Auch Thomas R.P. Miele hat SF-Romane geschrieben (z.B. "Das Sakriversum"), zuletzt aber vor allem historische. An neueren Autoren fallen mir im Moment keine ein, wie Jürgen danach fragte.

#34 pirandot

pirandot

    Illuminaut

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Geschrieben 05 April 2008 - 20:33

Traut sich jetzt einer ihm die Bezeichnung "Schriftsteller" abzuerkennen? Sicherlich hat Dick auch Gegenwartsromane geschrieben, nur fanden die oft keinen Abnehmer.

Dick wurde lange verkannt und sein Werk galt im Allgemeinen als »Pulp«, weshalb seine SF-Romane bestenfalls in Form von Taschenbüchern veröffentlicht wurden. Das ist die Geschichte hinter dem Philip K. Dick (Memorial) Award. Die Bezeichnung »Schriftsteller« hätten ihm seinerzeit viele Leute nur zu gerne abgesprochen. http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/rolleyes.gif
An schlechten Tagen, wenn es regnet, glaubst du, du hättest Magengeschwüre. Nur an schönen Tagen, wenn die Sonne scheint, da denkst du, du hättest Krebs. (Die MAD-Fibel des Lebens)
You, especially, I like. Passionate, sincere†¦ †¦goofball. (Three to Tango)

#35 pirandot

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Geschrieben 05 April 2008 - 20:45

Ich denke mir auch: Besser in einer Disziplin wirklich gut als in vielen mittelmäßig.

Im Sport ist Talent höchst selten nur auf eine einzige Sportart beschränkt. Tatsächlich helfen die in anderen Sportarten erlernten Bewegungsabläufe und Taktiken einem Sportler dabei, in seiner Spezialdisziplin besser zu werden. Ähnliches gilt sicherlich auch für die Schriftstellerei. Wenn ein Autor über den Tellerrand hinaus blickt und lernt, sich auch in anderen Genres zu behaupten, wird er anschließend ein besserer Schriftsteller sein, als wenn er ausschließlich als Fachidiot agiert.
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#36 pirandot

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Geschrieben 05 April 2008 - 20:55

Wenn es eine ungleich höhere Leserschaft für allgemeine Literatur gibt, als für Genre-Literatur, warum drängen nicht viel mehr Verleger und Herausgeber die SF-Autoren dazu, Gegenwartsliteratur (oder besser Mainstream) zu schreiben.

Viele der Fans des Phantastischen kann man für keine andere Art der Literatur begeistern. Ohne die Existenz phantastischer Literatur hätten die Verleger am Ende einfach nur geringere Verkaufszahlen zu Buche stehen †¦
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#37 Guido Seifert

Guido Seifert

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Geschrieben 06 April 2008 - 16:09

Im Sport ist Talent höchst selten nur auf eine einzige Sportart beschränkt. Tatsächlich helfen die in anderen Sportarten erlernten Bewegungsabläufe und Taktiken einem Sportler dabei, in seiner Spezialdisziplin besser zu werden.

Ähnliches gilt sicherlich auch für die Schriftstellerei. Wenn ein Autor über den Tellerrand hinaus blickt und lernt, sich auch in anderen Genres zu behaupten, wird er anschließend ein besserer Schriftsteller sein, als wenn er ausschließlich als Fachidiot agiert.

Das würde mir erst einleuchten, wenn wir uns auf das Begriffspaar Genreliteratur und Belletristik einließen. Denn solange sich ein Genre-Autor lediglich auf ein neues Genre einlässt, gilt es vor allem, eine neue Hohlform zu erkennen und diese als Kunsthandwerker zu füllen. Wenn ihm dies gelingt, hat er sicherlich seine handwerklichen Fähigkeiten verbessert, aber ob er dann auch schon gleich ein besserer Schriftsteller geworden ist?

Gelingt einem Genre-Autor dagegen ein belletristisches Werk, so nur deshalb, weil er eine eigene Stimme entwickelt hat, weil er etwas zu sagen hat, und das Wie dieses Sagens den Fachmann urteilen lässt, dass sich hier jemand vom Kunsthandwerker zum Künstler entwickelt hat. Er wäre tatsächlich ein besserer Schriftsteller geworden. In der Genreliteratur braucht man weder etwas zu sagen zu haben noch über eine eigene Stimme zu verfügen.

Im umgekehrten Fall, wenn ein Künstler sich eines Genres annähme, käme vielleicht etwas heraus, das man nur noch schlecht als ein Werk der Genreliteratur zu bezeichnen gewillt wäre. So kann man z.B. Arno Schmidts "Gelehrtenrepublik" (sicherlich nicht sein bestes Werk) aufgrund genretypischer Elemente als SF-Literatur bezeichnen, aber doch ist das Buch so "ganz anders" als die Werke, die das Genre typischerweise aufzuweisen hat.

#38 Diboo

Diboo

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Geschrieben 06 April 2008 - 16:32

Auch Thomas R.P. Miele hat SF-Romane geschrieben (z.B. "Das Sakriversum"), zuletzt aber vor allem historische.

Von bergeweise SF-Heftromanen mal ganz zu schweigen...

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(13. Erwerbsregel)

"Anyone who doesn't fight for his own self-interest has volunteered to fight for someone else's."
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#39 Joe Chip

Joe Chip

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Geschrieben 09 April 2008 - 11:32

Buenas Dias!

Viele der Fans des Phantastischen kann man für keine andere Art der Literatur begeistern.



.... und umgekehrt

viele Leser der phantastisch angehauchten Literatur verleugnen Phantastik zu lesen.

Klassiker bedienten sich schon solcher Plots - Beispiele:

Das Bild des Dorian Gray
Der Process (Kafka überhaupt)
Der Steppenwolf
Mein Name sei Gantenbein
Die Wand
Wenn ein Reisender in einer Winternacht

je jünger die Werke desto mehr Beispiele sind zu nennen

Ken Grimwood - Replay
Chuck Palahniuck - Fight Club
Thomas Glavinic - Die Arbeit der Nacht
Audrey Niffenegger - Die Frau des Zeitreisenden
Murakami Haruki - Gefährliche Geliebte
Matt Ruff - Ich und die anderen
Steven Millhauser - Martin Dressler (Pulitzerpreis 1997)

1984 und Schöne neue Welt, wohl die bakanntesten Dystopien werden ungeachtet dass sie auch zu SF zuzuordnen wären vom Mainstreamleser gelesen.


Das bedeutet - was der Leser noch nicht begriff, haben die Verlage schon längst erkannt und das, aus der Vergangenheit mit "Pulp" belastete, SF Label behutsam von dem Umschlägen entfernt.

Beste Beispiele sind das bereist erwähnte Logoland von Max Barry sowie die neuaufgelegte Philip K. Dick Reihe.
Ja sogar die Neuausgaben der "Meisterwerke der Sience Fiction" wurden von diesem Schriftzug befreit.


Meine Erfahrung (um auf die eingangs erwähnte Frage zu antworten) ist, dass sich unter den SF Autoren oft echte Meister befinden.
Die Frage die ich allerdings in den Raum stelle ist, ob sich der eingefleischte SF Leser wirklich an guter Prosa erfreut und nicht mehr (so wie ich glaube) an wichtiger Ausarbeitung von Raumschiffszenarien erfreut oder daran stösst wenn Autoren wie PKD keine Erklärung für technische Gimmicks in ihren Romanen liefern.


Ohne die Existenz phantastischer Literatur hätten die Verleger am Ende einfach nur geringere Verkaufszahlen zu Buche stehen †¦

stimme voll und ganz zu!


Hasta la próxima,
Joe

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#40 Susanne11

Susanne11

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Geschrieben 10 April 2008 - 09:38

Meine Erfahrung (um auf die eingangs erwähnte Frage zu antworten) ist, dass sich unter den SF Autoren oft echte Meister befinden.
Die Frage die ich allerdings in den Raum stelle ist, ob sich der eingefleischte SF Leser wirklich an guter Prosa erfreut und nicht mehr (so wie ich glaube) an wichtiger Ausarbeitung von Raumschiffszenarien erfreut oder daran stösst wenn Autoren wie PKD keine Erklärung für technische Gimmicks in ihren Romanen liefern.
stimme voll und ganz zu!
Hasta la próxima,
Joe

Ich habe mich immer schon gefragt, wozu es diese künstlichen Unterscheidungen gibt und warum manche Autoren unter Literatur laufen und andere unter SciFi. Man sollte besser nach gut geschriebener Literatur und schlecht geschriebener Literatur unterscheiden.

Selber möchte ich nur Bücher lesen, die auch literarisch gut geschrieben sind. Egal wie spannend die Geschichte oder wie interessant der Plot, wenn es schlecht geschrieben ist, dann will ich es nicht lesen. "Flash" von Sawyer ist für mich ein nur sehr sehr mittelmäßiges Buch und ich werde von dem Autor ganz sicher nichts mehr lesen. Auch der "Herr der Ringe" und Harry Potter laufen bei mir unter Schund, weil die Geschichten und die Personen erbärmlich undifferenziert und klischeebehaftet sind.

Andererseits finde ich "Die Wand" oder "Der Meister und Margarita" Meilensteine der Phantastik.

Allerdings habe ich inzwischen den Eindruck, dass ich mit dieser Haltung eher eine Außenseiterposition einnehme.

Gruß von Trash Star

Bearbeitet von TrashStar, 10 April 2008 - 15:02.


#41 DonPippo

DonPippo

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Geschrieben 10 April 2008 - 09:47

Selber möchte ich nur Bücher lesen, die auch literarisch gut geschrieben sind. Egal wie spannend die Geschichte oder wie interessant der Plot, wenn es schlecht geschrieben ist, dann will ich es nicht lesen. "Flash" von Sawyer ist für mich ein nur sehr sehr mittelmäßiges Buch und ich werde von dem Autor ganz sicher nichts mehr lesen. Auch der "Herr der Ringe" und Harry Potter laufen bei mir unter Schund, weil die Geschichten und die Personen erbärmlich undifferenziert und klischeebehaftet sind. Andererseits finde ich "Die Wand" oder "Der Meister und Margarita" Meilensteine der Phantastik. Allerdings habe ich inzwischen den Eindruck, dass ich mit dieser Haltung eher eine Außenseiterposition einnehme. Gruß von Trash Star

Also "literarisch gut geschrieben" ist aber auch eine subjektive Warnehmung. Ich finde es zB. auch literarisch gut, wenn jemand schnörkellos zum Punkt kommen kann und finde einen zu aufgesetzten Stil, der möglichst anspruchsvoll klingen will, oft sehr nervtötend und kontraproduktiv. Die Sprachen haben sich weiterentwickelt, insofern muss man auch regelmäßig überdenken, was man als literarisch wertvoll erachtet. Herr der Ringe als Schund zu bezeichnen ist schon ein starkes Stück, weil es eigentlich wie kaum ein anderes Buch der Phantastik den Anspruch des literarisch gut geschriebenen, für sich beanspruchen kann.

#42 Susanne11

Susanne11

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Geschrieben 10 April 2008 - 10:41

Also "literarisch gut geschrieben" ist aber auch eine subjektive Warnehmung. Ich finde es zB. auch literarisch gut, wenn jemand schnörkellos zum Punkt kommen kann und finde einen zu aufgesetzten Stil, der möglichst anspruchsvoll klingen will, oft sehr nervtötend und kontraproduktiv. Die Sprachen haben sich weiterentwickelt, insofern muss man auch regelmäßig überdenken, was man als literarisch wertvoll erachtet. Herr der Ringe als Schund zu bezeichnen ist schon ein starkes Stück, weil es eigentlich wie kaum ein anderes Buch der Phantastik den Anspruch des literarisch gut geschriebenen, für sich beanspruchen kann.

Sicher ist es Geschmacksache und individuell verschieden, was als "literarisch gut geschrieben" empfunden wird. Der Stil sollte zur Geschichte passen und die Weiterentwicklung der Sprache ist auch zu berücksichtigen. Eine gute Geschichte schnörkellos geschrieben ist super. Nicht zu jeder Geschichte passt ein ausufernder Stil. Wichtig ist, dass der Autor seinen Stil gut beherrscht und mit Thema zu etwas interessantem verschmelzen kann. Meinem Empfinden nach gibt es Werke, die zeitlos gut sind. Das würde ich für ein Qualitätskriterium halten. Sicher gibt es noch andere. Kürzlich habe ich "Mann in einer fremden Welt" von Heinlein nochmal lesen wollen und fand es schrecklich chauvinistisch - der Zeitgeist ist eben heute ein ganz anderer und das Buch mutete mich heuer eher merkwürdig an. "Der futurologische Kongress" von Lem dagegen ist ein zeitloses Werk, welches ich heute genauso gerne und begeistert wieder gelesen habe wie ich es vor 30 Jahren zum ersten Mal gerne und begeistert gelesen habe. Ebenso finde ich Poe, Lovecraft, Dick, Strugatzkis zeitlose Autoren, mit einem sehr guten Stil und der Fähigkeit ihren Themen einen gewissen Grad von Unabhängigkeit vom Zeitgeist zu geben. Ich finde den "Herrn der Ringe" deswegen so schlecht, weil ich diesen dummen Gut-Böse-Dualismus nicht mag. Und deswegen bezeichne ich das Buch als Schund. Die Beschreibung der Charaktere ist flach und orientiert sich ausschließlich an Klischees. Okay - er hat die Hobbits und die Orks erfunden, das muß man ihm zu Gute halten. Aber nehmen wir nur mal die Darstellung der wenigen Frauen - das ist doch grauenhaft diese Idealisierungen. Und die Bösen sind so böse-böse-böse und die Guten sind so gut, dass man sich am liebsten übergeben möchte. "Der Herr der Ringe" ist ein maßlos überschätztes Buch. Da lese ich dann doch lieber die Nibelungen oder das Mabinogion. - Meine persönliche Meinung. In den frühen 70er Jahren gefielen mir Tolkien gut, aber das hat sich geändert. Gruß Trash Star

Bearbeitet von TrashStar, 10 April 2008 - 10:42.


#43 simifilm

simifilm

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Geschrieben 10 April 2008 - 10:44

Ich habe mich immer schon gefrage, wozu es diese künstlichen Unterscheidungen gibt und warum manche Autoren unter Literatur laufen und andere unter SciFi. Man sollte besser nach gut geschriebener Literatur und schlecht geschriebener Literatur unterscheiden. Selber möchte ich nur Bücher lesen, die auch literarisch gut geschrieben sind. Egal wie spannend die Geschichte oder wie interessant der Plot, wenn es schlecht geschrieben ist, dann will ich es nicht lesen. "Flash" von Sawyer ist für mich ein nur sehr sehr mittelmäßiges Buch und ich werde von dem Autor ganz sicher nichts mehr lesen. Auch der "Herr der Ringe" und Harry Potter laufen bei mir unter Schund, weil die Geschichten und die Personen erbärmlich undifferenziert und klischeebehaftet sind.

Obwohl ich nur mässig viel SF lese, kann ich das doch gut nachvollziehen. Mich nerven sprachlich schlecht geschriebene Bücher einfach, da kann der Inhalt noch so gut sein. Wenn ein Schriftsteller sprachlich nichts drauf hat, hat er den Beruf verfehlt. Ich habe beispielsweise vor einiger Zeit meinen bislang einzigen Eschbach gelesen "Der letzte seiner Art"; ich dachte zuerst, dass sei eine schlechte Übersetzung aus dem Englischen. Wenn man mir den Text zum Redigieren vorgelegt hätte, hätte ich wohl kaum einen Satz unverändert gelassen, ich fand das derart hölzern. Später habe ich dann das "Einstein-Projekt" Jose C. Somoza gelesen, das - wenn ich mich recht erinnere - im Heyne SF Jahr sogar als literarisch hochstehend bezeichnet wurde. Nun, in diesem Fall war's eine Übersetzung, aber auch das war schlecht geschrieben, und der Inhalt war dann doch auch eher - naja. Da lese ich doch sehr viel lieber "Pattern recognition", denn auch wenn ich das inhaltlich keinen grossen Wurf finde, ist es wenigstens sprachlich ein Genuss. Aber mir ist auch völlig klar, dass viele Leser andere Ansprüche haben, Fans von Genre-Literatur haben offensichtlich andere Interessen als ich. Ist auch ok so.

Bearbeitet von simifilm, 10 April 2008 - 11:07.

Signatures sagen nie die Wahrheit.

Filmkritiken und anderes gibt es auf simifilm.ch.

Gedanken rund um Utopie und Film gibt's auf utopia2016.ch.

Alles Wissenswerte zur Utopie im nichtfiktionalen Film gibt es in diesem Buch, alles zum SF-Film in diesem Buch und alles zur literarischen Phantastik in diesem.
 

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#44 Joe Chip

Joe Chip

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Geschrieben 10 April 2008 - 11:25

Selber möchte ich nur Bücher lesen, die auch literarisch gut geschrieben sind. Egal wie spannend ....

Allerdings habe ich inzwischen den Eindruck, dass ich mit dieser Haltung eher eine Außenseiterposition einnehme.

Gruß von Trash Star


Buenas Dias!

aber eine sehr gute Haltung - trotzdem es eine Aussenseiteposition ist
das Leben ist zu kurz und es gibt zu viel Bücher um etwas zu lesen das keinen Wert hat (welchen auch immer)

.....


Ob verschnörkelt oder nicht - darauf kommt es mir nicht an
mir geht es viel mehr darum, dass es ein Autor versteht den Ton an die Story anzupassen
dh.: ich brauche keine Action Spektakel im Stil von Thomas Mann - für den Zauberberg allerdings passt das so und nicht anders

wenn es gute geschriebene Schnörkel sind und ich nicht dabei einschlafe dann sind es genau diese schnörkel die dem Buch das Volumen geben, das es letztendlich zu einem unvergesslichen Erlebnis machen soll

Mit verkürzung der sätze beschleunigt sich derr Lesefluss, philiosphiert der Protagonist vor sich hin wird der Text verlangsamt. Es mangelt in Büchern oft an richtiger Ausarbeitung der Charaktere - alle sprechen gleich. Ein guter Autor schafft es mich zu fesseln egal worüber er schreibt.
Dh. es kommt nicht darauf an zu erzählen dass ein Raumschiff im Olympiastadion landet sondern darauf wie es erzählt wird. Denn wenn es nur hingeschrieben ist, ist es für mich einfacher auf die Verfilmung zu warten oder es beim Klappentext zu belassen.

Sprache: Zum Beispel verwendet James Tiptree Jr. für ihre (nicht zu unrecht) preisgerönte Erzählung "Das ein und ausgeschaltete Mädchen" eine sehr derbe Sprache, spricht den Leser von Zeit zu Zeit auch an und vermittelt mit diesem Kniff das gesamte Flair jener Zukunft in welcher die Story angesiedelt ist.

Die ebenfalls erwähnten Strugatzkis will ich als Beispiel hervorheben dass Science Fiction Romane durchaus von höchster Qualität sein können. Es entsteht der Eindruck bei den beiden Autoren als ob jedes Wort perfekt plaziert ist um im Kopf des Lesers ein Bild zu erzeugen. "Picknick am Wegesrand" sowie "Das Experiment" zähle ich zu meinen Lieblingsromanen (ich unterscheide hier nicht zwischen SF und Non SF) und würde sie sofort empfehlen.

Eschbach - Der letzte seiner Art: Das einzige Buch des Deutschen das ich gelesen habe zeigte mir dass er nach Idee und Recherche sich hinsetzten kann und einen Roman vorlegen wird. Solides Handwerk nenne ich das und nehme mir das recht heraus von ihm keine Bücher mehr zu lesen. Ein Ablauf wie ein Film ist mir im Kino oder TV lieber und kostet mich weniger Zeit.

Inhalt: Es genügt nicht an der Oberfläche von philiosophischen Fragen zu kratzen und zu denken man hat ein Meisterwerk zu diesem Thema verfasst, wenn man nicht auch selbst philosophiert. Beispiel: Thomas Glavinic - Die Arbeit der Nacht (Rezension uaf Leseattacke).

Hasta la próxima
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#45 Joe Chip

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Geschrieben 10 April 2008 - 11:52

Ich noch mal

Was ist Literatur?

Natürlich alles was jemand egschrieben hat und alle AutorInnen haben und verdienen meine Respekt vor ihrer Arbeit, trotzdem ich es unter Umständen als Schund oder zu einfach bezeichnen würde.

Am Ende entscheiden sowieso Verkaufszahlen an denen man auch messen kann ob das was abgeliefert wure auch gefällt.

Paulo Coelho oder Donna Leon verkaufen sich spitze - Hut ab - doch für mich ist das nichts. Vergleichsweise werden die jüngeren Werke von Steven Millhauser oder Jan Kjaerstad derzeit nicht mal mehr ins Deutsche übersetzt (aufgrund mangelnden Interesses) - doch ganau diese beiden Autoren zähle ich zu den ganz grossen Zeitgenössischen Schriftstellern.

Hasta la próxima
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#46 Susanne11

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Geschrieben 10 April 2008 - 12:25

Buenas Dias!

Inhalt: Es genügt nicht an der Oberfläche von philiosophischen Fragen zu kratzen und zu denken man hat ein Meisterwerk zu diesem Thema verfasst, wenn man nicht auch selbst philosophiert. Beispiel: Thomas Glavinic - Die Arbeit der Nacht (Rezension uaf Leseattacke).

Hasta la próxima
Joe


Na, das war doch schon ein Tageserfolg.

Nicht nur, dass ich mit Dir und Similfilm übereinstimme (auch in der Beurteilung von Eschbach und Pattern Recognition), ich habe auch eine interessante Literaturempfehlung erhalten.

Auf jeden Fall werde ich "Die Arbeit der Nacht" lesen. Die Rezension auf Leseattacke hört sich sehr spannend an. Und "Die Wand" ist für mich eines der ganz großen Meisterwerke der Phantastik.

Gruß
Trash Star

#47 Gerd

Gerd

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Geschrieben 10 April 2008 - 14:45

Und "Die Wand" ist für mich eines der ganz großen Meisterwerke der Phantastik.

Warum? Da ich davon ausgehe, dass du den Begriff Meisterwerk nicht leichtfertig verwendest, würde es mich schon interessieren, was an diesem Werk deiner Meinung nach so meisterlich ist. Grüße Gerd
Sudden moroseness. One hop too far.

#48 Joe Chip

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Geschrieben 10 April 2008 - 14:47

Buenas Trash Star!

Freut mich dass dir meine Rezi gefällt.

wie in der Rezension erwähnt - kurze Sätze - sehr modern - und letztendlcih fehlte es mir an Tief, doch als Thriller betrachtet kann man es durchasu ein gutes Buch nennen.

Hasta la próxima
Joe

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#49 Joe Chip

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Geschrieben 10 April 2008 - 14:50

Warum? Da ich davon ausgehe, dass du den Begriff Meisterwerk nicht leichtfertig verwendest, würde es mich schon interessieren, was an diesem Werk deiner Meinung nach so meisterlich ist.

Grüße
Gerd

Es ist nicht unbedingt phantastische Literatur, doch verwendet Marlen Haushofer ein phantastisches Element (eben die Wand) um den Zustand der Einsamkeit zu erzeugen. Danach kommen grandiose Betrachtungen der Protagonistin (Ich Erzähler) über das Leben.

Ich würde es einfach ein "Meisterwerk der gesammten Literatur" nennen.

Hasta la próxima
Joe

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#50 simifilm

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Geschrieben 10 April 2008 - 14:51

Warum? Da ich davon ausgehe, dass du den Begriff Meisterwerk nicht leichtfertig verwendest, würde es mich schon interessieren, was an diesem Werk deiner Meinung nach so meisterlich ist. Grüße Gerd

Ich weiss nicht, ob ich es als Meisterwerk bezeichnen würde, aber die Vereinsamung der Protagonistin resp. wie sie diese zu meistern versucht, ist schon sehr eindringlich beschrieben. Übrigens ein gutes Beispiel dafür, dass stilitisch hochstehende Literatur durchaus schnörkellos sein kann. Die Sprache ist sehr klar, knap und sachlich, was allerdings überhaupt nicht heisst, dass da nicht viel Kunstfertigkeit dahintersteckt. Gerade Knappheit ist eine schwierige Sache, und schlechte Schreibe zeigt sich ja oft in übermässiger Ausführlichkeit und Redundanz.

Signatures sagen nie die Wahrheit.

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#51 Susanne11

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Geschrieben 10 April 2008 - 15:19

Warum? Da ich davon ausgehe, dass du den Begriff Meisterwerk nicht leichtfertig verwendest, würde es mich schon interessieren, was an diesem Werk deiner Meinung nach so meisterlich ist. Grüße Gerd

Kennst Du das Buch? Die Protagonistin muß mit einer extremen Situation fertig werden. Sie befindet sich plötzlich hinter einer Glaswand und ist völlig auf sich selbst gestellt. Ihr Leben ist auf das zum unmittelbaren Überleben notwendige reduziert und das spiegelt sich einer einfachen, schnörkellosen und sehr präzisen Sprache. Im Verlauf des Lesens stellte sich bei mir ein ungeheuer tiefes emotionales Mitempfinden ein. Die Geschichte geht unter die Haut - und das total. Marlen Haushofer schafft es, einen ganz empfindlichen und zentralen Punkt des Menschseins voll zu treffen. Nämlich den des totalen Ausgliefertseins an eine Situation, an der nichts zu ändern ist. Und das macht sie mit sehr einfachen Mitteln, die sie allerdings brilliant einsetzt. Gruß Trash Star

Bearbeitet von TrashStar, 10 April 2008 - 15:22.


#52 eRDe7

eRDe7

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Geschrieben 10 April 2008 - 17:27

Vielleicht zum Thema ganz gut passend, allerdings denke ich, nicht ganz auf der Höhe der Zeit: http://www.aurora-ma...steiner_frm.htm

R. C. Doege: Ende der Nacht. Erzählungen (2010)

R. C. Doege: YUME. Träumen in Tokio (2020)

 


#53 †  a3kHH

†  a3kHH

    Applicant for Minion status in the Evil League of Evil

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Geschrieben 10 April 2008 - 18:32

Kennst Du das Buch?

Nö.

Die Protagonistin muß mit einer extremen Situation fertig werden.

Hört sich nett an. Andererseits wär's sonst auch keinen Roman wert.

Sie befindet sich plötzlich hinter einer Glaswand und ist völlig auf sich selbst gestellt.

Ah ja. Wie aufregend. Eine Kafka-Nacherzählung.

Ihr Leben ist auf das zum unmittelbaren Überleben notwendige reduziert und das spiegelt sich einer einfachen, schnörkellosen und sehr präzisen Sprache.

Aber wozu ? Was will der Autor damit sagen ? Das Glas doof ist ?

Marlen Haushofer schafft es, einen ganz empfindlichen und zentralen Punkt des Menschseins voll zu treffen. Nämlich den des totalen Ausgliefertseins an eine Situation, an der nichts zu ändern ist. Und das macht sie mit sehr einfachen Mitteln, die sie allerdings brilliant einsetzt.

Ach, so etwas gibt es ? Seltsames Selbstverständnis. Das ist genau die Selbstbespiegelungsliteratur, die jeden Deutschlehrer begeistert - und den Rest der Welt schreiend weglaufen lässt. Ich bin stimme ja mit eurer Bewertung von Donna Leon et al überein, aber hier vergalloppiert ihr euch. Ganz davon abgesehen, daß ein Schwafler wie Thomas Mann als Beispiel für hochstehende Literatur nun wirklich nicht das Wahre ist. Wenn ihr schon etwas in dieser Klasse sucht, lest mal seinen Bruder, Heinrich Mann, das ist Literatur und keine Dummschwätzerei.

#54 Joe Chip

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Geschrieben 10 April 2008 - 18:59

@a3kHH

ist das letzte Posting von dir ernst gemeint oder willst Du hier nur Stuss schreiben weil Du das Buch nicht kennst (und offensichtlich nicht kennen willst)?

Zu Thomas Mann - ich kann mich nicht erinnern ihn als den Überschreiber bezeichnet zu haben.
Ich las von ihm lediglich den Zauberberg und stellte hier fest, dass die Art wie er diesen Roman schrieb passt.

dh.: ich brauche keine Action Spektakel im Stil von Thomas Mann - für den Zauberberg allerdings passt das so und nicht anders


Ich bitte dich daher, meine Beiträge nicht anders zu interpretieren als sie sind nur um hier einen Gag zu platzieren.

Danke!

Joe
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#55 Susanne11

Susanne11

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Geschrieben 10 April 2008 - 20:57

Ah ja. Wie aufregend. Eine Kafka-Nacherzählung. Das ist genau die Selbstbespiegelungsliteratur, die jeden Deutschlehrer begeistert - und den Rest der Welt schreiend weglaufen lässt.

Wenn Du das Buch selber liest, dann kannst du dir sogar eine eigene Meinung bilden und mußt nicht wild in der Gegend herum assoziieren. Gruß Trash Star

#56 Thomas Sebesta

Thomas Sebesta

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Geschrieben 10 April 2008 - 21:32

... allerdings denke ich, nicht ganz auf der Höhe der Zeit: http://www.aurora-ma...steiner_frm.htm

Das hätte ich allerdings gerne näher erläutert - ich finde es nicht soweit daneben - eigentlich durchaus auf den Punkt gebracht. Nun, Rottensteiner ist wohl für seine Meinung schon sehr lange bekannt und vielleicht schließt du deswegen auf fehlende Aktualität. Es ist aber traurig, dass er meines Erachtens durchaus recht hat - auch im heute. Gruß Thomas PS: @Joe: Grüße aus Neunkirchen - freut mich wieder was von dir zu hören - da kommt wieder etwas Schwung in die Sache.

Bearbeitet von t.sebesta, 10 April 2008 - 21:33.

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#57 simifilm

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Geschrieben 10 April 2008 - 21:38

Nö. Hört sich nett an. Andererseits wär's sonst auch keinen Roman wert. Ah ja. Wie aufregend. Eine Kafka-Nacherzählung. Aber wozu ? Was will der Autor damit sagen ? Das Glas doof ist ? Ach, so etwas gibt es ? Seltsames Selbstverständnis. Das ist genau die Selbstbespiegelungsliteratur, die jeden Deutschlehrer begeistert - und den Rest der Welt schreiend weglaufen lässt. Ich bin stimme ja mit eurer Bewertung von Donna Leon et al überein, aber hier vergalloppiert ihr euch. Ganz davon abgesehen, daß ein Schwafler wie Thomas Mann als Beispiel für hochstehende Literatur nun wirklich nicht das Wahre ist. Wenn ihr schon etwas in dieser Klasse sucht, lest mal seinen Bruder, Heinrich Mann, das ist Literatur und keine Dummschwätzerei.

Ich nehme an, dieses Statement soll irgendwie originell und/oder provokant sein. Ich muss Dich enttäuschen: es ist einfach dumm.

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#58 simifilm

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Geschrieben 10 April 2008 - 21:40

Zu Thomas Mann - ich kann mich nicht erinnern ihn als den Überschreiber bezeichnet zu haben.

Stimmt, dafür wäre ich zuständig. ;) Für den "Doktor Faustus" würde ich ganze Jahrzehnte der deutschen Literatur eintauschen.

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#59 MartinHoyer

MartinHoyer

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Geschrieben 10 April 2008 - 21:56

Stimmt, dafür wäre ich zuständig. ;) Für den "Doktor Faustus" würde ich ganze Jahrzehnte der deutschen Literatur eintauschen.

Abgemacht! Wo nehmen wir den Austausch vor? ;)
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#60 Sierra

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Geschrieben 10 April 2008 - 21:58

Das hätte ich allerdings gerne näher erläutert - ich finde es nicht soweit daneben - eigentlich durchaus auf den Punkt gebracht. Nun, Rottensteiner ist wohl für seine Meinung schon sehr lange bekannt und vielleicht schließt du deswegen auf fehlende Aktualität. Es ist aber traurig, dass er meines Erachtens durchaus recht hat - auch im heute.

Wie ich heute Nachmittag erst festgestellt habe, ist der Beitrag von Rottensteiner (wie der von Cella) tatsächlich eine Wiederveröffentlichung. Ich werde das gleich im Aurora-Thread ergänzen. Leider fehlt auf der Aurora-Webpage der entsprechende Hinweis. Rottensteiners Beitrag ist bereits in der Fantasia 94 (1995) erschienen. Seine Position muss deswegen trotzdem nicht überholt sein. ;)

Bearbeitet von Sierra29, 11 April 2008 - 00:06.

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