Nana, wer wird denn gleich so aus der Haut fahren? Ich bin nun wirklich jemand, der sich auch noch den härtesten Frauenversteher-Weichmacher-Taschentuchkram ansieht (ich habe neben vielen SF- und Horror-Scheiben auch ganze Regalreihen mit Woody Allen, Jane Austen _und_ Bollywood-DVDs), aber selbst ich reagiere mit zielgruppengemäßen Abwehrreflexen, wenn mir in einer Terminator-Serie eine Terminatrix als zickige Göre vorgeführt wird oder - nochmal: in einer Terminator-Serie, wohlgemerkt - ganze Folgen in der Praxis eines Familientherapeuten verbracht werden. Und das Problem daran ist dann nicht, dass das Soap ist, sondern schlecht gemachte Soap. Die Storys sind teilweise zum Steine erweichen schlecht geschrieben, man kann förmlich mit den Händen greifen, dass denen einfach nichts eingefallen ist. Einige wenige Highlights außen vor (ich habe erst ca. die Hälfte der zweiten Staffel gesehen, vielleicht kommen ja noch ein paar Highlights, wer weiß)Adoleszenz-Subplot ... das ich nicht lache. Ja, man kann, wenn man will, jedes Detail einer Serie über Gebühr beleuchten und in den Schmutz ziehen. Tolle Kritik-Leistung.
Du musst mir mal erklären, was das eine mit dem anderen zu tun hat. Und das mit den Lemmingen verstehe ich nicht: Unter SF-Fans war gerade 2009 ein großes Thema, dass die Zahlen von "Terminator 4" (T:S) eben nicht richtig stimmten und die Terminator-Marke gerade vor ein paar Wochen deshalb unter den Hammer kam. Die Lemminge sind also alle eher über die Klippe gehopst, statt in Kinos zu rennen, in denen T:S gespielt wurde. Hast Du letztes Jahr unter einem Stein verbracht um das nicht mitzukriegen?!Und da wundert man sich, wenn bei solchen Aussagen saft- und kraftlose, vor Widersprüchen strotzende Granaten-Katastrophen wie “Terminator 4 - Die Erlösung† produziert werden, wo die Leute auch noch wie die Lemminge hinein rennen.
Stimmt. Aber TSCC hatte davon einfach zu viele, und zu heftige.Ja, TSCC hatte so einige wirklich richtig doofe Momente. Die hat fast jede Serie.
Ich will mal ein Beispiel geben, so was macht mich wirklich wütend und reizt mich zum Abbruch der Serie: Die Helden begraben einen feindlichen Terminator, dem sie den Chip entnommen haben. Sarah Connor will den Chip zerstören. Die graben schon eine Ewigkeit da rum, alle sind geschäftsmäßig ruhig, entspannt und locker im Gesicht. Da die TV-Serie manchmal zu penetrant die Kinofilme zitiert, erinnerten sich die Macher an eine Szene in T2, in welcher Linda Hamilton wie irre auf einen Chip eindreschen will. Obwohl also gerade noch alle völlig entspannt waren, drischt die Westentaschen-Sarah Connor aus der TV-Serie nun plötzlich und unmotiviert auch wie eine Irre auf den Chip ein. Zitat eingebaut, nur leider verliert die Szene so jegliche Stimmigkeit. Da hatte die Macher jedes Gefühl für Stimmung und Stimmigkeit verlassen, die Szene war nicht nur doof, sondern end-doof. Und davon gibt es so einige.
Im Gegensatz zu Dir interessiert mich nicht möglichst große Logik-Bug-Freiheit bzw. Widerspruchsfreiheit als Hauptkriterium (die Nerd/Geek-Perspektive, die Diskussion hatten wir oben schon) sondern stimmig und gekonnt erzählte Geschichten. Natürlich kann man über letzteres geschmacklich streiten, man sollte sich unterschiedlicher Blickwinkel aber zumindest bewusst sein.
Alles falsch, IMHO. Gerade neue Aspekte sind Fehlanzeige, weil man sich nicht zu weit vom Kanon weg traut (einige hübsche SF-Ideen geschenkt) und das mit den guten Schauspielern meinst Du doch nicht ernst. Ich sehe duch die Bank weg generische, glatte, wenig sagende TV-Visagen, die man kaum auseinander halten kann. Was für gute Schauspieler?!TSCC war spannend, hat dem Terminator-Universum einige interessante neue Aspekte abgerungen - was der 3. und der 4. Kinofilm nicht geschafft haben - und hatte auch noch gute Schauspieler.
Bearbeitet von Oliver, 09 Mrz 2010 - 16:12.