Deine Aussage ist richtig. Sie ist nur leider nicht wahr.
Ist das sowas wie "die Wäsche sauber, aber nicht rein"?
Fakt ist: heutzutage werden viele Leser von hohen Heftnummern abgeschreckt, weil sie das Gefühl haben, man müsse von Anfang an dabei sein um es zu kapieren. Eine falsche Ansicht, ja. Aber dennoch eine, die nicht auszurotten ist.
Ein Neuanfang setzt diese Schwelle auf Null. Das ist eben nicht, wie bei PRA, ein Retro-Moderne-Spagat in einem bereits gesetzten Kontinuum ohne Möglichkeiten, aus bestimmten Parametern auszubrechen. Sondern eben in der Tat ein leicht verfügbarer Neuanfang, bei dem alle Möglichkeiten offen sind, und der deshalb sehr wohl überraschen kann.
Diese Leser - die von der scheinbaren Hürde abgeschreckt werden, wobei so manch ein PR-Fan sie auch noch darin bestätigt, indem er auf die Komplexität des PR-U pocht - wären mit einem Alternativ-Perry bzw. Reboot-Perry zu kriegen. Theoretisch.
Das geht sauber (!
!) nur über einen SpinOff. Dazu gibt es auch nur eingeschränkte Möglichkeiten, denn ich wage mal vorauszusagen, dass zwei parallele PR-Historien einen Sturmlauf der PR-Leser auslösen würden, der alle bisherigen Empörungen - etwa über die HI - in den Schatten stellen würde.
Variante 1: ein kleines Set von handelnden Personen, die mit der Hauptserie nichts zu tun haben. Das hatten wir schon mehrfach, die Serie nannte sich "Atlan". Ich mochte die, aber das spielt jetzt auch keine Rolle...
Variante 2 (wenn man denn Perry und Co. höchstpersönlich dabei haben will): die Handlungslücken. Hatten wir auch gerade, nannte sich "Perry Rhodan Action".
Variante 3: sehr beliebt andernorts - die "Jugendabenteuer". Neues zu Klein-Perry, Onkel Karl und ES. Bei Atlan hatten wir das ja schon mal, bei Perry brauche ich das nicht wirklich.
Variante 4: Perry und Co. werden zu einem Zeitpunkt X "entführt" und kehren - aus Hauptseriensicht - nach wenigen Sekunden in die Haupthandlung zurück. Dieses Thema wurde in der einen oder anderen Form in den Planetenromanen durchgekaut. Mich reisst diese Lösung nicht vom Hocker.
Oder man entführt Perry und Co. mal wieder in ein Kosmonukleotid - dann werden auch Abenteuer der Art "Auris von Las-Toor, Don Redhorse und Joak Cascal mit der Crest II auf Camelot" möglich. Weil sich ja alles in einer Pararealität abspielt. Hmm...