Hallo Ten,
Tennessee schrieb am 23.09.2009, 12:41:
Salut Mycroft,
das ist aber jetzt eine gemeine, und wie es erscheint mittlerweile eine bezeichnende, Unterstellung an Horst Hoffmann. Hat er seine Anekdoten bewusst oder unbewusst eingefädelt, was meinst du?
Ok, dann nehme ich das "eingefädelt" zurück; ich weiß nicht, wieviel von dem, was HoHo geschrieben hat, irgendwie vorgeplant war, und wieviel er spontan aus seiner momentanen Stimmung heraus geschrieben hat.
Dessenungeachtet bin ich schon der Ansicht, dass Geschichten von "früher" zu erzählen eine andere Qualität hat, als solche von "heute" zu erzählen, und weiterhin, dass es für
ihn selbst vllt. nicht unbedingt das beste ist, seinen Frust in der Öffentlichkeit von der Seele zu schreiben, aber das ist nun wirklich Spekulation...
Dass
ich solche Sachen gerne höre, ist jetzt ein Charakterzug, zu dem ich einerseits stehe, den ich aber nicht unbedingt zu meiner Schokoladenseite zähle, wenn Du weißt, was ich meine.
Zitat
Ich glaube, das beides aus unterschiedlichen Gründen "aktuell" ist.
Und ich glaube Dir, dass Du das glaubst, aber die Leute, die die Storys von "früher" toll fanden und die von heute nicht (wie groß ist eigentlich da die Schnittmenge?

) haben meiner Meinung nach diese Trennung gemacht. Bzw., sie stellen mittlerweile fest, dass diese Trennung aus Horst Hoffmanns Sicht gar nicht besteht, weil er selbst ja jetzt "heute" mit "damals" vergleicht, und finden das jetzt insgesamt nicht mehr so gut.
Wie ich jetzt. Ich lese das, kann aber ehrlicherweise nicht beurteilen, was tatsächlich abgelaufen ist, von daher habe ich außer dem Popcornfaktor nichts davon, dass das breitgetreten wird, und würde mir wünschen, dass damit gar nicht erst angefangen wäre.
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Es geht mir doch nicht darum, ob sie sich wehren können. Es geht darum, dass zuvor jeder *mehr* davon hören wollte.
Ok, wahrscheinlich hat die Frage, über wen, lebendig oder tot, die Anekdoten gingen, beim Tollfinden keine große Rolle gespielt. Obwohl es vllt. eine Rolle spielen sollte.
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Auch die Schnapsgeschichten von Johnny Bruck: Gott, der Typ war, wenn ich es richtig verstanden habe, Alkoholiker.
Also hätte man als Forist schon da sagen müssen: "Horst, hör auf damit!"?

Vorsichtige Andeutungen in der Hinsicht kamen z.T. auch.
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Das mag gut sein, dass du das glaubst.
...aber?
Anders formuliert: wenn er
ausschließlich wegen seiner Unzufriedenheit mit der derzeitigen Handlungsart aufhörte, und meinetwegen RFs Tod zum Anlass näme, dann hieße das ja, dass die Exposees von Uwe viel "schlimmer" in der Richtung seien als die von Robert, dem man ja lange Zeit das Schema "F" vorgeworfen hat.
Denn wenn ihm Roberts Expose-Stil derartig missfallen hätte, dass er jahrelang mit dem Gedanken spielte, aufzuhören, dann wiederum hätte er seinen Rücktritt aber kaum ausgerechnet in Roberts Internet-Kondolenzbuch veröffentlicht.
Ich will ihm ehrlich keine Gemeinheiten oder Netzbeschmutzertum unterstellen, aber seinem Verhalten entnehme ich wirklich nicht, dass es nur um den Gewaltanteil oder die "Marktorientiertheit" ging. Bzw., wenn doch, hätte ich es wirklich besser und korrekter gefunden, wenn er die ganzen anderen Sachen nicht geschrieben hätte, sondern einfach: "Mir reicht´s mit dem Blutvergießen."
Bei allem Respekt vor Horst Hoffmann, ich hoffe, Dir klargemacht zu haben, warum ich bei der Sache mich unwohl fühle.