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Lazarus


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110 Antworten in diesem Thema

#1 Nadine

Nadine

    Temponaut

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Geschrieben 02 März 2007 - 21:44

Nach der Vorbestellung kam stand Lazarus schon bald auch in meinem Briefkasten auf.Als erstes fällt das aufwändige und harmonische Cover mit dem klassischen Wurdack-Dreieck als Markensymbol ins Auge. Sehr angenehme Farbwahl, schönes Papier und sauberer Druck. Der Bundsteg in der Mitte ist ein wenig eng. Ich konnte das Buch zwar lesen, ohne eine Knickfalte in den Rücken zu machen, aber bei ungünstiger Beleuchtung flimmert es doch ein wenig in den Augen (bin tendenziell anfällig für Migräne, andere mag das nicht stören).Viel wichtiger aber als die Äußerlichkeiten, die für einen kleinen Verlag und diesen Preis mehr als befriedigend sind, ist der Inhalt.Die Idee mit den Novellen gefällt mir persönlich sehr gut. Gerade richtig für eine Zugfahrt oder lange Wartezeiten beim Arzt. Man hat einen ordentlicheren Happen, als bei einer Kurzgeschichte, aber nicht die Dehnung wie bei einem Roman. Auch ein Novelle, die einen selbst thematisch nicht so anspricht liest man dennoch zu Ende, weil einen nicht 800 Seiten von der Auflösung trennen, sondern durchschnittlich nur 30.Durchgängig sind die Geschichten routiniert und professionell geschrieben und fast sämtlich flüssig zu lesen."Lazarus" beinhaltet eine angenehme und abwechslungsreiche Geschichtenauswahl, in der wieder einmal Heidrun Jänchen glänzt. Um den Titel ihrer Story zu zitieren kann ich sagen, dass sie mich als Leser zu "Fünfundneunzig Prozent" befriedigt hat - kleine Perspektivensprünge am Anfang machen den Einstieg etwas wirr, aber sobald man sich eingelesen hat, kommt man nicht wieder los.Ebenfalls sehr faszinierend die starke Charakterisierung von Petra Vennekohls altgedientem Raumschiffkapitän in einem klassischen SF-Setting.Nette Action für Zwischendurch bietet Bernhard Schneider mit einer sehr amerikanisch-hollywoodesk angehauchten Geschichte. Hier ist mir ein Logikfehler aufgefallen. +++ Spoiler Wenn Carlos kein Deutsch beherrscht (S. 115: "... da er sich nicht vorstellen konnte, diese schwerfällige Sprache, die [...], auch nur einigermaßen verständlich über die Lippen zu bringen."), wie liest er dann die Briefe, Testamente und Karten der Deutschen? Und kann man ein so umfassender Experte für das Dritte Reich werden, wenn man keine deutschen Originalquellen lesen kann? Spoiler Ende +++ Wenig anfangen konnte ich mit Armin Rößlers Geschichte, bei der mir vor allem bildhafte Beschreibungen gefehlt haben. Allgemein ist es nicht die Art SF, die ich gerne lese und die sehr weit im Grenzbereich zur Fantasy liegt.Ganz durchgefallen ist für mich "Am Ende der Reise" von Andrea Tillmanns. Die Perspektive eines Kindes nehme ich sehr ungern ein und halte sie auch für unglücklich gewählt, da die Reisenden ohnehin eine recht naive Weltsicht haben und die Protagonisten als Kinder auch ungewöhnlich und fast schon unlogisch viel Verantwortung übernehmen können.Dazu kommt, dass sich die Novellensammlung ohnehin an ein erwachsenes und naturwissenschaftlich gebildetes Publikum richtet. Die geschilderten Sachverhalte aus dieser Perspektive sind also weder neu, noch aufrüttelnd. Eher bekommt der Leser das Gefühl, dass ihm hier sehr aufdringlich ein schlechtes Gewissen eingeredet wird. Als "Aufrüttelgeschichte" eher für ein anderes Publikum geeignet und für mich leider sehr, sehr langatmig.Insgesamt also eine gute und schöne Sammlung, die sicher ihr Publikum finden wird. Ich wünsche mir eine Etablierung in der SF-Reihe und für die nächste Runde mehr Hard-SF.

Europa ist nicht nur ein Kontinent.

 


#2 † Christian Weis

† Christian Weis

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Geschrieben 03 März 2007 - 11:07

:lol: So schnell bin ich nicht mit dem Lesen ...

Aber die ersten beiden Novellen hab ich auch durch:

Armin Rößler: Lazarus

Die Geschichte bezieht für mich ihren Reiz zum einen aus den rätselhaften Ebu, die ihre Kultur und deren Geheimnisse schützen wollen. Zum anderen ist es spannend, mit dem Protagonisten Detektiv zu spielen, der auf der Suche nach seiner wahren Identität ist.
Ein wenig erinnert mich beides an Armin Rößlers Roman ENTHEETE, zumal Roman und Novelle auch noch mit einer sehr dichten Atmosphäre und Ausblicken auf einen größeren Hintergrund aufwarten. Da ist ein Weltenbauer am Werk.

Petra Vennekohl: Tattoos

Nach einem ruhigen Einstieg kommt Tempo auf, als Piraten den Frachter des Protagonisten überfallen. Von da an entspinnt sich ein flottes, teils sogar rasantes Verwirrspiel, gewürzt mit einer gehörigen Portion Action, das sich einfach so wegliest wie nix. Äußerst kurzweilig, und eigentlich fast zu früh zu Ende.
Daraus könnte man einen geilen Film machen, SERENITY-mäßig oder so. ;)

#3 Uwe Post

Uwe Post

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Geschrieben 03 März 2007 - 22:14

Weil Nadine so schnell war, konnte ich ihr Exemplar assimilieren und hab auch schon was zu sagen:

Fünfundneunzig Prozent: Lebendige, glaubwürdige Figuren (großes Lob an die Autorin, die das echt verdammt gut drauf hat), interessante Ideen und (was die Simulationen angeht) sehr durchdacht und plausibel wirkend. Hat mir gut gefallen.

Lazarus: Hat mich enttäuscht. Farblose Figuren irren durch eine wirre Handlung auf der Suche nach dem Spannungsbogen, und das ohne Erfolg. Ja gut, am Anfang steht ein Mann ohne Gedächtnis von den Toten auf, das ist ein guter Start, aber die damit aufgebaute Spannung verpufft zwischen Rückblenden, dünn charakterisierten Figuren und lebloser Fassade. Außerirdische und fremde Welten sollte man schon ein bisschen intensiver beschreiben, finde ich. Gerade die Novelle bietet doch Raum dafür. Dieser Text aber schafft es nicht, mich zu fesseln.

Bin gespannt auf die anderen Storys ...
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#4 Heidrun

Heidrun

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Geschrieben 03 März 2007 - 22:50

Viel wichtiger aber als die Äußerlichkeiten, die für einen kleinen Verlag und diesen Preis mehr als befriedigend sind, ist der Inhalt.

Das macht uns rundum zufrieden - was nicht heißt, daß wir nicht gern besser wären. :rofl1:

"Lazarus" beinhaltet eine angenehme und abwechslungsreiche Geschichtenauswahl, in der wieder einmal Heidrun Jänchen glänzt. Um den Titel ihrer Story zu zitieren kann ich sagen, dass sie mich als Leser zu "Fünfundneunzig Prozent" befriedigt hat - kleine Perspektivensprünge am Anfang machen den Einstieg etwas wirr, aber sobald man sich eingelesen hat, kommt man nicht wieder los.

Langsam macht Ihr mich verlegen. Das mit den Perspektivsprüngen ist wohl eine Macke von mir, wo die Drehbuch-Erfahrung durchschlägt. Aber im Film erkennt man leichter, wo man ist. Ich erzähle eine Geschichte aber gern von verschiedenen Standpunkten aus.

+++ Spoiler Wenn Carlos kein Deutsch beherrscht (S. 115: "... da er sich nicht vorstellen konnte, diese schwerfällige Sprache, die [...], auch nur einigermaßen verständlich über die Lippen zu bringen."), wie liest er dann die Briefe, Testamente und Karten der Deutschen? Und kann man ein so umfassender Experte für das Dritte Reich werden, wenn man keine deutschen Originalquellen lesen kann? Spoiler Ende +++

Nunja, ich kann das nachvollziehen. Ich habe mir im letzten Urlaub in Frankreich drei Krimis gekauft (und mit Vergnügen gelesen), aber als mich der Buchhändler zutextete, hätte ich am liebsten behauptet, taubstumm zu sein, weil ich kein Wort verstanden habe. ;) Lesen, sprechen und verstehen sind drei Paar Schuhe, weswegen wir uns nicht dran gestört haben. (Von den Haken und Ösen, an denen wir uns gestört haben, wird nie einer erfahren...)

Wenig anfangen konnte ich mit Armin Rößlers Geschichte, bei der mir vor allem bildhafte Beschreibungen gefehlt haben. Allgemein ist es nicht die Art SF, die ich gerne lese und die sehr weit im Grenzbereich zur Fantasy liegt.

Schade, daß unser einziger Nicht-Naturwissenschaftler bei Dir nicht so gut ankommt. Er ist generell ein wenig verträumt, aber so viel Bandbreite sollte sich die SF für mein Gefühl leisten dürfen.

Ganz durchgefallen ist für mich "Am Ende der Reise" von Andrea Tillmanns.

Na, da warten wir mal, was andere sagen. Ich bin immer wieder verblüfft über die Reaktionen der Leser auf unsere Erzählungsbände, die einander obendrein noch widersprechen. Wir lesen das immer akribisch und versuchen dann, unsere Kundschaft zu verstehen ... Nicht leicht. Aber wir arbeiten dran.
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#5 Armin

Armin

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Geschrieben 04 März 2007 - 08:21

Erst einmal danke für eure Rückmeldungen an dieser Stelle.

Hier ist mir ein Logikfehler aufgefallen. +++ Spoiler Wenn Carlos kein Deutsch beherrscht (S. 115: "... da er sich nicht vorstellen konnte, diese schwerfällige Sprache, die [...], auch nur einigermaßen verständlich über die Lippen zu bringen."), wie liest er dann die Briefe, Testamente und Karten der Deutschen? Und kann man ein so umfassender Experte für das Dritte Reich werden, wenn man keine deutschen Originalquellen lesen kann? Spoiler Ende +++

Ich wollte was ganz Ähnliches schreiben wie Heidrun, habe mir aber zunächst mal überlegt, ob uns da nicht vielleicht doch etwas durchgerutscht ist - soll ja vorkommen. Trotz Nachdenkens: Ich kann Sprachen wie Französisch, Italienisch oder Holländisch eigentlich ganz akzeptabel lesen und auch das meiste verstehen. Wenn's dann allerdings ans Sprechen geht, sind die Ergebnisse eher von großem Unterhaltungswert. Ich werde hier die Geschichte NICHT erzählen, wie ich mal in Frankreich ein Baguette kaufen wollte ... Das ist dann doch zu peinlich :rofl1: Aber vielleicht sagt Bernd noch was zu der Stelle: Immerhin möglich, dass hier doch ein echter Lapsus vorliegt.

#6 Armin

Armin

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Geschrieben 04 März 2007 - 08:25

Schade, daß unser einziger Nicht-Naturwissenschaftler bei Dir nicht so gut ankommt. Er ist generell ein wenig verträumt, aber so viel Bandbreite sollte sich die SF für mein Gefühl leisten dürfen.

Noch bricht er nicht in Tränen aus, der Herr Nicht-Naturwissenschaftler, auch nicht nach dem, was Uwe geschrieben hat ...

#7 Nadine

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Geschrieben 04 März 2007 - 10:41

Ist halt immer auch so ein Geschmacksfragen-Ding. Ich bin allgemein kein Mysterie-Fan und Geschichten um außerirdische Mysterien und um Außerirdische allgemein liegen mir nicht. SF liebe ich eben wegen der Naturwissenschaften :rofl1: Und ich mag keine Protagonisten, die wesentlich jünger sind als ich. Auf die weiteren Rückmeldungen dazu bin ich jedenfalls gespannt. Ich habe meine Rezension übrigens auch auf Kurzgeschichten.de gepostet, damit Du weißt, wo die Antho überall erwähnt wird. Bei Bernhard bin ich mir auch niht sicher, ob es ein Logikfehler ist oder nicht, jedenfalls hat die Stelle mich zum Stolpern gebracht. Wahrscheinlich hätte ich den Halbsatz zur Aussprache einfach weggelassen. Heidrun: Also ich kenne größere Verlage, die minderwertiger drucken. Als bibliophiler Nanonaut bin ich mit dem Produkt sehr zufrieden! Ein klein bisschen mehr Platz innen wäre wirklich mein einziger Wunsch.

Europa ist nicht nur ein Kontinent.

 


#8 schnei17

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Geschrieben 04 März 2007 - 10:44

Aber vielleicht sagt Bernd noch was zu der Stelle: Immerhin möglich, dass hier doch ein echter Lapsus vorliegt.

Natürlich kein Lapsus. :rofl1:
Gemeint ist tatsächlich das "über die Lippen kommen", also korrekte Aussprache etc., weniger das passive Sprachverständnis.
Andererseits dann doch wieder ein Lapsus, wenn man seine Story mit "Was ich eigentlich gemeint hatte" kommentieren muss ...

Ansonsten bin ich über die schnellen Reaktionen auf "Lazarus" positiv überrascht (kaum bekommen schon verschlungen); sollte es da tatsächlich so etwas wie eine Marktlücke geben?
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#9 schnei17

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Geschrieben 04 März 2007 - 10:47

(Von den Haken und Ösen, an denen wir uns gestört haben, wird nie einer erfahren...)

Das will ich doch schwer hoffen ... :blush:
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#10 Armin

Armin

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Geschrieben 04 März 2007 - 13:21

Natürlich kein Lapsus. :devil:

Ich hatte gehofft, dass du das sagen würdest :blush:

#11 Uwe Post

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Geschrieben 04 März 2007 - 15:40

Weiter im Text ...

Tatoos: Der erste Text dieses Jahr, den ich (zumindest teilweise) auf meinem Balkon gelesen habe. Was mehr über das aktuelle Wetter als über den Text aussagt. Okay, also zum Text: Ich bin ganz sicher, dass er sehr vielen Lesern gefallen wird. Ich persönlich bin kein Fan von solchen Abenteuergeschichten. Schon der Anfang hat mich gelangweilt: Frachter landet auf Raumstation, Ladung wird verkauft oder auch nicht ... schonmal Elite gespielt? Oder X²? Da macht man sowas andauernd, es ist immer dasselbe. Es folgt direkt der nächste Space Opera-Standard: "Ich bin dein Vater, Luke!" - ääääh - "Ich bin deine Tochter!" :blush: - Immerhin hat die Geschichte Tempo, Wendungen, recht scharf ausgearbeitete Figuren und eine schlau ausgedachte Handlung. Mir persönlich fehlt da die Innovation, aber, wie gesagt, objektiv beurteilt sicher eine Story, die gut ankommt.
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#12 † Christian Weis

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Geschrieben 04 März 2007 - 18:23

Schade, daß unser einziger Nicht-Naturwissenschaftler bei Dir nicht so gut ankommt. Er ist generell ein wenig verträumt, aber so viel Bandbreite sollte sich die SF für mein Gefühl leisten dürfen.

Eine Storysammlung sollte verschiedene Leseinteressen bedienen, wenn sie nicht lediglich für ein spezielles Publikum gedacht ist. Insofern gehört auch Nicht-Hard-SF unbedingt rein, obwohl ich mich selbst eher zu den Hard-SF-Anhängern zähle - aber eben nicht nur. Thriller-, Krimi- oder auch Mystery(auch wenn dieses Wort ein wenig in Verruf zu sein scheint)-Elemente passen dazu, finde ich, solange die Erzählung das weite Feld der Science Fiction nicht verlässt.

Wir lesen das immer akribisch und versuchen dann, unsere Kundschaft zu verstehen ...

Ich denke, da gibt's nichts zu verstehen, weil die einfach zu vielschichtig gestrickt ist. :blush:
Und gerade das ist ja das Schöne - sonst wär's doch öde ...

Zurück zu den Novellen:

Bernhard Schneider: Modulation

Science Fiction kombiniert mit Abenteuer und Thriller, garniert mit Exotik und ein bisschen Action - wie viele Romane, die nach diesem Rezept gebacken wurden, hab ich schon verschlungen? Weiß ich gar nicht mehr, jedenfalls ging es mir hier so, wie bei etlichen von diesen Romanen: Zu Beginn ist es interessant, dann wird es spannend und schließlich fesselnd. Nicht superinnovativ, aber sehr unterhaltsam.

Der Autor hat hier - wie auch die anderen beiden vorher - etwas erreicht, was Edgar Rice Burroughs an den Anfang eines Abenteuerromans gestellt hat, in dem der Erzähler zu Beginn eine Flaschenpost findet und dann deren Inhalt nach dem Motto wiedergibt: "Wenn Sie erst ein paar Seiten gelesen haben, dann bin ich vergessen."

ACHTUNG SPOILER:
Was den "Lapsus" mit der Sprache angeht: Als der Protagonist die Briefe findet, hätte sich ein Hinweis gut gemacht, dass er die Sprache lesen kann, dann wäre klar gewesen, was man sich sonst dazudenken muss (aber auch kann). Es ist ja nicht selbstverständlich, dass ein amerikanischer Uni-Professor der deutschen Sprache mächtig ist.

#13 schnei17

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Geschrieben 04 März 2007 - 19:04

Ich seh schon, meine nächste Story wird "Lapsus" heißen, mit einem verträumten Nicht-Naturwissenschaftler als Protagonisten ... :blush:
Alles Notwendige ist einfach, alles Komplizierte ist überflüssig (Kalaschnikow)
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#14 Armin

Armin

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Geschrieben 04 März 2007 - 19:11

Ich seh schon, meine nächste Story wird "Lapsus" heißen, mit einem verträumten Nicht-Naturwissenschaftler als Protagonisten ... :blush:

Wenn ich mich wiedererkenne, streiche ich dir den Kerl raus ...

#15 † Christian Weis

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Geschrieben 04 März 2007 - 19:19

Wenn ich mich wiedererkenne, streiche ich dir den Kerl raus ...

Den Protagonisten rausstreichen? :devil: Das wird 'ne spaßige Story. :blush:

#16 Armin

Armin

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Geschrieben 04 März 2007 - 20:03

Den Protagonisten rausstreichen? :devil: Das wird 'ne spaßige Story. :blush:

Ja, das ist zu befürchten ...

#17 Heidrun

Heidrun

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Geschrieben 06 März 2007 - 07:19

Die meisten mögen spaßige Storys ... :D Immer zu, Hauptsache die Physiker werden nicht allzu sehr blamiert! Ist doch mal ein innovativer Ansatz, den Protagonisten zu streichen.
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#18 † Christian Weis

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Geschrieben 06 März 2007 - 20:59

Ist doch mal ein innovativer Ansatz, den Protagonisten zu streichen.

Und anfangs sicher auch spaßig ... :D

Ich stell mir das grad bildlich bei einer Theateraufführung vor. Der Vorhang geht auf, ein Statist wackelt über die Bühne, aber dann passiert nix mehr. Das Gerücht kommt auf, der Protagonist wäre gestrichen worden. Irgendwann randalieren dann vermutlich die Zuschauer ... :lol:

Aber zurück zu den Novellen:

Andrea Tillmanns: Am Ende der Reise

Ruhige, unaufgeregte Erzählung, die sich durch die Erzählperspektive aus Kindersicht von den anderen vier Novellen abhebt. Ich mag diese Perspektive, die phantastischen Geschichten (und nicht nur denen) ein ganz anderes Gesicht verleiht. Allerdings fehlte mir ein dramatisches Element, das frühzeitig für Spannung sorgt. Erst zum Ende hin zieht der Spannungsbogen an, Einstieg und Mittelteil waren mir etwas zu breit angelegt.

Heidrun Jänchen: Fünfundneunzig Prozent

Zum Abschluss der Novellensammlung die erzählerisch für mich beeindruckendste Leistung im Buch. Die Ideenfülle wurde sahnemäßig untergehoben, dass sie den Leser nicht erschlägt. Alles wirkt wie aus einem Guss, und thematisch kommt mir die Story auch noch entgegen - bin jetzt erst mal geplättet. Einfach toll!

Dass jeder andere Vorlieben hat, ist klar, die fünf Erzählungen decken aber eine große Bandbreite innerhalb der SF ab. Insofern passt die Themenauswahl für mich sehr gut.

Irgendwo hab ich mal gelesen, die Novelle sei die ideale Erzählform für Science Fiction. Auch wenn ich Kurzgeschichten und Romane keinesfalls missen möchte - an der Aussage ist schon was dran.

Hab mich sehr gut unterhalten, was sich auch in der relativ kurzen Zeit ausdrückt, die ich für das Buch gebraucht habe. :)

#19 Armin

Armin

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Geschrieben 07 März 2007 - 15:16

Dass jeder andere Vorlieben hat, ist klar, die fünf Erzählungen decken aber eine große Bandbreite innerhalb der SF ab. Insofern passt die Themenauswahl für mich sehr gut.

Danke, Christian. Das mit der Bandbreite war auch unsere Absicht, schon bei der Auswahl der Autoren.

Hab mich sehr gut unterhalten, was sich auch in der relativ kurzen Zeit ausdrückt, die ich für das Buch gebraucht habe. ;)

Das freut mich.

#20 Nadine

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Geschrieben 07 März 2007 - 16:31

Dass jeder andere Vorlieben hat, ist klar, die fünf Erzählungen decken aber eine große Bandbreite innerhalb der SF ab. Insofern passt die Themenauswahl für mich sehr gut.

Deswegen bewerte ich das Buch auch insgesamt mit "gut". Lesespaß hat man auf jeden Fall!

Europa ist nicht nur ein Kontinent.

 


#21 † Christian Weis

† Christian Weis

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Geschrieben 11 März 2007 - 10:14

Lesespaß hat man auf jeden Fall!

Das allemal! Übrigens: Das Cover-Artwork ist wieder erste Sahne! ;) Eigentlich müsste man die Bücher so ins Regal stellen, dass man die Cover sieht und nicht den Buchrücken. Bloß - woher den Platz nehmen ... ?

#22 Ernst Wurdack

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Geschrieben 11 März 2007 - 11:15

So, ich bin aus Sizilien zurück und hab jede Menge tolle Bilder mitgebracht. Einige davon werden sich in stark abgeänderter Form als Cover wiederfinden. Ihr dürft gespannt sein. Was die Cover angeht, bin ich am Überlegen, manche davon als Poster ausbelichten zu lassen, ohne Schrift natürlich. Über konstruktive Kritik freue ich mich auch immer, denn nur wenn ich weiß, wo etwas klemmt, kann ich es ändern. Nachdem das Problem mit der gerasterten Schrift behoben ist, werde ich zusehen, ob ein etwas breiterer Bundsteg möglich ist. 1-2 mm sind hier Welten. Ob Hard-SF, SF mit Tendenz zur †šFantasy†™, Cyberpunk oder wasweißichnoch - es wird künftig von allem etwas geben, und zwar auch in Romanform.Armin bastelt kräftig an seinem Universum, von Heidrun und Bernhard werden wir in absehbarer Zeit einen Roman zu lesen bekommen, und Petra Vennekohl habe ich schon gefragt, ob sie mehr von den Protagonisten aus Tattoos bringen möchte. Es gäbe durchaus noch mehr Autoren, von denen ich Geschichten in der längeren Form lesen möchte. Die SF-Redaktion kennt meine Vorlieben. ;) Einen Kurzgeschichtenband und wenn möglich einen Novellenband möchte ich weiterhin jedes Jahr verlegen.Langer Rede kurzer Sinn: Science Fiction wird DER Schwerpunkt im Verlag werden.Nach 2 Bänden in den vergangenen Jahren und 4 Bänden in diesem Jahr sind 6 SF-Bände mein Ziel für 2008. Mindestens.

#23 Armin

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Geschrieben 11 März 2007 - 11:19

Langer Rede kurzer Sinn: Science Fiction wird DER Schwerpunkt im Verlag werden. Nach 2 Bänden in den vergangenen Jahren und 4 Bänden in diesem Jahr sind 6 SF-Bände mein Ziel für 2008. Mindestens.

Das freut die Redaktion. Meine anderen Hobbys waren mir eh lästig ...

#24 Ernst Wurdack

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Geschrieben 11 März 2007 - 12:22

Meine anderen Hobbys waren mir eh lästig ...

<_< ... :blink: ... :rolleyes: Möchtest du die Redaktion personell aufstocken? ;)

#25 Armin

Armin

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Geschrieben 11 März 2007 - 12:24

<_< ... :blink: ... :rolleyes: Möchtest du die Redaktion personell aufstocken? ;)

Nö. Kontrollfreak, du weißt ja ...

Bearbeitet von Armin, 11 März 2007 - 15:07.


#26 Uwe Post

Uwe Post

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Geschrieben 16 März 2007 - 13:23

Modulation: Top-Unterhaltung im Stil eines amerikanischen SciFi-Thrillers. Das meine ich sowohl positiv als auch negativ. Positiv: Spannungsaufbau und Schreibstil sind absolut gelungen. Negativ: Man darf die Zusammenhänge nicht hinterfragen. Als Physiker tue ich das dummerweise automatisch, und das schmälert immer den Genuss beim Konsumieren solchen Stoffes. Der Schluss, mit Berlin, der Doppelverschwörung und dem abstrakten Schlüssel (gute Idee, aber nicht konkret vorstellbar), überzeugt mich nicht. Trotzdem fühlte ich mich über weite Strecken hervorragend unterhalten!
Für mich ist dies nach "Fünfundneunzig Prozent" der zweitbeste Beitrag in "Lazarus".
:(
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#27 Heidrun

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Geschrieben 20 März 2007 - 07:30

Möchtest du die Redaktion personell aufstocken?

never change a running system ... Irgendwie kriegen wir das schon hin, solange irgendwer die Bücher schreibt. :flenn:
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#28 Armin

Armin

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Geschrieben 20 März 2007 - 15:38

Nadine war so nett, ihre Eindrücke auch in ihrem Blog niederzuschreiben. Zu finden hier. Danke!

#29 Nadine

Nadine

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Geschrieben 20 März 2007 - 18:19

Die Kurzfassung steht auch auf Kurzgeschichten.de, ebenso wie Uwes und meine Rezension von Tabula Rasa: Lazarus Tabula Rasa

Europa ist nicht nur ein Kontinent.

 


#30 Armin

Armin

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Geschrieben 20 März 2007 - 18:23

Die Kurzfassung steht auch auf Kurzgeschichten.de, ebenso wie Uwes und meine Rezension von Tabula Rasa

Das ist prima, noch mal danke!

Bearbeitet von Armin, 20 März 2007 - 18:23.



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