Ist dir schonmal der Gedanke gekommen, dass eine Orientierung ein Qualitätsmerkmal für RF darstellte und er eine Geschichte schreiben wollte die aktuell war. Das sein Streben darin bestand, aktuelles mit seiner Idee zu verweben? Ein Bestandteil der Ära Feldhoff war bis 2200 "das Leben an sich", ich glaube, das war seine große Idee, weg von den Kosmokraten, hin zum "normalen" Alien.ÂÂ
Ab 2200 war irgendein Bruch drin, den ich mir nicht erklären kann. Wir müssen nur eins sehen: RF hat eine jahrelange Exposeearbeit hinter sich. Die Ära Feldhoff beginnt ab 1700 (zeitweise mit EV zusammen). Das Interview zeigt in der Tat, dass RF eine andere Herangehensweise entwickelt hat, als wir sie vlt. hätten. Nur im deshalb, wie du es tust, Seelenlosigkeit zu unterstellen, geht etwas zu weit.ÂÂ
Die aktuelle Diskussion führen wir ja nicht, weil uns die Bände 2000ff nicht gefallen, sondern weil 2400ff auf wenig Gegenliebe steht. Und da heißt der Expokrat Uwe Anton...ÂÂ
Seelenlosigkeit ginge mir da in der Tat auch zu weit. Ich glaube nicht das ich das so geschrieben
habe. Auch glaube ich deutlich gemacht zu haben das ich aufgrund von Feldhoffs wenigen Äusserungen und Interviews mutmaße. Das allerdings wie von mir dargelegt durchaus auf
einem Fundament von Aussagen die er selber traf.
Ich sehe aber nicht wo eine hinwendung zum "Leben an sich" stattgefunden hätte.
Es gab Thoregon, das hatten wir schon angerissen, mit tollen Ideen und Möglichkeiten
wo dann aber leider die Erwartungen nicht erfüllt werden konnten. Danach geht man
schon an nichts geringeres als die Geschichte von ES zu schreiben/umzuschreiben. Ist schon
arg abgehoben.
Dann kommt das unsägliche Tradom. Weil gerade ein Remake von Planet der Affen ( mit Mark
Wahlberg) in die Kinos kommt, taucht im Jubiläumsband ein großer interlligenter Affe mit
Degen auf und erklärt die Erde für besetzt ( hüstel) Über die auflösung das gestehe ich zu,
kann man geteilter Meinung sein. Mir gefiel die "Blutsauger-thematik" nicht. Und es geschieht,
weil es geschah fand ich ebenfalls billig. Aber geschenkt, ist vermutlich Geschmackssache.
Aber Tradom brachte zum erstenmal so richtig billiges Kino im Sinne von absolut Schwarz auf
der einen und strahlendem Weiß auf der anderen Seite. Ein "Qualitätsmerkmal??" das dann
im Sternenozean mit Kybb und Konsorten noch eine Steigerung erfuhr. Darüberhinaus
gewann das Wort "RESET" eine gewisse Bedeutung im PR-Kosmos.
Können die PR-Leser keine Grautöne mehr verstehn? Ist der Intellekt derart gesunken
das man es dem Leser nicht mehr zumuten kann ambivalente Charaktere zu präsentieren?
Was danach kam kann ich für mich nur als GG bezeichnen. Grandioser Größenwahn mit all
seinen ausprägungen. Es ist erstaunlich das es dennoch eine Reihe lesenswerter Romane gab,
aber mit Blick auf den Zyklenbau war die intensive beschäftigung mit den sogenannten
"Hohen Mächten" mehr als ein schuß in den Ofen.
Und zu deinem letzten Punkt:
Uwe Anton hat vermutlich erst seit 2520/2525 die wirkliche Federführung bei den Exposees und
nicht schon seit 2400!
Und ich persönlich wage noch kein Statement das zu beurteilen. Es gibt wie so oft Licht und
Schatten. Ob aber die Serie wirklich wieder zu mehr eigenständigkeit, innovation, mut und
ambivalenz zurückfindet kann man jetzt noch nicht sagen, dazu ist es noch viel zu früh.
Für mich ist zb Marc Herren so ein Licht am Ende des Tunnels. Bei ihm merkt der Leser einfach
das er sich selber mit einbringt. Beim ihm ist das Herzblut und der Wille etwas von sich selber
einzubringen absolut spürbar. Inwieweit er, wenn es erstmal Routine wird seinen eigenen Stil
weiterführen kann weiß ich nicht. Ich weiß ja nicht mal wie die möglichkeiten da stehn.
Nach der Offenbarung von Horst Hoffmann das wohl durchaus des öfteren ganze Passagen
von Romanen von Mister xy umgeschrieben werden wenns dem Redakteur nicht in den Kram
paßt ist es wohl unheimlich schwer Einzelkritiken zu geben.