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Kunst vs Kommerz bei PR


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176 Antworten in diesem Thema

#61 †  a3kHH

†  a3kHH

    Applicant for Minion status in the Evil League of Evil

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Geschrieben 14 März 2010 - 13:00

Ja, aber ergab sich das früher nicht eher zufällig, während es heute mit der Zielgruppe im Hinterkopf geplant wird ? :)

#62 Amtranik

Amtranik

    Hordenführer

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Geschrieben 14 März 2010 - 13:24

ich halte es bei dem Chefautoren einer science fiction Serie für ziemlich selbstverständlich, dass er bei der Redaktion eines Wissenschaftsmagazin nachfragt, welche wissenschaftlichen Themen derzeit aktuell sind.


Dagegen hat sicherlich auch niemand etwas einzuwenden. Der Punkt ist aber doch der,
zu welchen Schlüssen das den Chefautor dann brachte. Und wie es tatsächlich sein kann das dieser Chefautor dann den "medialen Alltag" mit all seinen Trends und Hypes
in Perry Rhodan versucht einzubauen. Seine Ausführungen und Beweggründe kamen mir
so fremd vor wie irgendwas.
Ich habe es bis heute nicht verstanden.

Und grundsätzlich arbeiten viele Autoren damit, die sie umgebende Welt mit ihren Aktualitäten und Geschehnissen in ihre Arbeit einfließen zu lassen. Das gilt eigentlich als ein Qualitätsmerkmal.


Ist das wirklich deine Meinung? Dir haben die Schimpansen als Konquistadores von Tradom im
Jahr des Remakes vom Planet der Affen gefallen? Die "Terra fällt nicht T-Shirts" während der
Du bist Deutschland Kampagne? Der Fußball-Roman passend zur WM 2006? Oder der
Sektenkomplex im Sternenozean in Zeiten religösen Fanatismusses der Realen Welt.
Das ist für dich Qualität?
Es geht um eine Science-Fiction Serie die in zig tausend jähriger Zukunft spielt. Ich sehe
da überhaupt gar keine Notwendigkeit zwingend irgendeinen Bezug zur realen Welt
des Jahres 2001,2004,2006 oder 2010 herzustellen und ein Qualitätsmerkmal erst recht nicht.


Die PERRY RHODAN-Serie hat das früher auch schon gemacht; K.H. Scheer wird in der perrypedia zum MdI-Zyklus zitiert, dass dieser Zyklus ein Symptom der Zeit war, in der er entstanden ist. Das geschieht im großen, wie auch im kleinen, so z.B. der PULS in Thoregon, der vor dem Hintergrund irgendwelcher physkalischen Entdeckungen (die ich jetzt konkret gar nicht weiß, müsste ich nachlesen) entstand oder die 700er "Stummhäuser", die die Diskussion um die Altenheime aufnahmen.


Da kann man jetzt trefflich drüber streiten denn fakt ist auch das dies erst im "Rückblick", viele
Jahre nach erscheinen der Romane und Zyklen so gesehn bzw angesprochen wurde. Ich
glaube nicht das es damals bei erscheinen der Romane Leser gab die im MDI-Zyklus eine
Parallele Ihrer realen politischen Welt wiedergespiegelt sahen. Ich glaub nicht mal das irgendwer
überhaupt parallelen mit der Wirklichkeit gezogen hat und die wären auch unsinnig. Sicher
kann man heute sagen das in der Zeit des kalten Krieges andere Geschichten geschrieben wurden als zur Zeit der Friedensbewegung usw. Aber dies ist nicht im Ansatz mit diesen
plump dreisten versuchen zu vergleichen die in den 2000er Jahren immer wieder mal vorkamen.

Dass nun der Wissenschaftsredakteur sagt, dass das Thema "Religion" eine große Bedeutung hat, ist ja nun erst mal nichts schlimmes. Wie gesagt, es gilt ja auch als ein Qualitätsmerkmal, dass Literatur die Aktualitäten der Welt aufnimmt. Wie das dann letztendlich konkret innerhalb der Handlung ausformuliert und konzipiert ist, das ist ein Punkt, über den man gut und gerne unterschiedlich Meinungen ob der Gelungenheit vertreten kann.

lg

Ten.


Im vorliegenden Fall ist es eindeutig ein Merkmal fehlender Qualität. Die
versuche des Chefautors sehr aktuelle Themen in die Erstauflage der Perry Rhodan
Serie einzubringen waren einfach ein ganz großer Mist. Hier schlidderte die Serie
meiner Meinung nach haarscharf an der Lächerlichkeit vorbei. Und auch wenn immer wieder
gesagt wird das PR in Teamarbeit geschieht was ja auch stimmt so ist nunmal einer
Federführend, hat das letzte Wort und trägt in Konsequenz nun mal die Verantwortung dafür
was da hinten rauskommt, dafür bekommt er ja auch ein höheres Gehalt.
In der PR Serie wurde zwischen 1800-2500 verdammt viel Porzellan zerschlagen, es
wurde sehr viel vom Vermächtnis der Serie vermurkst, zerstört, verhackstückelt, umgeschrieben
und das nicht zum Vorteil.

#63 Tennessee

Tennessee

    Cybernaut

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Geschrieben 14 März 2010 - 13:28

Ja, aber ergab sich das früher nicht eher zufällig, während es heute mit der Zielgruppe im Hinterkopf geplant wird ?
:)


Salut a3..,


wenn du fragst, ob sich das früher nicht alles eher zufällig ergab, dann hinterfragst du damit zugleich auch, ob z.B. ein Willie Voltz für PR eine Art von Plan oder Konzept hatte. Dann hätte er nämlich keinen gehabt und alles war nur ein zufälliges Geschehen: Uuups, it happend! What a nifty coincidence!

Ich weiß nicht, welche "Zielgruppe" angesprochen ist, wenn der Chefredax eines Wissenschaftsmagazin sagt, dass ein bestimmtes Thema aktuell ist. Das Thema ist erst mal da, ob es nun Religion heißt, Schwarze Löcher oder CBS-Funk. Damit ist eine PR-"Zielgruppe" noch nicht ausgemacht. Erst wenn das Thema x in die Handlung eingearbeitet wird, wird es PR-spezifisch. Und genau auf dieser inhaltlich-konzeptionellen Ebene kannst du einhaken. An dieser Stelle kann die Frage gestellt werden, ob z.B. Gon-Orbhon einen Zielgruppenzuschnitt hat (wobei die "Zielgruppe" noch identifiziert werden müsste) oder diese ignoriert.

Dass Themen eingearbeitet werden, die die Menschen und damit auch Leser beschäftigen, finde ich nicht problematisch. Denn auf der anderen Seite könnte man durch das Fehlen von Aktualität PR auch Eskapismus und Realitätsflucht vorwerfen. Spannend ist doch eher die Frage, wie es aufbereitet wird.

lg


Ten.
"Mit meiner Frau in 'Romeo und Julia'. Das schlechteste Stück, das ich je gesehen habe, und dazu schauderhaft gespielt. Habe beschlossen, nie wieder in eine Premiere zu gehen, weil die Schauspieler dauernd ihren Text vergessen." (Samuel Pepys, 23.02.1633)

#64 Tennessee

Tennessee

    Cybernaut

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Geschrieben 14 März 2010 - 13:48

[...]
Ist das wirklich deine Meinung? Dir haben die Schimpansen als Konquistadores von Tradom im
Jahr des Remakes vom Planet der Affen gefallen? Die "Terra fällt nicht T-Shirts" während der
Du bist Deutschland Kampagne? Der Fußball-Roman passend zur WM 2006? Oder der
Sektenkomplex im Sternenozean in Zeiten religösen Fanatismusses der Realen Welt.
Das ist für dich Qualität?
Es geht um eine Science-Fiction Serie die in zig tausend jähriger Zukunft spielt. Ich sehe
da überhaupt gar keine Notwendigkeit zwingend irgendeinen Bezug zur realen Welt
des Jahres 2001,2004,2006 oder 2010 herzustellen und ein Qualitätsmerkmal erst recht nicht.


Salut Amtranik,

du vermixt da Dinge miteinander, die ich sorgfältig zu trennen verstehe. Um es mal ganz klar zu sagen: Nein, mir hat der Schimpansenkonquistador nicht gefallen, ich mochte die T-Shits nicht leiden und ich fand die Sekte dumm und plump gemacht. Das ist aber die konkrete Ausformulierung von Zeitthemen innerhalb und für die PR-Serie. Wir sind hier bei dem "wie ist es gemacht?"

[...]
Im vorliegenden Fall ist es eindeutig ein Merkmal fehlender Qualität. Die
versuche des Chefautors sehr aktuelle Themen in die Erstauflage der Perry Rhodan Serie einzubringen waren einfach ein ganz großer Mist. [...]

Ich bin da gar nicht so weit von dir entfernt. Ich fand auch, dass viele Aktualitätsereignisse mislungen waren. Es gab aber auch welche, die fand ich ausgesprochen gut, wie z.B. die Zwangsbefriedung Planatgoos durch das galornische "Glücksshiften" (oder so). Nur, dass ich das wie nicht mag, bedeutet nicht, dass es für gut halte, wenn PR darauf verzichten würde, aktuelle Geschehnisse oder Erkenntnisse in die Serie aufzunehmen. Nochmal: Dass es geschieht, ist grundsätzlich ein Qualitätsmerkmal; wie es geschieht, kann eine schlechte Qualität sein. Nur müsstes du mir einmal erklären, wie du die schlechte Qualität kennzeichnest, außer anhand deiner geschmäcklerischen Missbilligung.

lg

Ten.
"Mit meiner Frau in 'Romeo und Julia'. Das schlechteste Stück, das ich je gesehen habe, und dazu schauderhaft gespielt. Habe beschlossen, nie wieder in eine Premiere zu gehen, weil die Schauspieler dauernd ihren Text vergessen." (Samuel Pepys, 23.02.1633)

#65 Uschi Zietsch

Uschi Zietsch

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Geschrieben 14 März 2010 - 15:07

Nein ? Ich hatte das so aus den Interview-Fetzen herausgelesen. Korrigier' mich doch bitte, wenn ich da etwas fehlinterpretiere.
:)

Meine Antwort "Nein" ist Fakt, keine Interpretation.
Ende der Korrektur.

#66 †  a3kHH

†  a3kHH

    Applicant for Minion status in the Evil League of Evil

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Geschrieben 14 März 2010 - 15:56

Meine Antwort "Nein" ist Fakt, keine Interpretation.
Ende der Korrektur.

Weisst Du was : Das reicht mir auch aus. Ich besorg' mir jetzt mal das komplette Interview und lese das nochmal mit Deinen und Tennessees Kommentaren im Hinterkopf. Danke.
:)

#67 Kritikaster

Kritikaster

    Typonaut

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Geschrieben 14 März 2010 - 16:57

Meine Antwort "Nein" ist Fakt, keine Interpretation.
Ende der Korrektur.


Danke für die klaren Worte. Sehr hilfreich bei der hier doch etwas ausufernden Spekuliererei.

#68 Amtranik

Amtranik

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Geschrieben 14 März 2010 - 19:11

lg

Ten.


Sorry Ten, aber hier bin ich einfach etwas anderer Meinung. Mir ist jetzt auch auf die
schnelle bspw gar nicht in den Sinn gekommen welchen konkreten Realitätsbezug das
Galornische Shifting denn hatte. Mir hat diese Idee einfach gut gefallen und normalerweise
lese ich SF nicht und stelle permanent einen Zusammenhang zwischen dem geschriebenen
und meiner Realität her und frage mich woher der Autor denn jetzt die jeweilige Idee entlehnt
haben mag.
Ob man nun früher böse "Fluchtliteratur", "Geschichten für Träumer" etc, was auch immer dazu
abfällig gesagt hat, es ist ja gerade der Grund warum ich phantastische Literatur so gerne
lese. Eben weil es möglichst wenig Bezugspunkte zum hier und jetzt gibt. Weil ich das
"was wäre wenn" über alles liebe und es mir gefällt immer mal alles in Frage zu stellen.

Von daher habe ich aus meiner Sicht nichts vermixt, ich habe einfach gesehn wieso jetzt denn bestimmte, sehr langweilige Muster in der Perry Rhodan Serie immer wieder auftauchten seit
RF die Exposees geschrieben hat. Er hat mit seinen äußerungen eigentlich für mich nur
bestätigt, was sowieso schon meine Auffassung war. Das Perry Rhodan qualitativ viel
schlechter geworden ist, nicht in den Einzelromanen, sondern als Serie, als Kosmos, als
Gesamtkunstwerkt. Und das liegt daran das sich die "Firmenpolitik" grundlegend zu früher
geändert hat. Man hat sehr stark simplifiziert ( hier die häßlichen,stinkenden ergo abrundtief
bösen Kybb/dort der gute übermenschliche Terraner PR ), polarisiert, (die Gegner der Menschheit
sind immer Lebensverachtend/ Perry und die getreuen lieben das Leben über alles bis zur
selbstaufgabe), automatisiert ( Viererblöcke, anfixen, Lebensgeschichte, Konflikt, entsorgung),
totgeritten( Atlanserie,Heynezyklen,PR-Action,Erstauflage in beinah identischer Feldhoff-Technik
Perry mit 2 siehe Pkt 1-3.)
Diese ganze Misere ist der Ãœberzeugung geschuldet zu wissen was sich verkauft, zu wissen
was die Mehrheit der Leser unbedingt so haben wollen. Ich will für mich hoffen das wir
nicht so Niveaulos sind das da auch nur irgendetwas dran ist.

#69 Kritikaster

Kritikaster

    Typonaut

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Geschrieben 14 März 2010 - 19:59

Ist das wirklich deine Meinung? Dir haben die Schimpansen als Konquistadores von Tradom im
Jahr des Remakes vom Planet der Affen gefallen? Die "Terra fällt nicht T-Shirts" während der
Du bist Deutschland Kampagne? Der Fußball-Roman passend zur WM 2006? Oder der
Sektenkomplex im Sternenozean in Zeiten religösen Fanatismusses der Realen Welt.
Das ist für dich Qualität?

In der PR Serie wurde zwischen 1800-2500 verdammt viel Porzellan zerschlagen, es
wurde sehr viel vom Vermächtnis der Serie vermurkst, zerstört, verhackstückelt, umgeschrieben
und das nicht zum Vorteil.


Hi, Amtranik!
Wenn ich Deine Beispiele lese, dann muss ich erstmal Ten recht geben. Nichts davon hat mir gefallen, weil ich mich bei allem an eine von mir als schlecht empfundene Machart erinnere. Als Beispiele für die missglückte Übernahme realer Bezüge kann ich sie allerdings kaum sehen, vielleicht mit Ausnahme des Fußballromans. Als ausgewiesenem Fußballfan ist mir die Darstellung doch ziemlich auf den Magen geschlagen aber der Bezug zur WM war sicher gegeben. Bei Deinen anderen Beispielen komme ich da nicht so mit. Was soll der Konquistador mit einer Filmneufassung zu tun haben? Wäre die Terra-shirt-Kampagne eine Satire auf eine CDU-Kampagne gewesen, hätte ich da noch erheblich mehr Sinn drin gesehen aber ich weiß nicht, ob da überhaupt ein zeitlicher Zusammenhang bestand, so wie Du es hier behauptest. Ist mir jedenfalls nicht erinnerlich. Und die Sektengeschichte war einfach nur grauslich dargeboten aber religiösen Fanatismus gibt es heute so gut wie damals und den gab es in den Jahren und Jahrzehnten vorher auch. Genausogut könntest Du behaupten Mikrus derzeitige Bubikopffrisur sei ein Nachhecheln der gegenwärtigen Mode von Frau Beckham, Klum oder wie die entsprechenden Gegenstücke in der Teeniekultur gerade heißen. Schlagende Beispiele für ein unzulässiges Kleben am vermeintlichen Zeitgeist sind das für mich jedenfalls nicht.
Da gäbe es in der guten alten Zeit viel deutlichere Beispiele. Warum etwa ist der Held der Serie ein US-amerikanischer Major und kein mongolischer Kosmonaut? Warum wird die Atomkraft sogar am Beispiel der Hiroshima-Bombe zu einer fantastische, positive Mutationen gebärenden Kraft umdefiniert? etc., etc..
Welches 'Vermächtnis der Serie' hast Du bis 1799 ausgemacht? Mir ist da keins erinnerlich. Wenn ich versuche, Deine Worte für mich mit Vorstellungen zu füllen, dann denke ich, früher hat Perry noch stärker versucht, die Ziele von Völkerfreundschaft und -verständigung voranzutreiben und hin und wieder schien es so, als ob er zumindest kleine Erfolge erzielte. Oder er versuchte, der Menschheit einen würdigen Platz in der Milchstraße zu verschaffen in Frieden und Gleichberechtigung. Beides scheint weiter auf einem guten Weg zu sein, wenn man sich die spärlichen Informationen über die Arbeit des Galaktikums so vergegenwärtigt. Dass die hoffnungweckenden Ansätze der Ziele des Thoregon so baden gingen, war natürlich enttäuschend. Aber was nicht ist.....Nur, wie gesagt, ein 'Vermächtnis' stellt sich mir nicht dar.
Ich teile Deine früher geäußerte Anschauung, dass manche Geschichten in den letzten Jahren so wirkten, als habe man sie erstmal begonnen, ohne so recht zu wissen, wohin der Handlungsbogen wirklich führen wird und was das dann für Konsequenzen hat. Allerdings ist auch das ein Eindruck, den ich schon früher bei manchem Zyklus hatte und ehrlich gesagt weiß ich auch nicht einmal, ob ich das schlecht finden sollte. Aber das ist jetzt wieder ein anderes und sehr weites Feld.

#70 Amtranik

Amtranik

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Geschrieben 14 März 2010 - 23:16


Da war wirklich ein zeitlicher Zusammenhang zwischen der "Du bist Deutschland" Kampagne
und der T-Shirt Aktion in der Romanhandlung, sowie eine große Bewerbung vom Planet der
Affen in einschlägigen SF-Magazinen und just war auch auf dem Band 2101 dann ein Affe
abgebildet, das ist mir geradzu entgegengesprungen das weiß ich noch als wärs gestern gewesen.

Die Sekte im Sternenozean geht sicherlich auf den Hinweis des Redakteurs eines wisschenschaftlichen Magazins zurück der Robert Feldhoff erklärte Religiöse Themen würden
bei den Menschen besser ankommen als wissenschaftliche, von daher war dies nicht korrekt
von mir dargestellt.

Was das "Vermächtnis" angeht so habe ich mich sehr weit aus dem Fenster gelehnt das weiß
ich auch und es ist beinahe unmöglich das vernünftig zu begründen und vielmehr ein Gefühl
als 100% faktisch belegbar, aber ich kanns ja mal versuchen.

Ich kann das am besten erklären wenn ich einige Eckpunkte nennen darf.
Da wäre zunächst einmal die Superintelligenz ES. Jenes Wesen das schon seit Band 16?
durch die Serie geistert wird in den 2000ern auf eine Art und Weise umgeschrieben die
mich an ziemlich vielem zweifeln läßt was ich vorher gelesen habe. Wie kann man nur
so geschmacklos werden und ein Kind für solch einen Plot mißbrauchen? Das Kind von Perry.
Vielleicht habe ich deswegen so empfindlich darauf reagiert weil ich ungefähr zur selben Zeit
Vater wurde und mir deshalb die absurdität, die idioti und vor allem die Grausamkeit bewußt
wurden die dahinter steckte. Das konnte nicht mein Es, der unsterbliche von Wanderer sein,
der immer geheimnisvoll und mit homerischem Gelächter unserern ersten Terraner durch die
ersten Jahrzehnte begleitet hatte. Erster wichtiger Eckpfeiler durchgesägt.

Dann werden die Kosmokraten ins Gegenteil verkehrt. Plötzlich werden Sie auf eine Art und
Weise beschrieben die eigentlich in Ihrer gleichgültigkeit dem Leben und der menschlichkeit
wie wir Sie empfinden dem Chaos in nichts nachstehn. Vor allem wird diese Wandlung ohne
jegliche Erklärung vollzogen. Pö a Pö einfach so. Das ganze kulminiert dann in immer weiteren
Thematiken "hoher Mächte". Superintelligenzen geben sich bei Perry die Klinke in die Hand könnte man meinen. Der ganze mystisch, geheimnisvolle Überbau der Serie wurde ins absurde
hinein ausgelutscht und unnötig immer weiter und immer unglaubwürdiger aufgebläht. Die
Wesen handeln letztlich nicht anders als normale Intelligenzen auch und verlieren ihren Reiz.
Nächster Eckpfleifer durchgesägt.

Dann die Milchstraße. Wie weit waren wir hier bereits vorangekommen? Gavök und Galaxienweite Zusammenarbeit wurde so nebenbei beschrieben wenn Perry und Co Ihre
Abenteuer erlebten. Hier kam so richtig eine Entwicklung in Gang, und voran die seit
Heft 1 begonnen hatte. Doch was wurde daraus? Ein Rückschritt. Man viel auf Zeiten
zurück die längst überwunden worden waren. Es wurde Krieg geführt in der Milchstraße.
Anstatt kooperation gabs nur noch Konfrontation und Blockbildung. Kristallimperium.
Ein Diktator und Verbrecher der einen Zellaktivator bekommt und um es auf die Spitze zu
treiben dem neuen Galaktikum vorsteht. Derzeit sind wir Lichtjahre weit weg von der Ethik
die die Serie mal hatte. Statt Entwicklung Rückschritt. Nächster Eckpfeiler weg.

Die letzten Tendenzen waren einfach nur schlimm und ich hoffe das es Ausrutscher waren.
Perry Rhodan der sich auf einmal nicht mehr um Verluste an Leben sorgt, sondern diese für
ersetzbar hält. Heynezyklen die nur so vor Gewalt und Blut und Geschmacklosem Voyeurismus
triefen. Liest man zum Kontrast mal die alten Voltz Darlton oder Ewers Bände wird einem
schnell klar das sich diese Welt grundlegend zum schlechteren gewandelt hat.

#71 Skuld

Skuld

    Hauptsachenaut

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Geschrieben 15 März 2010 - 00:13

Ich möchte Dir hier doch etwas widersprechen. Man kann einen in erster Linie künstlerischen Betrieb wie "Perry Rhodan" nur bedingt mit einem rein kommerziell orientiertem Wirtschaftsbetrieb wie beispielsweise einem Klempner vergleichen. Sicher darf nie vergessen werden, daß mit dem Schreiben von Heftromanen Geld verdient werden soll, aber auf der anderen Seite sollte die künstlerische Ebene hier doch im Vordergrund stehen. Exakt dies wurde von Robert Feldhoff anders gesehen und genau diesen Punkt bemängelt Amtranik. Ich kann ihm da nur zustimmen.
:thumb:


Natürlich, daher auch das Wörtchen „entsprechend“, muss man diese Dinge dem Betrieb anpassen. Doch grundsätzlich muss sich auch ein Klempner nach seiner Kundschaft richten. Wo andere Betriebe Waren verkaufen, verkauft der Klempner hauptsächlich seine Arbeit und er wird bemüht sein, dass seine Kunden damit zufrieden sind. Wenn er unzuverlässig ist und schlampig arbeitet wird er schnell ohne Kundschaft dastehen. Es sei denn, er ist der einzige Klempner im Umkreis von 20 km - dann haben die Leute mit kaputten Wasserleitungen etc. eben Pech. :devil: ;)

Ich frage mich aber immer noch, wie ihr zu der Ansicht kommt, das RF der künstlerischen Ebene nicht ebenso wichtig oder gar wichtiger eingestuft hat? Nur weil er in dem Interview nicht darauf eingegangen ist? Vielleicht hätte der Interviewer bei seiner Fragestellung die künstlerische Seite der Arbeit mehr gewichten oder dahingehend gezielter fragen sollen.

RF war für meine Begriffe ein sehr kreativer Mensch mit sehr vielen guten Ideen. Ich persönlich finde sogar, er hatte zu viele Ideen, die er zu schnell verwirklichen wollte. Da wurde eine Idee eingeführt und musste dann schnell abgehandelt und entsorgt werden um Platz für die nächste Idee zu machen. Dass es unter anderem dabei dann bei der Umsetzung beträchtlich haperte ist kein Wunder. Das ist jedoch meine persönliche Einschätzung.

Und daran sieht man auch, wie unterschiedlich diese sein können. Wo Amtranik und du die ggf. Ursachen für zu wenig Kreativität seht, sehe ich ein zuviel an Kreativität. :P

#72 Amtranik

Amtranik

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Geschrieben 15 März 2010 - 08:01

Natürlich, daher auch das Wörtchen „entsprechend“, muss man diese Dinge dem Betrieb anpassen. Doch grundsätzlich muss sich auch ein Klempner nach seiner Kundschaft richten. Wo andere Betriebe Waren verkaufen, verkauft der Klempner hauptsächlich seine Arbeit und er wird bemüht sein, dass seine Kunden damit zufrieden sind. Wenn er unzuverlässig ist und schlampig arbeitet wird er schnell ohne Kundschaft dastehen. Es sei denn, er ist der einzige Klempner im Umkreis von 20 km - dann haben die Leute mit kaputten Wasserleitungen etc. eben Pech. ;) :P


Das PR nur deshalb noch am Markt ist weil man mittels Marketinganalysen festgestellt hat
das Zyklen am Ende Resetet werden müssen, das Perry immer im Mittelpunkt stehen muß,
das ewig gleiche Konzept Perry als Hauptperson unterwegs an vorderster Front geschildert
werden muß, Sense of Wonder durch große Zahlenspielerein entstehen muß, Blut Gewalt und
Tränen Quote machen muß, Hohe Mächte Omnipräsent vorkommen müssen, aktuelle Themen in die Handlung eingeflochten werden müssen etc etc ist für mich zunächst einmal nur eine Behauptung die ich einfach nicht glaube. Wie ich festgestellt habe gehöre ich ja altersmäßig zur größten Lesergruppe von PR und mich haben diese angeblichen wirtschafltichen notwendigkeiten nicht erreicht. An mir wurde definitiv vorbei produziert. Viele haben sich so geäußert die in meinem Alter sind und für die älteren wird das wohl noch eher zutreffen. Für mich ist es also einfach eine mär und auch nicht vorteilhaft wenn ständig erklärt wird. "Mir gefällt und gefiel das ja eigentlich auch nicht, es mußte aber heute so und nicht anders gemacht werden damit die Serie weiterhin gekauft wird. Was mich angeht so ist es eher erstaunlich
das ich die Serie bisher immer noch kaufe, obwohl mir so vieles nicht mehr gefällt.

Ich frage mich aber immer noch, wie ihr zu der Ansicht kommt, das RF der künstlerischen Ebene nicht ebenso wichtig oder gar wichtiger eingestuft hat? Nur weil er in dem Interview nicht darauf eingegangen ist? Vielleicht hätte der Interviewer bei seiner Fragestellung die künstlerische Seite der Arbeit mehr gewichten oder dahingehend gezielter fragen sollen.


Wenn auch vieles andere oftmals spekulation bleiben muß, so ist doch dieser Punkt
begründet worden. Seine eigenen Aussagen in Interviews zeichnen dieses Bild von ihm. Da wir ihn nicht persönlich gekannt haben die einzige möglichkeit. Und wir können ihn an seinen Taten
messen und diese kann man auch in der Serie nachlese und belegen und gute Argumente für
diese Einschätzung bringen.

RF war für meine Begriffe ein sehr kreativer Mensch mit sehr vielen guten Ideen. Ich persönlich finde sogar, er hatte zu viele Ideen, die er zu schnell verwirklichen wollte. Da wurde eine Idee eingeführt und musste dann schnell abgehandelt und entsorgt werden um Platz für die nächste Idee zu machen. Dass es unter anderem dabei dann bei der Umsetzung beträchtlich haperte ist kein Wunder. Das ist jedoch meine persönliche Einschätzung.

Und daran sieht man auch, wie unterschiedlich diese sein können. Wo Amtranik und du die ggf. Ursachen für zu wenig Kreativität seht, sehe ich ein zuviel an Kreativität. :thumb:


Hier bin ich gar nicht so weit weg von Dir, aber wie Du selbst festgestellt hast, Ideen alleine
machen noch keine guten Romane aus.

#73 Gen. Bully

Gen. Bully

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Geschrieben 15 März 2010 - 19:00

RF war für meine Begriffe ein sehr kreativer Mensch mit sehr vielen guten Ideen. Ich persönlich finde sogar, er hatte zu viele Ideen, die er zu schnell verwirklichen wollte. Da wurde eine Idee eingeführt und musste dann schnell abgehandelt und entsorgt werden um Platz für die nächste Idee zu machen. Dass es unter anderem dabei dann bei der Umsetzung beträchtlich haperte ist kein Wunder. Das ist jedoch meine persönliche Einschätzung.


Interessante These. Könnte durchaus was dran sein und würde auch die teilweise schwache Ausführung eben einiger Ideen erklären. Wäre aber trotzdem bemängelnswert. Denn was nützt die beste Idee, wenn man nix draus macht...

Achja:

"Die diskutierenden Fans im Forum sind ein Teil der Leserschaft und zwar ein Teil, der meist sämtliche PR-Romane kennt, der Spaß an kritischer Beleuchtung hat, der Freude an kritischer Auseinandersetzung empfindet. Diese Leser bilden aber nicht die Leserschaft an sich ab. Unsere Leser kennen oft die letzten 100 Bände, oder stecken gerade in ihrem 3. Zyklus. Sie kehren nach zwanzig Jahren Abwesenheit von der Serie eben wieder zurück, wollen sowieso nur Kosmik lesen, wollen, daß geballert wird, oder wollen sich einfach unterhalten lassen, statt sich mit Unterhaltung kritisch zu befassen."


"Es gibt 5 Arten der Lüge: die gewöhnliche Lüge, den Wetterbericht, die Statistik, die diplomatische Note und das amtliche Kommuniqué" George Bernhard Shaw
"Bazinga!"

#74 Amtranik

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Geschrieben 15 März 2010 - 19:07

Achja:


Wobei ich die Aussage "wollen sowieso nur Kosmik lesen" für ziemlich diskussionswürdig
halte. Was genau soll das eigentlich heißen?
Das mit dem geballer tut natürlich weh und ist schon ein schlag unter die Gürtellinie die einem
Frontmann wie RF eigentlich nicht passieren sollte. Mit PR-Berater :D wär das nich passiert.

#75 Kritikaster

Kritikaster

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Geschrieben 15 März 2010 - 19:15

Was das "Vermächtnis" angeht so habe ich mich sehr weit aus dem Fenster gelehnt das weiß
ich auch und es ist beinahe unmöglich das vernünftig zu begründen und vielmehr ein Gefühl
als 100% faktisch belegbar, aber ich kanns ja mal versuchen.

Ich kann das am besten erklären wenn ich einige Eckpunkte nennen darf.
Da wäre zunächst einmal die Superintelligenz ES. Wie kann man nur
so geschmacklos werden und ein Kind für solch einen Plot mißbrauchen?
Erster wichtiger Eckpfeiler durchgesägt.

Dann werden die Kosmokraten ins Gegenteil verkehrt.
Das ganze kulminiert dann in immer weiteren Thematiken "hoher Mächte". Superintelligenzen geben sich bei Perry die Klinke in die Hand
Nächster Eckpfleifer durchgesägt.

Gavök und Galaxienweite Zusammenarbeit Hier kam so richtig eine Entwicklung in Gang, und voran die seit
Heft 1 begonnen hatte. Doch was wurde daraus? Ein Rückschritt. Derzeit sind wir Lichtjahre weit weg von der Ethik
die die Serie mal hatte. Statt Entwicklung Rückschritt. Nächster Eckpfeiler weg.

Die letzten Tendenzen. Heynezyklen die nur so vor Gewalt und Blut und Geschmacklosem Voyeurismus
triefen.

ES ist nicht mehr der nette alte Onkel, als der er zu Anfang der Serie erschien. Okay. Aber ist das nicht viel glaubwürdiger? Im Übrigen ist mir ES am schlimmsten aus dem Linguiden-Zyklus in Erinnerung (ich weiß, er war krank, aber irgendeine Ausrede hatte er ja immer) und der ist doch schon ziemlich lange her. Also ES ist nicht gut sondern in erster Linie egoistisch. Kein Eckpfeiler weg, eigentlich war das schon immer so.
Kosmokraten sind die Gegenspieler des Chaos, weil sie Machterhalt statt Veränderung wollen. War auch nie anders. Wurde nur früher vielleicht nicht so deutlich geschrieben, weil es nicht explizit Thema war.
Das jetzige Galaktikum widerspricht einer Ethik, die die Serie früher ausgezeichnet hat? Dessen bin jedenfalls ich mir nicht bewusst.
Diese drei Kernpunkte Deiner Darlegung kommen mir eher vor wie verklärte Nostalgie (und als solche kann ich sie emotional nachvollziehen), nicht wie harte Fakten.
Anders die Inflation der Superintelligenzen. Jede hat ihre Mächtigkeitsballung und die ist groß, so dass man sich höchstens mal von Weitem grüßen kann. Und plötzlich hat Mensch das Gefühl, an jeder Straßenecke lungere eine rum. Das war aus meiner Sicht ein dramaturgischer Missgriff, der hoffentlich behutsam rückgängig gemacht werden kann.

Wen die Heyne-Bände ansprechen sollen, weiß ich nicht. Ich jedenfalls habe mein Abo gekündigt und wenn ich die Romane im Supermarkt an der Ecke sehe, dann hoffe ich ehrlich gesagt, dass sie keiner kauft statt so mit dem Produkt PR vielleicht erstmals in Berührung zu kommen. Aber das ist eben nur meine ganz private Meinung.

Ach und noch eine abschließende Bemerkung zu Perrys unterschiedlicher Wertung von Menschenleben. Nach anfänglichem kurzem Stutzen habe ich das so gelesen, dass es ihm darum ging, den Wissenschaftler von unüberlegten Aktionen abzuhalten und da war ihm eben jeder dumme Spruch recht. Erst bei genauerem Nachlesen wurde mir klar, dass es selbst dafür schon auch ziemlich blöde und missverständlich ausgedrückt war. Aber ich bleib mal bei meiner Interpretation, denn so ein Sinneswandel bei Perry wäre mir ansonsten nicht erklärlich und auch nicht nachvollziehbar.

#76 Amtranik

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Geschrieben 15 März 2010 - 20:46

ES ist nicht mehr der nette alte Onkel, als der er zu Anfang der Serie erschien. Okay. Aber ist das nicht viel glaubwürdiger?


Bei einer Serie wie PR wo es Tiefenland, Superintelligenzen, Komokraten, Laire, etc etc etc
gab/gibt von in Kategorien wie "glaubwürdig" überhaupt nur zu denken halte ich für den
komplett falschen Ansatz. Und wenn überhaupt so ist nach den ersten 1000 Heften das
Verhalten von ES in den 2000ern äußerst unglaubwürdig. Er wurde früher einfach
anders geschildert, hat niemals unnötig gequält und dergleichen. Ich fand Es gut so wie
er war. Delorian war ein Griff ins Kloh. So kann man nicht die Serienehtik mit Füßen treten.

Im Übrigen ist mir ES am schlimmsten aus dem Linguiden-Zyklus in Erinnerung (ich weiß, er war krank, aber irgendeine Ausrede hatte er ja immer) und der ist doch schon ziemlich lange her.


Hier bin ich definitiv der falsche Gesprächspartner, da ich den Linguidenzyklus sehr mag.

Also ES ist nicht gut sondern in erster Linie egoistisch. Kein Eckpfeiler weg, eigentlich war das schon immer so.


Zwischen egoistisch sein und Mißbrauch eines Säuglings liegen Multiversen.

Kosmokraten sind die Gegenspieler des Chaos, weil sie Machterhalt statt Veränderung wollen. War auch nie anders. Wurde nur früher vielleicht nicht so deutlich geschrieben, weil es nicht explizit Thema war.


Das ist jetzt deine Interpretation. Du wirst mir aber sicherlich zugestehn das die früheren
Romane ein anderes, weitaus positiveres Bild der Kosmokraten zeichneten oder? Und darum
geht es mir. Ich fand dieses Bild einfach besser.

Das jetzige Galaktikum widerspricht einer Ethik, die die Serie früher ausgezeichnet hat? Dessen bin jedenfalls ich mir nicht bewusst.


Ich kann Dir hier nur empfehen einfach mal den ein oder anderen Romane aus den Planetenromanen die in der Zeit von 3585-424 NGZ spielen oder einen Serienroman von
800-1500. Die ganze Darstellung eines miteinander, das flair ist ein anderes. Es wird viel
mehr das Miteinander in der Galaxie betont. Heute geht es um den Konflikt.

Diese drei Kernpunkte Deiner Darlegung kommen mir eher vor wie verklärte Nostalgie (und als solche kann ich sie emotional nachvollziehen), nicht wie harte Fakten.


Diese Dinge sind auch nicht nur an Fakten wie "Kristallimperium" und anderem auszumachen.
Vieles geschieht subtiler, durchaus mögich unter manches Leser wahrnehmungsschwelle.
Eventuell ist mir das auch deshalb so kraß aufgefallen weil es eben keine 25 Jahre her ist
das ist das gelesen habe sondern höchstens 8-10.

Anders die Inflation der Superintelligenzen. Jede hat ihre Mächtigkeitsballung und die ist groß, so dass man sich höchstens mal von Weitem grüßen kann. Und plötzlich hat Mensch das Gefühl, an jeder Straßenecke lungere eine rum. Das war aus meiner Sicht ein dramaturgischer Missgriff, der hoffentlich behutsam rückgängig gemacht werden kann.


Hier kann ich Dir nur zustimmen. Das betrifft übrigens in meinen Augen ebenso die unrealistische
häufung alter Rätsel denen man begegnet und die verändert/aufgelöst werden.
Sicherlich gab es sowas mal als Leserumfragenwunsch und dann hat mans übertrieben und
beinahe in jedem Zyklus irgendwas miteinander verwoben. ( Ich hör da den Castor tapsen.)

Wen die Heyne-Bände ansprechen sollen, weiß ich nicht. Ich jedenfalls habe mein Abo gekündigt und wenn ich die Romane im Supermarkt an der Ecke sehe, dann hoffe ich ehrlich gesagt, dass sie keiner kauft statt so mit dem Produkt PR vielleicht erstmals in Berührung zu kommen. Aber das ist eben nur meine ganz private Meinung.


Absolut ja. Ich erinner mich, wie ich auch erstmals diese Gedanken hegte - hoffentlich
liest da keiner deiner Bekannten drin rum und bringt dich damit irgendwie in zusammenhang.

Ach und noch eine abschließende Bemerkung zu Perrys unterschiedlicher Wertung von Menschenleben. Nach anfänglichem kurzem Stutzen habe ich das so gelesen, dass es ihm darum ging, den Wissenschaftler von unüberlegten Aktionen abzuhalten und da war ihm eben jeder dumme Spruch recht. Erst bei genauerem Nachlesen wurde mir klar, dass es selbst dafür schon auch ziemlich blöde und missverständlich ausgedrückt war. Aber ich bleib mal bei meiner Interpretation, denn so ein Sinneswandel bei Perry wäre mir ansonsten nicht erklärlich und auch nicht nachvollziehbar.


Für mich ist das schon nachvollziehbar. Eindeutig ein Problem des Autors Frank Borsch.
Er hat damals mit seiner "eigenwilligen" Darstellung der Oxtorner in einem Heyne-Band
schon für Verwirrung in der Leserschaft gesorgt, sein letzter doppelband war auch
seltsam so daß ich einfach annehme der Mann muß drigend sein Wissen über den Rhodan-
Kosmos aufbessern, er liegt da einfach öfters mal arg neben der Spur.

#77 Echophage

Echophage

    Cybernaut

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Geschrieben 15 März 2010 - 22:23

Hat von Euch mal zuletzt jemand nach drüben geschaut? Da gibt es dieses Statement von Monti zu lesen. Stück weiter oben sind noch zwei Tweets verlinkt, von Monti und von MMT.
Nun ist sicherlich das SF-Netzwerk nicht der einzige Ort in den unendlichen Weiten des www, in dem - abseits des NGF - über PR diskutiert wird. Kann also sein, daß ganz andere Diskussionen an ganz anderen Orten gemeint sind. Monti will sich ja nicht näher dazu äußern.
...
Deshalb kann es also auch sein, daß ganz speziell diese Diskussion hier gemeint ist.

Und warum auch nicht?
Manch einer - insbesondere jemand der der PR-Serie und der Person, dem Menschen Robert Feldhoff wesentlich enger und emotionaler verbunden ist, als der Großteil derer bzw. allen denjenigen, die hier diskutieren - kann schon finden, daß hier Andenken geschmutzt und Würden mißachtet werden; eine solche Diskussion wie diese hier kann man dann "pietätlos" nennen, wahrscheinlich auch "faktenfrei" in dem Sinne, daß man selbst ja aus einer wesentlich wissenderen Perspektive die Dinge betrachtet. Verständlich wäre das allemal. Aber erstmal auch nur das: verständlich.
Ich will also gar nicht sagen, ob solcherlei Empfindungen jederzeit berechtigt oder auch unberechtigt seien - ich bin, ehrlich gesagt, ziemlich unentschieden bzw. entscheidungsunfähig, was das angeht.
Wie gesagt, kann auch durchaus sein, daß ganz und gar andere Diskussionen in ganz und gar anderen SF-Foren gemeint wurden - wir werden's wohl nie erfahren. Jedoch; die Wahrscheinlichkeit, daß genau dieses SF-Forum und genau diese (und artverwandte) Diskussion - bzw. der Geist, in dem sie geführt wird oder auch nur einiger derer, die sie führen - gemeint sind... diese Wahrscheinlichkeit schätze ich als nicht eben verschwindend gering ein.

Anyway... Einerseits kann ich nachvollziehen, wie man sich als Autor (oder in diesem speziellen Fall: als Freund/Kollege von Robert Feldhoff) fühlt, wenn man mit durchaus starkem Tobak konfrontiert wird. Vieles was hier so steht, muß jemandem mit dem entsprechenden Background geradezu zwangsläufig unsensibel, harsch und vielleicht sogar brutal respektlos erscheinen.
Andererseits kann man natürlich fragen: Wo soll diese Sensibilität denn bitteschön herkommen?
In der Tat, so sehr ich mich emotional in Autors Lage angesichts eines "Nörgel-Forums" wie diesem hier versetzen kann, so sehr bin ich rational überhaupt nicht von diversen Empörungen überzeugt. Es wird ja nicht selten vom Leser als Kunden und vom Roman als Produkt gesprochen. Welcher Produzent kann denn bitteschön ernsthaft Sensibilität von seinem Kunden erwarten, wenn er minderwertige Ware bekommt?

(Kleine Zwischenbemerkung: Dummerweise läßt sich Minderwertigkeit im Zusammenhang mit Kreativem oder auch nur Pseudo-Kreativem nicht so leicht festmachen wie schlampiges Lektorat, fehlende Heftklammern oder Fehler im Satz... oh, well... damit müssen wir alle irgendwie leben... daß zu einem in den Augen des Kunden hochwertigen literarischen Produkt mehr gehören sollte, als korrekte Rechtschreibung, solide Papierqualität und dergl., sollte hingegen unstrittig sein!)

Langer Rede kurzer Sinn, es ist doch so:
(Und das trifft zu - ob sich Montis Äußerungen nun unter anderem auf diese Diskussion hier bezogen haben mögen, oder auch nicht!)
Wir haben Autoren, die nachvollziehbarerweise gekränkt, verletzt und vielleicht sogar angewidert sind von gehässigen Verrissen, von wütenden Unterstellungen, von aus der Resignation geborenem, hilflosen Spott. Womit wir bei der anderen Seite wären.
Resignation.
Hilflosigkeit.
Wenn die Kritiker in ihrer Empörung so blind und unsensibel sind, daß sie allzu oft vergessen, es mit denkenden, fühlenden Wesen zu tun haben - dann sind die Autoren (und Apologeten, die wollen wir ja nicht vergessen) ihrerseits in ihrer Verletztheit nicht in der Lage zu erkennen, daß diejenigen, die da rhetorikaxtschwingend ihren Gefühlswald kleinholzen, in Wirklichkeit alles andere sind als gehässige Autoren-Piesacker. Denn sie sind doch in erster Linie eins: unglücklich verliebt!

Brichst Du mir das Herz, brech' ich Dir die Beine - so heißt's bei Olli Schulz. Irgendwie paßt das auch ganz gut zur ziemlich gestörten Beziehung zwischen PR-Machern dort und den Kritikern... nun: hier. (Wieder: egal ob Monti nun mit seiner Bemerkung nun konkret das SF-Netzwerk gemeint hat, oder nicht! Ist ja nicht so, daß es nicht div. andere "Feindkontakte" gegeben hätte, erst recht zu Zeiten, als das NGF noch "zugänglicher" war!)
Irgendwie scheint mir, daß mal eine Art "runder Tisch" nötig wäre.
Völlig klar, daß das in einem Forum ein Ding der Unmöglichkeit ist.
Aber wäre es nicht schön, wenn PR-Autoren und PR-Leser, denen ihre Arbeit so gar nicht gefällt, halbwegs vernünftig oder wenigstens überhaupt miteinander umgingen, anstatt so regelmäßig nicht zu kommunizieren?
Schon klar, als Autor hat man keine Lust, sich mit Leuten auseinanderzusetzen, die wenig mehr als Spott und Hohn und Wut anzubieten haben. Und als unverstandener Kritiker hat man am Ende natürlich nichts anderes als Spott und Hohn und Wut - es hört einem ja eh' keiner zu! Und schon sind wir beim Huhn und dem Ei oder dem Hauptmann von Köpenick...

Je mehr ich schreibe, desto deutlicher wird mir, daß ich weder einen konkreten Lösungsvorschlag habe - noch auch, daß ich präzise auf den Punkt bringen könnte, was eigentlich das Problem sei, das hier gelöst werden müsste. Es ist ein Wollknäuel aus Mißverständnissen. Da blickt doch keiner durch. Ich schon mal gar nicht...

Letztlich bleibt nur der Wunsch nach weniger allseitiger Empörung. Wenn die Macher - auch bei negativer Kritik - anwesender, greifbarer wären; dann würden diejenigen, die jetzt so laut, so pietät- und respektlos herumkrakeelen, vielleicht ein wenig friedlicher, weil sie sich nicht so ignoriert vorkämen. Und wenn diejenigen, die Woche für Woche auf's Neue so bitter enttäuscht werden von ihrer großen alten Liebe PR, ein bißchen weniger auf Krawall gebürstet wären - vielleicht wären diejenigen, die's angeht dann eher zum Gespräch bereit...

Von allen Gedanken
Schätze ich doch am meisten
Die interessanten...


#78 Tennessee

Tennessee

    Cybernaut

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Geschrieben 15 März 2010 - 23:30

Hat von Euch mal zuletzt jemand nach drüben geschaut? Da gibt es dieses Statement von Monti zu lesen. Stück weiter oben sind noch zwei Tweets verlinkt, von Monti und von MMT.
Nun ist sicherlich das SF-Netzwerk nicht der einzige Ort in den unendlichen Weiten des www, in dem - abseits des NGF - über PR diskutiert wird. Kann also sein, daß ganz andere Diskussionen an ganz anderen Orten gemeint sind. Monti will sich ja nicht näher dazu äußern.
...
Deshalb kann es also auch sein, daß ganz speziell diese Diskussion hier gemeint ist.

[...]


Ach herrje!

Sollte nun tatsächlich diese Diskussion gemeint sein, so fallen mir nur zwei Dinge dazu ein.

Erster Punkt: Das Meinungsbild ist nun durchaus heterogen und differenziert zu nennen und davon geprägt, mit dem einen (in Ziffern oder Zoffern: 1) Diskutanten ein Gespräch zu führen. Ich finde die Reaktion ein wenig hysterisch und zeigt die fehlende Wahrnehmung einer differenzierten Diskussion.
Zweiter Punkt: Die bisher expliziet als passiv benannte Haltung zu wemauchimmer, ist ja nun aufgrund der fehlenden Aktivität für wenauchimmer als ein Verlust gen Null zu werten. Wollen wir das Gezwitscher also nicht überbewerten, bitte.

lg
Ten.
"Mit meiner Frau in 'Romeo und Julia'. Das schlechteste Stück, das ich je gesehen habe, und dazu schauderhaft gespielt. Habe beschlossen, nie wieder in eine Premiere zu gehen, weil die Schauspieler dauernd ihren Text vergessen." (Samuel Pepys, 23.02.1633)

#79 Arl Tratlo

Arl Tratlo

    Temponaut

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Geschrieben 15 März 2010 - 23:43

Aber wäre es nicht schön, wenn PR-Autoren und PR-Leser, denen ihre Arbeit so gar nicht gefällt, halbwegs vernünftig oder wenigstens überhaupt miteinander umgingen, anstatt so regelmäßig nicht zu kommunizieren?


Hatten wir diese Idee nicht alle - so vor ca. 3-4 Jahren? Vielleicht waren wir damals aber auch nur Naivlinge...

Schon klar, als Autor hat man keine Lust, sich mit Leuten auseinanderzusetzen, die wenig mehr als Spott und Hohn und Wut anzubieten haben.


Ach, ein bisschen mehr als Spott und Hohn ist es dann doch schon. In meinem Fall ca. 4000 Posts, manchmal eine kurze Anmerkung, manchmal eine ausführliche Darstellung einzelner zu kritisierender Aspekte. In deinem Fall zahlenmässsig weniger, zeilenmässig dagegen.... Und Amtranik hat sich ohnehin immer schon gern sehr ausführlich geäussert.

Und als unverstandener Kritiker hat man am Ende natürlich nichts anderes als Spott und Hohn und Wut - es hört einem ja eh' keiner zu!


Der eine oder die andere dann offenbar doch...

Je mehr ich schreibe, desto deutlicher wird mir, daß ich weder einen konkreten Lösungsvorschlag habe - noch auch, daß ich präzise auf den Punkt bringen könnte, was eigentlich das Problem sei, das hier gelöst werden müsste. Es ist ein Wollknäuel aus Mißverständnissen. Da blickt doch keiner durch. Ich schon mal gar nicht...

Letztlich bleibt nur der Wunsch nach weniger allseitiger Empörung. Wenn die Macher - auch bei negativer Kritik - anwesender, greifbarer wären; dann würden diejenigen, die jetzt so laut, so pietät- und respektlos herumkrakeelen, vielleicht ein wenig friedlicher, weil sie sich nicht so ignoriert vorkämen. Und wenn diejenigen, die Woche für Woche auf's Neue so bitter enttäuscht werden von ihrer großen alten Liebe PR, ein bißchen weniger auf Krawall gebürstet wären - vielleicht wären diejenigen, die's angeht dann eher zum Gespräch bereit...


By all means - ich empfinde allerdings den Diskussionsverlauf hier durch die Bezeichnung "auf Krawall gebürstet" keineswegs adäquat charakterisiert.

WAS mir auffällt, ist, das Diskussionen immer dann etwas - hmm, "ausufernder" - werden, wenn sich ein - zuvor schweigsamer - Forist namens "Octave" zu Wort meldet. Dass mir das zu Denken gibt, hatte ich bereits gesagt.
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#80 Arl Tratlo

Arl Tratlo

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Geschrieben 15 März 2010 - 23:44

Ach herrje!

Sollte nun tatsächlich diese Diskussion gemeint sein, so fallen mir nur zwei Dinge dazu ein.

Erster Punkt: Das Meinungsbild ist nun durchaus heterogen und differenziert zu nennen und davon geprägt, mit dem einen (in Ziffern oder Zoffern: 1) Diskutanten ein Gespräch zu führen. Ich finde die Reaktion ein wenig hysterisch und zeigt die fehlende Wahrnehmung einer differenzierten Diskussion.
Zweiter Punkt: Die bisher expliziet als passiv benannte Haltung zu wemauchimmer, ist ja nun aufgrund der fehlenden Aktivität für wenauchimmer als ein Verlust gen Null zu werten. Wollen wir das Gezwitscher also nicht überbewerten, bitte.

lg
Ten.


Und da sind wir mal einer Meinung...
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#81 Skuld

Skuld

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Geschrieben 16 März 2010 - 00:12

.........


Ich habe lange überlegt, ob ich ausführlichst auf alle Punkte antworten soll, aber leider bin ich diese Woche geschäftlich und auch privat terminlich sehr eingebunden, so dass mir die Zeit für eine ausschweifende Diskussion fehlt. Daher nur mehr oder weniger kurz und ich bitte dich vorab folgenden, kursiv dargestellten Absatz nicht persönlich zu nehmen und darüber hinaus zulesen, bevor du mich evtl. erwürgen willst. :rolleyes:

Aus deinen Postings und Aussagen schließe ich mal, dass du weder in einem kreativen Beruf noch in der Verkaufsleitung eines Betriebes beschäftigt bist. Ich schätze mal, du bist im Finanzwesen/Buchhaltung oder als Beamter in einem Amt tätig. Dein Denken und Tun ist von ziemlich geradlinigen Regeln bestimmt, die kaum Abweichungen zulassen. Mit Abstraktionsvermögen scheinst du dich schwer zu tun und dein Textverständnis lässt nur eine Auslegung innerhalb deiner Denkschemata zu, alles andere ignorierst du oder bringst es auf den einfachsten gemeinsamen Nenner. Eine gewisse Egozentrik und Starrsinnigkeit steckt ebenfalls in dir, die sich darin äußert, dass du dich recht schwer tust damit, Dinge und Menschen, die nicht in das Schema deiner Vorlieben passen, anzuerkennen und du bist dann schnell damit bei der Hand, darin nur das Negativste zu sehen.....

Und bevor du mich jetzt schlägst, entschuldige ich mich für diese Aussagen. Aller Wahrscheinlichkeit nach treffen sie absolut nicht zu und ich habe mich auch bemüht, möglichst negativ zu sein. Ich wollte dir damit lediglich verdeutlichen, dass es eben doch nicht möglich ist, einen Menschen ausschließlich und endgültig anhand eines Interviews oder in dem Fall seiner Postings zu be- oder gar verurteilen. Zumal die Thematik recht eingeschränkt ist und somit eine Einsicht in andere Bereiche gar nicht zulässt. Du verurteilst RF anhand eines Interviews, von dem du dir Aussagen zu einem anderen Bereich gewünscht hättest und ohne seine Meinung zu diesem Bereich überhaupt zu kennen. Und verurteilst ihn dafür, dass dir das, was er geschrieben hat, nicht gefällt. Es ist durchaus legitim, enttäuscht darüber zu sein, feststellen zu müssen, dass eine über lange Jahre liebgewonnene Serie den eigenen Ansprüchen nicht mehr genügt. Jedoch sollte man anerkennen, dass sie vielen anderen so gefällt. Du hast recht damit, dass andere sich auch in deinem Sinn geäußert haben, aber wiederum andere haben genau das Gegenteil gesagt und die meisten PR-Leser äußern sich gar nicht öffentlich in Foren, sondern schreiben an den Verlag oder stimmen einfach durch ihr Kaufverhalten dafür. Dass du RF schlecht machst ändert nichts daran, dass vielen Lesern PR so gefällt und wird die Serie auch nicht ändern.

Ja, auch mir gefällt nicht jeder Roman, auch ich habe Kritikpunkte - das kann auch nicht anders sein, denn die Serie kann nicht nur nach meinem persönlichen Geschmack geschrieben sein -, aber im Großen und Ganzen erfüllt PR meine Ansprüche, mich Woche für Woche zu unterhalten.

Zum Abschluss nochmals für alle, die das ganze Posting nicht gelesen haben: meine einschätzenden Aussagen zu Amtranik als Person treffen so nicht zu, sondern sind bewusst möglichst negativ gewählt um als Beispiel zu dienen.



#82 Tennessee

Tennessee

    Cybernaut

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Geschrieben 16 März 2010 - 00:13

Und da sind wir mal einer Meinung...


Oh fuck! Und wo ist der Therapeut, wenn man ihn mal braucht. *grinst wie eine satte Katze*

lg
Ten.
"Mit meiner Frau in 'Romeo und Julia'. Das schlechteste Stück, das ich je gesehen habe, und dazu schauderhaft gespielt. Habe beschlossen, nie wieder in eine Premiere zu gehen, weil die Schauspieler dauernd ihren Text vergessen." (Samuel Pepys, 23.02.1633)

#83 Amtranik

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    Hordenführer

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Geschrieben 16 März 2010 - 13:00


Hallo Skuld,

zunächst mal.. ich bin nicht sauer oder beleidigt das kann ich schon einschätzen.

Was nun deine Aussagen betrifft, so will ich diese nicht so stehn lassen.

Ich finde verurteilen ist ein zu hartes Wort und klingt für mich viel zu negativ.
Bin kein Richter und verurteile niemanden zu nix.
Desweiteren habe ich nicht den Menschen sondern den Autor kritisiert und dann auch nicht
ausschliesslich und endgültig, sondern seine Arbeit bzw seine mutmaßlich Einstellung dazu.

Das sollte man schon noch im Fokus behalten bei allem Ärger den eventuell eine Meinungs-
äußerung wie die meine entfachen mag. Man sollte fair bleiben und das Thema nicht
unnötig anheizen.

Ich gebe zu und weiß mich auch hier in Gesellschaft, das ich mich über das Interview sehr
geärgert habe. Leser die die Serie so lange lesen wie ich und sich in der Form damit auseinandersetzen sollten sich eigentlich auch darüber ärgern. Alles andere wäre ziemlich
blutleer und emotionslos.
Die Leser die nur einen Zyklus dabeibleiben, nur wollen das geballert wird und dann wieder
weg sind werden mit hoher wahrscheinlichkeit auch niemals ihre Nase in ein "Science-Fiction
Jahrbuch stecken, von daher wird diese das dann nicht tangieren.

#84 Echophage

Echophage

    Cybernaut

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Geschrieben 16 März 2010 - 13:25

Die bisher expliziet als passiv benannte Haltung zu wemauchimmer, ist ja nun aufgrund der fehlenden Aktivität für wenauchimmer als ein Verlust gen Null zu werten. Wollen wir das Gezwitscher also nicht überbewerten, bitte.
Ten.

Im Prinzip hast Du ja Recht...
Allerdings geht zumindest etwas verloren - wenn jemand, den es eigentlich angeht, nicht mal mehr mitliest - warum sollte man sich dann noch die Mühe machen, hier seine Meinung rauszuposaunen? Nehmen wir doch ruhig mal an, auch andere Autoren halten's so! Dann haben wir zum einen das hauseigene Wohlfühlforum, in dem sich der Autor gerne mit den Fans austauscht, weil die Manieren und der Umgang dort gar so heimelig sind - auf der anderen Seite des Zauns stehen dann die bösen Schreihälse, die gar unappetitlich von draußen reinbrüllen.
So stellt sich die Situation derzeit doch dar - und mit meiner Wortwahl (z.B. auch "auf Krawall gebürstet") versuche ich auch nicht zum Ausdruck zu bringen, daß mir z.B. diese Diskussion hier mißfällt. Mich persönlich interessiert der würdevolle Umgang mit Herrn Feldhoff zunächst mal herzlich wenig. Ich bin da erschreckend unsensibel - wie sollte es anders sein? Ich kannte den Mann nicht, und mit seiner Arbeit war ich im allgemeinen alles andere als zufrieden. Sagen wir's so: meine "Andenken-Schändungs-Rezeptoren" sind wesentlich geringer ausgebildet als diejenigen seiner Freunde und Kollegen. Die sind da selbstverständlich sensibler.
Anyway, zurück zur Wortwahl. Die eben angesprochene Sensibilität seitens einiger Macher und... ähem... "Superfans" - ich halte sie für faktisch gegeben! Insofern dient meine Wortwahl eher dazu, zu illustrieren, wie so mancher Beitrag hier auf jemanden wirken mag, der in einer ganz anderen emotionalen Position ist als WirHier.

Und noch mal: es geht hier nicht um Recht und Unrecht. Selbstverständlich haben diejenigen, die - aus welchen Gründen auch immer - "positiv-emotional involvierter" sind eine kürzere Zündschnur als diejenigen, die eigentlich bloß gerne mal wieder etwas lesen würden, was ihnen Freude bereitete. Selbstverständlich haben eben diese... hmm... positiv-emotional Distanzierteren - wobei auch herbe Enttäuschung eine starke Emotion sein kann! - ein eher vermindertes Interesse daran, bei jedem zweiten Satz darauf zu achten, auch ja nicht die Gefühle manch ach so zerbrechlichen Seelchens zu verletzen; die wollen hard facts diskutieren. Die wollen auf den Punkt bringen, was - aus ihrer Sicht, selbstverständlich! - schiefläuft. Ständige Rücksichtnahme, rhetorisches Inwattepacken von Kritikpunkten; das ist aus ihrer Sicht nicht der Sache dienlich. Manchmal muß das Visier eben auch runter. Manchmal ist "die Kacke am dampfen", da bringt's nichts mehr, mit Febreeze rumzusprühen - der Haufen muß weg!

Deshalb meine Wortwahl.
Ich habe möglichst versucht, die verschiedenen Gefühlswelten zu illustrieren. Die sind mitunter verschwommen, pauschal, übertrieben, unbegründet - aber sie sind, so meine ich, real!

Damit kommen wir zur Antwort auf das obige Ten-Zitat zurück.
Eben weil diese Gefühle real sind, ziehen sich diejenigen, die sie haben, zurück. Das kann vordergründig erstmal egal sein, denn in der Tat waren die "Macher" hier sowieso alles andere als rege beteiligt. Und wer könnte ernsthaft von ihnen verlangen, daß sie sich in dutzenden von Foren rege diskutierend herumtreiben. Insofern ist eine Beschränkung der aktiven Forentätigkeiten auf's NGF so naheliegend wie verständlich.
Jedoch, wenn sogar das passive "Nur-Lesen" eingestellt wird, weil "in den Foren da draußen" PR-Krawallbrüder die harte Arbeit nicht ernstnehmen, den Autoren keinen Respekt entgegenbringen usw. - und das ist doch nunmal der Grund des Rückzugs, ob er jetzt der Sachlage angemessen ist oder nicht! -, dann ist das doch schon ein Problem, oder nicht?
Wenn alle Foren außer dem NGF in den Augen derer, die es angeht, nur noch Meckerclubs, virtuelle Treffpunkte wütender NGF-Exilanten, Bildungsbürgersnobs, Elitaristen und sonstigem Schnöselvolk sind - warum machen wir das denn dann hier noch?

Das läßt zumindest mich an der Sinnhaftigkeit des Ganzen zweifeln. Wenn ich in mitunter langen und wortreichen Postings möglichst detailliert zu begründen versuche, warum ich PR derzeit ziemlich scheiße finde - manchmal auch, warum ich einen bestimmten Roman ganz vorzüglich fand! -, dann erhoffe ich mir doch schon, daß das jemand liest, den es angeht. Ist ja schön, wenn man Gleichgesinnte trifft, man sich gemeinsam Gedanken (und Sorgen!) macht - aber geht es nicht in erster Linie darum, daß sich diejenigen Gedanken machen, die die Serie Woche für Woche aktiv gestalten?
Wenn diese keine Lust mehr haben - berechtigt oder unberechtigt -, und sich nicht mal mehr mit dem, was hier passiert beschäftigen, weil es ohnehin nur pietätloses und faktenfreies Genörgel ist; dann finde ich das gerade nicht mehr egal.

Wenn man uns hier erstmal komplett ignoriert, dann ist es doch letztlich egal, ob die Gründe für diese Ignoranz richtig oder falsch sind. Dann ist der Drops gelutscht! Sicherlich, ich persönlich finde die Reaktionen der besagten Autoren als absolut ungerechtfertigt und übersensibel. Ich habe mal nach "Perry Rhodan" und "Forum" gegooglet. Neben dem Netzwerk und dem SF-Fan-Forum habe ich nichts gefunden außer Kartenspiel- und Adventuregame-Foren. Und ich persönlich kann nichts anstößiges in den Diskussionen dort finden. Jedenfalls nichts, was sich durch Kommunikation nicht besser lösen ließe, als durch Flucht. (Selbstverständlich bin ich mir bewußt, daß letztere aus Autorensicht ein wesentlich bequemerer, praktischerer, einfacherer Weg ist...)

So übersensibel und daneben ich diesen Rückzug finde - so schade und problematisch finde ich ihn auch; aus den oben genannten Gründen! Letztlich bringt es nichts, festzuhalten, daß das Image, daß man hat ungerechtfertigt ist - wenn's erstmal da ist, ist es zu spät. Ich weiß freilich auch nicht, wie man jetzt noch etwas daran ändern könnte...
Das Bild von der virtuellen Trutzburg NGF jedenfalls, in der sich die Autoren wohl und sicher fühlen, geschützt vor dem wütenden Ansturm des PR-hassenden Mobs - es nimmt jedenfalls Konturen an. Und das ist traurig. Eben deshalb, weil so vieles falschläuft.

Der PR-hassende Mob, er ist, wie Du richtig sagst, Ten, in Wahrheit sehr heterogen.
Aber was hilft's noch, das festzuhalten, wenn diejenigen, die es angeht, ihre Meinung bereits gefestigt haben? Wie kann man noch denjenigen, dessen Beschluß, einen zu ignorieren nicht nur feststeht, sondern bereits umgesetzt wird, noch davon überzeugen, daß das mit der Ignoranz eine suboptimale Idee ist? Hilft ja nix, wenn man hier von der Heterogenität, Sachlichkeit und Konstruktivität der Diskussionen übverzeugt ist, wenn diejenigen, die aus ebendieser Konstruktivität einen für alle vorteilhaften Nutzen ziehen könnten, da ganz anderer Meinung sind.

Sicherlich, die meisten hier haben allen Grund dazu, sich ziemlich falsch verstanden, ja geradezu veralbert vorzukommen, angesichts des verlinkten Posts von Monti. (Es bleibt einem aufgrund der Unbestimmtheit der Aussagen und diverser vorangegangener Ereignisse ja kaum was anderes übrig, als die Aussagen auch so ein bißchen auf dieses virtuelle Etablissement hier zu beziehen.) Es gibt also durchaus nachvollziehbare Beweggründe, schulterzuckend und kopfschüttelnd "So typisch!" zu denken und einfach weiterzumachen wie bisher. After all, die "Gegenseite" macht's ja genauso! Aber damit hält man doch nur den ewigen Zirkel am Laufen. Wo bleibt die Verständigung?
Nun, wenn die nicht mit uns reden wollen, warum sollten wir dann mit denen reden wollen? Nur, weil es auf diese Frage keine gute Antwort gibt, heißt das doch aber nicht, daß wir nicht mit denen reden wollen! Bei aller Verbundenheit untereinander, bei allem Spaß an Diskussionen darüber, wo genau der Hund begraben liegt, dessen Verwesungsgestank vielen hier das Lesevergnügen vermiest - wenn dieses Forum am Ende so self-contained wird wie große Teile des NGF; dann ist doch neben der inhaltlichen Ausrichtung der einzige Unterschied der, daß die "Macher" den einen Ort zur "Erholung" vom anderen nutzen. Frei nach dem Motto: "Hier bin ich Autor, hier darf ich's sein!" Und der PR-hassende Mob bleibt draußen. Die Transformation des NGF zur Trutzburg, zum safe haven für die braven Autoren scheint bald abgeschlossen. Letztere müssen sich dann nur noch mit "Hass-Mails", aber wenigstens nicht mehr mit so unappetitlichen Diskussionen wie diesen hier herumquälen.

Vielleicht ist am Ende alles nur ein cleverer Schachzug, das Firmenforum zur allein relevanten Online-Plattform für PR-Kritik zu machen... :rolleyes:

Nicht, daß ich zuletzt hier übermäßig aktiv war, und nicht, daß ich nicht schon zu seligen NGF-Zeiten drüber nachgedacht hätte... aber die direkte Kontaktaufnahme mit den Autoren scheint immer attraktiver zu werden.
Letztlich muß man sich fragen, warum man hier eigentlich postet. Will man einfach nur seiner Enttäuschung oder auch mal seiner Begeisterung Ausdruck verleihen? Ist man zufrieden, mit mehr oder weniger Gleichgesinnten sich darüber einig zu werden, was schief läuft und was nicht? Oder hofft man nicht auch ein bißchen, daß das, was man hier so unters virtuelle Volk bringt wenigstens die Chance darauf hat, eine Veränderung zum Besseren auszulösen? So illusorisch diese Hoffnung auch sein mag: wenn es nicht mehr nur wahrscheinlich, sondern absolut sicher ist, daß das hier Vorgetragene niemals von jenen wahrgenommen wird, deretwegen man es allererst vortrug - was soll das alles dann noch?
(Ich bin nicht blauäugig - wenn ich mir anschaue, wie damals meine umfassende SO-Kritik wahrgenommen wurde, wie Besserung gelobt wurde, und wie wenig sich letztlich tatsächlich getan hat, dann bin ich mir durchaus dessen bewußt, wie wenig Lesermeinung selbst dann bewirken kann, wenn sie von exponierter Stelle wohlwollend und verständig aufgenommen wird. Trotzdem, ich mag die Hoffnung. Umso weniger mag ich sie aufgeben...)

Ähm... ja...
Womit ich eigentlich nur sagen wollte: sooo egal ist es in meinen Augen nicht, was passiert - wenn es denn in Zusammenhang mit den Diskussionen in diesem Forum hier passieren sollte.
Und selbst, wenn eine andere Diskussion in irgendeinem anderen Forum der Auslöser gewesen sein sollte - de facto ist auch dieses Forum doch jetzt offiziell auf der ignore-Liste von MMT und Monti. Ich wage zu behaupten, daß dies nicht die einzigen PR-Autoren sind, auf die das zutrifft... Möglich, daß auch das schon immer so gewesen ist - aber wenn man das noch mal so explizit auf's Brot geschmiert bekommt wie im vorliegenden Fall, dann macht man sich eben so seine Gedanken... es ist offensichtlich einfach so, daß viele Autoren ein ganz massives Problem mit massiv negativer Kritik - ob das eine Überreaktion ihrerseits darstellt oder letztlich doch in der tatsächlichen Massivität der Kritik begründet ist, spielt - ich wiederhole mich - keine Rolle! Wichtiger ist doch die Frage, wohin diese allseitige Sturheit führt? Einerseits flüchten sich Autoren in Wohlfühlbereiche, weil ihnen zu viel mit Füßen getreten wird - andererseits hallt ihnen ein trotziges "Mach' doch!" entgegen usw.ad.inf.; wo bleibt da die Macher-Fan-Kommunikation, die - insb. bei PR - hochgelobte? Sie findet nicht statt, nichtmal passiv - außer natürlich im Gelobten Land NGF. Ist mir mittlerweile echt egal, wer dran Schuld ist - ich find's bloß scheiße. Daß man nicht sagen kann, wie grauslich man RFs Expokraten-Arbeit fand, ohne auf den Buchstaben genau aufzupassen, daß man keinem auf die Füße trifft. Daß man scheinbar sagen muß, daß man einen Roman "nicht so toll" fand - obwohl man ihn eigentlich "richtig scheiße" fand. (Das ist ein Unterschied!) Daß man niemals erklären muß, warum man was toll findet.
Am schlimmsten finde ich, daß ich nicht anders kann als meine Sicht der Dinge darzulegen und mit ihr genau wieder jene Reaktion - z.B. auch einen Rückzug aus div. Foren, sei es bloß als Leser - an entspr. Stelle auszulösen, die ihrerseits wieder genau diese meine Sicht der Dinge zu bestätigen. Es macht mich einigermaßen hoffnungslos, daß sich an diesem Teufelskreis jemals etwas ändern wird. Wenn die jeweilige Gefühlslage allererst den Zirkel auslöst, der jedwede Diskussion unmöglich macht - wie soll man dann jemals zu einer Verständigung kommen?
Was bleibt einem dann noch übrig, kann man fragen, als die Kommunikation abzubrechen? Hat ja eh' keinen Zweck. Wahrscheinlich ist das so. Das wissen die Autoren, das wissen die Nörgler und erst recht diejenigen, die - Nörgler oder Autor ;) - dafür gehalten werden.
Und doch...

Es schrieb für Sie,
ein Naivling :lol:



Sicherheitshalber vielleicht noch eine Anmerkung zur Totenwürde des Herrn Feldhoff.

Wenn sich Montis Äußerungen auf diese Diskussion hier beziehen sollten, dann kann eigentlich mit "pietätlos" und "faktenfrei" nur der Teil gemeint sein, der sich um den "seelenlosen Marketingexperten Robert Feldhoff" dreht.
Zunächst bin ich mir, sind wir alle - sag' ich mal - uns völlig imklaren darüber bin, wie verletzend und eben pietätlos es einem Freund/Kollegen von RF erscheinen muß, wenn jemand so über einen kürzlich Verstorbenen herzieht, den man selbst ganz anders wahrgenommen hat.
Trotz allem; es ist ein Unterschied, ob ich basierend auf seinen Interviewaussagen und mir vorliegenden Endprodukten seiner in exponierter Position geführten Arbeit einen seelenlosen, betriebswirtschaftlichen Umgang mit der heißgeliebten PR-Serie diagnostiziere - oder ob ich Kondolenzforen mit allerlei denkbar geschmacklosen Gehässigkeiten zumülle. Letzteres wäre pietät- und respektlos. In der Tat würde da die Totenwürde mit Füßen getreten, das wäre unappetitlich und erschütternd. Selbstverständlich ist aber auch, daß man dazu entweder ein passionierter Troll oder aber ein sehr persönlich Verhältnis zu RF haben müßte, um derlei negative Energie zu kanalisieren. Das macht keiner hier. Das meinte ich sicherlich nicht, wenn ich davon sprach, daß mancher hier bzgl. Roberts Tod wesentlich unsensibler reagiert als andere!

Wenn man Künstlern Seelenlosigkeit und Markthörigkeit vorwirft, ist das immer unangenehm. Das ist so ziemlich der schlimmste Vorwürf den man einem Kreativen mit enstprechendem Selbstverständnis machen kann. Solche Kritik kann man zurecht harsch nennen, gar brutal. Sie ist nicht pietätlos, wenn der so kritisierte noch lebt. Und sie wird es nicht dadurch, daß er stirbt. (Again: manch einer, der RF beruflich und/oder emotional sehr nahestand, kann genau diesen Absatz hier schon als pietätlos empfinden. Das ist der zweifellos immernoch starken emotionalen Aufgewühltheit geschuldet - die unsereins schlicht nicht haben kann. Gut, jetzt kommt die Frage des Respekts vor den Gefühlen anderer. Dazu kann ich nur sagen, daß durchaus eine gewisse "Schonfrist" - auch hier! - wahrnehmbar war. Die muß irgendwann vorbei sein. Irgendwann muß man auch wieder mit der Arbeit des Robert Feldhoff hart ins Gericht gehen dürfen, ohne mit der Pietätlosigkeitskeule eins übergebraten zu bekommen. Alles hypothetisch, selbstverständlich, denn wir wissen nicht, ob diese Diskussion überhaupt gemeint ist.)

Zudem richtet sich der Vorwurf der Seelenlosigkeit zweifelsohne gegen Feldhoffs Arbeit, nicht gegen ihn. Maximal gegen ihn in seiner Funktion als PR-Autor und -Expokrat. Das ist erlaubt. Das kann gut begründet sein. Das ist weder pietätlos noch faktenfrei. Es wird ja gerne betont, wie subjektiv Wertungen per definitionem sind. Wenn eine künstlerische Arbeit als seelenlos und kunstarm bewertet wird, dann ist eine solche Äußerung nicht faktenfreier als ihr Gegenteil. Und auch nicht pietätloser. Unbequemer für den Künstler und seiner Fans und Freunde, ja, sicher! Unvorstellbar hart, auch das. In erster Linie aber auch: das zumeist aufrichtige Bekenntnis von einem, der unter Umständen gerne etwas anderes, etwas Netteres, über diese Arbeit gesagt hätte.

So, und schon sind wir wieder beim Ausgangsproblem. Denn die Chance ist groß, daß genau diese ganze Bemerkung hier wiederum als pietätlos gewertet wird. Und schon geht's von vorne los.
Ist zum Mäusemelken...

Bearbeitet von Echophage, 16 März 2010 - 13:58.

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#85 lapismont

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Geschrieben 16 März 2010 - 14:26

PR ist eine Serie, die über sehr viele Generationen Lesegeschmack hinweg existiert. Meine Kinder gucken meine Kinderbücher auch nicht mehr an.
Die Veränderungen der letzten Jahre sind entweder dem Zeitgeist geschuldet oder Anpassungsversuche. Das ein Altfan nicht mehr seinen Perry in den Heften findet, ist nun mal so. Die Autoren sind ja auch nicht mehr dieselben. Warum sollte MMT wie WiVo schreiben?

Letztlich muss auch PR ständig einen Weg finden, im Geschäft zu bleiben und das heißt nichts anderes, als Leser zu begeistern. PR ist keine Serie für den SF-Nerd, sondern eine actionreiche Unterhaltungsserie für zwischendurch. Bestimmt hat jeder Autor seinen eigenen Anspruch an die Qualität, aber kein PR-Heft ist ein EU-gefördertes Kunstprojekt, sondern eine Auftragsarbeit die dem Autor Geld bringen soll.

Auch ich hab mich über das Ende von Thoregon geärgert und kurz darauf tschüss gesagt, aber vermutlich bin ich auch einfach der Serie entwachsen. Bud Spencer Filme finde ich heute auch nicht mehr so lustig wie mit 14.

Also: Bleibt kritisch, aber prüft eure Ansprüche mal in Richtung Realität.
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#86 Gen. Bully

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Geschrieben 16 März 2010 - 14:51

Hm, schöner Post Echo zeigt es doch auf, daß du, wohl stellvertretend für die meisten hier mit viel Herzblut dabei bist. Und genau das ist der Knackpunkt. PR-Hasser und Leute die darauf aus sind die Serie und deren Macher böswillig, beleidigend und persönlich anzugreifen, bzw. zu diffamieren sehe ich überhaupt nicht. Würde ich auch niemandem hier unterstellen. Scheinbar ist es aber so, daß wir in den Augen des Verlags/der Macher (vielleicht bin ich jetzt einfach größenwahnsinnig) schmerzende Stachel im Fleisch. Jetzt haben wir halt eine günstige Gelegenheit, so durch die Blume zu sagen wie böse wir doch alle sind (Ja ich beziehe die Boykottankündigung darauf, das wir der Auslöser sind) und so nebenbei noch Stimmung im NGF zu machen. Aber Echo, klar hofft man immer das seine eigene Kritik von den Machern wahrgenommen wird. Das man eine Veränderung erreichen könnte. Aber mal ehrlich, als wir fast alle noch im NGF aktiv waren hattest du da das Gefühl, daß die Kritik von den Machern beherzigt worden wäre? Auch wenn Frick natürlich jederzeit etwas anderes behaupten würde. Klar jetzt könnte man als Gegenbeispiel die Reduzierung der Lebensgeschichten bringen. Aber da hat ja wirklich das ganze Forum gemeckert. An den Grundproblemen ändert sich ja schon seit Jahren nichts. Der Rückzug allein in's NGF hat doch schon lange statt gefunden. Autorenbeteiligung gibt's nur dort. Reaktionen auf diese Kritik, meist vom lieben Strega, auch nur dort. Wenn ich Autor wäre und ginge in's NGF und würde dort sehen, daß auch Romane "die nicht so gut ankommen" mit einer 3 vor dem Komma als Durchschnitt landen...Warum soll ich dann noch in die böse Onlinewelt hinaus? Das inzestuöse Wahrnehmen nur noch der NGF eigenen Kritik hat doch schon längst begonnen. Wo sollte denn noch andere Kritik, die auch wahrgenommen wird denn stattfinden? In den Fanzines? Gibt's da was relevantes außer PR-Perspektive (aber ich glaube die stehen vor dem gleichen Problem, denn deren Kritik ist auch "böse") und Terracom (findet da überhaupt noch PR-Kritik statt). Wie sieht's mit der Materiequelle aus? Johannes Kreis' Kritiken sind ja meistens auch auf unserer Wellenlänge. Wird da irgendwas von wahrgenommen von Verlagsseite, geschweige denn beherzigt? Ich fürchte du wirst damit leben müssen, daß wir isoliert von Verlagsseite aus stattfinden. Ob das denn auch dem Verlag selbst guttut ist die andere Frage. Aber deshalb aufhören Kritik an der Serie oder deren Machern zu üben. Never! Nicht solange ich Perry noch lese. Und wenn nur wir 10 Nasen wissen was die anderen über die Serie denken und sonst interessiert es keine Sau, werde ich mir die Möglichkeit meine Kritik hier loszuwerden nicht nehmen lassen. Jedenfalls so lange wie die Forenbetreiber uns noch hier haben wollen. Aber hey, hier passiert nix illegales, keiner wird hier beleidigt. Den Diskussionsstil fand ich bis jetzt immer auf hohem Niveau und angenehm. Man kann sich hier auch mal an die Gurgel gehen (verbal) und 5 min später ist wieder alles OK. Ganz im Gegensatz zum pienzigen NGF. Nö paßt schon.
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#87 hawaklar

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Geschrieben 16 März 2010 - 14:55

Hatten wir diese Idee nicht alle - so vor ca. 3-4 Jahren? Vielleicht waren wir damals aber auch nur Naivlinge...

...

WAS mir auffällt, ist, das Diskussionen immer dann etwas - hmm, "ausufernder" - werden, wenn sich ein - zuvor schweigsamer - Forist namens "Octave" zu Wort meldet. Dass mir das zu Denken gibt, hatte ich bereits gesagt.

Mir ist schon aufgefallen, dass Du mit voller Absiicht "Naivlinge" und "Octave" in diesem Posting untergebracht hast http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/dry.png

Wenn man nachschaut, hatte Octave eine sehr kurze aber heftige Zeit (Anmeldung am 7. 10. 2008; letzte Aktivität am 16. 12. 2008) im Verlagsforum. In dieser Zeit schrieb er ca. 240 Beiträge, 121 davon im Unterforum PERRY-RHODAN-UNIVERSUM. Damals herrschte eine sehr aufgebrachte Stimmung im Forum, die letztlich zu der Löschung eines Mammutthreads, den Echophage mit dem Vergleich der von dem schriftstellerisch limitierten "Naivling" Clark Darlton geprägten Serie mit der damaligen Gegenwart eröffnet hatte, führte. In dieser Diskussion wurde vor allem Echophage eine CD-beleidigende Absicht unterstellt, die die meisten Kritiker der Serie nicht nachvollziehen konnten bzw. wollten.

Nach der Löschung des Threads eröffnete Octave einen neuen Thread, dessen Eröffnungsposting ich für eines der gelungensten des ganzen Forums halte. Schon mit Stregas Erwiderung im zweiten Posting begann die "alles-ist-gut-Maschinerie" anzulaufen und Octave wurde nach und nach mürbe gemacht. Wie so oft, wurde dann das ultimative Argument ausgepackt und den membern wurde die Sachkenntnis abgesprochen. Diese Diskussion verlagerte sich dann in den Forum-Bereich und wurde vor allem in diesen drei Threads geführt:

Eine Frage aus gegebenem Anlass, to "M" or not to "M" ?

Kommunikationsproblem

Eine "Müll"-Frage!?, Seit wann werden "aus dem Ruder gelaufene"-Freds in den Müll

Ein Resultat dieser Diskussion ist, dass ich auf der ignore-Liste eines nicht mehr aktiven Foristen landete. Dass mir so was passierte, wo ich doch immer dreimal überlege, wie ich was formuliere, damit sich niemand auf den Schlipps getreten fühlt - ich weiß gar nicht, ob ich mich darüber schämen oder darauf stolz sein sollte.

Kurz und gut: Octave so einfach als Forentroll oder Störenfried zu bezeichnen, finde ich völlig überzogen und ungerecht. Dass er im Verlagsforum nicht mehr schreibt, halte ich für völlig normal - ohne Einsendung seiner Ausweiskopie geht dort sowieso nichts mehr.

Seinen hiesigen Einwand gegen die z. T. massive, zumindest auch als ins Persönliche gehend empfunden werden könnende* Kritik an RoFe, dessen tragischen allzu frühen Tod wir vor gerade einmal einem halben Jahr betrauert haben, empfinde ich auch nicht gerade als störerischen bzw. trollischen Akt. Seien wir lieber froh darüber, dass sich ein langjähriger Fan der Serie hier äußert.

*Soviel zu meinem oben erwähnten wo ich doch immer dreimal überlege, wie ich was formuliere, damit sich niemand auf den Schlipps getreten fühlt :rolleyes:

"Ich kann freilich nicht sagen, ob es besser werden wird, wenn es anders
wäre, aber soviel kann ich sagen: Es muß anders werden, wenn es gut
werden soll." Georg Christoph Lichtenberg (1742 - 1799)

"Wenn Du ein Schiff bauen willst, so trommle nicht Männer zusammen, um Holz zu beschaffen,
Werkzeuge vorzubereiten, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen,
sondern lehre die Männer die Sehnsucht nach dem weiten endlosen Meer."
(Antoine de Saint-Exupéry)


#88 Echophage

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Geschrieben 16 März 2010 - 14:57

Also: Bleibt kritisch, aber prüft eure Ansprüche mal in Richtung Realität.
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Meinst Du die Realität, in der LOST eine Hitserie ist, und SciFi in Reinform à la Battlestar Galactica von genrefernen, äußerst wirkmächtigen Publikationen (Times, New York Times etc.) über den grünen Klee gelobt wurde? ;)
Okay, das sind TV-Serien, noch dazu amerikanische.
Aber man kann doch zumindest die Themen und die Art und Weise, wie sie dort präsentiert werden, zum Maßstab erheben.
Der Umkehrschluß wäre, daß der deutsche Heftromanmarkt das einfach nicht hergäbe. Was wiederum kein gutes Licht auf den deutschen Heftromanleser werfen würde. Was wiederum - denn: was ist an Heftromanen schon so besonders? - kein gutes Bild auf den deutschen Konsumenten moderner Unterhaltungsmedien werfen würde. Was wiederum - denn: was ist an den deutschen Konsumenten moderner Unterhaltungsmedien schon so besonders? - kein gutes Bild auf den modernen Kultur-Konsumenten an sich werfen würde. Was denjenigen aus Amerika miteinschlösse. Der findet aber BSG und LOST total super. Womit sich die Katze in den Schwanz beißt.
Daß sich der nächste Ellmer im Vergleich zum Untergeher wie das Gekrakel eines Drittklässlers liest, das ist zu erwarten, und damit kann man leben. So viel Realismus muß sein, da bin ich mit Dir. Daß die momentane PR-Handlung in Bezug auf Charaktertiefe, Themenauswahl und künstlerische Ausführung sich nicht mit anderen Größen der Genre-Unterhaltung messen kann, das muß nicht sein.

Wobei alles ohnehin auf eine einzige Frage zurückläuft: Behandelt die TV-Serie, das Buch, das Musikstück mich, den Zuseher, den Leser, den Hörer, wie einen intelligenten Menschen - oder wie einen Zielgruppenidioten? Kann ich mir als durchschnittlich gebildeter, durchschnittlich intelligenter, durchschnittlich fühlender Mensch ernstgenommen vorkommen - oder bekomme idiotensichere Harmlosigkeit präsentiert?
Ich finde diesen Anspruch - auch an eine Heftromanserie - nicht überzogen. Zugegebenermaßen ist PR natürlich bei weitem nicht alleine, wenn es darum geht, den Konsumenten wie einen sabbernden, gefühlsautistischen Merkbefreiten zu behandeln, der alles erklärt bekommen muß und bloß nicht überfordert werden darf. Die Frage ist, ob man sich als "Unterhaltungskünstler" in "solche" Gesellschaft begeben mag.
Ich denke auch, daß wir uns da einig werden. ;)

Seriously, wenn man mich fragen würde, was mein Beef mit PR ist - ich würde sagen, ich käme mir nicht ernstgenommen vor. Ich müßte fragen: für wie blöd halten die mich eigentlich? Oder auch: können die's nicht besser?

Wenn es nicht realistisch ist, zu erwarten, von PR als intelligente und fühlende Person ernstgenommen zu werden, dann müßte man PR in der Tat in eine Schublade stecken mit GZSZ, mit sexistischen Teenie-Mädchen-verfällt-Glitzervampir-Schmonzetten, mit sog. Blockbusterkino (Transformers, anyone?) und auch mit Castingshows à la "Topmodel" oder DSDS. Soweit ich mich erinnern kann, fanden es viele Fans und insb. auch Macher nicht komisch, mit derlei Zeugs in einem Atemzug genannt zu werden...

Das wäre dann wohl mein Beitrag zum Thema "Kunst vs Kommerz bei PR". :rolleyes:
In Kurzform: solange die markttechnisch notwendigen Einschränkungen der Kunstfreiheit nicht auch die Einschränkung des Respekts des Künstlers vor sich selbst und seinen, in diesem Falle, Lesern beinhalten, solange ist alles in Ordnung. Dann kann über Plotholes, Logikbugs, schlechtes Lektorat auch mal hinwegblicken. Bei grenzdebilen WM-Romanen hört der Spaß aber auf...

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#89 lapismont

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Geschrieben 16 März 2010 - 15:27

Meinst Du die Realität, in der LOST eine Hitserie ist, und SciFi in Reinform à la Battlestar Galactica von genrefernen, äußerst wirkmächtigen Publikationen (Times, New York Times etc.) über den grünen Klee gelobt wurde? :rolleyes:
Okay, das sind TV-Serien, noch dazu amerikanische.
Aber man kann doch zumindest die Themen und die Art und Weise, wie sie dort präsentiert werden, zum Maßstab erheben.

Vermutlich könnte VPM für das entsprechende Geld auch ganz andere Stories kaufen. Aber es müsste natürlich auch einen entsprechend großen Pool an Autoren geben, aus denen man auswäghlen kann.

Wenn es nicht realistisch ist, zu erwarten, von PR als intelligente und fühlende Person ernstgenommen zu werden, dann müßte man PR in der Tat in eine Schublade stecken mit GZSZ, mit sexistischen Teenie-Mädchen-verfällt-Glitzervampir-Schmonzetten, mit sog. Blockbusterkino (Transformers, anyone?) und auch mit Castingshows à la "Topmodel" oder DSDS. Soweit ich mich erinnern kann, fanden es viele Fans und insb. auch Macher nicht komisch, mit derlei Zeugs in einem Atemzug genannt zu werden...

medienfremde Vergleiche sind nicht wirklich griffig, aber PR ist eine Heftserie und mit jeder anderen Heftserie vergleichbar

Das wäre dann wohl mein Beitrag zum Thema "Kunst vs Kommerz bei PR". http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/biggrin.png
In Kurzform: solange die markttechnisch notwendigen Einschränkungen der Kunstfreiheit nicht auch die Einschränkung des Respekts des Künstlers vor sich selbst und seinen, in diesem Falle, Lesern beinhalten, solange ist alles in Ordnung. Dann kann über Plotholes, Logikbugs, schlechtes Lektorat auch mal hinwegblicken. Bei grenzdebilen WM-Romanen hört der Spaß aber auf...

mhm, ich bezweifle, dass der Großteil der PR-Hefte Kunst ist. Handwerk ja, aber einen Kunstanspruch hatte die Serie nie. Sicher gab es immer wieder Hefte, die sprachlich, dramaturgisch und auch individuell herausragten, aber das normale Wochenheft ist einfach zur Unterhaltung da.
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#90 Echophage

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Geschrieben 16 März 2010 - 16:07

mhm, ich bezweifle, dass der Großteil der PR-Hefte Kunst ist. Handwerk ja, aber einen Kunstanspruch hatte die Serie nie. Sicher gab es immer wieder Hefte, die sprachlich, dramaturgisch und auch individuell herausragten, aber das normale Wochenheft ist einfach zur Unterhaltung da.

http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/rolleyes.gif
Im NGF erdreistete ich mich mal, Heftchen-Autoren als "Unterhaltungsdienstleister" zu bezeichnen*.
...
Da war die wilde Hölle los! :rolleyes:
Was meinst Du, wie mich Uschi Zietsch stellvertretend für alle entrüsteten Schemaliteraten anging? Hierbei möchte ich ausdrücklich betonen, daß mir dieser Ausbruch sehr sympathisch war, zeugt er doch von einem "gesunden" Selbstverständnis als (Zitat Uschi:) "kreativer Künstler".
Und, ja: solange sich Heftchenautoren noch gehörig auf den Schlips getreten fühlen, wenn man sie als Dienstleister, ausgestattet mit einer entspr. Mentalität, bezeichnet; solange sind, finde ich, Hopfen und Malz noch nicht verloren.
Frei nach dem Motto: "Wir schreiben vielleicht keine Hochliteratur, aber doch immernoch Literatur, bitteschön!"
Und ich glaube eben nicht, daß man den Literaturbegriff so einfach vom Kunstbegriff isolieren kann. Sowie ich kreativ arbeite - im engeren Sinne; im weiteren Sinne arbeiten z.B. auch Ärzte, Juristen und CEOs kreativ -, habe ich einen künstlerischen Anspruch, sollte ihn zumindest haben. (Ansonsten kommen ja eben - wird ein solcher Anspruch regelmäßig unterlaufen - die Vorwürfe des Zynismus, der Markthörigkeit, der Seelenlosigkeit.) Und solange das so ist, ist nur die Frage, ob ich diesem Anspruch immer gerecht werde; nicht aber, ob das überhaupt ein Anspruch sei, den zu haben es sich lohnt, geschweige denn, ob er gar selbstverständlich sei.

Will sagen: eigentlich teile ich Deine Ansicht. Auch für mich stellt sich PR in der überwältigenden Mehrheit der Fälle als alles andere als kunstfertig dar - mich wurmt ja gerade, daß scheinbar im Vordergrund steht, leicht und seicht und harmlos zu unterhalten. Heft lesen, wegwerfen, vergessen, auf nächste Woche freuen.
Daß Autoren und Macher da einen höheren Anspruch anlegen, kann auch ich regelmäßig nicht wirklich erkennen. Daß Autoren und Macher aber einen solchen Anspruch haben, das wird ersichtlich aus ihren gekränkten Reaktionen, wenn man sein Vorhandensein leugnet und entsprechende Worte wählt.

*Falls jemand meinen sollte, das wäre was anderes gewesen: Handwerker ohne Kunstanspruch sind Dienstleister. Sie verrichten ihr Handwerk, weil ihre Kundschaft einen konkreten Nutzen aus ihrer Arbeit zieht. Wenn der PR-Autor tatsächlich ein Handwerker ohne Kunstanspruch wäre, dann wäre zwischen dem Schreiben eines PR-Romans, den ich jede Woche mehr oder weniger unterhalten lese und dem Wechseln eines Autoreifens, dem Putzen meiner Wohnung, dem Buchen meiner Sommerreise, dem Kassieren meiner Ware im Supermarkt, dem Einölen und Rückenmassieren im Wellness-Salon, der Routineuntersuchung, der Verteidigung vor Gericht in der Tat kein struktureller Unterschied.
Dann ist der Heftroman ein "Unterhaltungswerkzeug" - ein Gebrauchsgegenstand, wie jeder andere. "Zur gepflegten eskapistischen Unterhaltung empfielt sich die wöchentliche Einnahme bei etwas Formatradio und einem Heißgetränk."
Das müssen sich alle klarmachen, die - ob im Positiven oder Negativen - etablieren wollen, daß PR "nur, bloß, lediglich, in erster Linie, ausschließlich Unterhaltung" sei. Das folgt, wenn man Kunst zum Gebrauchsgegenstand degradiert. Noch präziser: das bedeutet es, Kunst, oder meinetwegen Kleinkunst, oder meinetwegen auch nur kreatives Arbeiten im engeren Sinne, zum Gebrauchsgegenstand zu degradieren.
(Ich will Dich nicht attackieren, lapismont, nur, damit keine Mißverständnisse auftreten. Wie gesagt, ich teile Deine Ansicht insofern, als ich genauso wie Du nur ganz, ganz schwer und ganz, ganz selten erkennen kann, wie PR auch nur ansatzweise Kunst bzw. künstlerisch bzw. kreativ im engeren, über das Verfassen von Werbetexten hinausgehenden, Sinne sein könnte. Und nicht nur ich sähe das lieber anders. Anders kann ich mir beim besten Willen so manche Empörung, der ich in den letzten Monaten und Jahren begegnet bin, nicht erklären. Wenn die "PR-Maschine" nicht nur so, wie Du sie beschreibst wirken, sondern tatsächlich so funktionieren würde - warum sollte sich dann noch jemand über Seelenlosigkeit, Markthörigkeit, schriftstellerische Limitirtheit und dergl. ernsthaft aufregen? Würde nicht der Heizungsmonteur mit den Schultern zucken, wenn man ihm "vorwürfe", seine Arbeit wäre seelenlos? Die Absurdität des Beispiels sollte verdeutlichen, wie fundamental verschieden diese Aufgabenfelder sind. Man kann eben nicht einmal sinnvoll von einem Aufgabenfeld bei einem Künstler reden. Schriftsteller ist kein Beruf wie jeder andere. Die Frage kann gestellt werden, ob das überhaupt ein Beruf sei. So erklärt sich auch, finde ich, Uschis damalige Entrüstung ob der von mir postulierten Dienstleistermentalität am besten; Vollblutdienstleister sind in diesem... "Gewerbe" Nestbeschmutzer, Verräter an der Zunft - und wer möchte schon gerne als "Verräter" oder "Nestbeschmutzer" beschimpft werden?)

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