115 Antworten in diesem Thema

[Armin]

Frau Rezensentin

Hinter dem Pseudonym "Josefson" verbirgt sich laut Standard-Impressum Mag. Jürgen Doppler.

[Bungle]

Na ja, trotz des positiven Untertones kamm mir das Ganze doch eher beliebig und ziemlich ahnungslos daher. Klingt eher wie: "na ja, verstehe ich zwar nicht, aber ist ist mal was anderes". Daß Frau Rezensentin mit der Titelgeschichte offenbar überfordert war, paßt in dieses Bild. (wir sind ja nicht nachtragend, aber ... )

Gruß
FWH

Ich habe die Rezension immer mit meiner verglichen, und mir kam es vor, als wolle Josefson nichts wirklich kritisches zu den einzelnen Geschichten schreiben, weil das nicht zu seinem Stil gehört. Aber wenn man die anderen Kritiken von Josefson liest, ist er auch eher harmlos, lobt viel lieber als dass er verreist und sucht sich Titel aus, die ihn wirklich interessieren, so dass er positiv eingestellt ist.


MB

Bearbeitet von Bungle, 09 Juni 2010 - 14:11.

[† Christian Weis]

Aber wenn man die anderen Kritiken von Josefson liest, ist er auch eher harmlos, lobt viel lieber als dass er verreist und sucht sich Titel aus, die ihn wirklich interessieren

Er konzentriert sich halt auf das, was er guten Gewissens empfehlen kann und lässt die Sachen, über die er Verrisse schreiben müsste, weg, weil er sich nicht die Arbeit machen will - kann ich nachvollziehen.

[† Christian Weis]

Mmmmh, darüber möchte ich gar nicht erst nachdenken.

Damit wir uns nicht falsch verstehen: Ich plädiere keineswegs dafür, nur positive Rezensionen zu bringen, überhaupt nicht - nur habe ich diese Rubrik beim Standard so verstanden, dass Josefson dort Bücher erwähnt, die er - evtl. mit Einschränkungen, etwa für bestimmte Lesergruppen - für empfehlenswert hält. Allerdings muss ich gestehen, dass ich seine Besprechungen nicht alle gelesen, sondern nur ein paar überflogen habe.

Eine Reziseite darf und soll natürlich auch negative Kritiken bringen, wo kämen wir da sonst hin?

Bearbeitet von ChristianW, 12 Juni 2010 - 08:45.

[Armin]

Eine Reziseite darf und soll natürlich auch negative Kritiken bringen

Möglicherweise redet ihr aneinander vorbei.

Der Satz:

Mmmmh, darüber möchte ich gar nicht erst nachdenken.

war wohl eher darauf bezogen, dass Franks Geschichte in der Rezi nicht erwähnt ist . Korrigier mich, Frank, falls ich dich missverstanden habe.

[† Christian Weis]

Möglicherweise redet ihr aneinander vorbei.

...
war wohl eher darauf bezogen, dass Franks Geschichte in der Rezi nicht erwähnt ist . Korrigier mich, Frank, falls ich dich missverstanden habe.

Achso, ja. Es sind tatsächlich nicht alle Storys erwähnt, die von Bernhard Schneider fehlt auch.

Dass die Titelstory unerwähnt geblieben ist, ist ein Versäumnis, weil sie neben den Geschichten von Armin, Heidrun, Jakob und Karla zu den herausragenden gehört, vor allem erzählerisch erste Sahne. Bei den erwähnten Geschichten wird mir nicht immer ganz klar, wie er sie denn nun bewertet, da sind welche dabei, die ihm offensichtlich gut gefallen haben, bei anderen weiß ich nicht so recht. Insofern fand ich seine Besprechung ja auch etwas verwirrend.

[Helmuth W. Mommers]

Nach der letzten Anthologie Molekularmusik, über die ich vor lauter Enttäuschung das Tuch des Schweigens gebreitet habe, atme ich wieder richtig auf. Die Audienz bewegt sich mindestens auf Augenhöhe zur herausragenden Anthologie Lotus-Effekt.

Echte Perlen sind Hör auf die Wahrsagerin, Nishka! von Bruna Phlox, Lebenslichter von Carla Schmidt und Lod, Lad, Chine von Andreas Flögel. Dazu gesellen sich noch einige bemerkenswerte Storys, nämlich von Rößler (stilistisch makellos; aus bescheidener Idee was gemacht), Riedemann (mit dessen Storys ich eher Probleme hatte) und Jänchen (für einmal lernen wir ihre humorige Seite kennen - und schätzen, wie seinerzeit die von Altmeister Fredric Brown).

Die Titelgeschichte von Haubold hat mich ratlos zurückgelassen. Jakob Schmidts Auslese habe ich ausgelesen trotz überkandidelter Sprache. Boos, eine Autorin mit großem Potential, hat eine tolle Idee vermurkst (zu viele Personen ohne Gesicht, zu viel Geplapper ohne Inhalt, überkonstruiert). Schneider, ebenfalls mit Talent gesegnet, garniert dürftigen SF-Gehalt mit unglaubwürdigen Reaktionen und einer billigen Auflösung. So enttäuschen Meister ihres Fachs†¦ Und Buchers Story ist einfach nur albern.

Die übrigen Kurzgeschichten habe ich gerne gelesen, sie wussten zu unterhalten. Ich habe mein angeknackstes Vertrauen in die Wurdack-Anthologien zurückgewonnen.

[Armin]

Danke für deine Anmerkungen, Helmuth.

Nach der letzten Anthologie Molekularmusik, über die ich vor lauter Enttäuschung das Tuch des Schweigens gebreitet habe, atme ich wieder richtig auf. Die Audienz bewegt sich mindestens auf Augenhöhe zur herausragenden Anthologie Lotus-Effekt.

Das wundert mich, da Molekularmusik ja allgemein recht gut angekommen ist. Aber ich weiß schon: Die Geschmäcker sind verschieden. Umso besser, wenn's dir dieses Mal wieder gemundet hat.

[Helmuth W. Mommers]

Das wundert mich, da Molekularmusik ja allgemein recht gut angekommen ist.

Tja, recht gut angekommen oder sehr gut (oder gar hervorragend) angekommen macht vielleicht den Unterschied. Jedenfalls bin ich überzeugt, dass Lotus Effekt der Spitzenreiter unter den Wurdack-Anthologien ist/war. Dabei hilt nicht unwesentlich - entgegen so mancher hoffentlich inzwischen überholter Überzeugung -, dass Lotus Effekt diverse Preise eingesackt hat, zu Recht. Auch dürfte sich bestätigen, dass nach einem ersten markanten Schub Bestellungen von Sammlerseite die Fahrt noch lange nicht beendet ist, sondern der Zug nach einem mehr oder weniger kurzen Bremsmanöver wieder volle Fahrt aufnimmt. In zwei, drei weiteren Jahren ist sie dann wohl zu Ende. Macht doch Hoffnung, nicht?!

[Armin]

Eine weitere Rezension zur Audienz ist auf der Phantastik Couch online gegangen. Rezensent Elmar Huber geht auf alle Geschichten des Buches und meint in seinem Fazit:

Abwechslung ist Trumpf in den Science-Fiction-Antholgien aus dem Wurdack-Verlag. Auch „Die Audienz“ vereint doppelbödige Komödie, existenzielles Drama, großartige Space-Opera-Elemente, irdische Mikrokosmen, Abenteuer-SF, Sinnbildliches, sowie überspitze, weitergedachte Spiegelungen unserer Gesellschaft. Obgleich einige Geschichten meines Erachtens einfach zu kurz geraten sind („Ein Schiff wird kommen“, „Ausgespielt“), überzeugt jeder Beitrag auf eigene Art mit seiner Story und/oder Aussage.
[...]
Alles in allem ist „Die Audienz“ eine runde Sache, nicht nur für Science-Fiction Fans.

Die komplette Rezension gibt es hier zu lesen.

[klox]

Frank Haubold, Die Audienz: Schwierig, die Stimmung gefällt mir wunderbar, aber ich habe irgendwie das Gefühl, dass die Pointe der Geschichte an mir vorbeigegangen ist... Vielleicht schau ich später noch mal in die Geschichte rein, um genauer festzustellen, wo das Problem liegt ...

Sag mal Bescheid wenn du die Pointe gefunden hast!

[Armin]

Eine weitere Rezension zur "Audienz" findet sich im neuen Fandom-Observer (PDF).

Eine sehr ausführliche Rezension, um das zu ergänzen. Andreas Nordiek schreibt einleitend:
In dieser Ausgabe finden sich 16 Beiträge, zumeist von Autoren/innen, die einem schon aus den vorhergehenden Kurzgeschichtensammlungen des Wurdack-Verlags bekannt sind. Die Bandbreite hinsichtlich der Ideen und der schriftstellerischen Umsetzung ist wieder groß und so gehen die
Meinungen über einzelne Geschichten erwartungsgemäß manches Mal weit auseinander.
Nachdem der Band bereits seit längerem in meinem Bücherregal schlummerte, habe ich ihn nun herausgeholt und die Geschichten innerhalb weniger Tage hintereinander weg gelesen. Die Sammlung als Ganzes hat mich einmal mehr gut unterhalten und auf die Geschichten, die mir besonders gut gefallen haben, werde ich nun eingehen.
Er geht dann auf die Storys von Frank W. Haubold, Karla Schmidt, Andreas Flögel, Heidrun Jänchen, Jakob Schmidt, Karsten Kruschel und mir näher ein und schließt:
Wie bereits eingangs erwähnt, haben mich die weiteren Geschichten zumeist ebenfalls gut unterhalten. Einige davon mehr und andere davon weniger. So dürfte es wohl jedem Leser solch einer Anthologie gehen. Der persönliche Geschmack ist immer noch mit entscheidend.

[Armin]

Alfred (a3kHH) hat in seinem Blog einen Mini-Kommentar zur Audienz gepostet, nämlich:

Jänchen / Rößler (Hrsg.) : Die Audienz
Ein Wurdack-Kurzgeschichten-Band auf gewohnt hohem Niveau, auch wenn mir der tiefere Sinn einiger Stories verborgen bleibt. Kaufen !

[fahrenheit.451]

Alfred (a3kHH) hat in seinem Blog einen Mini-Kommentar zur Audienz gepostet, nämlich:

In Beckinsales Blog wird Die Audienz etwas ausführlicher gewürdigt. Sein Fazit:
Die Favoriten, die ich erwähnte - Weis, Schmidt, Jänchen, Schmidt und Kruschel - ragen erkennbar heraus, lassen die anderen Storys aber nicht gnadenlos hinter sich. Eine sehr gelungene, ausgewogene Mischung, wohl ein weiteres Mal eine Gelegenheit, deutsche SF zu goutieren, die man sich nicht entgehen lassen sollte.

[Armin]

In Beckinsales Blog wird Die Audienz etwas ausführlicher gewürdigt. Sein Fazit:
Die Favoriten, die ich erwähnte - Weis, Schmidt, Jänchen, Schmidt und Kruschel - ragen erkennbar heraus, lassen die anderen Storys aber nicht gnadenlos hinter sich. Eine sehr gelungene, ausgewogene Mischung, wohl ein weiteres Mal eine Gelegenheit, deutsche SF zu goutieren, die man sich nicht entgehen lassen sollte.

Für alle, die die Rezension bisher noch nicht gelesen haben, sei kurz angefügt, dass Michael auf alle enthaltenen Geschichten eingeht. Es ist also schön nachzuvollziehen, was ihm warum gefallen hat oder auch nicht.

[Armin]

Bei phantastik-news.de ist eine ausführliche Rezension von Gunther Barnewald zur Audienz online gegangen. Sein Fazit:

Aber abgesehen von diesen drei schwachen und den zwei schwächeren Kurzgeschichten überzeugt „Die Audienz“ durch 11 gute bis sehr gute Storys deutscher Autoren, die zeigen, dass SF aus Deutschland nicht prinzipiell trivial, minderwertig oder einfach nur schlecht erzählt sein muss. Hoffentlich wird es den kleinen Wurdack Verlag und seine mutigen Anthologien noch lange geben. Mögen diese Leser finden, sie haben es verdient!

Die komplette Rezension gibt es hier.

[Jakob]

Bei phantastik-news.de ist eine ausführliche Rezension von Gunther Barnewald zur Audienz online gegangen. Sein Fazit:

Aber abgesehen von diesen drei schwachen und den zwei schwächeren Kurzgeschichten überzeugt „Die Audienz“ durch 11 gute bis sehr gute Storys deutscher Autoren, die zeigen, dass SF aus Deutschland nicht prinzipiell trivial, minderwertig oder einfach nur schlecht erzählt sein muss. Hoffentlich wird es den kleinen Wurdack Verlag und seine mutigen Anthologien noch lange geben. Mögen diese Leser finden, sie haben es verdient!

Die komplette Rezension gibt es hier.

Da ich die Stories von Bruna Phlox und Nadine Boos mit am besten fand, kann ich mich auf jeden Fall über die gute Gesellschaft freuen

[Nadine]

Hehe. Jakob, ich kann mich dir anschließen: Dem Rezensenten haben genau die Geschichten am besten gefallen, mit denen ich nichts anfangen konnte. Meine Eitelkeit freut sich natürlich viel mehr, wenn sie nur gehätschelt wird, aber so lange nicht die ganze Anthologie in Grund und Boden gestampft wird, kann ich das absolut vertragen. Ich sag meine Meinung schließlich auch, wenn mir etwas nicht gefällt. Besser als Schweigen im Wald und sich selbst ausmalen, was das denn nun bedueten mag. Apropos Schweigen: Viiieeel neugieriger bin ich bei den beiden negativen Amazon-Rezis zu Lotus-Effekt, welche wenigen Geschichten den beiden Rezensenten gefallen haben.

[Heidrun]

Viiieeel neugieriger bin ich bei den beiden negativen Amazon-Rezis zu Lotus-Effekt, welche wenigen Geschichten den beiden Rezensenten gefallen haben.

Mach dir keine Hoffnung - zumindest der eine kann nicht mal zählen. Von wegen "kaum eine Story über 5 Seiten". Der Mittelwert dürfte bei etwa 10 liegen, und es gibt genau eine, die kürzer ist als 5. Karla und ich bringen es auf 20, aber so weit ist er wohl gar nicht gekommen beim Lesen. Ich frage mich, ob wir da irgendeinen hoffnungsvollen Nachwuchsautor veprellt haben?

[Armin]

den beiden negativen Amazon-Rezis zu Lotus-Effekt

Na ja. Lotus-Effekt hat sich so außergewöhnlich verkauft, dass unter den Lesern fast automatisch auch welche sein müssen, denen das Buch nicht so gut gefallen hat. Das finde ich nicht sonderlich dramatisch. Zumal wenn man sieht, was die beiden Herrschaften noch so bei Amazon rezensiert haben. Die sind wohl beide knapp am Zielpublikum vorbei ...

[Naut]

Ich habe meine Senf zu "Die Audienz" jetzt mal in meinem Blog hinterlegt: http://semantomorph....en-die-audienz/

[Armin]

Ich habe meine Senf zu "Die Audienz" jetzt mal in meinem Blog hinterlegt: http://semantomorph....en-die-audienz/

Danke dir, Niklas, für die ausführliche Meinung. Und nicht heulen - schließlich bist du im nächsten wieder dabei ...

[Rusch]

Meine Rezension ist nun auch online:

http://www.fictionfa...audienz-wurdack

[Armin]

Meine Rezension ist nun auch online:

http://www.fictionfa...audienz-wurdack

Das ist ja die reinste Flut ... Was ist nur mit euch allen los?

Danke auch dir, Rupert!

[Armin]

Zwischenzeitlich bin ich auch noch über einen Uralt-Kommentar zur Audienz gestolpert. Ralf Bodemann (Shock Wave Rider) schreibt in seinem Blog unter dem Titel Lesefutter Juli und August 2010:

Armin Rößler, Heidrun Jänchen (Hg.): Die Audienz
Wurdack, 2010
Die diesjährige Science Fiction-Anthologie aus dem Hause Wurdack enthält 18 Stories, die viele Facetten des Genres abdecken. Leider finden sich in der "Audienz" einige Beiträge, die sich nicht nur bekannter Ideen bedienen, sondern diese auch wenig originell und handwerklich oberflächlich umsetzen. Deshalb erreicht die "Audienz" nicht das Niveau der beiden herausragenden Vorgänger "Lotus-Effekt" und "Molekularmusik".
Nichtsdestotrotz finden sich einige Highlights - ich nenne die Stories von Christian Weis, Armin Rößler, Heidrun Jänchen, Jakob Schmidt und Karsten Kruschel. Gelungen mit leichten Einschränkungen sind die Beiträge von Bernhard Schneider, Regina Schleheck, Nadine Boos, Karla Schmidt und Kai Riedemann. Frank Haubolds titelgebende Story habe ich nicht vollständig verstanden.
Eine insgesamt gute, aber nicht überragende Sammlung.

Hättest du ruhig auch hier schreiben dürfen, Ralf ...

[Armin]

Ich habe meine Senf zu "Die Audienz" jetzt mal in meinem Blog hinterlegt: http://semantomorph....en-die-audienz/

Meine Rezension ist nun auch online:

http://www.fictionfa...audienz-wurdack

Da ich eure Rezis gerade für mein Blog geplündert habe, möchte ich hier schnell noch das jeweilige Fazit vermelden ...

Niklas:
Hey, fünf Highlights in 16 Geschichten und kein Totalausfall. Wie gesagt, für mich ist „Die Audienz“ der bisher gelungenste Band der Reihe

Rupert:
Der letzten beiden Kurzgeschichtenbände des Wurdack Verlags boten sehr gute Unterhaltung, und so waren die Erwartungen wieder sehr hoch. Ganz sind sie nicht erfüllt worden, denn es waren doch einige schwächere Geschichten dabei (mehr als in den Anthologien zuvor). Auf der anderen Seite gab es drei (aus meiner Sicht) preiswürdige Erzählungen ("Finja-Danielas Totenwache", "Lebenslichter" und "Ich töte dich nach meinem Tod") und eine erfreulich große Zahl an guten Geschichten. Insgesamt wurde also wieder eine gelungene Mischung geboten.