Irgendwie verstehe ich die ganze Debatte nicht.
Lasst doch eBook-Leser ihre eBooks lesen und Buchliebhaber ihre Bücher.
Die nehmen sich doch gegenseitig nichts weg.
...
Ich sehe eBooks nicht als Ersatz, sondern als Ergänzung zum gedruckten Buch und nehme diese Ergänzung gerne an. Dass ich trotzdem weiter gerne Gedrucktes lese, ändert daran nichts.
(Meine 10 Cent)
Kaffee-Pott
Ich gebe gern zu, dass ich mich zu Beginn der Entwicklung von E-Books ein wenig "bedroht" gefühlt habe. Meine Befürchtung war, dass Bücher einem ähnlichen Wandel unterworfen werden wie Musikmedien und es irgendwann keine papierenen Bücher mehr gibt. Das war natürlich unsinnig! Es gibt viel zu viele Liebhaber des gedruckten Buches, als dass das E-Book dieses verdrängen könnte. Und noch kann man die diversen Reader nicht mit in die Badewanne nehmen ...
Inzwischen betrachte ich die Lage entspannt, bin neugierig auf die weitere Entwicklung und habe sogar selbst ein paar E-Books im Umlauf: vier Kurzgeschichten von mir, die für eine gewisse Weile sogar via Handy (und zwar zuerst sogar nur über Handy!) abrufbar waren, und eine Anthologie.
DAS hätte ich jetzt nicht gedacht. Eben bekam ich vom Verlag die Honorarabrechnung 2010 für "Schlangenfutter". eBooks machen etwa 27% des gesamten Verkaufs aus. Ist mehr als ich dachte. Jetzt ist die Frage: Liegt es am Genre oder ist die Tendenz allgemein steigend? Was sagen unsere Fantasy-Autoren?
Auch diese Frage von dir, Miriam, ist zwar schon ein bisschen älter, aber vielleicht interessiert es dich, dass sowohl meine Kurzgeschichten als auch unsere Anthologie "Vernascht!" recht hohe Verkaufszahlen haben. "Hoch" im Vergleich zum im Kleinverlag gedruckten Buch. Dabei handelt es sich um erotische Literatur. Gut, Erotik hat es immer ein bissl leichter als andere Genres, dennoch fand ich die erste Abrechnung der Agentur, welche die Digitalisierung für mich übernommen hat, recht interessant. Ein konkretes Beispiel: Eine meiner Kurzgeschichten, die übrigens aus der genannten Anthologie stammt, wurde im ersten Verkaufsquartal über 70 Mal gekauft. Das sind 70 Leser, die ich ohne das Medium E-Book nicht erreicht hätte! Natürlich ist der Gewinn bei einem aus einer einzelnen Geschichte bestehenden E-Book minimal, aber darum ging es bei diesen ersten Versuchen auf dem Sektor auch gar nicht. Als Autorin möchte ich in erster Linie gelesen werden. Für die gesamte Anthologie erhalte ich die Verkaufszahlen am Jahresende - ich bin schon sehr gespannt, wie diese aussehen.
Einer meiner Freunde hat als freier Autor seine erste Geschichtensammlung bei Amazon Kindle eingestellt. Ergebnis nach wenigen Tagen:
Das sind Zahlen, bei denen ich als Kleinverlegerin blass werde. Rund 700 Exemplare! Allerdings braucht man für solch einen Erfolg auch ein gutes Netzwerk, sprich: Menschen, die das Buch entsprechend positiv rezensieren.