@Amtranik:
Ich wollte nicht extra-pampig sein. (Ich breche auch nicht alleweil in Tränen aus, weil die Welt so schlecht ist, wie sie nun mal ist. Aber ein Fakt wie die Kinderarbeit ist für mich eben so ein Signal, dass es gesellschaftlich richtig rau zugeht, und andere Hinweise des Buches deuten ja auch in diese Richtung).
Und wegen »So kommen wir nicht weiter«. †” Ich habe Deine Notizen hier zum Roman noch mal gelesen, um nachvollziehen zu können, wie Du zu Deinem Urteil kommst. Konnte mich nämlich noch erinnern, dass Du anfangs von ›großem Kopfkino‹ gejubelt hast, aber irgendwo zwischen Kap 4 und 7 hast Du den Roman wohl verloren, ist er Dir entglitten. †” Ich bin nun auch am zweifeln, ob es sinnvoll ist, bei so unterschiedlichem Lese-Verlauf noch miteinander zu diskutieren, bzw. Deine Wiederholungen eines schlechten Urteils angebracht sind (ich stelle mir vor, dass ich einen Film nach 10 Minuten verlasse um aufs WC zu gehen, aufgehalten werde, nach 15 Minuten zurückkomme, und die Handlung und Zusammenhänge nur noch vage mitbekomme. Genießen könnte ich da auch nix mehr richtig.)
Grüße
Alex / molo
Es stimmt schon, nach dem ersten Kumiko Kapitel ging mein enthusiasmus für das Buch stark zurück. Ob es nun daran gelegen hat
das meine Erwartungshaltung enttäuscht wurde, oder vielleicht doch einige meiner Anmerkungen zutreffen, darüber läßt sich ja
trefflich streiten. Was ich nicht ok finde ist, das Du mir quasi gleich einem Kinobesucher der den Film verläßt unterstellst, ich habe
von der Handlung und Ihrer Genialität halt nur nix mehr mitbekommen und fände deshalb das Buch nicht so gut.
Ich finde es kristallisieren sich 2 grobe Richtungen heraus. Rusch und ich sind von dem Buch deshalb enttäuscht weil das Thema
uns nicht sonderlich vom Hocker reißt und dies nur dann noch vom Autor hingebogen worden wäre, hätten wir als entschädigung
interessantere Charaktere bekommen.
Ich habe nochmal darüber nachgedacht und finde nach Kapitel 3, ich glaube es waren die ersten Jaidee/Kanya Kapitel wirkt mir
das Buch zu bürokratisch trocken. Der Autor mag prinzipiell dramatische und schlimme Dinge erzählen, Sie wirken aber nicht
so richtig auf mich. Sie erreichen mich nicht richtig. Das schiebe ich auf die Umsetzung des Stoffes. Mir reicht es eben nicht
diese Daten von Kinderarbeit und all den anderen mißständen zu erfahren, ich will Sie auch richtig miterleben. Und hier
komme ich nicht so richtig auf meine Kosten, weshalb der Roman mich nicht vollends zu überzeugen weiß.
Ich habe ihn ja auch nicht als total überflüssig verrissen wenn Du dich erinnerst. 6/10 ist ganz ok. Aber eben für mich
kein großer Wurf, was aber ein solch mehrfach prämiertes Buch ruhig mal sein dürfte.
Bearbeitet von Amtranik, 28 Mrz 2011 - 06:53.