Ich glaube, Du hast Ernsts Beitrag nicht so recht verstanden. Es geht bloß darum, daß durch die selbst gegenüber BoD und DKV nochmal wesentlich niedrigerer Eintrittshürde eine Menge Schund auf den Markt gelangen wird.
Ich wollte eigentlich über das Rezensieren von eBooks reden. Dass es immer viel quark unter all den veröffentlichten Werken gibt, ist ja davon unabhängig.
Korrekt! Das trifft eine meiner Aussagen im Ausgangsposting.
Und von den 20 Titeln, die ich im Jahr verlege, ist gerade mal 1 Anthologie, 19 sind Romane.
ja, verzeih, seit Armin nichts mehr romanisiert, hab ich irgendwie nur noch Anthos von Wurdack gekauft. Ach ich vergaß den Kruschel ...
Mich ärgern die kurzen Leseproben auch ziemlich. Ich verwende bei Leseproben in meinem Verlag etwa 10-15% des Buches. Es ist besser, jemand kauft sich ein Buch nicht, weil ihm die Leseprobe nicht zusagt, als wenn sich jemand ein Buch aufgrund einer nicht aussagekräftigen Leseprobe zulegt und dann feststellen muss, dass er Schrott erworben hat. Aus Verlegersicht ist mir im ersten Fall zwar momentan Umsatz entgangen, im zweiten Fall ist es aber möglich, dass mir künftiger Umsatz dauerhaft entgeht, weil ich einen dubiosen Ruf bekomme oder mein Name mit einem negativen Erlebnis verbunden ist.
Bei Autoren-Rezensionsgesuchen ist es schon lange die Regel, dass man auf Leseproben verwiesen wird. Oft ist die Länge der Leseprobe uninteressant, da nur sehr wenige Autoren tatsächlich lockende Texte vorstellen. Leider gibt es meist zu wenig Infos zur generellen Handlung.
Was die Autorenschwemme bei Amazon betrifft, so nehme ich diese gar nicht wahr. Wenn ich schon nicht die Manuskripte dieser ... Autoren ... lese, dann kaufe ich nicht deren eBooks, ich möchte noch nicht einmal die Leseproben sehen. Was mich betrifft, selektiere ich also aus, wenn ich mir die Neuerscheinungen bei Amazon ansehe. Was natürlich auch Sache ist: die Anzahl der Novitäten von großen Verlagen ist im Moment eher übersichtlich - auch deswegen fallen die Möchtegern-Autoren ins Auge mit ihren 3,21-EUR-Büchern (Beispielpreis).
Ich habe mich schon bei Platten immer gewundert, wenn Newbies den Standardpreis für ihr Debüt verlangen. Bei reinen eBooks würde mich das noch mehr stören. Alles über 5 Euro für Belletristik empfinde ich als unverschämt. Debüts 1 Euro, und es klingt vernüftig. Bestseller entsprechend mehr.
Aber der preis löst ja das Rezensionsproblem nicht. Klassische Rezensionsportale, die davon leben, dass der Rezensent hinter das Objekt behalten darf, werden nicht auf unentgeltliche e-Book rezensieren umschwenken.