Als 68er, der PR Heft 1 mit 13 Jahren gekauft hat, halte ich deine Erfahrung (außer vielleicht den Einnahmeversuchen für politische Ziele, aber das wurde seinerzeit mit fast allem gemacht) für eher untypisch.
Ich kann mich noch an Fanzines und fannische Nachrichtenblättchen erinnern, in denen Anfeindungen gegen PR und PR-Leser regelmäßig zu finden waren.
Und von einem Fandom, das auf Ereignisse oder Romane einigermassen schnell reagieren konnte, konnte man mangels Internet doch kaum reden. Mir sind nur die Leserseite in den Heftchen und mir persönlich! Bekannte als Plattformen in Erinnerung.
Auf Ereignisse oder Romane konnte das Fandom sehr wohl reagieren, nur eben nicht so fix wie heute. (Schließlich erschienen die meisten Fan-Blättchen nur alle 4 - 6 Wochen.)
Aber damals war Aktualität ja auch nicht schon nach 24 Stunden vorbei, sondern hatte eine etwas längere "Verfallszeit".
Übrigens: Damals haben sich viele nicht nur als Pazifisten gebärdet, sondern sie waren es auch, und viele davon sind es noch heute - wenn sie noch leben...
Habe ich auch nicht in Abrede gestellt.
Echte und wahrhaft überzeugte Pazifisten hatten immer meinen Respekt, auch wenn ich nicht ihrer Meinung war.
Mein Bruder war übrigens Zivildienstleistender.
Mein Freund W.K.Giesa ebenfalls.
Trotzdem waren wir einander niemals feindselig gesonnen.
Aber leider gab' es auch eine Menge von "Schein-Pazifisten", die in Wahrheit nur verlogene Chaoten waren und alles andere als friedliche Ziele verfolgten.
Ich war in den 1970ern bis Mitte der 1980er Soldat und durfte selbst die ach so große "Friedfertigkeit" dieser angeblichen "Pazifisten" erleben (
auch im Fandom !! ).
Als längerdiendender Soldat
und zudem noch PR-Leser war ich für diese Leute geradezu ein Hass-Objekt. (Einige dieser Typen waren sogar sog. "Big Name Fans".)
Im damaligen Fandom hatten diese "Ideologen" auch meist die größte Klappe, was dazu führte, dass so mancher unbedarfte SF-Fan dem Fandom entnervt von diesen Agitatoren den Rücken kehrte und lieber nur noch SF-Leser war, ohne fannisch aktiv zu sein.
Mir ging es damals ebenfalls so - es dauerte 25 Jahre, bis ich wieder 'was mit dem Fandom zu tun haben wollte. (Ohne W.K.Giesa wäre ich wohl auch nie wieder ins Fandom zurückgekehrt.)
Erzähl' mir also nichts von "untypisch", denn genau das Gegenteil war der Fall.
(Wenn du das damals nicht mitbekommen hast, dann bist du zu beneiden.)
Gruss von einem sog. "SF-Fan"
Gruß von einem SF-Freund, der nie einem ideologischen Trend nachgelaufen ist - was im Fandom der 1970er geradezu ein Sakrileg war.
(Für mich war und ist SF eben kein Instrument zur Durchsetzung von politischen Zielen, sondern nur Unterhaltungsliteratur, deren gesellschaftspolitischer Einfluss gegen Null tendiert.)

Kaffee-Pott
Bearbeitet von Kaffee-Charly, 25 Juli 2011 - 16:16.