Was sprach denn für dich gegen Amazon?
So einen Ärger hat man beim Kindle auf jeden Fall nicht. An Einfachheit kaum zu überbieten. Es muss nicht mal irgendeine Software installiert werden. Bzw. du brauchst nicht einmal einen Computer.
Ja, das ist der Nachteil bei EPUB mit Adobe DRM. Gegen Amazon, Ebay und Papal spricht, dass sie bei Schufa-Online eine Abfrage machen und Deine Daten nach amerikanischen Standards halten, wobei ich mir bei Amazon nicht sicher bin, da ich da noch nie angemeldet war. Bei Ebay hab ich das das erste Mal erlebt und darauf hin meinen Account wieder gelöscht (die Abfrage haben Sie trotzdem gemacht :-( ). Bei Paypal erlebe ich das immer wieder, weil man manchmal gezwungen ist als Gast bei denen mit Kreditkarte zu bezahlen, auch wenn man wie ich kein Paypal Account hat.
In meinem Fall hat Adobe jetzt meine Daten, was mir auch nicht gefällt. Die haben zwar mich nicht nach Erlaubnis für eine Schufaabfrage gemacht, weshalb ich hoffe, dass sie keine gemacht haben, aber dafür hat das Tool von Adobe 133 PDF Dokumente auf meinem Rechner als potentielle DRM-Inhalte identifiziert, ohne mich vorher gefragt zu haben, ob es meine Platte durchsuchen darf. In der Hinsicht ist natürlich das Argument für Kindle, weil man den - wie von Dir erwähnt - ohne Rechner betreiben kann. Aber genau um diese PDFs geht, weshalb ich den Reader anschließen muss. Es sind in der Tat sehr teure wissenschaftliche Publikationen und meinetwegen kann Adobe sich jetzt mit dem Justiziar meiner Hochschule kloppen. Ich darf als Hochschulangehöriger diese Inhalte mit meiner festen IP über unsere Bibliothek abrufen, die dafür viel Geld bezahlt hat. Für wissenschaftliche PDFs scheint jedenfalls das Sony besser zu sein als Kindle.
Wie dem auch sei, ich würde am liebsten beim kleinen Buchhändler kaufen, der von Thalia geschluckt wurde. Ich habe aber die angestellten Buchhändler vor Ort gefragt und die wurden von Thalia übernommen. E-Books kann ich dort zwar nicht kaufen, aber kann meinen Thalia als Lieferadresse einrichten. Dann bekommt der Thalia-Laden, der vorher mein Buchhändler war, anteilig zumindest eine Ausschüttung.
Wir können global denken und lokal handeln. Was mich mehr bestürzt sind so Kommentare wie "Amazon ist böse und will die Weltherrschaft und so.", wo mittlerweile jeder durchschnittliche Bildzeitungsleser die analytische Brücke zwischen der aktuellen Datenschutzsituation und George Orwells 1984 hin bekommt. Eigentlich sollte man als belesener Mensch oder gar Schriftsteller erst recht ein Bewusstsein dafür haben.
Ich will das Thema jetzt aber nicht in Offtopic führen. Mein Fazit bleibt, der Sony Reader ist gut, EPUB-Ebooks machen Spaß, aber DRM ist insbesondere für Menschen ohne ausgeprägte Affinität zu Computern eine Zumutung, da man sich technisch und organsiatorich mit einem weiteren Stakeholder auseinandersetzen muss, nämlich Adobe. Amizone, ähm Amazon, ist nicht meins und ich habe das Recht dazu, ohne mir solche Pauschalurteile wie "Amazon ist böse und will die Weltherrschaft und so" anhören zu müssen...