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Umsatzrückgang bei SF und Fantasy

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218 Antworten in diesem Thema

#181 lapismont

lapismont

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Geschrieben 21 Februar 2012 - 14:42

Ich muss unbedingt mal mein Tape fertig transkribieren, da spricht Szameit ja bereits über dieses Thema. Aber nicht in Form einer Polemik. Als Leser ist mir die Herkunft des Autors oder der Autorin zunächst einmal auch egal. Wenns mich interessiert, kann ich es ja hinterher rausfinden, bei den meisten Amis wird es eh offensichtlich. Die Ausbeute deutscher SF ist einfach sehr klein und der kleine Markt führt auch dazu, dass gar nicht erst soviel geschrieben wird. Die Kurzgeschichten sowie die Fantasy zeigen eigentlich recht gut, dass es keine landesspezifische Qualität gibt. Letztlich liest keiner hier soviel, um einen umfassenden Vergleich liefern zu können.

Überlicht und Beamen wird von Elfen verhindert.

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#182 Heidrun

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Geschrieben 22 Februar 2012 - 07:51

Jeschke: Der letzte Tag der Schöpfung
Amery: Der Untergang der Stadt Passau
Kruschel: Vilm
Steinmüller: Andymon
Prokop: Wer stiehlt schon Unterschenkel?
Post: Symbiose (yeah, inzwischen habe ich mir den Titel gemerkt!)
Das sind die, die mir ohne eine Minute Nachdenken einfallen. Man kann alles irgendwie schlechtreden.

@benutzer: Ja, über den freundlichen Hinweis zu Wells habe ich mich auch sehr gefreut. Gott, war ich dämlich all die Jahre! Eingefügtes Bild
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#183 Diboo

Diboo

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Geschrieben 22 Februar 2012 - 09:23

Jeschke: Der letzte Tag der Schöpfung
Amery: Der Untergang der Stadt Passau
Kruschel: Vilm
Steinmüller: Andymon
Prokop: Wer stiehlt schon Unterschenkel?
Post: Symbiose (yeah, inzwischen habe ich mir den Titel gemerkt!)
Das sind die, die mir ohne eine Minute Nachdenken einfallen. Man kann alles irgendwie schlechtreden.

@benutzer: Ja, über den freundlichen Hinweis zu Wells habe ich mich auch sehr gefreut. Gott, war ich dämlich all die Jahre! Eingefügtes Bild


Das sind alles sicher ganz gute Romane, ja.
Aber "Begeisterung" ist doch eine andere Qualität. Und die hat bei mir noch kein deutscher Roman ausgelöst.

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#184 Ming der Grausame

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Geschrieben 22 Februar 2012 - 14:49

Wer z.B. "Battlestar Galactica" als Baller-SciFi abtut, hat allerhöchstens ein paar Screenshots gesehen.

Ich kenne nur den Film Kampfstern Galactica aus dem Jahr 1978 und der war definitiv Baller-Science-Fiction.

und eben das meinte ich mit "jammern".

Jammern bedeutet wehklagen, lamentieren oder schlicht klagen. Das tut Michael Szameit aber nicht. Er stellt lediglich fest, dass das Gros der Verleger der Ansicht ist, dass Science-Fiction überhaupt nicht mehr geht, sondern nur Fantasy oder Vampirromane. Was unzweideutig korrekt ist. Er stellt ferner die These auf, dass die Reduktion des Genres auf Militanz, Action und Horror für das Genre als solches schädlich ist, was höchst naheliegend ist, denn jegliche Form der Verengung auf wenige Themen ist für ein Genre immer schädlich.

Ich versuche mir übrigens gerade eine Welt vorzustellen, in der nur SF-Literatur erscheint, die sich auf dem Niveau der Nebula-, Hugo- PKD- und sonstiger Preisträger befindet.

Mir deucht, da kennt jemand die Preisträger des Nebula, Hugo, Locus Award oder Kurd-Laßwitz-Preis nicht.

Tobias, ich denke aber, dass Du einer Ideologie unterliegst, was von Dir bezeichnete "Qualitäts"-SF betrifft.

Ja, dieser Verdacht drängt sich tatsächlich auf. Man könnte direkt meinen, es sei direkt unanständig sich mit Qualitäts-Science-Fiction abzugeben. Finde ich persönlich nicht, ganz im Gegenteil sogar.

Aber "Begeisterung" ist doch eine andere Qualität. Und die hat bei mir noch kein deutscher Roman ausgelöst.

Korrekt, selbst Der Schwarm von Frank Schätzing war schlussendlich nur ganz nett und Frank Schätzing hat 2005 dafür den Kurd-Laßwitz-Preis in der Sparte Bester Roman erhalten.
„Weisen Sie Mittelmäßigkeit wie eine Seuche zurück, verbannen Sie sie aus ihrem Leben.“

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#185 T. Lagemann

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Geschrieben 22 Februar 2012 - 15:41

Hallo Naut,

Tobias, ich denke aber, dass Du einer Ideologie unterliegst, was von Dir bezeichnete "Qualitäts"-SF betrifft. Eine Auszeichnung durch diverse Preise heißt nämlich nicht, dass die Dinger keinen Spaß machen dürfen. Im Gegenteil. William Gibsons "Sprawl"-Bücher sind so voll von Action und Geballer, dass es eine Freude ist, auch Altmeister Brunner ist nicht dauernd nur besinnlicher Bedenkenträger, viele seiner Protagonisten halten in einer Hand die Agenda 21, in der anderen die Kalaschnikov.

Das Problem des "Fandoms" ist, dass immer so gentan wird als gäbe es "die" und "uns". Glaubt mir, das ist nicht der Fall.


ich habe keine Ideologie. Ich lese alles. Ich hatte aber den Eindruck, das Szameit bei seinem Bashing schlicht und einfach einen Teil des Marktsegments SF weglässt/verdrängt ... Nämlich den, der nicht mit SF gelabelt ist. Es gibt eben nicht nur die vom ihm bemakelte Baller-SF. Und deshalb konnte ich mir den Verweis auf Julie Zeh nicht verkneifen.

Viele Grüße
Tobias
"Wir sind jetzt alle Verräter."
"Ha!", machte die alte Dame. "Nur wenn wir verlieren."

(James Corey, Calibans Krieg)

"Sentences are stumbling blocks to language."

(Jack Kerouac in einem Interview mit der New York Post, 1959)

"Na gut, dann nicht, dann bin ich eben raus
Ich unterschreib' hier nichts, was ich nicht glaub'
Na gut, dann nicht, nicht um jeden Preis
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(Madsen, Strophe 1 des Songs "Na gut dann nicht")
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#186 yiyippeeyippeeyay

yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 22 Februar 2012 - 15:45

Aber "Begeisterung" ist doch eine andere Qualität. Und die hat bei mir noch kein deutscher Roman ausgelöst.

Doch (bei mir): Herbert Rosendorfers Briefe in die chinesische Vergangenheit.

/KB

Yay! Fantasy-Reimerei Mitte August...
[..] Verzweiflung beschlich sie im Stillen.

Da ergriff eins der kleinsten das Wort:

"Wenn sich all unsere Wünsche erfüllen,

dann wünschen wir einfach mit Willen

die Wünsche-Erfüllung fort!"

Sie befolgten den Rat und von Stund an war

wieder spannend das Leben und heiter.

Die Kinder war'n froh wie vor Tag und Jahr

und vielleicht gar ein wenig gescheiter.

(BewohnerInnen der Stadt der Kinder, aus der "Geschichte vom Wunsch aller Wünsche", aus Die Zauberschule & andere Geschichten, Neuauflage im Thienemann-Verlag, S. 93, von Ende)


#187 Naut

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Geschrieben 22 Februar 2012 - 18:13

Hallo Naut,



ich habe keine Ideologie. Ich lese alles. Ich hatte aber den Eindruck, das Szameit bei seinem Bashing schlicht und einfach einen Teil des Marktsegments SF weglässt/verdrängt ... Nämlich den, der nicht mit SF gelabelt ist. Es gibt eben nicht nur die vom ihm bemakelte Baller-SF. Und deshalb konnte ich mir den Verweis auf Julie Zeh nicht verkneifen.

Viele Grüße
Tobias

Hallo Tobias,
um einer Ideologie auf den Leim zu gehen, muss man sie nicht unbedingt haben. ;)
Aber Du argumentierst ja gar nicht gegen meinen Einwand: Natürlich gibt es SF, di nicht als solche gelabelt wird. Juli Zeh ist da bei weitem nicht das einzige, nicht mal das beste Beispiel. Meine Anmerkung bezog sich aber darauf, dass Du mit Deinem (sicher verkürztem) Statement Gefahr läufst, denselben Fehler wie Szameit invers zu begehen: Bloß, weil ein Buch als "wertvoll" gebrandmarkt wurde, muss es noch nicht verkopft, langweilig oder bleischwer sein. Eine Reihe von Preisträgern (ich nannte Gibson) belegt das Gegenteil.

Und, Dirk, Begeisterung: Die ist individuell, das ist ja klar. Mich begeisterte zum Beispiel Arno Schmidts Endzeitromanze "Schwarze Spiegel".

Grüße!
Liest gerade: Atwood - Die Zeuginnen

#188 valgard

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Geschrieben 22 Februar 2012 - 18:29


Das sind alles sicher ganz gute Romane, ja.
Aber "Begeisterung" ist doch eine andere Qualität. Und die hat bei mir noch kein deutscher Roman ausgelöst.

Welcher Englisch sprachige denn der auch in Deutsch erschienen ist?

lothar
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#189 T. Lagemann

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Geschrieben 22 Februar 2012 - 18:35

Hallo Naut,


Hallo Tobias,
um einer Ideologie auf den Leim zu gehen, muss man sie nicht unbedingt haben. ;)
Aber Du argumentierst ja gar nicht gegen meinen Einwand: Natürlich gibt es SF, di nicht als solche gelabelt wird. Juli Zeh ist da bei weitem nicht das einzige, nicht mal das beste Beispiel. Meine Anmerkung bezog sich aber darauf, dass Du mit Deinem (sicher verkürztem) Statement Gefahr läufst, denselben Fehler wie Szameit invers zu begehen: Bloß, weil ein Buch als "wertvoll" gebrandmarkt wurde, muss es noch nicht verkopft, langweilig oder bleischwer sein. Eine Reihe von Preisträgern (ich nannte Gibson) belegt das Gegenteil.

Und, Dirk, Begeisterung: Die ist individuell, das ist ja klar. Mich begeisterte zum Beispiel Arno Schmidts Endzeitromanze "Schwarze Spiegel".

Grüße!


ich habe stets argumentiert, dass es SF fern der Labels gibt. Darauf basiert ja auch meine These, dass es möglicherweise gar keinen Umsatzrückgang bei SF und Fantasy gegeben hat. Die bislang verschwundenen 8% (noch fehlen ja die online Verkaufszahlen) können ja abgewandert sein in ungelabelte SF.

"wertvolle" bzw. "preisgekürte" Bücher halte ich mit mitnichten für verkopft, langweilig etc. - sollte dieser Eindruck entstanden sein, hoffe ich in hiermit beseitigt zu haben.

Viele Grüße
Tobias
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#190 Diboo

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Geschrieben 22 Februar 2012 - 18:41

Welcher Englisch sprachige denn der auch in Deutsch erschienen ist?

lothar


Ich weiß leider gar nicht, was alles so übersetzt wird, daher kann ich Dir die Frage ganz schlecht schlecht beantworten. Wahrscheinlich was von Reynolds, da bin ich mir zumindest über die Existenz einer deutschen Fassung sicher, da das der einzige Autor ist, den ich noch in Übersetzung lese.

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#191 valgard

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Geschrieben 22 Februar 2012 - 18:57

Ich weiß leider gar nicht, was alles so übersetzt wird, daher kann ich Dir die Frage ganz schlecht schlecht beantworten. Wahrscheinlich was von Reynolds, da bin ich mir zumindest über die Existenz einer deutschen Fassung sicher, da das der einzige Autor ist, den ich noch in Übersetzung lese.


Reynolds kenne ich und lese ich auch gerne.

Diamant von Brandhorst war doch ein begeisternder Roman.
Mehr haben mich die "Reynolds" auch nicht begeistert.

Ist aber schwierig!

Ich denke das mich früher Romane mehr "begeistert" haben, und sehr wahrscheinlich auch deswegen weil es damals Neuland für mich war.
Als ich die ersten Bücher selbst kaufte, habe ich die Auswahl öfters nach den Kriterien Preis/Seitenzahl gewählt.

lothar

Bearbeitet von valgard, 22 Februar 2012 - 20:28.

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#192 Lucardus

Lucardus

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Geschrieben 22 Februar 2012 - 19:08

Welcher Englisch sprachige denn der auch in Deutsch erschienen ist?

lothar

Mir persönlich fielen da:

Peter Watts - Abgrund
Neal Stephenson - Anathem

ein.
Beide haben ziemlich genau die Mischung aus Anspruch und Unterhaltsamkeit, die ein Roman haben muss, damit ich (!) beim Lesen Freude empfinde.
Goodreads: Ich lese gerade" (sorry, nur für "Mitglieder" sichtbar)
Wer mal reinschauen will: http://www.goodreads.com/

#193 Ming der Grausame

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Geschrieben 23 Februar 2012 - 17:59

Eventuell besteht schlicht und einfach nur ein Kausalzusammenhang zwischen den Niedergang der Science-Fiction und den moralischen Niedergang unseres westlichen Wertesystems?
„Weisen Sie Mittelmäßigkeit wie eine Seuche zurück, verbannen Sie sie aus ihrem Leben.“

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#194 simifilm

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Geschrieben 23 Februar 2012 - 18:08


Diesbezüglich hat nämlich Myra Çakan absolut recht: Science-Fiction ist immer ein Spiegelbild ihrer Zeit.


Das ist aber mal ein neuartiger und durch und durch origineller Gedanke. Da muss man wirklich erst einmal drauf kommen.

Bearbeitet von simifilm, 23 Februar 2012 - 18:09.

Signatures sagen nie die Wahrheit.

Filmkritiken und anderes gibt es auf simifilm.ch.

Gedanken rund um Utopie und Film gibt's auf utopia2016.ch.

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#195 Ming der Grausame

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Geschrieben 23 Februar 2012 - 18:17

Ja, beinahe so gut wie diese Erkenntnisse: „Wir leben nun einmal einer Zeit, in der Effekthascherei einen höheren Stellenwert als Qualität hat. Darüber kann man jammern, ändern wird man daran nichts. Als Science Fiction Autorin muss ich mich der Realität stellen, auch wenn das in diesem Kontext wie ein Oxymoron klingt. Fakt ist: Die Zeiten, in denen sich SF-Literatur sehr gut verkaufte, sind längst vorbei.“
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#196 methom

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Geschrieben 23 Februar 2012 - 20:09

So, die BSG-Diskussion finde ich zu interessant, um sie hier zu verstecken, daher geht sie jetzt dort weiter bitte!

Biom Alpha ist im Sonnensystem angekommen. Jetzt auf eigener Seite und auf Twitter @BiomAlpha


#197 Stormking

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Geschrieben 23 Februar 2012 - 20:19

Warum so weinerlich? Es ist doch nur eine (dringende) Empfehlung. Niemand hält Dir eine Knarre an den Kopf. Darüber hinaus halte ich die kategorische Trennung von "Film" und "Serie" für Bullshit. Das sind doch nur verschiedene Ausprägungen desselben Mediums. Zu sagen, man sei Cineast, sich aber gleichzeitig mit Händen und Füßen gegen TV-Serien zu wehren, ist albern. Vor allem heute, wo TV-Serien sowohl von der Machart als auch inhaltlich locker mit der großen Leinwand mithalten können und darüber hinaus aufgrund der längeren Laufzeit wesentlich komplexere Geschichten erzählen (was natürlich auch total in die Hose gehen kann). @methom: Sorry, ich war schon beim Verfassen dieses Beitrages. Kannst Du den bitte auch noch verschieben?

Bearbeitet von Stormking, 23 Februar 2012 - 20:22.


#198 valgard

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Geschrieben 23 Februar 2012 - 20:23


Das ist aber mal ein neuartiger und durch und durch origineller Gedanke. Da muss man wirklich erst einmal drauf kommen.


Spiegel der Zeit muß für mich nicht sein!
Und wenn dann ist es schwieriger mich zu erreichen.

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#199 Ming der Grausame

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Geschrieben 23 Februar 2012 - 20:24

Da dies hier eher nicht zum Battlestar-Galactica-Thread passt, poste ich es hier erneut:

Um jedoch wieder zum Ursprungsthema zurückzukommen: Auch Neal Stephenson ist nicht wirklich glücklich über die aktuelle Lage in der Science-Fiction.
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#200 simifilm

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Geschrieben 23 Februar 2012 - 20:28


Spiegel der Zeit muß für mich nicht sein!
Und wenn dann ist es schwieriger mich zu erreichen.


Alles, was eine Kultur produziert, ist ein Spiegel dieser Kultur. Aber das ist so banal, dass nur Ming es also grosse Erkenntnis verkauft.

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#201 valgard

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Geschrieben 23 Februar 2012 - 20:30

Da dies hier eher nicht zum Battlestar-Galactica-Thread passt, poste ich es hier erneut:

Um jedoch wieder zum Ursprungsthema zurückzukommen: Auch Neal Stephenson ist nicht wirklich glücklich über die aktuelle Lage in der Science-Fiction.


Ich würde mal sagen irgend wie hat Jeder irgend etwas über das er nicht glücklich ist!

Und ich gehe mal davon aus das ich viele gute SF Romane noch gar nicht gelesen habe.
Und damit meine ich schon erschienene.
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#202 Ming der Grausame

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Geschrieben 23 Februar 2012 - 20:39

Darüber hinaus halte ich die kategorische Trennung von "Film" und "Serie" für Bullshit.

Das Wort Cineast kommt nun einmal von Cinéma, was schlicht Kino bedeutet. Und Cineasten beschäftigen sich im Gegensatz zu anderen Filmkonsumenten, wie z.B. Kinogängern und Video-Liebhabern, eben auch für den zugehörigen Filmdiskurs. Seriendiskurse sind aber grundsätzlich gänzlich andersgeartet als Filmdiskurse, eben weil Serien keine monolithische Filme sind, daher ist diese Trennung durchaus stimmig.

Aber das ist so banal, dass nur Ming es also grosse Erkenntnis verkauft.

Darf ich dich darauf hinweisen, dass ich lediglich Myra Çakan paraphrasiert habe?
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#203 Trurl

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Geschrieben 23 Februar 2012 - 20:56

Holla, der BStG-Thread ist abgetrennt worden. Na gut dann muß ich meinen Beitrag auch teilen, der Rest ist im anderen Thread. Aber ich wollte noch zum Niedergang der SF etwas sagen. Mir geht mir der angebliche und viel beschworene Niedergang der SF allmählich auf den Senkel. Ich lese SF auch nicht erst seit Gestern und es gab seit dem SF-Boom in in den 70er und 80er Jahren, in periodischen Abständen immer wieder dieses Gejammer. Die SF spielt sich vielleicht zunehmend nicht mehr vornehmlich im Weltraum, auf fernen Planeten und der fernen Zukunft ab und wie bereits einige hier bemerkt haben, wird sie auch nicht mehr ausschließlich unter SF gelabelt. Im Moment besteht eine Tendenz, so mein Eindruck, dass "die" SF einen stärkeren Gegenwartsbezug und einen Hang zum Dystopischen entwickelt, wenn ich mir die Vielzahl an Titel, die in der näheren Zukunft angesiedelt sind, ansehe und die den Niedergang der westlichen Lebensweise beschwören. Die Ursache liegt möglicherweise im Gefühl oder in der Angst vieler Leute, dass in der Zukunft nicht mehr ausschließlich alles besser sein wird als heute. Und das dieses Lebensgefühl Auswirkungen auf die Literatur und die SF hat ist doch klar. Die Zukunft als Vision allgemeinen Fortschritts hat im Moment ausgedient. Aber das ist reiner Zeitgeist und kann sich jederzeit ändern, ebenso wie die Cyberpunk-Welle, die Vampirromanzen-Welle, oder die Steampunk-Welle und sämtlichen anderen Wellen die noch auf die Leser einschlagen werden. LG Trurl
»Schau dir diese Welt nur richtig an, wie durchsiebt mit riesigen, klaffenden Löchern sie ist, wie voll von Nichts, einem Nichts, das die gähnenden Abgründe zwischen den Sternen ausfüllt; wie alles um uns herum mit diesem Nichts gepolstert ist, das finster hinter jedem Stück Materie lauert.«

Wie die Welt noch einmal davonkam, aus Stanislaw Lem Kyberiade
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#204 Stormking

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Geschrieben 23 Februar 2012 - 21:05

[...] Cineasten beschäftigen sich [...] eben auch für den zugehörigen Filmdiskurs.

Soweit durchaus Zustimmung.

Seriendiskurse sind aber grundsätzlich gänzlich andersgeartet als Filmdiskurse, eben weil Serien keine monolithische Filme sind, daher ist diese Trennung durchaus stimmig.

Beweis durch Behauptung? Es tut mir leid, ich will das Thema nun wirklich nicht unnötig in die Länge ziehen, aber mir erscheint eine kategorische Trennung eben keineswegs stimmig sondern eher unnötig und in vielen Fällen schlichtweg unsinnig.

#205 simifilm

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Geschrieben 23 Februar 2012 - 21:25

Darf ich dich darauf hinweisen, dass ich lediglich Myra Çakan paraphrasiert habe?


Aber es war Dir ja offensichtlich wichtig genug, dass Du es angeführt hast.

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#206 Ming der Grausame

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Geschrieben 23 Februar 2012 - 21:35

und einen Hang zum Dystopischen entwickelt, wenn ich mir die Vielzahl an Titel, die in der näheren Zukunft angesiedelt sind, ansehe und die den Niedergang der westlichen Lebensweise beschwören. Die Ursache liegt möglicherweise im Gefühl oder in der Angst vieler Leute, dass in der Zukunft nicht mehr ausschließlich alles besser sein wird als heute. Und das dieses Lebensgefühl Auswirkungen auf die Literatur und die SF hat ist doch klar. Die Zukunft als Vision allgemeinen Fortschritts hat im Moment ausgedient.

Deswegen habe ich diese These aufgestellt, welche meiner Meinung nach fälschlicherweise ins Battlestar-Galactica-Thread ausgelagert wurde. Und nein, ich bin keinesfalls der Ansicht, dass es sich dabei um eine Zeitgeisterscheinung handelt, alleine schon, weil der moralische Niedergang des westlichen Wertesystems eine Tatsache ist. Die Zukunft liegt im ostasiatischen Raum, ergo werden auch die neuen Impulse bezüglich der Science-Fiction logischerweise auch von dort kommen. Allerdings kenne ich überhaupt keine Science-Fiction-Autoren aus dieser Hemisphäre. Und um es mal klarzustellen: Es geht mir dabei nicht um die Propagierung des Untergangs des Abendlandes oder dergleichen. Das Abendland wird es wohl auch in der Zukunft geben – es wird lediglich nicht mehr die Nabel der Welt sein.

Darf ich dich darauf hinweisen, dass ich lediglich Myra Çakan paraphrasiert habe?

Aber es war Dir ja offensichtlich wichtig genug, dass Du es angeführt hast.

Der Bezug zu Myra Çakan, einschließlich Link zum Telepolis-Artikel, stand aber unmittelbar vor dem Doppelpunkt. Wie hätte ich es IYO noch deutlicher zum Ausdruck bringen können?

//Edit: Ups! Link zur These vergessen...

Bearbeitet von Ming der Grausame, 23 Februar 2012 - 22:07.

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Geschrieben 23 Februar 2012 - 21:46

Beweis durch Behauptung? Es tut mir leid, ich will das Thema nun wirklich nicht unnötig in die Länge ziehen, aber mir erscheint eine kategorische Trennung eben keineswegs stimmig sondern eher unnötig und in vielen Fällen schlichtweg unsinnig.

Nein, bereits die schnöde Begrifflichkeit Film impliziert die dünne Folie Nitrozellulose, die zur Projektion im Dunkeln auf eine Bildwand notwendig ist. Fernsehen ist dagegen ein gänzlich andersgeartetes Medium. Es gibt Gemeinsamkeiten zwischen einen Seriendiskurs und ein Filmdiskurs, aber eben auch fundamentale Unterschiede. Serien sind z.B. höchst selten nur von einem Regisseur, ergo muss auch darauf eingegangen werden etc. pp.
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Geschrieben 23 Februar 2012 - 21:59

Und nein, ich bin keinesfalls der Ansicht, dass es sich dabei um eine Zeitgeisterscheinung handelt, alleine schon, weil der moralische Niedergang des westlichen Wertesystems eine Tatsache ist. Die Zukunft liegt im ostasiatischen Raum, ergo werden auch die neuen Impulse bezüglich der Science-Fiction logischerweise auch von dort kommen. Allerdings kenne ich überhaupt keine Science-Fiction-Autoren aus dieser Hemisphäre. Und um es mal klarzustellen: Es geht mir dabei nicht um die Propagierung des Untergangs des Abendlandes oder dergleichen. Das Abendland wird es wohl auch in der Zukunft geben – es wird lediglich nicht mehr die Nabel der Welt sein.


Okay darüber können wir reden. Aber das ist keine SF-Diskussion mehr.
Es wird immer vom Niedergang des westlichen Wertesystems geredet, dabei ist das doch kein Niedergang des Wertesystems an sich, die Werte bestehen doch weiterhin, sie sind notwendig und wir können sie nicht ablegen wie ein verschmutztes Hemd. Nein, der Niedergang besteht darin, dass sich die, bzw. der exponierteste Verteidiger dieses Wertesystems, die USA, sich ohne Not hat in die Defensive drängen lassen und sie diese Werte verraten hat.

Und ja, ich sehe ebenfalls den Aufstieg Chinas und der anderen asiatischen Völker im 21. Jhd. als unvermeidbar. Und das ist leider keine erfreuliche Aussicht. So wenig ich mich von Amerika bevormunden lassen will, von China dominiert zu werden ist mMn. viel schlimmer.

LG Trurl

Bearbeitet von Trurl, 23 Februar 2012 - 22:22.

»Schau dir diese Welt nur richtig an, wie durchsiebt mit riesigen, klaffenden Löchern sie ist, wie voll von Nichts, einem Nichts, das die gähnenden Abgründe zwischen den Sternen ausfüllt; wie alles um uns herum mit diesem Nichts gepolstert ist, das finster hinter jedem Stück Materie lauert.«

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Geschrieben 23 Februar 2012 - 22:04

Und das ist leider eine erfreuliche Aussicht.

Fehlt da ein 'k'?

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Geschrieben 23 Februar 2012 - 22:15

Es wird immer vom Niedergang des westlichen Wertesystems geredet, dabei ist das doch kein Niedergang des Wertesystems an sich, die Werte bestehen doch weiterhin, sie sind notwendig und wir können sie nicht ablegen wie ein verschmutztes Hemd. Nein, der Niedergang besteht darin, dass sich die, bzw. der exponierteste Verteidiger dieses Wertesystems, die USA, sich ohne Not hat in die Defensive drängen lassen und sie diese Werte verraten hat.

Nein, es geht auch darum, dass viele Staaten ganz andere Meinung z.B. bezüglich der Menschenrechte sind. Viele islamische Staaten erkennen die Menschenrechte nur für Moslems an, andere Staaten erkennen sie nur auf dem Papier an ansonsten aber überhaupt nicht etc. pp.
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