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Internet vor dem Aus?


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408 Antworten in diesem Thema

#91 Ming der Grausame

Ming der Grausame

    Evil Ruler of Mongo

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Geschrieben 01 Februar 2012 - 19:26

So, wie ich die Gesetze bisher verstanden habe, greifen sie nur bei begründeten Verdachtsmomenten.

Dann hast du sie schlicht falsch verstanden. ACTA ist ein geplanter multilateraler Handelsvertrag, der die schärfere zivil- und strafrechtliche Durchsetzung von Rechten an geistigem Eigentum zum Ziel hat, indem massiv in die Privatsphäre eingegriffen wird. Es werden dadurch Institutionen geschaffen, die zur weltweiten Durchsetzung von Internetsperren genutzt werden können und zwar unter Umgehung jeglicher Form der demokratischen Meinungsbildung. In Deutschland ist z.B. eine schwere Straftat erforderlich, um rechtsgemäß den kompletten Inhalt einer Kommunikation abzuhören. ACTA schreibt jedoch die prophylaktische Totalüberwachung vor.

Bearbeitet von Ming der Grausame, 01 Februar 2012 - 19:29.

„Weisen Sie Mittelmäßigkeit wie eine Seuche zurück, verbannen Sie sie aus ihrem Leben.“

Buck Rogers

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#92 valgard

valgard

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Geschrieben 02 Februar 2012 - 08:00


Während ich das hier geschrieben habe, waren Bots von Google und Alexa fleissig am mitlesen.
Hätte ich hier jetzt ernsthaft etwas privates eingestellt ... wer hätte mich beim Kampf für meine Privatsphäre mit der gleichen Kraft unterstützt?


Wer nichts zu Verbergen hat der könnte ja auch wenn es der Staat für sinnvoll hielte:
Seine Wohnung mit Abhöranlagen und Kameras ausstatten lassen.
Es wäre ja nur zu unserem Besten und zum eigenen Schutz.
Ich wäre mal gespannt wer das freiwillig machen ließe?

ACTA:
  • “Die Interessen der Rechteinhaber werden Meinungsfreiheit, Datenschutz und anderen fundamentalen Rechten übergeordnet.”, schreibt eine interessante Broschüre zum Thema.
  • Weiters steht dazu: “ACTA legt die Regulierung der Meinungsfreiheit in die Hände privater Unternehmen, da das Abkommen Dritte, wie zum Beispiel Internet-Provider, dazu verpflichtet Onlineinhalte zu überwachen, deren Rolle es nicht ist, über Meinungsfreiheit zu bestimmen.”
  • Außerdem sei es eine Gefahr für Innovationen: wenn man ständig in der Angst leben muss, eventuell ein bereits vorhandenes Produkt in irgendeiner Form auch unabsichtlich nachzuahmen und möglicherweise zu erweitern, und somit in der Gefahr ist, deshalb strafrechtlich verfolgt wird, wird man es früher oder später komplett sein lassen.
  • Ähnlich wie bei der Vorratsdatenspeicherung sollen also jegliche Bewegungen im Internet festgehalten und gespeichert werden. Doch während bei der VDS der Staat hinter der Überwachung stecken wird (das ist schon schlimm genug), sind es bei ACTA private Unternehmen. Die Frage nach dem Datenschutz muss also auch noch beantwortet werden.
  • Beliebte Netzwerke wie Twitter, Tumblr oder YouTube wären in ihrer jetzigen Form nicht mehr möglich. Und da Provider für die Vergehen ihrer Nutzer verantwortlich gemacht werden können, werden sie so dazu genötigt, bestimmte Seiten zu sperren und somit zu zensieren. Das wollen wir doch nicht, oder?

ACTA -- ein weltweites Abkommen -- könnte Konzernen erlauben, das Internet zu zensieren.

Es wurde von wenigen reichen Ländern und mächtigen Konzernen ausgehandelt und würde einen neuen, nicht gewählten, “ACTA-Ausschuss” ins Leben rufen, der es privaten Interessen erlauben würde, alles, was wir Online machen zu überwachen und drakonische Bußgelder -- oder gar Gefängnisstrafen -- gegen alle zu verhängen, die angeblich ihren Geschäften schaden

Ich bin ja auch daran interessiert das meine Bilder nicht einfach so verwendet werden können.

Zumindest erwarte ich eine Anfrage.
Aber eine Verschärfung der schon vorhandenen Gesetze muß es nicht geben.

Besonders das sie nur die Interessen der Konzerne vertreten.

lothar



FAQ: Das ACTA-Abkommen | tagesschau.de


www.tagesschau.de
Der Sturm im Netz gegen die US-Initiativen zum Schutz des Urheberrechts war massiv: Wikipedia schaltete sich einen Tag lang ab, Google trug einen Zensurbalken. Weitgehend unbemerkt wurde dagegen das Anti-Piraterie-Abkommen ACTA unterzeichnet. tagesschau.de erklärt, was es mit der Vereinbarung auf si...

  • • (Film) als nächstes geplant: Equi

#93 T. Lagemann

T. Lagemann

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Geschrieben 02 Februar 2012 - 10:59

Hallo zusammen, ja, hat denn wirklich jemand geglaubt, dass es einfach so hingenommen wird, dass munter Musik und Filme kopiert und ins Netz gestellt werden? Und jetzt ist das Jammern und Wehklagen groß, oooooh, meine Privatsphäre. Dass zuvor die Urheberrechte massiv verletzt worden sind, nee, schon klar, das ist bloß eine Lappalie. Und eh verdienen die Konzerne zu viel und sowieso ist im Zeitalter des Internets alles anders ... *gähn* Nee, liebe Netzgemeinde, niemand lässt sich einfach so sein Geschäft kaputt machen. Dass mit ACTA der Gegenschlag viel zu umfassend ausfällt, kann & darf nicht hingenommen werden. Die Justiz muss das letzte Wort haben, nicht der "Missfällt mir"-Button in irgendeiner Firmenzentrale. Aber wer das will, wer gegen die "Willkür" von Unternehmen ist, sollte selbst aufhören sich "willkürlich" das zu nehmen, was er haben will. Man kann nicht auf seine Rechte beharren, aber die der anderen mit Füßen treten. Viele Grüße Tobias
"Wir sind jetzt alle Verräter."
"Ha!", machte die alte Dame. "Nur wenn wir verlieren."

(James Corey, Calibans Krieg)

"Sentences are stumbling blocks to language."

(Jack Kerouac in einem Interview mit der New York Post, 1959)

"Na gut, dann nicht, dann bin ich eben raus
Ich unterschreib' hier nichts, was ich nicht glaub'
Na gut, dann nicht, nicht um jeden Preis
Ich gehöre nicht dazu, das ist alles was ich weiß"

(Madsen, Strophe 1 des Songs "Na gut dann nicht")
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#94 valgard

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Geschrieben 02 Februar 2012 - 11:13

Hallo zusammen,

ja, hat denn wirklich jemand geglaubt, dass es einfach so hingenommen wird, dass munter Musik und Filme kopiert und ins Netz gestellt werden?

Und jetzt ist das Jammern und Wehklagen groß, oooooh, meine Privatsphäre. Dass zuvor die Urheberrechte massiv verletzt worden sind, nee, schon klar, das ist bloß eine Lappalie. Und eh verdienen die Konzerne zu viel und sowieso ist im Zeitalter des Internets alles anders ... *gähn*

Nee, liebe Netzgemeinde, niemand lässt sich einfach so sein Geschäft kaputt machen.

Dass mit ACTA der Gegenschlag viel zu umfassend ausfällt, kann & darf nicht hingenommen werden. Die Justiz muss das letzte Wort haben, nicht der "Missfällt mir"-Button in irgendeiner Firmenzentrale. Aber wer das will, wer gegen die "Willkür" von Unternehmen ist, sollte selbst aufhören sich "willkürlich" das zu nehmen, was er haben will. Man kann nicht auf seine Rechte beharren, aber die der anderen mit Füßen treten.

Viele Grüße
Tobias



Du machst das selbe wie die Politik und die Konzerne:
Pauschal verurteilen!
Das letzte Worte könnte der Konsument haben der nicht jeden Mist kaufen würde der ihm vorgesetzt wird
Aber da hab ich meine Zweifel. Leider.

lothar
  • • (Film) als nächstes geplant: Equi

#95 T. Lagemann

T. Lagemann

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Geschrieben 02 Februar 2012 - 11:48

Hallo Lothar,



Du machst das selbe wie die Politik und die Konzerne:
Pauschal verurteilen!
Das letzte Worte könnte der Konsument haben der nicht jeden Mist kaufen würde der ihm vorgesetzt wird
Aber da hab ich meine Zweifel. Leider.

lothar


ich bin gegen ACTA und gegen die Selbstbedienungsmentalität eines Teiles der Netzgemeinde.

Du hast natürlich Recht, das letzte Wort hat der Konsument. Deshalb ist es gar nicht nötig, das Urheberrecht und die Vertriebswege zu ändern. Denn es ist ja nicht verboten, alternative Möglichkeiten zu nutzen. Also sollen die, die weg wollen von den Konzernen, doch konzernunabhängig produzieren und vertreiben. Und die Kunden können dann entscheiden, was sie haben wollen. Das ebook für 0,99 von Hans Müller oder das ebook für 4,99 von Hans Meier (erschienen im Megakonzern Verlag). Das ist zeitgemäßes Nutzen von web 2.0 - nicht "Wir müssen die Urheberrechte der Zeit anpassen"-Forderungen.

Das Internet ist da! Es kann mit Inhalten gefüllt werden. Von allen. Von Konzernen und Piraten. Von Hans Müller und Hans Meier. In so einer Welt wäre ACTA nicht nötig.

Viele Grüße
Tobias
"Wir sind jetzt alle Verräter."
"Ha!", machte die alte Dame. "Nur wenn wir verlieren."

(James Corey, Calibans Krieg)

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(Jack Kerouac in einem Interview mit der New York Post, 1959)

"Na gut, dann nicht, dann bin ich eben raus
Ich unterschreib' hier nichts, was ich nicht glaub'
Na gut, dann nicht, nicht um jeden Preis
Ich gehöre nicht dazu, das ist alles was ich weiß"

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#96 valgard

valgard

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Geschrieben 02 Februar 2012 - 11:59

Hallo Lothar,



ich bin gegen ACTA und gegen die Selbstbedienungsmentalität eines Teiles der Netzgemeinde.


Dito!


Du hast natürlich Recht, das letzte Wort hat der Konsument. Deshalb ist es gar nicht nötig, das Urheberrecht und die Vertriebswege zu ändern. Denn es ist ja nicht verboten, alternative Möglichkeiten zu nutzen. Also sollen die, die weg wollen von den Konzernen, doch konzernunabhängig produzieren und vertreiben. Und die Kunden können dann entscheiden, was sie haben wollen. Das ebook für 0,99 von Hans Müller oder das ebook für 4,99 von Hans Meier (erschienen im Megakonzern Verlag). Das ist zeitgemäßes Nutzen von web 2.0 - nicht "Wir müssen die Urheberrechte der Zeit anpassen"-Forderungen.

Das Internet ist da! Es kann mit Inhalten gefüllt werden. Von allen. Von Konzernen und Piraten. Von Hans Müller und Hans Meier. In so einer Welt wäre ACTA nicht nötig.

Viele Grüße
Tobias


Leider wird sich die Masse nicht von den Großen wegbewegen!

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#97 simifilm

simifilm

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Geschrieben 02 Februar 2012 - 13:04

Zu den angeblichen und tatsächlichen Folgen von ACTA kann ich diesen Artikel auf ArsTechnica empfehlen. ArsTechnica hat immer sehr kritisch über das Vorgehen der Medienkonzerne und Regierungen berichtet, macht in diesem Artikel aber klar, dass viele der kolportierten negativen Konsequenzen von ACTA nur wenig mit der Realität zu tun haben.

Signatures sagen nie die Wahrheit.

Filmkritiken und anderes gibt es auf simifilm.ch.

Gedanken rund um Utopie und Film gibt's auf utopia2016.ch.

Alles Wissenswerte zur Utopie im nichtfiktionalen Film gibt es in diesem Buch, alles zum SF-Film in diesem Buch und alles zur literarischen Phantastik in diesem.
 

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#98 My.

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Geschrieben 02 Februar 2012 - 14:51

ja, hat denn wirklich jemand geglaubt, dass es einfach so hingenommen wird, dass munter Musik und Filme kopiert und ins Netz gestellt werden?
Und jetzt ist das Jammern und Wehklagen groß, oooooh, meine Privatsphäre. Dass zuvor die Urheberrechte massiv verletzt worden sind, nee, schon klar, das ist bloß eine Lappalie. Und eh verdienen die Konzerne zu viel und sowieso ist im Zeitalter des Internets alles anders ... *gähn*
Nee, liebe Netzgemeinde, niemand lässt sich einfach so sein Geschäft kaputt machen.
Dass mit ACTA der Gegenschlag viel zu umfassend ausfällt, kann & darf nicht hingenommen werden. Die Justiz muss das letzte Wort haben, nicht der "Missfällt mir"-Button in irgendeiner Firmenzentrale. Aber wer das will, wer gegen die "Willkür" von Unternehmen ist, sollte selbst aufhören sich "willkürlich" das zu nehmen, was er haben will. Man kann nicht auf seine Rechte beharren, aber die der anderen mit Füßen treten.

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Zu den angeblichen und tatsächlichen Folgen von ACTA kann ich diesen Artikel auf ArsTechnica empfehlen. ArsTechnica hat immer sehr kritisch über das Vorgehen der Medienkonzerne und Regierungen berichtet, macht in diesem Artikel aber klar, dass viele der kolportierten negativen Konsequenzen von ACTA nur wenig mit der Realität zu tun haben.

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My.

Bearbeitet von My., 02 Februar 2012 - 14:51.


#99 Torwan

Torwan

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Geschrieben 02 Februar 2012 - 16:47

@Dirk: Ich habe in keinerlei Form die Kostenlos-Mentalität der Piraten oder die Knebelpolitik der RIAA/MPAA und Konsorten verteidigt, sondern einfach nur Tatsachen genannt. Der Vergleich mit der direkten Nachkriegszeit mag hinken, da die Motivation eine andere ist, aber ganz unpassend ist er nicht. Fakt ist, dass es einen gewaltigen Schwarzmarkt für Medien im Internet gibt und das beide Seiten gewichtige Argumente auf ihrer Seite haben, die man nicht einfach so vom Tisch wischen darf. Wenn man das macht, ändert man an der Situation nämlich nichts und die Dinge entwickeln sich eigenständig, meistens eher in Richtung "Verschärfung". Vielleicht kann ja ein anderes Beispiel helfen. Damals, vor langer Zeit (so um 1999 rum), fingen viele Leute am im Netz zu surfen. Klar, es war auch vorher schon da, aber zumindest in meinem Bekanntenkreis begann es zu fliegen (ich kam erst 2000 dazu). Damals gabs aber keine Flatrates, sondern nur Tarife auf Zeit oder Last. Ergebnis? Es gab einen riesigen Schwarzmarkt für Fake-Accounts, mit denen man kostenlos im Web surfen konnte. Es gab auch damals schon Kämpfe und Razzien dagegen, aber das Problem wurde erst durch die Einführung von Flatrates gelöst. Die Idee einer "Kulturflatrate" finde ich daher sehr interessant. Einen detaillierten Vorschlag kann ich dazu nicht machen, aber ich finde, dass dieses Argument viel zu wenig diskutiert wird. Leider. @Ming der Grausame: iTunes finde ich aus diversen Gründen nicht so toll, aber es stimmt, dass das ein Ansatz ist. Leider gibt es aber bei iTunes bei weitem nicht alles zu kaufen, was es in Tauschbörsen umsonst gibt. Das Angebot ist also zu klein, ganz abgesehen vom Apple-üblichen Krempel, der noch dazu kommt (anderes Thema).

#100 Gast_Dirk_*

Gast_Dirk_*
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Geschrieben 02 Februar 2012 - 17:49

Hallo Torwan.

Ich wollte nur deinen Vergleich widerlegen, dich aber nicht persönlich angehen.
Sorry, wenn das falsch rüberkam.

Ich bin ebenso gegen ACTA, wie es derzeit in Arbeit ist, und ich bin ebenfalls gegen die Kostenlosmentalität einiger Internetuser.

Was ich aber nicht verstehe ist
  • “Die Interessen der Rechteinhaber werden Meinungsfreiheit, Datenschutz und anderen fundamentalen Rechten übergeordnet.”, schreibt eine interessante Broschüre zum Thema.
Da doch bisher recht wenig Details über dieses Gesetz / Abkommen bekannt sind, woher dann diese Gewissheit? Die Diktaturen dieser Welt werden nicht auf ACTA warten, um ihren Tun weiterhin nachzukommen.


  • Weiters steht dazu: “ACTA legt die Regulierung der Meinungsfreiheit in die Hände privater Unternehmen, da das Abkommen Dritte, wie zum Beispiel Internet-Provider, dazu verpflichtet Onlineinhalte zu überwachen, deren Rolle es nicht ist, über Meinungsfreiheit zu bestimmen.”
Wie ich schon etwas weiter oben schrieb, werden wir schon jetzt von privatne Unternehmen im Netz beobachtet und ausgewertet. Wo aber durch ACTA plötzlich die Meinungsfreiheit tiefer beschnitten werden soll, als es in einigen Ländern bereits jetzt der Fall ist, erschliesst sich mir nicht.
  • Außerdem sei es eine Gefahr für Innovationen: wenn man ständig in der Angst leben muss, eventuell ein bereits vorhandenes Produkt in irgendeiner Form auch unabsichtlich nachzuahmen und möglicherweise zu erweitern, und somit in der Gefahr ist, deshalb strafrechtlich verfolgt wird, wird man es früher oder später komplett sein lassen.
Ein Produkt unabsichtlich nachzuahmen ... was habe ich darunter zu verstehen?

Ein bereits bestehendes Produkt steht nach meinem Rechtsgefühl unter der Ägidie des Erfinders / Produzenten. Wenn ich einen Roman schreibe möchte ich nicht, dass jemand anders darin rumfuhrwerkt. Gleiches gilt für Bilder, Musik, Filme, Rezepturen etc.
  • Ähnlich wie bei der Vorratsdatenspeicherung sollen also jegliche Bewegungen im Internet festgehalten und gespeichert werden. Doch während bei der VDS der Staat hinter der Überwachung stecken wird (das ist schon schlimm genug), sind es bei ACTA private Unternehmen. Die Frage nach dem Datenschutz muss also auch noch beantwortet werden.
Wieder das gleiche Argument wie schon zuvor im zweiten Punkt. Was machen denn all die Bots von Google, Alexa und Co?

Warum hat Anonymus noch nie eine Aktion gegen Bots der Suchmaschinen gestartet?
Diese Bots sammeln Daten, mit denen Werbung auf mich als Internetuser ganz individuell zugeshcnitten werden kann.
Ein Eingriff in meine Privatsphäre, denn wenn ich zum Beispiel regelmäßig auf amazon einkaufe, will ich auch nicht regelmäßig von denen Angebote erhalten, die mit den Worten beginnen: "Dass könnte Sie auch interessieren!"
Und nur weil ich vielleicht aus Recherchegründen via google regelmäßig nach chinesischen Hotels, Straßenkarten und ähnlichem schaue, will ich nicht mit Werbung für Chinarestaurants zugespamt werden.
Beides geschieht aber!
Auich ohne ACTA.
Da schnüffelt doch jemand wo ich wie lange und wie oft surfe!
Was geht die das an?
Warum verteidigt zum Beispiel Anonymus meine Privatsphäre da nicht ebenfalls so vehement?
  • Beliebte Netzwerke wie Twitter, Tumblr oder YouTube wären in ihrer jetzigen Form nicht mehr möglich. Und da Provider für die Vergehen ihrer Nutzer verantwortlich gemacht werden können, werden sie so dazu genötigt, bestimmte Seiten zu sperren und somit zu zensieren. Das wollen wir doch nicht, oder?
Was ist denn so überlebenswichtig an Twitter? Oder dem mir noch unbekannteren Tumblr? Kein Youtube mehr? Auch kein Weltuntergang, oder?

Welche Seiten könnten denn jetzt gesperrt werden?
Nach meinem Empfinden doch eigentlich nur die, die sich mit illegalen Angeboten beschäftigen, oder?
Ich bin hier wirklich verwirrt, denn so ganz erschließt sich mir dieser Argumentationsweg nicht.

Das ist es, was ich mit Hysterie bezeichne.
Den Untergang des freien Abendlandes prophezeien um die Massen zu mobilisieren, aber kaum wirkliche Substanz in der Hand zu haben oder vorweisen zu können.
Ich sage es gerne noch einmal:
Auch ich bin gegen ACTA, wie es in der derzeitigen Form versucht wird durchzuprügeln.
Aber mit derartigen Argumenten, wie sie hier teilweise genannt werden, spielt man seinem politischen Gegner nur in die Hände.

Wenn nur für zwei Tage weltweit, oder zumindest in weiten Teilen der Welt, plötzlich kein einziger illegaler Download mehr möglich wäre, oder wenn in einer konzertierten Aktion den entsprechenden Anbietern die Werbekunden ausgeblendet würden ... das wäre mal eine Maßnahme. Oder wenn Anonymus, wo es ja offenbar einige wahrhaft intelligente Menschen gibt, statt dem CIA-Server mal die drei größten Päderastennetzwerke angreifen würde.
So etwas würde zeigen, dass im Internet nicht nur Kostenlospiraten surfen, sondern auch Menschen, die das anders sehen und sich auch den Schattenseiten des Internets bewusst sind. Menschen, die ihre persönliche Freiheit für kostenlose Luxusartikel (und um die geht es ja größtenteils) eben nicht in den Vordergrund ihres Handelns stellen, wenn es um politische Debatten geht.
Sie wären plötzlich eine Größe, mit der man rechnen müsste und auf die man zählen könnte.

Aber bisher sehe und höre ich nur, dass man sich plötzlich keine Filme im Netz kostenlos ansehen / downloaden darf, gleiches für Musik und e-books. Ich sehe und höre nur von den gleichen Leuten, die ihre Verdauung twittern oder via Facebook ihre nächste Party ankündigen, dass sie um ihre Privatsphäre fürchten, während goolge & Co. schon seit Jahren fleissig persönliche Daten von diesen Leuten sammelt und sie an den Meistbietenden verhökert.

Das ist für mich paradox und logisch nicht nachvollziehbar.

LG

Dirk

Bearbeitet von Dirk, 02 Februar 2012 - 17:59.


#101 yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 02 Februar 2012 - 18:12

Was ich aber nicht verstehe ist [..]


  • Weiters steht dazu: “ACTA legt die Regulierung der Meinungsfreiheit in die Hände privater Unternehmen, da das Abkommen Dritte, wie zum Beispiel Internet-Provider, dazu verpflichtet Onlineinhalte zu überwachen, deren Rolle es nicht ist, über Meinungsfreiheit zu bestimmen.”

Musst du m.E. auch nicht verstehen, denn es ist laut dem Haupt-Ars-Technica-Artikel (s. Simons Link oben in der #97, und folge dem ersten größeren Link dort - "debunked ...") nicht mehr Teil von ACTA. Die A.T.-Artikel kritisieren, dass vielerorts Dinge angeprangert werden, die zumeist längst aus ACTA entfernt wurden; diesem Fehler scheint Tagesschau.de auch aufgesessen zu sein. Im erwähnten Hauptartikel stehen am Ende die Dinge weswegen - laut A.T. - ACTA wirklich zu kritisieren wäre...

/KB

Yay! Fantasy-Reimerei Mitte August...
[..] Verzweiflung beschlich sie im Stillen.

Da ergriff eins der kleinsten das Wort:

"Wenn sich all unsere Wünsche erfüllen,

dann wünschen wir einfach mit Willen

die Wünsche-Erfüllung fort!"

Sie befolgten den Rat und von Stund an war

wieder spannend das Leben und heiter.

Die Kinder war'n froh wie vor Tag und Jahr

und vielleicht gar ein wenig gescheiter.

(BewohnerInnen der Stadt der Kinder, aus der "Geschichte vom Wunsch aller Wünsche", aus Die Zauberschule & andere Geschichten, Neuauflage im Thienemann-Verlag, S. 93, von Ende)


#102 Gast_Dirk_*

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Geschrieben 02 Februar 2012 - 18:27

Ah, okay. Danke dir, Yip Eingefügtes Bild

Mein Englisch is not the yellow of the egg, weshalb es etwas dauern wird, bis ich da durch bin ;)
Aber da mich diese Thematik als Internentnutzer ja auch trifft, werde ich mich da beizeiten durchkämpfen.

Dennoch frage ich mich, ob solche Argumente, wie sie auch hier ins Feld geführt werden, sinnvoll sind.
Das ist nämlich mein Kritikpunkt an unserer Seite der Verbindung ins Netz, ohne dass ich die andere Seite nicht ebenfalls mit Skepsis beobachte.

LG

Dirk :)

#103 simifilm

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Geschrieben 02 Februar 2012 - 20:22

Wie's der Zufall will, bin ich heute und morgen auf einer Tagung zum Thema Freiheit. Heute Nachmittag wurde in einem Vortrag betont, dass neben der politischen Freiheit das "private Recht auf Geheimnis" ein integraler Bestandteil des modernen Freiheitsbegriffes ist. Schien mir irgendwie passend für diesen Thread …

Signatures sagen nie die Wahrheit.

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#104 Drakhon

Drakhon

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Geschrieben 02 Februar 2012 - 22:30

Was ist denn so überlebenswichtig an Twitter? Oder dem mir noch unbekannteren Tumblr? Kein Youtube mehr? Auch kein Weltuntergang, oder?

Klar kann man sagen, ohne Internet wärs auch kein Weltuntergang, schließlich ist die Menschheit den größten Teil ihrer Geschichte ohne Internet ausgekommen. Aber gerade Twitter spielte im vergangenen Jahr schon eine erhebliche Rolle gerade beim arabischen Frühling. Da war Twitter eines der wenigen Mittel mit denen die Leute in den betroffenen Ländern auf die Misstände aufmerksam gemacht haben oder sich zu protesten organisiert haben. Insofern würde ich schon sagen, Twitter kann sehr wichtig sein.

Bei Youtube würde ich nun auch nicht behaupten, dass da nun besonders viel illegale Inhalte sind. Stattdessen findet man viel lustiges, schönes oder informatives dort. Ob das nun die populären Katzenvideos sind, oder Vorlesungen von Universitäten, bis hin zu Vorträgen auf Konferenzen.

... Oder wenn Anonymus, wo es ja offenbar einige wahrhaft intelligente Menschen gibt, statt dem CIA-Server mal die drei größten Päderastennetzwerke angreifen würde.


Auch derartiges gab es schon. Hier 2 Berichte dazu.
http://arstechnica.c...tor-network.ars
http://www.n-tv.de/p...cle4556856.html

Also ja, auch Anonymous beschränkt sich nicht nur auf die eher kindischen Aktionen in denen Regierungsserver abgeschossen werden sondern macht gelegentlich was sinnvolles.

Grundsätzlich muss man bei der Argumentation gegen ACTA natürlich aufpassen, dass man dabei auch Argumente vorbringt die stimmen und darf das ganze nicht mit SOPA vermengen. Das ist bei einem doch recht umfangreichen Abkommen bei dem das meiste hinter verschlossenen Türen ausgehandelt wurde und einiges bewusst vage gehalten ist wohl auch nicht ganz so einfach. Interessant dazu ist vielleicht dieser Eintrag:
http://www.internet-...berechtigt.html

Bearbeitet von Drakhon, 02 Februar 2012 - 22:33.


#105 Drakhon

Drakhon

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Geschrieben 03 Februar 2012 - 00:25

Gerade bin ich noch auf einen Text aufmerksam geworden in dem die slowenische Botschafterin in Japan (die für ihr Land ACTA unterschrieben hat) sich für diese Unterschrift entschuldigt. Sie meint darin, sie wäre mit der Unterschrift zwar ihrem beruflichen Pflichten nachgekommen, weil sie den Instruktionen der slowenischen Regierung nachkam, hätte aber ihre Bürgerpflichten dabei vernachlässigt. Quelle: http://metinalista.s...-i-signed-acta/

#106 valgard

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Geschrieben 03 Februar 2012 - 05:22

Gerade bin ich noch auf einen Text aufmerksam geworden in dem die slowenische Botschafterin in Japan (die für ihr Land ACTA unterschrieben hat) sich für diese Unterschrift entschuldigt. Sie meint darin, sie wäre mit der Unterschrift zwar ihrem beruflichen Pflichten nachgekommen, weil sie den Instruktionen der slowenischen Regierung nachkam, hätte aber ihre Bürgerpflichten dabei vernachlässigt.

Quelle:
http://metinalista.s...-i-signed-acta/


http://www.internet-...gen-sollte.html
"

ACTA stärkt vielmehr erneut in sehr einseitiger Weise die Interessen der Content-Industrie ..."



http://brunokramm.wo...ta_sop/<br /> "Um Urheberrechtsverletzungen durchsetzen zu können, sollen über ACTA auch Internetprovider für die Filesharingverstösse ihrer Kunden verantwortlich gemacht werden. Die Überwachung des Datenverkehrs widerspricht nicht nur den elementarsten Regeln des Datenschutzes und gefährdet den Schutz der individuellen Persönlichkeit – Es greift tief in die soziale und normative Struktur des Internets ein: Links, Zitate und privater Datenverkehr im Freundeskreis werden so zum Straftatsbestand und eine umfassende Vorratsdatenspeicherung aller User Aktivitäten im Netz zur restriktiven Durchsetzung des geltenden Urheberrechts legitimiert. Die Contentprovider werden selbst verpflichtet, nach illegalen Links und Inhalten bei ihren gehosteten Seiten Ausschau zu halten."

Was sind aber illegale Links?
Könnte ein Link zu einem Buch oder dem Cover illegal sein? Weil der Rechteinhaber ist man ja nicht.geahndet werden?

Was genau außer jetzt mal Raubkopien soll da kontrolliert und geahndet werden?

Alles sehr schwammig das Ganze.
Die Kontrolle könnte die Internetprovider mehr kosten und wer zahlt die Zeche am Ende?
Am Ende wären wir Alle betroffen und sei es nur durch höhere Beiträge.

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#107 yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 03 Februar 2012 - 08:14

Die Überwachung des Datenverkehrs

... zumindest durch Provider ist nicht mehr Teil von ACTA - s. meinen letzten Post oben.

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[..] Verzweiflung beschlich sie im Stillen.

Da ergriff eins der kleinsten das Wort:

"Wenn sich all unsere Wünsche erfüllen,

dann wünschen wir einfach mit Willen

die Wünsche-Erfüllung fort!"

Sie befolgten den Rat und von Stund an war

wieder spannend das Leben und heiter.

Die Kinder war'n froh wie vor Tag und Jahr

und vielleicht gar ein wenig gescheiter.

(BewohnerInnen der Stadt der Kinder, aus der "Geschichte vom Wunsch aller Wünsche", aus Die Zauberschule & andere Geschichten, Neuauflage im Thienemann-Verlag, S. 93, von Ende)


#108 My.

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Geschrieben 03 Februar 2012 - 10:34

... zumindest durch Provider ist nicht mehr Teil von ACTA - s. meinen letzten Post oben.

Das ist immer das Problem. Die Sachen, die längst kein Thema mehr sind, haben sich längst in den Hirnen festgehakt und werden immer wieder als Argument gegen irgendetwas ins Feld geführt.
Es gibt mit Sicherheit auch positive Aspekte an ACTA & Co., aber niemand macht sich die Mühe, sie einfach einmal zu benennen und auszuführen. Das ist wie mit dem Rauchen aufhören - überall bekommt man nur zu lesen, was die Raucherei mit dem menschlichen Körper schlimme Dinge anstellt; die eine Veröffentlichung, die damals 2004, als ich aufhören konnte (dank dieser), aufzeigte, was sich nach dem Rauchen an positiven Entwicklungen abspielt, fand ich so oder ähnlich nie wieder.

My.

Bearbeitet von My., 03 Februar 2012 - 10:36.


#109 Drakhon

Drakhon

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Geschrieben 03 Februar 2012 - 10:41

Das ist immer das Problem. Die Sachen, die längst kein Thema mehr sind, haben sich längst in den Hirnen festgehakt und werden immer wieder als Argument gegen irgendetwas ins Feld geführt.


Das Problem kommt meiner Meinung nach aber von der Art und Weise wie ACTA entstanden ist. Geheimverhandlungen mit Lobbyisten hinter verschlossenen Türen. Dann sind Entwürfe an die Öffentlichkeit durchgesickert. Diese Entwürfe wurden dann wohl wieder hinter verschlossenen Türen modifiziert. Da braucht sich niemand mehr wundern wenn vor lauter Geheimnistuerei am Ende kaum jemand mehr durchblickt was nun aktuell ist und was nicht.

#110 My.

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Geschrieben 03 Februar 2012 - 11:16

Das Problem kommt meiner Meinung nach aber von der Art und Weise wie ACTA entstanden ist. Geheimverhandlungen mit Lobbyisten hinter verschlossenen Türen. Dann sind Entwürfe an die Öffentlichkeit durchgesickert. Diese Entwürfe wurden dann wohl wieder hinter verschlossenen Türen modifiziert. Da braucht sich niemand mehr wundern wenn vor lauter Geheimnistuerei am Ende kaum jemand mehr durchblickt was nun aktuell ist und was nicht.

Ja, das mag sein, ist aber nicht der alleinige Grund. "Stuttgart 21" war z.B. lange Jahre über durchaus transparent und für alle zugänglich, was das Projekt anging, aber die meisten, die sich heute als Betroffene ausgeben, hat es erst interessiert, als es "hip" wurde, dagegen zu sein. (Ja, das ist eine tendenziöse Darstellung, aber so sieht es für einen Außenstehenden - mir ist "Stuttgart 21" wurscht - aus.)

My.

#111 MoiN

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Geschrieben 03 Februar 2012 - 12:38

Urheberrecht: Hollywood-Studios des Filesharings überführt

Zitat:

"Mitarbeiter der großen Hollywood-Studios NBC Universal, Sony Pictures und Fox Entertainment wurden auf frischer Tat beim Verstoß gegen die Urheberrechtsgesetze ertappt, deren Einhaltung die Unternehmen so aggressiv fordern, wie torrentfreak.com berichtet. Auch Angestellte einer holländischen Rechteverwertungsgesellschaft und einer US-Kirche haben sich augenscheinlich an verbotenen Früchten gelabt."

Wie war das noch gleich mit den Pharisäern? Eingefügtes Bild

Die Site unwatched.org hält noch mehr Interessantes bereit (Zitat von dort)

Bearbeitet von MoiN, 03 Februar 2012 - 12:43.

πάντα ῥεῖ

 

Büchermarkt ...druckfrisch...dlr lit  ...Verena ... Dana ...swrwi ...brwi ..   .A I N


#112 Drakhon

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Geschrieben 03 Februar 2012 - 13:03

Wie das immer so ist, gelten Gesetze natürlich nur für die Anderen. Genau wie vor einer Weile beim CDU Abgeordneten Kauder, der ein Three-Strikes Modell gefordert hat, dann aber selbst einiger verstöße gegen das Urheberrecht auf seiner Seite überführt wurde. Und ich erinnere mich auch noch dunkel an einen ähnlichen Fall der schon etwas länger zurück liegt.

#113 valgard

valgard

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Geschrieben 04 Februar 2012 - 12:57

http://brunokramm.wo...ommt-nach-acta/

"Bereits die Bufferung von urheberrechtlich geschützten Werken soll demnach ein zu ahndendes Vergehen darstellen. Darunter fällt dann sogar das zufällige Öffnen von sogenannten Popups im Browserfenster oder das Anhören eines Webradios, welches vielleicht zufällig unlizensierte Audiostreams beinhaltet."
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#114 jeamy

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Geschrieben 05 Februar 2012 - 11:00

What is ACTA (Deutsche Synchron Version)
http://www.youtube.c...d&v=yWqta3S9vcc

http://www.unwatched.org/

ACTA: Viel Geschrei um nichts? Jurist Jens Ferner im Interview
http://www.gulli.com...view-2012-02-04

Bearbeitet von jeamy, 05 Februar 2012 - 11:17.

mostly harmless
jeamy

cropped-ws13-e1318926262753.jpg
»Das Leben ist das Resultat einer unvollkommenen Natur.«

Die Traumvektor Tetralogie ist kein Science-Fiction-Roman
»Morgen seid ihr alle tot. Denn sie kommen!«
Monsterseelen


#115 valgard

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Geschrieben 05 Februar 2012 - 11:38

What is ACTA (Deutsche Synchron Version)
http://www.youtube.c...d&v=yWqta3S9vcc

http://www.unwatched.org/

ACTA: Viel Geschrei um nichts? Jurist Jens Ferner im Interview
http://www.gulli.com...view-2012-02-04



Nichts Genaues weiß Keiner!?

"Lars Sobiraj: Sehen Sie unsere Freiheit durch ACTA bedroht?
Jens Ferner: Weniger durch ACTA konkret als vielmehr durch den Geist, der ACTA und die aktuelle Politik insgesamt kennzeichnet. Ich sehe die eindeutige Tendenz, die in ACTA zwischen den Zeilen zu lesen ist, Provider "in die Pflicht" zu nehmen sowie Kommunikation insgesamt zu überwachen und zu filtern. Eine unter solchen Umständen stattfindende Kommunikation könnte man unmöglich noch als "Frei" bezeichnen."


Bedroht?


Eher Verar..t oder Übergangen oder zu wenig Informiert, aber nicht nur von ACTA!


lothar



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#116 valgard

valgard

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Geschrieben 10 Februar 2012 - 12:42

Copyright auf Facebook - Was droht beim Verstoß?

Später geht es dann auch um ACTA:
"Das geltende deutsche Urheberrecht ist in aller Regel fair: Wer geschützte Bilder oder Inhalte nach einer Mahnung sofort löscht, hat in den meisten Fällen nichts zu befürchten. Allerdings droht diesem Gesetz bald eine Verschärfung: Ähnlich wie der amerikanische Gesetzesvorschlag SOPA soll mit ACTA auch in Europa bald eine vergleichbare Kontrollmaßnahme für das Internet umgesetzt werden. Als Folge würden Internetanbieter selbst für die Aktivitäten ihrer Kunden haften müssen, was vermutlich zu einer erhöhten Überwachung der Internetaktivitäten seitens der Provider führen würde. Da ist es nicht ganz abwegig zu denken, dass auch ungeschützte Inhalte in naher Zukunft einer übervorsichtigen Zensierung zum Opfer fallen könnten."


Mit dem bestehenden Gesetz hab ich keine Probleme!
Aber eine Verschärfung muß nicht sein.

lothar
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#117 methom

methom

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Geschrieben 10 Februar 2012 - 12:55

Das geltende deutsche Urheberrecht ist in aller Regel fair: Wer geschützte Bilder oder Inhalte nach einer Mahnung sofort löscht,

Gerade das deutsche Abmahnwesen ist doch nun alles andere als fair. Im Prinzip mag das ein faires Instrument sein können, aber in seiner heutigen Nutzung muss man doch jederzeit Angst haben, wegen einer falsch ermittelten IP-Adresse mehrere Tausend Euro zahlen zu müssen.

Biom Alpha ist im Sonnensystem angekommen. Jetzt auf eigener Seite und auf Twitter @BiomAlpha


#118 valgard

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Geschrieben 10 Februar 2012 - 13:47

Wie wärs den wenn jeder Bürger jeden Monat eine Pauschale von 200 Euro für etwaige begangene oder zukünftige Vergehen, Verstöße ... zahlen würde?
Der Staat hätte viel Verwaltungsarbeit gespart und die marode Kasse wird auch wieder gefüllt.

lothar


Deutschland unterzeichnet ACTA vorerst nicht

www.heise.de
Das Auswärtige Amt hat die bereits erteilte Weisung zur Signierung des umstrittenen Anti-Piraterie-Abkommens nach Informationen der Nachrichtenagentur dpa wieder zurückgezogen.

Ob die Betonung auf Vorerst liegt?

---------

Von CAMPACT:
"Mit ACTA sollen Internetprovider künftig für Urheberrechtsverletzungen der Internetnutzer haften - etwa wenn diese illegale Inhalte aus dem Internet downloaden oder mit anderen teilen. Um nicht haften zu müssen, müssten die Internetprovider Datenströme überwachen und zu Zensoren werden, die Inhalte löschen und Internetseiten sperren. Es wäre das Ende des freien Internets. Private Firmen würden im Internet Polizeiaufgaben wahrnehmen - ohne rechtsstaatliche Kontrolle.

Die einzelnen Bestimmungen des Abkommens sind so vage gehalten, dass sie Grundrechte einschränken und zu einer Art privatisierten Zensur im Internet führen können. Namhafte europäische Juristen warnen deshalb eindringlich vor dem Abkommen.
Zugegeben: Die Frage, wie geistiges Eigentum im digitalen Zeitalter geschützt werden kann, ist nicht leicht zu beantworten. Doch alle Internetnutzer unter Generalverdacht zu stellen und zu überwachen ist der falsche Weg. Auch beim Kampf gegen Urheberrechtsverletzungen und Produktpiraterie darf die Freiheit nicht auf der Strecke bleiben! "

Die Meisten die gegen ACTA sind sind nicht gegen das Urheberrecht!
Es geht mir mehr um diesen Generalverdacht!

Bearbeitet von valgard, 10 Februar 2012 - 14:03.

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#119 yiyippeeyippeeyay

yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 10 Februar 2012 - 15:23

Von CAMPACT:
"Mit ACTA sollen Internetprovider künftig für Urheberrechtsverletzungen der Internetnutzer haften - etwa wenn diese illegale Inhalte aus dem Internet downloaden oder mit anderen teilen. Um nicht haften zu müssen, müssten die Internetprovider Datenströme überwachen und zu Zensoren werden, die Inhalte löschen und Internetseiten sperren. Es wäre das Ende des freien Internets. Private Firmen würden im Internet Polizeiaufgaben wahrnehmen - ohne rechtsstaatliche Kontrolle.

Ich zitiere jetzt einfach mal kommentarlos aus dem von mir (in #101 oben) erwähnten Ars-Technica-Hauptartikel wogegen man in ACTA sein kann, und wogegen nicht (!):

Claim: "ISPs will be required to constantly check that no copyrighted material, or links to copyrighted material, are found on their servers... Even parts of sentences could be protected and made prescripted by copyright."

Reality: These claims come from a video that was produced by Anonymous; while the group's many "members" are concerned about censorship and copyright maximalism, the video itself is full of erroneous claims. The video has been embedded by outlets that should know better, like The Atlantic, and it has been viewed half a million times.

For the record, nothing in ACTA appears to require sites to constantly monitor user-generated material for infringing material.


/KB

Yay! Fantasy-Reimerei Mitte August...
[..] Verzweiflung beschlich sie im Stillen.

Da ergriff eins der kleinsten das Wort:

"Wenn sich all unsere Wünsche erfüllen,

dann wünschen wir einfach mit Willen

die Wünsche-Erfüllung fort!"

Sie befolgten den Rat und von Stund an war

wieder spannend das Leben und heiter.

Die Kinder war'n froh wie vor Tag und Jahr

und vielleicht gar ein wenig gescheiter.

(BewohnerInnen der Stadt der Kinder, aus der "Geschichte vom Wunsch aller Wünsche", aus Die Zauberschule & andere Geschichten, Neuauflage im Thienemann-Verlag, S. 93, von Ende)


#120 Gast_Dirk_*

Gast_Dirk_*
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Geschrieben 10 Februar 2012 - 15:57

Die Meisten die gegen ACTA sind sind nicht gegen das Urheberrecht!
Es geht mir mehr um diesen Generalverdacht!


Bei allem Verständnis, und auch aller Skepsis gegenüber ACTA, aber die MEISTEN sind eben nicht ALLE.
Gibt es hier belastbare Zahlen, die über Lippenbekenntnisse hinausgehen?
Nichts ist leichter, als sich hinter einer Gruppe zu verstecken, deren Mitglieder sich aber niemals freiwillig als aktive Mirglieder outen würden, und die lieber aus dem Hintergrund / Untergrund heraus agiert.

Was die Zensur betrifft so glaube ich, dass keine Diktatur der Welt erst auf ACTA oder ähnliche Abkommen wartet, bis sie die Freiheit oder den Internetzugang in ihrem Land beschneidet.
Dieser Vorwurf ist reine Augenwischerei.

Und zum Generalverdacht wiederhole ich nochmals meine "Bedenken" was Zollkontrollen betrifft, die Abfertigungszeremonie am Flughafen, Blitzer- und allgemeine Verkehrskontrollen ...

Ich bin immer noch skeptisch gegenüber ACTA und ich frage mich nach wie vor, wie es umgesetzt werden soll. Aber diese Panikwelle, die immer wieder mit falschen oder nicht mehr aktuellen Argumenten angetrieben wird, halte ich nach wie vor nicht für zielführend.


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