Wie wär´s zum Beispel mit Antworten auf DIESE Liste:
Ich versuch's mal.
-Arkon T-Stahl
Das wäre ein Fall von "multiversellem Fehlschluß". Das PRNEOversum ist nicht das PRversum. Über Arkonstahl bei NEO wissen wir ziemlich genau nüscht. Daß Arkon-T-Stahl aus dem PRversum gegen herkömmliche Sprengstoffe immun ist, hat für die NEO-Serie null Aussagekraft.
-Eine Megatonne (wahrscheinlich Vergleichs-TNT
)
Jupp, das ist ein
factual error. (Allerdings kann ich mich nicht mehr daran erinnern, in welchem Zusammenhang eine solche Detonation stattfand...
)
-Arkon-Roboter und Wüstenstaub
Hajo, siehe Arkonstahl.
I.a. gilt allerdings bei irdischer Technik: Je raffinierter, desto weniger robust.
(Fairerweise muß man natürlich sagen, daß Allzweckroboter - ob nun arkonidischer oder sonstwelcher Herkunft - entsprechend robust gebaut werden sollten. Tendenz also: Nachlässigkeit des Autors / Expokraten.)
-Arkon-Raumer und das Nichts
Hmmm...
Hmmm...
Ich hab' jetzt noch nicht genau drüber nachgedacht, aber... spricht denn etwas
gegen diese Bauweise?
(Außer, daß die Kugelraumer im PRversum nicht so gebaut waren...)
Die Erklärung für den Leerraum ist mir jetzt auch nicht mehr präsent. War diese schwachsinnig?
Hier neige ich erstmal zum Achselzucken. Ich habe kein Problem damit, daß Kugelraumer "leer" sind.
(
Womit ich ein Problem hatte, war das Kugeldicken- und Durchmesserdebakel im selben Band, das aus einer 800m-Kugel eine 1500m-Kugel machte.
)
-Arkon-Gerätschaften
Das ist zu unkonkret um drauf eingehen zu können.
-Dumme Protagonisten
Dumm ist der der dummes tut.
Nun muß man aufpassen, wer wie dumm handelt. Ist es der Charakter, der eine im Storyrahmen dumme, aber nachvollziehbare Entscheidung trifft?
(Ich würde Rhodans berüchtigten Kniefall dazuzählen, der mir wirklich nicht sauer aufgestoßen ist. Er paßte zu Rhodan, wie er beschrieben wurde. Zum Rhodan Scheerscher Prägung mochte das nicht gepaßt haben, aber zum NEO-Rhodan schon. War der Kniefall fragwürdig, kritisierbar? Ja, freilich. Aber davon lebt Literatur, daß Protagonisten (nachvollziehbar!) Entscheidungen treffen, die mitunter nicht optimal sind.)
Oder ist es der Autor, der seine Figur aus heiterem Himmel und nur schlecht getarnt eine Handlung begehen läßt, nur um das zu erreichen, was er wollte.
(Manolis Transmittergang ist hier das Beispiel schlechthin. Auch Rhodans "Wir-müssen-unbedingt-jetzt-sofort-nach-Arkon" gehört dazu - wobei man
diesen Schritt hätte (besser) erklären können.)
An sich ist das Vollidioten-Urteil, glaube ich, zu pauschal. Auch hier muß man konkreter werden.
-Mutanten
Das ist ja erstmal gar nicht schlimm, daß Mutanten so gut wie nichts mehr können. Es liegt absolut im Ermessensspielraum der Serienschöpfer, die Stärke und Präsenz von Mutanten zu regeln. Da gibt es erstmal wenig zu
kritisieren. ("Ich will mehr / weniger bzw. stärkere / schwächere Mutanten." ist bestenfalls die Äußerung eines (Lese-)Wunsches, keine Kritik.)
Was
nicht geht, das ist Inkonsistenz.
Mir am präsentesten ist hier, daß Tschubai und Kakuta beim Absturz über Ferrol(?) es schafften, alle relevanten Leute aus dem abstürzenden Raumschiff sicher an die Oberfläche zu teleportieren, wo sie vorher kaum 50m geradeaus springen konnten, ohne nah am Erschöpfungstod zu sein. Das ist aber im Serienverlauf, glaube ich, besser geworden.
Ich bin sicher kein Freund von Para-Blöcken - aber als Erklärung für das Verstärken bestimmter Kräfte im richtigen Moment
funktionieren sie immerhin.
Was bleibt?
Was sollten die Macher auf DIESE Liste antworten?
Die meisten der Vorwürfe sind sehr
unkonkret.
Einige sind nichts weiter als Geschmacksbekundungen ("Mutanten können so gut wie nichts mehr").
(Auch die "PR ist eine Weichwurst"-Kritik gehört zunächst dazu. Man kann zu einem Rundumschlag gegen "Überhelden" dieses moralischen Formats ausholen und darlegen, wie dieses Heldenkonzept von vorgestern, unrealistisch oder billig ist. Das ist dann aber eine generelle Kritik an einer bestimmten Art des Erzählens. Zudem bin ich in diesem Forum einer solchen Kritik noch nicht begegnet. Eigentlich regen sich die meisten nur darüber auf, daß sie "ihren" harten, zupackenden Perry von anno dunnemals nicht mehr wiedererkennen.)
Ich neige dazu, Kritikaster hier zuzustimmen.
Wobei ich allerdings ausdrücklichst das NNNNNNNNNNNNGF miteinbeziehen möchte.
Und womöglich noch alle anderen Foren, in denen PR diskutiert wird.
Natürlich verleitet mich sowas wieder zu einer These!
Ich würde sagen, das liegt zweifach in der Natur der Sache!
Was soll das heißen?
Nun, einerseits geht es um die
Leser.
Wie wird ein Heftroman im allgemeinen gelesen?
Gründlich? Wort für Wort? Nimmt man sich Zeit, schmeckt man den Sätzen nach?
Oft genug wird quergelesen, wird nebenbei noch irgendwas anderes gemacht, wird
schnell und
unaufmerksam gelesen.
Das reicht meistens, um the gist mitzubekommen. Aber das war's dann auch.
Platz für's Detail ist zumeist nicht.
Das liegt andererseits aber auch an den
Machern!
Die Kümmern sich um die Details genausowenig wie ihre Leser.
Denn sie schreiben Heftromane! Die sollen sich schnell nebenher lesen lassen.
Da kann man nicht riskieren, daß der Leser über komplexe Schachtelsätze oder hochkomplexe Handlungen stolpert.
Also hält man sich an einfache, bewährte Handlungsmuster, einfache, bewährte Charakterschablonen und einfache, bewährte Sprache.
Wenn also Autoren für eine Zielgruppe schreiben, die sich größtenteils gar keine großen Gedanken über das Gelesene machen
möchte - dann schreiben sie natürlich auch etwas, worüber man sich gar nicht erst groß Gedanken machen
kann. Geht schneller und ist einfacher. (Interessanterweise wird dadurch gar nicht die Frage berührt, ob die Autoren überhaupt
in der Lage wären, etwas "schwerere Kost" zu schreiben.)
Das ist der Teufelskreis der Schemaliteratur!
Bearbeitet von Echophage, 18 Oktober 2012 - 18:27.