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Von Stärken und Schwächen


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178 Antworten in diesem Thema

#31 Arl Tratlo

Arl Tratlo

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Geschrieben 28 April 2013 - 19:53

Aber kommen wir zum 2200 Zyklus. Mein persönliches Armageddon der meinen Spass an PR fundamental zerstörte.


In der Tat würde ich den Bruch genau bei 2200 verorten (wir sind also bereits mittendrin im 21. Jahrhundert; nix mit "Milleniumseffekt").
Das Problem hat strukturell auch einen Namen: HI.

Eine Idee, die umgesetzt wurde, um die Komplexität der Serientechnik zu vereinfachen, aber natürlich inhärent ihre Komplexität verdoppelte (ein Argument, das damals schon niemand verstanden hat, obwohl es für mich auf der Hand liegt!).

Die Folgen waren aus meiner Sicht absehbar; es kam, wie es kommen musste.

NB Mit der Abkopplung von NEO hat man nochmal einen draufgesetzt und die Komplexität aktuell verdreifacht. Ich möchte ungern in der Haut eines Autors stecken, der heute plausibel einen in der Post-HI-Zeit angesiedelten EA-Roman schreiben muss, morgen eine in der Prä-HI-Zeit - etwa schlicht in der Vergangenheit - spielende Kurzgeschichte und übermorgen einen NEO, wo wiederum alles ganz anders ist. Dass so eine arme Sau da manchmal durcheinanderkommt, wundert mich nicht - vielleicht sollten wir da etwas nachsichtiger werden.

Auch die Perrypedia bekommt das Problem langsam zu spüren (siehe Einträge Topsider / Topsider-NEO).

Bearbeitet von Arl Tratlo, 28 April 2013 - 19:59.

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#32 Nuggnugg

Nuggnugg

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Geschrieben 28 April 2013 - 20:52

Ich habe diesen "Bruch" nachdem alles nur noch schlecht war schon verortet gesehen nach 299, nach 399, nachdem Willi Expokrat wurde, nach 999, nach Willis Tod, nach 1399, nach 1499, 1799, 1999, 2199, 2499, 2599. Ich würde gerne mal von einem Konzept hören, wie man hier und heute gute Romane schreibt, und nicht für das verklärte 14jährige Selbst des Altlesers von 1961, das nicht wiederkommen wird. Das wird in Rastatt schon viel zu lange versucht, und dabei wurde unter anderem die HI aus dem Hut gezaubert.

Bearbeitet von Nuggnugg, 28 April 2013 - 20:53.


#33 Klaus N. Frick

Klaus N. Frick

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Geschrieben 28 April 2013 - 21:18

Ich würde gerne mal von einem Konzept hören, wie man hier und heute gute Romane schreibt, und nicht für das verklärte 14jährige Selbst des Altlesers von 1961, das nicht wiederkommen wird.


Es wird hier keiner gern hören, welche Meinung ich dazu habe ... »Hier und heute« und »gute Romane« sind immer geschmäcklerische Dinge; das kann man nie verallgemeinern: weder in der allgemeinen Literatur (wo derzeit Schnarchzapfen-Literatur und Selbstbeweihräucherung vorherrscht), noch in der Science Fiction (wo man einerseits stark verkopfte, teilweise geniale Autoren hat und auf der anderen Seite die Military-SF fröhliche Urständ feiert), noch bei PERRY RHODAN, wozu ich mich jetzt nicht äußere.

Entscheidend sind die Zahlen. Und es nützt mir nichts, wenn überall »anspruchsvolle Science Fiction« gefordert wird, die dann aber von niemandem gekauft wird. Wenn's denn so einfach wäre, »gute Romane« zu veröffentlichen, die allen gefallen und die dann von Zigtausenden Lesern begeistert gekauft werden – warum sollten wir das dann nicht tun?

Oder, mal vorsichtig nachgefragt: Ich glaube ja nicht daran, dass irgendein Autorenteam die Wünsche hier in diesem Forum erfüllen könnte, selbst wenn es aus lauter talentierten Genies bestünde. Aber selbst wenn es so wäre, bin ich mir hundertprozentig sicher, dass der Sturm der Entrüstung (»jetzt reden Sie uns nach dem Maul« – »die haben ja gar keine Ideen in Rastatt« und so weiter) genauso groß wäre wie jetzt.

#34 Valerie J. Long

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Geschrieben 28 April 2013 - 21:20

... Ich würde gerne mal von einem Konzept hören, wie man hier und heute gute Romane schreibt, ...

Genau!

Es immer viel schwieriger, auf einen leeren Fleck Land zu zeigen und die Stadt zu beschreiben, die sich dort neu erheben soll, als auf eine alte Stadt zu zeigen und hervorzuheben, wie heruntergekommen sie hier und dort aussieht.

Deswegen möchten so viele Menschen lieber Letzteres tun - das Bestehende kritisieren. Denn ihnen fehlen die Visionen, Neues zu beschreiben.

#35 Arl Tratlo

Arl Tratlo

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Geschrieben 28 April 2013 - 21:20

Ich habe diesen "Bruch" nachdem alles nur noch schlecht war schon verortet gesehen nach 299, nach 399, nachdem Willi Expokrat wurde, nach 999, nach Willis Tod, nach 1399, nach 1499, 1799, 1999, 2199, 2499, 2599. Ich würde gerne mal von einem Konzept hören, wie man hier und heute gute Romane schreibt, und nicht für das verklärte 14jährige Selbst des Altlesers von 1961, das nicht wiederkommen wird. Das wird in Rastatt schon viel zu lange versucht, und dabei wurde unter anderem die HI aus dem Hut gezaubert.


Mich juckt es ja schon seit einigen Tagen in den Fingern, dazu etwas zu schreiben. Da ich ein disziplinierter Mensch bin und im Moment die Arbeiten an PRA-NEO (Abschluss des letzten Viererblocks, Start des nächsten, Hilfe und Unterstützung bei der Erstellung angenehm lesbarer elektronischer Versionen der Romane etc.) Vorrang hatte, habe ich mich daher weitgehend zurückgehalten. Zumal das Thema vielschichtig ist und daher die Ausführungen etwas länglich geraten würden.

Aber führe mich nicht in Versuchung!

Vorweg mal: es ist für mich schon zentral wichtig, dass das Argument zum Thema HI verstanden wird. Sage ich jetzt mal so aus leidvoller Erfahrung.

So mal als Vergleich: wenn ich einen historischen Roman schreiben wollen würde, der zum Ende der ersten Globalisierung (also der Zeit des Übergangs von Bronzezeit zur Eisenzeit) spielt, wäre hoffentlich jedem klar, dass ich mich sowohl mit den Techniken der Bronzeherstellung, den Ländern, an denen die entsprechenden Rohstoffe gefunden und gehandelt werden, den wirtschaftlichen und militärischen Verhältnissen im Rahmen dieser globalisierten Welt, den Handelsrouten und Techniken (Schiffe, Handelsexpeditionen) beschäftigen müsste, als auch mit den neuen Verhältnissen zur Eisenzeit (die, da Eisen fast überall gefunden werden kann, den globalen Handel überflüssig machte). Dafür gibt es aber dann andere Abhängigkeiten. Auch die muss ich kennen und beschreiben können. Was geht noch, was brauche ich unbedingt via Handel, was brauche ich nicht mehr? Wie ändert das die Beziehungen zu welchen Nachbarn?

Schreibe ich dagegen einen Roman, der nur und ausschliesslich zur Bronzezeit spielt, reicht mir der erste Teil (das "sowohl").

Klar, man kann einen solchen Roman schreiben. Aber es erfordert eben die doppelte Recherche, die doppelte Denkarbeit und die mindestens doppelte Sorgfalt.

Bei einer Situation wie der HI ist es nicht anders.
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#36 Arl Tratlo

Arl Tratlo

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Geschrieben 28 April 2013 - 21:32

Genau!

Es immer viel schwieriger, auf einen leeren Fleck Land zu zeigen und die Stadt zu beschreiben, die sich dort neu erheben soll, als auf eine alte Stadt zu zeigen und hervorzuheben, wie heruntergekommen sie hier und dort aussieht.

Deswegen möchten so viele Menschen lieber Letzteres tun - das Bestehende kritisieren. Denn ihnen fehlen die Visionen, Neues zu beschreiben.


Ich fühle mich gerade an das "Stardust-System" erinnert. Dort hätte man diese Stadt im wahrsten Sinne des Wortes beschreiben können...

Interessanterweise gelang dies noch vor einigen Jahren mit dem nach DaGlausch versetzten Alashan noch deutlich besser.
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#37 laire

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Geschrieben 28 April 2013 - 21:33

Ich habe diesen "Bruch" nachdem alles nur noch schlecht war schon verortet gesehen nach 299, nach 399, nachdem Willi Expokrat wurde, nach 999, nach Willis Tod, nach 1399, nach 1499, 1799, 1999, 2199, 2499, 2599. Ich würde gerne mal von einem Konzept hören, wie man hier und heute gute Romane schreibt, und nicht für das verklärte 14jährige Selbst des Altlesers von 1961, das nicht wiederkommen wird. Das wird in Rastatt schon viel zu lange versucht, und dabei wurde unter anderem die HI aus dem Hut gezaubert.


Das ist mir zu einfach. Sicherlich gibt es Leser, die nach ihrem Einstiegszyklus/Thema oder Lebenslauf aussteigen. Aber wir diskutieren doch hier unter Langzeitlesern, die PR auch nach ihrer Kindheit/Studium/Berufsphase konsumiert haben und mehrere Phasen und Stilbrüche überlebten.

#38 Arl Tratlo

Arl Tratlo

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Geschrieben 28 April 2013 - 21:57


Es wird hier keiner gern hören, welche Meinung ich dazu habe ... »Hier und heute« und »gute Romane« sind immer geschmäcklerische Dinge; das kann man nie verallgemeinern: weder in der allgemeinen Literatur (wo derzeit Schnarchzapfen-Literatur und Selbstbeweihräucherung vorherrscht), noch in der Science Fiction (wo man einerseits stark verkopfte, teilweise geniale Autoren hat und auf der anderen Seite die Military-SF fröhliche Urständ feiert), noch bei PERRY RHODAN, wozu ich mich jetzt nicht äußere.


Es ist dir aber schon klar, dass du damit auf einen Schlag jeder Menge von entsprechenden Fachbereichen und Lehrstühlen die Existenzberechtigung absprichst? Und auch wenn ich mancherlei Kritik an deren Forschungsschwerpunkten teilen mag - die beschäftigen sich nicht allesamt nur mit Unsinn.

Entscheidend sind die Zahlen. Und es nützt mir nichts, wenn überall »anspruchsvolle Science Fiction« gefordert wird, die dann aber von niemandem gekauft wird. Wenn's denn so einfach wäre, »gute Romane« zu veröffentlichen, die allen gefallen und die dann von Zigtausenden Lesern begeistert gekauft werden – warum sollten wir das dann nicht tun?


Hat keiner behauptet, dass es "einfach" sei. Allerdings finden sich eine ähnliche Problematik auch in ganz anderen Bereichen. Etwa der Musik, die seit Rap und Techno nichts wirklich grundlegend neues hervorbringt. Rap ist mehr als dreissig Jahre alt. Ungefähr so, wie wenn in den 70ern alle Glenn Miller gehört und sich dabei unheimlich cool gestylt hätten.

Oder, mal vorsichtig nachgefragt: Ich glaube ja nicht daran, dass irgendein Autorenteam die Wünsche hier in diesem Forum erfüllen könnte, selbst wenn es aus lauter talentierten Genies bestünde. Aber selbst wenn es so wäre, bin ich mir hundertprozentig sicher, dass der Sturm der Entrüstung (»jetzt reden Sie uns nach dem Maul« – »die haben ja gar keine Ideen in Rastatt« und so weiter) genauso groß wäre wie jetzt.


Je verhärteter bestimmte Positionen sind, desto schwieriger ist es, da wieder rauszukommen - gilt allerdings für alle Seiten.

Bearbeitet von Arl Tratlo, 28 April 2013 - 21:59.

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#39 Klaus N. Frick

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Geschrieben 28 April 2013 - 22:14

Allerdings finden sich eine ähnliche Problematik auch in ganz anderen Bereichen. Etwa der Musik, die seit Rap und Techno nichts wirklich grundlegend neues hervorbringt. Rap ist mehr als dreissig Jahre alt. Ungefähr so, wie wenn in den 70ern alle Glenn Miller gehört und sich dabei unheimlich cool gestylt hätten.


Stimmt. In den späten 70er-Jahren hat unsereins über »altmodische« Leute gespottet, die »immer noch Beatles« hörten; da gab es gerade mal einige Jahre nicht mehr. Und heute höre ich Bands, die ich 1980 toll fand, und sehe Jugendliche, die auf ihrer Jacke die Signatur ebendieser Bands haben ...

Sorry für das Verlassen des Hauptthemas.

#40 Ming der Grausame

Ming der Grausame

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Geschrieben 28 April 2013 - 22:15

»Hier und heute« und »gute Romane« sind immer geschmäcklerische Dinge; das kann man nie verallgemeinern: weder in der allgemeinen Literatur (wo derzeit Schnarchzapfen-Literatur und Selbstbeweihräucherung vorherrscht), noch in der Science Fiction

Doch kann man. Es gibt durchaus objektive Kriterien, um gute von schlechter Literatur zu unterscheiden. Man muss dazu nur intersubjektiv analysieren, was Lesen als solches angenehm und erstrebenswert macht. Es handelt sich hier also nicht um eine Frage der Ästhetik, sondern lediglich um eine der Urteilskraft. Wenn du mehr darüber erfahren willst, dann sei dir dieses Werk wärmstens empfohlen:

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Buck Rogers

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#41 Nuggnugg

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Geschrieben 29 April 2013 - 00:11

weder in der allgemeinen Literatur (wo derzeit Schnarchzapfen-Literatur und Selbstbeweihräucherung vorherrscht)

Jesus Christus. Hatteste das nicht ein bisschen kleiner? Die allgemeine Literatur! Und das nur durch einen Doppelpunkt getrennt von der Mahnung, man sollte nicht verallgemeinern. Eingefügtes Bild

Entscheidend sind die Zahlen.

Ja, und, wer hat widersprochen? Woran aber bitte messen sich denn diese Zahlen? Wenn sie mit Karacho in den Sinkflug gehen sind doch immer die gesellschaftlichen Umstände schuld! Also komm mir nicht mit Zahlen, wenn Du nicht belegen kannst, dass sie stimmen!

Und es nützt mir nichts, wenn überall »anspruchsvolle Science Fiction« gefordert wird, die dann aber von niemandem gekauft wird.

Ctrl-F "anspruch", nix gefunden. Wo ist diesen "überall"? Quinto hat sogar exakt das Gegenteil gefordert.

Wenn's denn so einfach wäre, »gute Romane« zu veröffentlichen, die allen gefallen und die dann von Zigtausenden Lesern begeistert gekauft werden – warum sollten wir das dann nicht tun?

Sinds nicht mal mehr "zigtausend"? Ist es schon so schlimm?

Oder, mal vorsichtig nachgefragt: Ich glaube ja nicht daran, dass irgendein Autorenteam die Wünsche hier in diesem Forum erfüllen könnte, selbst wenn es aus lauter talentierten Genies bestünde. Aber selbst wenn es so wäre, bin ich mir hundertprozentig sicher, dass der Sturm der Entrüstung (»jetzt reden Sie uns nach dem Maul« – »die haben ja gar keine Ideen in Rastatt« und so weiter) genauso groß wäre wie jetzt.

Keine Sorge. Das werfe ich Euch jetzt schon vor. Nicht speziell diesem im Stasisfeld eingefrorenen KHS-Gedächtnisforum, aber der veröffentlichten Lesermeinung sehr wohl. Dass man es den Meckeren nicht recht machen kann, weiß jeder Busfahrer, der die Klimanalage einstellt. Ich weiß aber nicht, ob's Euch bekannt ist. Versuchts doch mal ganz allgemein mit Kontinuität und Vorwärtsschauen statt ständigen Brüchen und Vergangenheitsfixierung, wie sie der neue Zyklus schon wieder stolz verspricht.

#42 Nuggnugg

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Geschrieben 29 April 2013 - 00:29


Das ist mir zu einfach. Sicherlich gibt es Leser, die nach ihrem Einstiegszyklus/Thema oder Lebenslauf aussteigen. Aber wir diskutieren doch hier unter Langzeitlesern, die PR auch nach ihrer Kindheit/Studium/Berufsphase konsumiert haben und mehrere Phasen und Stilbrüche überlebten.

Was genau ist Dir "zu einfach"? Dass es viele Meinungen dazu gibt, wo das "dunkle Zeitalter" beginnt ist zunächst mal ein Fakt, sogar hier in diesem Forum, und hier in diesem Thread. Das Forum wäre viel lustiger, wenn man sich mit der gleichen Energie darüber an die Gurgel gehen würde, wie man's mit KNF tut. Stattdessen mault einer, und der nächste sagt "Ja, genau, hast recht Kumpel, und außerdem ..." und behauptet das Gegenteil. Eingefügtes Bild

Dass hier einge seit Jahrzehnten kaufen, was sie seit John Marshalls Tod nicht mehr mögen, ist mir auch bekannt. Ich versteh's bloß nicht.

#43 Valerie J. Long

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Geschrieben 29 April 2013 - 06:32

Doch kann man. Es gibt durchaus objektive Kriterien, um gute von schlechter Literatur zu unterscheiden. Man muss dazu nur intersubjektiv analysieren, was Lesen als solches angenehm und erstrebenswert macht. Es handelt sich hier also nicht um eine Frage der Ästhetik, sondern lediglich um eine der Urteilskraft. Wenn du mehr darüber erfahren willst, dann sei dir dieses Werk wärmstens empfohlen:
<Hans-Dieter Gelfert - Was ist gute Literatur?: Wie man gute Bücher von schlechten unterscheidet>

Ich gebe offen zu: ich lese lieber Rowling als Goethe, was Gelferts Analyse nicht ganz entspricht.
Wir brauchen also eigentlich ein Werk "Was ist gute Unterhaltungslektüre?"

#44 64Seiten

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Geschrieben 29 April 2013 - 07:06

Diese ganze Diskussion ist mal wieder beim kleinsten Element (=Roman) angelangt und hat sich dort festgefahren. Dabei ist es nur das kleinste Teil und alleine nicht lebensfähig. Was bringt denn ein spannender Roman für die Serie oder den Zyklus? M.E. nichts. Letztlich geht er in der Menge eh unter. Wenn das Zyklenthema nicht trägt oder die Aufteilung nicht stimmt, dann bringen gute Einzelromane auch nix.

#45 Valerie J. Long

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Geschrieben 29 April 2013 - 07:17

Wenn ich schon konstruktive Kritik verlange, will ich mich auch selbst daran versuchen:

Was könnte das Autorenteam mir bieten?

Identifikationsfiguren mit Ecken und Kanten, bei denen es auch mal "menschelt".
Perry muss uns erhalten bleiben, aber gebt ihm trotz seiner vieltausendjährigen Erfahrungen mal Gefühle.
Gebt ihm mal einen Sohn, der bleiben darf und nicht irgendeine kosmische Bestimmung hat, und beschreibt die Konflikte, die daraus entstehen, dass der Sohn einfach "normal" ist und Perry und Mondra ihm das auch gönnen wollen. Zeigt uns, wie Perry seinen Sohn aus der Ausnüchterungszelle abholen muss.
Gebt uns Nachfolger für den Smiler, Don Redhorse, Roi, all die Typen, die ohne Chip in der Schulter und ohne Mutantenkräfte einen Unterschied machen konnten. Im letzten Zyklus gab es Ansätze, die aber selten ein Heft überdauerten.

Gebt uns Minizyklen statt Viererblöcke, und erinnert euch daran, was ein "Spannungsbogen" ist. Ein Cliffhanger für eine Woche ist okay, aber es muss weitergehen. Um die Leser zu fesseln, sind spannende Geschichten auf Dauer lohnender als Brüche.

Gebt uns eine Chance, den Rätseln und Fragen selbst auf die Spur zu kommen. Zeigt uns, worum es geht, und gebt uns die Freude daran, es aus euren Andeutungen und zwischen den Roten Heringen selbst herausgefunden zu haben, bevor Perrys Helden es tun. Erspart euch und uns den Großen Erklärbär, denn dafür gibt es den PR-Computer.

Bitte, bitte, bitte: Keinen rätselhaften Stichwortgeber mehr! Überlegt euch eine schlüssige Grundlage und zeigt uns dann, wie die Helden ein paarmal der falschen Fährte folgen, obwohl sie die Lösung längst hätten finden können. Zeigt uns die Puzzlesteinchen.
Am Ende des Zyklus sollte sich ein vollständiges Bild ergeben, das sich schlüssig aus den Romanen formt.

Wenn wir den Hintergrund einer neuen Person kennen müssen - lasst diesen Hintergrund nach und nach Gestalt annehmen, statt uns irgendwann ein Lückenfüller-Informationsdump-Heft zu spendieren. Mit ein wenig Planung geht auch dies. Und wenn die neue Person kein sibyllinischer Rätselonkel ist, dürfen wir diese(n) auch durchaus eher kennen lernen.

Gebt Rhodan und den Seinen eine Möglichkeit, die Gefahr aus eigener Kraft abzuwenden. Es muss nicht immer ein Retter mit Kosmokratentechnik oder eine neue Superintelligenz sein.

Für die Technikfans dürft ihr euch ein paar smarte, aber bodenständige Gadgets überlegen, deren Stärke sich aus ihrer cleveren Verwendung ergibt. Genauso wenig wie den rätselhaften Stichwortgeber brauchen wir den expokratischen Storycontroller, der erst bei Auftauchen eines Katalysators (=wenn euch die Ideen ausgehen) sinnvoll verwendbar wird und als Deus Ex Machina die Lösung herbeizaubert - so dass man alle Hefte bis zu diesem Punkt locker hätte überspringen können. Stattdessen wäre es lustig, einen Apparat zu haben, von dem wir alle wissen, was er kann - und dann nutzt ihn der Held, um ...
... die Brauchwasserentsorgung der Gegenseite so zu sabotieren, dass die Gülle bis in den KI-Speicher schwappt und dieser die Notabschaltung auslöst? Nein, das ist Unfug. Aber alles, was sinnvoll wäre, wäre ja schon ein Spoiler. Eigenresonanz, Elektrolyse, katalytische Hyperoxidation - denkt euch was aus.

Vielleicht findet jemand auch ein paar Trümmer eines fremden Raumschiffs und darf rätseln, wie es kaputt gegangen ist, trotz "überlegener" Technologie.

Wie es scheint, ist mit dem Zeitsprung zur 2700 schon eine Chance vertan: Nämlich, uns zu zeigen, wie die Menschen mit den Folgen der Ereignisse umgehen. Wie viele von ihnen emigrieren zu anderen Planeten des Galaktikums, um nicht länger die Zielscheibe zu spielen? Was wird aus dem Umbrischen Rat - immerhin junge Menschen, die gelernt haben, Verantwortung zu übernehmen, und die auf mich durchaus einen vernünftigen Eindruck machten. Wie sieht die politische Lage auf der Erde aus? Wie fühlt sich ein TLD-Agent, wie wird er/sie ausgebildet, nach allem, was man schon mitgemacht hat?

Ach ja, einen habe ich noch: Was macht eigentlich Atlan, der alte Haudegen?

Tut mir leid, wenn ich nicht mit einem fertigen Exposé komme. Wenn ich eines hätte, würde ich das Buch selbst schreiben. Eingefügtes Bild

#46 Amtranik

Amtranik

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Geschrieben 29 April 2013 - 07:32

Was genau ist Dir "zu einfach"? Dass es viele Meinungen dazu gibt, wo das "dunkle Zeitalter" beginnt ist zunächst mal ein Fakt, sogar hier in diesem Forum, und hier in diesem Thread. Das Forum wäre viel lustiger, wenn man sich mit der gleichen Energie darüber an die Gurgel gehen würde, wie man's mit KNF tut. Stattdessen mault einer, und der nächste sagt "Ja, genau, hast recht Kumpel, und außerdem ..." und behauptet das Gegenteil. Eingefügtes Bild

Dass hier einge seit Jahrzehnten kaufen, was sie seit John Marshalls Tod nicht mehr mögen, ist mir auch bekannt. Ich versteh's bloß nicht.


Deine Motivation und Intension ist mir allerdings auch recht unklar. Was willst Du mit deinen überaus bissigen Kommentaren in jedwede Richtung? Und indem Du allgemein bekannte Weisheiten wiederholst trägst Du auch nicht unbedingt konstruktives bei. Was willst Du eigentlich? Wenn Du darüber reden willst wie man heutzutage für dich ( subjektiv) bessere PR-Romane scheiben könnte, dann lass hören. Fänd ich interessant.

#47 Amtranik

Amtranik

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Geschrieben 29 April 2013 - 07:38


Wie es scheint, ist mit dem Zeitsprung zur 2700 schon eine Chance vertan: Nämlich, uns zu zeigen, wie die Menschen mit den Folgen der Ereignisse umgehen. Wie viele von ihnen emigrieren zu anderen Planeten des Galaktikums, um nicht länger die Zielscheibe zu spielen? Was wird aus dem Umbrischen Rat - immerhin junge Menschen, die gelernt haben, Verantwortung zu übernehmen, und die auf mich durchaus einen vernünftigen Eindruck machten. Wie sieht die politische Lage auf der Erde aus? Wie fühlt sich ein TLD-Agent, wie wird er/sie ausgebildet, nach allem, was man schon mitgemacht hat?


Echt jetzt? Nicht schon wieder. Das heißt also, Klappe zu, Affe tot, Zeitsprung und im nächsten Heft die nächste Bedrohung, nächstes Rätsel ohne Atempause? Sorry, aber dümmer gehts nimmer. Habe fertig.

Bearbeitet von Amtranik, 29 April 2013 - 07:39.


#48 64Seiten

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Geschrieben 29 April 2013 - 07:46

Gebt uns Minizyklen statt Viererblöcke, und erinnert euch daran, was ein "Spannungsbogen" ist. Ein Cliffhanger für eine Woche ist okay, aber es muss weitergehen. Um die Leser zu fesseln, sind spannende Geschichten auf Dauer lohnender als Brüche.

Gebt uns eine Chance, den Rätseln und Fragen selbst auf die Spur zu kommen. Zeigt uns, worum es geht, und gebt uns die Freude daran, es aus euren Andeutungen und zwischen den Roten Heringen selbst herausgefunden zu haben, bevor Perrys Helden es tun. Erspart euch und uns den Großen Erklärbär, denn dafür gibt es den PR-Computer.

Bitte, bitte, bitte: Keinen rätselhaften Stichwortgeber mehr! Überlegt euch eine schlüssige Grundlage und zeigt uns dann, wie die Helden ein paarmal der falschen Fährte folgen, obwohl sie die Lösung längst hätten finden können. Zeigt uns die Puzzlesteinchen.
Am Ende des Zyklus sollte sich ein vollständiges Bild ergeben, das sich schlüssig aus den Romanen formt.

Diesen Abschnitt spricht mir aus dem Herzen.

#49 Gast_Christian Montillon_*

Gast_Christian Montillon_*
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Geschrieben 29 April 2013 - 07:54


Es ist dir aber schon klar, dass du damit auf einen Schlag jeder Menge von entsprechenden Fachbereichen und Lehrstühlen die Existenzberechtigung absprichst?


Du redest von universitärer Literaturforschung? Also sowas wie "Germanistik"?
Nun, ich hab lange Jahre mit Germanistik verbracht ... aber um Maßstäbe, was ein guter aktueller Roman ist, gings dabei nie. (Es gibt eine Schule, die das gern betreibt, ja, ich weiß ... aber das ist bei weitem nicht mehrheitsfähig.) Literaturwissenschaftliche Forschung dreht sich zu 99,99% um andere Dinge, als zu bestimmen, was ein guter aktueller Roman ist. (Über die Prozentzahl kann man sich von mir aus streiten, aber das lohnt nicht - dann sinds halt 98,75 %, ist egal.)

Doch kann man. Es gibt durchaus objektive Kriterien, um gute von schlechter Literatur zu unterscheiden. Man muss dazu nur intersubjektiv analysieren, was Lesen als solches angenehm und erstrebenswert macht. Es handelt sich hier also nicht um eine Frage der Ästhetik, sondern lediglich um eine der Urteilskraft. Wenn du mehr darüber erfahren willst, dann sei dir dieses Werk wärmstens empfohlen:

Eingefügtes Bild


Wenn du's glaubst. Ich glaub's nicht.
Ja, klar, gibt es objektive Maßstäbe für stilistische "Fehler". Aber ich glaub nicht, dass es bei dieser Diskussion um so etwas geht.

Nicht speziell diesem im Stasisfeld eingefrorenen KHS-Gedächtnisforum,



gröl! :-)

Versuchts doch mal ganz allgemein mit Kontinuität und Vorwärtsschauen statt ständigen Brüchen und Vergangenheitsfixierung, wie sie der neue Zyklus schon wieder stolz verspricht.


Ich behaupte jetzt mal, dass ich mehr weiß über den kommenden Zyklus als du. Und dass wir hier Brüche udn Vergangenheitsfixierung betreiben, wäre mir neu.

#50 Gast_Christian Montillon_*

Gast_Christian Montillon_*
  • Guests

Geschrieben 29 April 2013 - 08:00

Gebt uns Minizyklen statt Viererblöcke, und erinnert euch daran, was ein "Spannungsbogen" ist. Ein Cliffhanger für eine Woche ist okay, aber es muss weitergehen. Um die Leser zu fesseln, sind spannende Geschichten auf Dauer lohnender als Brüche.
Gebt uns eine Chance, den Rätseln und Fragen selbst auf die Spur zu kommen. Zeigt uns, worum es geht, und gebt uns die Freude daran, es aus euren Andeutungen und zwischen den Roten Heringen selbst herausgefunden zu haben, bevor Perrys Helden es tun. Erspart euch und uns den Großen Erklärbär, denn dafür gibt es den PR-Computer.
Bitte, bitte, bitte: Keinen rätselhaften Stichwortgeber mehr! Überlegt euch eine schlüssige Grundlage und zeigt uns dann, wie die Helden ein paarmal der falschen Fährte folgen, obwohl sie die Lösung längst hätten finden können. Zeigt uns die Puzzlesteinchen.
Am Ende des Zyklus sollte sich ein vollständiges Bild ergeben, das sich schlüssig aus den Romanen formt.
Wenn wir den Hintergrund einer neuen Person kennen müssen - lasst diesen Hintergrund nach und nach Gestalt annehmen, statt uns irgendwann ein Lückenfüller-Informationsdump-Heft zu spendieren. Mit ein wenig Planung geht auch dies. Und wenn die neue Person kein sibyllinischer Rätselonkel ist, dürfen wir diese(n) auch durchaus eher kennen lernen.
Gebt Rhodan und den Seinen eine Möglichkeit, die Gefahr aus eigener Kraft abzuwenden. Es muss nicht immer ein Retter mit Kosmokratentechnik oder eine neue Superintelligenz sein.
Für die Technikfans dürft ihr euch ein paar smarte, aber bodenständige Gadgets überlegen, deren Stärke sich aus ihrer cleveren Verwendung ergibt. Genauso wenig wie den rätselhaften Stichwortgeber brauchen wir den expokratischen Storycontroller, der erst bei Auftauchen eines Katalysators (=wenn euch die Ideen ausgehen) sinnvoll verwendbar wird und als Deus Ex Machina die Lösung herbeizaubert - so dass man alle Hefte bis zu diesem Punkt locker hätte überspringen können. Stattdessen wäre es lustig, einen Apparat zu haben, von dem wir alle wissen, was er kann - und dann nutzt ihn der Held, um ...
... die Brauchwasserentsorgung der Gegenseite so zu sabotieren, dass die Gülle bis in den KI-Speicher schwappt und dieser die Notabschaltung auslöst? Nein, das ist Unfug. Aber alles, was sinnvoll wäre, wäre ja schon ein Spoiler. Eigenresonanz, Elektrolyse, katalytische Hyperoxidation - denkt euch was aus.



Ich hab mal nur Teile deines Beitrags zitiert, weil ich eh nicht einzeln auf die Punkte eingehen will, nur: Wenn das für dich so nicht funktioniert hat ind er Vergangenheit, über die ich jetzt nicht reden will, lass dir gesagt sein: Das entspricht schon ziemlich dem, was ich mir auch vorstelle für einen guten Perry-Zyklus. Das sag ich mal so ganz allgemein.

thema Atlan: ich weiß, was er macht. ätsch.

#51 Arl Tratlo

Arl Tratlo

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Geschrieben 29 April 2013 - 08:02


Du redest von universitärer Literaturforschung? Also sowas wie "Germanistik"?
Nun, ich hab lange Jahre mit Germanistik verbracht ... aber um Maßstäbe, was ein guter aktueller Roman ist, gings dabei nie. (Es gibt eine Schule, die das gern betreibt, ja, ich weiß ... aber das ist bei weitem nicht mehrheitsfähig.) Literaturwissenschaftliche Forschung dreht sich zu 99,99% um andere Dinge, als zu bestimmen, was ein guter aktueller Roman ist. (Über die Prozentzahl kann man sich von mir aus streiten, aber das lohnt nicht - dann sinds halt 98,75 %, ist egal.)


In der Vergleichenden Literaturwissenschaft geht es durchaus recht häufig um die Frage, welche Faktoren dafür verantwortlich sind, dass sich zu bestimmten Zeitpunkten bestimmte Stile, Auffassungen oder Schreibgewohnheiten durchsetzen. Darum geht es mir primär.

Bei Fragestellungen wie "Was ist gute Literatur?" stellen sich bei mir in der Regel aufgrund der angedeutet ahistorischen und kontextlosen Betrachtungsweise die Nackenhaare auf. Obwohl ich umgekehrt einräumen muss, dass der alte Homer drei Hammerromane geschrieben hat, die offenbar locker alle historischen Gegenströmungen überleben.
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#52 Gast_Christian Montillon_*

Gast_Christian Montillon_*
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Geschrieben 29 April 2013 - 08:19


In der Vergleichenden Literaturwissenschaft geht es durchaus recht häufig um die Frage, welche Faktoren dafür verantwortlich sind, dass sich zu bestimmten Zeitpunkten bestimmte Stile, Auffassungen oder Schreibgewohnheiten durchsetzen. Darum geht es mir primär.

Bei Fragestellungen wie "Was ist gute Literatur?" stellen sich bei mir in der Regel aufgrund der angedeutet ahistorischen und kontextlosen Betrachtungsweise die Nackenhaare auf. Obwohl ich umgekehrt einräumen muss, dass der alte Homer drei Hammerromane geschrieben hat, die offenbar locker alle historischen Gegenströmungen überleben.


Interessanterweise hab ich auch AVL studiert (Allg. und Vergleichende Litwiss), und ja: das sind hochinteressante Fragestellungen. Aber sie definieren nicht, was "gut" ist. Auf heute übertragen, würde ich ggf sagen, man kann sehen, "was am Markt geht".
Und, naja ... jetzt mal ganz egal, ob Perry Auflageneinbußen hinnimmt oder nicht ... Perry war "damals" unangefochtener Markführer und ist es "heute" immer noch. Ich spreche jetzt vom Heftroman. Ganz so super-verkehrt kann das also nicht sein, was seit X Jahren läuft in der Serie.
Dass man immer etwas hätte besser machen können, ist davon unabhängig klar.

#53 Kokomiko

Kokomiko

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Geschrieben 29 April 2013 - 08:28



Ich hab mal nur Teile deines Beitrags zitiert, weil ich eh nicht einzeln auf die Punkte eingehen will, nur: Wenn das für dich so nicht funktioniert hat ind er Vergangenheit, über die ich jetzt nicht reden will, lass dir gesagt sein: Das entspricht schon ziemlich dem, was ich mir auch vorstelle für einen guten Perry-Zyklus. Das sag ich mal so ganz allgemein.

thema Atlan: ich weiß, was er macht. ätsch.


Das lese ich mit Freude. Ich bin weitgehend auch der Meinung von Valerie, habe es aber nicht noch einmal formuliert.
Das Konzept der Mini-Zyklen bietet die Chance, unterschiedliche Konzeptionen zu testen und relativ schadlos wieder zu beenden. Oder eben weiter auszubauen. Mir würde es gefallen, wenn die Handlung wieder etwas "geerdet" würde und die Komplexität abnimmt. In der Ausbildung von Drehbuchautoren gibt es Hinweise, wie man einer Sendung (bei Euch einem Heft) eine spannende Handlung zuweist und gleichzeitig eine Serie vorantreibt. Das klingt schematisch, fuktioniert aber bei der überwiegenden Zahl von Serien ganz gut.
Dazu ist es notwendig, klare Figurenprofile zu entwickeln und zu pflegen. In amerikanischen Serien führt es dazu, dass an einem Plot unterschiedliche Autoren arbeiten, aber jeder sein eigenes Personenpaket betreut. Das hilft bei der internen Logik.
Vielleicht muss man sich ein wenig interdisziplinär orientieren.
Ich freue mich auf den "Neustart" und bin gespannt. Wenn es nicht klar erkennbare Wechsel gibt, wird ein Sturm über Euch hereinbrechen... Ihr müsst abwägen, welchen Risiken Ihr Euch aussetzen wollt. Wie groß der Druck auf den Verlag ist, müsst Ihr selbst beurteilen. Wer wagt gewinnt. Ich drück Euch die Daumen.

#54 Gast_Christian Montillon_*

Gast_Christian Montillon_*
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Geschrieben 29 April 2013 - 08:35


Das lese ich mit Freude. Ich bin weitgehend auch der Meinung von Valerie, habe es aber nicht noch einmal formuliert.
Das Konzept der Mini-Zyklen bietet die Chance, unterschiedliche Konzeptionen zu testen und relativ schadlos wieder zu beenden. Oder eben weiter auszubauen. Mir würde es gefallen, wenn die Handlung wieder etwas "geerdet" würde und die Komplexität abnimmt. In der Ausbildung von Drehbuchautoren gibt es Hinweise, wie man einer Sendung (bei Euch einem Heft) eine spannende Handlung zuweist und gleichzeitig eine Serie vorantreibt. Das klingt schematisch, fuktioniert aber bei der überwiegenden Zahl von Serien ganz gut.
Dazu ist es notwendig, klare Figurenprofile zu entwickeln und zu pflegen. In amerikanischen Serien führt es dazu, dass an einem Plot unterschiedliche Autoren arbeiten, aber jeder sein eigenes Personenpaket betreut. Das hilft bei der internen Logik.
Vielleicht muss man sich ein wenig interdisziplinär orientieren.
Ich freue mich auf den "Neustart" und bin gespannt. Wenn es nicht klar erkennbare Wechsel gibt, wird ein Sturm über Euch hereinbrechen... Ihr müsst abwägen, welchen Risiken Ihr Euch aussetzen wollt. Wie groß der Druck auf den Verlag ist, müsst Ihr selbst beurteilen. Wer wagt gewinnt. Ich drück Euch die Daumen.



Oookay, rasch geantwortet, ehe es Missverständnisse gibt: ich stimme Valerie nicht zu 100% zu, meiner Meinung nach. Nur in vielem. Was sie unter "Minizyklen" versteht, weiß ich nicht. Natürlich wird es auch weiterhin einen großen zyklus geben in der Erstauflage. Es wird anders strukturiert und aufgebaut sein als vorher, weil Hartmut und ich andere Menschen sind. Aber es wird nattürlich keinen Zyklus von 2700 bis 2710 gebenund dann einen neuen Zyklus (oder wie auch immer). Lass dich überraschen.

#55 Gast_Christian Montillon_*

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Geschrieben 29 April 2013 - 08:39

Ach ja: Ich selbst bin auch sehr von TV-Serien geprägt, solche der neueren Generation: Lost, BSG, Heroes, Supernatural, Fringe, TWD ... solche Sachen. Vieles funktioniert dort, anderes nicht. Meiner Meinung nach war Lost z.B. bis zum Ende grandios, BSG bannte mich fast immer atemlos an den Bildschirm, Heroes fiel stark ab, Supernatural wurde erst ab Staffel 3 richtig gut, TWD hatte kleine Durchhänger, fing sich aber immer wieder ... Und so gibt es fast überall kleine Mängel. Die aber jeder anders beurteilen mag (über meinen Geschmack kann man streiten).

#56 Amtranik

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Geschrieben 29 April 2013 - 08:49

Ach ja: Ich selbst bin auch sehr von TV-Serien geprägt, solche der neueren Generation: Lost, BSG, Heroes, Supernatural, Fringe, TWD ... solche Sachen. Vieles funktioniert dort, anderes nicht. Meiner Meinung nach war Lost z.B. bis zum Ende grandios, BSG bannte mich fast immer atemlos an den Bildschirm, Heroes fiel stark ab, Supernatural wurde erst ab Staffel 3 richtig gut, TWD hatte kleine Durchhänger, fing sich aber immer wieder ...
Und so gibt es fast überall kleine Mängel. Die aber jeder anders beurteilen mag (über meinen Geschmack kann man streiten).


Mir würde es schon reichen wenn die Abenteuer und Gefahren mal wieder von "normalen" Ausseridischen Existenzen ausgehen würden. Geerdet trifft es wirklich gut. Wie sieht es damit aus? Ausserirdische können auch sehr interessant und mysteriös sein, ohne als Hilfsvolk von Superintelligenz 23 aus Sektor 75 ausgewiesen zu sein, oder können es gerade deshalb. Wird Perry Rhodan mal wieder etwas "Bodenständiger" in dem Sinne, das nicht alles mit jedem der Zwiebelschalenebene verknüpft ist?

Bearbeitet von Amtranik, 29 April 2013 - 08:49.


#57 64Seiten

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Geschrieben 29 April 2013 - 09:53

Oookay, rasch geantwortet, ehe es Missverständnisse gibt: ich stimme Valerie nicht zu 100% zu, meiner Meinung nach. Nur in vielem. Was sie unter "Minizyklen" versteht, weiß ich nicht. Natürlich wird es auch weiterhin einen großen zyklus geben in der Erstauflage. Es wird anders strukturiert und aufgebaut sein als vorher, weil Hartmut und ich andere Menschen sind. Aber es wird nattürlich keinen Zyklus von 2700 bis 2710 gebenund dann einen neuen Zyklus (oder wie auch immer). Lass dich überraschen.

Mit Minizyklus ist wahrscheinlich - zumindest m.E. nach - gemeint, dass es viele kleinere, in sich abgeschlossene, Handlungsabschnitte gibt. Anstatt 4 Handlungsebenen die sich durchgängig im monotonen Viererrhythmus der Vierblocks stottern.

Also viele kleine Höhepunkte in einem "nicht vorhersehbaren" Rhythmus, mal in siebten Heft, mal nach dem dritten, mal nach dem 15. Das dieser leidliche Vierblock aufgebrochen wird. Damit die Handlung wieder soviel Spielraum bekommt wie sie benötigt und nicht immer in vier Hefte gepresst, oder wie meist leider gestreckt, wird.

#58 Valerie J. Long

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Geschrieben 29 April 2013 - 10:04

@64Seiten: Gut getroffen. Mit Minizyklus meine ich eine Folge von 3, 17 oder 35 Heften einer Handlungsebene, die einen zusammenhängenden Spannungsbogen ergeben und dem Leser nicht abfordern, fünf Wochen "auszusetzen". Mit Minizyklus meine ich auch ein überschaubares Subset von Handlungsträgern, mit denen man mal eine Weile mitfiebern kann.

#59 Valerie J. Long

Valerie J. Long

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Geschrieben 29 April 2013 - 10:08

Ich hab mal nur Teile deines Beitrags zitiert, weil ich eh nicht einzeln auf die Punkte eingehen will, nur: Wenn das für dich so nicht funktioniert hat ind er Vergangenheit, über die ich jetzt nicht reden will, lass dir gesagt sein: Das entspricht schon ziemlich dem, was ich mir auch vorstelle für einen guten Perry-Zyklus. Das sag ich mal so ganz allgemein.

thema Atlan: ich weiß, was er macht. ätsch.

Ich wollte definitiv dem allgemeinen Beklagen mal ein wenig Konstruktivität entgegensetzen und über "Stärken" reden. Das hat in der Vergangenheit mal mehr, mal weniger gut funktioniert. Ich freue mich, wenn das euren Vorstellungen entspricht, und noch mehr, wenn ihr es schafft, das so umzusetzen.
Gut zu wissen, dass ihr den alten Admiral nicht vergessen habt, aber versteh mich nicht miss: Wenn wir stattdessen mehr von einem gewissen arkonidischen Agenten hören, ist mir das auch recht. Ach nein, nicht wenn ihr einen Zeitsprung macht...

Bearbeitet von Valerie J. Long, 29 April 2013 - 10:09.


#60 Arl Tratlo

Arl Tratlo

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Geschrieben 29 April 2013 - 10:15


Interessanterweise hab ich auch AVL studiert (Allg. und Vergleichende Litwiss), und ja: das sind hochinteressante Fragestellungen. Aber sie definieren nicht, was "gut" ist. Auf heute übertragen, würde ich ggf sagen, man kann sehen, "was am Markt geht".


Das ist dann aber eine sehr marktradikale Einstellung.

Nehmen wir mal das Beispiel Film. Ende der 60er bis Mitte der 70er galt Pasolini als Musterbeispiel für "guten" Film. Zeitlupenhafte Handlung, bei der 99% der heutigen Kinogänger einschlafen würden. Oder nimm "Apocalypse Now!", der ebenfalls in diese Kategorie gehört. Irgendwann kamen die legendären "schnellen Schnitte" und Pasolini war out. Und "Apocalpse Now!" würde heute niemand mehr so drehen.

All das war zunächst einmal aber keineswegs durch die Kinokassen getrieben. Im Zweifel sassen auch Ende der 60er mehr Besucher in den Godzilla- oder Winnetou-Verfilmungen als bei Pasolini. Es gibt da schon einen gesellschaftlichen Diskurs jenseits der Kinokassen.

Was andererseits keineswegs bedeutet, dass dieser gesellschaftliche Diskurs ahistorische Kriterien für diese "gut" oder "schlecht" - Fragen liefern würde. Zu letzteren wurde in "Ghostbusters" alles gesagt, was zu sagen ist. Eingefügtes Bild
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