Nein, ich denke, wir haben die gleiche Auffassung. Aber wenn ich abwechselnd Projekte managen, Computer programmieren, den Haushalt führen, den Garten pflegen, Lampen montieren, Tanzen gehen oder Bücher übersetzen kann, dann ist die Verlegerei nur eine weitere Rolle von vielen, die ich neben dem Schreiben spiele.
Ja und nein. Natürlich sollte man in der Basis vieles können (viele Rollen spielen können), aber irgendwann kommt der Zeitpunkt, wo man anerkennen sollte, dass andere die Rolle einfach besser spielen (wenn es denn eine Hauptrolle wird): Projekte managen - sicher, mit ein Teil meiner Arbeit, dafür erhalte ich dann auch enstprechende Seminare oder Workshops; Haushalt führen - ja, sicher, den teilen wir uns, aber es gibt einfach Bereiche, wo meine Frau klar besser ist als ich und andere, in denen ich besser bin als sie; Garten pflegen - ja, sicher, aber wenn es um Landschaftsbau geht, dann hole ich mir eben einen, der das auch gelernt hat. Und so weiter. Mir geht es nicht darum, Spezialist in etwas zu werden und zu sein, und das andere dann nicht zu können. Mir geht es darum abzuwägen, was es mich an Aufwand kostet.
Bei Aufwand und Nutzen zählt auch der monetär bewertbare Aufwand, sprich, Kosten.
Bei Aufwand und Nutzen zählt natürlich auch, aber nicht nur der monetär bewertbare Aufwand (Kosten). Meine Zeit, meine Energie kann ich nicht immer monetär bewerten. Aber ich kann sie für mich persönlich bewerten, also nicht im Sinne von "Was kostet mich das an Geld?" sondern "Was kostet es mich an Zeit und Energie, die ich anderweitig besser verwenden könnte, wenn ich dieses oder jenes von anderen machen lasse?"
Im Beruf nutze ich das. Man nennt es delegieren. Ich muss erkennen, wann welcher meiner Mitarbeiter etwas besser und schneller erledigen kann als ich (obwohl ich es auch könnte), damit ich mich auf meine Kernaufgaben konzentrieren kann; Aufgaben, die ich nämlich nicht delegieren kann (weil ich es nicht darf, weil ich es nicht kann usw.)