"Atlan in Not" - eine Online-Fortsetzungsgeschichte
#31
Geschrieben 19 November 2013 - 21:10
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#32
Geschrieben 19 November 2013 - 21:45
Bearbeitet von Arl Tratlo, 19 November 2013 - 21:47.
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#33
Geschrieben 20 November 2013 - 03:33
Riedlhauser war gerade am Einnicken, als der Zug noch einmal in Terrania stoppte. An der Haltestelle Terrania Nord. Die Tür der Rohrbahn öffnete sich mit einem startrekmäßigen Zischen – Sounddesign, blitzte ein Gedanke in Riedlhausers Kopf auf – und ein Mädchen, nein, eine junge Frau, sprang in den Wagon. Sie machte einen abgehetzten Eindruck, sah sich um, entdeckte einen freien Sitzplatz direkt gegenüber des Professors.
„Pfuh! Gerade noch geschafft!“ keuchte sie, als sie sich in den Sitz plumpsen ließ.
Riedlhauser musterte sie, wunderte sich über ihre Klamotten, mit denen sie zwar in Woodstock nicht aufgefallen wäre, die hier in der Gegenwart aber eher ungewöhnlich, fast schon unanständig wirkten. Ihr ganzes Erscheinungsbild kam Riedlhausers Vorstellung von einer Altherrenphantasie schon recht nahe.
„Wohin wollen Sie denn?“ eine Frage, eigentlich nur eine Floskel, um das peinliche Schweigen zu beenden.
„Nach Terrania. Hab dort ganz dringend etwas zu erledigen...“
„Oh, dann sitzen Sie im falschen Zug. Der hier fährt über Ulan Bator, Moskau, Prag nach München und dann weiter über –“
Weiter kam der Professor nicht. Die junge Frau sprang entsetzt auf, wobei ihr umgehängtes Namensschild „Tami“ wild durch die Luft flatterte: „Au, Mist, dann muss ich sofort raus!“ Und schon stand sie vor der Tür, trat nervös von einem Bein auf das andere.
Riedlhauser dachte nur: ‚Das kann dauern. Bis Ulan Bator...’
*
Als er am Münchner Haubtbahnhof aus dem Zug stieg, hoch zur U-Bahn ging, schoss ihm als erstes ein wildes Wortgestäubere von Bahnhöfen und äh, äh Flugplätzen, in die man äh, äh reinspringen, und in 5 Minuten äh, äh... durch den Kopf, was aber wohl den meisten Leuten so ging, wenn sie die Stadt gut kannten, aber längere Zeit nicht hier gewesen waren. Grinsend schlenderte der Professor vor zum Fahrkartenschalter – mit den Automaten war er noch nie zurecht gekommen – und begrüßte den Schalterbeamten, der eigentlich gar kein Beamter, sondern ein Angestellter war, was die Leute aber nicht daran hinderte, von ihm als Beamten zu reden, wegen der Tradition eben und wegen dem „Des hamma scho euwei so g`macht, des mach`ma a weida so.“ mit einem „Guten Tag.“
„Grias God. Was dans denn braucha?“
„Eine Tageskarte, äh, wollte sagen: A Dogeskardn für München.“
„Guad. Des machd segsazwanzg Marg.“
„Marg?“
„De neimoderna Solar hoasn bei uns euwei no Marg. Awa sie braucha nix wägsln, Marg und Solar san oans z` oans.“
„Gut. Äh, guad. Kon`e mit meina Goidkardn zoin?“
„Logisch. Lassn`s amoi säng..”
Riedlhauser reichte ihm eine Geldkarte durch den Schlitz im Sichtfenster, die sich der Schalterbeamte genau ansah, bevor er sie in das Eingabegerät steckte.
„Professor Riedlauser? Und wos hoasd dees fAedD hindda Prof.?“
„Für Allem, einschließlich dem Dativ.”
„Ja, dann.“
Inzwischen hatte der Drucker die Fahrkarte ausgespuckt und der Schalterbeamte schob sie Riedlhauser zusammen mit seiner Geldkarte durch den Schlitz entgegen.
„Dangschee. Und wiedaschaun.“ Bedankte sich der Professor höflich.
„Wiedaschaung und vui Schbass in da Schdoad.“
Bereits im Gehen begriffen, drehte sich der Professor noch einmal um und wollte wissen:
„Oa Froang hed`e dann doch no: Woas brauchd ma eigndlich für a Ausbildung, um aus dene Audomadn do drim a Fahrkardn raus zum kriang?“
„Des hamma a no ned rausgfundn...“
*
Nach einer Viertelstunde fuhr Riedlhause mit einer Rolltreppe am Marienplatz hoch – in der Zeit hätte er die kurze Strecke auch zu Fuß geschafft, aber er fuhr eben so gerne U-Bahn... –, kam vor dem Hugendubel heraus, dem Kultladen, in dem es sogar einen originalgetreuen Nachdruck des Gilgamesch Epos zu kaufen gab, drei Paletten gebrannter Tontafeln, jedoch nahezu unverkäuflich, denn: Wer konnte schon Keilschrift lesen und Altsumerisch verstehen?
Er warf einen sehnsüchtigen Blick in die Auslage, wäre nur zu gerne in den Laden gegangen, Bücher stöbern, aber die Zeit war knapp, er musste ins IDI. Also ging er weiter, durch eine schmale Gasse in Richtung Jakobsplatz. Etwa in der Mitte der Gasse bog er in einen Hauseingang , stieg zwei Treppenstufen hoch und fragte sich, was wohl aus Darwin, dem Institutsbeagle geworden ist. Im Flur lag ein grauer Teppich, und dem gefiel es offensichtlich ganz und gar nicht, dass ein leicht übergewichtiger Professor ihn betrat.
„Aua!“
„Tschuldigung. – Äh, wieso entschuldige ich mich bei einem Teppich?“
„Ich bin kein Teppich. Ich bin Darwin, der Instituts-Mattenwilly.“
Riedlhauser ging in die Hocke, ums sich das Ganze einmal näher anzusehen. Was aber nicht nötig gewesen wäre, da der „Teppich“ drei Pseudopodien ausbildete und ausfuhr, an deren Enden sich Augen befanden. Und diese blickten dem Professor mitten ins Gesicht.
„Du bist also Darwin. Weißt du, dass…”
„...dass es mal einen Institutsbeagle gegeben hat mit dem selben Namen? Klar. Ich hab mich nach ihm benannt.“ Während er das sagte, bildete er ein Pseudopodium mit einem Zeigefinger aus, der auf ein gerahmtes Foto an der Wand deutete. Und darauf erkannte Riedlhauser den alten Darwin. Nicht den Biologen mit der Entstehung der Arten, sondern Darwin, den Beagle.
„Und wer bist du?“
„Riedlhauser. Professor Riedlhauser.“
„Ah, gut. Die erwarten dich schon.“
„Wer sind ‚die’ und wie können mich die erwarten? Ich bin doch gar nicht angemeldet.“
„Die sind die Leute vom Institut, und sie haben drei Blips angemessen. Angeblich treten die immer auf, wenn du in diesem Universum auftauchst. Aber wo sind deine beiden Begleiter?“
„Ich hab keine Begleiter. Ich komme alleine.“
„Hättest sie ruhig mitbringen können. Wir sind hier schon alle sehr gespannt...“
„Ich weiß nicht einmal etwas von Begleitern, und ich selbst hab schon seit bald 10 Jahren keine Parallelverschiebung mehr gemacht.”
„Seltsam. Wirklich. Seeehr seltsam. Aber komm einfach mit.“ Darwin bildete einige Hundert Pseudopodien aus, die alle wie Füße aussahen, die Schuhe aus einem Gyro Gearloose Comic trugen. Darauf lief er wie eine flächenartige Welle nach links in einen Gang. Der Professor folgte ihm.
„Stop!“ eine Frauenstimme aus einer der offenen Türen im Gang.
Riedlhauer blieb stehen, sah und roch in das Zimmer – der Geruch von frisch aufgebrühtem Kaffee war eines der Erkennungszeichen des IDI, und speziell hier eine alle Sinne überlagernde Wahrnehmung – und entdeckte eine dürre Frau, die ihm sehr bekannt vorkam.
„ Mary Jane?“
„Sie müssen Professor Riedlhauser sein. Hab Sie auf dem Foto erkannt.“ Das hielt sie in der Hand. „Und nein, ich bin nicht Mary Jane. Aber meine Urururgroßmutter hat Mary Jane Curningham Ritchie geheißen. Mein Name ist Pippilotta Viktualia Rumelhart-McClelland.“
‚Die Vorliebe für Magersucht und extralange Namen liegt wohl in der Familie…’ sinnierte der Professor und meinte „Interessanter Vorname.“
Was er besser nicht hätte tun sollen, denn jetzt begann Pippilotta loszuplappern. Anscheinend stellte die Erwähnung ihres Vornamens so eine Art Trigger dar...
„...und meine Mutter fand den Namen so passend, einmal weil ihr das Buch so gut gefallen hatte, und dann wegen meines Vaters. Der ist ein berühmter Pirat. Nein, wirklich. Ein Softwarepirat sogar...“
Nach der in solchen Fällen üblichen gefühlten Viertelstunde tauchte dann – endlich! – Darwin wieder auf, in seinem Gefolge mehrere Personen, die Riedlhauser nicht kannte, von denen er aber annahmen, dass es die Leute aus dem Institut waren.
„...die Zöpfe mit dem Draht…”
Nach einer weiteren gefühlten Viertelstunde, die ihm aber noch einmal ein wenig länger vorgekommen war, unterbrach einer der neu Dazugekommenen Pippilottas Redefluss.
„Pippi, hast du eigentlich dem Professor schon einen Kaffee angeboten?“
„Oh, Kaffee! Wie konnte ich das vergessen? Ich hab gerade eine Kanne nach Erbrezept 249 gebraut. Herr Professor, darf ich Ihnen einen Becher davon einschenken?“
„Gerne! Ich hab die vielen verschiedenen Kaffeerezepte Ihrer Urururgroßmutter damals immer sehr genossen...“ womit Riedlhauser nicht gelogen hatte, auch wenn er innerlich baff feststellte: ‚Die vererben ihre Kaffeerezepte ja immer noch!’
Die anderen nahmen sich ebenfalls Becher aus einem Regal neben der Tür und stellten sich erwartungsvoll in einer Reihe an. Nur Darwin nicht. Was Riedlhauser schon ein wenig wunderte.
„Bekommt Darwin nichts?“
Pippi schüttelte den Kopf: „Nein. Der kriegt vom Kaffee immer blau-violette Blasen am ganzen Körper, und die bewegen sich, als ob sie Schluckauf hätten.”
„Stimmt.“ Bestätigte der Mattenwilly, “ich nehm daher nur die Fruckelwürze. Äh, die Zuckerwürfel.”
Was Pippi anscheinend aus Aufforderung interpretierte und nach einer Urzweckfüler Schachtel mit der Aufschrift © Axel Hacke griff, die sie zu Darwin hinunter reichte.
Nachdem sich alle vorgestellt hatten und der erste Versuch, den Kaffee zu probieren, gescheitert war, wegen viel zu heiß und so, beschloss Kurs Onlein, der technische Direktor des IDI, dass sie in sein Labor in den ersten Stock gehen sollten, weil dort mehr Platz war als in Pippis Kaffee Küche/Labor oder wie auch immer man das nennen wollte.
Kurs ging voraus, die anderen folgten ihm. Die unmotiviert in der Mitte des Ganges stehende Wendeltreppe kannte Riedlhauser noch von seinem letzten Buch, damals befand sie sich jedoch im Innenhof des Gebäudes an der Aussendwand. Und er erinnerte sich beim Hochsteigen daran, dass diese zerlegbaren Gusseisenteile bereits die Wohnung von Emma Peel geziert hatten, dort den einen oder anderen Karate Kampf überstehen mussten. Oder was man eben im England des zwanzigsten Jahrhunderts für Karate gehalten hatte.
Nebenbei beschloss der Professor, diesmal nicht an den Kalauer mit der Mitte des Ganges zu denken, was ihm auch teilweise gelang. Oben angekommen, zwängten sich alle sieben in das Labor, an dessen Türe höchst überflüssigerweise „Onlein-Labor“ stand. Eingerichtet war es im Gründerzeitstil, und Kurs versuchte, ein paar Stapel umzuschlichten, unter denen sich angeblich Stühle verbargen. Eine Zeit, die Riedlhauser nutze, um sich ein wenig umzusehen.
Und dabei musste er bewundernd feststellen, dass es hier wirklich genauso aussah, wie in jenem berühmten Keller-Geheimlabor eines der IDI Gründer. Dann fiel ihm aber ein freies Stück Wand auf, genauer gesagt, die Innenseite der Tür. Dort hing ein offensichtlich nicht mehr ganz taufrisches Fandungsposter. Gesucht wurden: Brodnik, Papinek, Schaschlik und Gromek. Wobei ihm das Fandungsfoto von Schaschlik irgendwie seltsam vorkam. Als Nadine Liguhl, eine der Leute aus dem Institut, Riedlhausers fragenden Blick bemerkte, erklärte sie:
„Wir haben das Plakat vor vielen Jahren vom kriminologischen Institut bekommen. Und die haben das Foto von Schaschlik von einem jungen Hüpfer erhalten, der es seinerseits von angeblich ungewöhnlich schlecht informierten Greisen hatte. Inzwischen wurden aber alle bis auf Schaschlik geschnappt.“
„Ja, dann.“
Kurs stapelte immer noch, und kurzzeitig lag ein Heft oben auf, das den Titel „Yhpertechnologie für Dummies“ trug, aber sofort wieder unter einem umkippenden Berg loser Zettel verschwand.
Nach einer halben Stunde, Kurs hatte es tatsächlich geschafft, drei Stühle und zwei Expeditionskisten frei zu räumen, zumindest soweit, dass man darauf sitzen konnte, bat der technische Direktor alle Platz zu nehmen. Nadine und ihre ebenfalls sehr schlanke Kollegin Terra Magica zwängten sich zwischen zwei Stapeln auf eine der Kisten, Riedlhauser zog einen der unerwartet bequemen Lehnstühle vor und Kurs „faltete“ sich auf den ehemaligen Drehstuhl vor seinem Schreibtisch. Zumindest vermutete der Professor unter diesem Stapel einen Schreibtisch, da ein Monitor zwischen zwei Bücherbergen zu erkennen war, ebenso eine Tastatur auf einem Schnellhefter.
„So. Jetzt fehlt nur noch Darwin...“
In dem Moment setzte sich das hässliche Deckengemälde in Bewegung: „Bin schon da. Äh, war nie weg.“
„Ja, dann wollen wir mal.“ Kurs lehnte sich zurück, wovon die Lehne seines Drehstuhls knarrend Kenntnis nahm.
„Also, wir haben gestern drei seltsame Blips angemessen, und eine erste Analyse ergab, dass sie dem Blip sehr ähnlich waren, das immer dann auftritt, wenn Sie in dieses Universum kommen. Wir hatten das damals als Parallelverschiebungsecho bezeichnet. Da es drei Blips waren, sind wir davon ausgegangen, die Sie mit zwei Begleitern unterwegs sind, haben uns dann gewundert, wieso Sie nicht gleich im IDI gelandet sind, aber als dann eine eMail von M`Baba M`Bene bei uns eintraf, wurde die Sache echt mysteriös. Die Positronik hat geschrieben, dass ihr junger Freund Meech –“
„Ah! Mein alter Student Meech!“
„– bei ihr war, und er hatte sonderbare Messwerte mitgebracht. Den Ausgangspunkt in der Raumzeit konnten beide berechnen, irgendwo hab ich einen Zettel mit der Adresse an einem See in Terrania, wenn ich bloß wüsste, wo ich den wieder hingelegt hab. Man soll eben nicht aufräumen...“
Während Kurs eine Stapel auf seinem Schreibtisch durchsuchte, meldete sich Mark Hollinger zu Wort: „M`Baba M`Bene fand dann aber doch noch etwas besonderes in dem Signal: Es hatte in der j und E Komponente eine Abweichung. Das konnte also keine gewöhnliche Parallelverschiebung gewesen sein. Eher eine Art Kontextwandlung. Sehr merkwürdig. Ich vermute, dass es etwas mit der Veränderung von Realitätsebenen zu tun hat, aber wirklich verstehen kann ich es nicht. Das liegt weit jenseits der Entiertheorie, so wie wir sie bisher kennen.“
Terra Magica sah den Professor streng an: “Und Sie haben nicht vielleicht doch irgend ein Experiment durchgeführt, das…”
Riedlhauser schüttelte den Kopf. „Nein, ganz bestimmt nicht. Seit ich vor 10 Jahren kurz das IDI besucht hab, bin ich in Terrania gewesen. Ich halt dort an der Terrania State Universität Verlesungen.“
Es klopfte an der Tür. Kurs: „Ja?“
Ein Robot mit einer rosa Schürze und einer Pagenfrisur Perücke öffnete. „Kaffee?“
Der Robot schob ein Schwebetablett vor sich her, auf dem 7 Tassen mit extrem wohlriechendem Gebräu standen.
„Der Pippi-Bot. Den hat sie mal gebaut, damit wir immer und jederzeit mit ausreichend Kaffee versorgt werden.“, flüsterte Nadine in Riedlhausers Ohr.
Das Tablett schwebte in den Raum, hielt kurz vor jedem der Anwesenden und der Bot sagte: „Und stellt alle eure leeren Tassen auf das Tablett. Sonst hat Pippilotta wieder nicht alle Tassen im Schrank.“
Was alle widerspruchslos taten.
Dann tranken sie erst einmal in Ruhe ihren Kaffee, einen der besten, den Riedlhauser in seinem langen Leben bekommen hatte. Mindestens eine Top-Ten Plazierung. Und bis zum Rang 50 standen da nur Mary Jane Fabrikate auf der Liste...
Dann meldete sich Mark erneut zu Wort. „Nach allem, was wir über ihre Zeitmaschine wissen, vermuten wir, dass man damit die Modifikation der j und E Komponente ebenfalls vornehmen können müsste. Nur haben wir keine Ahnung, wo man dann heraus kommt. Sie haben die Maschine doch noch?“
„Klar.“ Riedlhauser griff in seine Jacke, holte ein kleines Etwas heraus, das aussah wie die misslungene Kreuzung eines Rechenschiebers mit einem Kompass und einem Transistorradio.
Kurs und Mark sahen sich das Teil sehr genau an, dann entdeckte Kurs etwas, das es auf den alten Fotos, gut, die waren bestimmt schon 100 Jahre alt, nicht gab: Ein kleines silbriges Ding an der Seite des „Transistorradios“.
„Ist das da neu?“ Kurs deutete auf das Ding.
„Eigentlich nicht. Das ist ein Zippo, das hab ich mal vom Duke geschenkt bekommen, und damit ich es nicht verliere, hab ich es an die Zeitmaschine geklebt.“
„Zippo? Duke?“ Nadine war jetzt offensichtlich mit dem fragenden Gesichtsausdruck an der Reihe.
„Zippo, ein Feuerzeug. Eigentlich die Mutter aller Feuerzeuge. Und der Duke? Sie wissen schon, Ein Mann muss tun, was ein Mann tun muss. Der Duke eben.“
Mark verstand sofort. „Ah, klar, der Duke!. Was wollten Sie denn von dem?“
Riedlhauser grinste etwas schräg: „Hab mir von ihm zeigen lassen, wie man mit einem 45er umgeht...“
„Wieso das denn???“ Terra verstand nur Bahnhof.
„Na, ja...“ der Professor starrte unschuldig in die Luft, „Ich wollte mal wieder Hitler umlegen. So richtig schön klassisch. Genau zwischen die Augen, drittes Nasenloch und so...“
„Und? Hat es geklappt?“ entfuhr es Kurs.
„Logo. Wie immer. Hab ihn am Ende des 1. Weltkriegs erwischt, als er gerade anfing von seiner Bestimmung zu schwafeln...“
Mark nickte verstehend. „Nur schade, dass das nur Auswirkungen auf ein einziges Paralleluniversum hat. Die anderen sind ja leider nicht betroffen.“
Riedlhauser zuckte die Schultern. „Ja, am Anfang war das ganz schön frustrierend. Aber zumindest in 347 Universen hab ich ihn inzwischen zum Teufel geschickt.“
„Besser als nichts.“, bestätigte Nadine.
„Ich hab den Zettel gefunden!“ Ein Zwischenruf von der Decke. Gleichzeitig bildete Darwin ein fadendünnes Pseudopodium aus, mit einer winzigen Hand am Ende. Damit griff er nach dem Zettel, und ließ ihn vor Riedlhauser baumeln.
Der griff danach, las die Koordinaten und WAN Einstellwerte an und meinte dann: „Hm, ja. Das müsste gehen.”
Der Professor fingerte einen kleinen Schraubenzieher aus seiner Jacke, öffnete damit eine Wartungsklappe am „Transistorradio“ und begann mit der Spitze des Schraubenziehers auf winzige Tasten zu drücken. Als er nach einigen Minuten fertig war und die neuen Einstellungen noch zwei mal mit den Angaben auf dem Zettel verglichen hatte, drückte er auf „Test“.
„Warnung. Bei den gewählten WAN Parametern kann man in einer verschobenen Realität landen. Wollen sie die Einstellwerte zurücksetzen?“ hauchte eine unglaublich erotische Frauenstimme aus dem Lautsprecher.
Riedlhauser klickte auf „Nein“
„Jetzt noch die Raumzeit Koordinaten.“ Kurs laß sie vor, Riedlhauer stellte x, y, und z an den Stellrädern des „Transistorradios“ ein, und verschon anschließend die Zunge des „Rechenschiebers“ auf den gewünschten t Wert. Dank der Impulsübersetzung und der winzigen Kontrolldisplays gelang ihm das auch nach wenigen Minuten.
„Bin ja mal gespannt, wo ich da rauskomme.“
„Moment!“ Nadine sah nach einem Geistesblitz aus.
„Kann man die Maschine so einstellen, dass Sie nach einer Sekunde automatisch wieder zurück kommen?“
Riedlhauser nichte. „Klar. Das geht mit der Autoreturn Funktion. Aber eine Sekunde ist etwas arg wenig. Da bekomm ich nichts mit. Ich stell das mal auf 30 Sekunden ein.“
„Viel zu lang! Wer weiß schon, was da drüben für Gefahren lauern. 10 Sekunden maximal!“
„Na gut, einigen wir uns auf 20 Sekunden. So lange kann ich notfalls die Luft anhalten.“
Wieder tastete der Professor mit dem Schraubenzieher in der Wartensöffnung.
„So. Müsste passen.”
Terra sah ihn etwas unsicher an: „Wollen Sie das wirklich machen?“
„Logo.“ Und der Professor drückte auf den Startknopf.
Plopp.
*
Im selben Moment befand sich Professor Riedlhauser in einem neumodern eingerichteten Bungalow. Nicht sein Geschmack, aber wem`s gefällt...
Er wollte sich gerade ein wenig umsehen, als ihm klar wurde, dass das Rauschen das einer Dusche war. Nur das Klopfen konnte er nicht so recht einordnen. Also ging er dem Geräusch entgegen.
Und kam in ein Badezimmer mit Duschkabine. Der Quelle des Lärms.
“Nicht erschrecken, ich bin`s nur!” Riedlhauser wollte schließlich keine unüberlegten Reaktionen des Duschenbenutzers provozieren.
„Hallo? Ist da jemand?“ eine etwas klägliche Stimme aus der Dusche.
Riedlhauser hatte den sicheren Eindruck, dass der Besitzer der Stimme in der Dusche festsaß.
„Moment, ich öffne von außen!“
Da die Tür wirklich klemmte, griff der Professor in seine Jacke und holte einen Kuhfuß aus der Innentasche. ‚Nur gut, dass ich damals auf Eden eine Jacke mit Bräuer-Metrik gekauft hab…’
Es knirschte ein wenig, dann war die Tür offen. Und Riedlhauser sah einen Mann mit weißen Haaren, die wegen der Nässe in der Kabine an seinem Kopf klebten. Den roten Augen nach zu urteilen, stand der Mann schon viel zu lange unter der Dusche. Seltsamer Vogel. Wozu wohl das Ei gut war, das er um den Hals hängen hatte?
„Wer, zum Teufel, sind Sie denn?“
„Riedlhauser. Professor Riedlhauser.“
Plopp. Die 20 Sekunden waren um.
Schalom,
Schlomo
#no13
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#34
Geschrieben 20 November 2013 - 15:51
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#35
Geschrieben 20 November 2013 - 16:40
Bearbeitet von MoiN, 22 November 2013 - 09:24.
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#36
Geschrieben 20 November 2013 - 17:40
Bearbeitet von Arl Tratlo, 20 November 2013 - 19:29.
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#37
Geschrieben 20 November 2013 - 18:35
Bearbeitet von Arl Tratlo, 20 November 2013 - 21:12.
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#38
Geschrieben 20 November 2013 - 18:54
Bearbeitet von Arl Tratlo, 21 November 2013 - 02:56.
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#39
Geschrieben 20 November 2013 - 19:00
Bearbeitet von Arl Tratlo, 21 November 2013 - 03:42.
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#40
Geschrieben 21 November 2013 - 00:42
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#41
Geschrieben 21 November 2013 - 01:59
Bearbeitet von Arl Tratlo, 21 November 2013 - 05:07.
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#42
Geschrieben 21 November 2013 - 09:15
Bearbeitet von MoiN, 21 November 2013 - 09:42.
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#43
Geschrieben 22 November 2013 - 08:09
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#44
Geschrieben 22 November 2013 - 09:09
Bearbeitet von MoiN, 22 November 2013 - 11:39.
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#45
Geschrieben 22 November 2013 - 11:37
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#46
Geschrieben 23 November 2013 - 10:45
"Wer sind Sie? Kann ich helfen?"
Atlan war irritiert. Er mußte ihn doch erkannt haben. Warum diese Förmlichkeit?
"Mensch, Perry!" entfuhr es ihm. "Ich bin's, dein alter Freund Atlan"
Das Gesicht des Mannes, den sie für Perry hielten, wurde nachdenklich. Immer noch hatte er seine Waffe auf sie gerichtet. Langsam schüttelte er den Kopf.
"Ich kenne keinen Atlan", antwortete er ruhig. "Wer soll das sein?"
Nun war Atlan vollends perplex. Er setzte zu einer ärgerlichen Antwort an, besann sich aber in letzter Sekunde anders. Er erinnerte sich an die Ereignisse der vergangenen Stunden. Offenbar fing es wieder an.
Du Narr! Es hat nie aufgehört , vernahm der Arkonide zum erstenmal seit längerem wieder seinen Extrasinn.
Perrys Blick ging zu Basnal und Tami, die etwas verstört seitlich von Atlan standen und dem Arkoniden die Initiative überließen.
"Und wer sind Sie?" wollte er wissen und betrachtete sie beiden Frauen mit unverhohlenem Interesse.
Basnal erwachte aus ihrer Erstarrung. Sie räusperte sich vernehmlich, bevor sie antwortete.
"Meine Name ist Basnal-Keton und dies neben mir ist Tami Hethal", erläuterte sie. Sie tauschte einen kurzen Blick mit Atlan. Sie hielt es für besser, nichts über ihren Agentenstatus verlauten zu lassen. Atlan signalisierte ihr dies ebenfalls durch ein angedeutetes Kopfschütteln. "Sie ist eine gebürtige Zaliterin und ich eine Baalol"
Perrys Gesicht verzog sich zu einem breiten Grinsen.
"Attraktive Damen sind immer gern willkommen hier", sagte er und ließ seine Waffe sinken. "Aber Sie haben meine Frage noch nicht beantwortet"
Atlan entschloß sich, zunächst nicht mit der ganzen Wahrheit herauszurücken. So erzählte er nur, sie wären eine Gruppe, die auf dieser Welt Erlebnisurlaub machte. Immerhin mußte er Perry plausibel machen, warum sie hier nachts durch die Gegend gelaufen waren. Rhodan nickte verstehend.
"Körperertüchtigung! - Sehr löblich!", antwortete er. Er machte eine einladende Geste ins Innere der Blockhütte.
"Wenn Sie wollen, können wir zusammen frühstücken", ergänzte er.
Tami und Basnal blickten den Arkoniden flehend an. Sie hatten, seit sie in Atlans Bungalow in dessen Bett aufgewacht waren, noch nicht einen einzigen Bissen zu sich genommen. Ihnen knurrten die Mägen - und zwar heftigst.
.Atlan deutete ihren Blick richtig.
"Wir sind einverstanden", sagte er und setzte sich in Bewegung. Ihr übriges Gepäck konnten sie später holen. Ein Blockhütte ohne Vorräte an Verpflegung war kaum vorstellbar.
Sie traten ins Innere. Der Wohnraum war sehr rustikal eingerichtet. An einer Seitenwand stand eine Art Bett, ziemlich verwühlt, was darauf hindeutete, daß es nicht nur zum einfachen Schlafen verwendet worden war. Seltsamerweise war von der Frau, die sie beobachtet hatten, als sie am Fenster standen, nichts mehr zu sehen.
Perry hatte die suchenden Blicke seiner Gäste bemerkt und richtig gedeutet.
"Meine Partnerin macht sich gerade noch etwas frisch", erklärte er. "Aber ich habe mich noch gar nicht vorgestellt"
Er streckte ihnen die Hand entgegen. Atlan ergriff sie als erster.
"Mein Name ist Perry Rhodan!" Daß Atlan in bereits mit Vornamen angeredet hatte, schien ihn offensichtlich nicht zu wundern. Zumindest gab er es nicht zu erkennen. Basnal murmelte ein "Sehr erfreut". Ein fester, männlicher Handdruck! dachte sie respektvoll.
Perry deutete mit dem Kopf in Richtung einer Tür, die in einen Nebenraum führte. Von dort hörte man Geräusche von fließendem Wasser und Geklapper.
"Sie wird sich Ihnen dann selbst vorstellen", fügte er mit einem Augenzwinkern hinzu.
Und sie brauchten nicht lange zu warten. Sie hatten gerade nur ein paar belanglose Worte gewechselt, als unvermittelt die Tür aufging und eine attraktive, hochgewachsene Frau mit langen weißblonden Haaren und goldroten Augen in der Öffnung erschien. Sie trug einen beigen Bademantel und darunter offenbar nur nackte Haut.
Normalerweise hätte der Arkonide auf diesen Anblick mit Verzücken reagiert, aber diesmal taumelte er nur, als hätte ihn die Faust eines Haluters getroffen. Mit allem hatte er gerechnet, aber nicht damit. Er rang nach Luft. Die ganze Welt schien sich um ihn zu drehen. Nur mühsam brachte er ein Wort hervor. Mehr Entsetzen als Freude lag im Tonfall seiner Stimme.
"Thora!", keuchte er.
Bearbeitet von MoiN, 23 November 2013 - 10:57.
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#47
Geschrieben 23 November 2013 - 14:51
Bearbeitet von Arl Tratlo, 23 November 2013 - 14:53.
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#48
Geschrieben 24 November 2013 - 11:15
Bearbeitet von MoiN, 24 November 2013 - 11:35.
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#49
Geschrieben 24 November 2013 - 13:36
Bearbeitet von Arl Tratlo, 24 November 2013 - 15:11.
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#50
Geschrieben 24 November 2013 - 13:40
Bearbeitet von Arl Tratlo, 24 November 2013 - 18:13.
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#51
Geschrieben 24 November 2013 - 20:22
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#52
Geschrieben 25 November 2013 - 12:08
"Ihr könnt euch gerne bei uns frischmachen", bot Rhodan an. "Nebenan ist eine Dusche mit fließend warmem Wasser". Er grinste. "Einfach, aber effektiv!"
Basnal und Tami waren sofort begeistert. Atlan dämpfte ihre Freude etwas.
"Tami kann ja gerne als erste gehen", sagte er und wandte sich dann an Basnal. "Wir sollten noch unsere restlichen Sachen holen!"
Als er Perrys fragende Mine bemerkte, fügte er hinzu: " Wir haben noch ein paar Säcke mit unseren Habseligkeiten dabei, die wir draußen haben liegen lassen"
Rhodan nickte verstehend.
"Einverstanden", ergänzte er. Offensichtlich genoß er die unerwartete Gesellschaft. Kein Wunder! dachte der Arkonide. Thora war wohl keine so gute Gesprächspartnerin.
Basnal war aufgestanden.
"OK, dann wollen wir mal!"
Sie hatte Atlans Blick entnommen, daß er etwas mehr vorhatte, als nur das Gepäck zu holen. Er wollte mit ihr unter vier Augen reden. Sie verließen die Blockhütte und verschwanden nach hundert Metern hinter mehreren Felsen. Atlan war stehengeblieben. Er blickte Basnal besorgt an.
"Was hälst du davon?"
Basnal bewegte ihren Kopf abwägend.
"Nun, ich denke, es ist nicht der Rhodan, den wir kennen", begann sie. "Wenn es überhaupt Rhodan ist. Die beiden könnten auch raffinierte Imitate sein."
"So perfekt scheinen sie aber nicht zu sein", gab Atlan zu bedenken. "Was uns Perry", er betonte den Namen sehr merkwürdig,"über sein Leben erzählt hat, mutet mir reichlich absurd an. Nichts in seiner Welt scheint sich mit der Geschichte zu decken, so wie wir sie kennen" Basnal nickte. Viele Vermutungen schossen ihr durch den Kopf.
"Kann uns dein MOHY da weiterhelfen?", fügte er hinzu.
Basnal schüttelte heftig den Kopf.
"Sorry, aber das MOHY kann viel, aber nicht alles! Imitate lassen sich mit dem Gerät leider nicht aufspüren."
Atlan nickte verstehend. Sein erster Gedanke war natürlich: ein Duplo! Er erwähnte es allerdings nicht, weil zu der Zeit, wo Basnal lebte, diese Geschöpfe der MdI, die mittels einer Strukturschablone nach dem Vorbild eines lebenden Originals dupliziert wurden, noch nicht bekannt waren. Es sei denn, Basnals 'Welt' unterschied sich total von der seinigen, was er nicht ausschließen konnte. Er hatte bewußt in den vergangenen Stunden vollständig vermieden, diese Punkte anzusprechen. Er scheute davor zurück.
Die Stimme der Baalol schreckte ihn aus seinen trüben Gedanken.
"Außerdem können wir nicht mit absoluter Gewißheit ausschließen, daß er uns lediglich etwas vorspielt.. Noch nicht."
"Vorspielen?" Atlan schien nicht überzeugt. "Warum sollte er? Dürfte viel schwieriger sein, als einfach nur die Wahrheit zu sagen."
Er dachte einen Augenblick nach.
"Und was ist mit ihren Gedanken?" fragte er.
Basnal schüttelte bedauernd den Kopf. "Nichts zu empfangen. Was aber überhaupt nichts bedeutet. Sie könnten durch einen Block abgeschirmt sein. Wir müssen mit allem rechnen."
Sie begannen die Decken, die sie zu einer Art Beutel gefaltet hatten, zusammenzutragen. Die Flaschen konnten sie neu mit frischem Wasser befüllen, in der Blockhütte war alles vorhanden. Dann waren sie bestens ausgerüstet, falls sie wieder aufbrachen.
Falls, kommentierte Atlans Extrasinn lakonisch.
Basnal wollte schon wieder in Richtung Blockhütte aufbrechen, als Atlan sie am Arm zurückhielt. Er hatte noch etwas Wichtiges auf dem Herzen.
"Ich möchte, daß du dich hier ein wenig umsiehst", sagte er eindringlich. "Versuch herauszufinden, ob es noch andere Spuren von Zivilisation gibt. Die ganze Sache ist mir sehr suspekt."
Basnal hatte verstanden.
"Ich kann aber nicht lange wegbleiben, das würde Rhodan auffallen", gab sie zu bedenken.
Atlan machte eine beruhigende Handgeste und lächelte grimmig.
"Mir wird schon was einfallen", erwiderte er. "Versuche auch, ob das MOHY in Betrieb zu nehmen ist."
Basnal setzte eine skeptische Mine auf.
"Wenn wir hier in einer Zeit sind, wo die erforderliche Infrastruktur fehlt..." Sie ließ den Satz unvollendet und machte eine Geste der Ratlosigkeit.
"Du hattest doch kurz Verbindung mit einem Riedlhauser", warf der Arkonide ein. "Versuch's einfach!"
Basnal verzog das Gesicht zu einer Grimasse und blickte mit gespielter Verzweiflung in der Gegend herum. "Wenn wir wenigstens wüßten, wo wir sind! Oder WANN!?"
"Ja - wann", wiederholte Atlan sinnend. "Zeit und Raum. Vielleicht spielt beides eine Rolle? Möglich, das durch Einwirkung einer fremden Macht unsere Zeitlinien verschoben wurden. Vielleicht sind wir sogar in eine Parallelwelt geraten?"
"An einem solchen Gedanken arbeite ich schon die ganze Zeit, aber ohne konkretes Ergebnis", sagte Basnal.
Atlan gab ihr einen Wink. Sie durften Rhodan nicht zu lange warten lassen.
"So jetzt, mach' dich auf!", forderte er die Agentin auf. Er kniff ihr ein Auge. "Ich verlasse mich auf dich!"
Bearbeitet von MoiN, 26 November 2013 - 08:29.
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#53
Geschrieben 25 November 2013 - 19:54
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#54
Geschrieben 26 November 2013 - 12:08
"Wo sind die beiden?" wollte er wissen. Er konnte eine gewisse Unruhe in seiner Stimme nicht unterdrücken. Rhodan blickte ins Leere. Er schien nachzudenken.
"Ich frage mich gerade, wie es eigentlich kommt, daß Sie uns kennen - wir Sie aber nicht", sinnierte er vor sich hin, ohne weiter auf Atlans Frage einzugehen. Atlan hörte aus dem Badezimmer nebenan Geräusche. Vermutlich war es Tami, die sich frisch machte.
"Na, so ungewöhnlich ist das doch gar nicht", bemerkte der Arkonide mit einem Lächeln. "Eure Gesichter kennt doch jeder. Fast täglich berichten die Medien darüber" Das war natürlich gelogen, denn Perry betreffend mochte es stimmen, aber zu Atlans Zeit war Thora bereits einige Jahrhunderte tot.
So wie Basnal und Tami! ergänzte sein Extrasinn.
Perry nickte nachdenklich und mit ernstem Gesicht.
"DAS meine ich auch nicht", fuhr er fort. "Aber ich werde das Gefühl einfach nicht los, daß wir uns schon einmal begegnet sind."
Atlan mußte innerlich laut lachen. Sollte er Rhodan jetzt reinen Wein einschenken und die ganze Geschichte erzählen? Er entschied sich dagegen. Noch nicht. Später vielleicht.
"Das kommt häufiger vor, als man denkt", lenkte er ab. "Vielleicht sind wir uns nur zufällig über den Weg gelaufen? Irgendwo, irgendwann...." Er zuckte ratlos mit den Schultern.
"Hm", machte Rhodan. Er schien nicht recht überzeugt.
Atlan kramte suchend im Rucksack herum. Ihm mißfiel, daß Rhodan zuviel nachdachte. Falls er auf die Idee kam, Atlan nach Details aus seinem - Atlans - Leben zu fragen, würde er sich auf die Schnelle eine Geschichte zurechtlegen müssen. Ob ihm das so perfekt gelang, bezweifelte er stark. Und Perry hatte einen messerscharfen Verstand. Ihm würde sofort jeder kleinste Widerspruch auffallen. Er entschloß sich, Rhodan abzulenken.
"Hier!", rief er und warf Rhodan die merkwürdige Schachtel zu, die sie am Rande des Schotterweges gefunden hatten. Perry fing das Objekt geschickt auf.
"Was ist das?" wollte er wissen. Seine grauen Augen musterten die Schachtel argwöhnisch. Vielleicht meint er, es wäre eine Waffe! überlegte Atlan. Dann erzählte er ihm die Geschichte, wie sie auf ihrem Weg durch die Wüste darauf gestoßen waren. Er beobachtete ihn genau. Sollte er sie kennen, so verbarg er es geschickt und gab sich keine Blöße.
"Interessant", murmelte er und betrachtete die Schachtel intensiv von allen Seiten. Er versuchte sie zu öffnen, was ihm natürlich ebenfalls nicht gelang. Atlan deutete auf eine bestimmte Stelle.
"Aha", machte Perry. "Ein Zahlencode. Vielleicht zum Öffnen?"
Atlan grinste frech. Tat Perry so dumm oder war er es wirklich? "Na, den wird man wohl kaum da eingravieren, wo ihn jeder sehen kann", antwortete er belustigt. Perry schüttelte den Kopf.
"Dem Problem muß man anders zu Leibe rücken", begann er schulmeisterlich. "Es könnte lediglich ein versteckter Hinweis sein. Verborgen, verstehen Sie? Der eigentliche Öffnungscode entsteht, wenn man diesen hier nach einem bestimmte Schema entschlüsselt."
Rhodan machte eine Pause, bevor er fortfuhr:" Ich würde empfehlen, die Angelegenheit durch entsprechendes Fachpersonal untersuchen zu lassen. Möglicherweise ist es ein ..."
Er ließ den Satz unvollendet. Ein Geräusch hatte ihn abgelenkt. Im Badezimmer begann laut Wasser zu rauschen. Atlan wurde daran erinnert, daß seine Frage nach Thora und Tami immer noch nicht beantwortet war. Er fragte Rhodan ein zweites Mal.
"Entschuldigen Sie bitte meine Unhöflichkeit!" bat Rhodan um Verzeihung. "Tami ist im Bad und Thora hat sich auf die Veranda zurückgezogen, um ihr morgendliches Sonnenbad zu nehmen."
Sonnenbad? dachte Atlan verblüfft. So kannte er Thora gar nicht. Er war aufgestanden und ging zu einem der hinteren Fenster, das den Blick auf die Veranda freigab. Perry beschäftigte sich währenddessen weiter mit der Schachtel. Er schüttelte und rüttelte daran. Atlan vergewisserte sich, daß Rhodan ihn nicht sah, und warf einen vorsichtigen Blick nach draußen. Er wollte wissen, ob Perry die Wahrheit gesprochen hatte.
Er zuckte zusammen!
Es stimmte tatsächlich! Thora lag auf einer flachen Liege, die Augen geschlossen und ihr weißes Haar nach hinten gekämmt. Atlans Blick glitt ihren Körper entlang. Angefangen bei den lange, schlanken und makellosen Beine über die Bauchdecke, die sich hob und senkte unter ihren regelmäßigen Atemzügen. Mehr als üblich verweilte er in Regionen, deren Anblick ihm den Schweiß auf die Stirn trieb. Weiter dann zu den wohl geformte Brüsten und zum Schluß dann Thoras Gesicht. Sie hatte offensichtlich den stillen Betrachter hinter dem Fenster nicht bemerkt. Und wenn, dann ließ sie es sich nicht anmerken. Er war so in diese Details vertieft, daß er darüber ganz die Zeit vergessen hatte. Erst ein Räuspern in nächster Nähe rief ihn in die Wirklichkeit zurück.
Perry stand neben ihm und lächelte vielsagend.
"Thora ist eine wunderschöne Frau, nicht wahr?", schwärmte er versonnen. "Es ist eine ihrer schönsten Angewohnheiten, sich ohne Badeanzug der Sonne zu präsentieren."
Atlan schluckte und konnte nicht verhindern, daß er bis hinter beide Ohren rot anlief. Perry grinste ihn an und zwinkerte.
"Gehen wir doch wieder an den Tisch", schlug er vor. "Diese Schachtel ist höchst faszinierend."
Hast du noch nie eine unbekleidete Frau gesehen? spottete Atlans Extrasinn.
Der Arkonide stieß einen unterdrückten Fluch aus und hoffte, Perry würde nichts davon mitbekommen haben. Aber Rhodan hatte bereits wieder am Tisch Platz genommen und war somit außer Hörweite. Eine Zeitlang tauschten sie noch Mutmaßungen darüber aus, welche Funktion diese Schachtel haben mochte, als Rhodan dann plötzlich übergangslos die Frage stellte: "Wo ist eigentlich Ihre Begleiterin?"
Einen Moment lang rätselte Atlan, was er wohl meinte, dann fiel es ihm allerdings siedendheiß ein. Ein Blick auf das Chronometer verriet ihm, daß bereits eine halbe Stunde vergangen war, und Basnal war immer noch nicht aufgetaucht. Er hatte sie ganz vergessen! Wo war er eigentlich mit seinen Gedanken?
"Eigentlich wollte sie gleich nachkommen", log Atlan. Rhodan legte die Stirn in Falten. "GLEICH stellt sich für mich etwas anders dar!", bemerkte er humorlos. Er schob Atlan die Schachtel zu. Der Arkonide achtete nicht darauf. Er sprang auf, eilte zum Eingang und riß die Tür auf.
"Basnal!" rief er laut, und nach kurzer Pause nochmals und lauter: "Basnal! Wo bist du?"
Keine Antwort. Atlan durchzuckte ein fürchterlicher Gedanke, den er aber gleich wieder beiseite schob. Er wagte nicht, sich vorzustellen, was ihr alles passiert sein könnte.
Sie wird mich einfach nicht hören können, dachte er und hoffte verzweifelt, er würde sich nicht irren.
Er war ein Stück auf den Vorplatz hinausgelaufen und kehrte jetzt wieder zurück zur Hütte. Er mußte Tami informieren. Sie mußten sofort aufbrechen und nach dem Baalol-Mädchen suchen. Er riß die Tür zum Badezimmer auf und brüllte: "Tami, Basnal ist verschwunden!"
Tami war gerade unter der Dusche hervorgekommen. Sie hatte lang und ausgiebig das prickelnde Wasser genossen. Ihr Körper glänzte noch in feuchtem Naß. Sie war gerade damit beschäftigt, ihre kupferfarbenen Haare zu kämmen, als Atlans Schrei sie alarmierte. Sie lief in den Wohnbereich. Perry hob anerkennend die Augenbrauen, als er den schlanken nackten Körper der Zaliterin sah. Sie hat wirklich nichts zu verbergen! dachte auch Atlan. Das gleiche würde auch für Basnal gelten. Ihm behagten aber nicht Situationen wie diese, wenn die beiden Agentinnen ihre Reize so unverhüllt und provokant darboten.
"Was?!" stieß Tami hervor. "Basnal ist verschwunden?" Sie konnte nicht recht glauben, was Atlan ihr erzählte. "Wie konnte das geschehen?"
Atlan nickte mit Nachdruck. Etwas schnürte ihm die Kehle zu.
"Zieh dir was an, wir müssen sie suchen!"
Er hatte ein verdammt ungutes Gefühl dabei - wenn er ehrlich war.
Tami hatte blitzschnell ihre Kleidung übergestreift. Atlan stand ungeduldig am Eingang und wartete. Er warf Perry einen flüchtigen Blick zu und entschuldigte sich beiläufig.
Dann liefen sie los. Ein paar Sekunden lang blieben sie stehen, um sich zu orientieren. Tami blickte suchend in alle Richtungen.
"Wohin könnte sie gegangen sein?" fragte die Zaliterin außer Atem. Atlan deutete in eine Richtung, wo das Gelände steiniger wurde. "Versuchen wir's hier!"
Sie wollten sich gerade in Bewegung setzen, als Perrys Stimme sie zurückhielt.
"Warten Sie!" rief Perry und kam ihnen entgegengelaufen. "Es ist etwas Merkwürdiges passiert!"
Tami und Atlan warfen sich gegenseitig fragende Blicke zu. Perry hatte sie erreicht und zeigte ihnen ein Gerät, das er in der Hand hielt.
"Ein Kontrollgerät", erläuterte er. "Möglicherweise gibt es Hinweise auf den Grund des Verschwindens Ihrer Freundin"
Atlan verstand nicht. "Kontrollgerät für was?" fragte er irritiert.
"Für einen Transmitter!" antwortete Rhodan. "Etwa einen Kilometer von hier gibt es einen Transmitter, den wir häufig nutzen, um auf diese Welt zu kommen"
Ein Funke von Hoffnung flammte im Arkoniden auf. Möglicherweise konnten sie damit sogar diese Welt verlassen. Und dieses fürchterliche irreale Szenario! fügte er bitter in Gedanken hinzu.
Perry bemerkte die unausgesprochene Frage am Gesichtsausdruck des Arkoniden.
"Es hat ein Signal abgegeben, das auf eine unauthorisierte Aktivierung schließen läßt", erklärte er.
"Und Sie meinen, das war Basnal?" fragte Atlan zweifelnd.
Perry nickte überzeugt. "Es kann nur Basnal gewesen sein! Wer sonst? Sie und wir sind die einzigen, die auf dieser Welt leben"
Atlan dachte einen kurzen Moment nach. Es könnte auch ein Zufall sein, der nichts mit dem eigentlichen Grund für Basnals Verschwinden zu tun hatte. Andererseits durften sie nichts unversucht lassen. Besser ein Hinweis als keiner. Daß Rhodan sie täuschen wollte, konnte er nicht ausschließen, aber er mußte jetzt eine Entscheidung treffen.
"Dann Aufbruch!" bestimmte er schließlich. Sein Blick richtete sich fragend auf Rhodan.
"Ich führe euch", antwortete der und begann voranzulaufen. Atlan nickte Tami auffordernd zu. Sie folgten Perry im Abstand von zehn Metern.
Nach wenigen Minuten erreichten sie den Transmitter. Das Gerät stand ohne weiteren Schutz frei unter einem Felsvorsprung. Rechts neben dem Torbogen befand sich ein Pult, das zu Kontrollzwecken diente. Perry hatte es erreicht und begann sofort, daran herumzufingern, um einen Statusbericht abzurufen, wie er erläuterte.
Atlan und Tami warteten ungeduldig.
"Wie ich bereits sagte", hörten sie Perrys Stimme. "Das Gerät wurde aktiviert von einer unbekannten Person." Er lachte unterdrückt. "Offenbar hatte sie den Sperrcode herausgefunden. Und klugerweise auch vorher die Aufnahmeoptik abgedeckt, so daß wir nicht wissen werden, wer es war."
"Wie kann jemand den Sperrcode wissen?" fragte der Arkonide verständnislos. "Normalerweise handelt es sich dabei um eine zehnstellige Zeichenfolge."
"Ja, normalerweise", pflichtete ihm Perry bei. "Plus zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen." Er machte ein schuldbewußtes Gesicht. "Die ich allerdings abgeschaltet habe."
"Nicht gerade verantwortungsbewußt!" schimpfte Atlan. "Aber den Code herauszufinden, dürfte auch nicht einfach gewesen sein. Und wann wurde das Gerät zuletzt benutzt?"
"Vor ungefähr einer Viertelstunde", antwortete Rhodan. "Und den Sicherheitscode hatte ich auch geändert."
Atlan wurde aufmerksam. "Ich tippe mal auf THORA", bemerkte er grimmig.
Zu ihrer aller Überraschung nickte Perry. "Genau das ist der Code!"
Sie brauchten einen kurzen Moment, um sich wieder zu fangen. Atlan faßte sich an den Kopf. Er verstand nicht, wie jemand wie Rhodan so leichtsinnig sein konnte. Tami war in ein lautes, hysterisches Lachen verfallen. Ganz plötzlich brach es ab.
"Da!" sagte sie und deutete auf eine Stelle neben der Kontrollkonsole. Atlan folgte ihrem Fingerzeig und erschrak.
Basnals MOHY! schoß es ihm durch den Kopf.
Bearbeitet von MoiN, 26 November 2013 - 12:10.
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#55
Geschrieben 26 November 2013 - 15:51
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#56
Geschrieben 27 November 2013 - 02:06
Wenn er die imaginären Komponenten der WAN Zahl untersuchte, die als Parameter den Blip, nein alle drei Blips, beschrieben, war nur ein Schluss möglich: Atlan war tatsächlich in der Realitätsebene verschonen worden. Er, Riedlhauser, konnte zwar mit den modifizierten Einstellwerten seiner Zeitmaschine in eines der Pseudoparalleluniversen reisen, dort sogar Atlan treffen und ihn mitnehmen. Dorthin, wo sich Riedlhauser momentan befand, in das Universum, das er als „Realität” betrachtete. Was immer Realität auch sein mochte.
Nur: WAN Zahlen waren bekanntlich partiell nicht Nullteilerfrei, und das bedeutete in diesem Fall, dass Atlan nicht in einer verschobenen Realitätsebene gelandet war, sondern in sehr vielen. Maximal in abzählbar unendlich vielen sogar. Wenn er Atlan aus einer dieser Ebenen herausholen würde, hätte das keinen Effekt. Er würde immer noch in unendlich vielen anderen Ebenen festsitzen.
Also musste er einen anderen Weg finden, und den ersten Schritt hatte er gerade getan: Er konnte jetzt ausrechnen, wie die Verteilung der Pseudorealitäten aussah, in die der Arkonide gelangt war. Es war eine ganz simple Glockenkurve mit einem Maximum und zwei Nullstellen. Die drei Parameter kannte er jetzt, eine kurze Berechnung mit seinem Taschenrechner hatte bereits gereicht, nur wusste er immer noch nicht, wie man eine solche zweidimensionale Manigfaltigkeit von Pseudorealitäten mit nur einem Schritt seiner Zeitmaschine erreichen sollte. Ihm war nicht einmal klar, ob das überhaupt möglich war oder nicht.
*
Seit 16 Stunden und gefühlt vierzig Tassen Kaffee hing der Professor nun am Worgun-Hypercalculator in seinem Labor in der Terrania State Universität. Immer noch ohne Ergebnis. Oder doch: Er war sich inzwischen sicher, dass er nichts, aber auch absolut gar nichts von Hyperphysik verstand.
Sehr frustrierend.
Er lehnte sich zurück, wollte gerade überlegen, was er übersehen haben könnte, als sein Vipho klingelte. Eigentlich war das kein Klingeln, eher ein Schnarren, aber es hatte auf seine archaische Weise etwas originales: Riedlhauser musste es damals, auf einer Zeitreise, bei einem Besuch im Bell Labor einfach klauen. Dass er einen MP3 Player mit Aufnahmefunktion aus dem 21. Jahrhundert dabei hatte, konnte 1890 niemand ahnen. Schräg grinsend hob der Professor ab.
Das Tele- ah, Vipho, nicht er selbst. Auch wenn er gelegentlich dazu neigte. Seine Gedankenflüge…
“Hallo?”
“Meech hier. Sind Sie im Labor? Ich bin schon in der Uni und gleich da.“
„Sehr gut. Ich könnte hier eh etwas Hilfe gebrauchen…” und unterbrach die Verbindung.
*
Nach weiteren 8 Stunden, die sich aber wie bestenfalls eine anfühlten, saßen Meech und der Professor vor einem Stapel Zettel, dazwischen auch einige Folien, die der Hypercalculator ausgespuckt hatte, als dieser sich seit Jahren zum ersten mal wieder mit seiner Gedankensteuerung meldete: „Könnte klappen.“
Schalom,
Schlomo
#no13
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• (Buch) Neuerwerbung: RD46 und U24
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• (Film) gerade gesehen: Quiqueck & Hämat: PROLL OUT
#57
Geschrieben 27 November 2013 - 12:06
Bearbeitet von MoiN, 27 November 2013 - 12:13.
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#58
Geschrieben 27 November 2013 - 14:15
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#59
Geschrieben 28 November 2013 - 11:57
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#60
Geschrieben 28 November 2013 - 13:45
Bearbeitet von Arl Tratlo, 28 November 2013 - 13:48.
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