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[Lilena Elle]

"Faszinierend!", stieß Basnal aus. "Die Peilung weist jetzt nach SWW. Der Feinpeiler scheint sich zu bewähren. Wir brauchen aber noch eine dritte Peilung, am besten aus einer anderen Richtung, Wir sollten ein Stück nach Westen fahren!" Atlan studierte den Stadtplan, den ihm Hauptfeld Krause überlassen hatte. Der Quartiermeister hatte sich bislang als wahres Organisationstalent erwiesen. "Wie wäre es mit Kristiine?", fragte er. Basnal warf ebenfalls einen Blick auf die Karte. "Sieht gut aus!", erwiderte sie zustimmend. Atlan startete den DKW erneut. Um nach Kristiine zu kommen, mussten sie einfach die westliche Ausfallstraße nehmen, die unweit von ihrem aktuellen Standort begann. Nach einer zehnminütigen Fahrt erreichten sie den dicht bebauten Stadtteil. "Jetzt müssen wir uns erneut einen brauchbaren Platz suchen!", stellte Basnal fest. "Das wird hier schwieriger sein!" "Schwierig, aber nicht unmöglich!", entgegnete der Arkonide. Er hatte bereits ein geeignetes Ziel ausgemacht. Nach zwei Minuten hatten sie den DKW unter einer mächtigen Birke in einer Seitenstraße geparkt. "Bitte sehr, die nächste Messung kann gestartet werden!" Basnal ließ sich nicht lange bitten.

Bearbeitet von Lilena Elle, 30 Mai 2014 - 16:00.

[Lilena Elle]

"Wir haben ein Ergebnis!", verkündete Basnal. "Der Varianzfeldgenerator befindet sich im Süden von hier! Darf ich mal die Karte sehen?" Atlan reichte der Baalol Krauses Stadtplan. "Hmm!", brummte Basnal. "Wenn ich mich nicht irre, befindet sich sein Standort in einem Vorort. In Mustamäe!" "Das ist überraschend!", gab Atlan zu. "Ich hätte ihn eher im Zentrum vermutet! Aber sei es, wie es sei - dann machen wir eben einen Abstecher nach Mustamäe!" Er warf seinerseits einen Blick auf die Karte. "Das ist auch nicht weter schwierig. Wir müssen nur die Unterführung da vorn passieren. Ein Stück weiter zweigt die Ausfallstraße nach Mustamäe ab!" Er startete den Motor des DKW. "Jetzt wird es wohl langsam ernst!"

Bearbeitet von Lilena Elle, 31 Mai 2014 - 10:07.

[Lilena Elle]

"Das ist es!" stieß Basnal aus. Sie deutete auf ein aus dunklem Granit erbautes Steingebäude. Atlan verlangsamte den DKW, wendete bei nächster Gelegenheit und parkte den DKW auf der gegenüberliegenden Seite. Er konnte eine Reihe von Schildern erkennen. Auf dem ersten Schild las er 'Versuchsanstalt für elektromagnetische Wellenforschung'. Vermutlich, so dachte er, würde man 1938 in dieser Weise ein Gebäude bezeichnet haben, das einen Varianzfeldgenerator beherbergte. Das zweite Schild zeigte ein Blitz-Symbol und die Warnung 'Lebensgefahr'. Das dritte Schild schließlich besagte 'Zutritt für Unbefugte streng verboten'. "Irgendwie habe ich den Eindruck", meldete sich Basnal, "dass es keine besonders gute Idee wäre einfach so in dieses Gebäude hineinzumarschieren!" "Jedenfalls nicht ohne den Wildtrak als Back-Up und mit einem Predator ausgerüstet!", erwiderte Atlan. "Macht aber nichts! Immerhin haben wir jetzt den Standort des Varianzfeldgenerators ausgemacht. Und das mit dem Wildtrak lässt sich bei nächster Gelegenheit nachholen. Kannst Du irgendwelche ungewöhnlichen PSI-Impulse orten?" Basnal schüttelte den Kopf. "Nein! Aber ich hatte mich ja schon zu den Gründen geäußert!" "In diesem Fall", entschied Atlan, "kehren wir zum Standort zurück!" Er warf dem Gebäude einen letzten Blick zu, startete den DKW, wendete und bog an der nächsten Kreuzung links ab - in Richtung der Ausfallstraße nach Nömme.

[Lilena Elle]

"Wir haben nach Lage der Dinge vier Aufgaben zu bewältigen!", erklärte Atlan. Sie hatten sich erneut in der Stube der Tannwalds zusammengefunden, die am ehesten ihrem Raumbedarf entsprach. "Zunächst sollten wir die Koordinaten und die Details der 'Versuchsanstalt für elektromagnetische Wellenforschung', also des Standorts des Varianzfeldgenerators, mittels Oscar an die BELKA weitergeben. Das könnte Tim erledigen." Basnal übergab Shendrack wortlos einen Datenspeicher mit den benötigten Informationen. Tim machte sich sofort auf den Weg. Er würde sich unauffällig in den Wald begeben und Oscar instruieren. "Zweitens sollte die von Birgit empfohlene PSI-Peilung durchgeführt werden. Zu diesem Zweck sollten wir zwei DKWs parallel ausschicken, die zum einen am ersten Messpunkt, zum anderen am Messpunkt nahe des Zentrums stationiert werden. In jedem DKW befindet sich eine der Basnals.Ich werde die erste Fahrt durchführen, Teggener die zweite. Da der Tag noch jung ist, könnten wie das direkt nach dieser Besprechung erledigen." Die beiden Basnals nickten, Teggener ebenso. "Das Ergebnis dieses Experiments wird allerdings nur einen marginalen Einfluss auf Punkt Drei haben!", erklärte Atlan. "Die beiden Meredier und ich werden mit Hilfe des Wildtrak nach Mustamäe vorstossen und versuchen, in das betreffende Gebäude einzudringen. Dabei macht es schon einen Unterschied, ob sich die besagte PSI-Präsenz in diesem Gebäude aufhält oder nicht. Im ersteren Fall werden wir natürlich noch vorsichtiger vorgehen müssen. Aber die Expedition an sich ist in beiden Fällen unumgänglich!" Die Meredier nickten. Garth hatte allerdings noch eine Frage. "Wozu haben wir eigentlich die Terminatoren dabei?", fragte er. "Das wäre doch genau ihr Einsatzziel!" "Im Prinzip ja!", erwiderte Atlan. "Allerdings geht es mir erst einmal darum, herauszufinden, was in dieser Anstalt überhaupt gespielt wird. Danach sehen wir weiter! Vergessen wir mal nicht, dass auch der Wildtrak über beachtliche Feuerkraft verfügt. Die Terminatoren verfügen über keinerlei Waffen, über die der Wildtrak nicht ebenfalls verfügen würde. Wir werden sie dann einsetzen, wenn sich zeigen sollte, dass wir das Gebäude stürmen müssen! Aber vielleicht gelingt uns ja auch die gute, alte Infiltration!" Er sah Garth an. "Ich nehme an, wir haben geeignete Bömbchen an Bord!" Vinclo grinste. "Selbstverständlich! Was soll die Frage?" Atlan lachte kurz auf. "So habe ich mir das vorgestellt!" Heidi hüstelte. "Wenn ich das richtig verstehe, wird die Anstalt im günstigsten Fall mittels eines geeigneten 'Bömbchens' zerstört. Mit ihr auch der Varianzfeldgenerator. Damit ist unser Einsatz erledigt, oder nicht? Nach Beninalis und Allisters Theorien verschwinden wir sogar zum Zeitpunkt der Explosion allesamt aus diesem Universum und tauchen an unserem angestammten Ausgangsort wieder auf. Richtig?" "Richtig!", bestätigte Atlan. "Wenn das so ist - was ist die vierte Aufgabe, die Sie angesprochen haben?", hakte Heidi nach. "Ah, ja!", erinnerte sich Atlan. "Nun, ehrlich gesagt, gehe ich nicht davon aus, dass unser Einsatz so unproblematisch ablaufen wird, wie gerade geschildert. Folglich benötigen wir weitere Optionen. Dazu zählt die vierte Aufgabe, die ich ohnehin den Tannwalds übertragen wollte. Es geht natürlich um die Vorbereitung eines entsprechenden 'Events' in Tallinn!" Er nickte den Tannwalds zu. "Ich würde übrigens empfehlen, bei dieser Aufgabe Hauptfeld Krause einzubinden. Er ist ein wirkliches Organisationstalent." Thana stöhnte entnervt auf.

Bearbeitet von Lilena Elle, 02 Juni 2014 - 19:02.

[Lilena Elle]

"Wir erhalten eine Nachricht von Oscar!", meldete Lavinia. Sie las die kurze Message. "Sie haben die genauen Koordinaten des Varianzfeldgenerators identifiziert!" "Wir geben diese Information sofort an die Expedition weiter!", entschied Beninali. Während Lavinia die Nachricht an die ORION VIII sandte, kalibrierte Beninali die Waffen der BELKA auf ihr neues Ziel. Sie glaubte zwar nicht, dass die Waffen der BELKA die Angelegenheit entscheiden würden, aber sicher war eben sicher.

[Arl Tratlo]

"Willy!", bellte Ron in das Interkom, "kommst du kurz mal in die Zentrale?" Wenige Minuten später erschien die Hyperphysikerin, die etwas abgehetzt schien. "Was gibt´s?", fragte sie, kurz angebunden. Ron schien sie aus einer wichtigen Arbeit herausgerissen zu haben. "Wir haben die exakten Koordinaten des Varianzfeldgenerators von der BELKA erhalten!", eröffnete Ron. "Ha!", rief Willy. "Darauf habe ich gewartet!" "Sind schon im Netz eingespeist, Du kannst direkt darauf zugreifen!" Ron überlegte. "Wie plausibel, denkst Du, ist es, dass die Koordinaten im blauen Universum auf unsere Verhältnisse übertragen werden können?" "Ziemlich plausibel!", erklärte Willy. "Garantien gibt es natürlich nicht!" Sie grinste kurz. "Jedenfalls werde ich genau diese Koordinaten für die 'Operation Paukenschlag' verwenden - in beiden Universen!" Ron lachte. "Genau das wollte ich hören!" Doch Willy war schon wieder auf dem Weg.

[Lilena Elle]

Birgit und Barbara Kleine hatten vor der Abfahrt einen Uhrenvergleich durchgeführt, da Atlan darauf gedrungen hatte, auf die Verwendung von MOHYs zu verzichten - selbst wenn sie, wovon er nicht ausging, innerhalb des Nebeldoms funktionieren sollten. Um präzise 14:30 Uhr Lokalzeit würden sie versuchen, miteinander telepathischen Kontakt aufzunehmen, um die notwendige PSI-Peilung zu koordinieren. Nun war es 14:23 Uhr und Birgit wartete ungeduldig darauf, dass der zweite DKW sein Ziel erreichte und die sieben Minuten endlich verstrichen. Atlan lachte. "Kannst Du Dir vorstellen, dass es Zeiten gab, in denen diese Warterei tagtäglicher Normalfall war?", fragte er. Birgit schüttelte den Kopf. "Ist aber so!", bekräftigte Atlan. "Du kannst mir ruhig glauben. Diese Dinger da - Uhren - dominierten das Leben. Du wartest hierauf oder darauf - und das den ganzen Tag lang!" "Schrecklich!", bekannte Birgit. "Ich will mir das gar nicht vorstellen müssen! Mir reicht das hier!" Sie sah erneut auf die Uhr. Es war 14:29 Uhr. Gleich würde es losgehen.

Bearbeitet von Lilena Elle, 05 Juni 2014 - 19:24.

[Lilena Elle]

"Basnal? Birgit?", meldete sich Basnal-Barbara in Birgits Gedanken. Birgit beantwortete den Ruf. "Lass uns versuchen, zu orten!", schlug Barbara vor. Nach einer Weile fragte sie telepathisch: "In welcher Richtung würdest Du die Quelle der psionischen Präsenz suchen? Ganz spontan, bitte!" "Südwesten!", gab Birgit zurück. "Ganz spontan!" "Bei mir ist es Süden!", erwiderte Barbara. "Das entspräche der Richtung Mustamäe - und dem Standort der Versuchsanstalt!" "Bist Du sicher, dass wir durch diese Information die wir vorher schon hatten, nicht voreingenommen sind?", fragte Birgit zweifelnd. "Diese verdammten Irritationen durch den psi-reflektierenden blauen Schirm können schon Zweifel hervorrufen!", bestätigte Barbara. "Deswegen wollte ich eine spontane Antwort. Meine Antwort war auch spontan. Ja, ich bin sicher. So sicher, wie man in unserer Situation eben sein kann!" Birgit überlegte. Mit Zweifeln im Herzen weiter versuchen, zu orten, würde nur ins völlige Chaos führen. "Also gut!", gab sie zurück. "Dann können wir auch zurückfahren. Jede weitere Ortung stiftet nur Verwirrung!"

[Lilena Elle]

Als Atlan und Birgit zurückkehrten, trafen sie auf die Tannwalds und Hauptfeld Krause. "Ah, das trifft sich gut!", sagte Krause lachend. "Ich nehme an, wir können den DKW für eine kleine Exkursion haben? Wir hatten schon erwogen, den Blitz zu nehmen, aber in der Innenstadt ist das immer eine mühsame Sache!" "Sicher!", erwiderte Atlan. Er pries seine Voraussicht, die "neumodischen Geräte" aus dem DKW abmontiert zu haben. Krause würde folglich nicht verwirrt werden. "Worum geht es überhaupt?" "Oh, die Tannwalds würden sich gern mögliche Standorte für die geplante Musikveranstaltung ansehen!", erwiderte Krause. "Und sie wollen ein Geschäft für Musikinstrumente aufsuchen. Übrigens, eine großartige Idee, diese Veranstaltung! Meine Hochachtung!" Er stieg in den DKW, gefolgt von den drei 'Tannwald-Schwestern'. Lärmend fuhr das Harzeug in Richtung Hauptstraße. "Soviel dazu!", bemerkte Atlan. "Wir beschäftigen uns mit der wichtigsten Sache - der Expedition des Wildtrak!"

[Lilena Elle]

"Fassen wir zusammen!", beendete Atlan die aufgeflammte Diskussion. "Wir brechen morgen früh, um fünf Uhr, mit dem Wildtrak auf. Wir, das bedeutet Garth, Marcus und ich. Teggener übernimmt hier solange das Kommando. Nein, kein Widerspruch, Tek! Deine Stunde wird noch schlagen!" "Das hoffe ich doch!", brummte Tekener "Hier herumsitzen und Krause schikanieren ist auf die Dauer keine Sache für mich!" "Auch die beiden Basnals müssen hierbleiben!", erinnerte Atlan. "Aus Platzgründen! Auch, wenn ihre Anwesenheit unter Umständen hilfreich wäre." "Wir könnten mit einem DKW ...", begann Barbara. "Nein!", entschied Atlan. "Das Ding ist zu laut! Morgens um fünf weckt Ihr damit ganz Tallinn auf! Machen wir weiter! Die Meredier und ich fahren zunächst - sichtbar und im Schutz der Plane - in Richtung Hauptstraße und wenden uns nach links. An unserem ehemaligen Meeting Point wird einer der Terminatoren aufgenommen. Danach fahren wir im Schutz von Laurin nach Mustamäe." "Warum der Terminator?", wollte Barbara wissen. "Weil der Terminator eine Reihe von Tests durchführen wird, die ihn unter Umständen sein 'Leben' kosten könnten!", erwiderte Atlan. "Euer Leben ist mir wichtiger als das des Terminators. Ich hoffe, Ihr seht das ähnlich!" "Wenn wir schon darüber sprechen", antwortete Birgit, "was machen wir, wenn die Operation ein völliger Fehlschlag wird und vielleicht sogar Euer Leben kostet?" "Ein dummes Gesicht!", sagte Atlan sarkastisch. "Und danach - einen neuen Plan!"

Bearbeitet von Lilena Elle, 08 Juni 2014 - 14:32.

[Arl Tratlo]

Die Straßen waren um diese Uhrzeit leer. Ein Vorteil für den Wildtrak, der sich unter diesen Bedingungen unbehelligt unter Laurin nach Mustamäe durchschlagen konnte. Unter anderen Umständen hätte er sich entweder querfeldein durchschlagen oder aber mittels Antigrav fortbewegen müssen, was wiederum Emissionen verursacht hätte. So wie es war, hatten sie sie besten Bedingungen erwischt. Atlan saß auf der Rückbank und beobachtete die beiden Meredier, die konzentriert und wortkarg. wie es ihre Art war, sich auf den Einsatz vorbereiteten. Der Terminator hing, wie es bereits zum Normalfall bei solchen Einsätzen geworden war, hinten am 'Haken'. Von Zeit zu Zeit bedienten sich die Meredier an der Verpflegung. Krause hattte sie mit etlichen Tüten versorgt, die mit kalten Schnitzeln, Frikadellen und hartgekochten Eiern gefüllt waren. Dazu gab es mit Käse, Salami und Schinken belegte Brote. Auch eine große Thermoskanne mit Kaffee war nicht vergessen worden. Krause hatte für das reichhaltige Einsatzfrühstück ein Sonderlob von 'Vogler' erhalten. Nach zwanzig Minuten Fahrt hatten sie die 'Versuchsanstalt' erreicht. Es war immer noch dunkel. Nur eine Menge Vögel bevölkerten um diese Uhrzeit die Straße. "Und nun?", fragte Marcus. "Es wäre sinnvoll, herauszufinden, ob ein Schirm um die 'Versuchsanstalt' aufgebaut ist." Atlan überlegte. "Ohne, dass wir dazu HighTech einsetzen müssen!" Garth zuckte mit den Schultern. "Das ist einfach!", bemerkte er. "Soll ich?" Atlan gab ihm einen Wink, der Zustimmung signalisieren sollte. Garth zog ein Käsebrot aus der Tüte, schaltete den Laurin seines Predators ein und verließ den Wildtrak. In der Nähe des Gebäudes begann er, eine Brotspur zu legen. Die letzten Brotstücke warf er in Richtung des Gebäudeeingangs. Die Krähen, die sich auf dem Platz aufhielten, brauchten nicht lange, um das plötzliche Vorhandensein von Nahrung zu bemerken. Gierig stürzten sie sich auf die Brotstückchen. Dabei kamen sie dem Eingang immer näher. Auch die letzten Brotkrumen wurden vertilgt. Nachdem sie einige Zeit vergeblich auf Nachschub gewartet hatte, flatterten sie unter lautem Gekrähe davon. Garth war inzwischen in den Wildtrak zurückgekehrt. "Zumindest der Zugang zum Eingang ist frei!", konstatierte er. "Hätte mich auch gewundert. Ansonsten müsste die Straße mit verbrutzelten Vögeln übersät sein!" Er sah Atlan an. "Wollen wir?"

Bearbeitet von Arl Tratlo, 10 Juni 2014 - 12:26.

[Lilena Elle]

"Ein altertümliches Schloß!", erkannte Garth. "Man braucht einen Schlüssel, um das Tor zu öffnen - so ein schweres Metallteil! Marcus, das ist ein Fall für Deinen positronischen Dietrich!" Marcus hatte das kleine Gerät längst einsatzbereit. Er steckte den Aufsatz auf das Schloß. Der Dietrich begann damit, die Mechanik des Schlosses zu vermessen und zu analysieren. Danach bildete er eine Reihe von Ausbuchtungen und öffnete das Tor. "Nach ihnen, Lordadmiral!", sagte Garth grinsend, während Marcus den Dietrich wieder in seinem Predator verstaute. Vorsichtig, im Schutz von Laurin und Predator, betrat Atlan das Gebäude, gefolgt von den Merediern, die sich sofort daran machten, die beiden Flanken zu sichern. Das Tor schloss sich. Der psionische Überfall kam sowohl für den Arkoniden als auch für die Meredier völlig überraschend.

Bearbeitet von Lilena Elle, 11 Juni 2014 - 18:35.

[Arl Tratlo]

Garth registrierte drei Dinge gleichzeitig. Zum einen waren da die schlagartig einsetzenden bohrenden Kopfschmerzen, die auf einen suggestiven Überfall hindeuteten. Zum anderen sah er, dass Atlan zum gleichen Zeitpunkt zu Boden ging. Allerdings fiel ihm noch etwas anderes auf. 'Der Gegner hat einen Fehler gemacht!', erkannte er. 'Wir sind Meredier! Man kann uns nicht mesmerisieren!'

"Schildkröte!", zischte er Marcus Beneger zu. Der Gegner hatte übersehen, dass die Meredier vor dem Eindringen in das Gebäude in den 'schnellen Modus' geschaltet hatten. Ein Großteil seiner psionischen Energie lief ins Leere. Die Meredier hatten jedoch noch mehr aufzubieten. Der 'sehr langsame Modus', für den der Begriff 'Schildkröte' stand, hatte sich bereits in der Auseinandersetzung mit den Regenten der Energie bewährt. Er würde jegliche Beeinträchtigung durch den Psi-Überfall aufheben. 'Dafür', dachte Garth, 'können wir uns allerdings nur im Zeitlupentempo fortbewegen!'

Ein kurzer Blick in Richtung seines Partners zeigte ihm, dass auch Marcus 'umgeschaltet' hatte. "Raus hier!", befahl Garth. "Wir brauchen Verstärkung!" Die Meredier bewegten sich, langsam wie Schildkröten, in Richtung des Tors.

Bearbeitet von Arl Tratlo, 12 Juni 2014 - 10:56.

[Lilena Elle]

Thana drehte völlig durch. Sie hatte die Nachricht gelesen, die die 'Kleine-Schwestern' erhalten hatten. Die Meredier forderten dringend ihre Unterstützung an. Sie sollten mit drei oder vier Terminatoren sich blitzartig auf den Weg nach Mustamäe machen und sich einen Teufel um irgendwelche Emissionen scheren. "Ich werde nicht für Hauptfeld Krause Kartoffeln schälen, während Ihr um Euer Leben kämpft!", schrillte sie. "Selbstverständlich fliege ich mit! Wozu habe ich einen Predator und eine STEYR OVERKILL?" "Ich vermute, dass es um die von uns wahrgenommene Psi-Präsenz geht!", widersprach Barbara. "In diesem Fall bist Du schneller geistig versklavt, als Du auf den Auslöseknopf Deiner geliebten OVERKILL drücken kannst!" "Das hat uns im Kampf gegen die Regenten auch nicht gestört!", beharrte Thana auf ihrer Position. Sie einigten sich letztlich darauf, dass Thana 'auf eigene Gefahr' mitfliegen würde. Zwei Minuten später hatten alle drei Frauen ihre Predatoren angelegt und verließen, bereits unter Laurin, den Standort.

Bearbeitet von Lilena Elle, 13 Juni 2014 - 14:10.

[Lilena Elle]

Garth und Marcus hatten den Terminator in das Gebäude geschickt. Garth war nicht sicher, ob der Terminator etwas erreichen würde. 'Vermutlich nicht!', dachte er. 'Aber man kann ihn nicht mesmerisieren! Und er kann zumindest Unruhe stiften!'

Die Meredier hatten es sich erneut im Wildtrak eingerichtet. Während Marcus mit dem 'Baby' kommunizierte, hielt Garth Verbindung mit dem Terminator.

"Die Umgebung hat sich offenbar verändert!", meldete der Terminator, nachdem er in das Gebäude eingedrungen war. Garth seufzte.
"Was bedeutet das konkret?", wollte er wissen.
"In dem beschriebenen Raum befindet sich jetzt ebenfalls eine Art .. Gebäude! Darin scheint ein weiterer ... Raum zu sein!"
"Du siehst das Gebäude, in dem dieser Raum war?"
"Da ist ein Gebäude, ja."
"Wie sieht es aus?"
"Rund. Und hoch."
"Rund wie eine Kugel oder wie ein Zylinder?"
"Ein ... ein Zylinder."
"Welche Farbe hat er?"
"Schwarz. Und er glänzt."
"Was geschieht dann?"

Der Terminator meldete sich nicht mehr. Sekundenbruchteile später hörte Garth das Krachen einer Entladung. Der Terminator schien in den Kampf eingetreten zu sein.

Bearbeitet von Lilena Elle, 14 Juni 2014 - 05:37.

[Arl Tratlo]

"Was ist los?", fragte Garth nach einigen Sekunden. "Der Gegner hat einen Schirm um den Zylinder gelegt. Er ist von meinen Waffen undurchdringbar." "Was für einen Schirm?" "Es ist eine Art ... Wabenschirm!" Garth überlegte nur kurz. "Rückzug! Sofort!" Sekunden später erschien der Terminator auf der Straße, wie die Meredier mittels der Antiflex-Fähigkeit ihrer Predatoren feststellen konnten. "Wo ist Atlan?", fragte Garth. "Gibt es eine Spur von ihm?" "Keine Spur!", bekannte der Terminator. "Er ist vermutlich in dem Zylinder gefangen!" "Das war zu befürchten!", sagte Garth grimmig. "Es bedeutet, dass wir den Wabenschirm nicht mit ultimaten Waffen attackieren können, ohne Atlan zu gefährden! 'Baby', sieh zu, ob man mit der MTK und kleinen Sprengladungen etwas erreichen kann!" "Wie klein?", fragte 'Baby'. "Sehr klein!", erwiderte Garth. "Ich will wissen, ob man mit MTKs den Wabenschirm prinzipiell durchdringen kann, oder nicht." 'Baby' versuchte sein Glück. "Eher nicht!", war das Resultat. "Der Schirm scheint höherer Ordnung zu sein!" "Was nicht bedeutet, dass man ihn nicht durch geeignet massiven Beschuss zum Zusammenbruch animieren kann!", überlegte Garth. "Was natürlich auch Atlan gefährdet! Aber das war sein Risiko!" "Verstärkung trifft ein!", meldete sich Marcus. Auch Garth stellte nun fest, dass sich die beiden Basnals mit vier Terminatoren im Gefolge in schnellem Flug näherten. Allerdings waren die beiden Mädchen nicht alleine. "Thana!", ächzte Garth. "War klar, dass sie sich das nicht nehmen lassen würde!"

Bearbeitet von Arl Tratlo, 15 Juni 2014 - 06:16.

[Arl Tratlo]

"Gary ist - wo?", fragte Hataphi ungläubig. "Auf dem Merkur!", erklärte Ron treuherzig. "Bei den terranischen Regionalmeisterschaften im Fussball!" Hataphis Gesicht war ein einziges Fragezeichen. "Fussball ist ein ziemlich populärer Sport auf Terra!", erklärte Ron geduldig. "Es macht sich gut für den Direktor der ISE, sich bei diesen Meisterschaften sehen zu lassen!" "Mag sein!", räumte Hataphi ein. "Aber warum muss diese Meisterschaft ausgerechnet auf dem Merkur ausgetragen werden?" "Da musst Du Dich an die FIFA wenden!", erwiderte Ron grimmig. "Sie verlegen die Spiele an zunehmend absurdere Orte. Es ist in diesem Zusammenhang auch gern von Korruption die Rede. Offiziell wird das natürlich abgestritten!" Er überprüfte eine Information. "Gary wird sich vermutlich in der Nähe des englischen Teams aufhalten. Die Engländer tragen ihre Spiele natürlich genau dort aus, wo es am heissesten und unangenehmsten ist." Er grinste. "Im Höllenloch-Stadion! Aber auch diese Entscheidung hat seitens der FIFA schon Tradition!" Hataphi winkte ab. "Ich werde mich sicher nicht in ein Höllenloch begeben! Aber warum ist es nicht möglich, Gary via MOHY zu erreichen?" Ron lachte. "Warst Du schon mal auf dem Merkur?" Hataphi beendete die Verbindung. Ron stöhnte erleichtert auf. Selbstverständlich befand sich Gary keineswegs auf dem Merkur - und schon gar nicht in der Nähe des Höllenlochs. Vielmehr hielt er sich dort auf, wo man ihn erwarten konnte - auf Trafalgar. Allerdings hatte es sich bei 'Hataphi' auch nicht um seine 'Hataphi' gehandelt, sondern um eine von mittlerweile annähernd dreißig Hataphi-Doppelgängerinnen, die in den letzten Stunden auf Terra aufgetaucht waren. Alle waren sie auf der Suche nach Gary. Chisholm hatte fast einen Nervenzusammenbruch bekommen, als er von diesen Entwicklungen hörte. "Eine Hataphi reicht mir vollkommen!", hatte er erklärt. "Und die befindet sich im Nebenzimmer! Wimmel die anderen irgendwie ab! Lass Dir irgendwas einfallen!" So war Ron auf die Idee mit den Regionalmeisterschaften gekommen, die tatsächlich aktuell auf dem Merkur ausgetragen wurden. Damit konnte man die Hataphis eine Weile aufhalten, allerdings auch nicht für lange Zeit. "Was macht unsere Expedition auf Zhygor?", fragte sich Ron. "Wir brauchen endlich Erfolge!"

Bearbeitet von Arl Tratlo, 15 Juni 2014 - 06:20.

[Lilena Elle]

"Wie holen wir Atlan da raus?", fragte Birgit. "Wenn wir davon ausgehen, dass er sich innerhalb des Wabenschirms aufhält!" "Eine dumme Sache!", gab Garth zu. "Im Prinzip ist Atlan eine Art Geisel des Gegners geworden. Das, was wir machen können, ist allerdings, den Gegner etwas zu ärgern!" "Was hast Du genau vor?", war Barbara interessiert. "Ich würde gerne wissen, ob Ihr in der Lage seid, die PSI-Angriffe zu blockieren - und, ob Ihr diesen Schutz auch einem Dritten gewähren könnt! Daher marschiert ihr jetzt - im Schutz des Predators und unter Laurin - mit Thana in Richtung der 'Versuchsanstalt'. Ihr macht einfach das Gleiche, was wir vorhin gemacht machen. Nehmt zwei Terminatoren mit - sicher ist sicher!" "Und was macht Ihr?", erkundigte sich Birgit. "Wir greifen im Notfall ein!", erwiderte Garth. "Sonst widerfährt Euch noch das gleiche Schicksal wie Atlan!"

[Lilena Elle]

'Die psionischen 'Antennen' der beiden Kleines AKA Basnals sind ausgefahren!', dachte sich Thana. 'Um im Bilde zu bleiben!'

"Falls Du etwas von dem zu erwartenden PSI-Angriff mitbekommen wirst, so wird das nur für einige Sekundenbruchteile der Fall sein!", beruhigte sie Birgit. "Konzentrier Dich einfach auf die normale Vorgehensweise!"

Sie hatten die Terminatoren vorgeschickt. Während der erste Terminator das Tor öffnete, sicherten die anderen Drei das Gelände. Barbara betrat als Erste dasGebäude, gefolgt von Birgit und Thana.

Der PSI-Angriff erfolgte sofort und schlagartig. Thana stieß einen schrillen Schrei aus, den sie aber kurz danach abbrach. 'Es ist vorbei!', dachte sie verblüfft. 'Die Basnals haben den Überfall abwehren können!'

Die beiden 'Schwestern' schienen mit der Abwehr der Attacke vollauf beschäftigt. Thana hatte somit freie Bahn. Sie erteilte den Terminatoren einen Befehl. Gemeinsam eröffneten sie das Feuer auf den Wabenschirm.

[Arl Tratlo]

"Was ist da los?", schrie Garth.

"Die Basnals schaffen es, den PSI-Überfall zu blocken!", rief Thana. "Wir greifen den Schirm an!"

"Davon war nicht die Rede gewesen!", erwiderte Garth ärgerlich. "Abbruch! Sofort!"

Unwillig bestätigte Thana seinen Befehl. Kurze Zeit später sah Garth die drei Personen und die vier Terminatoren aus dem Gebäude kommen.

'Blinder Eifer schadet nur!', dachte sich Garth. 'Irgendwann wird diese Arkonidin das auch lernen müssen! Mich wundert ohnehin, warum sie kein Gegenfeuer erhalten hat! Sie hat verdammt viel Glück gehabt!'

Diese Zusammenhänge versuchte er kurz darauf, der Arkonidin selbst begreiflich zu machen.

"Es ist doch aber gut gegangen!", entgegnete Thana patzig. "Worüber reden wir hier überhaupt?"

"Irgendwann geht es aber nicht mehr gut!", erklärte Garth. "Darüber reden wir!"

"Wie gehen wir weiter vor?", fragte Birgit pragmatisch.

"Wir legen die Versuchsanstalt in Schutt und Asche!", verkündete Garth. "Die fünf Terminatoren verteilen sich kreisförmig um das Gebäude. Danach eröffnet der Wildtrak das Wirkungsfeuer. Die Terminatoren schließen sich dem Beschuss an. Ausführung!"

Die Terminatoren verschwanden umgehend.

"Jetzt wollen wir denen mal Feuer unter dem Arsch machen!", knurrte Garth. "Ich will mir diesen mysteriösen Zylinder doch mal etwas näher anschauen!"

Bearbeitet von Arl Tratlo, 17 Juni 2014 - 10:49.

[Lilena Elle]

Der Wildtrak nahm das Gebäude unter Desintegratorfeuer. Sukzessive lösten sich die Hauptfront und das Tor auf. "Baby, Du siehst den Funkmast links vom Gebäude?", stellte Garth eine rhetorische Frage. "Der Steht nicht ohne Grund da! Mach ihn weg!" Auch der Funkmast begann, sich im Desintegratorbeschuss aufzulösen.

In der Zwischenzeit hatten auch die vorderen Terminatoren ihre Stellungen eingenommen und eröffneten das Feuer auf die Rückfront des Gebäudes. 'Langsam sollte dieser verdammte Zylinder sichtbar werden!', dachte Garth. Er wurde in seinen Gedanken jedoch durch eine Meldung einer der vorderen Terminatoren unterbrochen.

"Hier liegt eine bewegungslose Person! Es handelt sich um Atlan!"

"Marcus! Thana!", reagierte Garth. "Ihr rettet Atlan - oder bergt zumindest seine Leiche! Die beiden Baalol geben Euch dabei Schutz vor PSI-Attacken! Ausführung!"

Die Genannten sprangen aus dem Wildtrak und umflogen die Reste des Gebäudes auf der rechten Seite. Der Wildtrak hatte inzwischen die Mauern nahezu vollständig zerlegt. "Baby!", rief Garth. "Wo ist dieser verdammte Zylinder?"

"Nicht mehr da!", antwortete Baby. "Auf einen Wabenschirm haben Desintegratorstrahlen keine Wirkung. Daran kann es nicht liegen!"

"Sie haben sich verpisst!", brummte Garth ärgerlich. Währenddessen hatte der Einsatztrupp die bewegungslose Person erreicht. "Es ist tatsächlich Atlan!", berichtete eine erleichterte Thana. "Er scheint zu leben! Aber er ist regungslos, wie geschockt!"

"PSI-Schock!", erklärte Birgit knapp. "Wir transportieren ihn zum Wildtrak!"

"In Ordnung!", bestätigte Garth. "Danach geht Ihr aber wieder raus! Seht Euch die Gebäudereste an! Schaut nach, ob Ihr Spuren des Zylinders finden könnt!"

[Lilena Elle]

"Das war einfach!", berichtete Birgit. "Es gibt keine Spuren. Es gibt nur eine glatte Fläche, die eben genauso aussieht, wie eine Fläche, die mit Desintegratoren beschossen wurde, nun mal aussieht!" "Was haben sie gemacht?", fragte sich Garth laut. "Sind sie in ein anderes Universum gewechselt oder haben sie sich einfach nur im Boden verkrochen?" Er wusste, dass ihm auf diese Frage niemand eine Antwort geben konnte. "Also gut!", stieß er aus. "Wir brechen die Aktion ab! 'Unser' Terminator nimmt seine Position am 'Haken' wieder ein! Die übrigen vier Terminatoren suchen sich geeignete Plätze und beobachten die Szenerie. Ich bin sicher, dass sich bald irgendetwas tun wird. Unter Stealth und Laurin natürlich! Ausführung!" Die Terminatoren verschwanden umstandslos. "Für Euch wird es hinten etwas eng werden!", warnte Garth die Mädchen. "Am besten, Ihr nehmt Atlan auf den Schoß!"

[Lilena Elle]

"Das ist unangenehm!", erkannte Birgit. "Wir können die psionische Brücke nicht einsetzen, solange der Arkonide in diesem Zustand ist! Wacht er jedoch auf, brauchen wir sie vermutlich gar nicht einzusetzen!" Sie hatten den Arkoniden auf sein Bett gelegt. Thana, Garth und die beiden Baalols überlegten sich, wie weiter vorzugehen war. Doch guter Rat schien teuer. "Dabei ist es nicht so, dass keinerlei Denkprozesse in seinem Hirn ablaufen!", erklärte Barbara. "Irgendetwas passiert in seinem Hirn. Er denkt! Das spürst Du doch auch, Birgit?" Birgit nickte. "Er träumt, um es präzise auszudrücken!" "Er träumt?", echote Thana. "Das ist eine gute Nachricht! Es gibt Möglichkeiten, Träume so zu beeinflussen, dass es möglich wird, den Träumenden aufzuwecken! Durch Wahrnehmungen, die eine Triggerwirkung in seinem Gehirn auslösen! Wartet mal!" Sie überlegte eine Weile. "Ich glaub, ich hab´s! Ich brauche Hauptfeld Krause!" Sie drehte sich auf dem Absatz um und stürmte aus dem Raum. Garth starrte ihr entgeistert nach. "Wenn das Krause gehört hätte!", stieß er aus. "Marlene Dietrich braucht ihn! Ich glaube, er würde in Ohnmacht fallen!" Nach wenigen Minuten erschien die Arkonidin wieder auf der Bildfläche. In ihrem Gefolge befand sich ein hochgewachsener Soldat mit blonden, krausen Haaren. "Das ist Unteroffizier Wenzel!", erklärte sie. "Das ist derjenige Unteroffizier, der mit seinem Weckruf selbst Tote aufwecken könnte! Krause hat mir von ihm erzählt!" Sie gab Wenzel einen Wink. "Bitte sehr, machen Sie sich ans Werk!" "Vielleicht sollten besser alle den Raum verlassen!", schlug Wenzel vor. "Es wird ganz schön laut werden!" Garth grinste, folgte diesem Rat aber ebenso wie die Mädchen. Sekunden später ertönte ein animalischer Schrei aus der Stube. "KOMPANIIIIIIEEEEEEE! AUFSTEHN!" Thana lugte durch das Schlüsselloch. Der Arkonide stand senkrecht im Bett.

Bearbeitet von Lilena Elle, 20 Juni 2014 - 12:17.

[Arl Tratlo]

"Sie sind ein Schatz!", rief Thana und küsste Wenzel auf die Wange. Der Unteroffizier lachte. "Mein Weckruf ist eben legendär!", entgegnete er. "Jetzt wird er wohl noch legendärer!" 'Wenn Krause das erfährt, dreht er durch!', dachte er. 'Ich kriege einen Kuss von Marlenes Doppelgängerin - und das nur für meinen Weckruf!' Die Sache würde auf alle Fälle für Gesprächsstoff in der Kantine sorgen - und für jede Menge Gelächter auf Krauses Kosten.

Thana machte sich solche Gedanken nicht. Sie stürmte in die Stube, gefolgt von Birgit und Barbara. "Atlan!", stieß sie aus. "Wie geht es Dir?"

Der Arkonide machte einen verwirrten Eindruck. "Wo bin ich?", fragte er. "Was mache ich hier überhaupt?"

[Arl Tratlo]

"Er ist erwacht!", stellte Birgit fest. "Jetzt können wir etwas machen! Thana, Du dagegen nicht! Mach Dich irgendwo nützlich - hier störst Du nur! Vielleicht kannst Du Garth und Marcus helfen!"

Die beiden Meredier waren in Richtung des Wildtrak verschwunden. Garth hatte etwas von einer Idee gemurmelt, der er nachgehen wollte. Thana folgte ihnen nur widerwillig. Sie wusste allerdings, dass Birgit Recht hatte. Jetzt waren die psionischen Fähigkeiten der beiden Baalol gefragt.

Birgit hatte inzwischen die Schuhe und Strumpfe ausgezogen. "Ich probiere es mit einer psionischen Brücke, in Ordnung?"

Ihre Frage war an Barbara gerichtet. Ihre 'Schwester' nickte. "Falls notwendig, kann ich immer noch eingreifen!"

"Atlan!", flusterte Birgit. Konzentriere Dich auf die Muster auf meinen Füßen! Ich werde jetzt eine psionische Brücke zu Dir bauen!"

"Wie? Was?", stammelte der Arkonide.

'Narr!', meldete sich sein Extrasinn. 'Tu einfach, was sie gesagt hat! Oder bist Du auch taub geworden?'

Der Arkonide folgte den Anweisungen seines 'Partners'. Dem Extrasinn gelang es, Kontakt zu Birgit herzustellen.

"Im Gegensatz zu Atlans Normalbewußtsein hat der Extrasinn sein Gedächtnis nicht verloren!", flüsterte Birgit ihrer 'Schwester' zu. "Er erinnert sich an alles! Insbesondere an die Begegnung mit einem Wesen, das sich als Inkarnation der einzig wahren Superintelligenz bezeichnete! Es nannte sich auch 'der Strahlende'!"

[Arl Tratlo]

Als Garth, Marcus und Thana nach einer Weile in Atlans Stube zurückkehrten, fanden sie die beiden Mädchen in seltsamer Haltung vor. Sie hatten beide die Beine angezogen und präsentierten ihre seltsamen 'Male' auf der Fußoberseite dem Arkoniden. Birgit und Barbara waren beide schweißüberströmt. Dennoch lächelte Birgit Garth zu. "Wir haben eine ganze Menge erfahren!", verkündete sie matt. "Ich denke, wir sind jetzt auch durch. Atlan benötigt jetzt Schlaf - die Prozedur hat ihn noch mehr mitgenommen als uns." Sie überlegte einen Moment. "Thana, Du hattest doch dieses leichte Beruhigungsmittel, das speziell auf arkonidische Organismen zugeschnitten ist?" Thana nickte. "Gut!", antwortete Birgit. "Ich schätze, Atlan könnte davon zwei Tabletten vertragen!" Thana ging in ihre Stube, um das entsprechende Medikament zu besorgen. Die beiden Baalol standen auf. "Und was ist mit Euch?", fragte Barbara. "Wir haben auch einige Neuigkeiten!", erklärte Garth. "Vermutlich sollten wir uns in der Tannwald-Stube zusammensetzen, um unsere Neuigkeiten auszutauschen!" "Das ist eine gute Idee!", stimmte Birgit zu. "Vielleicht könnte uns Thana von Hauptfeld Krause eine große Kanne Kaffee besorgen! Ach nein - besser zwei!" "Das habe ich gehört!", warf Thana ein, die gerade mit dem Beruhigungsmittel zurückgekehrt war. "Wenn das so weitergeht, wird Krause noch wuschiger, als er ohnehin schon ist!"

[Arl Tratlo]

Birgit hatte es sich auf einem der Stühle bequem gemacht und trank genüßlich an ihrem Kaffee. Es war schwierig genug gewesen, Krause die richtige Zubereitung zu erklären. 'Für eine Frau mit dem Aussehen von Zarah Leander allerdings nicht unmöglich!', dachte sie.

"Es ist so!", begann Barbara. "Der Gegner hat einen Fehler bei der geistigen Versklavung Atlans gemacht! Genaugenommen, sogar zwei Fehler!"

"Wir sind ganz Ohr!", erwiderte Garth.

"Es ist ihm zwar gelungen, Atlans Normalbewusstsein vollständig unter Kontrolle zu bringen. Nicht aber seinen Extrasinn! Als Konsequenz kann sich der 'normale' Atlan an die Vorgänge in der Versuchtsanstalt nicht mehr erinnern. Sein Extrasinn allerdings sehr wohl!" Birgit lächelte kurz. "Der zweite Fehler bestand darin, dem Arkoniden seine Überlegenheit demonstrieren zu wollen!"

"Wieso 'wollen'?", fragte Garth. "Er war Atlan zweifellos überlegen!"

"Sicher!", bestätigte Birgit. "Was Barbara meint, ist - er sonnte sich im Gefühl seiner Überlegenheit! So sehr, dass er dem Arkoniden seine Pläne und Hintergründe verriet!"

"Ein Film-Fehler!", warf Thana erregt ein.

"Ein - was?", fragte Garth verständnislos.

"Ein Film-Fehler!", wiederholte Thana "In diesen alten 'Action-Filmen' prahlen die Schurken auch immer mit all ihren Details herum. Erst dadurch kann ihnen der Held auf die Spur kommen und ihre Pläne vereiteln!"

Birgit lachte. "Noch wissen wir nicht, ob es hier auch so sein wird! Aber immerhin - möglich wäre es!"

"Was ist denn nun das große Geheimnis?". wollte Garth wissen. "Mit dem haben wir es zu tun? Ist es der Lachsack?"

"Wenn, dann nicht in der Form, in der wir ihn kennen!", entgegnete die Baalol. "Wie schon erwähnt, hatte es Atlan mit einem Wesen zu tun, das sich 'der Strahlende' nannte und als Inkarnation der einzig wahren Superintelligenz ausgab."

"Wie sieht er aus - dieser 'Strahlende'?", hakte Garth nach.

"Humanoid!", erwiderte Barbara. "Grünhäutig, hochgewachsen. Offenbar kein Terraner. Das 'Strahlen', das er tatsächlich emittiert, stammt offenbar von einem Individualschutzschirm, der einen leicht grünlichen Schimmer aufweist."

"Hmm!", brummte Garth nachdenklich. "Das bringt uns kein Stück weiter!"

"Habe ich auch nicht behauptet!", erwiderte Barbara lächelnd.

Bearbeitet von Arl Tratlo, 23 Juni 2014 - 13:12.

[Arl Tratlo]

"Vielleicht sollten wir erst einmal erzählen, was wir herausgefunden haben!", schlug Marcus vor. "Genauer gesagt, das Baby. Es hat nämlich die Speicherinhalte des Terminators ausgelesen, was seine Begegnung mit dem merkwürdigen 'Zylinder' betrifft, und daraus eine Rekonstruktion der tatsächlichen Gegebenheiten berechnet." Er machte eine beiläufig scheinende Handbewegung. "Was soll ich sagen - im Nachhinein ist seine Extrapolation relativ naheliegend. Trotzdem hat sie uns erstmal fast umgehauen!" Er grinste. "Bei dem 'Zylinder' handelt es sich um nichts anderes als um die Bugnase eines Raumschiffs. Vermutlich torpedoförmig, oder wie immer man das bezeichnen will. Und bei dem 'Raum' um die Bugkuppel des besagten Raumschiffs!" "Hmm!", brummte Barbara. "Du hast völlig recht. Im Nachhinein erscheint es völlig plausibel. Auch wenn wir in der Hektik der Ereignisse selbst nicht darauf gekommen sind." Sie dachte einen Moment über die Konsequenzen aus dieser Erkenntnis nach. "Konnte das Baby die Länge ebenfalls abschätzen?", fragte sie dann. "Jein!", erwiderte Marcus. "Theoretisch könnte das Ding natürlich etliche hundert Meter lang sein. Ein 'Bleistiftraumer', sozusagen, der sich beliebig tief in den Boden von Mustamäe gebohrt hat. Da Baby hält diese Variante allerdings aus verschiedenen Gründen für ziemlich unwahrscheinlich. Es legt sich auf eine Länge von deutlich unter hundert Metern fest!" "Was im Klartext bedeutet", überlegte Birgit, "dass dieses Ding eine eher kleine Besatzung haben wird. Unter Umständen besteht die Besatzung auch nur aus dem 'Strahlenden' und vielleicht ein paar Robotern!' "Ungefähr so wird es sein!", sagte Marcis zustimmend. "Was bedeutet, dass wir halbwegs eine Vorstellung darüber gewinnen, womit wir es zu tun haben." Er blickte Birgit an. "Die Macht dieses 'Strahlenden' über Tallinn resultiert weitgehend aus seinem PSI-Potential - und vielleicht einigen 6D-Komponenten, die in diesem Raumschiff verbaut sind. Wenn wir das PSI-Potential blockieren, sind wir ein gehöriges Stück weiter!" "Tallinn braucht eine Schocktherapie!", stimmte auch Garth zu. "Und die ist ja auch bereits in Planung!" Er überlegte. "Ich komme aber noch mal auf meine ursprüngliche Frage zurück. 'Was ist denn nun das große Geheimnis?'". Er sah dabei Birgit durchdringend an. Birgit schien sich unbehaglich zu fühlen. "Weißt Du - der Extrasinn hat mir eigentlich verboten, über gewisse Dinge zu reden!" Garth starrte sie verständnislos an. "Der Extrasinn ist der Meinung, dass bestimmte Dinge - kosmische Geheimnisse, ultimate Fragen und solche Dinge - das Gehirn von Normalmenschen einfach überfordern. Ich könnte vielleicht das eine oder andere Stichwort geben ..." Garth schwieg für einige Sekunden. "Dieser Extrasinn geht mir langsam auf den Keks!", stieß er endlich hervor. "Diese überschlauen Stichwortgeber, die alles wissen und nichts sagen 'dürfen', gehen mir noch mehr auf den Keks. Also - packst Du nun aus, oder muss ich Dir erst den Arsch versohlen?" Er grinste. "Manche stehen ja auf so etwas!"

Bearbeitet von Arl Tratlo, 24 Juni 2014 - 14:40.

[Arl Tratlo]

"Na gut!", entgegnete Birgit. "Um eine lange Geschichte abzukürzen - der "Strahlende" und damit auch die einzig wahre Superintelligenz verstehen sich als 'Streiter gegen das GESETZ'!" "Was zur Hölle ist das GESETZ?", hakte Garth nach. "Wer hat es initiiert? Und was bewirkt es? Und denk dran, dass Du hier mit Floskeln nicht durchkommst!" "Ist mir klar!", wehrte Birgit ab. "Initiiert hat das GESETZ offenbar ein Konsortium aus im Multiversum agierenden Entitäten, das auch als PARLAMENT bezeichnet wird. Der 'Strahlende' bezeichnete sie auch verächtlich als die 'sogenannten Hohen Mächte'. Er lehnt sie natürlich ab! Wie auch immer, das GESETZ beschränkt offensichtlich die Aktivitäten anderer kosmischer Entitäten. Oder solcher, die sich dafür halten!" "Was dem 'Strahlenden' nicht in den Kram passt!", vermutete Garth. "Genauso ist es!", bestätigte Birgit. "Insbesondere rebelliert er gegen eine Bestimmung aus Paragraph 5, in der Aktivitäten, die das Eindringen von Pararealitäten in andere Universen und Zeitreisen zum Ziel haben, auf jene beschränkt, die dem EGWEG-Prinzip genügen. Alle anderen Aktivitäten sind strengstens verboten und werden mit harten Strafen belegt. Das geschieht natürlich, um das Entstehen von Kontextwirbeln zu verhindern." "Das PARLAMENT ist zweifellos die Legialative bei diesem Haufen!", folgerte Garth. "Vermutlich haben sie auch eine Exekutive, eine Juridikative und so weiter. Unter Umständen sind bereits die HÜTER DES GESETZES hinter dieser sogenannten Superintelligenz her!" "Das ist nicht auszuschließen!", stimmte Birgit zu. "Nach Meinung des 'Strahlenden' dient dieser Paragraph jedoch nur dazu, die Macht der Herrschenden zu stabilisieren. Aus diesem Grund ist er darauf versessen, einen Kontextwirbel auszulösen und so 'diese ganze Bande hinwegzufegen', wie er sich ausdrückte. "Er führt den Kontextwirbel bewusst herbei?", fragte Garth fassungslos. "Hat er sie nicht alle?" "Nach Meinung des 'Strahlenden' wäre das alles halb so schlimm!', erklärte Birgit. "Aber du weißt ja, was ein Bekloppter antwortet, wenn Du ihn fragst, ob er bekloppt sei..." "Moment mal!", unterbrach Marcus. "Nach dem, was wir wissen, sind die Männer 'Streiter FÜR das GESETZ! Sie salutieren doch ständig und rufen dabei: 'Es geschieht, weil es geschah!' Wie geht das zusammen?" "Das ist offenbar eine besondere Art von Humor, die diese Superintelligenz aufzuweisen hat!", erklärte Birgit. "Der 'Strahlende' war ganz stolz darauf, die Leute hier bewusst hinters Licht zu führen." "Dann kennen wir jetzt die Message, die während der Schocktherapie verbreitet werden muss!", erklärte Garth befriedigt.

[Arl Tratlo]

Beninali

"Oscar erscheint!", meldete Lavinia. Beninali warf einen Blick auf den Schirm und erkannte den Robot, der zum wiederholten Male durch den blauen Schirm gedrungen war. Wie sie es gewohnt waren, erhielten sie eine Message. Kurz darauf verschwand er wieder hinter dem Schirm.

"Diesmal ist sie deutlich länger!", erkannte Lavinia.

"Das gibt einiges an Stoff zum Nachdenken!", seufzte Beninali. "Der 'Strahlende' ... das GESETZ ... meine Güte!"

Sie kratzte sich am Kopf. "Aber wie auch immer - zunächst einmal leiten wir die Nachricht an Ron weiter, wie gehabt!"

"Toller Job, den wir da gerade haben!", murmelte Lavinia.