
Schreiben im Akkord - Pro und Kontra
#91
Geschrieben 17 Juni 2014 - 11:38
#92
Geschrieben 17 Juni 2014 - 12:29
Welche Aspekte? Du meinst, ein gut recherchierter und im Detail perfekt geplanter Roman ist dann auch automatisch erfolgreich, spannend, lockt viele Leser?
In der Aufzählung "erfolgreich, spannend, lockt viele Leser" sind natürlich heterogene Elemente vermischt. Auf der einen Seite haben wir "spannend", auf der anderen Seite "erfolgreich, lockt viele Leser". Für letzteres sind dann noch andere Elemente verantwortlich; insbesondere "den Zeitgeist zu antizipieren" (also NICHT: ihm hinterherzulaufen). "Da Vinci Code" und "Harry Potter" haben durch ihren Erfolg Heerscharen anderer Autoren beeinflusst, auf den jeweiligen Trend aufzuspringen.
Sie haben einen Trend begründet, sie waren aber nicht der Trend - genau deswegen konnten sie einen Trend begründen.
Und beide Werke zeichnen sich u.a. aber auch dadurch aus, dass hinter ihnen Recherche und minutiöse Arbeit steckt.
Gute Recherche und perfekte Planung sind zwar nicht hinreichend für Erfolg, aber - von Ausnahmefällen abgesehen - niotwendig.
Was die Spannung angeht, gilt ähnliches - erneut sehe ich von Ausnahmefällen ab. Gute Recherche und Planung erlauben es den Figuren, sich in einer stimmig beschriebenen Welt stimmig zu verhalten. Sie können, wie ich das früher mal beschrieben habe, ein "Eigenleben" entwickeln. Die Geschichte erzählt sich ab einem bestimmten Punkt selber.
Mit anderen Worten - habe ich erstmal die "Welt", in der sich die Handlung abspielt, durchgeplant und due Personen, die eine Rolle spielen sollen, auf ihre Positionen gebracht, vollzieht sich der Rest "automatisch". Und ist dennoch - oder gerade deswegen - plausibel nachvollziehbar und voller scheinbar überraschender Wendungen.
Das Faszinierende daran ist - ab einem bestimmten Punkt brauche ich keine "Phantasie" mehr. Ähnlich wie beim Schachspiel, wo nur die Anfangs- und die Endzüge entscheiden.
"Spannung" entsteht nicht dadurch, dass die handelnden Figuren sich völlig idiotisch verhalten, sondern dadurch, dass sie das gerade nicht tun.
Das kann man unterschreiben. Wenn Qualität beinhaltet gute Lesbarkeit und Spannung, so daß man als Leser am Ende sich rundum gut unterhalten fühlt.
Wobei dieses Zitat wiederum völlig vom Recherche- und Planungsaspekt absieht.
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#93
Geschrieben 17 Juni 2014 - 13:20
Ersetzen wir mal Spannung durch Unterhaltsamkeit. Aber ich fürchte, die Sache ist ein wenig komplizierter. Vermutlich kann man die Leserschaft in zwei große Gruppen einteilen: die Analytiker und die Spontanen (mir fehlt ein besserer Begriff). Damit ist keine Wertung verbunden und es sind auch nur zwei Pole bezeichnet, zwischen denen es mancherlei Abstufungen gibt."Spannung" entsteht nicht dadurch, dass die handelnden Figuren sich völlig idiotisch verhalten, sondern dadurch, dass sie das gerade nicht tun.
Analytiker gleichen im Hintergrund die Romanhandlung immer gegen die Erfahrungen unserer Lebenswelt ab oder gegen das, was ich etwas paradox als das geglaubte Wissen bezeichne. Eine Handlung, die dem widerspricht, kann deplatziert, befremdlich, widersinnig wirken. Kann, muss nicht, denn bei einer SF-Handlung gibt es immer Stellen mit solchen Widersprüchen. Befremdlich wirkt es dort, wo es Widersprüche zu vorherigen Aussagen gibt oder die Widersprüche für den Leser (man beachte die nicht geschlechtsneutrale Formulierung!) als deutlich handlungsrelevant erscheinen. Das sind beispielsweise unrealistische Zeitabläufe wie die Reparatur eines schwerbeschädigten Raumschiffs innerhalb von drei Stunden (PR-Neo). Es sind Stellen, von denen man aus Erfahrung weiß, dass kein bei gesundem Verstand befindlicher Mensch so handeln würde. Oder Stellen, bei denen man meint, eine derartige Folge unglaublichster Zufälle könne unmöglich eintreten. Alles in allem geht es um Stellen, bei denen Analytiker der Meinung sind: da hat es sich der Autor aber mal wieder sehr einfach gemacht, einfach Augen zu und durch. Im Übermaß verdirbt so etwas die Stimmung, gilt auch für mich.
Spontane sehen die Dinge scheinbar anders. Eine SF-Geschichte ist immer eine Fiktion. Was ändert es an der Handlung, ob ein Raumschiff in 3 Minuten, 30 Minuten oder 30 Tagen repariert wird? Gut, die Handlung muss vielleicht ein wenig mehr geplant werden, aber sonst? Das kompliziert nur alles. Im Mittelpunkt des Gesichtsfelds steht die gerade ablaufende Handlung, nicht die Einbettung in ein größeres Ganzes oder die Frage, ob dies nun wirklich eine plausible Darstellung ist. Ein Spontaner hat kein Problem damit, dass die Dinge nicht zusammenpassen, weil er auf die aktuell ablaufende Sequenz konzentriert ist und das für ihn Unwesentliche ausblendet. Jedenfalls kann ich es mir anders nicht zusammenreimen, schließlich versteht jeder nur sich selbst. Übrigens denke ich, dass Filme es hier aus verschiedenen Gründen leichter haben als Romanhandlungen. Was direkt durch die Sinne geht und nicht vom Verstand kontrolliert wird, das rutscht einfach besser ins Gemüt.
#94
Geschrieben 17 Juni 2014 - 14:09
Weder Recherche noch Planung können Spannung garantieren. Zu große Liebe zum Detail kann sogar das Risiko desInfodumpings erhöhen - was im PR-Computer oder einem PR-Lexikon seinen rechten Platz findet, hat im Roman wenig zu suchen: dort ist "Show, don't tell" gefragt.
Ein Autor, der seinem Text Liebe und Zuwendung (in Form von Planung, Recherche, Überarbeitung, oder auch in Form konzentrierten Schreibens am Stück) zukommen lässt, schreibt aber wahrscheinlich spannender als einer, der seinen Text lieblos herunterrotzt (Letzteres hat bislang keiner hier von sich behauptet). Das eine oder andere Detail macht den Roman für den Leser glaubhafter, nachvollziehbarer, "erlebbarer".
Richtig. Andererseits besteht leicht die Gefahr, dass man dermaßen in seine Recherche verliebt ist, dass man darüber alles andere vergisst und die Leser mit Details zumüllt, die diese letztlich nur langweilen. Da musste ich schon das eine oder andere Mal hart mit mir ins Gericht gehen. Und ich weiß, dass es PR-Romane gab - von Rainer Castor zum Beispiel - die lasen sich auch mehr wie Datenblätter. Die richtige Balance zu wahren, das ist hier die Kunst. Manchmal reicht es schon, wenn etwas authentisch wirkt - es muss nicht tatsächlich authentisch sein.
"mit Details zumüllt" war genau das, was ich mit "Risiko des Infodumpings" meinte. Da sind wir uns völlig einig.
#95
Geschrieben 17 Juni 2014 - 14:12
Spontane sehen die Dinge scheinbar anders. Eine SF-Geschichte ist immer eine Fiktion. Was ändert es an der Handlung, ob ein Raumschiff in 3 Minuten, 30 Minuten oder 30 Tagen repariert wird?
Auch, wenn es nur ein Nebenschauplatz ist - irgendeinen Unterschied scheint es ja doch zu machen! Sonst würden die Autoren nach mehrfacher Kritik solcher unrealistischen Zeitabläufe doch gleich etwas von 30 Tagen schreiben. Und sonst würde Frank Borsch nicht so standhaft der regelmäßigen Kritik an seinen Zeitraffer-Plots trotzen. Reine Bockigkeit kann es ja nicht sein.
Gut, die Handlung muss vielleicht ein wenig mehr geplant werden, aber sonst? Das kompliziert nur alles. Im Mittelpunkt des Gesichtsfelds steht die gerade ablaufende Handlung, nicht die Einbettung in ein größeres Ganzes oder die Frage, ob dies nun wirklich eine plausible Darstellung ist. Ein Spontaner hat kein Problem damit, dass die Dinge nicht zusammenpassen, weil er auf die aktuell ablaufende Sequenz konzentriert ist und das für ihn Unwesentliche ausblendet. Jedenfalls kann ich es mir anders nicht zusammenreimen, schließlich versteht jeder nur sich selbst. Übrigens denke ich, dass Filme es hier aus verschiedenen Gründen leichter haben als Romanhandlungen. Was direkt durch die Sinne geht und nicht vom Verstand kontrolliert wird, das rutscht einfach besser ins Gemüt.
Tja nun - was macht das vermeintlich "Spannende" an solchen Handlungsbögen aus?
Dass irgendjemand ganz unvermutet auftaucht und entweder wild um sich schießt (was wiederum eine Fluchthandlung, überhaupt das aktuelle Lieblingsmotiv!, ermöglicht) oder sonst irgendwelchen absurden Dinge treibt und in beiden Fällen jede etwaig vorhandene Planung sofort über den Haufen wirft?
Oder wahlweise ein verquastes Geschwurbel von vermeintlich kosmischen Zusammenhängen von sich gibt?
Diese Art von Handlungsbögen erinnert mich an die diversen Endlosserien bei den Privatsendern, am extremsten bei RTL II.
Ist das die Zielgruppe für SF-Geschichten?
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#96
Geschrieben 17 Juni 2014 - 14:15
"mit Details zumüllt" war genau das, was ich mit "Risiko des Infodumpings" meinte. Da sind wir uns völlig einig.
Bei Rainer spielt im Moment eher ein anderer Faktor eine Rolle. Wenn du nur alle Jubeljahre einen Roman schreibst, verführt diese Gelegenheit natürlich dazu, alles, was du in den letzten Jahren immer schon loswerden wolltest, in diesen einen Roman zu packen. In früheren Zeiten, als er noch mehr geschrieben hat - oder mehr schreiben durfte -, war es nicht so krass.
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#97
Geschrieben 17 Juni 2014 - 14:18
#98
Geschrieben 17 Juni 2014 - 14:33


Das bestreitet - glaube ich - niemand hier.Nur so am Rande: Das nötige Ausmaß an Planung ist anders, wenn man - wir sind hier bei PR&Crossover - Konsistenz über 3000 Folgen herstellen will oder ob man einen Einzelroman schreibt, der mit großen Teilen der Fantasiewelt nie in Berührung kommt.

Aber die Lesbarkeit des Einzelromans steht immer an erster Stelle. Viele Leser sind nur zeitweise dabei. Die interessiert der ganze Background einen Schnurz. Da zählt nur, ob er sich langweilt (s.o.) und nicht, ob der Autor sich etwas "dabei gedacht hat" und das nun partout unter Beweis stellen möchte.
(Und wir sprechen hier immer nur von "Unterhaltungsliteratur" - wohlgemerkt. Die Hochliteratur ist da eine Sache für sich.)
Bearbeitet von MoiN, 17 Juni 2014 - 14:45.
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#99
Geschrieben 17 Juni 2014 - 15:09
Wenn einem Autor neben dem Expose eine "Mappe Infodumping" zur Verfügung gestellt wird, verführt das natürlich leicht dazu, daß der Roman mit Infodumping total übefrachtet wird. Schließlich muß ja alles rein und der Verfasser auch beweisen, daß er die Mappe gelesen hat.
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Das bestreitet - glaube ich - niemand hier.
Aber die Lesbarkeit des Einzelromans steht immer an erster Stelle. Viele Leser sind nur zeitweise dabei. Die interessiert der ganze Background einen Schnurz. Da zählt nur, ob er sich langweilt (s.o.) und nicht, ob der Autor sich etwas "dabei gedacht hat" und das nun partout unter Beweis stellen möchte.
(Und wir sprechen hier immer nur von "Unterhaltungsliteratur" - wohlgemerkt. Die Hochliteratur ist da eine Sache für sich.)
Das ist ein fiktives Szenario. Die aufkommende Langeweile resultiert aktuell gerade nicht aus einem Zuviel an Background, sondern aus dem Wiederkäuen des Lieblingsmotivs "Rhodan auf der Flucht". Das kriegen die aber nach weniger als 100 NEO-Heften schon genauso gut hin (ohne den bösen "Background").
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#100
Geschrieben 17 Juni 2014 - 16:08
Darauf will ich ja hinaus: Dass eben auch die Qualität berücksichtigt werden muss bei dieser Diskussion. Und meine Vermutung(!) ist hier: Qualität kontra Zeit.
Zwei Zitate aus eigenen Texten - weil ich die halt besonders gut kenne. Das eine war mit etwa 90 Minuten überzogen arbeitsintensiv, das andere kostete mich lediglich 5 (!) Minuten Lebenszeit. Es darf geraten werden.

Der russische Geländewagen stand auf einer Urwaldlichtung im Nirgendwo einer Insel. Zwei Männer saßen auf dem Rücksitz, ein drahtiger Glatzkopf und ein bärenhafter Scheitelträger in khakifarbenen Shorts. Der Drahtige zuckte, als eine Spinne aus dem Baum fiel und auf seine Schulter klatschte. Seine gefesselten Hände ballten sich zu Fäusten.
Jahre später dachte George Dorcan oft an diesen Augenblick, der ihm eine Erkenntnis beschert hatte: Auf seiner Schulter saß ein Raubtier, das dreihundertfünfzig Millionen Jahre Gattungsgeschichte vorweisen konnte. Sie starrten sich an, er und die Spinne, er der Neuling auf diesem Planeten, sie eine Todbringerin seit uralten Zeiten, ein in sich schlüssiges, beinahe endgültiges Produkt der Schöpferkraft. Daran musste man nicht mehr herumpfuschen. Ihr Dasein war reduziert und klein programmiert, dafür um so effektiver. Wahrscheinlich betrachtete sie ihn mit mechanischer Gier, abwartend, eine schwarzgelb gezeichnete Zeitreisende auf dem durchschwitzten Hemd eines futuristischen Affengottes, dessen Verstand das Prinzip der Evolution für nichtig erklären konnte.
„Halten Sie still“, sagte der fettleibige Riese. „Die beißen manchmal.“
George Dorcan musterte den Österreicher aus den Augenwinkeln. Dessen Brillengläser blinkten im Dämmerlicht wie Silbermünzen auf einem fleischfarbenen Teller. Das Jagdgewehr lag in seinen Händen wie auf einem Stativ, was Veith Konstantins Werkzeugcharakter plausibel untermauerte.
„Die Natur“, fuhr Konstantin in konstruiertem Englisch fort, „kennt eine erkleckliche Anzahl von Taktiken, das Sterben auf einen späteren Tag zu verschieben.“ Er berührte die Spinne mit dem Mündungsfeuerdämpfer. Sie zog die beunruhigend zahlreichen Beine mit einer blitzartigen Bewegung an den Körper, kugelte von der Schulter über Dorcans Brustkorb und verschwand unter den Sitzen.
„Toter Mann, Amigo. Das alte Spiel.“
„Interessant“, sagte Dorcan. „Sie zielen auf mein Innenohr."
---
Kollander berührte eine Ziegelsteinmauer. Bilder entströmten dem Gestein, hallende Männerstimmen auf den Fluren, wirbelnde Talkumschwaden unter Lampenschirmen, bleiche Arbeitshülsen auf Fahrrädern in den Gassen, müde, von Bleistaub bedeckte Ratten in den Lüftungsschächten, rollende Bänder, klackernde Ketten, schimmernde Metallregale in den Hallen, darin Schrauben, ranziges Lagerfett in schmutzigweißen Kübeln, Werkzeuge und Motoren und solche Dinge, überzogen von einer modrigen Paste, von schimmelgrauem Maschinenblut, vergessener mumifizierter Schrott in einer Zone temporaler Wertigkeit zwischen gebraucht und Museum. Jetzt war alles gleichermaßen stumm und tot, bis auf die Gestalten, die sich zwischen den Gebäuden postiert hatten. Aus leeren Fensterhöhlen glotzten. Deren Schatten über mit Grafitti bedeckte Wellblechschuppen huschten.
Die Nacht kreierte eine fließende, mäandernde Tätowierung, die er mit dem Gehörsinn wahrnehmen konnte, wenn er die Augen schloss. Die Akustik formte monochrome Bilder, Impressionen tanzender Moleküle, Aureolen menschlicher Wärme in den Photonenkegeln der Natriumdampflampen, flüchtige Vibrationen von Schritten, gehechelter Stickstoff aus trockenen Mündern. All das bildete ein Relief in seinem Denken, lesbar, hörbar, vorhersehbar.
Sein Ziel war das auf der Westseite angrenzende Soundgarden mit seinen maschinenhaften Bässen und kalten Lichtern. Der Pillenjunge wartete bereits auf dem Parkplatz, der Giftjunge, der unfreiwillige Komplize. Ein letzter Deal. Für den Pillenjungen würde es der allerletzte sein.
"Die Größe eines Landes bemisst sich nicht daran, wie es mit den Mächtigen umgeht. Die Größe eines Landes bemisst sich daran, wie es mit den Machtlosen umgeht."
Jorge Ramos
#102
Geschrieben 17 Juni 2014 - 16:21
"Alles, was es wert ist, getan zu werden, ist es auch wert, für Geld getan zu werden."
(13. Erwerbsregel)
"Anyone who doesn't fight for his own self-interest has volunteered to fight for someone else's."
(The Cynic's book of wisdom)
Mein Blog
#103
Geschrieben 17 Juni 2014 - 16:54
Hier noch ein kleiner Beitrag zum Thema aus anderer Sicht:
http://www.sfsignal....-at-warp-speed/
Sooo anders ist die Sicht nicht. Ich markiere mal die aus meiner Sicht entscheidenden Stellen:
For months, I worked on the plot, pouring out ideas, juggling them to see which storylines fell into Book 1, which ones fit better in Book 2. I wrote a very detailed chapter-by-chapter outline (itself over a hundred pages long), a full-fledged blueprint with a paragraph or two summarizing each of the book’s 130 chapters.
Das entspricht ziemlich exakt meinem Arbeitsstil. Ich bereite jede Szene akribisch vor. Dann und nur dann ist es auch möglich, sie in relativ kurzer Zeit herunterzuschreiben.
Das Entscheidende ist, dass diese Vorbereitungszeit eben mit dazugerechnet werden muss. Sie ist Teil der Brutto-Zeit, wie Lilena das genannt hat. Die Netto-Zeit (das Herunterschreiben) alleine ist irrelevant.
Nehmen wir mal an, die technologische Entwicklung wäre anders verlaufen. Wir würden alle so arbeiten, wie der späte K.H. Scheer - den Text auf ein Diktaphon sprechen und dann einer ausgebildeten Schreibkraft zum Schreiben und Korrigieren geben (in Scheers Falle war das einfach seine Frau).
Würden wir dann eine vergleichbare Diskussion darüber führen, wer das schnellste Wiesel am Diktaphon ist?
Bearbeitet von Arl Tratlo, 17 Juni 2014 - 17:18.
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#104
Geschrieben 17 Juni 2014 - 17:04
Das dritte !
Das hast Du fein gemacht ... Sag mal, wo ist denn Dein Betreuer?

"Die Größe eines Landes bemisst sich nicht daran, wie es mit den Mächtigen umgeht. Die Größe eines Landes bemisst sich daran, wie es mit den Machtlosen umgeht."
Jorge Ramos
#105
Geschrieben 17 Juni 2014 - 17:17
Danke! Aufschlussreich.Hier noch ein kleiner Beitrag zum Thema aus anderer Sicht:
http://www.sfsignal....-at-warp-speed/
Ach ja, das hier passt auch: http://nanowrimo.org/
On November 1, participants begin working towards the goal of writing a 50,000-word novel by 11:59 p.m. on November 30.
#106
Geschrieben 17 Juni 2014 - 18:08
Der übt gerade die Zahl 4.
Das hast Du fein gemacht ... Sag mal, wo ist denn Dein Betreuer?
#107
Geschrieben 17 Juni 2014 - 18:24
Oh Mann, das geht schon den ganzen Tag so ... scheint doch an mir zu liegen.Der übt gerade die Zahl 4.

Hab's nicht so gemeint.
"Die Größe eines Landes bemisst sich nicht daran, wie es mit den Mächtigen umgeht. Die Größe eines Landes bemisst sich daran, wie es mit den Machtlosen umgeht."
Jorge Ramos
#108
Geschrieben 17 Juni 2014 - 18:34
Wenn ich das übel genommen hätte wäre die Antwort anders ausgefallen.Oh Mann, das geht schon den ganzen Tag so ... scheint doch an mir zu liegen.
Hab's nicht so gemeint.
#109
Geschrieben 17 Juni 2014 - 18:46
"Entscheidend ist, was hinten rauskommt" wußte schon Helmut Kohl.

Bearbeitet von MoiN, 17 Juni 2014 - 18:47.
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#110
Geschrieben 17 Juni 2014 - 19:30
#111
Geschrieben 18 Juni 2014 - 07:55

Überlicht und Beamen wird von Elfen verhindert.
Moderator im Unterforum Fantasyguide
Fantasyguide
Saramee
Montbron-Blog
- • (Buch) gerade am lesen: Lina Thiede – Manchmal weißt du, was geschen wird
#112
Geschrieben 18 Juni 2014 - 08:04
Wo ist das Problem?Das Problem bei meinem Kapitelplan ist, dass viel zu oft die Kapitel dran sind, die ich grad gar nicht schreiben will.
Von Carl Amery habe ich mal gehört, daß er seine Kapitel meistens kreuz und quer schrieb. Je nachdem, wozu er gerade Lust verspürte. Nacheifern!

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#113
Geschrieben 18 Juni 2014 - 08:25
Wo ist das Problem?
Von Carl Amery habe ich mal gehört, daß er seine Kapitel meistens kreuz und quer schrieb. Je nachdem, wozu er gerade Lust verspürte. Nacheifern!
Das würde mich wahnsinnig machen. Ich muss linear schreiben, alles andere würde sofort zu Gehirnblutungen führen.
"Alles, was es wert ist, getan zu werden, ist es auch wert, für Geld getan zu werden."
(13. Erwerbsregel)
"Anyone who doesn't fight for his own self-interest has volunteered to fight for someone else's."
(The Cynic's book of wisdom)
Mein Blog
#114
Geschrieben 18 Juni 2014 - 08:41
Bearbeitet von Naut, 18 Juni 2014 - 08:42.
#115
Geschrieben 18 Juni 2014 - 08:55
#116
Geschrieben 18 Juni 2014 - 09:41
Überlicht und Beamen wird von Elfen verhindert.
Moderator im Unterforum Fantasyguide
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Saramee
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- • (Buch) gerade am lesen: Lina Thiede – Manchmal weißt du, was geschen wird
#117
Geschrieben 18 Juni 2014 - 12:04
Wo ist das Problem?
Von Carl Amery habe ich mal gehört, daß er seine Kapitel meistens kreuz und quer schrieb. Je nachdem, wozu er gerade Lust verspürte. Nacheifern!
Ich mache das manchmal so. Der Nachteil dabei ist, dass sich später nur noch die schwierigen oder unangenehmen Passagen auf der Liste wiederfinden. Dann beginnt eine ziemlich unangenehme Zeit.
Aber davor ist es natürlich angenehm.
#118 Gast_T. Lagemann_*
Geschrieben 18 Juni 2014 - 12:57
Jeder Autor mag seinen eigenen, spezifischen Arbeitsstil haben. Solange er nicht darunter leidet und vielleicht auch noch etwas Spaß dabei hat, möge er ihn ruhig pflegen.
"Entscheidend ist, was hinten rauskommt" wußte schon Helmut Kohl.
Eben. Jede/r wie er/sie macht/mag/kann.
Viele Grüße
Tobias
#119
Geschrieben 18 Juni 2014 - 13:33
#120
Geschrieben 18 Juni 2014 - 13:48
Also mir wäre es als Leserin egal, was ein Autor in einem Interview zu seiner Schreibweise verkündet. Mich muss schon mal der Klappentext ansprechen, vielleicht auch noch kurz anlesen und/oder ein paar Rezensionen checken (wobei ich auf Punkte gar nicht schaue, sondern eher überlege, ob mich negativ angemerkte Handlungs- oder Stilelemente in Rezensionen auch stören würden).
Dazu soll es auch Autoren geben, die wahnsinnig viel und wahnsinnig gut schreiben - und dann mal wieder ein paar Jahre weg sind. Das ist ja alles nicht konstant.
hat es früher auch manchmal genervt, wenn Autoren in ihrer Bio stehen haben, dass sie schon mit 4 Jahren Fantasywelten entworfen haben (ja, das glaub ich natürlich schon, aber es ist halt sehr hochtrabend formuliert) und mit 6 Jahren Geschichten geschrieben haben. Während ich selbst wie fast alle Menschen in dem Alter versucht habe, Wörter wie "Mimi" und "Mama" zwischen die Zeilen eines linierten Blattes zu malen und die Buchstaben dabei allzu krumm geraten zu lassen.
Aber ist doch egal. Es ist ja Beliebtheitswettstreit, wenn einer meint, dass es so gewesen ist, dann war es halt so. Und vielleicht war es ja auch wirklich so. Oder auch nicht. Kann mir trotzdem wurst sein. Es lohnt sich gar nicht, sich über solche Dinge aufzuregen oder auch nur den Kopf zu zerbrechen.
<Autor F. H.> dagegen wird bis zur Deadline etwa eine halbe Kurzgeschichte erzeugen, die zwar von überragender, ewiger Qualität ist, aber eben noch nicht fertig. Das dauert dann nochmal so lange. Nach ein paar Jahren habe ich vielleicht einen ordentlichen Sammelband beisammen, der von den Kritikern euphorisch abgefeiert wird, aber eher mittelmäßige Verkäufe beschert.
Meine Initialen sind N.H., nicht F.H.

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