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Zum Thema Dramaturgie


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299 Antworten in diesem Thema

#181 Arl Tratlo

Arl Tratlo

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Geschrieben 29 Juni 2014 - 18:45

Dem schliesse ich mich doch glatt an.
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#182 MoiN

MoiN

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Geschrieben 29 Juni 2014 - 18:55

Auch das ist wiedermal Gruppendynamik. Eingefügtes Bild

(Auch wenn der Thread sich etwas in Klamauk auflöst - vielleicht kehrt ja noch etwas mehr Sachlichkeit zurück -, möchte ich Quinto für das interessante Thema meinen Dank aussprechen. Dieser Thread hätte eigentlich verdient, in der Autorenwerkstatt zu erscheinen, denn er hat eine Gültigkeit über PR hinaus. Leider ist dies wohl auch der Grund dafür, warum keiner der vielen anderen Autoren, die hier im im Forum sind, sich daran beteiligt hat)

Bearbeitet von MoiN, 29 Juni 2014 - 19:02.

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#183 Simbad

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Geschrieben 29 Juni 2014 - 19:11

Das ein Thread manchmal eine Wendung nimmt finde ich nicht wirklich schlimm, aber es sollte immer wieder mal aufblitzen.

#184 Valerie J. Long

Valerie J. Long

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Geschrieben 29 Juni 2014 - 19:57

@Arl: Gefragt war ein Schafmittel.

#185 Valerie J. Long

Valerie J. Long

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Geschrieben 29 Juni 2014 - 20:51

... Leider ist dies wohl auch der Grund dafür, warum keiner der vielen anderen Autoren, die hier im im Forum sind, sich daran beteiligt hat)

und ich dachte, ich wäre ein "anderer Autor"...

#186 Arl Tratlo

Arl Tratlo

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Geschrieben 29 Juni 2014 - 21:17

@Arl: Gefragt war ein Schafmittel.


Ab einem bestimmten Punkt wird sich unvermeidlich ein sehr tiefer Schlaf einstellen. Versprochen!
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#187 MoiN

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Geschrieben 29 Juni 2014 - 21:52

und ich dachte, ich wäre ein "anderer Autor"...

Selbstredend! Leider hast nicht so richtig "mitgemacht", Du verstehst schon, was ich meine... Eingefügtes Bild

Reingeschnuppert haben sicherlich alle ganz klammheimlich. Geäußert haben sich aber nur die üblichen Verdächtigen. Nun gut, man hat halt nicht immer die Zeit (und die Lust), gebe ich ja zu. Ich schreibe ja auch nicht so einfach mal nebenher ein Treatment, nur weil jemand das will. Eingefügtes Bild Eingefügtes Bild

Bearbeitet von MoiN, 29 Juni 2014 - 21:56.

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#188 methom

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Geschrieben 29 Juni 2014 - 22:05

Reingeschnuppert haben sicherlich alle ganz klammheimlich.


Mich haben die 1000 Seiten Vorbereitungsmaterial am Anfang des Seminars abgeschreckt Eingefügtes Bild

Biom Alpha ist im Sonnensystem angekommen. Jetzt auf eigener Seite und auf Twitter @BiomAlpha


#189 Lüy Piötlerc

Lüy Piötlerc

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Geschrieben 29 Juni 2014 - 22:58

Durchschlafen! Zum Einschlafen reicht das Forum! Eingefügtes Bild Eingefügtes Bild

Ich geh mal davon aus, daß Du:
- zwei, drei Stunden vor dem Zubettgehen kein Nikotin, Alkohol oder Koffeein (oder sonstige Stimulantien) zu Dir nimmst
- sonstige organische Gründe für eine Durchschlafstörung (Schmerz, Harndrang, restless legs, Schlafapnoe etc...) abgeklärt hast bzw. daß sie adäquat behandelt werden
- hinreichende Schlafhygiene betreibst (ibs. kein anstrengendes Lesen, Computer, TV vor dem Schlafengehen, keine Tagschlafperioden)
- sonstige nichtmedikamentöse Therapien (Entsprannungstechniken) erfolglos versucht hast
Dann kannst Du Deinen Hausarzt mal nach Trittico® fragen. Das Zeug sollte eigentlich ein Antidepressivum sein, ist aber in dieser Hinsicht eher eine Niederlage.
Allerdings: es stellt einen "naturähnlichen" Schlafphasenablauf wieder her und ist im allgemeinen gut verträglich. Hierzulande ein Wald & Wiesen Schlafmittel.
Anfangen würd ich mit einem Drittel einer 150er Tablette. Die kann man gut dritteln, hence the name... Außer, Du hast deutlich unter 60 kg, dann würd ich ein Drittel von der 75er Tablette geben.
Nach einer Woche kann man dann, falls nötig, mit der Dosis um ein Drittel raufgehen.
Über Risiken und Nebenwirkungen informiert Dich der Hausarzt oder die nette Apothekerin aus der Fernsehwerbung (die, die so dämlich grinsend entweder Abführ- oder Dünnschißpräparate verkauft)
"Alle Werte im grünen Bereich!"
Letzte Worte des Cheftechnikers beim Sprung von Terra-Luna durch Twin-Sol
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#190 Valerie J. Long

Valerie J. Long

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Geschrieben 30 Juni 2014 - 07:17

Eingefügtes Bild Schon richtig - ich habe mehr mitgelesen als geschrieben...

#191 MoiN

MoiN

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Geschrieben 30 Juni 2014 - 08:27

Über Risiken und Nebenwirkungen informiert Dich der Hausarzt oder die nette Apothekerin aus der Fernsehwerbung (die, die so dämlich grinsend entweder Abführ- oder Dünnschißpräparate verkauft)

Danke, Herr Doktor. Werde dann mal die freundliche Dame aus dem Fernsehen herausfinden und mich von ihr persönlich beraten lassen... Eingefügtes Bild Eingefügtes Bild

Bearbeitet von MoiN, 30 Juni 2014 - 08:28.

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#192 Valerie J. Long

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Geschrieben 30 Juni 2014 - 12:33

Ich greife mal das Eingangsthema wieder auf, angeregt durch KNFs Beitrag
hier.

Die Anforderungen an die Dramaturgie einer Serie sind andere als bei einem Einzelroman. Das heißt nicht, dass die Regeln nicht gelten, aber die Aufgabe ist zweigeteilt:
1. Eine in sich spannende Folge, die beim Leser ein befriedigtes Gefühl hinterlässt
2. Appetit auf die Fortsetzung zu machen

Ersteres heißt nicht, dass man die Handlungsfäden unbedingt abschließen muss. Bei einschlägigen Serien (Game of Thrones!) funktioniert das mit den Cliffhangern sehr gut. Innerhalb einer Staffel passiert aber auch eine Menge. Die visuelle Umsetzung ist zudem so gut, dass beim Zuschauer viel hängenbleibt.

Ich glaube, das geschriebene Wort hat es da schwerer. Und, um die Kurve zu meiner Einleitung zu kriegen: Die Handlung muss sich gegen eine erdrückende Übermacht konkurrierender Einflüsse durchsetzen. Niemand fiebert eine Woche dem nächsten Heft entgegen, wenn er in der Zwischenzeit aus dem Angebot von zig Sendern plus Livestreams wählen, mal eben 90 Minuten Action oder 20 gut gemachte Musikvideos auf YouTube konsumieren, 300 Baalruns spielen, oder stundenlang multiparallele Whatsapp-Chats führen kann. Da hat sich das Konsumverhalten massiv verändert.

Eine Serie wie "24" hätte in den 80ern kaum funktioniert - zuviel zugleich. Das hätte den Zuschauer überfordert. Die heutigen Zuschauer würden sich dagegen bei Dallas nur langweilen.

Was bedeutet das für den Heftroman? Ich stelle mal die These auf, dass PR sich leichter tun würde, wenn man nicht im Rhythmus mehrerer Wochen zwischen den Schauplätzen wechseln, sondern in jedem Heft mehrere parallele Stränge abwechselnd besuchen würde. (Dass das eine massive Umstellung des Schreibprozesses bedeutet, steht auf einem anderen Blatt.)


So - das werfe ich jetzt einfach mal in den Raum.

Bearbeitet von Valerie J. Long, 30 Juni 2014 - 12:33.
Tippfehler


#193 Frank Chmorl Pamo

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Geschrieben 30 Juni 2014 - 13:06

Was bedeutet das für den Heftroman? Ich stelle mal die These auf, dass PR sich leichter tun würde, wenn man nicht im Rhythmus mehrerer Wochen zwischen den Schauplätzen wechseln, sondern in jedem Heft mehrere parallele Stränge abwechselnd besuchen würde. (Dass das eine massive Umstellung des Schreibprozesses bedeutet, steht auf einem anderen Blatt.)


So - das werfe ich jetzt einfach mal in den Raum.


Das macht man schon bei Neo, und es ist so ganz und garnicht mein Geschmack.
60 Seiten sind so schon nicht viel Platz, die auch schon teilweise für Nebenhandlungen oder Rückblenden zur Hefthandlung verwendet werden. Dies noch weiter zu splitten, zerreißt einen Zyklus vollends.
Nicht zuletzt finde ich, ein Autor sollte auch seine Geschichte ausbreiten können, ohne dass sie zerrissen wird. Für mich sind die einzelnen Autoren heute durch striktere Vorgaben als früher sowieso schon gleichgeschaltet.

#194 Arl Tratlo

Arl Tratlo

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Geschrieben 30 Juni 2014 - 13:10

Eine Serie wie "24" hätte in den 80ern kaum funktioniert - zuviel zugleich. Das hätte den Zuschauer überfordert. Die heutigen Zuschauer würden sich dagegen bei Dallas nur langweilen.

Was bedeutet das für den Heftroman? Ich stelle mal die These auf, dass PR sich leichter tun würde, wenn man nicht im Rhythmus mehrerer Wochen zwischen den Schauplätzen wechseln, sondern in jedem Heft mehrere parallele Stränge abwechselnd besuchen würde. (Dass das eine massive Umstellung des Schreibprozesses bedeutet, steht auf einem anderen Blatt.)


So - das werfe ich jetzt einfach mal in den Raum.


Sehr d´accord. So machen wir das übrigens bei "Atlan in Not". Auch - darf man diesen verpönten Begriff nennen? - "12 x Technik" wurde von Lilena so restrukturiert, dass im Prinzip drei Geschichten parallel erzählt werden.

Bearbeitet von Arl Tratlo, 30 Juni 2014 - 13:15.

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#195 Frank Chmorl Pamo

Frank Chmorl Pamo

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Geschrieben 30 Juni 2014 - 13:52

Auf 60 Seiten kann ich mir das nicht vorstellen. Dafür ist der Raum zu knapp. Im Gegenteil, ich würde die Handlungsrahmen deutlich zusammenschrumpfen lassen und mehr Höhepunkte einstreuen. Und vor allem keine Cliffhanger über 8 Wochen einbauen. Das macht es sogar für Hardcoreenthusiasten schwierig am Ball zu bleiben. Gerade weil sich die Zeit beschleunigt hat - so will ich es mal ausdrücken - wirken 100er Zyklen irgendwie antiquarisch. Dann doch lieber 20er Zyklen mit höherer Intensität oder, wenn schon 100er, dann mit deutlich mehr abgeschlossenen Heften, die auch für sich alleine stehen könnten. Also "losere" Zyklen. Aktuell ist mir alles viel zu stringent durchgeplant. Alles hängt mit allem zusammen und wenn man einige Hefte nicht gelesen hat, dann fehlen einem diese einfach zu deutlich. Das schmälert dann auch den Wiedereinstiegsreiz mitten im Zyklus. Da wartet man doch besser bis zum nächsten 100er Reset.


Ganz in meinem Sinn. Übrigens hast Du soeben die Serie bis ca. #1800 skizziert *g*

#196 Lilena Elle

Lilena Elle

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Geschrieben 30 Juni 2014 - 14:02

Es hing schon immer alles mit allem zusammen. Früher hat man darüber nur nicht nachgedacht. Das ist aber nichts, worauf man stolz sein könnte.

#197 Valerie J. Long

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Geschrieben 30 Juni 2014 - 14:09

(...) mehr Höhepunkte einstreuen.

Das ist immer ein guter Ansatz! Mehr Leidenschaft!

Und vor allem keine Cliffhanger über 8 Wochen einbauen.

Unterstützt. Lose Fäden sind ok, aber die Fallhöhe des Cliffs sollte in umgekehrter Korrelation zur Dauer der Unterbrechung stehen.

Dann doch lieber 20er Zyklen mit höherer Intensität (...)

Das würde mir die Möglichkeit geben, zwei- oder dreimal im Jahr konsequent mein Backlog abzuarbeiten, und es würde mir vielleicht sogar Spaß machen.

Voraussetzung natürlich, man baut nicht solche "Bobby Ewing unter der Dusche"-Hefte ein.

#198 MoiN

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Geschrieben 30 Juni 2014 - 14:13

Sehr d´accord. So machen wir das übrigens bei "Atlan in Not".

Naja, mittlerweile sind daraus zwei unabhängige "Serien" geworden. Eingefügtes Bild Eingefügtes Bild

(Bei dem genannten Projekt war es notgedrungen zu diesem Nebeneinander gekommen, nicht, weil das als das Gelbe vom Ei gesehen wurde)
Aber zurück zum Thema.

Diese Parallelisierung wurde in der Vergangenheit doch schon häufiger bei anderen Serien ausprobiert (z.B. Ren Dhark, Rex Corda(?) ). Der Effekt beim Leser kann aber sein, daß er nicht gewillt ist, sich auf die anderen parallelen Schauplätze einzulassen. Der simpelste Grund wäre zum Beispiel: Langweile, pures Desinteresse. Man überschlägt halt die Passagen. Ich denke, es ist das Schlimmste für einen Autor, wenn er nur noch derart selektiv wahrgenommen wird. Eine Katastrophe. Dann reduziert sich der Roman beim Lesen auf vielleicht nur noch ein Drittel Brauchbares....

"24" war eine atemberaubende Serie. Aber eben TV. Da gelten andere Prinzipien. Eingefügtes Bild

Bearbeitet von MoiN, 30 Juni 2014 - 14:52.

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#199 Valerie J. Long

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Geschrieben 30 Juni 2014 - 14:19

Es hing schon immer alles mit allem zusammen. Früher hat man darüber nur nicht nachgedacht. Das ist aber nichts, worauf man stolz sein könnte.

Hat man nicht?

Ich sehe es anders: In der Anfangszeit der Serie konnte man munter lose Fäden mit langfristigen Aussichten loslaufen lassen - zuerst waren da die Arkoniden auf dem Mond, woraus sich ein riesiger Strang entwickelte (und noch entwickelt), dann kamen ES, Suprahet, Schwarm, Barkoniden usw. hinzu. Man konnte einfach neue Rätsel hinstellen so wie Kornkreise oder Pyramiden und die Interpretation späteren Generationen überlassen.

Die "späteren Generationen", das ist heute. Heute müssen die Expokraten die losen Fäden von damals mit den Lösungen von gestern verknüpfen, ohne Widersprüche einzubauen, und diese Aufgabe wird einfach mit jedem neuen Heft komplexer.

Also,
Nein, früher hing noch nicht alles miteinander zusammen, die Knoten kamen erst später. Es war nur schon geplant, Zusammenhänge herzustellen.
Ja und nein, früher hat man darüber nachgedacht - aber man hat es nicht zu Ende gedacht. Ich behaupte einfach, in den Sechzigern gab es noch keinen Generalplan bis Heft 5000. (Den gibt's immer noch nicht.)
Doch, man kann stolz sein. Mag sein, dass die Logik wackelt - aber sie ist noch nicht eingestürzt. Die Serie existiert noch.

#200 Seti

Seti

    Zeitreisebegleiter durch die Windener Höhlen

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Geschrieben 30 Juni 2014 - 14:59

Eingefügtes Bild

Es hing schon immer alles mit allem zusammen.

Das hat auch schon der legendäre Bayern-Trainer Dettmar Cramer festgestellt, als er sagte:
"Es hängt alles irgendwo zusammen: Sie können sich am Hintern ein Haar ausreißen, dann tränt das Auge!"

Eingefügtes Bild So, bin schon wieder weg...

"What today's nationalists and neosegregationists fail to understand," Kwame said, "is that the basis of every human culture is, and always has been, synthesis. No civilization is authentic, monolithic, pure; the exact opposite is true. Look at your average Western nation: its numbers Arabic, its alphabet Latin, its religion Levantine, its philosophy Greek†¦ need I continue? And each of these examples can itself be broken down further: the Romans got their alphabet from the Greeks, who created theirs by stealing from the Phoenicians, and so on. Our myths and religions, too, are syncretic - sharing, repeating and adapting a large variety of elements to suit their needs. Even the language of our creation, the DNA itself, is impure, defined by a history of amalgamation: not only between nations, but even between different human species!"

- The Talos Principle


#201 Lilena Elle

Lilena Elle

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Geschrieben 30 Juni 2014 - 15:21

Hmm, habe mich wohl nicht deutlich genug ausgedrückt. Natürlich hängt immer alles miteinander zusammen. Das ist nicht der Punkt. Es geht eher um die Struktur. Als Beispiel vielleicht der MdI-Zyklus. Zunächst kommt die Episode Twin, dann kommt die Episode Horror. Ruckzuck sind 20 Hefte rum, die rundum spannend waren, zusammenhingen aber trotzdem fast durchweg einheftige, abgeschlossene Romane waren. Heute hast du das nicht mehr in dieser Art. Da taucht am Anfang mal der Dunkelweltsucher auf und du weißt, dass irgendwann diese Dunkelwelt eine Rolle spielen wird. Aber dann dauert es unter Umständen 70+ Hefte bis das wieder zum Thema wird. Wer kann sich dann noch zurück erinnern?


Der Dunkelweltsucher ist ein gutes Beispiel. Woraus entsteht das Problem, dass es 70+ Hefte dauern kann?
Weil es eben diese parallelen Stränge nicht gibt!

Was macht der Dunkelwelt in der Zeit, die inzwischen vergeht? Däumchen drehen? Oder was?

#202 Quinto

Quinto

    Typonaut

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Geschrieben 30 Juni 2014 - 17:09

Dann doch lieber 20er Zyklen mit höherer Intensität

Ja, schon aus erzieherischen Gründen. Es gilt mal wieder die Grundlagen zu lernen, ehe man durch die endlosen Weiten neuer Gedankenwelten zieht und dabei verhungert.

Heute müssen die Expokraten die losen Fäden von damals mit den Lösungen von gestern verknüpfen, ohne Widersprüche einzubauen, und diese Aufgabe wird einfach mit jedem neuen Heft komplexer.

Das müssen sie nicht. Das haben sie sich selbst so ausgesucht, es wird doch zwanghaft nach Anknüpfungspunkten an frühere Episoden gesucht. Eine innere Notwendigkeit dazu besteht nicht nur nicht sondern so etwas erhöht sogar die Hürde für Neuleser. Das einzige echte Problem der Serie war immer diese Zwiebelkosmologie und die Unfähigkeit oder Unwilligkeit sie zu überwinden.

Ich erinnere mal an die Sache mit diesem Maahk aus der Zukunft, ich glaube in den 1100er-Bänden. Das hätte man einfach so stehen lassen können. Aber nein, Voltz' Nachfolger verwandelten die Angelegenheit umgehend in dummes Zeug, um eine schrillen Aufhänger für den Cantaro-Zyklus zu haben.

früher hat man darüber nachgedacht - aber man hat es nicht zu Ende gedacht.

Dazu gab es auch keine Veranlassung. Die Haupthandlungen waren abgeschlossen, übrig gebliebene Fragen konnten bei Bedarf in der Taschenbuchreihe behandelt werden. Konnte ja keiner ahnen, dass sich später mal die Rhodan-Archäologie als neue Wissenschaft etabliert.

#203 September68

September68

    Giganaut

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Geschrieben 30 Juni 2014 - 18:12

Ich denke mit der Dramarturgie ist das wie mit der Weltliteratur an sich.
Jeder hat da eine andere Sicht drauf und empfindet es anders.

Oft wenn ich Weltliteratur lese, also das was so genannt wird, verstehe ich nicht warum das so ist. Ja es ist gut geschrieben, hat alles was eine Gute Geschichte braucht. Aber Weltliteratur wird es doch nur weil alle es gelesen haben und es bejubeln. Es ist letztendlich der Erfolg der aus einem Text Weltliteratur macht.


Wenn ein Roman weltweit gelesen wird - macht ihn das automatisch zu Weltliteratur? Tom Clancy und Stephen King und Dan Brown und Joanne K. Rowling mal als Beispiele genommen: weltweit bekannte, berühmte Autoren mit ebensolchen Romanen. Weltliteratur? Eher nicht, wenn man näher drüber nachdenkt. Oder?? Ich glaube nicht, dass Erfolg hier der entscheidende Indikator ist. Auf der anderen Seite haben längst nicht alle Weltliteratur-Kandidaten den Nobelpreis für Literatur gewonnen, manche scheinen mir sogar relativ unbekannt zu sein. Abgesehen davon, dass nicht einmal besonders viele Gewinner desselben geläufige Namen tragen. Erfolg, nun ja, scheint mir relativ. Hand aufs Herz: Wie viele Literaturnobelpreisträger fallen Dir auf Anhieb und ohne langes Nachdenken ein? Und wie viele dieser Werke hast Du tatsächlich gelesen und in Deinen Regalen stehen?
Es scheint mir eher der weltweite Literaturbetrieb zu sein, mit einem doch gemeinschaftlich gebildeteten Kanon, was denn nun zur Weltliteratur zu zählen ist. Will sagen: Das ist eine Angelegenheit von Fachleuten. Die haben halt noch andere Maßstäbe, und die Dramaturgie an sich wird nur ein abzuhakender Posten auf einer längeren Liste sein. Meiner Meinung nach, versteht sich.

"Die Größe eines Landes bemisst sich nicht daran, wie es mit den Mächtigen umgeht. Die Größe eines Landes bemisst sich daran, wie es mit den Machtlosen umgeht."

Jorge Ramos


#204 Lilena Elle

Lilena Elle

    Illuminaut

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Geschrieben 30 Juni 2014 - 18:14

Hat man nicht?

Ich sehe es anders: In der Anfangszeit der Serie konnte man munter lose Fäden mit langfristigen Aussichten loslaufen lassen - zuerst waren da die Arkoniden auf dem Mond, woraus sich ein riesiger Strang entwickelte (und noch entwickelt), dann kamen ES, Suprahet, Schwarm, Barkoniden usw. hinzu. Man konnte einfach neue Rätsel hinstellen so wie Kornkreise oder Pyramiden und die Interpretation späteren Generationen überlassen.

Die "späteren Generationen", das ist heute. Heute müssen die Expokraten die losen Fäden von damals mit den Lösungen von gestern verknüpfen, ohne Widersprüche einzubauen, und diese Aufgabe wird einfach mit jedem neuen Heft komplexer.


Ganz am Anfang waren die Terraner Neulinge auf der galaktischen Bühne, die froh waren, mit ein paar Topsidern fertigzuwerden. Soweit, so gut. Und logisch.

Das ändert aber doch nichts daran, dass es die Zusammenhänge "objektiv" gab. Nicht alles, was die Terraner (noch) nicht wissen, existiert doch deswegen auch nicht.

Also,
Nein, früher hing noch nicht alles miteinander zusammen, die Knoten kamen erst später. Es war nur schon geplant, Zusammenhänge herzustellen.


Die "Knoten" sind im Setting quasi fest verwebt. Die grossen Zahlen gab es schon direkt am Anfang mit den Arkoniden, die zehntausend Jahre bereits die Galaxis beherrschten.

Das impliziert eine zehntausendjährige Geschichte und damit jede Menge Zusammenhänge. Von denen die Terraner nichts wissen (können). Das ist aber nebensächlich.

Der erste "Knoten", auf den die Terraner stossen, ist doch wohl Atlan. Die Druuf, Fremde aus einem anderen Universum, haben etwas mit der Geschichte der Erde und der Legende um Atlantis zu tun!

Ja und nein, früher hat man darüber nachgedacht - aber man hat es nicht zu Ende gedacht. Ich behaupte einfach, in den Sechzigern gab es noch keinen Generalplan bis Heft 5000. (Den gibt's immer noch nicht.)


Heute müsste es dann einen Generalplan geben, der bis Heft 5000 mindestens Bestand hätte.
Natürlich gab es ihn nicht.

Doch, man kann stolz sein. Mag sein, dass die Logik wackelt - aber sie ist noch nicht eingestürzt. Die Serie existiert noch.


"Bis jetzt ist noch alles gut gegangen!"
Sagte der Mann, der aus dem Fenster im zehnten Stock gefallen war, in Höhe des ersten Stockwerks.

#205 Valerie J. Long

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Geschrieben 30 Juni 2014 - 19:12

Die Serie stürzt nicht seit 2700 Heften. Ein bisschen stolz dürfen sie schon sein.

#206 Lilena Elle

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Geschrieben 30 Juni 2014 - 20:38

Die Serie stürzt nicht seit 2700 Heften. Ein bisschen stolz dürfen sie schon sein.


Ich glaube, du hast einfach meinen Satz missverstanden. Man sollte nicht stolz darauf sein, in früheren Zeiten nicht - oder kaum - nachgedacht zu haben. Anknüpfend an den früheren Disput mit Quinto.

Klar kann man auf 50 Jahre PR stolz sein.

#207 Simbad

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Geschrieben 30 Juni 2014 - 20:53

Ich weiß nicht wie die heutigen Hefte sind, ich will einfach kein Geld mehr ausgeben, um im Nachhinein Blutdruck senkende Medikamente nehmen zu müssen. Aber früher war es einfach so das man auf Seite 38 den Höhepunkt erwarten konnte. brauchte es bis seite 40 wars schon schlecht und darüberhinaus ein langweiliges Heft. Bei der Heft übergreifenden Handlung war meiner Meinung ein ständiges auf und ab, das sich aber zum Zyklusende deutlich steigerte. Ich stelle mir das wahnsinnig schwierig vor die Spannungsbögen zu verschachteln, weil dann einfach pro Handlung weniger Worte bleiben. Man müsste dann ja mit weniger Worten mehr beschreiben und das muss dann auch noch so gut sein, das der Leser davon auf die eine oder andere Weise gefesselt wird.

#208 MoiN

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Geschrieben 30 Juni 2014 - 20:57

Man sollte nicht stolz darauf sein, in früheren Zeiten nicht - oder kaum - nachgedacht zu haben.

Na klar doch! Die saßen früher in den Expose-Konferenzen zusammen, tranken Bier, rauchten und erzählten sich Herrenwitze... Sonst nichts. :smokin:

Bearbeitet von MoiN, 30 Juni 2014 - 20:57.

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#209 Valerie J. Long

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Geschrieben 30 Juni 2014 - 22:01


Ich glaube, du hast einfach meinen Satz missverstanden. Man sollte nicht stolz darauf sein, in früheren Zeiten nicht - oder kaum - nachgedacht zu haben. Anknüpfend an den früheren Disput mit Quinto.

Klar kann man auf 50 Jahre PR stolz sein.

Ja, habe ich vielleicht missverstanden.


Zum anderen Thema: Gab es schon immer Zusammenhänge? Ja, die gab es von Anfang an. Man muss aber nicht so tun, als wären die seitdem gegebenen Erklärungen die einzig möglichen gewesen. Die Lücken wurden nach und nach mit Erklärungen gefüllt - jeweils aus einem langsam schrumpfenden Kontinuum möglicher Erklärungen.

Dass man sich damit in eine Ecke manövriert hat, mag eine Ursache der gegenwärtigen Probleme sein.

#210 Lilena Elle

Lilena Elle

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Geschrieben 30 Juni 2014 - 22:34

Ja, habe ich vielleicht missverstanden.


Zum anderen Thema: Gab es schon immer Zusammenhänge? Ja, die gab es von Anfang an. Man muss aber nicht so tun, als wären die seitdem gegebenen Erklärungen die einzig möglichen gewesen. Die Lücken wurden nach und nach mit Erklärungen gefüllt - jeweils aus einem langsam schrumpfenden Kontinuum möglicher Erklärungen.

Dass man sich damit in eine Ecke manövriert hat, mag eine Ursache der gegenwärtigen Probleme sein.


Da sind wir uns einig.


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