103 Antworten in diesem Thema

[Oliver]

Der Rest des Bandes hat mich dann nicht mehr so umgehauen.

Covenant - Elizabeth Bear Ja ... eine ganz nette Idee über den Umgang mit Serienkillern in der Zukunft. Insgesamt aber etwas ereignisarm.

 

Cimmeria: From the Journal of Imaginary Anthropology - Theodora Goss

Eine sehr merkwürdige Geschichte, über einen fiktiven Staat, der im Kopf einiger Studenten als Projekt entstanden ist, aber irgendwie auch wirklich ist. Hat mir sehr gut gefallen, könnte mein persönliches Highlight dieser Anthologie werden. Four Days of Christmas - Tim Maughan War das jetzt eine Kurzgeschichte oder nur ein knappes Gedankenspiel über Produktionsketten. Fand ich sehr dürftig. Ich habe die ganze Zeit darauf gewartet, dass der Santa Claus irgendwas Böses anstellt, aber da war die Geschichte schon vorbei.

Die Bear-Geschichte hatte ich gleich nach Lektüre wieder vergessen. Liegt aber auch an mir, auf Serienkiller-Geschichten habe ich im Moment keine Lust.

 

Die Prämisse der Goss-Geschichte fand ich auch reizvoll, vielleich muss ich die Geschichte nochmal lesen, die hatte was.

 

Die Maughan-Story sollte wohl in der Tat nur Arbeitsbedingungen darstellen, das ist wohl auch eine Spezialität des Autors. Ich dachte auch so ein wenig "Ja, und?" Aber, fürs Protokoll, das wollen wir festhalten: Die Eröffnungssätze sind sehr stark!

Bearbeitet von Oliver, 28 Juli 2015 - 08:58.

[Lucardus]

Der Rest des Bandes hat mich dann nicht mehr so umgehauen. Die Bear-Geschichte hatte ich gleich nach Lektüre wieder vergessen. Liegt aber auch an mir, auf Serienkiller-Geschichten habe ich im Moment keine Lust.   Die Prämisse der Goss-Geschichte fand ich auch reizvoll, vielleich muss ich die Geschichte nochmal lesen, die hatte was.   Die Maughan-Story sollte wohl in der Tat nur Arbeitsbedingungen darstellen, das ist wohl auch eine Spezialität des Autors. Ich dachte auch so ein wenig "Ja, und?" Aber, fürs Protokoll, das wollen wir festhalten: Die Eröffnungssätze sind sehr stark!

Alle drei Stories gefielen mir eigentlich ganz gut, nachhaltig dürfte aber bei mir nur die Goss-Story sein. Da gibt es halt auch irgendwie eine Figur, die irgendwie am Leser kleben bleibt. Goss bekommt dann auch ein 2+, die anderen beiden eine 2 (Bear) und eine 3+ (Maughan).

Spoiler

Wenn ich mir vorstelle, meine Frau hätte einen Zwilling, sie würden aber nur als eine Person gelten. Unheimlich. ...

Peter Watts - Collateral Beeindruckend. Erstmal habe ich im ersten Absatz gar nix verstanden. Wingman? Hä? Watts ist ein Meister darin, schnodderig zu wirken, aber eine ziemliche Tiefe zu entwickeln, was die Story angeht. Später begreift man dann einiges, das dem Leser erstmal ohne Vorwarnung und ungefiltert ins Gesicht gepinnt wird. Die finde ich sehr gelungen: 2

[Pogopuschel]

Peter Watts - Collateral Beeindruckend. Erstmal habe ich im ersten Absatz gar nix verstanden. Wingman? Hä? Watts ist ein Meister darin, schnodderig zu wirken, aber eine ziemliche Tiefe zu entwickeln, was die Story angeht. Später begreift man dann einiges, das dem Leser erstmal ohne Vorwarnung und ungefiltert ins Gesicht gepinnt wird. Die finde ich sehr gelungen: 2

 

Ging mir ähnlich. Bis zum Schluss war ich mir nicht sicher, ob ich die Geschichte positiv oder negativ bewerten werde, da ich erstmal wenig verstanden habe. Aber die Schlusspointe hat es dann rumgerissen.

[Pogopuschel]

The Scrivener - Eleanor Arnason

 

Ich bin kein großer Fan von märchenhaften Parabeln, diese hier ist aber recht unterhaltsam geschrieben. Hat mich jetzt nicht vom Hocker gerissen, hatte aber ein paar nette Ideen.

[Oliver]

The Scrivener - Eleanor Arnason

 

Ich bin kein großer Fan von märchenhaften Parabeln, diese hier ist aber recht unterhaltsam geschrieben. Hat mich jetzt nicht vom Hocker gerissen, hatte aber ein paar nette Ideen.

Ich bin da auch kein Fan von. Die Leserlebensphase, in welcher ich parabelhafte Verhandlungen über das Schreiben auf der Metaebene als Offenbarung empfunden habe, ist sehr lange her. Bei mir schlägt bei sowas inzwischen immmer gleich der Putzigkeitsalarm an, verbunden mit Augenrollen.

 

Die Geschichte habe ich aber aus unfallgafferischen Motiven weitergelesen - und irgendwann festgestellt, dass ich ganz gerne weiterlese. Die Autorin erzählt so routiniert und ordentlich, dass mir die Geschichte, nachdem ich beim Auftakt beschlossen hatte, sie nicht zu mögen und dafür Gründe suchen wollte - am Ende tatsächlich gefiel! Für mich also eigentlich ein guter Ausgang, habe ich nämlich keine Zeit verschwendet. Ja, ich blieb auch auf dem Hocker (eher Sofa) sitzen und ob das wirklich Jahresbest-Bandfutter ist, wage ich auch zu beweifeln. Aber immerhin. Einmal Lesen? Ja. Kann man. Note 3

Bearbeitet von Oliver, 29 Juli 2015 - 17:17.

[Oliver]

Peter Watts - Collateral Beeindruckend. Erstmal habe ich im ersten Absatz gar nix verstanden. Wingman? Hä? Watts ist ein Meister darin, schnodderig zu wirken, aber eine ziemliche Tiefe zu entwickeln, was die Story angeht. Später begreift man dann einiges, das dem Leser erstmal ohne Vorwarnung und ungefiltert ins Gesicht gepinnt wird. Die finde ich sehr gelungen: 2

Deinen Eindruck kann man so stehen lassen. Hast Du das Wort Wingman erst nicht verstanden? Das ist mir eigentlich als Clancy-Leser und früherer Flug- und Weltraumflugsimulationsdaddler eigentlich recht geläufig. Ich lese eigentlich kaum Military SF, weil ich zwar nichts gegen militaristische Storys habe, aber auch nicht soo viel dafür (zuviel Ballerbumm und Soldatengehabe tuhe ich nicht so brauchen), aber so geht auch Military SF, das kann sie leisten? So schreibt der Watts? Sollte, nein, muss ich eigentlich mehr von haben. Ich fand den Stil richtig elektrisierend (<- mit das höchste Lob von mir als Leser).

Dabei habe ich von der Geschichte vermutlich auch nicht alles verstanden, was aber eher an mir lag, weil ich die Geschichte sehr übermüdet am Morgen (aus arbeitstechnischen Gründen kurze Nacht..) vorletzte Woche gelesen hatte.  Hätte verdient, nein müsste eigentlich definitiv einen zweiten Versuch bekommen. Und diesen Watts, den sollte ich nicht länger links liegen lassen. 

Bearbeitet von Oliver, 29 Juli 2015 - 17:27.

[Pogopuschel]

Someday - James Patrick Kelly

 

Gestern Abend habe ich versucht, diese Geschichte über ein "primitives" Volk und irgendwelche Wissenschaftler zu lesen, habe aber irgendwie keinen Zugang gefunden. Wenn ihr mir sagt, dass es sich lohnt, sie zu lesen, würde ich es nochmal versuchen, ansonsten werde ich mich heute der letzten Geschichte der Anthologie widmen.

[Lucardus]

Deinen Eindruck kann man so stehen lassen. Hast Du das Wort Wingman erst nicht verstanden? Das ist mir eigentlich als Clancy-Leser und früherer Flug- und Weltraumflugsimulationsdaddler eigentlich recht geläufig. Ich lese eigentlich kaum Military SF, weil ich zwar nichts gegen militaristische Storys habe, aber auch nicht soo viel dafür (zuviel Ballerbumm und Soldatengehabe tuhe ich nicht so brauchen), aber so geht auch Military SF, das kann sie leisten? So schreibt der Watts? Sollte, nein, muss ich eigentlich mehr von haben. Ich fand den Stil richtig elektrisierend (<- mit das höchste Lob von mir als Leser). Dabei habe ich von der Geschichte vermutlich auch nicht alles verstanden, was aber eher an mir lag, weil ich die Geschichte sehr übermüdet am Morgen (aus arbeitstechnischen Gründen kurze Nacht..) vorletzte Woche gelesen hatte.  Hätte verdient, nein müsste eigentlich definitiv einen zweiten Versuch bekommen. Und diesen Watts, den sollte ich nicht länger links liegen lassen.

Der Begriff "Wingman" war mir schon klar, das hat mich dann ja noch mehr verwirrt, weil ich niemanden als Wingman zuordnen konnte.

 

Spoiler

Momentan verstehe ich das so, dass Wingman seine waffentechnische Erweiterung ist, die dann am Anfang von den "Kollegen" runtergefahren wurde. Ich glaube, ich muss aber die Story nochmal lesen, um es richtig zu erfassen.

[Lucardus]

Ja, ich blieb auch auf dem Hocker (eher Sofa) sitzen und ob das wirklich Jahresbest-Bandfutter ist, wage ich auch zu beweifeln. Aber immerhin. Einmal Lesen? Ja. Kann man. Note 3

Ja, war in Ordnung, wird mir aber sicher nicht lange in Erinnerung bleiben. Ein wenig störend fand ich mittendrin die direkte Ansprache des Lesers. Das ist auch etwas, das ich bei House of Cards hasse. Wenn Kevin Spacey sich mir zuwendet und irgendwelche Kommentare an mich als Zuschauer abgibt.

 

Someday - James Patrick Kelly

 

Gestern Abend habe ich versucht, diese Geschichte über ein "primitives" Volk und irgendwelche Wissenschaftler zu lesen, habe aber irgendwie keinen Zugang gefunden. Wenn ihr mir sagt, dass es sich lohnt, sie zu lesen, würde ich es nochmal versuchen, ansonsten werde ich mich heute der letzten Geschichte der Anthologie widmen.

Ich bin unschlüssig. Irgendwie spielt die Story mit Wissenschaft, bleibt dabei aber so vage und nutzt es als McGuffin, dass ich das nicht honorieren will. Sie hätte sehr gut funktioniert, ohne dass man diese Schlussszene und die "Außerirdischen" gebraucht hätte. Das ist irgendwie LeGuin gewollt, aber nicht gekonnt.

[Lucardus]

So, die letzte Story von Ellen Klages habe ich auch durch und bin damit fertig.

 

Spoiler

Ein Mädchen fährt frühmorgens noch einmal mit seiner besten Freundin "eine Runde", um sich die Alltäglichkeiten ihres bisherigen Lebens noch einmal ganz bewusst anzuschauen, bevor sie mit ihren Eltern ein Generationsraumschiff besteigt, um nie mehr auf die Erde zurückzukehren. Das eine Reise oder ein Abschied bevorsteht, merkt man relativ früh und wenn man das Themenfeld der Anthologie im Auge behält, dürfte dem Genre-Kenner auch ziemlich bald dämmern, worum es geht. Thematisch zeigt Klages hier, wie sich ein Kind fühlen mag, dessen Eltern beschlossen haben die Erde zu verlassen. Sie hat keine Wahl und wird den Rest ihres Lebens ein einer "Blechbüchse" führen, weil ihre Eltern den Traum von der Besiedelung einer fremden Welt umsetzen. Ein Ziel, das erst Generationen nach ihnen erreichen werden.

 

Interessant und nett, aber auch nicht so besonders, dass ich sie einer solchen Sammlung hinzugefügt hätte. Nette Koinzidenz: ich lese parallel "Aurora" von Kim Stanley Robinson, der das Thema dieser Story bis zur letzten Konsequenz weiterführt.

[Pogopuschel]

Deiner Meinung zur letzten Geschichte der Anthologie kann ich mich nur anschließen.

[Oliver]

Deiner Meinung zur letzten Geschichte der Anthologie kann ich mich nur anschließen.

Ich auch. Mehr kann ich zu der Story auch nicht sagen. Ein Bang zum Abschluss der Antho hätte mir besser gefallen.

 

Damit wäre ich "offiziell" durch. Gut, bin ich schon seit einigen Wochen, aber kommen wir zum Fazit.  Gefühlt war der Vorgänger-Band etwas stärker, für meinen höchst subjektiven persönlichen Geschmack war zu viel Fantasy-Gedöns dabei. Mein Favoriten in absteigender Reihenfolge, ich habe mich mit mir selbst auf sieben Geschichten geeinigt:

 

1. Grand Jeté (The Great Leap), Rachel Swirsky

2. The Long Haul from the Annals of Transportation, The Pacific Monthly, May 2009, Ken Liu

3. Collateral, Peter Watts

4. The Fifth Dragon, Ian McDonald

5. The Truth About Owls, Amal El-Mohtar

6. Slipping, Lauren Beukes 

7. Ten Rules for Being an Intergalactic Smuggler (The Successful Kind), Holly Black

 

Hat mir sehr viel Spaß gemacht mit Euch. Können wir gerne nächstes Jahr oder mit anderen Anthos dieses Jahr weiteführen. Wer möchte. 

Selbstverständlich lese ich hier auch noch weiter mit und kommentiere auch. 

Bearbeitet von Oliver, 04 August 2015 - 09:40.

[Lucardus]

Hat mir sehr viel Spaß gemacht mit Euch. Können wir gerne nächstes Jahr oder mit anderen Anthos dieses Jahr weiteführen. Wer möchte. 

Gleichfalls. Ich habe mir übrigens wegen dieses Bandes ein HC mit Stories von Swirsky zugelegt und eine Storysammlung von Theodora Goss.

 

Ich brauche jetzt allerdings etwas Pause von den Kurzgeschichten und habe momentan sogar gänzlich auf Sachbuch umgeschaltet. Wenn ihr die nächste Antho starten wollt, werde ich höchstwahrscheinlich mitmachen. Solange es keine Zombieantho oder ähnliches ist.

[Pogopuschel]

Gleichfalls. Ich habe mir übrigens wegen dieses Bandes ein HC mit Stories von Swirsky zugelegt und eine Storysammlung von Theodora Goss.

 

Ich brauche jetzt allerdings etwas Pause von den Kurzgeschichten und habe momentan sogar gänzlich auf Sachbuch umgeschaltet. Wenn ihr die nächste Antho starten wollt, werde ich höchstwahrscheinlich mitmachen. Solange es keine Zombieantho oder ähnliches ist.

 

Mein Fazit folgt noch. Ich lese auch gerade ein Sachbuch ("Orakelknochen", liest sich super). Mich würde im Vergleich zu dieser Anthologie natürlich die von Gardner Dozois interessieren, aber ich kann da auch noch etwas warten, bis wir weiter machen.