Sven schrieb am 17.05.2004, 13:46:
vielleicht reden wir aneinander vorbei.
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Ein klein wenig Bewegung von deiner Seite und wir können diese Diskussion eigentlich abhaken.
ja, wir reden scheinbar aneinander vorbei. Es wäre Dir sonst vielleicht aufgefallen, daß ich schon vor dem Beginn unserer Diskussion recht nahe an Deiner Forderung war. Eine Zusammenarbeit mit meinen Herausgeber-Kollegen habe ich nie abgelehnt, im Gegenteil, teilweise besteht durchaus ein enger Kontakt, von meiner Seite aber eher auf Produktions-Ebene.
Zitat
Natürlich macht es für einen Autor keinen Unterschied, wenn er deine Planung nicht kennt.
Aber es macht einen Unterschied, ob du die Planung der anderen Herausgeber kennst. Oder sie deine. Dann kommt es nämlich nicht dazu, dass Geschichten so kurz hintereinander zweimal veröffentlicht werden. Und da du dir nicht einmal die Mühe machst, nicht einmal ansatzweise, dieses Thema aufzugreifen oder zu sagen, wie andere Herausgeber hier, da könnten wir etwas tun, sondern sagst, wenn mein Buch erschienen ist, dann erfahren es die anderen früh genug, bringt mich zu dem Schluss, dass dir das Tun deiner Herausgeberkollegen ziemlich egal ist.
Das liegt auch etwas daran, daß dieses Problem für uns nicht ganz so akut ist. An Anthologien erscheint bei uns im Augenblick das AC-Jahrbuch und im Herbst kommen dann die VISIONEN dazu. Bei letzteren werden Honorare gezahlt und es gibt feste Abmachungen über die Erstveröffentlichung und den Sperr-Zeitraum. Hier sehe ich schon den Autoren in der Pflicht, sich an den Vertrag zu halten.
Das AC-Jahrbuch ist wiederum die Druckausgabe des AC-Internet-Magazins. Auch wenn es hier eine Sperrfrist gibt, hat die mehr den Sinn, über Parallel-Veröffentlichungen informiert zu werden. Sollte eine Story vor der Veröffentlichung in AC-Online schon woanders erschienen sein, kommt es zur Einzelfallentscheidung, ob eine Online-Veröffentlichung noch sinnreich ist. Dies dürfte im Normalfall schon so sein, da es sich ja dann um Werbung für das Buch (nicht AC-Jahrbuch) handelt und wir uns gegenseitig eher sehr selten beißen. Ab dann kommt es wieder auf den Charakter der "konkurrierenden" Buchveröffentlichung an, ob wir die Story trotzdem ins Jahrbuch nehmen. Wenn sie in einer anderen Anthologie erscheint, eher nicht, sollte es sich um eine Kollektion handeln (wie z.B. die Simon- bzw. Steinmüller-Werkausgaben) eher ja.
Insofern wird die ganze Sache erst im Dezember/Januar interessant. Meine Kollegen bei AC und ich wissen in dem Moment, was potentiell ins AC-Jahrbuch kommt. Sollte uns hier auffallen, daß eine Story auch woanders angekündigt ist, können wir entsprechend reagieren. Im Gegenzug sieht es aber so aus, daß anderen Herausgeber die Planung fürs AC-Jahrbuch schon sehr genau kennen können, da ja die AC-Online-Ausgaben vorliegen. Schon im eigenen Interesse uns dann informieren, alleine schon, damit wir bei der Online-Story den Vermerk/Link anbringen können "und hier gibt es den Text gedruckt".
Grundsätzlich muß ich aber noch eine Sache anmerken. Bei AC/Shayol gibt es mehrere Leute, die den (Kurzgeschichten-)Markt sehr aufmerksam beobachten. Ich gehöre nicht dazu, weil ich andere Aufgaben habe. Wenn ich also schreibe, daß sich
mein Interesse in übersichtliche Grenzen hält, heißt das nicht automatisch, daß das Team an sich kein Interesse hat.
Zitat
Ronnie, ich hoffe, dass meine Kritikpunkte jetzt etwas klarer sind.
sind sie, und ich hoffe, daß Du meinen Standpunkt auch verstehst.
Gruß Ronni