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Literaturkritik - das große Schweigen?


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147 Antworten in diesem Thema

#1 Mammut

Mammut

    DerErnstFall Michael Schmidt

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Geschrieben 19 März 2016 - 12:37

Ich lese ja viele Anthologien, bringe auch ein paar heraus und bin auch in vielen vertreten. Anthologien haben ja den Vorteil, es sind viele verschiedene Autoren enthalten. Stil, Idee, Thema, da dürfte es viel zu diskutieren geben.

 

Literatur ist ja dazu da um sich mit ihr auseinanderzusetzen. Und genau das machen wir ja auch hier. Es wird gestritten, diskutiert, argumentiert und manchmal ist man auch einer Meinung.

 

Bei Serien wird häufig diskutiert, nicht nur von den Lesern sondern auch die Autorenschaft ist zumeist Meinungsstark.

 

Bei Kurzgeschichtenautoren scheint dagegen die große Stille zu herrschen, dabei lässt sich doch trefflich über einzelne Geschichten plaudern.

 

Warum fehlt die pointierte Diskussion i Literaturgeschäft? Und ist einzig das Thema Rechtsschreibung und Kommasetzung sowie Neue Rechtsschreibung wichtig und Thema endloser Debatten?


Bearbeitet von Mammut, 19 März 2016 - 12:39.


#2 Selma die Sterbliche

Selma die Sterbliche

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Geschrieben 19 März 2016 - 12:44

Ich kann jetzt nur für mich sprechen. Und da ist es so, dass ich im Laufe meines Lebens völlig aufgehört habe, Anthologien zu kaufen. Ich brauche Autoren mit langem Atem, in deren Welt ich untertauchen kann. Alles unter 200 Seiten ist mir dafür einfach zu kurz. lohnt in meinen Augen nicht den Aufwand, sich damit vertraut zu machen.


Bearbeitet von Selma die Sterbliche, 19 März 2016 - 12:45.

Es lebe die Vielfalt, denn Gegensätze ziehen sich an!  jottfuchs.de

 

 

  • • (Buch) gerade am lesen:täglich ein anderes, sämtliche Sparten.
  • • (Buch) als nächstes geplant:Wieder etwas mit Ufos und Titten, nebst strammen Männerschenkeln

#3 Gast_fancy_*

Gast_fancy_*
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Geschrieben 19 März 2016 - 13:17

Hallo Michael,

 

ich bin mir jetzt gar nicht so sicher, ob das immer ein Nachteil ist. Ich bin auch in einigen anderen Foren. Im DSFo gibt es zum Beispiel regelmäßig Wettbewerbe, an denen ich zu Beginn teilnahm. Da wurde dann eine Aufgabe gestellt, es gab Zeichenvorgaben und dann eine Bewertungsphase. Regelmäßig wurden meine Beiträge (und die einiger anderer auch) von sehr gut bis Schrott bewertet. Die Geschmäcker sind verschieden, die Anspruchshaltung auch. Und dann gibt es immer Leute, die meinen das Recht für sich gepachtet zu haben. Missionare. Außerdem gibt es Personen, die nicht kritisch über einen Text sprechen können, ohne persönlich zu werden.

 

Ich finde es gut, wenn man sich sachlich austauscht. Wir können das gerne auch irgendwo machen, ich bin gerne dabei. Für mich ist es interessant zu sehen, wie andere Leser Storys beurteilen.

 

Ich halte es mit Stephen King und mag beides. Romane (auch wenn sie lang sind) und Kurzgeschichten. Meiner Meinung nach bekommen Kurzgeschichten nicht das Echo, das sie eigentlich verdienen.

 

Liebe Grüße

 

fancy

 



#4 Mammut

Mammut

    DerErnstFall Michael Schmidt

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Geschrieben 19 März 2016 - 14:57

Hallo Michael,

 

ich bin mir jetzt gar nicht so sicher, ob das immer ein Nachteil ist. Ich bin auch in einigen anderen Foren. Im DSFo gibt es zum Beispiel regelmäßig Wettbewerbe, an denen ich zu Beginn teilnahm. Da wurde dann eine Aufgabe gestellt, es gab Zeichenvorgaben und dann eine Bewertungsphase. Regelmäßig wurden meine Beiträge (und die einiger anderer auch) von sehr gut bis Schrott bewertet. Die Geschmäcker sind verschieden, die Anspruchshaltung auch. Und dann gibt es immer Leute, die meinen das Recht für sich gepachtet zu haben. Missionare. Außerdem gibt es Personen, die nicht kritisch über einen Text sprechen können, ohne persönlich zu werden.

 

fancy

 

Tja, wozu veröffentlicht man, wenn niemand drüber spricht? Dann kann man die Geschichte doch auch in die Schublade legen. Außerdem braucht der Autor und auch der Verleger doch das Feedback, um sich weiterzuentwickeln.

 

Das mit den Literaturforen: Da kommen viele völlig verschiedene Menschen zusammen und finden sich, um eine Geschichte (bzw. mehrere) zu diskutieren. Die einer schreibt Blümchenlyrik, der andere Splatter, der dritte liebt Kunstsprache. Da ist das schwierig.

Wir reden aber jetzt von einer Fülle an Geschichten zwischen zwei Buchdeckeln. Die sollen ja eine gemeinsame Leserschaft ansprechen, die natürlich eine gewisse Bandbreite abdecken soll. Da muss es doch möglich sein, dies in gesitteten Maße zu diskutieren. Auch sollten mit Ausnahmen die Erwartungshaltungen ähnlich sein.

 

Ich habe auch ein Beispiel für eine Ausnahme. Ich habe mal eine Geschichte in einer phantastischen Erotikanthologie veröffentlicht. Da war meine Geschichte unpassend. Während die anderen Geschichten es doch eher mit Erotik nahmen, war meine Story zu "direkt". Das so eine Geschichte dann im Kontext nicht ankommt bzw. in dem Fall mir umgekehrt die Anthologie überhaupt nicht zugesagt hat, ist doch völlig verständlich.

 

Aber wenn ich mich als Leser an eine NOVA Ausgabe wage, da ich SF lese, muss es doch möglich sein, mich da mit den Geschichten auseinanderzusetzen. Natürlich gefallen mir nicht alle Geschichten oder Autoren. Aber das liegt doch in der Natur der Sache. Sonst müsste ich ja eine Storysammlung oder direkt einen Roman lesen und den Autor entsprechend auswählen und selbst dann gibt es den berühmten Griff ins Klo.

 

Das Schweigen im Literaturwald bezieht sich übrigens nicht nur auf Kurzgeschichten, sondern davon sind auch Romane im nicht unerheblichen Teil betroffen. Und es soll ja selbst Serien geben (die durch ihre gemischten Autorenschaften ja wieder fast sowas wie eine Anthologie sind) die unterhalb der Wahrnemmungsschwelle ablaufen.



#5 Gast_fancy_*

Gast_fancy_*
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Geschrieben 19 März 2016 - 16:10

Also hier wird über Anthologien gesprochen und im Horror Forum auch. Das ist doch schon einmal ein Anfang, oder?

Aber wenn du meinst, das wäre zu wenig, dann rufe doch die Leute dazu auf. Du hast einen Blog, einen googl+ account. Dort kann man ja auch diskutieren.

 

Liebe Grüße

 

fancy



#6 yiyippeeyippeeyay

yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 19 März 2016 - 16:39

Warum fehlt die pointierte Diskussion

Zumindest was einzelne Kurzgeschichten angeht, war das im SFN nicht immer so. Allerdings fehlte den Leuten irgendwann einfach die Motivation oder wasimmer, und es gab immer weniger Rückmeldungen/Posts. Dann fingen auch die Mods an, sich zu verdünnisieren. Irgendwann war der Zirkel - leider - tot. Ich für meinen Teil fand die ganze (SFN-)Sache großartig...

 

Ein mögliches Problem, das sich im SFN seit damals verschärft hat, ist dass hier zu einem großen Prozentsatz nur noch AutorInnen unterwegs sind. Bei denen hab ich schon in nicht-virtuellen Schreibwerkstätten oft erlebt, dass sie nicht wirklich daran interessiert sind, eine Geschichte ehrlich zu kritisieren, wenn eine ihrer eigenen Geschichten demnächst evtl. dran kommt. (Denn dann wird es ja zu einem Austausch von Nettigkeiten unter "Gleichen"... :qdevil:) Und dieses Getue nur um eigene Werke letztendlich zu bewerben geht  evtl. den reinen LeserInnen in einer Forenrunde dann irgendwann auf den Keks.


/KB

Yay! KI-generiertes SF-Zitat Ende November...
"In the sprawling city forums of the galaxy, where chaos reigns and time flows differently, true power is found not in dominance, but in moderation. The wise use their influence to temper ambition with reason, and chaos with order."

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#7 Pogopuschel

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Geschrieben 19 März 2016 - 16:58

Zumindest was einzelne Kurzgeschichten angeht, war das im SFN nicht immer so. Allerdings fehlte den Leuten irgendwann einfach die Motivation oder wasimmer, und es gab immer weniger Rückmeldungen/Posts. Dann fingen auch die Mods an, sich zu verdünnisieren. Irgendwann war der Zirkel - leider - tot. Ich für meinen Teil fand die ganze (SFN-)Sache großartig...

 

Drüben bei SF-Fan.de findet seit einiger Zeit ein Kurzgeschichtenlesezirkel statt. Da werden keine Anthologien, sondern einzelne KGs besprochen.



#8 Gast_fancy_*

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Geschrieben 19 März 2016 - 17:29

Zumindest was einzelne Kurzgeschichten angeht, war das im SFN nicht immer so. Allerdings fehlte den Leuten irgendwann einfach die Motivation oder wasimmer, und es gab immer weniger Rückmeldungen/Posts. Dann fingen auch die Mods an, sich zu verdünnisieren. Irgendwann war der Zirkel - leider - tot. Ich für meinen Teil fand die ganze (SFN-)Sache großartig...

 

Ein mögliches Problem, das sich im SFN seit damals verschärft hat, ist dass hier zu einem großen Prozentsatz nur noch AutorInnen unterwegs sind. Bei denen hab ich schon in nicht-virtuellen Schreibwerkstätten oft erlebt, dass sie nicht wirklich daran interessiert sind, eine Geschichte ehrlich zu kritisieren, wenn eine ihrer eigenen Geschichten demnächst evtl. dran kommt. (Denn dann wird es ja zu einem Austausch von Nettigkeiten unter "Gleichen"... :qdevil:) Und dieses Getue nur um eigene Werke letztendlich zu bewerben geht  evtl. den reinen LeserInnen in einer Forenrunde dann irgendwann auf den Keks.

 

Hallo Yiyippee,

 

da kann ich nicht wirklich mitreden, weil ich erst seit kurzem hier bin. Aber ich kenne Verleger, die behaupten, es sei schwerer, mit Männen zusammen zu arbeiten ... :aliensmile:

 

Also aktuell könnte ich anbieten sich über Zwielicht 8 und/oder Nebelmelodie auszutauschen, oder auch nur über einzelne Geschichten aus den beiden Büchern. Und man dürfte mir seine ehrliche Meinung sagen. Ich würde nicht heulend davonlaufen.

 

Liebe Grüße

 

fancy



#9 valgard

valgard

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Geschrieben 20 März 2016 - 04:38

Vor oder zu Anfangszeiten des Internet waren die Rückmeldungen zu Romanen und Kurzgeschichten sicher noch geringer. Trotzdem wurde weiter geschrieben. Ich denke mal das im Internet auch eine gewisse "Sattigkeit" und Reiz und Informationsüberflutung besteht.

Verkaufszahlen beweisen aber das Interesse der Leser.

 

Die schweigende und lesende Mehrheit gab es schon immer und wird es auch weiterhin geben.

Ich denk mal das es z.B. den Coverkünstlern nicht anders geht.

 

lothar  


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#10 Mammut

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Geschrieben 20 März 2016 - 16:40

Ich denke mal das im Internet auch eine gewisse "Sattigkeit" und Reiz und Informationsüberflutung besteht.

Verkaufszahlen beweisen aber das Interesse der Leser.

 

Hm, bei all der Informationsüberflutung kann man sich natürlich fragen, warum z.B. deutschsprachige SF eher weniger Beachtung findet.

Bei den Kurzgeschichten löst gerade Michael K. Iwoleit den Helmuth W. Mommers ab. Letzterer hatte ja in den Visionen auf das SF Kurzgeschichtenjahr zurückgeblickt und entsprechend kontroverse Diskussionen angestoßen. Michaels Beitrag im SF Jahr war sogar noch detallierter und ausführlicher.

Natürlich gibt es eine Menge Rezensionen, z.B. auf phantastiknews oder in den Andromeda Nachrichten. Aber eine kritische Auseinandersetzung mit den SF Neuerscheinungen des deutschsprachigen SF Jahr gibt es kaum, oder? Der Beitrag im SF Jahr von Udo Klotz war ja eher übersichtlich und der einzige seiner Art, oder?



#11 lapismont

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Geschrieben 20 März 2016 - 23:50

Es ist halt schwer, kompentent urteilen zu können. Die Masse an Titeln ist selbst bei deutschsprachigen Werken riesig. Und kaum jemand mag nur SF lesen.

Mir geht es so, dass ich gerade ziemlich satt bin bezüglich Standardzeugs. Ich will Neues oder neu Erzähltes. Bleibt mir weg mit langeweiligen Space Operas.

Hab jetzt Romane von drei Autorinnen in der Pipeline, die allesamt nicht aus dem Fandom stammen, verspreche ich mir viel von.

 

Bei den Kurzgeschichten hab ich schon einige Bücher im SUB, aber Anthologien zu besprechen ist immer viel Arbeit und so sehr ich auch den Fleiß von Becks bewundere, sein Händchen für gute Texte ist zittrig. Ich hab leider oft das Gefühl, er druckt alles. Das motiviert leider nicht sonderlich, den SUB abzuarbeiten.


Bearbeitet von lapismont, 20 März 2016 - 23:51.

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#12 Uwe Post

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Geschrieben 21 März 2016 - 12:00

Ein noch nicht genannter Grund für ausbleibende Besprechungen könnte darin bestehen, dass der Rezensent nicht selten einen auf's Maul kriegt. Der Kritiker wird als Aggressor wahrgenommen und rennt in die aufgerichteten Lanzen der Verteidigungsstellung - selbst wenn die nur eine wacklige Ruine bewacht. Ich für meinen Teil kann auf eine stumpfe Lanze im Bauch gut verzichten, deshalb halte ich mich u.a. aus diesem Grunde in letzter Zeit meistens geschlossen.

Der andere wichtige Grund ist schlicht Zeitmangel. Ich schaffe es schon längst nicht mehr, auch nur die vielversprechendsten Neuerscheinungen der deutchen SF zu lesen. Wenn ich dann mal was lese, dann habe ich oft das Gefühl, dass die Verleger besser beraten wären, nur die hochwertigsten Texte zu veröffentlichen. Weniger ist mehr. Aber darüber kann man sicher geteilter Meinung sein und es ist ein anderes Thema.


Herausgeber Future Fiction Magazine (deutsche Ausgabe) ||| Aktueller Roman: ERRUNGENSCHAFT FREIGESCHALTET ||| uwepost.de ||| deutsche-science-fiction.de

#13 Pogopuschel

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Geschrieben 21 März 2016 - 12:25

Auf meinem Blog bespreche ich alles, was ich lese. Mal mehr, mal weniger ausführlich. Im letzten Jahr waren es 69 Bücher (deutsche SF darunter nur »Stimmen der Nacht« von Thomas Ziegler . Anthologien sind eher selten darunter, da ich Kurzgeschichten lieber im Sammelband einzelner Autoren lese. Was ich aber lese, sind Jahresbestanthologien z. B. von Jonathan Stahan im SF-Bereich und Ellen Datlow im Horror. So etwas gibt es für die deutschsprachige SF nicht. Bei einzelnen Anthologien ist mir meist das Risiko zu groß, nur wenige herausragende Geschichten und zu viel Mittelmaß und schlechte Storys zu haben. Auch sonst lese ich eher selten deutschsprachige SF, da mich die internationale Konkurrenz meist mehr interessiert, mir besser gefällt und eher meinen Geschmack trifft. Aber es gibt natürlich Ausnahmen, zuletzt hat mich Frank Hebbens »Der Algorithmus des Meeres« schwer begeistert. Demnächst werde ich mal James Sullivans »Chrysaor« eine Chance geben. Den Artikel von Udo Klotz im SF-Jahr über die deutschsprachigen Romanerscheinungnen fand ich sehr schwach und viel zu oberflächlich. Vor allem im Vergleich zu dem auszeichneten Beitrag von Michael K. Iwoleit zu den Kurzgeschichten. Aber vielleicht geht es den Machern des SF-Jahrs ja wie mir mit der deutschsprachigen SF.

 

Aber Josefson bespricht doch regelmäßig deutschsprachige SF und SF-Anthologien in der Rundschau.



#14 My.

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Geschrieben 21 März 2016 - 12:40

so sehr ich auch den Fleiß von Becks bewundere, sein Händchen für gute Texte ist zittrig. Ich hab leider oft das Gefühl, er druckt alles. Das motiviert leider nicht sonderlich, den SUB abzuarbeiten.

 

Nein, ich drucke nicht alles, aber mit dem "zittrigen Händchen" hast du nicht unrecht, auch wenn es weniger das Händchen, als meine (Leser-) Stimmung sein dürfte. Meine Storyauswahl ist garantiert stimmungsabhängig. Und damit ich überhaupt zu einem Ende komme, gibt es einen Punkt, an dem ich eine einmal getroffene Entscheidung nicht mehr revidiere. Dazu muss ich mich nicht einmal zwingen, das passiert automatisch.

 

Das nur nebenbei.

 

My.



#15 Naut

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Geschrieben 21 März 2016 - 12:47

Aber Josefson bespricht doch regelmäßig deutschsprachige SF und SF-Anthologien in der Rundschau.

Tut er, aber mein Eindruck ist, dass er das zugunsten der originalsprachlichen Beiträge zurückfährt. Die letzten Rundschauen bestanden (gefühlt) zu 66% aus Besprechungen zu nicht übersetzten US-Titeln. Was ich sehr schade finde, denn was in GB und USA in ist, kann ich mir auch in dortigen Blogs ansehen, interessant ist für mich, was hier erscheint. Aber damit stehe ich wohl allein da.
Liest gerade: Atwood - Die Zeuginnen

#16 Ender

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Geschrieben 21 März 2016 - 12:54

[...] was in GB und USA in ist, kann ich mir auch in dortigen Blogs ansehen, interessant ist für mich, was hier erscheint. Aber damit stehe ich wohl allein da.

Nein, gar nicht. Mir geht es ganz genauso. Auf meiner Webseite führe ich unter dem Punkt "Preisträger" die Siegerlisten wichtiger SF-Preise auf. Zuletzt wollte ich eigentlich noch die Gewinner des "John W. Campbell Memorial Awards" mit aufnehmen, habe mich dann aber doch dagegen entschieden, weil es darunter einfach mittlerweile zu viele gibt, die nicht auf Deutsch erschienen sind (gerade in den letzten Jahren häuft sich das). Ich will aber nicht voraussetzen, dass alle SF-Fans englischsprachige Originale lesen können oder wollen. Die meisten "normalen" Leser möchten sich vielleicht lieber erst einmal informieren, was es auf dem deutschsprachigen Markt so gibt. Aber nicht nur bei Josefson habe auch ich mittlerweile das Gefühl, dass das immer weniger berücksichtigt wird.

Bearbeitet von Ender, 21 März 2016 - 13:08.


#17 Pogopuschel

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Geschrieben 21 März 2016 - 13:03

Tut er, aber mein Eindruck ist, dass er das zugunsten der originalsprachlichen Beiträge zurückfährt. Die letzten Rundschauen bestanden (gefühlt) zu 66% aus Besprechungen zu nicht übersetzten US-Titeln. Was ich sehr schade finde, denn was in GB und USA in ist, kann ich mir auch in dortigen Blogs ansehen, interessant ist für mich, was hier erscheint. Aber damit stehe ich wohl allein da.

 

Ob er es zurückfährt weiß ich nicht, aber ich mag seine Besprechung unübersetzter Werke sehr, da es sich oft um schräge Bücher aus Kleinverlagen handelt, die ich noch nicht kannte, obwohl ich jeden Monat den Locus lese und regelmäßig auf SF-Signal und Tor.com vorbeischaue (für mehr Seiten und Blogs fehlt mir Zeit und Lust).

 

Was ich sehr schätze, ist, dass er darauf hinweist, wenn einstmals unübersetze besprochene Werke dann auf Deutsch erschienen sind, wie aktuell z. B. mit Clarie North.

 

Einiges wird auch noch auf Deutsch erscheinen, wie z. B. Darryl Gregory. Ich übersetzte gerade auch einen Roman, den er im letzten Jahr besprochen hat.

 

Nachtrag: Josefson besprich halt, worauf er Lust hat (und nicht einfach, was als Reziexemplar aktuell reinflattert), was mir als Leser besonders gefällt, weil ich mich auf seinen Geschmack verlassen kann, wenn es darum geht, seine Besprechungen mit meinem eigenen Geschmack abzustimmen. Und man es den Besprechungen auch oft anmerkt, ob es eine Pflichtbesprechung ist, oder ob man einfach aus Lust gelesen hat.


Bearbeitet von Pogopuschel, 21 März 2016 - 13:06.


#18 Naut

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Geschrieben 21 März 2016 - 13:28

Ob er es zurückfährt weiß ich nicht, aber ich mag seine Besprechung unübersetzter Werke sehr, da es sich oft um schräge Bücher aus Kleinverlagen handelt, die ich noch nicht kannte, obwohl ich jeden Monat den Locus lese und regelmäßig auf SF-Signal und Tor.com vorbeischaue (für mehr Seiten und Blogs fehlt mir Zeit und Lust).   Was ich sehr schätze, ist, dass er darauf hinweist, wenn einstmals unübersetze besprochene Werke dann auf Deutsch erschienen sind, wie aktuell z. B. mit Clarie North.   Einiges wird auch noch auf Deutsch erscheinen, wie z. B. Darryl Gregory. Ich übersetzte gerade auch einen Roman, den er im letzten Jahr besprochen hat.   Nachtrag: Josefson besprich halt, worauf er Lust hat (und nicht einfach, was als Reziexemplar aktuell reinflattert), was mir als Leser besonders gefällt, weil ich mich auf seinen Geschmack verlassen kann, wenn es darum geht, seine Besprechungen mit meinem eigenen Geschmack abzustimmen. Und man es den Besprechungen auch oft anmerkt, ob es eine Pflichtbesprechung ist, oder ob man einfach aus Lust gelesen hat.

Ich stimme Dir da voll zu. Selbst seine Rezensionen zu den originalsprachlichen Werken lese ich meist gern, und seine Hinweise, wenn etwas davon dann tatsächlich übersetzt wird, sind äußerst wertvoll. Trotzdem ertappe ich mich oft bei dem Gedanken: "Oh, das klingt interessant. Aber das wird sowieso nie übersetzt." Und das ist leider oft auch wahr, deshalb überspringe ich diese Rezensionen dann meist.
Liest gerade: Atwood - Die Zeuginnen

#19 lapismont

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Geschrieben 21 März 2016 - 13:57

Ein noch nicht genannter Grund für ausbleibende Besprechungen könnte darin bestehen, dass der Rezensent nicht selten einen auf's Maul kriegt. 

Das passiert aber extrem selten.

Wichtig ist, dass man als Rezensent seine Meinung begründet und die Diskussion darum nicht scheut. Vor allem sollte man offen bleiben. Deine erste Geschichte, die mir unter die Augen kam, fand ich auch wenig berauschend.

Aber manchmal muss auch mehr von der Autorin oder dem Autor lesen, ihn mal performen hören, oder sich anschauen, welche Wurzeln da zum Tragen kommen.

Außerdem ändern sich Meinungen auch mit der Zeit und den Büchern, die man liest.

 

MKI wäre wirklich eine gute Wahl, eine Jahresantho herauszubringen. Allerdings würden dann wohl viele nur auf dieses Buch warten und keine anderen Anthos mehr kaufen. Die Versuchung wäre echt groß.


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#20 Naut

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Geschrieben 21 März 2016 - 14:01

MKI wäre wirklich eine gute Wahl, eine Jahresantho herauszubringen. Allerdings würden dann wohl viele nur auf dieses Buch warten und keine anderen Anthos mehr kaufen. Die Versuchung wäre echt groß.

Ich glaube eher, dass eine solche "Jahresanthologie" dann nur drei Geschichten enthielte - zu wenig, um ein Buch zu füllen. :)
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#21 lapismont

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Geschrieben 21 März 2016 - 14:04

Ich glaube eher, dass eine solche "Jahresanthologie" dann nur drei Geschichten enthielte - zu wenig, um ein Buch zu füllen. :)

Mit Vorwort und Lebensläufen passt das schon. Wird dann auch günstiger.


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#22 derbenutzer

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Geschrieben 21 März 2016 - 14:29

Meiner Meinung ist die Bereitschaft zur Diskussion, was nun Kurzgeschichten angeht, durchaus vorhanden. Vor etwa 10 Monaten hatten wir hier bei uns zwei freie Leserunden zu den Strahan-Anthologien (Vol.8 bis Vol.9), die ausgesprochen interessant verliefen.

 

Natürlich, das war englischsprachiger Stoff. Ist der Unterschied an Akzeptanz (verglichen mit deutschsprachigen Publikationen) wirklich die bessere Qualität des Materials?

 

Eher wohl (abgesehen von der Mächtigkeit des Outputs) liegt`s an der "Darreichungsform". Strahan etwa macht im Prinzip auch "nur" eine kurze Einleitung und danach ausgesprochen knappe Intros zu den Geschichten. Dazu kommt dann die Auswahl, da wird es spannend.

 

Unter unseren Mitgliedern hier gäbe es gleich mehrere, die die Kompetenz haben, eine Edition zu gestalten. Verleger habe ich auch schon unter uns geortet. Will niemand den "deutschen Strahan" machen?

 

So etwas muss ja nicht stur heil im Jahresrhythmus erscheinen; regelmäßig halt ... 

 

Zu Josefson und originalsprachige Werke. Vor einigen Monaten hat er salopp formuliert so in die Runde seiner Leser hinein gefragt, ob es Widerstände gegen mehr Englisch gäbe. Es gab keinerlei negative Reaktionen.

 

Angesichts der (wenn überhaupt) sehr spät nachgereichten Übersetzungen deutscher Verlage ist das vermutlich kein Wunder.

 

Aber noch kurz zu deutschsprachigen Anthologien. Ich bin da bei Lapismont. Eine (meinetwegen auch kurze) und kompetent aufbereitete Edition würde funktionieren. Nur so hingeknallte Übersetzungen ohne Meta-Zeugs (wie diverse Sachen in den Achtzigern) eher weniger ...

 

LG

 

Jakob


Austriae Est Imperare Orbi Universo


#23 Mammut

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Geschrieben 21 März 2016 - 14:44

Zu Uwes Einwurf, dass Kritiker potenziell entmutigt werden: Volle Zustimmung. Wenn man mal Aufmerksamkeit will, muss man nur mal eine negative Kritik schreiben, da wird ordentlich auf einen drauf gehauen. Helmuth z.B. hat sich ja mit seinen Jahresrückblicken auch nur wenige Freunde, dafür umso mehr Feinde gemacht. Und die ein oder andere Rückmeldung die ich zu Michaels Jahresrückblick gesehen habe, geht in die gleiche Richtung.

Ich denke sogar, sehr viele schweigen aus genau solch einem Grund.



#24 yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 21 März 2016 - 15:12

"Sehr viele" AutorInnen + von denen es eine Mehrheit (der aktiven User) im SFN gibt => Q.E.D. Threadthema. :qdevil:


/KB

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#25 Gast_fancy_*

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Geschrieben 21 März 2016 - 15:26

Zu Uwes Einwurf, dass Kritiker potenziell entmutigt werden: Volle Zustimmung. Wenn man mal Aufmerksamkeit will, muss man nur mal eine negative Kritik schreiben, da wird ordentlich auf einen drauf gehauen. Helmuth z.B. hat sich ja mit seinen Jahresrückblicken auch nur wenige Freunde, dafür umso mehr Feinde gemacht. Und die ein oder andere Rückmeldung die ich zu Michaels Jahresrückblick gesehen habe, geht in die gleiche Richtung.

Ich denke sogar, sehr viele schweigen aus genau solch einem Grund.

Hallo Michael,

 

wenn ich deinene Eingangspost richtig verstanden habe, geht es dir ja in erster Linie nicht mal um Rezensionen, sondern um das Austauschen von Eindrücken, oder?

 

Und wie gesagt, wir können uns doch ein gemütliches Plauschecken schaffen, in dem wir unsere Eindrücke austauschen.

Momentan ginge das über Nebelmelodie, Zwielicht 8 und Hauptsache Gesund.

 

Ansonsten ist es halt immer schwer, Personen zu finden, die die gleichen Anthologien lesen oder gelesen haben.

 

Liebe Grüße

 

fancy



#26 Selma die Sterbliche

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Geschrieben 22 März 2016 - 10:39

Tut er, aber mein Eindruck ist, dass er das zugunsten der originalsprachlichen Beiträge zurückfährt. Die letzten Rundschauen bestanden (gefühlt) zu 66% aus Besprechungen zu nicht übersetzten US-Titeln. Was ich sehr schade finde, denn was in GB und USA in ist, kann ich mir auch in dortigen Blogs ansehen, interessant ist für mich, was hier erscheint. Aber damit stehe ich wohl allein da.

 

Ich bin auf jeden Fall auch an deiner Seite. Einerseits finde ich es zu anstrengend, im Original zu lesen. Andererseits meide ich es aus einem Sinn für Gerechtigkeit: wer soll denn deutschsprachige SF/Fantasy lesen, wenn nicht wir? Amis und Briten ganz sicherlich nicht. Und jeder Autor wünscht sich Leser - das gilt natürlich auch für mich selbst.

 

Noch einmal wiederholt: ich rezensiere auch. Seit fünfzehn Jahren für Klett-Cotta, etliche Jahre für Solar-X, neuerdings für AN. Dabei scheue ich nicht den Verriss, versuche jedoch stets (es bleibt immer beim Versuch, dafür ist man Mensch, stimmungsabhängig und wertend) fair zu bleiben.


Es lebe die Vielfalt, denn Gegensätze ziehen sich an!  jottfuchs.de

 

 

  • • (Buch) gerade am lesen:täglich ein anderes, sämtliche Sparten.
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#27 Uwe Post

Uwe Post

    FutureFictionMagazin'o'naut

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Geschrieben 22 März 2016 - 12:57

Bevor das Huhn ein Ei legen kann, braucht man erstmal ein solches. Ein Huhn, meine ich. Eins mit intakten Eileitern. Vorzugsweise möchten wir bitte direkt bunt bemalte Eier. Äh... also...  :bighlaugh:

 

In einigen Postings hier klingt es ja durch: Es werden durchaus viele deutschsprachige SF-Kurzgeschichten veröffentlicht, sei es in Magazinen wie EXODUS oder Nova oder in Anthologien. Aber kaum jemand stürzt sich mit Begeisterung drauf. Das bedeutet geringe Verkaufszahlen und ist z.B. der Grund dafür, dass der Wurdack-Verlag keine Anthologien mehr macht, und das, obwohl die recht hoch gelobt wurden. Aus dem gleichen Grund musste ich den GOLEM einstellen. Wir liegen hier einfach unterhalb einer gewissen kritischen Schwelle. Die besten Storys sind auf diverse Bücher verteilt, die man nicht alle kaufen möchte, manche muss man umständlich über spezielle Webseiten bestellen. Manche erscheinen nicht als E-Books, was ich unaufhörlich mokiere: Weniger Platzbedarf, günstigerer Preis, meist mehr Tantiemen für die Autoren.

 

Also: Geringe Verkaufszahlen, geringe Resonanz. Wenige bunte Eier...  :blush: Euch ist vielleicht aufgefallen, dass meine besten Kurzgeschichten in den letzten ein, zwei Jahren in der c't erschienen sind. c't wiederum wird freilich kaum von SF-Fans gelesen, geschweige denn hier besprochen - aber ich bekomme wenigstens ein Honorar! Die restliche Zeit schreibe ich dann Romane, die erreichen höhere Auflagen und mehr Aufmerksamkeit. Ach und übrigens hat meine Story, die in der nächsten NOVA erscheint, dann zirka zwei Jahre aufs Gedrucktwerden gewartet ...

 

Ein Buch oder auch nur E-Book mit den (wirklich!) besten deutschen Storys des Jahres, herausgegeben von namhaften SF-Experten, wäre aus meiner Sicht zwar eine prima Sache, und deutsche-science-fiction.de würde sich das gerne auf die Fahnen schreiben - aber wer macht sich ernsthaft diese Arbeit, um dann höchstwahrscheinlich weniger als 100 Exemplare abzusetzen und dreieinhalb Rezensionen auf irgendwelchen Blogs (sorry, Pogopuschel, nicht persönlich gemeint) zu erhalten, aber keine ernsthafte inhaltliche Auseinandersetzung hier im Forum oder anderswo?

 

Bekanntlich haben Kollegen wie Niklas, Frank, MKI, Heidrun oder auch meine Wenigkeit jahrelang für die deutsche Kurzgeschichte getrommelt. Aber wir haben verloren. Der Hebben hat seine Novelle zwischen zwei eigene Buchdeckel gepackt, um mehr Aufmerksamkeit zu erhalten als wenn sie z.B. in NOVA erschienen wäre. Hat übrigens funktioniert! Also, sehen wir der Sache ins Auge: Die deutsche SF-KG ist ein Nischenprodukt.

 

Leider.


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#28 Diboo

Diboo

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Geschrieben 22 März 2016 - 13:02

Bekanntlich haben Kollegen wie Niklas, Frank, MKI, Heidrun oder auch meine Wenigkeit jahrelang für die deutsche Kurzgeschichte getrommelt. Aber wir haben verloren. Der Hebben hat seine Novelle zwischen zwei eigene Buchdeckel gepackt, um mehr Aufmerksamkeit zu erhalten als wenn sie z.B. in NOVA erschienen wäre. Hat übrigens funktioniert! Also, sehen wir der Sache ins Auge: Die deutsche SF-KG ist ein Nischenprodukt.

 

Leider.

 

Das wäre ja auch kein Problem, wenn die Nische selbst nicht so verdammt klein wäre. Und damit ist eigentlich auch schon alles gesagt. Was kaum jemand liest, wird auch kaum jemand rezensieren oder sonstwie der Aufmerksamkeit für würdig erachten. C'est la vie.


"Alles, was es wert ist, getan zu werden, ist es auch wert, für Geld getan zu werden."
(13. Erwerbsregel)

"Anyone who doesn't fight for his own self-interest has volunteered to fight for someone else's."
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#29 Pogopuschel

Pogopuschel

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Geschrieben 22 März 2016 - 13:08

Ein Buch oder auch nur E-Book mit den (wirklich!) besten deutschen Storys des Jahres, herausgegeben von namhaften SF-Experten, wäre aus meiner Sicht zwar eine prima Sache, und deutsche-science-fiction.de würde sich das gerne auf die Fahnen schreiben - aber wer macht sich ernsthaft diese Arbeit, um dann höchstwahrscheinlich weniger als 100 Exemplare abzusetzen und dreieinhalb Rezensionen auf irgendwelchen Blogs (sorry, Pogopuschel, nicht persönlich gemeint) zu erhalten, aber keine ernsthafte inhaltliche Auseinandersetzung hier im Forum oder anderswo?  

 

Kein Problem. Leider gibt ja  bei uns keine Bloggerkultur wie in Amerika. Und damit meine ich nicht nur die Kultur der Blogger selbst, sondern auch der Blogleser. Und auch die Wahrnehmung der Phantastikprotale und Magazine scheint mir (meinem subjektivem Eindruck nach) zurückzugehen. Dasselbe gilt auch für Kurzgeschichten, die werden im angloamerikanischen Sprachraum einfach ganz anders wahrgenommen und erhalten viel merh Resonanz. Während sich die Kurzgeschichtenkultur bei uns nie so recht etabliert hat. Eine solche Jahresbestanthologie zu erstellen, wäre (so gerne ich sie auch sehen würde) eine undankbare Aufgabe mit verschwindend geringer Resonanz. Leider.

 

Die KGs der ct wurde übrigens mal regelmäßig drüben bei SF-Fan.de besprochen.



#30 Naut

Naut

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Geschrieben 22 März 2016 - 13:26

Die KGs der ct wurde übrigens mal regelmäßig drüben bei SF-Fan.de besprochen.

Mit Betonung auf "wurde". Übrigens sieht es in Sachen "Rückmeldung der Fans" bei Romanen nur unwesentlich besser aus: Ich habe für meine drei Romane bisher exakt eine(1) "Fan-Zuschrift" erhalten. Kollegen wie Uwe jetzt mal nicht mitgezählt.
Liest gerade: Atwood - Die Zeuginnen


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