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Unsere Freunde von Epsilon Eridani

Anthologie Kurzgeschichten Erstkontakt Begedia

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99 Antworten in diesem Thema

#61 Mammut

Mammut

    DerErnstFall Michael Schmidt

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Geschrieben 04 April 2021 - 10:52

Was man bei Anthologien heute selten findet, ist hier der Fall. Eine Übersetzung, ohne das man den Originaltitel erfährt und es fehlen komplett die Autorenangaben. Da fühlt man sich in die 80er zurück versetzt.
 

Rock around the Clock - Axel Kruse

Eine ungewöhnliche Perspektive, nachvollziehbar geschildert. Sie spielt mit dem Gulliver-Motiv. Allerdings mit recht tragischem Ausgang ...


Wenn ich das Buch irgendwo aufgeschlagen hätte und die hier gelesen hätte, wäre das Buch dort liegen geblieben. Eine primitive Geschichte mit billigen Effekten. Würde man eher im Programm von RTL 2 erwarten. Die Idee, Menschen als Haustiere zu halten, ist ja nicht sonderlich neu. Sie aber dermaßen plump zu präsentieren, na ja...kein passender Auftakt

 

Die Fremden - Uwe Herrmann

Eine völlig andere Zivilisation, äußerst langlebig aber verletzbar - doch sie schafft es zu überdauern, denn die Tage vergehen.


Recht kurz und ausnahmsweise mal ohne Humor schildert Uwe, wie langlebige Aliens eine kurzfristige Invasion erleben. Das ganze ist natürlich ein wenig vorhersehbar, hat mir aber alleine auf Grund der Idee gut gefallen und die Andersartigkeit der Einheimischen kam sehr gut rüber.


Bearbeitet von Mammut, 05 April 2021 - 09:30.


#62 Narrania

Narrania

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Geschrieben 05 April 2021 - 06:46

Zu Uwe: ich nehme an du wolltest mich nicht beleidigen mit der Annahme, ich hätte einen solchen Schluss erwartet. Sie macht sich bis dahin nichts aus der Erde und auf einmal hat sie noch was zu erledigen. Ich habe mich gefragt, was. Selbst mir ihrem jetzigen Wissen, was will sie denn da allein erreichen? Ihre Aktion ist für mich nicht nachvollziehbar.

 

Zu Memmut, beide Einschätzungen hatte ich so auch. Uwes Geschichte hat mir wirklich am besten gefallen.



#63 Uwe Post

Uwe Post

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Geschrieben 05 April 2021 - 09:24

Beleidigen?!? Wie kommste denn darauf? Ich hoffe doch sehr, dass wir hier sachlich diskutieren können, ohne irgendwas zu unterstellen.

 

Mir ist die Wendung durchaus bewusst und auch das Risiko, nicht für jeden nachvollziehbar zu sein. Ich kann das gerne nochmal etwas genauer beleuchten aus Autorenperspektive. Zum einen war es erforderlich, die Story an der Stelle zu einem runden Ende zu bringen, denn der "Erstkontakt" ist ja vorbei - entweder ich erzähle hier weiter, dann bekomme ich einen Roman, aber nicht zum Thema Erstkontakt, oder ich breche im Grunde mitten in der Handlung ab, dann brauche ich aber eine überraschende Wendung, und nicht etwa ein "...und so lebten sie glücklich bis an ihr Ende". Soweit meine Überlegung aus erzählerischer Sicht. Ein "rundes" Ende bedeutet eine Rückbesinnung auf den Anfang. Und tatsächlich: Jetzt, wo die Protagonistin nicht mehr selbst unmittelbar vom Tod bedroht ist, wirft sie einen Blick zurück, Zitat: "Dann schwenkt ihr virtueller Blick zurück zur Erde. Zu den dortigen Überlebenden, von denen die meisten womöglich nur zu gerne mit ihr tauschen würden." Dann trifft sie ihre Entscheidung. Sie will ihre "Hausaufgaben" (Zitat) erledigen. Sie ist den Menschen auf der Erde etwas schuldig. Das ist letztlich die größere Bedeutung des Erstkontakts, den hier ja nur ein Erdling erlebt: Er ist wichtig für alle Menschen. Eine Binsenweisheit natürlich: Dass ein Beweis für die Tatsache, dass wir nicht alleine im Universum sind, die grundsätzliche Einstellung vieler Menschen oder der ganzen irdischen Zivilisation ändern könnte, haben schon viele Autoren vor mir postuliert. Vielleicht macht es das nachvollziehbar  :happy:

Natürlich wird Nele nicht allen Überlebenden Bescheid sagen können oder alle Menschenleben retten, aber sie kommt ja nicht allein; wir können sogar unterstellen, dass sie außerirdische Hilfsmittel in ihr Urlaubsgepäck packen wird, und selbst wenn sie nur ein paar Leute retten kann, wird sie das tun. Aber das wäre ja keine Erstkontakt-Geschichte und muss daher anderweitig erzählt werden.


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#64 lapismont

lapismont

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Geschrieben 05 April 2021 - 09:39

Meiner Meinung nach musst du zu viel erklären, damit ich als Leser Deine Absicht kapiere, Uwe. Klar, ich mag zu wenig Schmalz beim Lesen hineingesteckt haben, aber vielleicht hätten ein paar Grieben mehr in der Story mir geholfen.

:D


Überlicht und Beamen wird von Elfen verhindert.

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#65 Stefan9

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Geschrieben 05 April 2021 - 12:41

Ich fand Uwe s Geschichte überaus gut ausformuliert und "stilecht", wenn man den Post schen Schreibstil kennt. Eine beneidenswerte Gabe, eine solch sprachliche, schöpferische Qualität zu besitzen. Jetzt aber genug:-) Das Ende will auch bei mir nicht so richtig zünden. Warum unterstellst du dem Leser nach 95% der Geschichte, in denen du überaus unterhaltsam und ggf mit sarkastischem Ton, teils witzig, gar ulkig, er dir folgt und um 180° sich plötzlich der Ernsthaftigkeit des menschlichen Unterganges besinnt wie seine Protagonistin? Ich konnte das leider nicht. Ich hätte sie zum Pinguindinner an den Südpol geschickt und anschliessend zum Volontariat zur Ausbildung zur Verhinderungsversicherrungsmaklerin, um irdischen Weltenlenkern eine solche zu verkaufen. Eine Versicherrung gegen die menschliche Unvernunft. 


------ ......ob Herr Rossi je das Glück gefunden hat?....------

 

In motivationstheoretischer Interpretation aus Managementsicht ist Hans im Glück ein „eigennütziger Hedomat und unlustmeidender Glücksökonom“. ---Rolf Wunderer

 

Niemand hat das Recht auf ein konstantes Klima. Auch Grönländer haben ein historisches Recht auf Ackerbau. Daran sollten unsere Weltenlenker denken, wenn sie sich daran machen, die globale Temperatur mit Hilfe des CO2 neu einzustellen. 

 

"Wir können nicht alle mit einem Mac Book und einem Chai Latte in Berlin in einem Coworking Space sitzen und die zehnte Dating App erfinden". Marco Scheel 3:50 min

https://www.youtube....h?v=3mnB5Q5Hay4

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#66 Mammut

Mammut

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Geschrieben 05 April 2021 - 14:37

Defekt - Melanie Vogeltanz

Ein Weltraumabenteuer auf einer Kolonialwelt, von der man zunächst gar nicht weiß, dass es eine ist. Auch über die Nachteile des Klonens erfährt man einiges ...

 

Gillian Howe im Jahr 4013. Kriege und Aggression sind verbannt, man besinnt sich auf Gaia. Die ICH-Erzählerin klingt eher als wäre sie im Kreuzchen aufgewachsen, keine Ahnung, wo die letzten beiden Jahrtausende hin sind, berichtet von der Reise zu einem fernen Planeten, von dem sie einen Ruf bekommen haben, der vierhundert Jahre alt ist. Sie treffen da tatsächlich auf eine andere Rasse, die aber den gleichen Ursprung hatte. Ein Teil der Menschheit hat einen Gendefekt und deshalb gab es Kriege auf der Erde. Die Menschen mit dem Defekt wurden auf die große Reise geschickt. Und die bringen jetzt natürlich die Neuankömmlinge um.

Tja, was soll ich zu so einer Geschichte sagen. Die hat tatsächlich jemandem gefallen?



#67 Uwe Post

Uwe Post

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Geschrieben 07 April 2021 - 11:28

 

 

Eine Versicherrung gegen die menschliche Unvernunft. 

Käme aber zu spät  :aliensmile:

 

Es hat ja auch keiner behauptet, dass jede Entscheidung einer von der Grundanlage her etwas sprunghaften Hauptfigur für jeden Leser nachvollziehbar sein muss. Insofern habe ich kein Problem damit, wenn jemand mit dem Schluss nichts anfangen kann. Ich habe mich hier lediglich bemüht, meine eigene Sichtweise zu erläutern, das ist ja der Vorteil, wenn ein Autor in so einem Forum mitplappert. Aber jetzt will ich nicht weiter die Aufmerksamkeit von den anderen guten Geschichten ablenken und füge meiner Erläuterung daher nichts weiter hinzu.


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#68 Narrania

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Geschrieben 07 April 2021 - 12:31

Ich finde es toll, dass du hier Deine Sicht darstellst. ich fand es nur blöd, zu unterstellen, dass man eine Ende mit Zuckerguss möchte, bloß weil man den Schluss nicht versteht. Ich habe versucht, das nachzuvollziehen, was du erklärt hast. 

Irgendwie stören mich in dieser Storysammlung einige Schlussaussagen, die ich aufgesetzt empfinde. 



#69 Uwe Post

Uwe Post

    FutureFictionMagazin'o'naut

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Geschrieben 07 April 2021 - 12:50

Ich hab Dir gar nichts unterstellt, dazu habe ich nicht das geringste Recht. Ich habe nur (überspitzt, wie es nunmal meine Art ist) aufgezeigt, welche Auflösungen nicht in Frage kamen.


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#70 Mammut

Mammut

    DerErnstFall Michael Schmidt

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Geschrieben 08 April 2021 - 08:07

Zur Aufklärung vielleicht: Nein, die Geschichte ist kein Romananfang. Das Problem beim Thema "Erstkontakt" ist, dass der erzählte erste Kontakt nach einer Weile kein "erster" mehr ist. Also endet eine Geschichte wahlweise vor dem "Zweitkontakt" und bleibt zwangsläufig etwas offen - oder der Erstkontakt ist, wie in ein paar Geschichten meiner geschätzten Kolleginnen und Kollegen, auch der letzte  :happy:. Das fühlt sich dann natürlich "fertiger" an. Ich wollte jedoch eine optimistische Geschichte schreiben, weil die Welt im Moment eine Portion Optimismus ganz gut vertragen kann. Deshalb kein "Erstundletztkontakt".

 

Meiner Heldin wird gegen Ende der Geschichte ziemlich schlagartig klar, wie wichtig es ist, dass die Überlebenden auf der Erde von ihren Erlebnissen erfahren - und womöglich gerettet werden können. Dieser zutiefst  humanistische Gedanke kommt ihr in der Tat recht unvermittelt - nämlich unmittelbar nach ihrer eigenen Rettung. Denn oft ist es doch so: Wenn wir nicht mehr akut um unser eigenes Leben fürchten müssen, denken wir als nächstes an das Schicksal unserer Mitmenschen. Das Ende ist also gedacht als eine offene, humanistische, optimistische Perspektive.

 

Das wäre schön im Text zu erfahren gewesen. Die Motivation warum sie zurück will, wird nicht klar. Für mich wirkt die Geschichte wie abgebrochen. Eine an sich witzige Situation wird abgebrochen, in dem sie nach Hause fährt. Natürlich kann man auf Grund deiner Erläuterungen erkennen, das sie die Menschen retten will. Aber so richtig erfahrbar aus dem Text ist das nicht. 

Mir ist auch nicht ganz klar, was an der Geschichte preiswürdig sein soll. Hat da jemand eine Idee?



#71 Mammut

Mammut

    DerErnstFall Michael Schmidt

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Geschrieben 09 April 2021 - 07:25

Ich bin der Meinung, dass Menschen, wenn sie eine Intelligenz entdeckt haben, versuchen würden mit ihr zu kommunizieren, und ich sehe keinen Grund, warum das Wesen in Vergessenheit geraten sollte. Eher hätte ich Angst, dass man versucht es zu erforschen. Außerdem frage ich mich a) wie kommt Meerwasser in den See? (Wenn es denn einer ist) und b) wie verliert es sich nicht über die Zeit?

 

Also das dieses Wasserwesen in Vergessenheit gerät kann ich mir gut vorstellen. Es ist ja eine recht kleine Gruppe an Siedlern und wenn dann Neue kommen und immer wieder andere, kann so ein wundersames Wesen vielleicht keine Beachtung mehr finden. Ähnlich wie eine Sage, an die zu Anfang jeder mit Inbrunst glaubt, die aber nach und nach ihre Faszination verliert und in den nächsten Generationen finden sich dann immer weniger Menschen, die sich ihrer erinnern.

Was mich am Ende stört: Sie ist ja die ganze Zeit in der Felsspalte zufrieden. Plötzlich will sie mehr und geht auf Reisen. Das scheint mir ein wenig unmotiviert, vielleicht liegt es am Kontakt mit den Menschen, das dieser Wunsch auf einmal aufkommt und als diese wegbleiben, Aber sie ist die ganze Zeit so zeitlos und ruhig, und plötzlich will sie sich wie aufkommender Wind verändern. Das fand ich passte nicht so.

Aber insgesamt hat mir die Story sehr gut gefallen, wenn sie anfangs auch ein wenig braucht, um in Fahrt zu kommen. Sehr poetisch und auch exotisch.

 

@Narrania: Auf der ersten Seite des Textes steht wie sich das Wasser austauscht. Allerdings steht da auch, das sie von den anderen getrennt ist und sich Austausch wünscht. Warum sie trotzdem in ihrem Felspool bleibt, obwohl sie doch auf Austausch bedacht ist, st für mich dann auch nicht richtig nachvollziehbar. 

 

Die Geschichte von Küper fand ich diesmal völlig misslungen. Humor ist immer Geschmackssache und seine Facebook-Comedy finde ich schon nervend und die Geschichte in diesem Band knüpft nahtlos an diese Tradition an. "Unsere Freunde von..." hat eher was von einem langen Flachwitz als von einer preiswürdigen Geschichte.

 

Delter dagegen fand ich wirklich lesenswert. Da würde ich gerne einen Roman von lesen. 

 

Yvonne hat das Buch auch besprochen:

https://www.rezensio...ontakt-stories/



#72 Frank Lauenroth

Frank Lauenroth

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Geschrieben 09 April 2021 - 08:02

Delter dagegen fand ich wirklich lesenswert. Da würde ich gerne einen Roman von lesen. 

 

 

 

Deinem Wunsch könnte ich mich kaum widersetzen, sollte ich den Preis tatsächlich gewinnen 

 

UPDATE: Dein Ansinnen wurde von der Mehrheit der KLP-Abstimmenden abschlägig beschieden.  :closedeyes:


Bearbeitet von Frank Lauenroth, 17 Juni 2021 - 10:08.

 In memoriam Michael Szameit / Christian Weis / Alfred Kruse / Rico Gehrke                                         


#73 Narrania

Narrania

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Geschrieben 09 April 2021 - 08:06

Ich fand die Idee der Geschichte von Torsten eigentlich schön. Die Kommunikation mit den Wesen war lustig und phantasievoll, aber die eingefügte Geschichte, da geht es mir  wie Mammut.

 

Die Erotik mit dem Wasserwesen ist toll beschrieben, aber mit hat die Geschichte bei "Jascha" besser gefallen. Außerdem kann ich mir nicht vorstellen, dass Menschen, die so ein Phänomen auf einer fremden Welt entdecken, es nicht erforschen wollen. Zumindest wäre der Versuch logisch, eine Kommunikation herzustellen. Ich hätte es noch verstanden, wenn die gerettete Frau das ERlebnis für sich behalten hätte und als ihre eigene Empfindung angesehen, aber sie hat ja alle anderen eingeweiht.



#74 Starcadet

Starcadet

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Geschrieben 04 Mai 2021 - 23:55

Am 5. Juni 2021 stellen wir übrigens das Buch im Rahmen des Science Fiction Treffs Darmstadt - Online vor. Es lesen vorraussichtlich Gabi Behrend und Uwe Post.

Wer den SFTD kennt, weiss, dass dessen Online-Präsenz bei Discord etwas anders aufgebaut ist als gewöhnliche Konferenzräume bei Zoom, Teamviewer, Skype, o.ä. Die Lesung findet nämlich abgetrennt in einem Extra-Videochat statt und wird daher nicht vom Rest-Stammtisch gestört. Also fast wie in einer realen Kneipe mit unterschiedlichen Räumen und Tischen.

 

Beginn ist um 18 Uhr, Beginn der Buchvorstellung um 19.30 Uhr.

 

Link zur Homepage: www.sftd-online.de

Direktlink zum Server (24 Stunden offen): https://discord.gg/RyuKbNc


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#75 Uwe Post

Uwe Post

    FutureFictionMagazin'o'naut

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Geschrieben 05 Mai 2021 - 07:50

Yoho, zwei KLP-nominierte Geschichten werden dargebracht, wie's ausschaut. Wird meine erste Lesung seit längerer Zeit. Bin schon total aufgeregt.


Bearbeitet von Uwe Post, 05 Mai 2021 - 07:50.

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#76 augenfisch

augenfisch

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Geschrieben 07 Mai 2021 - 08:04

Yoho, zwei KLP-nominierte Geschichten werden dargebracht, wie's ausschaut. Wird meine erste Lesung seit längerer Zeit. Bin schon total aufgeregt.

 

Das packen wir schon, Uwe   :)

 

Ich freu mich drauf!


Bearbeitet von augenfisch, 07 Mai 2021 - 08:05.

Mit freundlichen Grüßen

Gabriele Behrend

 

neu erschienen:

 

Die Frau mit den roten Schuhen

(SF Kurzroman - Zeitreise)

 

Dornengras & Ginsterzweig

(SF Roman - Intimität und Körpertausch)

 

 

erhältlich bei mir oder im brandneuen Buchladen von p.machinery - schaust Du hier:

 

Im Schatten der Hydrangea

(Inner Space Roman - Trip durch verschiedene Bewusstseinsebenen)

 

 

 

Der Zusammenbruch einer Illusion ist immer auch ein Tor, das sich zu einem Wunder hin öffnet.
Pascal Bruckner - Verdammt zum Glück

  • (Buch) gerade am lesen:Tom Wolfe - die Helden der Nation

#77 ShockWaveRider

ShockWaveRider

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Geschrieben 01 Juli 2023 - 23:19

Ja, ich bin mal wieder ausgesprochen früh dran.

Die Erstkontakt-Antho aus dem Hause Begedia gehörte vermutlich zu den ersten Opfern meiner Corona-Leseschwäche.

Aber besser spät als nie. Los geht's!

 

Andreas Eschbach: Vorwort

Eschbach sinniert über das Subgenre "First Contact". Und gibt am Ende Indizien dafür, dass SIE viel näher sein könnten als wir glauben.

Erkenntnisreich, unterhaltsam, augenöffnend. Routiniert geschriebenes, richtig gutes Vorwort.

 

Axel Kruse: Rock around the Clock

Aliens halten Menschen wie wie Hunde. Doch manchmal ziehen sie zu stark an der Leine.

Schöne Satire mit Perspektivwechsel, alles sehr anschaulich beschrieben. Gehen wir wirklich so rabiat mit Hunden um? Leckeres Lesehäppchen für zwischendurch, als solches gelungen. Nur warum ausgerechnet Bill Hailey?

 

Uwe Herrmann: Die Fremden

Als die Arboreten ihren "Tag der Starre" feiern, kommen die Fremden und roden viele von den Erstarrten, bauen Städte, zerstören vieles und verschwinden schließlich. Als die Überlebenden nach dem "Tag der Starre" ihre eingerosteten Glieder wieder recken und strecken, vergessen sie die Episode schnell wieder.

Auch hier begegnet uns ein netter Perspektivwechsel. Diesmal wird unser Treiben aus der Sicht der Bäume betrachtet. Schön der Gedanke, dass die Bäume nur aus religiös-kulturellen Gründen stillhalten. Was wird uns wohl blühen, wenn der reale "Tag der Starre" endet, bevor wie uns selbst vernichtet haben? Auch diese kurze Geschichte ist ein wohlschmeckendes amuse gueule, das Appetit auf mehr macht.

 

Melanie Vogltanz: Defekt

Ein terranisches Raumschiff fliegt einen Planeten an, vom dem sie ein Funksignal aufgefangen haben, möglicherweise ein Hilferuf. Auf dem Planeten treffen sie auf humanoide Wesen, die streng hierarchisch organisiert sind, sich offenbar durch Klonen vermehren und gewissen aggressive Neigungen zeigen, die an Legenden aus grauer Vorzeit erinnern, als es auf der Erde noch "Kriege" gab. Die Menschen auf dem Planeten sind genetisch identisch mit den Terranern - bis auf den kleinen Unterschied.

Süße Pointengeschichte, sehr schön eingefädelt (mich hat sie voll erwischt!), mit bösen Seitenhiebe auf uns Männer und unsere bisweilen seltsamen Rituale. Vielleicht hätte man noch mehr draus machen können (Wettbewerbsgedanke, Alkohol, Penisvergleiche, Surrogate etc.). Gills schnoddrige Rede gefällt mir richtig gut. Insgesamt eine gelungene Story mit nur leichten Schwächen.

 

Die Erstkontakte mit der Anthologie bieten einen richtig guten Einstieg und machen Lust auf mehr.

Ich freue mich auf die weiteren Geschichten.

 

Gruß

Ralf 


Bearbeitet von ShockWaveRider, 23 Juli 2023 - 05:47.

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#78 ShockWaveRider

ShockWaveRider

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Geschrieben 04 Juli 2023 - 12:58

Die nächste Fuhre:

 

Gerhard Huber: Die kurze Reise der HAWKING

Nach der Kontaktaufnahme durch Aliens infolge des Voyager-Schocks sendet die Menschheit drei Astronauten in Stasis nach Bonaventura. Als sie landen, werden sie von David Bowie empfangen, der eine Landegebühr und eine Kompensation für den Tod seltener Kröten fordert.

Ganz witzige Idee, aber die Story ist mir insgesamt over the top. Traum-Auflösungen sind so ziemlich das Billigste, was ein Autor anbieten kann.

 

Guido Krain: Der Elefantenantrieb

Uglin, ein Siedelweger, hatten seinen Kunden einen Planeten mit Riesenmonstern versprochen. Doch der Rechenfehler eines Praktikanten führte zu einer Zeitdilatation nebst evolutionärem Schock. Wie kann sich Uglin da rausreden? Und weshalb tauchen immer wieder Elefanten in der Area 51 auf?

Witziges Setting, die Kultur der Aliens gut durchdacht. Gelungen, wenngleich nicht weltbewegend.

 

Peter R. Krüger: Drei Tage des Erwachens

Pflegeroboter H34-LTH erwacht zum Leben, muss aber noch viel lernen, z.B. welchen Schaden er mit seinen Maschinenkräften bei den Patienten anrichten kann. Als ihm die Asimovschen Robotergesetze einprogrammiert werden ergeben sich neue Probleme.

Interessante Interpretation des Erstkontakts, insgesamt ordentlich geschrieben, nette Asimov-Referenz. Aber Maschinen, die Menschen berühren, können bereits heute ihre Kräfte besser steuern. Die Story ist eher ein leichtes Lesehäppchen für zwischendurch.

 

Frank Lauenroth: Delter

Eine Wabe bestehend aus einer Beter, zwei Gammern und drei Deltern fliegt zu einer Raumstation, um dort Rohstoffe und Schätze zu heben. Doch auf der Station spüren die Wabenmitglieder eine telepathische Verbindung. Sie entdecken die alte Besatzung, die unter mysteriösen Umständen gestorben ist.

Schöne Idee, die starre hierarchische Gesellschaftsordnung gut dargestellt, Delters Denkwelt gut nahegebracht. Es bleibt allerdings unklar, weshalb die Aliens immer wieder den gleichen Delter zur Station schicken, obwohl er stets alleine zurückkehrt. 

 

Uwe Post: Terra Halbpension

Nach dem Atom-Erstschlag will ein außerirdischer Shuttlefahrer einen Hotelgast abholen. Als der nicht auftaucht, nimmt Rezeptionistin Nele kurzentschlossen dessen Platz ein. Und erlebt mit Hilfe eines Verhinderungsagenten einige Abenteuer, zu denen auch die Scheinheirat mit einem anderen Alien zwecks Visabetrugs gehört.

Rasant, abgedreht, voller irrer Wendungen. Ach, das waren noch Zeiten, als Uwe so richtig lustige Geschichten geschrieben hat!

 

Alexandra Trinley: Auf gute Nachbarschaft

Die Hunde haben die Aliens im Wald als erste entdeckt. Aber für die Hunde sind die Feinschmecker von outer space nicht gekommen.

Ganz nett ironisch, aber die Idee von "Tasty Humans" ist nun schon angejahrt. Konnte mich nicht wirklich packen.

 

Auch wenn sich einige wenige unterdurchschnittliche Stories untergemischt haben, bleibt das Niveau insgesamt doch erfreulich hoch.
Ich freue mich auf den Endspurt.

 

Gruß

Ralf


Bearbeitet von ShockWaveRider, 23 Juli 2023 - 05:50.

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#79 Frank Lauenroth

Frank Lauenroth

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Geschrieben 04 Juli 2023 - 19:02

 

Frank Lauenroth: Delter

Eine Wabe bestehend aus einer Beter, zwei Gammern und drei Deltern fliegt zu einer Raumstation, um dort Rohstoffe und Schätze zu heben. Doch auf der Station spüren die Wabenmitglieder eine telepathische Verbindung. Sie entdecken die alte Besatzung, die unter mysteriösen Umständen gestorben ist.

Schöne Idee, die starre hierarchische Gesellschaftsordnung gut dargestellt, Delters Denkwelt gut nahegebracht. Es bleibt allerdings unklar, weshalb die Aliens immer wieder den gleichen Delter zur Station schicken, obwohl er stets alleine zurückkehrt. 

 

 

Hallo Ralf,

danke für Deine Rezi!

 

Hier ein paar Denkansätze zum Ausgang der Geschichte:

- weil Delter derjenige ist, der als einziger die Position des Schatzes kennt

- weil die Gesellschaftsordnung unterstellt, dass einer der niederen nie etwas gegen die höheren Wabenmitglieder unternehmen könnte

- weil die Beter insgesamt immer ein bisschen spitz auf die Delter sind

 

Ich bin kein Freund, dem/der Leser/in jede Info auf dem Silberteller zu präsentieren. Deswegen hab ich bewusst etwas Interpretationsspielraum gelassen. In mehrere Richtungen ...  :aliensmile:


 In memoriam Michael Szameit / Christian Weis / Alfred Kruse / Rico Gehrke                                         


#80 ShockWaveRider

ShockWaveRider

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Geschrieben 04 Juli 2023 - 19:40

Hallo Ralf,

danke für Deine Rezi!

 

Hier ein paar Denkansätze zum Ausgang der Geschichte:

- weil Delter derjenige ist, der als einziger die Position des Schatzes kennt

- weil die Gesellschaftsordnung unterstellt, dass einer der niederen nie etwas gegen die höheren Wabenmitglieder unternehmen könnte

- weil die Beter insgesamt immer ein bisschen spitz auf die Delter sind

 

Ich bin kein Freund, dem/der Leser/in jede Info auf dem Silberteller zu präsentieren. Deswegen hab ich bewusst etwas Interpretationsspielraum gelassen. In mehrere Richtungen ...  :aliensmile:

 

Hallo Frank,

 

ist ja nicht so, dass mir diese Gedanken nicht auch gekommen wären.

Aber das scheint ja nun mindestens die dritte Expedition mit demselben katastrophalen Ausgang zu sein.

Wenn die Leute so oft den gleichen Fehler begehen, sind sie einfach dumm.

 

Das war es, was mir zutiefst unplausibel erschien.

 

Gruß

Ralf


Bearbeitet von ShockWaveRider, 04 Juli 2023 - 19:41.

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#81 Sam Francisco

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Geschrieben 04 Juli 2023 - 20:04

Das Buch habe ich jetzt auch auf dem Wunschzettel.
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#82 Frank Lauenroth

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Geschrieben 04 Juli 2023 - 20:04

Hallo Frank,

 

ist ja nicht so, dass mir diese Gedanken nicht auch gekommen wären.

Aber das scheint ja nun mindestens die dritte Expedition mit demselben katastrophalen Ausgang zu sein.

Wenn die Leute so oft den gleichen Fehler begehen, sind sie einfach dumm.

 

Das war es, was mir zutiefst unplausibel erschien.

 

Gruß

Ralf

 

Hallo Ralf.

Da hast Du natürlich Recht.

Andererseits ist das eine (bewusst) komplett menschenfreie Geschichte.

Insofern lassen sich - möglicherweise - nicht unbedingt menschliche Kriterien anwenden. 

Gruß

Frank


 In memoriam Michael Szameit / Christian Weis / Alfred Kruse / Rico Gehrke                                         


#83 Rezensionsnerdista

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    Yvonne

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Geschrieben 10 Juli 2023 - 09:20

Ah, jemand hat diesen Thread wieder ausgegraben, das habe ich auch alles irgendwann mal gelesen :-)


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#84 ShockWaveRider

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Geschrieben 23 Juli 2023 - 05:44

... und der ganze Rest:

Ralf Boldt: Cosmic K9
Souki ist Diensthund bei de Cosmic-K9-Einheit. Bei der Exploration von Kaspoarov III bemerken sie ein weiteres Raumschiff, das auf dem Planeten landet. Doch die Außerirdischen scheinen alle Kontaktversuche der Erdewohner zu ignorieren - bis auf einen!
Niedliche Geschichte über die besten Freunde der Menschen und die wahren Repräsentanten unseres Planeten. Die Vorgeschichte war für meinen Geschmack zu ausführlich, dafür hätte der eigentliche Kontakt etwas ausgebaut werden können (oder zumindest erzählerisch aufgebaucht werden).
 
Thorsten Küper: Nachmittag bei unseren Freunden von ε Eridani
Nach einem kurzen Krieg betätigen sich die Eridaner als Mentoren und Hüter der Menschheit Bei einem Kinderwettkampf, der stets therapeutische Wirkungen für die teilnehmenden Kinder zeigt, taucht plötzlich der narzisstische US-Präsident Timberworthy (T) auf. Er will unbedingt, dass sein Sohn (19 Jahre, aber nach einem autoeroiscchen Unfall auf das geistige Niveau eines Kleinkinds zurückgefallen) an den Spielen teilnimmt. T hat aufgrund eines vorschnellen Erstschlags den Krieg mit den Eridanern verursacht. Und einer der KIKA-Moderatoren hat damals seine Frau verloren.
Dicht, detailreich, das ganze wuselige Chaos einer Live-Fernsehübertragung gut eingefangen, glaubhafte Figuren und eine starke Handlung mit verblüffenden Nebensträngen, dazu noch großartig geschrieben. Absolutes Highlight!
Irritierend: Im Inhaltsverzeichnis wurde die Story nur als "Unsere Freunde von ε Eridani" angekündigt. Also ohne den Nachmittag.

Arno Behrend: Das Jubiläum
Die Rendegan und die Akarer feier das Jubiläum ihres Erstkontakts. Seitdem profitiereten beides Spezies vom gegenseitigen Austausch und dem damit verbundenen technischen Fortschritt und wirtschaftlichen Aufschwung. Doch die Ankarer wollen die Gelegenheit nutzen, um den Rendegan das Geheimnis interstellarer Raumfahrt zu entlocken. Doch die wissen es selbst nicht.
Schöne Variante bekannter Idee, das Ende ist spritzig. Doch zuvor hat mich die Story nicht wirklich fesseln können. Zeitweise wusste ich nicht mehr, worum es eigentlich ging. Die Bezeichnung "Ankarer" irritierte mich; ich dachte dauernd an die Einwohner der türkischen Hauptstadt.

Gabriele Behrend: Meerwasser
Auf einem fernen Planeten rettet sich die Kolonistin Svea Lind vor blauen Wasserbewohnern sich in eine Grotte und setzt einen Notruf ab. Doch in dem Becken befindet sich eine Art Riesenamöbe, die mit starker Empathie gesegnet ist. In Kürze entdeckt sie Sveas tiefste Wünsche und erfüllt sie ihr.
Kann irgendwer in Deutschland erotische Szenen mit Aliens besser beschreiben als Gaby? Sehr mitfühlend geschrieben aus der Perspektive des ultra-elastischen Wasser-Aliens. Auch das klassische Element Wasser, das ja oft Gefühle und deren Fluss versinnbildlicht, ist treffend gewählt. Erneut eine starke Story von Gaby!

John Dodd: Geschichte wird geschrieben von ...
Miro und Raptor, zwei Exploratoren, entdecken eine Bibliothek mit einem Thron. Die Bücher enthalten Biographien der Wesen, die an diesen Ort vorgedrungen sind, geschrieben mit dem Blut einer je anderen Spezies und in einer fremden Schrift. Eine Plakette am Thron bietet "Leben gegen Unsterblichkeit"...
Tolle Idee, starke Atmosphäre, starker "sense of wonder", insesamt guter Spannungsbogen. Leider wird am Ende das Gefühl der versteinerten Unsterblichkeit nicht erlebbar gemacht.
(BTW: Wer ist John Dodd? in der englischen Wikipedia sind verschiedene Herren dieses Namens gelistet (klick!), doch es ist kein SF-Autor dabei. Der Teehändler, der in den 1860er Jahren auf Formosa lebte und sich nebenbei als Schriftsteller betätigte, wird es kaum sein. Dafür enthält die Story zu viele moderne Elemente, z.B. den Schrift- und Blut-Analysator.)


Insgesamt eine überdurchschnittliche, richtig gute Anthologie ohne Totalausfälle, dafür aber mit einigen Highlights gesegnet (Küper, Gaby Behrend, Vogltanz und Post). Die Lektüre hat sich definitiv gelohnt.
Man hätte ein abschließendes Korrektorat drüberlaufen lassen sollen. Mir sind verhältnismäßig viele Fehler aufgestoßen, die man relativ leicht hätte ausmerzen können.
Und: Mir haben die Kurzbiografien der Autoren und Herausgeber am Ende gefehlt. Normalerweise überfliege ich das nur, aber diesmal hätte ich zu gern gewusst, wer oder was John Dodd ist.
 

Gruß

Ralf


Bearbeitet von ShockWaveRider, 23 Juli 2023 - 05:51.

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#85 Sam Francisco

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Geschrieben 23 Juli 2023 - 06:19

Das E-Book hab ich mir auch gerade gekauft. Mal sehen, wann ich dazu komme.
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#86 Rezensionsnerdista

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Geschrieben 23 Juli 2023 - 07:16

Oh Mensch, die Anthologie ist so alt, ich kann mich nur noch an eine Handvoll der Storys erinnern ...

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#87 ShockWaveRider

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Geschrieben 23 Juli 2023 - 08:31

Oh Mensch, die Anthologie ist so alt, ich kann mich nur noch an eine Handvoll der Storys erinnern ...

 
Immerhin!
 
schulterklopft anerkennend
Ralf
 
PS@Sam: Bitte poste deine Eindrücke hier! Ich bin gespannt.

Bearbeitet von ShockWaveRider, 23 Juli 2023 - 08:32.

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#88 Sam Francisco

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Geschrieben 23 Juli 2023 - 08:34

Im Moment komme ich kaum zum Lesen.
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#89 Sam Francisco

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Geschrieben 09 August 2023 - 09:18

Ja, ich bin mal wieder ausgesprochen früh dran.
Die Erstkontakt-Antho aus dem Hause Begedia gehörte vermutlich zu den ersten Opfern meiner Corona-Leseschwäche.
Aber besser spät als nie. Los geht's!
 
Andreas Eschbach: Vorwort
Eschbach sinniert über das Subgenre "First Contact". Und gibt am Ende Indizien dafür, dass SIE viel näher sein könnten als wir glauben.
Erkenntnisreich, unterhaltsam, augenöffnend. Routiniert geschriebenes, richtig gutes Vorwort.
 
...
 
Gruß
Ralf


So, gestern vor dem Einschlafen hab ich mir mal die erste Story gegönnt. Heute morgen beim Stöbern durch diesen Thread finde ich diesen Kommentar von ShockWaveRider und stelle fest, in meiner E-Book-Ausgabe (epub) fehlt das Vorwort. Ärgerlich. Ein Blick in die Leseprobe beim großen A zeigt, dass auch dort kein Vorwort enthalten ist. Was soll's! Ist eh nicht zu ändern, aber schön ist das vom Verlag nicht.

 

Axel Kruse - Rock around the clock:

 

Am Anfang habe ich gedacht, die Geschichte ist aus Sicht eines Hundes geschrieben (Haare bürsten, Halsband), der berichtet, wie er von seinem Frauchen behandelt wird. Bis dann klar wird, dass hier ein Mensch erzählt, der von einem Alien wie ein Haustier gehalten wird. Schöner Perspektivwechsel, man denkt darüber nach, ob wir mit den Tieren auch so umgehen. Die Geschichte braucht nicht viel Aufmerksamkeit und lässt sich flott lesen. Ein schönes Häppchen für zwischendurch, welches durchaus Spaß macht.

 

SF


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#90 Frank Lauenroth

Frank Lauenroth

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Geschrieben 31 August 2023 - 09:32

So, gestern vor dem Einschlafen hab ich mir mal die erste Story gegönnt.

 

Axel Kruse - Rock around the clock:

 

Am Anfang habe ich gedacht, die Geschichte ist aus Sicht eines Hundes geschrieben (Haare bürsten, Halsband), der berichtet, wie er von seinem Frauchen behandelt wird. Bis dann klar wird, dass hier ein Mensch erzählt, der von einem Alien wie ein Haustier gehalten wird. Schöner Perspektivwechsel, man denkt darüber nach, ob wir mit den Tieren auch so umgehen. Die Geschichte braucht nicht viel Aufmerksamkeit und lässt sich flott lesen. Ein schönes Häppchen für zwischendurch, welches durchaus Spaß macht.

 

SF

 

Sam, was ist los? Wieder eingeschlafen?  :bighlaugh:


 In memoriam Michael Szameit / Christian Weis / Alfred Kruse / Rico Gehrke                                         




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