Die nächste Fuhre:
Gerhard Huber: Die kurze Reise der HAWKING
Nach der Kontaktaufnahme durch Aliens infolge des Voyager-Schocks sendet die Menschheit drei Astronauten in Stasis nach Bonaventura. Als sie landen, werden sie von David Bowie empfangen, der eine Landegebühr und eine Kompensation für den Tod seltener Kröten fordert.
Ganz witzige Idee, aber die Story ist mir insgesamt over the top. Traum-Auflösungen sind so ziemlich das Billigste, was ein Autor anbieten kann.
Guido Krain: Der Elefantenantrieb
Uglin, ein Siedelweger, hatten seinen Kunden einen Planeten mit Riesenmonstern versprochen. Doch der Rechenfehler eines Praktikanten führte zu einer Zeitdilatation nebst evolutionärem Schock. Wie kann sich Uglin da rausreden? Und weshalb tauchen immer wieder Elefanten in der Area 51 auf?
Witziges Setting, die Kultur der Aliens gut durchdacht. Gelungen, wenngleich nicht weltbewegend.
Peter R. Krüger: Drei Tage des Erwachens
Pflegeroboter H34-LTH erwacht zum Leben, muss aber noch viel lernen, z.B. welchen Schaden er mit seinen Maschinenkräften bei den Patienten anrichten kann. Als ihm die Asimovschen Robotergesetze einprogrammiert werden ergeben sich neue Probleme.
Interessante Interpretation des Erstkontakts, insgesamt ordentlich geschrieben, nette Asimov-Referenz. Aber Maschinen, die Menschen berühren, können bereits heute ihre Kräfte besser steuern. Die Story ist eher ein leichtes Lesehäppchen für zwischendurch.
Frank Lauenroth: Delter
Eine Wabe bestehend aus einer Beter, zwei Gammern und drei Deltern fliegt zu einer Raumstation, um dort Rohstoffe und Schätze zu heben. Doch auf der Station spüren die Wabenmitglieder eine telepathische Verbindung. Sie entdecken die alte Besatzung, die unter mysteriösen Umständen gestorben ist.
Schöne Idee, die starre hierarchische Gesellschaftsordnung gut dargestellt, Delters Denkwelt gut nahegebracht. Es bleibt allerdings unklar, weshalb die Aliens immer wieder den gleichen Delter zur Station schicken, obwohl er stets alleine zurückkehrt.
Uwe Post: Terra Halbpension
Nach dem Atom-Erstschlag will ein außerirdischer Shuttlefahrer einen Hotelgast abholen. Als der nicht auftaucht, nimmt Rezeptionistin Nele kurzentschlossen dessen Platz ein. Und erlebt mit Hilfe eines Verhinderungsagenten einige Abenteuer, zu denen auch die Scheinheirat mit einem anderen Alien zwecks Visabetrugs gehört.
Rasant, abgedreht, voller irrer Wendungen. Ach, das waren noch Zeiten, als Uwe so richtig lustige Geschichten geschrieben hat!
Alexandra Trinley: Auf gute Nachbarschaft
Die Hunde haben die Aliens im Wald als erste entdeckt. Aber für die Hunde sind die Feinschmecker von outer space nicht gekommen.
Ganz nett ironisch, aber die Idee von "Tasty Humans" ist nun schon angejahrt. Konnte mich nicht wirklich packen.
Auch wenn sich einige wenige unterdurchschnittliche Stories untergemischt haben, bleibt das Niveau insgesamt doch erfreulich hoch.
Ich freue mich auf den Endspurt.
Gruß
Ralf
Bearbeitet von ShockWaveRider, 23 Juli 2023 - 05:50.