154 Antworten in diesem Thema

[simifilm]

1.) Die Karikatur hat Kalauer-Niveau.

He, nichts gegen Kalauer!

[Ender]

Dass sich hier mittlerweile wieder die üblichen "Ein bisschen Rassismus ist doch nicht so schlimm" - Kommentare mehren, führe ich mal darauf zurück, dass die meisten anderen einfach keinen Bock mehr auf diese nutzlosen Diskussionen haben. Schade, aber nachvollziehbar.
Thema dieses Threads ist eine rassistische Zeichnung. DASS sie rassistisch ist, weil sie Menschen bestimmter Herkunft als primitive Wilde darstellt, steht außer Frage.
Und für viele Leute ist das eben nicht nur "ein Bildchen", sondern tatsächlich das reale Leben. Wenn man als Schwarzer sein Leben lang Beleidigungen und Anfeindungen ausgesetzt ist, regelmäßig mit Affenlauten, "Ab in den Busch"-Sprüchen oder rassistischen Witzchen konfrontiert wird, dann will man genau SO einen Mist, der dümmliche Kolonialzeit-Vorurteile immer wieder neu aufwärmt und am Leben erhält, ganz bestimmt nicht sehen.

Das ist selbstverständlich nicht im allergeringsten mit der klischeehaften Abbildung eines Lederhosen-Bayern zu vergleichen. Denn all das oben genannte (und schlimmeres) hat dieser nämlich nicht permanent am eigenen Leib erfahren. Auch haben seine Vorfahren keine jahrhundertelange Geschichte der Unterdrückung hinter sich.
Ob ich mich über Schwarze oder über Weiße, über Juden oder über Nazis (you name it) lustig mache, ist eben NICHT dasselbe.

Die Absetzung des Redakteurs muss man deshalb vielleicht nicht fordern. Denn anders als beim Nova-Thema handelt es sich hier offenbar nicht um einen regelmäßig in rechtsextremen Kreisen agierenden ausgewiesenen Überzeugungstäter, daher kann man wohl eher von einer einmaligen Dummheit ausgehen, aus der hoffentlich gelernt wird. Das ist schließlich ein entscheidender Unterschied zwischen den beiden hier zuletzt diskutierten Fällen.
Aber dieses Verharmlosen, Relativieren oder mit "Ich(!) habe gerade andere Probleme"-Ablenken kann's ja wohl auch nicht sein.


Mir ist klar, dass schon ganz andere als ich diese Art der Diskussion tausendfach geführt haben und dass die "Ist doch nur ein harmloser Spaß"-Fraktion sowieso unbelehrbar ist. Aber diese ständige übertriebene Toleranz gegenüber den Intoleranten geht mir einfach gehörig auf den Zeiger.

[lapismont]

Ich stimme Ralf hier in allen Punkten zu.

[simifilm]

Ich stimme Ralf hier in allen Punkten zu.

Ditto.

[quanat]

Sofern hier Ender mit Ralf gemeint ist, bin ich auf einer Linie

[Sierra]

Thema dieses Threads ist eine rassistische Zeichnung. DASS sie rassistisch ist, weil sie Menschen bestimmter Herkunft als primitive Wilde darstellt, steht außer Frage.
Und für viele Leute ist das eben nicht nur "ein Bildchen", sondern tatsächlich das reale Leben.
 

 

Auch von meiner Seite Zustimmung, solche Perspektivwechsel sind Gold wert. Kann sehr gut nachvollziehen, dass sich Menschen durch solche Bildchen diskriminiert fühlen, und finde es nebensächlich, wie sie "eigentlich"  gemeint sind oder in welchen Traditionslinien (Kalauer/ "Witz", Klolektüre etc.) sie vielleicht stehen. 

Bearbeitet von Sierra, 13 April 2021 - 16:02.

[Frederic Brake]

Es geht für mich bei dem Bayernvergleich weder um Relativierung, noch um die unterschiedlichen Wahenehmungslevel der Betroffenen, sondern darum, dass per se die Nutzung von Merkmalen zu Zwecken dee Belustigung Mist sind, egal ob ethnisch, kukturell oder körperlich ...

[HMP †]

Ich stimme Ralf hier in allen Punkten zu.

Auch wenn das mittlerweile von einem anderen, ebenso wichtigem und richtigem Grund benutzt wird: Me too!

[CPL386]

Es geht für mich bei dem Bayernvergleich weder um Relativierung, noch um die unterschiedlichen Wahenehmungslevel der Betroffenen, sondern darum, dass per se die Nutzung von Merkmalen zu Zwecken dee Belustigung Mist sind, egal ob ethnisch, kukturell oder körperlich ...

 
Im Grunde dürfte man dies allgemein in Veröffentlichungen nicht tolerieren.
Denn darauf kann schnell Diskriminierung, usw. entwachsen was einfach nicht sein sollte.
Sicherlich können solche "Scherze" anders gemeint sein.

Dann bewegen sie sich aber eher im kleinen Kreis, in dem man auch weiß wie es gemeint ist und dabei niemanden verletzt.

 

Sowohl Österreicher, Schweizer als auch Deutsche werfen sich z.B. gerne ab und an den Kommentar entgegen:

"Für einen Ausländer sprichst Du aber sehr gut Deutsch / unsere Sprache".

Im kleinen Kreis passt das schon, man kennt sich. Es könnte aber eine andere Person (die z.B. für die entsprechende Region unüblich aussieht) verletzen oder nerven. Andere würden das als Kompliment auffassen.

So etwas kann man eigentlich nicht auf die große, breite Masse loslassen, ohne jemanden zu verletzen.

Bearbeitet von CPL386, 13 April 2021 - 16:16.

[Frank]

Tja, liebe Party-People,

 

irgendwie hatte ich jetzt einen größeren Schocker erwartet.

(Klammer auf: Ihr solltet alle mehr "South Park" gucken: eine der letzten Bastionen der Mäßigung und Vernunft, wenn es um politische Korrektheit geht. Oder auch:

"How the FUCK did a generation raised on South Park and Family Guy become so offended by everything?")

Das ganze Ding erinnert mich an die aktuelle "Indianer"-Debatte um Bettina Jarasch, Zitat:

"Die Spitzenkandidatin der Grünen für die Wahl zum Abgeordnetenhaus, Bettina Jarasch, steht in der Kritik Laut Medienberichten wurde Jarasch auf dem Grünen-Parteitag von Landesparteichef Werner Graf gefragt, was sie als Kind gern geworden wäre. Jarasch antwortete demnach mit „Indianerhäuptling.“ Für diese Wortwahl wurde sie kritisiert, denn viele Angehörige indigener Stämme empfinden den Begriff „Indianer“ als problematisch oder sogar als kränkend."
https://www.berliner...AjkDIbVe83qCvik

Und hierzu möchte ich eine Antwort zitieren, von Katharina Klages, in einem FB-Thread von Hasnain Kazim (Spiegel Redakteur):
"Jeder Mist wird zum Skandal, der jede Menge hochnotpeinlicher "Gänge nach Canossa" notwendig macht. Auf eine Kindheitserinnerung befragt, mit einem Wort zu reagieren, dass damals absolut wertschätzend belegt war... Meine Güte! Was hätte sie denn sagen sollen? "Als Kind wollte ich immer Stammesführer eines nativen amerikanischen Volkes werden, das habe ich schon mit 5 immer geantwortet..." - Holla!"

 

Wie schon herausgearbeitet, hat dieser Cartoon, diese schlaffe, humorige(!) Karikatur etwas Piefiges: Er scheint wie aus den 70ern. Und das kann man anprangern: Er ist einfach nicht mehr zeitgemäß. Ein Lückenfüller. Aber es ist eben ein Unterschied, ob etwas obsolet ist, noch naiv(!) verwendet wird - oder eben bewusst rassisisch ist, um Vorurteile zu schüren. Um damit etwas zu erreichen. Eine Stimmung; einen bösen Blickwinkel auf bestimmte (Rand-)Gruppen. Das sehe ich hier nicht.

Etc. pp.

Meine 5 Cent.

 

 

Bearbeitet von Frank, 13 April 2021 - 17:13.

[quanat]

[ .... ]  Das sehe ich hier nicht.

Etc. pp. [ .... ]
 

 

Sehen ist erlernbar, wie man sehen könnte

 

....
 

[Stefan9]

 

Ich finde es absolut faszinierend wie der Mensch so tickt.

Wenn die woke Meute ersteinmal Blut geleckt hat, gibt es kein halten mehr. Die Dynamik der beiden Treads ist beeindruckend.

[J. A. Hagen]

Mich würde interessieren, wie diese Karikatur auf People of Color wirkt. Gibt es dazu Äußerungen? Ich meine: keine Meinung von Weißen, die glauben, wie People of Color ticken, sondern von - in diesem Fall - Menschen mit afrikanischen Wurzeln.

[Frank]

»Nehmen wir jetzt die Minderheiten unseres Kulturlebens dran. Je größer die Bevölkerung, um so mehr Minderheiten. Sieh dich vor, daß du den Hundefreunden nicht zu nahe trittst, oder den Katzenfreunden, den Ärzten, Juristen, Kaufleuten, Geschäftsleitern, den Mormonen, Baptisten, Quäkern, den eingebürgerten Chinesen, Schweden, Italienern, Deutschen, Iren, den Bürgern von Texas oder Brooklyn, von Oregon oder Mexiko. Die Gestalten in diesem Buch, diesem Stück, diesem Fernsehfortsetzungsroman sind frei erfunden; jede Ähnlichkeit mit lebenden Malern, Kartographen, Mechanikern ist reiner Zufall. Je größer der Markt, Montag, um so weniger darf man sich auf umstrittene Fragen einlassen, merk dir das! Auch die mindeste Minderheit muß geschont werden. Schriftsteller, voller boshafter Einfälle, schließt eure Schreibmaschinen ab! Und das taten sie denn auch. Die Zeitschriften brachten allerliebsten süßen Kitsch. Bücher, sagten die dünkelhaften Kritiker, seien Spülwasser; kein Wunder, daß sie keinen Absatz mehr fänden. Nur die Bildergeschichten ließ eine Leserschaft, die auf ihrem Geschmack bestand, gnädig am Leben. Und die dreidimensionalen Schönheitsmagazine, versteht sich. Da hast du's, Montag. Es kam nicht von oben, von der Obrigkeit. Es fing nicht mit Verordnungen und Zensur an, nein! Technik, Massenkultur und Minderheitendruck brachten es gottlob ganz von allein fertig. Dem verdanken wir es, wenn unser Dauerglück heute ungetrübt bleibt, wenn wir Bildergeschichten lesen dürfen, Lebensbeichten oder Fachzeitschriften.«
(Fahrenheit 451, 1953)

Um das einmal sf-technisch zu erden.

 

[Uwe Post]

Danke für das Zitat.

 

Ich meine, dass das entscheidende Kriterium die Frage nach Vorsatz oder Versehen sein sollte. Bei einem Versehen kann man mit dem Finger draufzeigen, es folge eine Entschuldigung und der Missetäter passt nächstes Mal hoffentlich besser auf. Und fertig. Bei Vorsatz darf man gerne den Dampfhammer rausholen und den Rassisten zum Teufel wünschen, wo er hin gehört.

 

Die eigene Aufregung passend zu dosieren, ist - speziell in (a)sozialen Netzwerken - nicht üblich.

 

Und auch nicht zielführend, wie Frank L. bereits aufzeigte: Aufregung erzeugt Aufmerksamkeit, und auf die sind wir ja alle total geil.

Bearbeitet von Uwe Post, 13 April 2021 - 17:10.

[Weltraumschrott]

Sofern hier Ender mit Ralf gemeint ist, bin ich auf einer Linie

Und ich stimme quanat zu : )

 

Ergänzend dazu meine Wahrnehmung bzw. Gedanken zu der Karikatur. Derartige Zeichnungen habe ich (Jahrgang 1982) als Kind in Comics gesehen und habe mir auch lange Zeit nichts dabei gedacht. Als ich die Zeichnung gesehen habe, habe ich mir zuerst auch nicht viel dabei gedacht. Aber in der Tat sind nun mal Menschen mit schwarzer Hautfarbe in Deutschland allen möglichen rassistischen Sprüchen, Witzen, Nachteilen ausgesetzt. Das habe ich selbst merhfach gesehen bzw. gehört, etwa wenn Bekannte meinen, sie könnten ja mal ein Witz in diese Richtung gegenüber jemanden mit schwarzer Hautfarbe machen (während dieser auch anwesend ist) - in dem Sinne, sind ja nur ein oder zwei Sprüche, ist ja nur Humor. Bedenkt man allerdings, wie viel sich die betroffenen Personen von verschiedenen Seiten anhören müssen, ist das dann eben keine Kleinigkeit mehr. Insbesondere habe ich diverse Abgrenzungen, Ausgrenzungen, Sprüche in einem Studentenwohnheim, in dem ich wohnte, kennen gelernt, in dem auch Studenten aus Afrika untergebracht waren. Diese Erfahrung hat mir noch mal gezeigt, wie sich das häuft.

Ich möchte darauf hinaus, dass man sich als Weißer möglicherweise nicht direkt etwas dabei denkt, da man eben selbst nicht Opfer von diesen ganzen Sprüchen geworden ist und daher das Problem nicht direkt auffällt. In diesem Sinne halte ich es ebenfalls für wichtig, auf die Reproduktion alter Vorstellungen vom unterentwickelten, andersartigen Afrikaner/Schwarzen mit barbarischen Sitten zu verzichten.

 

Btw, mir fällt dazu ein interessanter Sachverhalt ein, der verdeutlicht, was für eine Relevanz es hat, welche Vorstellungen Menschen von bestimmten Ethnien haben.

Vor wenigen Jahren hat der deutsche Bundestag im Zuge der Aufarbeitung des von deutschen Soldaten des Kaiserreichs verübten Völkermords an die Nama und Herero (Ethnien in dem Gebiet, das heute hauptsächlich Namibia ist) eine juristische Expertise eingeholt, inwiefern die Menschen dieser Ethnien zu der Zeit des Völkermords (1904 bis ca. 1908) unter dem Schutz eines Völkerrechts oder sonstigen Rechtsquellen standen. Dies ist vor dem Hintergrund wichtig, um herauszufinden, ob es eine juristische Verpflichtung auf Grundlage von Rechtsnormen gibt, aus der eine juristische Entschädigungsverpflichtung hervorgingen. An dieser Stelle ist wichtig anzumerken, dass es hier nicht um die moralische Verpflichtung geht - diese Frage wurde separat behandelt.

In der Expertise stand unter anderem, dass indigene Völker nach damals (1904-1908) herrschender Meinung 'unzivilisiert' waren und "damit von den genannten Grundsätzen [des Völkergewohnheitsrechts] ausgeschlossen" (Quelle: S. 13-14) waren. An späterer Stelle heißt es: " Die Fähigkeit oder den Willen, Krieg nach festgelegten Regeln zu führen, sprachen sie [=Völkerrechtsgemeinschaft] indigenen Völkern jedoch ab." (Quelle: S. 14).

Die Mitglieder der Herero und Nama waren also scheinbar von dem Völkergewohnheitsrecht nicht geschützt, aufgrund der Vorstellungen der Herrscher moderner Staaten. Zumindest hinsichtlich der Vorstellungen der Fähigkeiten, dass Krieg nach bestimmten Regeln abläuft herrschte eine krasse Fehlvorstellung: zum einen wurde indigenen Völkern pauschal die Fähigkeit Krieg nach festgelegten Regeln führen zu können, abgesprochen, zum anderen wurde dies scheinbar für alle modernen Staaten vorausgesetzt. Die beiden folgenden Weltkriege zeigten auf schreckliche Weise, dass vielfach die Beschränkungen bei den Kriegsführungen von Seiten moderner Staaten gebrochen wurden.

Hier zur Quelle: https://www.bundesta...16-pdf-data.pdf

[T.H.]

Mich würde interessieren, wie diese Karikatur auf People of Color wirkt. Gibt es dazu Äußerungen? Ich meine: keine Meinung von Weißen, die glauben, wie People of Color ticken, sondern von - in diesem Fall - Menschen mit afrikanischen Wurzeln.

 

...verheerend. siehe die Einträge des deutsch-amerikanischen Autors James Sullivan auf dessen Twitter-Account.

Die Diskussion hier in dem Forum kommt auch nicht gut weg.

[Ender]

Es wäre sehr schön, falls Vorwürfe des Rassissmuses, des Sexismusses oder der Homophobie nur von Leuten erhoben werden würden, die sich aufgrund von Hautfarbe, Geschlecht, sexueller Vorliebe oder sexueller Identität getroffen fühlen können.

Du meinst: Wenn man weiß ist, darf man Rassismus gegen Schwarze nicht benennen? Homophobie darf nur kritisieren, wer schwul ist? Gegen Antisemitismus aufstehen darf man nur als Jude?

Ähm ...
Nein.

[Frank Lauenroth]

Stimme Ralf zu.  

[ChristophGrimm]

Ich schlage vor, den Thread in „Wir stimmen Ralf zu“ umzubenennen.
Ernsthaft: Ich wüsste nichts, was ich seinen Worten hinzufügen könnte.

Leicht OT - aber irgendwie auch nicht: Dieses Video war ein kleiner Augenöffner für mich, die Perspektive zu wechseln - und #aufklärungstattaufregung ist doch wirklich ein schöner Hashtag

https://youtu.be/NLQdFeZMSbQ

[Frank]

Ich meine, dass das entscheidende Kriterium die Frage nach Vorsatz oder Versehen sein sollte. Bei einem Versehen kann man mit dem Finger draufzeigen, es folge eine Entschuldigung und der Missetäter passt nächstes Mal hoffentlich besser auf. Und fertig. Bei Vorsatz darf man gerne den Dampfhammer rausholen und den Rassisten zum Teufel wünschen, wo er hin gehört.

 

Die Frage hierbei ist eben: "Wurde diese Karikatur bewusst(!) platziert, um jemanden bewusst(!) zu diskreditieren?" Ich denke nicht. Natürlich kann man jetzt einwerfen: "Das war voll unsensibel!" Aber dieses ganze "unsensibel" führt uns - meiner Meinung nach - direkt in die Hölle. So. Muss reichen für heute. Schaut mehr South Park!

Bearbeitet von Frank, 13 April 2021 - 18:27.

[lapismont]

Die Frage hierbei ist eben: "Wurde diese Karikatur bewusst(!) platziert, um jemanden bewusst(!) zu diskreditieren?" Ich denke nicht. Natürlich kann man jetzt einwerfen: "Das war voll unsensibel!" Aber dieses ganze "unsensibel" führt uns - meiner Meinung nach - direkt in die Hölle. So. Muss reichen für heute. Schaut mehr South Park!

Nein Frank, es führt heraus aus der Hölle,

Und auch ein Smiley macht Deinen Versuch, das hier irgendwie zu relativieren, nicht freundlicher. Es geht genau darum, uns für derartiges unbewusstes Diskriminieren zu sensibilisieren. Damit es aufhört.

 

Du musst das nicht wichtig finden.

Du kannst Dich darüber amüsieren, dass andere sich darum enen Kopf machen und es bedauern, dass solch ein Bild 2021 in einer wichtigen Phantastik-Zeitung erscheint.

Du liebst es ja, gegen etwas zu sein.

Aber ich find das hier von Dir ziemlich blöd.

[Peter-in-Space]

Ich schlage vor, den Thread in „Wir stimmen Ralf zu“ umzubenennen.
Ernsthaft: Ich wüsste nichts, was ich seinen Worten hinzufügen könnte.

Leicht OT - aber irgendwie auch nicht: Dieses Video war ein kleiner Augenöffner für mich, die Perspektive zu wechseln - und #aufklärungstattaufregung ist doch wirklich ein schöner Hashtag

https://youtu.be/NLQdFeZMSbQ

"Jeder ist doch ein Individuum!"

"Ich nicht."

 

 

Nochmal: ich kann nichts dafür, dass ich ein alter weißer Mann bin. Außer Suizid fällt mir keine Lösung ein, aber das ist alles so verdammt endgültig - den Rest meines Lebens tot sein? Nee, du...

 

Ich denke, es ist eher eine Karikatur, die sich über Veganer mokiert. Bei veganen Kochbüchern denke ich an die Werke des Avocadolf Hildmann. Vielleicht schaut der
Koch deswegen so betreten ... Nazis schmecken scheiße

 

... leider kann man aus der Zeichnung auch Anderes lesen, sie ist nicht trennscharf gezeichnet.

[Frank]

Es geht genau darum, uns für derartiges unbewusstes Diskriminieren zu sensibilisieren. Damit es aufhört.

 

Nein, nein - GENAU das führt dazu, den "Neger" aus den alten Kinderbüchern aus den 70ern zu tilgen anstatt es im Kontext der Zeit zu lesen. Alles umzuschreiben, es "konform" zu machen; überall eine Trigger-Warnung draufzukleben, wenn es irgendwelche möglichen(!) Gefühle(!) von irgendwem (wer soll das sein?) zu verletzen?

Hat sich hier - in dieser Diskussion - eigentlich ein betroffener Menschenfresser schon zu Wort gemeldet, dass ihn diese Karikatur verletzt?

Bearbeitet von Frank, 13 April 2021 - 19:04.

[lapismont]

Nein, nein - GENAU das führt dazu, den "Neger" aus den alten Kinderbüchern aus den 70ern zu tilgen anstatt es im Kontext der Zeit zu lesen. Alles umzuschreiben, es "konform" zu machen; überall eine Trigger-Warnung draufzukleben, wenn es irgenwelche möglichen(!) Gefühle(!) von irgendwem (wer soll das sein?) zu verletzen?

Hat sich hier - in dieser Diskussion - eigentlich ein betroffener Menschenfresser schon zu Wort gemeldet, dass ihn diese Karikatur verletzt?

Frank, Du versuchst Dir selbst zu begründen, warum Du weiter diskriminieren darfst. Mach es doch einfach. Du musst nicht auf Gefühle anderer hören und wenn Dir noch soviele Menschen sagen, das N-Wort ist schlimm für sie, kannst Du das weiterhin getrost ignorieren.

Das ist Deine freie Entscheidung.

[ChristophGrimm]

"Jeder ist doch ein Individuum!"
"Ich nicht."
 
 
Nochmal: ich kann nichts dafür, dass ich ein alter weißer Mann bin. Außer Suizid fällt mir keine Lösung ein, aber das ist alles so verdammt endgültig - den Rest meines Lebens tot sein? Nee, du...
 
Ich denke, es ist eher eine Karikatur, die sich über Veganer mokiert. Bei veganen Kochbüchern denke ich an die Werke des Avocadolf Hildmann. Vielleicht schaut der
Koch deswegen so betreten ... Nazis schmecken scheiße
 
... leider kann man aus der Zeichnung auch Anderes lesen, sie ist nicht trennscharf gezeichnet.

Wird man es immer jedem Recht machen können?
Nein. Das hast du mit dem überspitzten Veganer-Kommentar trefflich unterstrichen.

Schadet es, Kritik an Witzen - die einen nicht betreffen - von Menschen, die sie betreffen, ernst zu nehmen?
Ebenfalls nein.

[Frank]

Frank, Du versuchst Dir selbst zu begründen, warum Du weiter diskriminieren darfst.

Du hast Recht: Ich muss wirklich an mir arbeiten ... ^^

[Frank]

"Sie glaubte, daß er auf eine Insel geschwemmt worden war, wo viele Neger wohnten, und daß ihr Vater König über alle Neger geworden war und alle Tage mit einer goldenen Krone auf dem Kopf umherging.„Mein Vater ist ein Negerkönig. Es gibt wahrhaftig nicht viele Kinder, die so einen feinen Vater haben!“ pflegte Pippi sehr stolz zu sagen. „Und wenn mein Vater sich nur ein Schiff bauen kann, dann kommt er und holt mich, und dann werde ich eine Negerprinzessin. Hei hopp, was wird das für ein Leben!“ (Lindgren, Astrid: Pippi Langstrumpf, 1945)
 

Bearbeitet von Frank, 13 April 2021 - 19:26.

[simifilm]

"Sie glaubte, daß er auf eine Insel geschwemmt worden war, wo viele Neger wohnten, und daß ihr Vater König über alle Neger geworden war und alle Tage mit einer goldenen Krone auf dem Kopf umherging.„Mein Vater ist ein Negerkönig. Es gibt wahrhaftig nicht viele Kinder, die so einen feinen Vater haben!“ pflegte Pippi sehr stolz zu sagen. „Und wenn mein Vater sich nur ein Schiff bauen kann, dann kommt er und holt mich, und dann werde ich eine Negerprinzessin. Hei hopp, was wird das für ein Leben!“ (Lindgren, Astrid: Pippi Langstrumpf, 1945)
 

 

Was willst du uns mitteilen? - Dass sich die Konnotation von Wörtern ändern kann? Ja, das ist so. Und weiter?

Bearbeitet von simifilm, 13 April 2021 - 19:34.

[Frank]

Wie schon herausgearbeitet, hat dieser Cartoon, diese schlaffe, humorige(!) Karikatur etwas Piefiges: Er scheint wie aus den 70ern. Und das kann man anprangern: Er ist einfach nicht mehr zeitgemäß. Ein Lückenfüller. Aber es ist eben ein Unterschied, ob etwas obsolet ist, noch naiv(!) verwendet wird - oder eben bewusst rassisisch ist, um Vorurteile zu schüren. Um damit etwas zu erreichen. Eine Stimmung; einen bösen Blickwinkel auf bestimmte (Rand-)Gruppen. Das sehe ich hier nicht.

Muss ich mich wirklich wiederholen?