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DSFP 2021: Die Nominierungen


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159 Antworten in diesem Thema

#31 simifilm

simifilm

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Geschrieben 15 Juli 2021 - 09:03

Aber nochmal gefragt: Was kennzeichnet für dich einen kompetenten Experten?

 

Unter anderem die Fähigkeit, vom eigenen unmittelbaren Eindruck abstrahieren zu können und sich zu überlegen, ob das jeweilige Werk seinen eigenen Ansprüchen gerecht wird. Ein "Experte" sollte in der Lage sein, auch bei Stoffen oder Genres, die ihm persönlich nicht liegen, zu beurteilen, ob das Werk gut gemacht ist.

 

Ein gewisses Wissen im Feld ist ebenfalls wichtig. Wenn man keine Vergleichswerte hat, kann man nicht beurteilen, ob etwas originell oder abgelutscht ist.


Bearbeitet von simifilm, 15 Juli 2021 - 12:10.

Signatures sagen nie die Wahrheit.

Filmkritiken und anderes gibt es auf simifilm.ch.

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Alles Wissenswerte zur Utopie im nichtfiktionalen Film gibt es in diesem Buch, alles zum SF-Film in diesem Buch und alles zur literarischen Phantastik in diesem.
 

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#32 Uwe Post

Uwe Post

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Geschrieben 15 Juli 2021 - 09:07

 

 

aber im Grossen und Ganzen ist der Konsens oft erstaunlich breit.

Das geht aber doch nur, wenn die Kriterien klar sind. Mag sein, dass das bei Filmen etwas anders ist als bei SF-Romanen oder -Kurzgeschichten. Ich glaube, dass speziell die Themenwahl (bzw. das Subgenre) sehr stark einfließt. Einige Jahre lang wurden beim DSFP eher weniger Weltraumromane nominiert. Seit einiger Zeit scheint sich das geändert zu haben. Da liegt die Vermutung nahe, dass es einen Zusammenhang mit personellen Veränderungen in der Jury geben könnte. Natürlich ist es sehr schwer, inhaltliche Kriterien festzulegen. Ein Weltraumroman ist nicht allein durch die Wahl von Handlungsort und -zeit besser oder schlechter als ein Alternativwelt- oder Nahzukunftsroman. Was man aber sehr wohl bewerten kann, ist die Anzahl kreativer Ideen, die sprachliche Qualität (Wortschatz), die Tiefe von Figuren, Komplexität der Handlung usw. Wohlgemerkt unterstelle ich nicht, dass die Jury das nicht tut - aber ihr wisst ja selbst nicht so genau, wie eine Nominierungsentscheidung zustande kommt, halt ... irgendwie.

Und der Modus der Nominierungen bei den Romanen verhindert, dass überhaupt irgendwie "gemittelt" wird. Der Einfluss des persönlichen Geschacks jedes einzelnen Jurymitglieds ist jetzt sehr hoch. Im Grunde müsstet ihr einfach alle jeden gelesenen Roman nach oben genannten Kriterien bewerten (in einer geteilten Tabelle bei Google Drive oder so), und jeder bis auf die ohnehin chancenlosen sollte von mindestens zwei Personen beurteilt werden. Dann den Durchschnitt bilden und die besten 10 sind nominiert. Nochmal diskutieren, ob man den 11. hinzunimmt oder den 10. lieber rauslässt, fertig. Danach wie gehabt, um den Sieger zu ermitteln. Das wäre ein robusterer Modus.

 

Wisst ihr, diese Art Diskussionen gibt es fast immer nach Bekanntgabe der Nominierungen und sie sind nicht schön.

 

Das Problem ist halt: Ihr könnt nur antworten "ja, einem aus der Jury gefiel's halt" und nicht "dieses Werk wurde von drei Jury-Mitgliedern gelesen und erhielt im Schnitt 9/10 Punkten, wobei besonders die Sprache gelobt wurde und 9,5/10 erreichte". Dagegen kann dann schlecht einer was sagen (da ihr ja Experten seid, würde dieses Urteil sicher gut nachvollziehbar sein).


Bearbeitet von Uwe Post, 15 Juli 2021 - 09:28.

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#33 lapismont

lapismont

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Geschrieben 15 Juli 2021 - 09:25

Aber nochmal gefragt: Was kennzeichnet für dich einen kompetenten Experten?

Wie Simon schon schrieb, sollte ein Feldwissen vorhanden sein, dass die gesamte Bandbreite der SF im deutschsprachigen Raum umfasst. Zudem ein literarisches Interesse, damit Experimente wenigstens berücksichtigt werden.


Überlicht und Beamen wird von Elfen verhindert.

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#34 Amtranik

Amtranik

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Geschrieben 15 Juli 2021 - 09:38

Ich bin doch einigermaßen erstaunt das immer wieder die Frage nach der Transparenz aufkommt und dann auch noch von Leuten ( Ralf Steinberg, Uwe Post ) die selber mal Mitglied waren, das ganze also aus der Innensicht kennen. Ich erinnere mich sogar im letzten oder vorletzten Jahre auf den alle Jahr kommenden Vorwurf meine komplette

Nominierung nebst Begründungen so wie ich die zum Vorsitzenden abgeschickt hatte hier veröffentlicht zu haben. Die meisten Mitglieder sind euch doch sowieso bekannt weil sie sich hier nicht verstecken. Prof Ralf aus München, der Haitel, ich selbst, dann Roland und Sabine die sich hier rege beteiligen und dabei mehr als einmal signalisiert haben im Komitee zu sein. Ender hat das immer transparent gemacht solange er noch dabei war. Es fällt mir jetzt eher schwer die 1 oder 2 Leute rauszupicken die hier so gut wie nicht posten und daher den meisten nicht bekannt sein dürften. Oder geht es da darum die Namen mit Adresse auf der Homepage zu veröffentlich damit man weis wohin man die Stinkbomben zu schicken hat.. :D?

 

Was die anderen Ansprüche angeht da würde ich dann viel Erfolg beim suchen wünschen. Es scheint ja schon schwer genug zu sein überhaupt jemanden der einfach nur gerne  und viel SF liest zum mitmachen zu animieren.

 

Und @ Uwe. Ich fürchte ein Stück weit ist es dann schon auch mittlerweile eine Frage der Masse der Veröffentlichungen und der Anzahl der Komiteemitglieder. Obwohl ich eher immer zu den fleißigeren Lesern gehört habe, hab ich zb in diesem Jahr weder geschafft den Eschbach zu lesen noch deinen Roman. Da musste ich mich dann drauf verlassen was im zweifel ein einzelner anderer Leser dazu zu sagen hatte und es wäre erst wieder relevant geworden wäre er nominiert worden. Ich befürchte es kann mittlerweile kein Anspruch mehr darauf bestehen das wirklich jeder relevante Roman von mindestens 1 Komiteemitglied gelesen wurde. Jedes mal wenn hier diskutiert wird werben wir mehr oder weniger darum das wir noch Mitstreiter bräuchten. Aber es kommt immer nur die Frage nach der Qualität. Ich fürchte wenn man weitergehende Kompetenzen verlangte, hätten wir gar kein Komitee mehr. ( Was vielleicht so kommts mir manchmal vor, dem ein oder anderen wohl gar nicht so ungelegen käme  - warum auch immer ). Und dann beißt sich das ganze wieder in den Schwanz denn einerseits heißt es immer man solle nicht nach Namen und Veraufszahlen gehen und es wird für gut befunden in aller Regel das bei uns auch solche wirklich guten Puplikationen wie "Die Sprache der Blumen" oder "Kohärenz" aus diesem Jahr zb Beachtung finden, andererseits moniert wenn ein prominentere Autoren dann nicht auf die Liste kommen. Es ist immer eine Gradwanderung. Man muss sich ein Stück weit an den

"üblichen Verächtigen" orientieren, ohne diesen komplett das Feld zu überlassen damit auch noch Kapazität für unbekanntere Werke ist. Und ja, bei den unbekannteren ist der Frustlevel oftmals erheblich höher, weil man dort in aller Regel x mal Schrott lesen muss bevor man eine Perle herauspickt, was sicherlich nicht der Fall ist wenn man sich ausschliesslich anhand einer Prominenten Liste orientieren würde.

 

Wen es interessiert und das habe ich ja schon im letzten Jahr ( oder im Jahr davor? ) gemacht dem nenne ich gerne meine Nominierungen. Ich habe keine Angst vor Kritik oder der Lücke. Manches habe ich einfach nicht geschafft zu lesen, das gilt vor allem andern auch für die mehr als umfangreichen Kurzgeschichten die herausgekommen waren.

 

Und lieber Uwe. Ich halte mich für einen äußerst subjektiven Leser und Entscheider. Möglich das andere das in deinem Sinne besser könnten. Kann sein. Aber die müssten auch erstmal bereit sein so viel zu lesen und auch sich die Arbeit zu machen ( was mir in letzter zeit auch zunehmend schwerer gefallen ist ) darüber im internen Forum zu diskutieren bzw zu Rezensieren.

 

Ich  habe nominiert

 

Kurzgeschichte:

 

Stephan Becher - Stromsperre

Christoph Grimm - Eride

Michael Marrak - Die Sapiens-Integrale

Sebastian Schäfer - Zu etwas ganz besonderem

Roman Schleifer - Der letzte Tag

 

Roman:

 

Christoph Dittert - Fallender Stern

Sven Haupt - Die Sprache der Blumen

Ralph Edenhofer - Kohärenz

Philip P. Peterson - Vakuum

 

Zur erläuterung. Bei den Romanen waren lediglich 4 Kandidaten erlaubt, sonst hätte ich wohl auch noch den ein oder anderen Kandidaten gehabt.

 

Ach ja, gestern sind wir ziemlich abgesoffen.

 


Bearbeitet von Amtranik, 15 Juli 2021 - 09:50.


#35 simifilm

simifilm

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Geschrieben 15 Juli 2021 - 09:57

Das geht aber doch nur, wenn die Kriterien klar sind. Mag sein, dass das bei Filmen etwas anders ist als bei SF-Romanen oder -Kurzgeschichten. Ich glaube, dass speziell die Themenwahl (bzw. das Subgenre) sehr stark einfließt. Einige Jahre lang wurden beim DSFP eher weniger Weltraumromane nominiert. Seit einiger Zeit scheint sich das geändert zu haben. Da liegt die Vermutung nahe, dass es einen Zusammenhang mit personellen Veränderungen in der Jury geben könnte. Natürlich ist es sehr schwer, inhaltliche Kriterien festzulegen. Ein Weltraumroman ist nicht allein durch die Wahl von Handlungsort und -zeit besser oder schlechter als ein Alternativwelt- oder Nahzukunftsroman. Was man aber sehr wohl bewerten kann, ist die Anzahl kreativer Ideen, die sprachliche Qualität (Wortschatz), die Tiefe von Figuren, Komplexität der Handlung usw. Wohlgemerkt unterstelle ich nicht, dass die Jury das nicht tut - aber ihr wisst ja selbst nicht so genau, wie eine Nominierungsentscheidung zustande kommt, halt ... irgendwie.


Dass Film hier anders funktionieren soll als (SF-)Literatur sehe ich nicht. Konkret: Ich war letztes Jahr in der Jury des Zürcher Filmpreises, Kategorie Spielfilm. Das Einzige, was die Filme gemeinsam hatten, war, dass es Spielfilme waren, die 2020 ins Kino kamen und bei denen irgendwie ein Zürcher Bezug (meist über Produktion, Regie oder Fördergelder) gegeben war. Ansonsten keine Gemeinsamkeit; vom klar fürs Massenpublikum ausgerichteten Tränendrüsen-Drama bis zum ziemlich experimentellen Dingsda war alles dabei. So unterschiedlich die Werke waren, ich nehme für mich (und auch die anderen Jury-Mitglieder) in Anspruch, dass wir versucht haben, allen Filmen gerecht zu werden. Das bedeutet z.B., dass ich anerkenne, dass mich besagtes Tränendrüsen-Drama zwar eigentlich nicht interessiert, dass es innerhalb seines Genres aber gut gemacht war. Und diese Abstraktionsleistung erwarte ich von einem Jury-Mitglied, das seine Arbeit richtig macht.

 

Im Falle des DSFP ist wohl die schiere Menge ein Problem. Da reicht es nicht, zwei Tage in ein Kino zu sitzen. Da muss man sich allenfalls eben einen Modus überlegen, mit dem man eine erste Vorauswahl trifft (in einem anderen Gremium, in dem ich längere Zeit mit dabei war, mussten jeweils zwei Leute einen Film im Voraus anschauen. Wenn sie beide der Ansicht waren, dass er nicht von Interesse sei, flog er raus. Alles, was zumindest eine der beiden Stimmen erhielt, musste von der ganzen Gruppe angeschaut werden).


Bearbeitet von simifilm, 15 Juli 2021 - 10:06.

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#36 Uwe Post

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Geschrieben 15 Juli 2021 - 10:29

 

 

Oder geht es da darum die Namen mit Adresse auf der Homepage zu veröffentlich

Nur die Namen. Es ist ein Unterschied, ob man Wissen irgendwie "unterstellt" oder "erhofft" oder proaktiv öffentlich bekanntgibt. Ersteres fällt immer noch unter Geheimniskrämerei oder Halbwissen. Nur letzteres weist auf eine von selbst gewollte Transparenz hin. Übrigens habe ich das alles immer wieder angeregt, solange ich Mitglied war. Meine Vorschläge waren aber offenbar alls nicht überzeugend genug (bis auf die mit den Urkunden für Platz 2ff, wobei ich letztes Jahr auch wieder keine bekommen habe, aber lassen wir das). Verlassen habe ich die Jury aber bekanntlich nicht primär deswegen, sondern wegen ständiger Interessenskonflikte wegen meiner eigenen Werke und aus Mangel an Zeit zum Lesen.

 

 

 

Ich befürchte es kann mittlerweile kein Anspruch mehr darauf bestehen das wirklich jeder relevante Roman von mindestens 1 Komiteemitglied gelesen wurde.

Dann muss man entweder das Komitee vergrößern oder die Relevanzkriterien verschärfen. Da ersteres wohl nicht realistisch ist: Letzteres. Zum Beispiel verzichten auf Selfpublishing, Reihen, Werke mit sehr wenigen SF-Elementen, Jugendbücher, was weiß ich. Im Grunde existieren solche Beschränkungen ja schon. Der Rest müsste doch zu stemmen sein. Wie viele Bücher bleiben denn da übrig, die überhaupt eine Chance haben? 30? 40?

 

Meiner persönlichen Ansicht nach genügt es bei sehr vielen Werken, sie anzulesen, um zu wissen, dass sie eh nicht in Frage kommen. Aber der Preis sollte schon den Anspruch haben, potenzielle Nominierungskandidaten zu lesen, und HIER spielt dann vielleicht doch mal der Autor eine Rolle. Denn wenn Max Mustermann seinen ersten Roman im Selfpublishing rausbringt, ist es vermutlich nicht GANZ so wichtig, dass mehrere Mitglieder den komplett lesen, wie den neuen Brandhorst, Marrak oder Kruschel (Namen willkürlich gewählt!).

 

Eine Vorauswahlliste, wie von simifilm gerade genannt, hatten wir meiner Erinnerung nach zeitweise während meiner Zeit im Komitee. Das war eine für alle Mitglieder verfügbare Liste, auf der man sehen konnte, wie viele Leute schon was gelesen hatten; außerdem konnte man Bücher eintragen, die einem aufgefallen waren, und die möglichst (noch) jemand lesen sollte. Das ist eine Frage der Organisation.

 

@Amtranik: Ich finde es gut, dass Du Deine eigenen Vorschläge nennst, aber nicht notwendig, da es nicht viel aussagt, wenn man die Begründungen nicht kennt. Letztlich müsste eine "richtige" Transparenz sowieso nicht hier im Forum stattfinden, sondern auf der DSFP-Homepage. Man kann von Außenstehenden nicht erwarten oder verlangen, dass sie a) dieses Forum kennen und b) die entsprechenden Postings finden. 

 

PS: Die Homepage könnte auch mal ein Facelifting vertragen und irgendwo oben steht noch was von 2016 oder 2017.


Bearbeitet von Uwe Post, 15 Juli 2021 - 10:44.

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#37 simifilm

simifilm

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Geschrieben 15 Juli 2021 - 10:42

Dann muss man entweder das Komitee vergrößern oder die Relevanzkriterien verschärfen. Da ersteres wohl nicht realistisch ist: Letzteres. Zum Beispiel verzichten auf Selfpublishing, Reihen, Werke mit sehr wenigen SF-Elementen, Jugendbücher, was weiß ich. Im Grunde existieren solche Beschränkungen ja schon. Der Rest müsste doch zu stemmen sein. Wie viele Bücher bleiben denn da übrig, die überhaupt eine Chance haben? 30? 40?


Es läuft immer wieder auf den Anspruch heraus. Was will der Preis resp. die Jury denn? Welche Art von Romanen will man auszeichnen, was soll der Preis aussagen?

 

Wenn der erklärte Anspruch, die gesamte deutsche SF eines Jahrgangs zu beurteilen, man diesem Anspruch aber mangels Mitglieder und Zeit nicht gerecht wird, dann muss man offensichtlich etwas ändern.

 

Und wenn der Anspruch ist, das Buch auszuzeichnen, das zufällig den Mitgliedern einer Gruppe gefallen hat, die man im Einzelnen nicht kennt, dann muss man die Jury anders organisieren, als wenn man zum Beispiel den Anspruch hat, das innovativste Werk eines Jahrgangs zu würdigen.


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#38 Amtranik

Amtranik

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Geschrieben 15 Juli 2021 - 10:53

Nur die Namen. Es ist ein Unterschied, ob man Wissen irgendwie "unterstellt" oder "erhofft" oder proaktiv öffentlich bekanntgibt. Ersteres fällt immer noch unter Geheimniskrämerei oder Halbwissen. Nur letzteres weist auf eine von selbst gewollte Transparenz hin. Übrigens habe ich das alles immer wieder angeregt, solange ich Mitglied war. Meine Vorschläge waren aber offenbar alls nicht überzeugend genug (bis auf die mit den Urkunden für Platz 2ff, wobei ich letztes Jahr auch wieder keine bekommen habe, aber lassen wir das). Verlassen habe ich die Jury aber bekanntlich nicht primär deswegen, sondern wegen ständiger Interessenskonflikte wegen meiner eigenen Werke und aus Mangel an Zeit zum Lesen.

 

 Du bist so engagiert das es eine schande ist, das Du nicht mehr mitmachst. Und den Konflikt kann man simpel umgehen indem deine eigenen Werke für dich natürlich Taboo sind.

Ganz einfach.

 

Dann muss man entweder das Komitee vergrößern oder die Relevanzkriterien verschärfen. Da ersteres wohl nicht realistisch ist: Letzteres. Zum Beispiel verzichten auf Selfpublishing, Reihen, Werke mit sehr wenigen SF-Elementen, Jugendbücher, was weiß ich. Im Grunde existieren solche Beschränkungen ja schon. Der Rest müsste doch zu stemmen sein. Wie viele Bücher bleiben denn da übrig, die überhaupt eine Chance haben? 30? 40?

 

Hier bin ich ganz bei Dir. Da müsste man sich etwas überlegen, wobei mir natürlich der Fall des größeren Komitees symphatischer ist. Ich selbst habe für mich schon lange solche Kriterien. Beispielsweise habe ich striktere Ansichten was SF angeht speziell bei unserem Preis der das SF ja im Namen hat. Aber das hat auch immer 2 Seiten. Striktere Regeln macht das ganze auch unflexibler.

 

Meiner persönlichen Ansicht nach genügt es bei sehr vielen Werken, sie anzulesen, um zu wissen, dass sie eh nicht in Frage kommen. Aber der Preis sollte schon den Anspruch haben, potenzielle Nominierungskandidaten zu lesen, und HIER spielt dann vielleicht doch mal der Autor eine Rolle. Denn wenn Max Mustermann seinen ersten Roman im Selfpublishing rausbringt, ist es vermutlich nicht GANZ so wichtig, dass mehrere Mitglieder den komplett lesen, wie den neuen Brandhorst, Marrak oder Kruschel (Namen willkürlich gewählt!).

 

Na ja. Wie stellst Du dir das konkret vor? Die allermeisten Romane kaufen wir uns immer noch selbst und es kann niemand von mir verlangen mir 50 Romane zu kaufen und die hälfte nur anzulesen um ne Stückzahl zu erreichen. Was Du ansonsten beschreibst ist meiner Meinung nach ja schon so usus. Es ist eher umgekehrt, das wir als Komitee die Entwicklung auch mal etwas mehr unbekannte zu lesen forciert haben, weil wir Jahre hatten da wurde vor der Nominierung der Top Favorit ( ein Eschbach, Brandhorst, oder wer auch immer das war ) von fast allen Mitgliedern gelesen und andere blieben stattdessen aussen vor. Da die Favoriten ja sowieso auf der Shortlist landen und dann gelesen werden braucht es vorher nicht 90% der Komitees, aber das ist wie gesagt eine Gradwanderung. Durchaus möglich das man in ein oder anderem Jahr zu stark in die andere Richtung tendiert ist. Ich sehe das persönlich nicht so, denn meine eigene Leseliste halte ich in diesem Bezug für durchaus ausgewogen. Allerdings kann ein einzelner nicht alle prominenteren Autoren eines Jahrganges lesen und zusätzlich noch unbekannte Selbpbublisher in nennenswerter Zahl.

 

Eine Vorauswahlliste, wie von simifilm gerade genannt, hatten wir meiner Erinnerung nach zeitweise während meiner Zeit im Komitee. Das war eine für alle Mitglieder verfügbare Liste, auf der man sehen konnte, wie viele Leute schon was gelesen hatten; außerdem konnte man Bücher eintragen, die einem aufgefallen waren, und die möglichst (noch) jemand lesen sollte. Das ist eine Frage der Organisation.

 

Das ist immer noch unser wichtigstes Hilfsmittel. Ich würde es jetzt nicht Vorauswahlliste nennen weil ja formal nichts ausgewählt wird. Es ist eher eine Orientierungshilfe um eben zu verhindern das wie früher 90% der Mitglieder einen Roman lesen der eh so gut wie nominiert ist. Ohne dieses Hilfsmittel wäre es unmöglich das vernünftig zu koordinieren. Und Du brauchst auch Leute mit Disziplin die bereit sind bei ihnen selber eher unpopuläre Romane zu lesen, alleine aufgrund der Tatsache das noch keine Meinung vorhanden oder eine Zweit Meinung erforderlich ist. Daher geben wir auch Vorabeinschätzungen in Form von farblichen Kennzeichen zu den einzelnen Werken ab. So kann ein jeder sehen ob ein Roman noch zwingend eine weitere Einschätzung benötigt oder ob die Wahrscheinlichkeit ( wenn zb schon 3 Leser ihn für nicht nominierungswürdig befunden haben ) durch ein Lesen hier noch entscheidendes an Erkenntnisgewinn beizutragen eher gering ist.

 

@Amtranik: Ich finde es gut, dass Du Deine eigenen Vorschläge nennst, aber nicht notwendig, da es nicht viel aussagt, wenn man die Begründungen nicht kennt. Letztlich müsste eine "richtige" Transparenz sowieso nicht hier im Forum stattfinden, sondern auf der DSFP-Homepage. Man kann von Außenstehenden nicht erwarten oder verlangen, dass sie a) dieses Forum kennen und b) die entsprechenden Postings finden. 

 

 

Wie gesagt. Ich habe bereits einmal meine kompletten Bewertungen offengelegt mit Begründung. Ich hätte auch gar kein Problem damit das in jedem Jahr von allen so zu machen. Allerdings wohl erst nachdem abgestimmt wurde und nicht wie jetzt vorab nach der Nominierung. Ich persönlich habe zumindest zu den Kurzgeschichten auch noch keine geschrieben weil mir die Zeit etwas fehlte. Die Romane werden bei mir in aller Regel sowieso im internen Forum rezensiert.


Bearbeitet von Amtranik, 15 Juli 2021 - 10:56.


#39 Mammut

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Geschrieben 15 Juli 2021 - 10:55

Vielleicht wäre eine Art Longlist eine gute Idee, um den umfangreichen Angebot her zu werden. Also eine Vorabauswahl bis Anfang des jeweiligen Jahres, in der einerseits jeder aus der Jury sowie externer Tipps (was man dann im Details definieren könnte), die dann von der Jury gesichtet und oder gelesen wird und dann zur Shortlist, der eigentlichen Nominierungslisten führt. Das hat nicht nur den Vorteil die Jury zu entlasten, hilft andererseits auch unbekannteren Autoren, in einer Longlist auf sich aufmerksam zu machen.
Der jetztige Zustand, dass es teilweise auch ein Zufallsprinzip ist, ob was gelesen und nominiert wird, ist ja weder für Jury noch für die Autoren optimal.
Die Diskussion, alles kennen zu müssen um abzustimmen, ist ja sehr theoretisch. Die Masse macht das schier unmöglich und wer das mehrere Jahre versucht, scheitert wohl unweigerlich daran.

#40 FranzH

FranzH

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Geschrieben 15 Juli 2021 - 11:05

Ich denke, dass jedes Komitee-Mitglied selbst entscheiden sollte, ob es sich "outen" will (und ich habe hiermit für mich entschieden). 

 
Für das DSFP-Komitee, dem ich erst seit etwas mehr als einem Jahr angehöre, war das letzte Jahr nicht einfach. Wir sind nicht besonders viele und verloren dann im Zuge der Diskussionen um "NOVA 30" noch Mitglieder, die sich frustriert zurückzogen. 
 
Ich kann versichern, dass um Nominierungen diskutiert und gerungen wurde, oft entlang altbekannter Themen, wie: "Ist das SF (oder nicht relevant für den DSFP)?" und "Was ist wichtiger: Stil oder Idee?". Dabei sollten persönliche Vorlieben einzelner durch die kritische Betrachtung durch das Gesamtkomitee relativiert werden, was sicherlich immer schwieriger wird, je kleiner das Komitee ist. Dass eine Liste herausgekommen ist, die anders aussieht als der KLP ist doch nicht schlimm, sonst bräuchten wir keine verschiedenen Preise.
Ich  habe - wie andere im Komitee auch -  im letzten Jahr hunderte Kurzgeschichten und viele Romane für den DSFP gelesen, den größten Teil davon übrigens selbst gekauft und bezahlt (es ist nicht so, dass man mit kostenlosen Exemplaren zugeschüttet würde) und ich denke, wir haben uns einen guten Überblick über das Jahr verschafft und eine interessante Liste an Romanen und Kurzgeschichten nominiert.
Wir haben die Vorauswahl, die Uwe vorschlägt. Wir wissen genau, wer was schon gelesen hat und was noch gelesen werden sollte. 
(Es ist aber natürlich trotzdem nicht immer einfach, denn manchmal möchte ich auch etwas lesen, weil ich es lesen möchte und nicht nur, weil es noch keiner gelesen hat :-))
 
Diskussionen um einen solchen Preis gibt es natürlich immer und enttäuschte Autorinnen und Autoren natürlich auch. Wir müssen ja auswählen, da sind Enttäuschungen zwangsläufig und nicht zu verhindern.
 
Ich will nicht auf einzelne Bücher eingehen, nur ganz kurz, weil es hier auch diskutiert wurde: Ich habe sowohl den neuen Uwe Post (meine "Post-Sammlung" fängt mit einem signierten "ZischZitro" aus 2008 an), als auch den neuen Eschbach gelesen, beide haben es aber aus verschiedenen Gründen nicht auf die Liste der vier Titel, die ich nominieren durfte, geschafft.  

Bearbeitet von FranzH, 15 Juli 2021 - 11:06.


#41 Amtranik

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Geschrieben 15 Juli 2021 - 11:08

Vielleicht noch als Nachtrag. Regeln/Tranzparenz etc.

 

Wir hatten zb in diesem Jahr eine interessante Meinungsverschiedenheit zum Roman von Sameena Jehanzeb. Nach meiner Überzeugung und im übrigen einer Mehrheit im Komitee fällt dieser Roman nicht in die Kategorie Science-Fiction. ( Begründung lasse ich jetzt mal weg weil ich nicht den Roman Spoilern will ) Die Nominierenden liessen sich aber nicht umstimmen, also blieb es dabei. Ich bin mir nicht sicher ob es in diesem speziellen Fall wirklich objektive Kriterien gegeben hätte die im Vorfeld schon klar gemacht hätten welche Gruppe recht hat. In jedem Falle ist dieser Roman so ein Fall wo ich sagen würde, er ist sehr gut und hat mir gefallen aber anhand von meinen Kriterien konnte ich ihn dennoch nicht berücksichtigen. Es wäre natürlich hilfreich wenn viele solcher Kriterien dazu führen würde das Lesepensum verringern zu können, dem ist aber nicht so.  Oder wie soll man solche Kriterien wie Genre, Anspruch, Stil, etc ohne sichten herausfinden? Ob wirklich Selfpublisher generell auszuschliessen eine gute Idee ist, halte ich für fragwürdig. Serien schon eher, das ist auch in aller Regel schon unausgesprochen so. Ich könnte mich nicht erinnern das schon mal jemand ernsthaft einen Roman aus einer Endlosserie nominieren wollte. Aber zb wäre dann schon mal D9E rausgefallen was zwar eine lange Serie war aber irgendwie auch ein Sonderfall, da viele Werke durchaus einzeln les und verstehbar. Ich finde man sollte hier maximal flexibel bleiben. Das allermeiste ergibt sich schon aus der Machbarkeit und dem gesunden Menschenverstand.


Bearbeitet von Amtranik, 15 Juli 2021 - 11:17.


#42 Uwe Post

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Geschrieben 15 Juli 2021 - 12:29

 

Du bist so engagiert das es eine schande ist, das Du nicht mehr mitmachst. Und den Konflikt kann man simpel umgehen indem deine eigenen Werke für dich natürlich Taboo sind.

Ganz einfach.

Nein, das geht einfach nicht. Es lief ja zuletzt darauf hinaus, dass ich in mindestene einer von beiden Kategorien nominiert war und deshalb schlicht nicht abstimmen konnte. Denn wenn man selbst nominiert ist, gibt es nur eine faire Möglichkeit: Stimmenthaltung.

 

 

 

 

Na ja. Wie stellst Du dir das konkret vor? Die allermeisten Romane kaufen wir uns immer noch selbst und es kann niemand von mir verlangen mir 50 Romane zu kaufen und die hälfte nur anzulesen um ne Stückzahl zu erreichen

Verlage stellen ja auf Anfrage meist gerne Leseexemplare zur Verfügung, zumindest digitale. Bei vielen Werken genügt m.E. auch der "Blick ins Buch" bei Amazon, also die ersten 20 Seiten, um zu wissen, dass das Werk wohl nicht preiswürdig ist (oder eben womöglich doch).

 

 

 

 

verloren dann im Zuge der Diskussionen um "NOVA 30" noch Mitglieder, die sich frustriert zurückzogen. 

DAS erstaunt mich jetzt aber, weil weder ein Roman noch eine Kurzgeschichte betroffen war, sondern nur ein Artikel, der ja nicht den ganzen Inhalts des Magazins unlesbar/unnominierbar macht (oder machen sollte). Den verständlichen Frust über dieses Ereignis muss man doch nicht auf die ganze SF-Community oder gar den Preis projizieren. Im Gegenteil: Ein DSFP-Komitee könnte (wenngleich offtopic) sogar ein offizielles Statement dazu veröffentlichen.

 

Also seid ihr am Ende jetzt gar nicht mehr zehn (ich meine, diese Zahl wurde genannt)? Und wenn von vier Romanvorschlägen die Rede war: In eurer Geschäftsordung (auf der Webseite) steht:

"Bei einem Komitee von mehr als zehn Mitgliedern sollte jedes Mitglied nur einen Roman vorschlagen, bei weniger Mitgliedern kann die Zahl auf zwei erhöht werden"

Haltet ihr euch nicht (mehr) an eure eigene Geschäftsordnung!?

Ich meine, wir haben es damals noch so gehandhabt, war natürlich nicht heißt, dass ich es gut fand ...

Wenn ihr vier Romane vorschlagt, und diese auch noch in einer Reihenfolge, dann habt ihr ja schon fast eine Punktbewertung. Bloß eben nicht mit objektiven Kriterien und vermutlich auch nicht mit Mittelwertbildung. Ebendies ließe sich aber in einer Tabelle leicht nachhalten.

 

Wegen des möglicherweise mangelnden SF-Charakters des Jehanzeb-Romans würde ich mir keine Gedanken machen. Die Geschäftsordnung lässt ja explizit Phantastik zu, und das Buch hat definitiv einige SF-Elemente. Man muss sich dann höchstens die Frage gefallen lassen, warum ausgerechnet dieser spezielle Phantastik-Roman beim DSFP nominiert wird und nicht einer der elftausend anderen, die sicher letztes Jahr auch noch erschienen sind  :happy:  Er wird halt besonders gut sein...

 

Aber das führt wieder zurück zu der (auch seitens des Komitees!) unbeantworteten Frage, was man eigentlich auszeichnen möchte: Einfach ein sehr gutes Buch, das SF-Elemente besitzt? Oder ein Buch, das innovativ innerhalb des SF-Genres ist? Ich meine: Hinter dem DSFP steht letztlich ein SF-Club. Der DSFP ist nicht bloß eine Subkategorie irgendeines allgemeinen Literaturpreises (wie dem unsäglichen Skouz), da würde sicher ersteres als Maßstab genügen. Aber beim DSFP geht es auch um die SF an sich: Wer schafft es, die deutsche SF vorwärts zu bringen? Etwas innerhalb der SF zu probieren, was so noch niemand vorher getan hat? (Genau so habe ich übrigens vor 10 Jahren die Auszeichnung für meinen ersten Walpar aufgefasst, oder z.B. bei "Qualityland", dem "Schwarm", den Werken von Oliver Henkel usw.)

Auf jeden Fall ist klar: Wenn klare Kriterien fehlen, spielen Zufall oder persönliche Vorlieben und damit die Zusammensetzung der Jury eine möglicherweise entscheidende Rolle.


Bearbeitet von Uwe Post, 15 Juli 2021 - 13:07.

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#43 T. Lagemann

T. Lagemann

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Geschrieben 15 Juli 2021 - 15:00

Hallo Uwe,

 

 

Aber beim DSFP geht es auch um die SF an sich: Wer schafft es, die deutsche SF vorwärts zu bringen? Etwas innerhalb der SF zu probieren, was so noch niemand vorher getan hat? (Genau so habe ich übrigens vor 10 Jahren die Auszeichnung für meinen ersten Walpar aufgefasst, oder z.B. bei "Qualityland", dem "Schwarm", den Werken von Oliver Henkel usw.)

 

Danke!

 

Viele Grüße

Tobias


"Wir sind jetzt alle Verräter."
"Ha!", machte die alte Dame. "Nur wenn wir verlieren."

(James Corey, Calibans Krieg)

"Sentences are stumbling blocks to language."

(Jack Kerouac in einem Interview mit der New York Post, 1959)

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Ich unterschreib' hier nichts, was ich nicht glaub'
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#44 My.

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Geschrieben 15 Juli 2021 - 16:44

 

Wir sind nicht besonders viele und verloren dann im Zuge der Diskussionen um "NOVA 30" noch Mitglieder, die sich frustriert zurückzogen. 

 

 

Wenn du damit meinen Ausstieg meinst, irrst du.

Mein Rückzug auch aus dem DSFP-Komitee hatte ganz andere Gründe.

 

My.



#45 ChristophGrimm

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Geschrieben 15 Juli 2021 - 16:57

@Uwe: Diese Fragen/Forderung beschreiben relativ gut das „Problem“, das ich mit Preisen habe.
Nur: Wie sollte das bewertet werden?
Struktur und Sprache sind noch halbwegs objektiv zu beurteilen, Originalität mit dem Masse-Vergleich †¦ aber dann?

Von den nominierten Werken des KLP und des DSFP habe ich dein „E-Tot“, „Was Preema nicht weiß“, „Eines Menschen Flügel“, „Die Sprache der Blumen“ und kürzlich „Unter den Sternen von Tha“ gelesen.
Subjektiver Leseeindruck: Das waren tolle Lesestunden. Bei allen fünf. (Persönliche Zusatzanmerkung: Ich freue mich für meinen Autorenfreund Sven).
Eingedenk des Umstandes, dass bei all diesen Werken aufgrund ihrer handwerklichen Ausführung Erbsenzählerei betrieben werden müsste - „Oh, zwei Adverbien auf einer Seite. 0,5 Punkte abziehen!“ - wüsste ich nicht, wie ich hier Kunstwerk zum Handwerk fair und objektiv in eine Reihenfolge gewichten sollte.

@Amtranik:
Ich möchte einfach mal meiner Freude Ausdruck verleihen, dass jemand meine Geschichte gelesen hat und für nominierungswürdig hielt :).

Ich habe nominiert

Kurzgeschichte:

Stephan Becher - Stromsperre
Christoph Grimm - Eride
Michael Marrak - Die Sapiens-Integrale
Sebastian Schäfer - Zu etwas ganz besonderem
Roman Schleifer - Der letzte Tag

Roman:

Christoph Dittert - Fallender Stern
Sven Haupt - Die Sprache der Blumen
Ralph Edenhofer - Kohärenz
Philip P. Peterson - Vakuum

[url]


Bearbeitet von ChristophGrimm, 16 Juli 2021 - 02:08.

- Onlinepause -

„Alien Contagium: Erstkontakt-Geschichten“: https://eridanusverlag.de | "En passant - Die Reisen des Sherlock Holmes": https://burgenweltverlag.de<p>Kostenloses SF/Fantasy-Literatur-Webzine: https://weltenportalmagazin.de
  • (Buch) gerade am lesen:„Psyche mit Zukunft“ (Anthologie), „Marple“ (Anthologie)
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#46 Nadine

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Geschrieben 15 Juli 2021 - 19:24

Oder geht es da darum die Namen mit Adresse auf der Homepage zu veröffentlich damit man weis wohin man die Stinkbomben zu schicken hat.. :D?
 

 

Äh ... worum denn sonst?

Hallloooo?

 

Und wenn du mich nominierst, schicke ich dir stattdessen einen Sandsack. Oder zwei. Ich kann da nämlich großzügig sein, hier rauscht das Wasser nur durch die Wiesen und die Bäche runter nach Wengern und in die Ruhr.

Mensch, hoffentlich hast du das gut überstanden und überstehst das weiterhin! Soll bei euch ja in der Nacht noch weiter regnen.

 

 

Was mich übrigens an dieser Diskussion stört, ist, dass sie jedes Jahr per Copy & Paste einfach unter die Nominierungen geklatscht werden könnte.

 

Ich persönlich bin mit der Arbeit der Jury zufrieden, auch wenn man natürlich gegen lockere Kriterien und Bauchgefühl argumentieren kann. Aber der DSFP ist nicht der Phantastikpreis der Stadt Wetzlar, die Jury besteht nicht aus studierten Literaturwissenschaftlern (dafür aus Kennern der Szene und der Klassiker). Durch die Zusammensetzung der Jury verändern sich Stimmung und Aussage des Preises laufend - das ist auch bei anderen Sachen so. Aber der Wert des Preises bleibt für die Öffentlichkeit ja meistens gleich. So wie der englischen Fußballnationalmannschaft seit Jahrzehnten der Ruf beständigen Loosertums anhaftet, egal wie oft das Personal mittlerweile ausgetauscht wurde oder wie die Leistungen über die Jahre waren.
 

Und wenn wir nur noch ganz harte objektive Kriterien anlegen, dann können wir die Jury natürlich durch eine App ersetzen und uns vorher darüber streiten, welche Variablen einen "besten" Roman ausmachen. Die meisten SF-Leser würden wohl antworten: "Wenn der Roman etwas in mir auslöst, wenn ich etwas Neues entdecke und er handwerklich so gut geschrieben ist, dass er sich angenehm lesen lässt."

 


Europa ist nicht nur ein Kontinent.

 


#47 lapismont

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Geschrieben 15 Juli 2021 - 20:07

Äh ... worum denn sonst?

Hallloooo?

 

Und wenn du mich nominierst, schicke ich dir stattdessen einen Sandsack. Oder zwei. Ich kann da nämlich großzügig sein, hier rauscht das Wasser nur durch die Wiesen und die Bäche runter nach Wengern und in die Ruhr.

Mensch, hoffentlich hast du das gut überstanden und überstehst das weiterhin! Soll bei euch ja in der Nacht noch weiter regnen.

 

 

Was mich übrigens an dieser Diskussion stört, ist, dass sie jedes Jahr per Copy & Paste einfach unter die Nominierungen geklatscht werden könnte.

 

Ich persönlich bin mit der Arbeit der Jury zufrieden, auch wenn man natürlich gegen lockere Kriterien und Bauchgefühl argumentieren kann. Aber der DSFP ist nicht der Phantastikpreis der Stadt Wetzlar, die Jury besteht nicht aus studierten Literaturwissenschaftlern (dafür aus Kennern der Szene und der Klassiker)

Wobei das halt Spekulation ist bei einer anonymen Jury, lass es schon jetzt eine App sein und wir wüssten es nicht.  :aliensmile:

Und klar kommt die Diskussion jedes Jahr, wer hat das dieses Jahr wieder angepostet?

:devil:


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#48 Amtranik

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Geschrieben 15 Juli 2021 - 20:40


 

Und wenn du mich nominierst, schicke ich dir stattdessen einen Sandsack. Oder zwei. Ich kann da nämlich großzügig sein, hier rauscht das Wasser nur durch die Wiesen und die Bäche runter nach Wengern und in die Ruhr.

Mensch, hoffentlich hast du das gut überstanden und überstehst das weiterhin! Soll bei euch ja in der Nacht noch weiter regnen.

 

 

 

Ich konnte meine Garage und Bücherzimmer im Keller früh genug mit Sandsäcken abdichten. Dann haben wir mit Eimern in Kette 2 Stunden das Wasser vor der Tür abgeschöpft, wären wir auch so nahe an einem Gewässer hättest Du keine Chance gehabt. Das ging wirklich innerhalb ganz kurzer Zeit extrem hoch. Es hat ja den ganzen Tag gleichbleibend stark geregnet aber gegen 19 Uhr gings plötzlich los. Meine Nachbarin die über 70 ist und ihr ganzes leben schon hier lebt meinte, wir hätten Glück das dieses Jahr oberhalb unseres Dorfes der Weizen steht und kein Mais, das hat viel abgehalten. Sorge macht die hier nahegelegene Steinbachtalsperre. In der Nähe lebt Verwandtschaft, 4500 Leute wurden schon evakuiert weil die gesagt haben der Damm könne jederzeit brechen was dann ziemlich übel für die Orte unterhalb ausgehen würde. Ich habe aber keinen Kontakt zu denen, wir hatten nur ca 12 Stromausfall von gestern abend 21:00 bis heute morgen 9:00 aber bei meinen Verwandten scheint noch alles Tot zu sein, die melden sich nicht. Die Strassen sind auch unpassierbar, hinfahren ist also nicht. Wir werden sehen. Bald solls ja besser werden mit dem Wetter.


Bearbeitet von Amtranik, 15 Juli 2021 - 20:40.


#49 Nadine

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Geschrieben 15 Juli 2021 - 21:05

Wobei das halt Spekulation ist bei einer anonymen Jury, lass es schon jetzt eine App sein und wir wüssten es nicht.  :aliensmile:

 

Hm. Wir wüssten auch nicht, ob eine KI dahinter steckt, ein Gremium verschiedener KIs, ein Alghoritmus, den ein Mensch ersonnen hat - oder ein Zufallsgenerator, den jemand in Turbo Pascal 7.0 programmiert hat.

Genial, das gefällt mir!

 

Ich konnte meine Garage und Bücherzimmer im Keller früh genug mit Sandsäcken abdichten. Dann haben wir mit Eimern in Kette 2 Stunden das Wasser vor der Tür abgeschöpft, wären wir auch so nahe an einem Gewässer hättest Du keine Chance gehabt. Das ging wirklich innerhalb ganz kurzer Zeit extrem hoch. Es hat ja den ganzen Tag gleichbleibend stark geregnet aber gegen 19 Uhr gings plötzlich los. Meine Nachbarin die über 70 ist und ihr ganzes leben schon hier lebt meinte, wir hätten Glück das dieses Jahr oberhalb unseres Dorfes der Weizen steht und kein Mais, das hat viel abgehalten. Sorge macht die hier nahegelegene Steinbachtalsperre. In der Nähe lebt Verwandtschaft, 4500 Leute wurden schon evakuiert weil die gesagt haben der Damm könne jederzeit brechen was dann ziemlich übel für die Orte unterhalb ausgehen würde. Ich habe aber keinen Kontakt zu denen, wir hatten nur ca 12 Stromausfall von gestern abend 21:00 bis heute morgen 9:00 aber bei meinen Verwandten scheint noch alles Tot zu sein, die melden sich nicht. Die Strassen sind auch unpassierbar, hinfahren ist also nicht. Wir werden sehen. Bald solls ja besser werden mit dem Wetter.

Bin heute früh durch Velbert-Langenberg gefahren und kann nur erahnen, was in der Eifel los ist - die Fahrt bis dorthin und dort hindurch war erschreckend.

An Wupper und Ruhr wurden auch die Talsperren geöffnet, das scheint zu wirken.

Und Maisfelder ... da habt ihr wirklich Glück gehabt! Unglaublich, was die anrichten! In meiner alten Heimat, in Langensteinbach, wäre die Fliederstraße wohl auch mit einem blauen Auge davongekommen, hätte dort Weizen oder eine Heuwiese gestanden. Das ist der Fluch unserer Zeit. Dann lieber Solarfarmen mit Wiese drunter.
Hier in der Nähe schwemmt es bei Leuten, die ich kenne, mittlerweile fast jedes Jahr das Wasser in die Garage, weil weiter oben ununterbrochen Mais angebaut wird.

 

Na, im kommenden Jahr dürfte der DSFP wohl von CliFi-Werken überschwemmt werden. ("Überschwemmt" war kein geplanter Scherz.)


Bearbeitet von Nadine, 15 Juli 2021 - 21:06.

Europa ist nicht nur ein Kontinent.

 


#50 FranzH

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Geschrieben 15 Juli 2021 - 21:11

Ich konnte meine Garage und Bücherzimmer im Keller früh genug mit Sandsäcken abdichten. .... 

 

Uff, das klingt übel. Ich wünsche dir trockenes Wetter!



#51 FranzH

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Geschrieben 15 Juli 2021 - 21:16

Wobei das halt Spekulation ist bei einer anonymen Jury, lass es schon jetzt eine App sein und wir wüssten es nicht.  :aliensmile:

 

Nun ja, hier haben ja schon einige aus dem Komitee mitdiskutiert und die verstehen sich sicherlich als Natürliche (und nicht Künstliche) Intelligenzen

und auf gar keinen Fall als App.

 

Die Tatsache, dass wir über den Preis diskutieren (jedes Jahr wieder), beweist doch zumindest, dass er für manche wichtig ist.



#52 Narrania

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Geschrieben 15 Juli 2021 - 22:55

Ich hatte zu "bestes" ja oben konkrete Vorschläge gemacht.

Den zweiten Satz verstehe ich nicht. Unterstellt man, dass ihr bei den Nominierungen kein starkes Buch überseht,

 

Woher wollen wir das wissen, wenn wir nicht alle Bücher lesen können?. 

 

 

Wofür spielt die Bekanntheit der Autoren eine Rolle? Für die Auswahl, was man liest, hoffe ich, nicht für die Nominierung.

 

Ja, für die Auswahl, was man liest, aber das ist eben schon ein subjektiver Faktor.

 

Solange das intern bleibt, ist das doch kein Problem. Es geht nach außen hin bezüglich Transparenz nur um die Namen der Mitglieder der Jury.

 

Also einige Mitglieder der Jury haben sich vergangenes Jahr schon öffentlich gemeldet und sogar ihre Entscheidungen begründet. Eine davon war ich.

 

Nach INNEN, also innerhalb der Jury, geht es um die Transparenz der Bewertungen, das gehört aber nicht an die Öffentlichkeit. Dass niemand aufgrund von Beziehungen zu Autoren abstimmt, davon gehe ich schlicht aus. Wobei da Transparenz auch hilft: Wenn mein bester Freund in der Jury sitzt und objektiv begründet, warum er meinen Roman schlecht findet, ist das völlig in Ordnung. Ich bin erwachsen. Auf Befindlichkeiten von Autoren sollte die Jury keine Rücksicht nehmen.

 

Jemand, der dazu in der Lage ist, ein Werk anhand einigermaßen objektiver Kriterien (Sprache, Inhalt, Figuren...) nachvollziehbar zu bewerten. Das schafft jeder ordentliche Rezensent, ich erwarte dasselbe von einer Jury.

 

Ja, so machen wir das. Aber wer schätzt ein, ob wir gute Rezensenten sind? Es ist ja leider so, dass kaum Reaktionen auf Rezensionen kommen, egal wo sie veröffentlicht werden.

 

Diskutiert wird höchstens im Vorauswahlgremium, das meiner Erfahrung nach aber auch nur oberflächlich oder in Ausnahmefällen (wenn ein Werk auf der Kippe steht). Danach wird nur noch gezählt, und zwar wie gesagt ohne durch die Anzahl der Stimmen zu dividieren, so dass verbreitetere Werke einen systematischen Vorteil haben. Zufälligerweise weiß ich, dass Andreas Eschbachs Roman nicht gewonnen hätte, wenn man einen Durchschnitt durch die vergebenen Punktzahlen gebildet hätte. Deswegen ist es sehr gut, dass die Verbreitung beim DSFP keine Rolle spielt (jedenfalls nicht rechnerisch).

 

Übrigens erwartet keiner, dass ihr alle 11.111zig letztes Jahr erschienenen Werke lest, bloß weil ja selbst unter den 1.111 Selfpublishing-Kurzromanen ein Juwel sein könnte. Das ist dann halt Pech für den Autor: Er oder sie hätte ja zu einem richtigen Verlag gehen können, wäre das Buch wirklich so gut, hätte zumindest einer der Szeneverlage es gebracht.

 

Das stimmt so nicht, die Verlage haben so ihre Vorstellungen, was gerade gelesen wird.  Die Selfpublisher haben inzwischen gemerkt, dass es auch Vorteile hat, so kommen zum Beispiel mehrbändige Bücher schneller heraus. Und sie werden immer besser, denn sie lernen dazu.

(ich weiß zum Beispiel, dass Christian von Aster sein Buch selbst herausgebracht hat und dann hat der Verlag plötzlich doch Interesse gehabt, der vorher abgelehnt hatte)

 

Bloß fürchte ich, dass euer Nominierungsmodus die Gefahr in sich birgt, preis- oder nominierungswürdige Romane zu übergehen. Ich vermisse ja nicht nur meinen, der halt ziemlich gute Kritiken erhalten hat. Dergleichen ist auch früher schon öfter vorgekommen. Ich glaube, dass speziell die Nominierungen mehr aus Diskussionen mit guten Argumenten heraus geschehen sollten und nicht bloß durch einfache Vorschläge.

 

Wir argumentieren sehr wohl, denn es ist gerade bei der großen Anzahl von Büchern wichtig zu wissen, warum einer ein Buch vorschlägt oder auch ablehnt, oder direkt um eine weitere Meinung bittet. Das hilft auch bei der Auswahl. Klar wird da auch begründet, schon bei dem ersten, der das jeweilige Buch liest und eine Einschätzung gibt, woran sich die anderen mit orientieren können. Wir müssen uns aber jeder entscheiden, welche Bücher wir vorschlagen da muss eben ausgewählt werden.

 

 

Danke an Amtranik, eigentlich ist dort alles gesagt. Ich halte mich auch für einen subjektiven Leser, gebe gerne zu, wenn etwas gut geschrieben ist auch wenn es mir nicht gefällt, aber ich würde den Roman dann auch nicht nominieren, dazu gibt es zu viele, die mir gefallen und gut geschrieben sind.

 

Ach ja, meine Nominierungen kann ich auch hier schreiben (und ihr werdet merken, dass mein Geschmack ein etwas anderer ist): 

 

Geschichten

 

Tino Falke, Millenial Mammut Crash Derby 3000.

Erik Simon, Vom Dramp

 

Carsten Schmitt, Wagners Stimme
 

Thomas Frick, PAL

 

Nele Sickels, Eine völlig legale Kiste

 

unterstützt habe ich »Die letzte Jungfrau« von T. Elling aus »Nova 29«

 

Romane

 

Gabriele Behrend: Salzgras und Lavendel
 

Galax Acheronian: Erstkontakt Koloniewelten 2172-2203
 

Marc Uwe Kling: Qualityland 2.0
 

Ralf Edenhofer: Kohärenz,
 

Ein fünftes Buch wäre (wenn ich es denn auf die Liste setzen dürfte) - ging aber nicht, wir durften nur vier!
Andreas Eschbach: Eines Menschen Flügel

 

Unterstützt habe ich dann noch Vakuum


Bearbeitet von Narrania, 15 Juli 2021 - 23:09.


#53 simifilm

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Geschrieben 16 Juli 2021 - 00:18

 

Oder geht es da darum die Namen mit Adresse auf der Homepage zu veröffentlich damit man weis wohin man die Stinkbomben zu schicken hat.. :D?


Äh ... worum denn sonst?
Hallloooo?

 


Ich muss gestehen, dass ich diesen Teil der Diskussion nicht verstehe. Warum manche so Mühe mit der Vorstellung haben, dass die Mitglieder einer Jury bekannt sein sollten, will mir schlicht nicht in den Kopf.

Der Unterschied zwischen einem Jury- und z.B. einem Publikumspreis ist doch gerade, dass Ersterer von einer Gruppe im Gespräch ausgehandelt wurde. Dass es eine Gruppe von Leuten gibt, die gemeinsam eine Entscheidung trifft und dann zu dieser steht; dass irgendwie eine Handschrift, eine Absicht erkennbar wird, Wenn ich als Aussenstehender einen Preis nicht an konkrete Menschen zurückbinden kann, brauche ich keine Jury mehr.

Mir fällt übrigens auch nach einigem Nachdenken keine Auszeichnung ein, bei der die Mitglieder der betreffenden Jury nicht bekannt wären. Im Gegenteil. Von Filmfestivals bin ich es vielmehr gewohnt, dass die Mitglieder der verschiedenen Jurys bei der Eröffnung (oder sonst in einem offiziellen Akt) dem Publikum unter Applaus präsentiert werden. Das geht vom lokalen Kurzfilmfestival bis zu Cannes so. 


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#54 Narrania

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Geschrieben 16 Juli 2021 - 00:28

Du gehst aber auch nicht darauf ein, dass du die meisten der Mitglieder kennst, also, wo ist das Problem. Leider gibt es zunehmend Datenschutz und der wird eben immer mehr eingreifen. Man sollte froh sein, dass es Menschen gibt, die sich die Arbeit machen. Wenn es dir nicht reicht, können wir nichts machen. Mir ist lieber wir werden mehr, als die Leute zu zwingen, sich in die Öffentlichkeit zu begeben.



#55 simifilm

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Geschrieben 16 Juli 2021 - 00:36

Du gehst aber auch nicht darauf ein, dass du die meisten der Mitglieder kennst, also, wo ist das Problem. Leider gibt es zunehmend Datenschutz und der wird eben immer mehr eingreifen. Man sollte froh sein, dass es Menschen gibt, die sich die Arbeit machen. Wenn es dir nicht reicht, können wir nichts machen. Mir ist lieber wir werden mehr, als die Leute zu zwingen, sich in die Öffentlichkeit zu begeben.

 

Aber es ist doch ein grundlegender Unterschied, ob man hinsteht und die ganze Jury präsentiert, oder ob man das jedem einzelnen Mitglied überlässt.

 

Ich verstehe es ganz prinzipiell nicht, warum ein Jurymitglied nicht bekannt sein sollte. Für mich widerspricht das fundamental der Idee einer Jury (und dieses Unverständnis ist auch keine Aussage zur Qualität der Arbeit dieser Jury. Es ist nur ein Unverständnis, nicht mehr und nicht weniger).

 

Und mit Datenschutz hat das überhaupt nichts zu tun.


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#56 Nadine

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Geschrieben 16 Juli 2021 - 05:50

Die Tatsache, dass wir über den Preis diskutieren (jedes Jahr wieder), beweist doch zumindest, dass er für manche wichtig ist.

Ja, auf jeden Fall.
Und es ist auch notwendig, gewohnte Dinge immer wieder auf den Präfstand zu stellen und von verschiedenen Seiten zu betrachten. Persönlich habe ich in den letzten Jahren ein Gefühl des Im-Kreis-Drehens, aber das ist meine Befindlichkeit und ein beständig rotierendes System verändert sich.
 


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#57 Narrania

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Geschrieben 16 Juli 2021 - 07:48

Also, soweit ich weiß wurde letztes Jahr bekannt gegeben, wer zur Jury gehört. Aber ich weiß nicht mehr wo. Ich werde die Frage nochmal in der Jury stellen.

 

Mit Datenschutz hat es insoweit zu tun, als wir nicht mehr Namen veröffentlichen können, ohne vorher deren Träger um Erlaubnis zu bitten.



#58 Uwe Post

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Geschrieben 16 Juli 2021 - 08:22

 

 

ein Gefühl des Im-Kreis-Drehens

Im Kreis drehen? Nein, das würde Veränderungen implizieren, die es aber nicht gibt. Ich würde eher sagen: "Auf der Stelle treten", weil immer wieder die gleichen Dinge thematisiert und dann, wenn sich alle beruhigt haben, von der Jury wegignoriert werden, so dass man bloß nichts ändern muss. Dass die Kritik jedes Jahr die gleiche ist, zeigt doch gerade, dass Änderungen vielleicht mal angebracht wären. Dann könnte man ja sogar nächstes Jahr, wenn erneut Kritik aufkommt, sagen: Okay, ihr seid immer noch nicht zufrieden, aber wir haben ja schon was verbessert, und das ist doch ein positives Signal!

 

 

 

Nur: Wie sollte das bewertet werden?
Struktur und Sprache sind noch halbwegs objektiv zu beurteilen, Originalität mit dem Masse-Vergleich †¦ aber dann?

Das reicht doch schon! Sprache, Originalität, vielleicht noch Anspruch oder Unterhaltung. Die TV Spielfilm schafft das seit Jahrzehnten für jede TV-Produktion. Aber die Kriterien für DSFP-Nominierungen sind intransparent, bloß in der Laudatio erfährt man dann mal was über ein Werk. Wie ich oben schon andeutete: Speziell die Originalität halte ich in der SF für besonders wichtig. Die Zeiten ändern sich, also auch die Dinge, der die SF den Zerrspiegel vorhalten kann. Deswegen sollten Werke, die in dieser Hinsicht besonders nah am Puls der Zeit sind und etwas Besonderes sind, auch besonders berücksichtigt werden. Beispiel? Die Geschichte von Karsten Kruschel. An sich "nur" eine kurze, knackige Pointen-Story, aber es dürfte die erste sein, die das Thema Mikroplastik so prägnant auf den Tisch bringt. Dafür ist die Nominierung verdient! Negativbeispiel aus der Vergangenheit? Der Regenplanet, vom gleichen Autor - ein auch zum Zeitpunkt der Veröffentlichung schon in Teilen älterer Text - zweifellos ein sehr guter Roman, innovativ ... wohl eher nicht. Übrigens könnte man anhand solcher Erkenntnisse sogar die Nominierungen öffentlich mit je einem Satz begründen. Auch das würde Transparenz schaffen. Bloß müsste sich die Jury dafür erstmal einig sein, was man denn eigentlich unter dem "besten" SF-Werk des Jahres verstehen möchte. Wie gesagt, "was nach persönlichen, weitgehend unbekannten Kriterien der Jury am besten gefiel" ist mir und offensichtlich vielen anderen einfach zu ungenau.

 

 

Was den Datenschutz angeht: Sorry, das ist ein vorgeschobener Grund. So ein Preis ist, wie auch simifilm deutlich machte, eine öffentliche Veranstaltung - wer sich in die zugehörige Jury begibt, begibt sich in die Öffentlichkeit, einige stehen bei der Verleihung sogar auf einer Bühne. Die Namen (natürlich ohne Anschrift und E-Mail!) auf die DSFP-Homepage zu schreiben, bzw. im Rahmen der jeweiligen Nominierungs-News zu nennen, ist weder datenschutzrechtlich bedenklich noch zuviel verlangt. Gründe wurden ja hier genannt. Mehr noch: Umgekehrt wirkt Geheimniskrämerei einfach verdächtig. Wie ein Geheimbund, der im Verborgenen die Strippen zieht. Sowas will keiner haben. Außer in einem dystopischen SF-Roman vielleicht.


Bearbeitet von Uwe Post, 16 Juli 2021 - 08:26.

Herausgeber Future Fiction Magazine (deutsche Ausgabe) ||| Aktueller Roman: ERRUNGENSCHAFT FREIGESCHALTET ||| uwepost.de ||| deutsche-science-fiction.de

#59 simifilm

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Geschrieben 16 Juli 2021 - 08:47

Das reicht doch schon! Sprache, Originalität, vielleicht noch Anspruch oder Unterhaltung. Die TV Spielfilm schafft das seit Jahrzehnten für jede TV-Produktion. Aber die Kriterien für Nominierungen sind intransparent, bloß in der Laudatio erfährt man dann mal was über ein Werk.


Mir scheint, dass hier tendenziell zwei Dinge vermischt werden.

 

Gibt es harte objektive Kriterien? Nein, die gibt es, wenn überhaupt, nur sehr begrenzt. Das wären dann Dinge wie Rechtschreibung oder Kommasetzung.

 

Was es aber in jedem Feld sehr wohl gibt, sind gewisse intersubjektive Qualitätskriterien, die sich über die Zeit herausgebildet haben und von den meisten Beteiligten bis zu einem gewissen Grad geteilt werden. Das ist auch das, was ich weiter oben mit der Beschreibung meiner Jury-Erfahrung zum Ausdruck bringen wollte. Es gibt eigentlich in jedem Bereich jenseits individueller Vorlieben einen gewissen Konsens, was gut und was schlecht gemacht ist. Diese Dinge sind nicht fest geschrieben, hängen vom Kontext und Bezugssystem ab und sind immer Gegenstand von Diskussionen, aber es ist nicht so, dass vollkommen offen und beliebig wäre, was ein Meisterwerk und was Schrott ist.

 

Zweifellos gibt es Leute, die nicht in der Lage sind, von ihrem eigenen subjektiven Empfinden zu abstrahieren, aber so jemand ist in meinen Augen für Jury-Arbeit schlicht ungeeignet. Wie will man mit jemandem produktiv diskutieren, der am Ende nur "Das gefällt mir", "das gefällt mir nicht" sagen kann?

 

Diese Qualitätskriterien sind aber nicht identisch mit der Frage, was ein Preis auszeichnen, wofür er stehen soll. Ob es z.B. eben um Originalität oder Unterhaltungswert oder die Fähigkeit, aktuelle Themen aufzugreifen, oder was auch immer geht. So wie ich die Wortmeldungen der Jury-Mitglieder hier verstehe, finden Diskussionen, welche Aspekte für die Bewertung relevant sind, auch statt. Man spricht darüber, aus welchen Gründen man ein Buch auszeichnen will oder warum ein Werk nicht berücksichtigt werden soll. Das ist auch nicht weiter erstaunlich, anders geht es im Grunde gar nicht.

 

Für mich ist nicht einsichtig, warum man das nicht transparent machen soll. Nicht im Sinne, dass die Diskussionen über konkrete Werke öffentlich sein sollen, sondern dass die Jury mal darüber nachdenkt, welche Aspekte sie besonders stark gewichten will, was mit dem Preis ausgezeichnet werden soll, und das auch entsprechend kommuniziert. In meinen Augen würde das nicht nur das Profil des Preises schärfen, sondern auch der Jury selber helfen. Wenn man sich intern ungefähr darauf verständigt, was man auszeichnen will, erleichtert das die Arbeit doch ungemein.


Bearbeitet von simifilm, 16 Juli 2021 - 08:53.

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Geschrieben 16 Juli 2021 - 09:48

Ich stimme zu, dass wir in der Jury intern einige Themen diskutieren sollten. Eine Diskussion zur Geschäftsordnung ist leider vor einiger Zeit eingeschlafen und sollte wieder aufgeweckt werden.

 

Zur Namensnennung: dies kann nicht ohne Zustimmung der Betroffenen geschehen. Von Namen auf Adressen zu kommen ist bei vielen Namen wirklich nicht schwierig, es ist also nicht ganz fair zu sagen, dass ja nur die Namen und keine weiteren Daten veröffentlicht würden. 

 

Alle Veränderungen werden aber nichts daran ändern, dass ausgewählt werden muss und nicht jeder Roman und nicht jede Erzählung berücksichtigt werden kann. Die Tatsache, dass ein Roman, eine Erzählung nicht berücksichtigt wurde, bedeutet nicht, dass sie schlecht ist. Auch nach Veränderungen werden wir mit der Situation einer gewissen Unzufriedenheit leben müssen und auch wenn die Jury ihre Entscheidung ausführlich begründet wird es  immer Menschen geben, die anderer Meinung sind.

 

Insgesamt habe ich eh den Eindruck, dass manchen ein 20-köpfiges Expertengremium vorschwebt, dass sich nur mit dem DSFP beschäftigt. Nun, gegen ein entsprechendes Entgelt lässt sich dies sicher einrichten :-)

 



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