... und ich ergänze, nachdem ich Teil 2 durch habe wie folgt:
Zunächst mal wird die zuvor vorgebrachte Begründung für die seltsame "inquisitorische" Form der Umschaltung des Betriebsmodus der KI (nämlich, ein noch so guter Passwortschutz sei doch viel zu riskant) ad absurdum geführt, weil die Umschaltung auf "deon" auch nicht gerade unfallfrei abgeht. Freilich hätte mit einer simplen Änderung in einer Ini-Datei die ganze Story nicht funktioniert ...
Ab der dritten Freischaltung ändert sich der Tonfall von Zack deutlich. Offen gesagt wird die Lektüre für mich dann etwas anstrengend. Es gibt viele wichtig klingende Worthülsen. Zack wiederholt sich öfters.
Das Buch ist mir gefühlt 100 Seiten zu lang, vor allem die Nebenhandlung der persönlichen Beziehung zwischen Zack und Rüd (die am Ende ins Zentrum rückt) fand ich wenig überzeugend.
Ich habe bis zum Schluss das Problem, dass ich keine einzige Figur sympathisch finde. Dementsprechend egal ist mir auch die fast nebensächliche Erwähnung des Endes des Haupthandlungsstranges (ich will ja nicht spoilern, wer es gelesen hat, weiß sicher, was ich meine). Die Handlung ist letztlich ziemlich konsequent, wirkt dadurch aber auch stark konstruiert: Die Fragestellungen zu freiem Willen, Begründungen von eben nicht freien Entscheidungen usw. (Stichwort Remscheid) sind ja schlau ausgedacht, aber das bedeutet eben auch, dass ich als Leser die meiste Zeit absichtlich im Unwissen gehalten werden muss, weil ich mir sonst die Handlung komplett ausrechnen könnte. Ehrlich gesagt ging es mir bisweilen gehörig auf die Nerven, dass offensichtlich fast alle Figuren über gewisse Dinge Bescheid wussten, bloß ich als Leser nicht. Da wird ein Plan entwickelt und umgesetzt (um das weiße Rauschen zu beenden), aber er wird nicht vorher erklärt. Aus Autorensicht ist das auch gut so, denn "durchdachte Pläne" vorab zu erklären ist immer entweder langweilig (wenn sie dann funktionieren) oder vorhersehbar (nämlich die Tatsache, dass sie schiefgehen, weil es langweilig wäre, wenn sie funktionieren würden). Deshalb wirken intuitiv handelnde Figuren oft spannender als solche, die nach einem Plan handeln. Ich denke, einige meiner Leser werden jetzt verzweifelt nicken Aber zurück nach Athos.
Zwar geht es letztlich um das menschlichstmögliche Thema, Menschlichkeit (siehe Ob-Turning-Test), aber diese bleibt denn doch im kalten Weltraum meistens auf der Strecke und wird Opfer der eiskalt kalkulierten Handlung: Das Gefühl, dass dort echte Menschen ihren eigenen Zielen folgen, stellt sich nicht ein. Der Respekt vor der schlauen Konstruktion der Handlung übersteigt bei mir persönlich den Lesespaß.
Fazit: Prima ausgedacht, wirklich lesenswert, aber ein bisschen zu lang und über weite Strecken überaus kühl und etwas abgehoben - mehr Philosophie als SF.
Ich verstehe jedenfalls gut, dass einige Leser begeistert sind. Ganz sachlich erhält das Buch von mir eine gute Bewertung, auch wenn es mir subjektiv nicht so waaahnsinnig viel Spaß gemacht hat, es zu lesen.