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Dave von Raphaela Edelbauer

SF Science-Fiction KI

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53 Antworten in diesem Thema

#1 lapismont

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Geschrieben 03 Mai 2022 - 05:57

Dave von Raphaela Edelbauer

Klett-Cotta, 18. Januar 2021

 

Verlagsinfo:

Was braucht es, um eine Maschine mit menschlichem Bewusstsein auszustatten? Den Programmierer Syz interessiert nichts so sehr wie die Beantwortung dieser Frage. Doch als er hinter die Kulissen des Labors blickt, gerät sein bedingungsloser Glaube an die Technik ins Wanken. Welchem Zweck dient DAVE wirklich und wer wird von ihm profitieren?

In der Welt von Syz dreht sich alles ums Programmieren. Geschlafen und gegessen wird hauptsächlich, um schnellstmöglich wieder in die Datenströme des Computers abzutauchen. Das Ziel des gesamten Labors ist nichts Geringeres als die Programmierung der ersten generellen Künstlichen Intelligenz, ausgestattet mit einer Höchstleistung an Rechenkraft und menschlichem Bewusstsein: DAVE. Dann allerdings bringen zwei Ereignisse Syz†˜ geregeltes Leben ins Wanken. Erstens, Syz verliebt sich in eine junge Ärztin, und zweitens, DAVE droht ein Totalausfall. Der Strudel, in den Syz in der Folge gerät, katapultiert den Programmierer in unmittelbare Nähe der Machtzentrale. Während das Labor in blinder Technikgläubigkeit weiterhin auf die Verwirklichung der Künstlichen Superintelligenz hinarbeitet, taucht Syz tief in die Geschichte des Labors ein und versucht herauszufinden, wessen Interessen DAVE am Ende eigentlich dient.

 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

 

Der Roman um die künstliche Intelligenz DAVE war für mich eine schwere Lektüre. Es gibt sehr viele zähe Stellen, in denen ich den Gedanken und der Handlung der Autorin nicht folgen konnte. Das ist zum Teil Konzept, zum Teil wohl aber auch mangelnder Mut des Lektorats. So wird die Möglichkeit verschenkt, neben dem Hard-SF-Aspekt auch einen unterhaltsamen Roman zu schreiben.

Ich habe mich durch den Roman hauptsächlich deshalb gequält, weil Raphaela Edelbauer einen zum Teil sehr lyrischen Sprachstil pflegt, mit Sätzen zum Darniederknien und weil ich irgendwann wissen wollte, wie es ausgeht.

Das wiederum wird recht früh deutlich. Sobald mir klar wurde, dass einige der Verwirrtheiten beim Lesen nicht an mir lagen, stand die »Auflösung« für mich fest und ab hier hätte es für mich etliche Kapitel schlichtweg nicht mehr gebraucht.

Meist ging es dann um philosophische, mathematische oder um IT-Gedankenwelten. »Dave« ist deutschsprachige SF, wie sie wohl sonst nur Dietmar Dath verfasst.

 

»Dave« hat Potential und ist sprachlich teilweise ein Meisterwerk, aber an vielen Stellen zu verkopft für mich.


Bearbeitet von lapismont, 03 Mai 2022 - 05:58.

Überlicht und Beamen wird von Elfen verhindert.

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#2 Rezensionsnerdista

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Geschrieben 03 Mai 2022 - 06:16

Ah, Dietmar Dath schreibt so?
Von dem lese ich noch in seinem dicken Sachbuch, sicher noch eine ganze Weile.

Ich mochte Dave ganz gern, aber mein Favorit war es nicht. Dafür war es zu anstrengend.

Den Schluss fand ich aber super

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#3 Narrania

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Geschrieben 03 Mai 2022 - 06:53

Ich finde nicht, dass Dietmar Dath so schreibt und mich würde interessieren, welche Sätze für dich so lyrisch sind. Habe ich da was überhört?



#4 ReWrite

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Geschrieben 03 Mai 2022 - 07:16

Hallo, ich habe Dave vor ungefähr einem Monat gehört und es ist ein gutes Buch, bzw. es gefällt mir. Vielleicht machen wir mal eine Sendung darüber oder nehmen es in unsere KI Sendung mit auf.

 

Vor Dietmar Dath habe ich mal etwas versucht und gleich wieder weggelegt. Der Schreibstil ist definitive nicht vergleichbar.

 

Aber wenn ich abermals Dietmar Dath versuchen wollen würde, war wäre den ein Buch, das ihr empfehlen könntet?



#5 lapismont

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Geschrieben 03 Mai 2022 - 09:33

Ich finde nicht, dass Dietmar Dath so schreibt und mich würde interessieren, welche Sätze für dich so lyrisch sind. Habe ich da was überhört?

Seite 65 beispielhaft:

 

Wie leise das war: Die Wasserwände aus Menschenkörpern waren still und berührungslos gewichen, als hätte ein hydrophober Tropfen Öl die Emulsion an die Ränder gezwungen.

 

Es ist nicht der Sprachstil, der mich an Dath erinnert, sondern die Art und Weise, wie Gedanken erörtert wurden und daraus Pseudohandlungsfäden folgen.


Bearbeitet von lapismont, 03 Mai 2022 - 09:34.

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#6 Rezensionsnerdista

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Geschrieben 03 Mai 2022 - 10:07

Hallo, ich habe Dave vor ungefähr einem Monat gehört und es ist ein gutes Buch, bzw. es gefällt mir. Vielleicht machen wir mal eine Sendung darüber oder nehmen es in unsere KI Sendung mit auf.

 

Vor Dietmar Dath habe ich mal etwas versucht und gleich wieder weggelegt. Der Schreibstil ist definitive nicht vergleichbar.

 

Aber wenn ich abermals Dietmar Dath versuchen wollen würde, war wäre den ein Buch, das ihr empfehlen könntet?

 

was er gesagt hat, +1


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#7 Narrania

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Geschrieben 03 Mai 2022 - 10:19

ok wir haben verschiedene Ansichten über Lyrik :)



#8 lapismont

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Geschrieben 03 Mai 2022 - 10:37

ok wir haben verschiedene Ansichten über Lyrik :)

Es gibt auch diverse Arten der Lyrik. Hier aber ist im Unterschied zu einem prosaischen Stil gemeint.


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#9 lapismont

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Geschrieben 03 Mai 2022 - 10:44

was er gesagt hat, +1

Um meinen Vergleich von Daths SF mit der von Raphaela Edelbauer vielleicht nachprüfen zu können, wäre »Der Schnitt durch die Sonne« eine Möglichkeit. Es ist ein Buch aus seinem Mathe-Zyklus, wie ich ihn nenne.
Eingängiger sind auf jeden Fall »Pulsarnacht« und »Deutsche Demokratische Rechnung«, letzteres gehört auch zum Mathe-Zyklus.

Ein paar Rezis (nicht nur von mir) finden sich unter der Autorenseite im Fantasyguide: https://fantasyguide...tmar-autor.html


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#10 Uwe Post

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Geschrieben 03 Mai 2022 - 10:44

Das konkrete Beispiel ist ein bildhafter Vergleich, der - wenn denn das Thema Öl und Wasser nicht anderweitig im Buch von Bedeutung ist - etwas beliebig wirkt und auch nicht allzu lebendig oder bereichernd wirkt. Eher so nach dem Motto "wird mal wieder Zeit für einen bildhaften Vergleich, damit der Text nicht zu trocken wirkt" ...

... werfe ich deshalb ein, weil mir als Autor an solchen Stellen auch manchmal so etwas rausrutscht  :blush:


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#11 Amtranik

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Geschrieben 03 Mai 2022 - 10:50

So wird die Möglichkeit verschenkt, neben dem Hard-SF-Aspekt auch einen unterhaltsamen Roman zu schreiben.

 

 

Das ist für mich ein Kernsatz der Rezension, wo ich auch voll mitgehe. Mir ist bekannt, dass es Leser gibt, die es anders sehen, aber für mich ist neben allerlei Qualitäten, die einen Science-Fiction-Roman gut machen eben auch ein wesentlicher Aspekt, dass es letztlich um Belletristik geht und das ganze noch lesbar sein muss und nicht in einen Fachaufsatz ausarten sollte oder derart experimentell wird das es beliebig interpretierbar wird. Als Roman der unterhält, ist Dave für mich misslungen, auch wenn ich anerkenne, dass dort einiges drinsteckt, nicht zuletzt an Hirnschmalz der Autorin.



#12 lapismont

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Geschrieben 03 Mai 2022 - 10:50

Tatsächlich sind beide Wörter Trigger, die sich im weiteren Verlauf wieder finden.


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#13 J. A. Hagen

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Geschrieben 03 Mai 2022 - 11:47

Wie leise das war: Die Wasserwände aus Menschenkörpern waren still und berührungslos gewichen, als hätte ein hydrophober Tropfen Öl die Emulsion an die Ränder gezwungen.

 

Hm. Gibt es auch hydrophiles Öl? Öl verdrängt Wasser, statt drauf zu schwimmen?


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#14 Rezensionsnerdista

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Geschrieben 03 Mai 2022 - 12:29

Hm. Gibt es auch hydrophiles Öl? Öl verdrängt Wasser, statt drauf zu schwimmen?

 Ein paar Begriffe waren vielleicht nicht nötig oder ganz korrekt verwendet. Ich habe das Buch ja "nur" gehört, fand es aber ganz erholsam, so hatte ich durch die vorlesende Person eine Interpretation durch Betonung.

 

Manchmal musste ich schon grinsen. Aber nun gut, immerhin hat die Autorin einiges gewagt, wenn auch nicht alles bei mir gezündet hat


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#15 My.

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Geschrieben 03 Mai 2022 - 13:15

Hm. Gibt es auch hydrophiles Öl? Öl verdrängt Wasser, statt drauf zu schwimmen?

 

Ich habe spontan an eine 5- im Fach "Physikalische Chemie" gedacht. Zumal die Emulsion, von der die Rede ist, ein mehr oder weniger stabiles Öl-Wasser-Gemisch ist.

Aber gut - schon die Dadaisten wussten mit unsinnigen Worten lyrische Schätze zu schaffen.

 

My.



#16 Uwe Post

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Geschrieben 03 Mai 2022 - 13:50

Ich glaube, mit der "Emulsion" sind die Menschen (also Wasser in diversen Körpern) gemeint. Und "hydrophob" ist natürlich unnötig, aber das wissen vermutlich die üblichen Leser der Autorin nicht. Jedenfalls hätte ich das als Lektor rot unterstrichen und "misslungenes Bild" daneben geschrieben.


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#17 lapismont

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Geschrieben 03 Mai 2022 - 19:36

Ich glaube, mit der "Emulsion" sind die Menschen (also Wasser in diversen Körpern) gemeint. Und "hydrophob" ist natürlich unnötig, aber das wissen vermutlich die üblichen Leser der Autorin nicht. Jedenfalls hätte ich das als Lektor rot unterstrichen und "misslungenes Bild" daneben geschrieben.

Das ist immer das Problem lyrischer Passagen. Letztlich ist es ein deutliches Bild und davon gibt es eine Menge in dem Buch. Das ist eine stilistische Eigenart, die zumindest ich mag.


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#18 Narrania

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Geschrieben 03 Mai 2022 - 21:51

Ich hatte eher das Gefühl, dass Fremdwörter eingebaut werden egal wie, die Hauptsache es klingt intellektuell. Entschuldigt aber das ist meine Empfindung. Dave klingt wie eine Doktorarbeit in Romanform..



#19 Elena

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Geschrieben 03 Mai 2022 - 23:06

Tja, Geschmäcker sind halt verschieden.


Lasse das Verhalten anderer nicht deinen inneren Frieden stören.

Dalai Lama


#20 Uwe Post

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Geschrieben 04 Mai 2022 - 14:26

Oder die Erwartungen. Ich denke, die meisten Fans hier wünschen sich in erster Linie gute Geschichten. Ob die nun in einer (ab)gehobenen Sprache daherkommen, ist bei vielen Lesern zweitrangig. Auf den Nominierungslisten finden sich ja sogar gelegentlich Romane, die voller Schreibfehler sind. 


Bearbeitet von Uwe Post, 04 Mai 2022 - 14:54.

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#21 Rezensionsnerdista

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Geschrieben 04 Mai 2022 - 14:44

Inzwischen finde ich sogar in Verlagspublikationen (auch bei großen Verlagen) Schreibfehler. Ich lese mit meiner Tochter den ersten Teil von Narnia, Das Wunder von Narnia, vor allem beim Vorlesen nerven grammatikalische Fehler sehr, wenn ich sie nicht rechtzeitig bemerke und das Kind mich dann ständig korrigiert und wir rauskommen.


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#22 Amtranik

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Geschrieben 04 Mai 2022 - 15:14

Oder die Erwartungen. Ich denke, die meisten Fans hier wünschen sich in erster Linie gute Geschichten. Ob die nun in einer (ab)gehobenen Sprache daherkommen, ist bei vielen Lesern zweitrangig. Auf den Nominierungslisten finden sich ja sogar gelegentlich Romane, die voller Schreibfehler sind. 

Oha. Ich frage mich, warum Du dann nicht gleich Ross und Reiter benennst. Dann hätten wir alle auch was davon.



#23 Narrania

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Geschrieben 04 Mai 2022 - 15:26

Ich verteile keine Punkte an Korrektoren. 



#24 Rezensionsnerdista

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Geschrieben 04 Mai 2022 - 16:06

Oha. Ich frage mich, warum Du dann nicht gleich Ross und Reiter benennst. Dann hätten wir alle auch was davon.

 

Ich hatte auch überlegt zu fragen, jetzt hast du es gemacht, gut, +1


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#25 Peter-in-Space

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Geschrieben 04 Mai 2022 - 16:11

Ich glaube, mit der "Emulsion" sind die Menschen (also Wasser in diversen Körpern) gemeint. Und "hydrophob" ist natürlich unnötig, aber das wissen vermutlich die üblichen Leser der Autorin nicht. Jedenfalls hätte ich das als Lektor rot unterstrichen und "misslungenes Bild" daneben geschrieben.

Das Problem ist, das Frau Edelbauer hier falsch liegt:

wäre ein Öltropfen (komplett) hygrophob/hydrophob, würde er das Wasser von den Wänden trennen und das Öl zwischen Wand und Wasser drängen, da Wasser ziemlich schnell größtes Volumen unter möglichst kleiner Oberfläche sammelt - sprich das Wasser würde zunächst einmal kugelig zusammenfließen und am Ende nicht die Oberhand gegenüber dem Öl gewinnen, das dabei die Gelegenheit "ausgenutzt" hätte, die Wände wasserfest abzudichten

 

Da sie rein sprachlich von der komplett wasserabweisenden Eigenschaft des Öls ausgeht (also im Grunde genommen flüssiges Vaseline), würde sich auch keinerlei Emulsion bilden.

 

Deutsch: 1

Naturwissenschaften: 5

 

@J. A. Hagen: O ja, hygrophiles Öl gibt es wie Sand am Meer (von dem es ja auch immer weniger gibt): Rapsöl beispielsweise oder Maiskeimöl (ungesättigte pflanzliche Öle), aber auch technische Öle wie z. B. Schweröl (das unter anderem deshalb so "schwer" ist,  weil es viel H2O bindet).

 

Korrigiert mich, wenn ich falsch liege!


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#26 lapismont

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Geschrieben 04 Mai 2022 - 16:42

Leute, es war ein willkürlich gewähltes Beispiel für ihre lyrische Sprache. Das jetzt so zu zerpflücken, ist nicht notwendig. Das Bild hat mir die Situation veranschaulicht, imho hat die Autorin bei mir ihr Ziel erreicht.

Und um es noch weiter herunter zu brechen: Dieser Satz stammt von einem sehr unzuverlässigem Erzähler, dessen chemische und physikalische Kenntnisse vielleicht auch nicht die prägnantesten sind.

Jedenfalls gings in der Szene nicht um einen Physik-Vortrag.  :devil:


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#27 Peter-in-Space

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Geschrieben 04 Mai 2022 - 20:38

Leute, es war ein willkürlich gewähltes Beispiel für ihre lyrische Sprache. Das jetzt so zu zerpflücken, ist nicht notwendig. Das Bild hat mir die Situation veranschaulicht, imho hat die Autorin bei mir ihr Ziel erreicht.

Und um es noch weiter herunter zu brechen: Dieser Satz stammt von einem sehr unzuverlässigem Erzähler, dessen chemische und physikalische Kenntnisse vielleicht auch nicht die prägnantesten sind.

Jedenfalls gings in der Szene nicht um einen Physik-Vortrag.  :devil:

@lapismont: es ging mir nicht um die lyrische Erzählweise, die mir bei Lektüre des Buches auch aufgefallen war (dermaßen ausgeprägt fand ich sie nicht): es geht mir um das falsche Bild, das Frau Edelbauer dem naturwissenschaftlich eher unbedarften Leser vermittelt.

 

Nehmen wir an, ein literaturbegeisterter schulpflichtiger Jugendlicher würde dieses Buch lesen und genau auf diesem Satz seine Klausur zum Dispersionsverhalten tixotroper Flüssigkeiten wie z. B. Mineralöl aufsetzen. Ihm gehört die "ungenügend" in den Vorgarten einbetoniert.

 

Da geht sie hin, die Hoffnung unserer Rentenkassen ... das willst Du nicht. Das kann ich mir nicht vorstellen, dass Du das willst.

 

Sorry: wenn künstlerische Freiheit, dann aber in Übereinstimmung mit den Naturgesetzen. Das ist die Schwierigkeit unserer Literaturgattung.

 

 

Dafür fand ich, dass Frau Edelbauer sehr von oben herab geschrieben hat: eine (bei näherem Hinsehen noch nicht einmal...) 08/15-Dystopie mit ausreichend Exotismen angereichtert und auf den Markt geschmissen - für den Plebs der SF-Literaturfans wird es schon reichen. Raphaela muss halt auch mal wieder etwas Geld verdienen - mit ihren sonstigen Ergüssen gewinnt man ja eh nur a Literaturpreis. Der bezahlt aber keine einz'ge Semmel.


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Geschrieben 04 Mai 2022 - 21:04

Das ist in meinen Augen Quatsch, Peter. Niemand nimmt so ein Bild als Grundlage wissenschaftlicher Bildung. Für Dich ist es nicht stimmig, völlig in Ordnung. Mehr steckt da jetzt aber nicht drin.

Und künstlerische Freiheit bedeutet eben keine Grenzen, darum ja Freiheit. Das betrifft Metaphern ebenso wie Konzepte. Wir reden hier ja nicht von Sachbüchern.

 

Deine negative Stimmung zur Autorin und dem Buch verstehe ich nicht. Du hast da offensichtlich Kenntnisse über die Autorin, die ich nicht besitze. Für mich war das einfach eine aktuelle SF-Neuerscheinung einer Autorin, deren vorheriges phantastisches Werk mir mehrfach empfohlen wurde.

Dave hat Schwächen und Stärken, aber das Buch ist jetzt kein Angriff auf irgendwen. Ich fand davon jedenfalls nichts darin.


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Geschrieben 04 Mai 2022 - 22:02

Dien Einvewrständnis vorausgesetzt, schreibe ich der Einfachheit halber in Deinen Post. Ich markiere auch farbig:

Das ist in meinen Augen Quatsch, Peter. Niemand nimmt so ein Bild als Grundlage wissenschaftlicher Bildung.

 

Tatsächlich? Ich erinnere mich da an die fantastischen Erzählungen eines noch lebenden US-Politikers ... okay, anderes Medium.

 

Für Dich ist es nicht stimmig, völlig in Ordnung. Mehr steckt da jetzt aber nicht drin.

 

... habe ich auch nie behauptet.

 

Und künstlerische Freiheit bedeutet eben keine Grenzen, darum ja Freiheit. Das betrifft Metaphern ebenso wie Konzepte. Wir reden hier ja nicht von Sachbüchern.

 

Diese Freiheit findet ihre Grenzen in den Naturwissenschaften. Ich würde es auch nicht glauben, wenn man mir erzählen würde, in den nächsten 20 Jahren fände man einen Weg, Materie schneller als Licht reisen zu lassen. Okay, lassen wir es 10 Jahre sein.

 

Deine negative Stimmung zur Autorin und dem Buch verstehe ich nicht.

 

da ich sie nicht habe! Simple fact.

 

Du hast da offensichtlich Kenntnisse über die Autorin, die ich nicht besitze.

 

Dir wird nicht entgangen sein, dass Frau Edelbauer mit diesem Roman den österreichischen Literaturpreis gewonnen hat. Aber der Text ist dermaßen ... arrogant ist vielleicht als Wort zu stark, aber doch etwas hochnäsig.

 

Für mich war das einfach eine aktuelle SF-Neuerscheinung einer Autorin, deren vorheriges phantastisches Werk mir mehrfach empfohlen wurde.

 

Es mag sein, dass die Autorin ein gewisses Faible dafür hat. Es sei ihr unbenommen! Eine weitere Stimme im immer noch allzu kleinen Chor. Mehr davon!

 

Dave hat Schwächen und Stärken, aber das Buch ist jetzt kein Angriff auf irgendwen. Ich fand davon jedenfalls nichts darin.

 

Du erlebst mich einigermaßen verwirrt: fandest Du keine Stärken oder keine Schwächen? ;) 

 

Im Ernst, ich habe nie von irgendeinem Angriff gesprochen. Es ist nur ein Sammelsurium altbekannter Versatzstücke: Golem trifft Frankenstein trifft Metropolis trifft Elysium trifft Fahrenheit 451 trifft Matrix ... younameit. Das angereichert mit Werkhäppchen namhafter Philosophen, allerdings mit dem Entzug einer Diskussionsgrundlage wie ein schlecht geföhnter Richard David Precht.


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Geschrieben 04 Mai 2022 - 22:55

Küstlerische Freiheit findet für mich keine Grenzen, hier sind wir uneins.

 

Ob die Autorin damit einen Preis gewann, ist mir egal. Was Du mit hochnäsig meinst, kann ich nicht nachvollziehen, die Verwendung des Wortes sagt mir aber, dass Du der Autorin eine Haltung unterstellst. Da ich sie nicht kenne, nicht mal groß etwas über sie weiß, habe ich keinen Ansatz, Deinem Gefühl zu folgen. Der Text vermittelte mir diesen Eindruck nicht. Vielmehr denke ich, dass die Autorin hier hinterr ihrer Figur zurücktritt, aus inhaltlichen Gründen.

 

Dass der Roman ein Sammelsurium sei, ist übrigens auch eine Herabwürdigung. Spuren phantastischer Klassiker finden sich in vielen Werken (den Golem seh ich hier aber nicht). Letztlich wirfst Du der Autorin mangelne Innovation vor, was völlig legitim ist, aber als Kriterium für Dave meiner Meinung nach uninteressant ist., Den Anspruch hat der Roman nicht. Ich sehe ihn mehr in der Traditon des Pantamannes der Brauns. Und hier hat sich die Autorin schon intensiv mit der Thematik befasst und versucht, ihrer Figur einen Weg durch das Erkennen zu bahnen. Das steht im Mittelpunkt, nicht irgendeine Technik oder wissenschaftliche Ideen. Das ist alles nur Wegzehrung für die Figur. Deshalb heißt der Roman auch Dave.

So seh ich das jedenfalls.


Bearbeitet von lapismont, 04 Mai 2022 - 22:56.

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  • (Buch) gerade am lesen: C. C. Holister – Die Farbe der Knochen von Alpakas am Strand



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