Dave von Raphaela Edelbauer
Klett-Cotta, 18. Januar 2021
Verlagsinfo:
Was braucht es, um eine Maschine mit menschlichem Bewusstsein auszustatten? Den Programmierer Syz interessiert nichts so sehr wie die Beantwortung dieser Frage. Doch als er hinter die Kulissen des Labors blickt, gerät sein bedingungsloser Glaube an die Technik ins Wanken. Welchem Zweck dient DAVE wirklich und wer wird von ihm profitieren?
In der Welt von Syz dreht sich alles ums Programmieren. Geschlafen und gegessen wird hauptsächlich, um schnellstmöglich wieder in die Datenströme des Computers abzutauchen. Das Ziel des gesamten Labors ist nichts Geringeres als die Programmierung der ersten generellen Künstlichen Intelligenz, ausgestattet mit einer Höchstleistung an Rechenkraft und menschlichem Bewusstsein: DAVE. Dann allerdings bringen zwei Ereignisse Syz†˜ geregeltes Leben ins Wanken. Erstens, Syz verliebt sich in eine junge Ärztin, und zweitens, DAVE droht ein Totalausfall. Der Strudel, in den Syz in der Folge gerät, katapultiert den Programmierer in unmittelbare Nähe der Machtzentrale. Während das Labor in blinder Technikgläubigkeit weiterhin auf die Verwirklichung der Künstlichen Superintelligenz hinarbeitet, taucht Syz tief in die Geschichte des Labors ein und versucht herauszufinden, wessen Interessen DAVE am Ende eigentlich dient.
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Der Roman um die künstliche Intelligenz DAVE war für mich eine schwere Lektüre. Es gibt sehr viele zähe Stellen, in denen ich den Gedanken und der Handlung der Autorin nicht folgen konnte. Das ist zum Teil Konzept, zum Teil wohl aber auch mangelnder Mut des Lektorats. So wird die Möglichkeit verschenkt, neben dem Hard-SF-Aspekt auch einen unterhaltsamen Roman zu schreiben.
Ich habe mich durch den Roman hauptsächlich deshalb gequält, weil Raphaela Edelbauer einen zum Teil sehr lyrischen Sprachstil pflegt, mit Sätzen zum Darniederknien und weil ich irgendwann wissen wollte, wie es ausgeht.
Das wiederum wird recht früh deutlich. Sobald mir klar wurde, dass einige der Verwirrtheiten beim Lesen nicht an mir lagen, stand die »Auflösung« für mich fest und ab hier hätte es für mich etliche Kapitel schlichtweg nicht mehr gebraucht.
Meist ging es dann um philosophische, mathematische oder um IT-Gedankenwelten. »Dave« ist deutschsprachige SF, wie sie wohl sonst nur Dietmar Dath verfasst.
»Dave« hat Potential und ist sprachlich teilweise ein Meisterwerk, aber an vielen Stellen zu verkopft für mich.
Bearbeitet von lapismont, 03 Mai 2022 - 05:58.