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Gentzen oder: Betrunken aufräumen von Dietmar Dath

Gentzen Dietmar Dath Kalkülroman SF

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2 Antworten in diesem Thema

#1 lapismont

lapismont

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Geschrieben 28 Oktober 2022 - 15:27

Gentzen oder: Betrunken aufräumen
Kalkülroman
Autor: Dietmar Dath
gebundene Ausgabe, 604 Siten
Matthes & Seitz, 2021
Cover: Dirk Lebahn

Verlagsinfo:
Ein rasanter Roman, der ein Jahrhundert umfasst und den Leser in die Zukunft schleudert Der deutsche Logiker Gerhard Gentzen zählte zu den genialsten seines Fachs. Doch wer erinnert sich an ihn? Dietmar Dath macht sich in diesem erstaunlichen, mitreißenden Roman mit Laura und Jan auf die Suche nach jemandem, an den sie sich nicht mehr erinnern. Der Leser betritt einen Denkraum, in dem nicht nur Gerhard Gentzen aufritt, sondern auch noch ganz andere Figuren: Dietmar, der seit zehn Jahren an einem Roman über einen berühmten Logiker schreibt, aber auch Frank Schirrmacher, der sich den Kopf über das Internet zerbricht, Jeff Bezos, Ruth Garrett Millikan, eine schiefe Tante und ein geheimnisvolles Wesen, das das Leben auf der Erde erheblich in Gefahr bringen wird. Das ganze Personal dieses großen Romans stellt sich in den Dienst der Suche nach der Grundlage unseres Lebens in der Gegenwart: der schier unendlich scheinende Rechenleistuneng der Computer. Sie ermöglicht die Flugbuchungen, die Verteilung von Impfstoffen oder Hilfsgütern, die Steuerung der Atomwaffenarsenale oder die detaillierte Abbildungen eines Lebens durch Likes und Kommentare in den sozialen Medien, die es nicht gäbe, wenn Programme nicht die Funktionsweise von Programmen überprüfen könnten. Dass sie das können, hat wiederum mit Gerhard Gentzen zu tun. Kunstfertig und temporeich, humorvoll und immer wieder überraschend schreiben diese vielen Erzählstränge selbst ein Programm – If Then GoTo –, das uns die Chancen und Möglichkeiten der Rechentechnik der Gegenwart erleben lässt und unerwartete Ergebnisse ausspuckt: Science Fiction eben, was sonst.

 

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Bei Seite 160 hätte ich den Roman beinahe abgebrochen, zu chaotisch erschienen mir Textsorten und Handlungsstränge in das Buch geworfen, doch irgendwie wollte ich nicht kleinbeigeben und es hat sich gelohnt.

Klar, es ist keine einfache Lektüre, viel Mathe, Philosophie, jede Menge ML – aber eben auch tolle Figuren, eine coole SF-Story, großartige Szenen und wirklich sehr viel zum drüber grübeln, nicht nur, wie alles jetzt zusammenhängt und wer mit wem.

 

Meine Rezi ist nicht spoilerfrei, aber das ist bei so einem Text recht schwer, etwas zu Handlungssträngen oder Figuren zu sagen, wenn kaum etwas in der chronologischen oder topografischen Reihenfolge erzählt wird.

 

Da der Roman in keiner Nominierungsliste auftauchte (oder?) werden es wohl nicht viele gelesen haben, aber vielleicht gibt’s ja doch Äußerungen.

:happy:

 


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#2 quanat

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    Giganaut

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Geschrieben 28 Oktober 2022 - 15:59

Vor dem Hintergrund, dass den Arbeiten von Dietmar bei Lesern amüsanterweise häufig Ablehnung - vermutlich aus Unverständnis als Resultat mangelnder Neugier, Bequemlichkeit des Lesevergnügens oder am Bedenklichsten: fehlender Denk-Offenheit - widerfährt, ist sein davon unbeeindruckter Schaffensdrang beeindruckend. Wohl auch um eben Jenes nicht unkommentiert in der Welt zu belassen. Zumindest der Deutschlandfunk sieht es mal umweltoffen:

 

"Aber kein Gedanke ist so wertvoll und so neu und schön wie der, dessen erstes Flügelschlagen wir gerade jetzt in unserem Bewusstsein hören. Weil „Gentzen oder: Betrunken aufräumen“ von der Schönheit dieser menschlichen Gedanken weiß, ist das Buch auch eine große Verbeugung vor der Kunst, „weil Kunst nicht notwendig ist. Wenn man liest oder zuhört, kann man aber jemand anderen oder etwas anderes besser verstehen lernen. Mehr: Man kann lernen, dass es Leute gibt, die man nicht versteht. Das wiederum ist dann doch wieder notwendig.“

 

https://www.deutschlandfunk.de/dietmar-dath-gentzen-oder-betrunken-aufraeumen-100.html

 

#ArtIsToChangeWhatYouExpectFromIt



#3 lapismont

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Geschrieben 28 Oktober 2022 - 17:33

Interessanterweise verschweigt der Artikel im Deutschlandfunk den kompletten SF-Part.

Die klauen uns den Dath! Dabei betont er immer wieder, im Roman als Figur übrigens auch, dass er stets SF-Romane schriebe.


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