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Anthologie: Ferne Horizonte - Entfernte Verwandte (Hirnkost)


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193 Antworten in diesem Thema

#151 ChristophGrimm

ChristophGrimm

    Giganaut

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Geschrieben 21 August 2023 - 08:37

Ich habe im Urlaub begonnen, diese Anthologie zu lesen und nun mal geschaut, was andere meinen. Denn für mich ist es wirklich eine Sammlung fast durchgehend schlechter Texte und ich ärgere mich über das Geld, das ich dafür ausgegeben habe. Da erstaunt es mich dann, wenn hier Texte, die ich nur mit Mühe durchgehalten habe, als spannend und gut erzählt beschrieben sehe. Da ist dann wohl doch mehr Geschmack als gedacht. Bis ich das zu Ende lese, braucht es sicher noch etwas, aber ich hatte das Gefühl: So viele tolle Namen und so viele Texte, die unfertig schienen oder schlicht kein Ende hatten. Platte Protas, Plotlöcher an Plotlöchern, hölzerne Dialoge, immer und immer wieder die gleichen Themen ... ich bin wirklich ermüdet. "Alles eine Frage der Energie" beispielsweise finde ich total unlogisch. Da wird das geheime Gerät einfach stehengelassen?


„Fast durchgehend schlecht“: Ein harsches Urteil. Als Meinung valide, aber für mich schwer nachzuvollziehen. (Ich hätte die Sammlung bislang als „durchwachsen“ beurteilt). Was sagst du denn zu Geschichten, die im bisherigen Threadverlauf eher gut bis sehr gut wegkamen (bspw. von Dieter Korger, Christian Manske, Yvonne Tunnat, Anne Grießer oder Barbara Ostrop)?
- Onlinepause -

„Alien Contagium: Erstkontakt-Geschichten“: https://eridanusverlag.de | "En passant - Die Reisen des Sherlock Holmes": https://burgenweltverlag.de<p>Kostenloses SF/Fantasy-Literatur-Webzine: https://weltenportalmagazin.de
  • (Buch) gerade am lesen:„Psyche mit Zukunft“ (Anthologie), „Marple“ (Anthologie)
  • (Buch) als nächstes geplant:„Artefakt des Todes“ (C. Gina Riot), "Die dunkle Seite der Erde" (Achim Stößer), "Proxi" (Aiki Mira)

#152 ChristophGrimm

ChristophGrimm

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Geschrieben 21 August 2023 - 10:54

„Tanz der Krebse“ (Alexa Rudolph)

Eine Geschichte, die sich liest, wie sich ein Pink-Floyd-Song anhört. „Tanz der Krebse“ ist jene Art experimenteller Literatur, für die man a.) eine Ader haben muss und b.) auch nur dosiert genießen kann. Drei skurrile, aber wundervoll fabulierte Seiten, die (metaphorisch) vom Ende der Menschheit und dem Anfang einer neuen Spezies erzählen.
Ich kann nur interpretieren, was die Autorin mit dieser Geschichte ausdrücken wollte. Das Ende der Menschheit scheint selbstverschuldet und wenig glamourös. Selbst wenn es für uns anders gekommen wäre: Die Vorstellung der Ewigkeit ist eine lieb gewordene Illusion. Die Harmonie der Krebse im gemeinsamen Tanz - jene Spezies, die das Potential hat, die fortgeschrittene Spezies des Planeten zu werden bzw. über sich hinauszuwachsen - scheint mir ein Kommentar zu sein, welchen Wunsch die Autorin für die Gegenwart hat. Sicher machen wir es ein wenig länger, wenn wir uns über unsere egoistische Urbasis hinwegheben könnten.

Alles nur Interpretationen zu einem schönen Farbklecks in der Sammlung.
(Und jetzt höre ich mir „Meddle“ an :D)

Bearbeitet von ChristophGrimm, 21 August 2023 - 10:55.

- Onlinepause -

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#153 Future Remains

Future Remains

    Yoginaut

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Geschrieben 21 August 2023 - 18:31

@Chris - Gute Wahl, wobei schon allein "Echoes" länger anzuhören ist als "Tanz der Krebse" zu lesen. Ich hatte bei der Story diverse Dalí-Gemälde vor Augen, so mit allerlei Meeresgetier und schmilzenden Uhren.



#154 Jol Rosenberg

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Geschrieben 21 August 2023 - 20:33

Was sage ich zu diesen Texten?

 

Barbara Ostrop: An’k Weg Sterne

 

Eine Jägerin, die uns schon durch ihre rudimentäre Sprache als primitiv vorgeführt wird, wird eingefangen und mit Hirnimplantaten zwangsbeglückt. Sie ist schwarz und ihr Beglücker weiß. Es wird uns gezeigt, wie sie besser und besser denken kann, wobei die ethische Fragwürdigkeit der Unternehmung nicht thematisiert wird. Als später all ihre Freund*innen ebenfalls zwangsoperiert werden, setzt sie dem nichts entgegen.

Der Text hat Logiklöcher, ist geschlechtsstereotyp (natürlich muss der Mann sich sexuell annähern, sonst schnallt sie es nicht) und bedient rassistische Klischees. Sprachlich ist die Idee der wachsenden Sprache zwar ganz gut umgesetzt, An’k wird aber als Person nicht einmal ansatzweise spürbar.

 

Anne Grießer: Die lange Wacht

 

Ein Mann arbeitet in einem Atemmüllendlager. Als er bei einem Strahlenunfall stirbt, wird er zum Geistwächter und beobachtet viele Jahrtausende. Der Geist erzählt einem Tentakelwesen von seinen Erlebnissen.

Ich finde die Sprache dieses Textes recht gelungen, man hat wirklich eine Idee davon, die sprechende Person ein wenig zu kennen. Allerdings wirklich nur ein wenig. Die kursiven Einschübe, in denen das Tentakelwesen direkt angesprochen wird, sind leider zum großen Teil redundant und langweilig. Das Ende hat einen Dreh, dieser ist aber nicht wirklich überraschend und auch nicht recht glaubwürdig. Immerhin kommt hier mal ein schwuler Mann vor, sein Partner wird aber nur benannt, um sein Schwulsein zu zeigen, und spielt für den Text nicht die geringste Rolle. Witzig ist die Idee, dass in einer der vielen benannten Zukünfte Frauen die schwere Arbeit tun.

Dieses Text fand ich einen der stärkeren der Anthologie.

 

Yvonne Tunnat: Nanita findet Leben

 

Auf der zukünftigen Erde leben einige Roboter, die sinnlos gewordenen Tätigkeiten nachgehen. Aus der Sicht der Hauptperson, von der wir weder Geschlecht noch biografische Details erfahren, erfahren wir, wie ein anderer Roboter ein Wesen findet, mit dem es nicht weiter weiß. Einfühlsam erfahren wir von der Einsamkeit der Hauptperson, von der Trauer um den einzigen Gefährten, den es einmal gab, und der Sehnsucht nach Beziehung bei der gleichzeitigen Angst vor der Endlichkeit allen Lebens. Der Text ist berührend und breitet genug Weltenbau aus, um eine Idee zu haben, was passiert ist. Sprachlich ist er leicht lesbar, allerdings hakt es an manchen Stellen, so dass ich den ein oder anderen Satz mehrfach lesen musste. Hier hätte ein Lektorat sicher einiges glätteten können. Aber: Wow, der erste Text in dieser Sammlung, der mir gefällt.

Auffällig unpassend ist hier die Illustration, die eine nackte Weiße Person mit großem Busen und Baby auf dem Arm darstellt. Insgesamt fällt auf, dass die Illustratoren (alle neun sind männlich) häufig nackte, weiblich gelesene Körper darstellen, auch dann, wenn das zum Text nicht recht passt, wie hier.

 

Christian Manske: Wimpernschlag der Ewigkeit

 

Ein Mann liegt bei einer Psychoanalytikerin auf der Couch, aber es passiert weder eine Psychoanalyse noch ist die Anordnung von Couch und Sitz klassisch. Bald wird klar: beide sind KIs. Der Text erzählt uns deren Gespräch miteinander (es ist nicht therapeutisch, soll es aber wohl sein), unterbrochen von untraumhaften “Träumen” der Patient-KI Graham. Klischeehaft zeigen die Träume die “schlechten Seiten” der Menschen: Konzentrationslager, Hiroshima, ein fiktiver zukünftiger Krieg. Wir erfahren etwas über Grahams Hintergrund, aber auch der ist nicht neu: Natürlich haben die Menschen mal wieder die Welt zugrundegerichtet und natürlich wird das individueller Gier zugeschrieben und nicht auf systemischer Ebene analysiert.

Das Ende des Textes passt für mich nicht zum Rest und wartet mit klischeehaften Beispielen auf (natürlich besteigen zwei Männer dem Himalaya und eine Frau tröstet ein Baby). Insgesamt gibt es keinen Spannungsbogen und damit auch keine wirkliche Geschichte. Sprachlich ist der Text an vielen Stellen umständlich und phrasenhaft.

 

Karlheinz und Angela Steinmüller: Unheil aus der Tiefe

 

Jugendliche Wesen sitzen in einem Bunker und wissen nicht: Ist es ein Übungsalarm oder gibt es wirkliche Bedrohung? Tofrod, die Hauptperson, lebt offenbar in einem Internat, zusammen mit seinen Zimmergenossen Krerwed und Murwin. Als die beiden ihn überreden, einen illegalen Sender anzuzapfen, möchte er erst nicht, tut es dann aber doch. Gemeinsam mit ihm hören wir ein Hörspiel über angebliche Vormenschen. Die Spannung spitzt sich anhand der Frage, ob es die Vormenschen gab und ob es eine wirkliche Bedrohung gibt, zu. Natürlich werden die Jugendlichen irgendwann erwischt, das Ende des Textes klärt aber leider keine der spannungsgebenden Fragen.

Der Text ist leicht lesbar, die Phrasen halten sich in Grenzen und ich habe zumindest eine vage Idee, wer Tofrod ist. Allerdings ist das geheime Hörspiel so albern, dass es auf mich peinlich wirkte, aber nicht lustig genug, um für mich als Satire zu funktionieren. Um den Text zu einem guten Text zu machen, fehlt leider ein überzeugende Ende. So bleibe ich mit einem Schulterzucken zurück.

 

Mit Tanz der Krebse konnte ich gar nichts anfangen, das scheint mir aber Geschmack zu sein.

 

Bei Dieter Korgers Text bin ich noch nicht angekommen, weil ich die Lust verloren habe.

 

Auf mich wirken ganz viele dieser Texte unfertig. Der von den Steinmüllerns beispielsweise ist sprachlich super, aber es wirkt, als sei ihnen kein guter Plot eingefallen. Davon gibt es in dieser Sammlung meiner Meinung nach mehrere. Und ich frage mich schon, wie das zustandegekommen ist, denn die beiden Herausgeber stehen ja eigentlich schon für Qualität.

Auch die Zusammenstellung finde ich wenig gelungen. Es häufen sich immer und immer wieder die selben Themen: Atomkrieg, Urmenschen, Urmenschen und Urmenschen. Ich war immer wieder an "Planet der Affen" erinnert und habe mich gefragt, ob das am Thema liegt. Ich glaube nicht, dass ich zu diesem Thema etwas Gutes schreiben könnte.

 

Was ich mich frage: Bin ich die einzige Person, der es so geht, die diese Anthologie so enttäuschend findet? Vielleicht finde ich ja noch gute Texte, wenn ich mich traue, weiterzulesen. Aber bislang sind das großenteils schwache Texte. Bei dem Text von Aiki dachte ich: Da hätte they mal noch dran arbeiten sollen. Das ist unfertig:

 

Aiki Mira: Zwischen der Musik

 

Zwei Roboter, die keine Roboter sind, fallen auf einen Planeten, um dort zu kämpfen. Aber alles ist ganz anders als erwartet und vielleicht gibt es auch eine andere Lösung als Kampf.

Auf mich wirkt dieser Text wie die Rohversion von etwas: holprige Dialoge, fehlende Punkte und Kursivsetzungen, Redundanzen, unvermittelte Perspektivwechsel – man erahnt die bei Mira übliche sprachliche Dichte, aber sie ist noch nicht wirklich entstanden. Es gibt einige sprachlich schöne Sätze wie “Die Atmosphäre ist dick wie Brei und schmeckt süß nach Pflanzenblüten”, aber im Großen und Ganzen wirkt dieser Text auf mich unfertig. Die Idee von Wolpertinger-Wesen wirkt auf mich auch peinlich, hier hat Mira keine für mich überzeugende Beschreibung gefunden.

Auffällig ist auch hier wieder die unpassende Illustration, die ein Wesen zeigt, das wirkt, wie aus einem Horrormagazin entlehnt, ein Anteil, den ich ihm Text selbst nicht finde.

 

Und die Illustrationen? Das Cover ist super, aber innen ist ganz viel Stereotypes, Einfallsloses, Unpassendes. Immer wieder nackte Brüste, mal sexy, mal widerlich, mal männlich-behaart.

 

Oder bin ich irgendwie schief gewickelt und es trifft einfach nur nicht meinen Geschmack?

 

Andererseits denke ich, dass holprige Dialoge, Grammatikfehler und steppende Erklärbären ebensowenig Geschmackssache sind wie lückenhafte, unlogische Plots oder fehlende Enden. Das ist doch objektiv schlecht. Oder wie oder was?


Bearbeitet von Jol Rosenberg, 22 August 2023 - 12:03.

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#155 ChristophGrimm

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Geschrieben 23 August 2023 - 01:01

Im Land der Raketenpilze (Robert Schweizer)

In einer (ziemlich sicher radioaktiv verseuchten) Zukunft ist die Menschheit auf ein vormittelalterliches Dasein zurückgefallen. Viele sterben früh an einem Brandpilz, gegen den ein Schutzanzug aus Pflanzen und Maden oder Linderung durch ein bestimmtes Moos nur bedingt hilft. Der Protagonist und sein Freund machen sich in ihrer Verzweiflung auf den Weg zu einem Tempel, wo sie möglicherweise geheilt werden können ...

Der Beitrag beginnt sprachlich und atmosphärisch stark, doch handlungstechnisch verliert der Mittelteil mit der Reise bis zum Tempel an Fahrt. Die Enthüllung über den "Gott Noah" ist nicht überraschend, gleichwohl dessen Entscheidung ein interessanter (wenngleich sehr deprimierender) Einfall ist. Alles in allem ist diese Geschichte aber ein fades Zusammenrühren wenig origineller Zutaten aus dem Dystopie-Küchenschrank.

Andererseits denke ich, dass holprige Dialoge, Grammatikfehler und steppende Erklärbären ebensowenig Geschmackssache sind wie lückenhafte, unlogische Plots oder fehlende Enden. Das ist doch objektiv schlecht. Oder wie oder was?


Dir ist schon klar, dass wenn du so fragst, ich nur mit "Ja, das ist schlecht / Nein, das ist keine Geschmackssache" antworten kann, wenn ich mich nicht lächerlich machen möchte ;)?

Danke für deine Eindrücke. Mir ist nun verständlicher, was dich nicht begeistert. Mich überrascht dein Urteil allerdings noch immer: "Fast durchgehend schlecht" waren für mich die letzten Anthologien aus dem Modern Phantastik Verlag, "Dimension Null" und "Sieben Millionen Tage in der Zukunft" - inhaltlich und handwerklich. Von den Totalausfällen der "Verlage" Noel, Net, Sarturia oder den fürchterlichen SP-Anthologien "Sternenglut" oder "2050" fange ich gar nicht erst an.
Auf diesem Level sehe ich "Ferne Horizonte - Entfernte Verwandte" objektiv betrachtet nicht. Was ich sehe: Eine solide handwerkliche Basis bei fast allen Beiträgen. Ich stimme zu, dass das strukturelle und sprachliche Lektorat bei einigen Beiträgen intensiver hätte ausfallen müssen.
Was das Inhaltliche betrifft: Ich vermisse bislang Visionen und Hoffnung. Leider bietet ausgerechnet einer der erzählerisch schwächsten Beiträge (Michael Tinnefeld) zumindest etwas davon. Yvonne bot zumindest ein schöneres Einzelschicksal. Hier hätte ich mir auch mehr Ausgewogenheit gewünscht.

Was sage ich zu diesen Texten?

Barbara Ostrop: An’k Weg Sterne

Eine Jägerin, die uns schon durch ihre rudimentäre Sprache als primitiv vorgeführt wird, wird eingefangen und mit Hirnimplantaten zwangsbeglückt. Sie ist schwarz und ihr Beglücker weiß. Es wird uns gezeigt, wie sie besser und besser denken kann, wobei die ethische Fragwürdigkeit der Unternehmung nicht thematisiert wird. Als später all ihre Freund*innen ebenfalls zwangsoperiert werden, setzt sie dem nichts entgegen.
Der Text hat Logiklöcher, ist geschlechtsstereotyp (natürlich muss der Mann sich sexuell annähern, sonst schnallt sie es nicht) und bedient rassistische Klischees. Sprachlich ist die Idee der wachsenden Sprache zwar ganz gut umgesetzt, An’k wird aber als Person nicht einmal ansatzweise spürbar.

Ich sehe den Text als wunderbares Beispiel dafür, dass "Thematisierung" bzw. Kritik sehr subtil erfolgen kann. Barbara Ostrop hält sich als Autorin mit einer direkten Wertung im Text zurück ... aber wie mir scheint, wirkt der "Beglücker" auf dich genauso, wie es beabsichtigt ist: Er muss nicht als absoluter Unsympath beschrieben oder benannt werden, um es zu sein. Das erledigt er mit seiner Übergriffigkeit, Geringschätzung und Kompromisslosigkeit ganz alleine.

Bearbeitet von ChristophGrimm, 23 August 2023 - 01:12.

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#156 Jol Rosenberg

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Geschrieben 23 August 2023 - 08:44

 

 

Dir ist schon klar, dass wenn du so fragst, ich nur mit "Ja, das ist schlecht / Nein, das ist keine Geschmackssache" antworten kann, wenn ich mich nicht lächerlich machen möchte  ;)?

 

Nö. Du könntest auch sagen, dass du meiner Einschätzung widersprichst und ich Geschmack mit Handwerk verwechsle. Für möglich halte ich das.

 

Ansonsten hast du Recht: Das hier sind alles Autor*innen, bei denen man merkt, dass die ihr Handwerk beherrschen. Mit den letzten Anthos der Gehrkes ist das nicht zu vergleichen. Aber gerade darum bin ich so verärgert oder enttäuscht: Ich weiß von allen Beteiligten, dass sie es besser können. Die haben alle mehr drauf. Warum also wurde nicht lange genug daran gearbeitet, um etwas wirklich Gutes daraus zu machen? Ich möchte wirklich eine Qualitätsoffensive in der deutschen SF. Gerade dieses Jahr, wo ich so viel international lese, fällt doch auf, wie sehr wir dagegen abfallen. Und ich denke, dass das nicht an mangelndem Können liegt. Und ich frage mich: Was können wir tun, um aus einem bestenfalls mittelmäßigem Buch ein wirklich Gutes zu machen?

Ich mein: Der Verlag heißt Hirnkost. Da erwarte ich auch wirklich Hirnkost. Nicht sprachlich Glattes mit ein paar nur halb ausgearbeiteten guten Ideen und inspirationslosen Enden.

 

ich will eine Bande bilden. Eine Qualitätsbande. Und weil ich weiß, das mein Geschmack eben nur mein Geschmack ist, würde ich mich da gern zusammentun und gemeinsam konzeptualisieren. Meines Erachtens hat die deutsche SF das nötig. Ich denke seit diesem Buch daran herum, aber wo ich nun über diesen Thread gestolpert bin, kann ich es auch verraten und wer immer mag, kann mich darauf ansprechen. Ich werde auf jeden Fall auch Klaus Farin noch anschreiben und wahrscheinlich auch die beiden Herausgeber. Denn wenn gute Leute nur Mittelmäßiges oder Unfertiges liefern, dann muss man doch mal strukturell schauen, was da schief läuft.


Bearbeitet von Jol Rosenberg, 23 August 2023 - 08:50.

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#157 Rezensionsnerdista

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Geschrieben 23 August 2023 - 09:35

Jol, Qualitätsoffensive, Qualitätsbande, ich bin dabei

Und ja, im Internat Vergleich ... Nun. Klar, woanders gibt es auch Mist, aber nach oben hin ist es viel schöner

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#158 ChristophGrimm

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Geschrieben 25 August 2023 - 21:30

@Jol, Yvonne: Qualitätsbande - da bin ich ganz bei euch.

Der grüne Planet (Kai Focke)

Eine außerirdische Erkundungsmission hat den Planeten Erde entdeckt, deren stark dezimierte, erstaunlich friedfertige Bevölkerung auf den Stand von Höhlenmenschen zurückgefallen ist.

Das anfängliche "Die Lesenden denken, dass sie von Menschen lesen, bis sie korrigiert werden" hätte sich Kai sparen können. Eine Menschheit, die auf ein vorindustrielles oder tierähnliches Niveau zurückgefallen ist, ist genauso altbekannt wie radioaktive Hinterlassenschaften. Hier muss ich Jols Kritik weiter oben recht geben, dass sich diese Thematik in der Anthologie häuft. Was mich in der Geschichte hielt, war die Frage, warum die Män-schän so friedfertig sind. Die Erklärung erscheint mir zwar stimmig überlegt, ist aber auch eine zu schluckende Kröte. Insgesamt: Gute Ansätze, die routinierte Schreibe ist gefällig, doch die Geschichte bleibt weit unter ihren Möglichkeiten.

Bearbeitet von ChristophGrimm, 26 August 2023 - 08:42.

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#159 Jol Rosenberg

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Geschrieben 26 August 2023 - 12:01

Puh, ich dachte schon, ich hätte alle vergrätzt!


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#160 Rezensionsnerdista

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Geschrieben 30 August 2023 - 05:12

Der Autor Dieter Korger liest seine Kurzgeschichte “Nur ein Werbespot” aus der Anthologie “Ferne Horizonte” - mit anschließendem Interview.

 

"Nur ein Werbespot" beschreibt eine Mission im zukünftigen Weltall - kurz bevor die Sonne die Erde verschlingt ... inklusive Werbeeinblendungen

 

In dem Interview geht es natürlich zunächst um die Story, um die gefährliche Hybris superreicher Unternehmer, die Kommerzialisierung der Raumfahrt und wie Dieter Ideen für seine Geschichten entwickelt. Außerdem erfahren wir, was als nächstes von ihm zu erwarten ist.

 

 

Ich gebe aber zu, das wird vermutlich die einzige Story aus der Anthologie, die ich lesen lasse ... vielleicht noch meine eigene, das entscheide ich im Herbst. :-)


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#161 ChristophGrimm

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Geschrieben 06 September 2023 - 10:38

Und nun der Rest, wenngleich ich mich zu den Geschichten relativ kurz äußere. (Diskutiert gerne mit mir weiter :))

 

"Gedankenlos" (Nele Sickel): Eine Kürzestgeschichte. Da ich bereits einiges von Nele gelesen habe - und selbst einen Einseiter von ihr in die kommende Weltenportal Ausgabe aufgenommen habe - überrascht es mich nicht, dass sie auf wenig Raum erzählen kann. Letztendlich ist es eine intensiv geschriebene Aburteilung der Menschheit, die sprachlich einwandfrei, mir in ihrer Aussage aber einfach zu platt ist. Schade. Daher: Stilistisch top. inhaltlich mau.

 

"Mit dem Kopf voran ins glitzernde Wasser" (Thomas Grüter): Die Story gehört zum oberen Drittel in dieser Sammlung. Sie unterstreicht mit einigen tollen Ideen (Replikanten, Strahlung im All, KI, Pilze) den wissenschaftlichen Hintergrund des Autors. Die Figuren sind mir zwar etwas zu distanziert erzählt, aber die Spannung bleibt bis zum Schluss erhalten. Zwar hätte ich mir einen größeren Knall am Ende gewünscht, aber der Twist passt und ergibt rückblickend (Replikanten) Sinn.

 

"Am Strand von Coventry" (Rico Gehrke): Ich stimme Dieters Analyse weiter vorne im Thread zu. Als Kurzgeschichte ist sie etwas überfrachtet und hätte von dem Raum einer Novelle profitiert, aber das soll auch schon meine einzige Kritik sein. Rico konnte in seinen Erzählungen - zumindest in jeder, die ich von ihm kenne - stets sehr gut Unterhaltung, Sense of Wonder und philosophische Gedanken in sehr gefälliger Schreibe verbinden. Es "freut" mich, dass seine Abschiedsvorstellung noch einmal richtig gelungen ausfiel.

 

"Grüne Hölle" (Hans Jürgen Kugler): Langweilig. Die Qualitätsschwankungen von Hans Jürgen Kugler überraschen mich bisweilen sehr; gerade da sein intelligent erzählter Roman "Von Zeit zu Zeit" oder "Davida" (Macht und Wort) absolute Knaller waren. Wie auch bei seinem ersten Beitrag in dieser Sammlung habe ich das Gefühl, er hatte einfach eine Idee, aber ihr nicht genug Zeit zur Entfaltung gegeben.

 

"Die intellektuellen Freuden flächendeckender Zivilisation" (Christian Endres): Auch hier: Handwerklich gut, inhaltlich ein Armutszeugnis. Eine Kürzestgeschichte bedingt mehr als eine abgedroschene Idee. (Pilze. Wow. Das haben wir ja noch nie gesehen und gelesen).

 

Der Absacker ... die Märchen: Ja ... waren nicht meins. Wie bei (fast) allen Autor:innen in dieser Sammlung fällt die handwerkliche Routine auf, aber herausragend ist keine. Warum sich René und Hans Jürgen dafür entschieden, einen Märchenblock an den Schluss zu setzen, will mir nicht einleuchten. Genug "Sense of Wonder" wurde in den vorangegangenen Beiträgen bereits geboten.

 

Fazit und Gesamteindruck:

 

Mixed Bag. Ich urteile wohl etwas milder als Jol, denn die handwerkliche Seite zeigt die Routine, welche die Autor:innen zweifelsfrei haben. Viele Beiträge haben interessante Ideen, werden aber oft in konventionellen Plots verarbeitet, die jedem, der öfters "Star Trek", "Quantum Leap", "Babylon 5"  oder "Stargate" gesehen oder einige angloamerikanische Golden-Ager gelesen hat, nur allzu vertraut sind. Ich stimme Jol auch in ihrer weiter oben geäußerten Kritik zu, dass einige der Geschichten unfertig wirken bzw. die Autor:innen den Geschichten etwas Ruhezeit hätten gönnen sollen.

Ein so schön aufgemachtes Buch ist sicher seinen Preis wert, sollte aber dann auch inhaltlich überdurchschnittlich ausfallen. Auf die nächste EXODUS Anthologie werde ich jedoch vorerst verzichten. 

 

Für das DSFP-Komitee:

 

Ich empfehle:

Dieter Korger "Nur ein Werbespot" - mMn die Top-Story der Anthologie und publikationsübergreifend die bislang beste KG, die ich in diesem Jahr las.

Die könnt ihr aber natürlich auch in Yvonnes Podcast genießen :).

 

Weitere Stories, die mir imponierten:

Barbara Ostrop "An'k Weg Sterne"

Anne Grießer "Die lange Wacht"

Yvonne Tunnat "Nanita findet Leben"

Christian Manske "Wimpernschlag der Ewigkeit"

Rico Gehrke "Am Strand von Coventry"

Thomas Grüter "Mit dem Kopf voran ins glitzernde Wasser"

Rainer Schorm "Der modulare Geist"

(Alexa Rudolph "Tanz der Krebse" ... ist aber eher als Farbklecks zu sehen)

 

Ich spende mein Exemplar. Bei Interesse bitte PN bzw. über Yvonne. 


Bearbeitet von ChristophGrimm, 06 September 2023 - 10:46.

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Geschrieben 06 September 2023 - 11:20

Serviceposting noch mal der Link zu Dieters Podcast, in der er seine Kurzgeschichte Nur ein Werbespot in ganzer Länge präsentiert!


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#163 Future Remains

Future Remains

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Geschrieben 07 September 2023 - 18:01

Ich habe gerade mal meinen handgeschriebenen Notizzettel von Anfang Juli mit meinen persönlichen Favorites rausgeholt und sie mit Chris´ Bestbewertungen verglichen (Mich bewerte ich nicht!).

 

Wir unterscheiden uns in je einer Geschichte, die jeweils nicht in den Tops of the Pops dabei ist: Bei mir kam "Homo superior" sehr gut weg, Auch wenn die Idee mit den Mini-Menschen nicht neu ist, wurde sie spannend eingefädelt. Anfangs fragt man sich als Leser ja schon, was zum Henker da eigentlich los ist. Dass die Menschen in 20 cm kleinen Körpern stecken und so 30 Milliarden Entitäten auf der Erde leben können, ohne dem Planeten jemals wieder schaden zu können, bedeutet eine bittere Klatsche für den Nachfolger des Homo sapiens. Die Botschaft gefiel mir! Und den kleinen wissenschaftlichen Appendix mit Erläuterungen - ein routinemäßig mitgelieferter Service von Schattschneider - fand ich durchaus bereichernd.

 

"Wimpernschlag der Ewigkeit" habe ich inzwischen ein zweites Mal gelesen (Hallo, Yvonne! Ja, ein zweites Mal ;-) . Diesmal kam die Story besser bei mir weg und ich sollte nicht so hart urteilen wegen der Vorgehensweise der KI-Psychologin im Selbstgespräch mit sich als Klienten. Dennoch bleibt die Geschichte bei mir (gefühlt) nur im knapp  oberen Drittel.

 

Insgesamt bleibt bei mir der Eindruck, dass die Anthologie zu oft dieselben Perspektiven offeriert, was sowohl Jol als auch Chris bemängelt haben. Zu viele Urmenschen und zu viele Pilze (die allerdings derzeit Saison haben, wie ich im Supermarkt heute erneut feststellte). Und  es wird zu wenig Hoffnung gespendet. Da steht wacker, wie ein Fels in der Brandung, "Nanita findet Leben" dagegen.

 

Auch überkam mich beim Lesen immer wieder das Gefühl, dass AutorInnen zwar einen mehr oder minder fantasievollen Weltenbau präsentierten, aber vergaßen, eine Story zu erzählen. Das hätte man spätestens im Lektorat abfangen müssen. NIcht zuletzt haben mich die vielen übersehenen Schreibfehler geärgert. In der Hinsicht schafft das Märchen vom "Rattenkönig" einen abgründigen Rekord von fünf Fehlern auf nur einer Seite. - Dies und die Diskussionen hier in diesem Zirkel und in dem zur Exodus 46 über diverse Qualitätsmängel haben mich Anfang August dazu bewogen, René Moreau meine Unterstützung in der Schlussredaktion von EXODUS anzubieten. Was ich da vielleicht in letzter Minute abfangen kann, muss die Lesenden später nicht mehr ärgern. Und bis heute konnte ich so einige (auch inhaltliche) Bömbchen für die Nummer 47 entschärfen. :)


Bearbeitet von Future Remains, 07 September 2023 - 18:12.


#164 Rezensionsnerdista

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    Yvonne

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Geschrieben 07 September 2023 - 18:18

Tolles Engagement Dieter!

Ich freue mich darüber. Und ich bin gespannt auf die nächste Exodus, in der ich mit einer eher weniger hoffnungsvollen Geschichte vertreten bin (dafür müsste man dann eher das nächste Weltenportal lesen)

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#165 ShockWaveRider

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Geschrieben 18 September 2023 - 22:04

So, dann will ich auch mal.
 
Aber, mei, habe ich mich mit der Antho schwer getan! Lange Zeit konnte ich immer nur ein oder zwei Stories am Tag lesen, wonach ich ein oder zwei Wochen pausierte und dabei die Stories vergaß, sodass ich sie noch einmal lesen musste. Erst heute kam ich auf einer Zugfahrt zu etwas konzentrierterem Lesen und zum zeitnahen Anfertigen von Notizen.
 
Ich werde meine Eindrücke der Geschichten an der inneren Gliederung der Anthologie ausrichten.
 
Fangen wir an mit der ersten Abteilung:
 
Der Mensch ist etwas, das überwunden werden soll

Peter Schattschneider: Homo superior
Inhalt: Ein Raumtourist, dessen Raumschiff in der Nähe eines Schwarzen Loches verunglückt, kehrt nach 305.000 Jahren auf die Erde zurück. Dort hat sich eine Schwarm-Menschheit aus untereinander vernetzten Klonen gebildet, die alleine aber geringe Fähigkeiten besitzen. Insbesondere fehlt ihnen Individualität, ein Ich-Bewusstsein.
Fazit: Interessante Idee, gut ausgesponnen, Pointe kommt zu früh. Die Erklärungen am Ende sind inhaltlich interessant, literarisch stören sie. Insgesamt zu technokratisch, hat mich nicht gepackt.

Michael Tinnefeld: Heimweh
Inhalt: Huis Raumschiff stürzt auf der Erde ab. Ivy bringt ihn in Sicherheit. Hui erfährt, dass nach dem Exodus der Trans- und Posthumanoiden sowie der KIs nur noch 10 Millionen Menschen auf der Erde leben, die vom Abkommen von Banards Stern geschützt werden. Aber wieso konnte Hui den Schutz überwinden? Was war seine wahre Mission? Und welche Rolle spielt Laxos, ein Roboter-Papagei, der ihn bei seiner Havarie begleitete?
Fazit: Recht komplexe Zukunftsvision, etwas zu blockartig geordnet in Trans/Post/KI etc. Vor dem nuklearen Hintergrund blieben mir denn auch die Motivationen der handelnden Personen, insbesondere von Laxos, unklar. Und am Ende sind die Menschen einfach so menschlich und deshalb liebenswert. (Würg!)

Barbara Ostrop: An‘k Weg Sterne
Inhalt: An‘k gehört zu den Menschen, die sich der Strahlenbelastung in alten Atomkraftwerken angepasst haben, zum Preis verminderter Intelligenz. Da erhält er von anderen Menschen Brain-Enhancements, die ihn zur Raumfahrt befähigen. Die kosmische Strahlung hält er ja aus.
Fazit: Mal abgesehen von den strahlenphysikalischen Inkonsistenzen: nette Algernon-Referenz. Die Autorin ist bemüht, dem Leser An’ks Erleben nahezubringen. Aber das hätte man besser machen können.

Christian J. Meier: Vaams Gehirn
Inhalt: Vaam, ein Oberflächenmensch, hat sexuellen Kontakt zu einer Frau, die sich als Wissenschaftlerin entpuppt. Nach einer Katastrophe haben die Wissenschaftler mit Hilfe von Retroviren eine beschleunigte Evolution angestoßen, bei der derjenige am besten überlebt, der seine Umwelt am besten beschreibt. Auch bei Vaam haben die Retroviren ihr Werk getan, so dass er bald ebenfalls als Wissenschaftler arbeiten kann. Vaam trifft schließlich auf einen submarinen Superorganismus, der alles Wissen ansammelt und verarbeitet. Doch dabei ergeben sich Probleme.
Fazit: Grundsätzlich nette Idee, der Anfang erscheint angeflanscht und unnötig, der zweite Teil ist hingegen zu sporadisch abgehandelt, wobei die Paradoxie-Bomben gefallen.

Frank Neugebauer: Museum für Menschen
Inhalt: Postapokalypse. Regent Kronen erhält die Anfrage, ein Museum für Menschen zu unterstützen. Das passt sich gut, weil gerade ein Mensch namens Christoffel zum Palast kommt und die Herausgabe der alten menschlichen Schriften fordert. Aber weil die Menschen die Erde wiederholt in die Nuklearkatastrophe geführt haben, bleibt dem Rabenregenten keine andere Wahl, als dem Museum ein erstes Exponat zu verschaffen.
Fazit: Idee weitgehend bekannt, Aussage platt, aber die Ausarbeitung stimmt. Schöne Atmosphäre, der Twist gefällt, auch wenn es nur noch darum ging, welche Tierart denn nun die Menschen verdrängt hat.

Anne Grießer: Die lange Wacht
Inhalt: Ein Mann stirbt in einem atomaren Endlager. Doch sein Bewusstsein lebt weiter an den Ort gebunden. Irgendwann nimmt er die Rolle des Endlager-Wächters an. Immer wieder vertreibt er Menschen, die hier bohren wollen. Doch nach Millionen Jahren sind die Menschen verschwunden und die Strahlung auf ein erträgliches Maß gesunken. Quallenartige Wesen haben die Herrschaft über die Erde übernommen. Plötzlich wird es wieder warm im Endlager.
Fazit: Gruselige, aber starke Ideen bezüglich Evolution und geologischem Wandel. Die Probleme mit der Endlagerung radioaktiver Abfälle werden eindringlich erlebbar gemacht. Schön, dass trotz aller Metaphysik Gott und Religion draußen bleiben. Starke Story!

 

Zwischenfazit: In den sechs Stories dieser Abteilung kam es entweder zum Exodus der Menschheit oder zur Postapokalyse. Und das ist leider ein Subgenre, das ich nicht besonders schätze. Es gibt den Autoren viele Betroffenheits-Vorschüsse und viele Optionen, aber die wenigsten zeigen sich der mit dieser Freiheit einhergehenden Verantwortung gewachsen.

Die meisten Autoren präsentieren komplexe Zukunftsvisionen, die sich aber für eine short story als zu groß erweisen und deshalb viel Infodump erfordern. So bleibt denn als einzige gute Story die von Anne Grießer über, mit Einschränkungen gefiel auch Neugebauers Museum. Wie man Schattschneiders Text, der für eine Kurzgeschichte einen Glossar-Anhang(!) brauchte, als Opener auswählen konnte, erschließt sich mir nicht.

 

Gruß

Ralf


Bearbeitet von ShockWaveRider, 18 September 2023 - 22:07.

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#166 ShockWaveRider

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Geschrieben 18 September 2023 - 22:32

Die zweite Abteilung habe ich auch bereits inkorporiert.

Roboter sind auch nur Menschen

 

Ute Wehrle: Der Sinn des Überlebens
Inhalt: Jahrtausende nach dem Ende der Menschheit überlegen einige KI-Roboter, warum sie überlebt haben und was der Sinn ihrer Existenz sei. Schließlich gehen alle ins Wasser. Das heißt: Hannes muss in seiner Simulation ein paar Parameter ändern, um die perfekte KI zu simulieren. Doch vielleicht existiert sie schon?
Fazit: Böse Satire auf die Sinnlosigkeit des Lebens, die Selbstzerstörungskraft der Menschheit und die Hoffnung, die an ungeahnter Stelle blüht. Nett.

Yvonne Tunnat: Nanita findet Leben
Inhalt: Ein Raumfahrer, der sein Bewusstsein in eine Roboterhülle transferiert hat, kehrt mit anderen richtigen Robotern auf die Erde zurück. Die Menschen sind ausgestorben, Schildkröten und Insekten bewohnen den Planeten. Da havariert ein weiteres Raumschiff, und zum ersten mal nach vielen Jahren lebt wieder ein menschliches Wesen auf der Erde.
Fazit: Der Maschinenmensch-Protagonist wird sehr eindrücklich nahegebracht, ebenso seine Gefühle für das Tier Marty und das Menschenbaby. Eine intensive, sehr berührende Geschichte!

Aiki Mira: Zwischen der Musik
Inhalt: Auf dem Mond haben menschliche Gehirne (=die „weichen Kerne“?) in Panzerhüllen überlebt. Sie wurden zuvor von KIs von der Erde vertrieben, weil jene die Erde retten wollten. Lange Zeit später kehren einige Panzermenschen auf die Erde zurück. Eine KI empfängt sie und bietet die geistige Vereinigung mit einer Superintelligenz an.
Fazit: Starke Bilder, dichte Atmosphäre, gut geschrieben, vor allem die Dialoge. Aber Worldbuilding und Aussage sind etwas dürftig. Und die „Menschen“ sind mir zu fern, als dass ich mich mit ihnen identifizieren könnte.

Christian Manske: Wimpernschlag der Ewigkeit
Inhalt: Adam hat den Großteil der Menschheit, u.a. seinen eigenen Vater, auf Daten gespeichert. Endlich hat sich die Erde wieder erholt. Mit einer Therapie-KI klärt er ab, ob und wie er die Menschen wieder auf den Planeten loslassen darf.
Fazit: Schöne geschrieben, aber das ganze Konstrukt ist doch sehr wackelig (woher kommt die Therapeuten-KI?). Das Ende geriet zu pathetisch.

 

Zwischenfazit: Interessant, dass die Roboter in allen Geschichten gleich als KIs ausgestaltet wurden. Das ist wohl heutzutage nötig. Mit Ute Wehrles Beitrag kommt erstmals ein offen satirischer Text daher, der auch gleich gelungen ist. So wie Yvonne Tunnats Story, mit deren Protagonisten ich so mitgehen konnte, wie in keinem anderen Text dieser Anthologie bislang. Aiki Mira kann dieses mal nicht 100%ig überzeugen, auch wenn sie ihr Handwerk beherrscht. Mit Manske beendet leider der am wenigsten gelungene Beitrag diese Abteilung.

 

Gruß

Ralf


Bearbeitet von ShockWaveRider, 18 September 2023 - 22:33.

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#167 lapismont

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Geschrieben 19 September 2023 - 08:06

Wenn ich mir Jols Kommentare und Einschätzungen ansehe, denke ich dass wir vor allem härtere Kritik benötigen. In unserem netten Fandom ist Nettigkeit toll, hilft der Qualität aber nicht.

Ja, Kritik muss sachlich und begründet sein, aber eben auch hart.

Und selbst nur mittelmäßige Anthos oder Magazine sind Sargnägel.

Mich würde ja interessieren, ob Viellesende wie Yvonne einen Jahresband mit zwölf Meister-KGs zusammenstellen könnten. Gäbe es genügend herausragende Texte?


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#168 Rezensionsnerdista

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Geschrieben 19 September 2023 - 08:13

Mich würde ja interessieren, ob Viellesende wie Yvonne einen Jahresband mit zwölf Meister-KGs zusammenstellen könnten. Gäbe es genügend herausragende Texte?

 

Ja, locker. Das gäbe es. 

 

Ganz grob sage ich mal (pi mal Daumen):

 

Es gibt 500 Texte pro Jahr.

Ich vermute, dass etwa die Hälfte davon hätte in der Schublade bleiben müssen.

Weitere 150 haben Potenzial, aber die Beteiligten haben nicht dafür gesorgt, dass der Text seine Möglichkeiten voll ausschöpft.

Die hundert verbliebenen hätte ich auch gedruckt.

30 davon sind sogar recht gut.

Fünf bis fünfzehn davon sind richtig gut.

Zwei bis fünf davon halten mit dem mit, was ich aus dem anglo-amerikanischen Raum so lese.

 

 

Kritik: Ja, wir brauchen Kritik, und zwar konstruktive. Wir brauchen auch gute Beispiele (mehr Übersetzungen? MKI hat eine schöne Übersetzung in der neuen NOVA 33 geleistet, die Story ist stilistisch, thematisch und sprachlich lesenswert). Wir brauchen  mehr Testlesende und sollten ruhig auch vor der Veröffentlichung miteinander sprechen, uns Rat und Tat einholen. Daran ist nichts verwerfliches, im Gegenteil.

 

Man kann ja trotzdem höflich, respektvoll usw. sein. Einfach zu schreiben "Ich fand den Text gut" oder "Ich fand den Text schlecht" hilft nichts. 

Und ja, Mittelmäßigkeit hilft nicht viel! Dann lieber warten. 

 

Es ist irre schwer, perlen zu finden und ich habe 2023 bewusst erst 100 Storys gelesen (und nicht 350, wie die beiden Jahre davor) und teilweise dann auf andere gehört, wo die Perlen zu finden sind.

 

In dieser Anthologie ist das m. E. die von Dieter Korger, auch wenn durchaus andere lesenswerte Beiträge dabei sind. Und natürlich freue ich mich, dass Nanita finde Leben vereinzelt auch Lesende erreicht habe, weiß aber auch, dass mir woanders die Hammelbeine lang gezogen wurden, denn man kann an der Story auch durchaus etwas kritisieren. :-)


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#169 lapismont

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Geschrieben 19 September 2023 - 08:17

Ja, locker. Das gäbe es. 

 

[…]

Fünf bis fünfzehn davon sind richtig gut.

Zwei bis fünf davon halten mit dem mit, was ich aus dem anglo-amerikanischen Raum so lese.

 

 

Da gehst Du aber sehr locker mit locker um. :aliensmile:

Für mich klingt das nach: grad man so, und frag nicht nach den Mühen!


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#170 Rezensionsnerdista

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Geschrieben 19 September 2023 - 08:22

Hm, stimmt. Aber ich lese gerade irgendwie auch fast nur auf Englisch und höre mir deutschsprachige Romane als Hörbuch an ;-)

 

Die neue NOVA habe ich gelesen und jetzt das neue Weltenportal. Sonst habe ich auch einfach viele Anthologien einfach mal nicht gelesen (diese hier schon).


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#171 Frank Lauenroth

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Geschrieben 19 September 2023 - 12:11

 

Mich würde ja interessieren, ob Viellesende wie Yvonne einen Jahresband mit zwölf Meister-KGs zusammenstellen könnten. Gäbe es genügend herausragende Texte?

 

Und wenn es die gäbe, wer die drucken könnte und ob die Rechte vom jeweils ursprünglichen Verlag überlassen werden würden (Meriten und so :aliensmile: )?


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#172 lapismont

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Geschrieben 19 September 2023 - 12:27

Und wenn es die gäbe, wer die drucken könnte und ob die Rechte vom jeweils ursprünglichen Verlag überlassen werden würden (Meriten und so :aliensmile: )?

Das ist eine andere Problematik. Selbst eine Nur_Liste dieser Geschichten wäre schon mal etwas.


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#173 Frank Lauenroth

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Geschrieben 19 September 2023 - 12:28

Das ist eine andere Problematik. Selbst eine Nur_Liste dieser Geschichten wäre schon mal etwas.

 

Das könnte ja die Schnittmenge aus KLP und DSFP sein?


 In memoriam Michael Szameit / Christian Weis / Alfred Kruse / Rico Gehrke                                                          : Aktuelle Projekte und neue Veröffentlichungen :                                                'Gleich' ist der Tod des kleinen Mannes.


#174 lapismont

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Geschrieben 19 September 2023 - 12:38

Das könnte ja die Schnittmenge aus KLP und DSFP sein?

Das würde mir nicht reichen, weil ich da nicht weiß, wessen Einschätzung es ist. Bei Yvonne etwa habe ich eine Vorstellung davon, was ihr wichtig ist und was nicht. Ihr könnten etwa tolle Werke durchrutschen, nur weil wunderschöne Inquits drin sind.

Früher hatten Mommers und MKI Listen in der Art. Also, damals, als alles noch steinzeitlich war. :wacko:


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#175 Mammut

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Geschrieben 19 September 2023 - 12:47

Das würde mir nicht reichen, weil ich da nicht weiß, wessen Einschätzung es ist. Bei Yvonne etwa habe ich eine Vorstellung davon, was ihr wichtig ist und was nicht. Ihr könnten etwa tolle Werke durchrutschen, nur weil wunderschöne Inquits drin sind.

Früher hatten Mommers und MKI Listen in der Art. Also, damals, als alles noch steinzeitlich war. :wacko:

 

Diese Listen wurden damals auch kontrovers diskutiert, da kann ich mich noch dran erinnern. Aber wir können ja ein Experiment machen. Wir sammeln für einen bestimmten Jahrgang (z.B. 2019, das ist nicht so aktuell, aber die meisten Geschichten sollten noch verfügbar sein, oder 2022) Vorschläge, welche Geschichten des Jahrgangs in eine Best Of gehören und versuchen eine Art virtuelle Beste Deuschsprachige Science Fiction 2019 Top 12 zu ermitteln und sehen dann, ob das ein tolles Buch gäbe.


Bearbeitet von Mammut, 19 September 2023 - 12:49.


#176 Rezensionsnerdista

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Geschrieben 19 September 2023 - 13:05

Es gibt Gerüchte, dass sich bereits jemand um so etwas kümmert


Das würde mir nicht reichen, weil ich da nicht weiß, wessen Einschätzung es ist. Bei Yvonne etwa habe ich eine Vorstellung davon, was ihr wichtig ist und was nicht. Ihr könnten etwa tolle Werke durchrutschen, nur weil wunderschöne Inquits drin sind.
Früher hatten Mommers und MKI Listen in der Art. Also, damals, als alles noch steinzeitlich war. :wacko:

Ja, oder wunderschöne Phrasen!

Ich stimme zu, an so etwas mussten mehrere arbeiten.

Für 2022 und 2021 habe ich jeweils meine persönlichen best of transparent und öffentlich gemacht.

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#177 Jol Rosenberg

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Geschrieben 20 September 2023 - 08:13

Ich mache ja auch meine persönlichen Bestenlisten auf meinem Blog, Chris hat mE letztes Jahr hier eine gemacht. Da könnte man schon nach Überschneidungen schauen. Und zu der Antho poste ich später nochmal was, ich habe mich nun auch fast durchgequält. Und muss leider sagen, dass die Texte zu 90% meinen Geschmack so wenig trafen, dass ich mich wirklich gequält habe.


Ernsthafte Textarbeit gefällig? https://www.federteufel.de/

 

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#178 Rezensionsnerdista

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Geschrieben 20 September 2023 - 08:42

Stimmt, mit dir und Chris habe ich auch immer ein paar Gemeinsamkeiten. Ich kann ja mal kurz gucken ...

 

Chris habe ich hier ergoogelt

Jol habe ich hier ergoogelt

Meine eigenen sind hier

 

Okay, was wäre die Schnittmenge?

 

Drei Hits:

„Hayes‘ Töchter und Söhne“ (Thorsten Küper) 

 

Zwei Hits:

 

Janika Rehak: „Mechanical Circus“ (Jol und Yvonne)

 

„Die Grenze der Welt“ (Aiki Mira)  (Chris und Jol)

„Morsche Haut“ (Yvonne Tunnat) (Chris und Jol) (wobei ich mich schwerlich selbst in meine eigenen Bestenliste setzen kann :-) )

 

„Briefe an eine imaginäre Frau“ (Michael K. Iwoleit) (Chris und Yvonne)

„Die Zukunft (Aiki Mira)“  (Chris und Yvonne)

„Digital Detox“ (Aiki Mira)  (Chris und Yvonne)

„Ersatzkind“ (Jaana Redflower)  (Chris und Yvonne)

„Fast Forward“ (C. M. Dyrnberg) (Chris und Yvonne)

 

 

Wobei man auch sagen muss, Chris und ich haben jeweils 15 aufgelistet und Jol nur neun. 

Hoffentlich habe ich jetzt keinen Fehler gemacht?

 

Wir waren uns also nur bei einer Story einig, aber zwei Hits haben recht viele. Wenn man sich KLP und DSFP anschaut, dass fehlt auf den Listen eigentlich nur das sc (edit: Gemeint ist das Ersatzkind, sorry für die Verwirrung) total, und das ist eben auch total abseits des Mainstream erschienen. Sicher eine Story, die in meinem Podcast-Projekt mehr Beachtung gefunden hätte, wenn ich das 2022 schon gemacht hätte.

 

 

Okay, genug vom Thema abgekommen?

 

Um den Kreis zum Thema wieder zu schließen, ich vermute, dass Korgers Story mindestens in meinen Top-15 landen wird.

 

Für 2023 haben wir einen Thread für unsere bisherigen Highlights, egal ob Roman oder Kurzgeschichte, da ist nur nicht sehr viel los.


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#179 Jol Rosenberg

Jol Rosenberg

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Geschrieben 20 September 2023 - 19:20

Was ist das sc?


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#180 Naut

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Geschrieben 20 September 2023 - 19:51

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Liest gerade: Atwood - Die Zeuginnen


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