Anthologie: Ferne Horizonte - Entfernte Verwandte (Hirnkost)
#61
Geschrieben 02 Juli 2023 - 14:51
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#62
Geschrieben 02 Juli 2023 - 15:19
Podcast: Literatunnat
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#63
Geschrieben 02 Juli 2023 - 16:14
Lektorat oder Korrektorat? Ich frage nur, weil echte Lektoratsfehler zwar schwer zu finden sind, aber dann aber zum Glück auch meist nicht besonders auffallen, zum Beispiel, wenn es sich um die Verwechslung zweier Personen handelt oder um Anschlussfehler in den Szenen.Ich habe gerade "Die Heimkehrer" angefangen und da sind mir auf den ersten drei Seiten auch schon mehrere Lektoratsfehler aufgefallen.
Korrektoratsfehler sieht man als Leser viel leichter, weil sie den Lesefluss unterbrechen, z.B. Rechtschreib- oder Grammatikfehler.
Bearbeitet von Naut, 02 Juli 2023 - 16:15.
#64
Geschrieben 02 Juli 2023 - 16:29
Ich denke, in dieser Produktion lief beides über ein und denselben Schreibtisch.
#65
Geschrieben 02 Juli 2023 - 16:32
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#66
Geschrieben 02 Juli 2023 - 17:45
Das ist meistens so, aber völlig unterschiedliche Arten von Fehler sind es trotzdem: Das eine sind syntaktische oder grammatische Fehler, die anderen betreffen viel höhere Ebenen der Semiotik, etwa die Semantik.Ich denke, in dieser Produktion lief beides über ein und denselben Schreibtisch.
#67
Geschrieben 02 Juli 2023 - 18:03
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#68
Geschrieben 02 Juli 2023 - 19:17
Ja, wobei selbst die FAZ-Fachbuchredaktion sich nur eine Person für beide Funktionen geleistet hat. Die hätten mir das Gehalt gekürzt, wenn ich nur die Kommata und Deklinationen korrigiert hätte.
#69
Geschrieben 02 Juli 2023 - 20:46
#70
Geschrieben 03 Juli 2023 - 05:18
Ich wollte auch keinen hier belehren, sondern war neugierig, ob es wirklich ein Lektoratsfehler (selten) oder nur ein Tippfehler (häufig) war. Das hat Sam ja geklärt.
Eigentlich war das ja auch eine interessante Frage. Tippfehler sind mir auch wirklich nicht aufgefallen bisher, da hat Sam aufmerksamer gelesen.
Fürs Korrektorat tauge ich nur bedingt :-)
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#71
Geschrieben 04 Juli 2023 - 11:23
Noch mal ausführlicher, zu den Rezensionen von dir, Dieter, zu Ricos Geschichte und den beiden von Hans Jürgen.
Rico: Ich hatte überlegt, ob "Harlan" eine Hommage an Ellison sein könnte. Und ja, der Schluss ist gruselig. Schade, dass ich Rico nicht mehr einfach anchatten und ihn fragen kann, das hätte ich sonst unter Garantie getan!
Hans Jürgen: Stimmt, an Hothouse hat es mich auch erinnert! Und sicher ist die fehlende Nähe zu den Figuren Absicht, aber so kriegt er mich nur, wenn etwas anderes geboten wird. So wie ich Kugler kenne, hätte er da mit Sprache stärker arbeiten können. Hier hat er es entweder gelassen oder er hat es auf eine Art und Weise angestellt, die bei mir (diesmal) nicht gegriffen hat
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#72
Geschrieben 04 Juli 2023 - 11:51
Korger, Dieter Nur ein Werbespot!
Hier lassen sich einige Kniffe aus der Kurzprosa sehr gut analysieren. Ja, die Story gefällt mir. Die Pointe ist sehr sehr gut. Doch wieso hat mir die Story schon auf Seite 1 gefallen?
Humor: Humor steht nicht im Vordergrund, schwingt aber immer mit, sofern man für diese Art Humor empfänglich ist. Beispiel auf S. 1: "Einerseits, weil die monströs aufgeblähte Sonne beim Planeten-Billard nicht allzu stark über die Stränge geschlagen hatte (wenn man davon absah, dass sie Merkur verschluckt hatte)."
Das erzeugt auch gleich ein Bild, das mich in der Story verortet
Figuren: Jemand sagte mal, dass Figuren auf so knappem Raum nicht charakterisiert, glaubhaft und sympathisch gemacht werden können. Ich halte das für eine faule Ausrede. Als Beispiel, wie es funktionieren kann folgende Stelle in Korgers Story auf Seite 2: "Alex hatte Stil, fand Ivanka-5. Er war unter den dreien der Einzige gewesen, der sie beim Boarding begrüßt hatte."
Ja, das ist nur eine Kleinigkeit! Aber mit welch großer Wirkung. In einer Kurzgeschichte, in der jedes Wort sitzt, sagt uns das eine Menge über Alex, über Ivanka-5 und auch über die anderen beiden prominenten Premium.Sponsoren.
Plus, außerdem geschickt ist, dass so eine Beobachtung universal ist, die funktioniert in Zukunftsszenarien, in der Gegenwart und hat vermutlich schon in der Steinzeit funktioniert.
Auf Seite 3 muss ich kurz jammern über den Inquit "grinste Simon-7". Ich streite mich ja regelmäßig darüber mit Fantasyguide (grins, hi Ralf!), und ich weiß, das greift um sich, aber ich mag es immer noch nicht, weil ein Inquit ein Verb des Sagens sein soll und man kann keine Worte oder ganze Sätze grinsen, versuch das mal!
PS: Wenn man "Simon-7" laut sagt, macht's richtig Spaß. Das war sicher Absicht.
Hier wird auch endlich geklärt, was es mit den Zahlen auf sich hat, auch wenn die meisten SF-Fans dazu schon eine Idee hatten, es sind Klonschlüssel.
PS. Und später kommt das Inquit NOCHMAL, diesmal "grinste Ivanka-5". Na warte!
Die Worterfindung "Kintuition" (Intuition der KI) gefällt mir übrigens auch.
Eine Idee, was ein Lektoratsfehler sein könnte:
"Gott, sind die verkrampft!, dachte sie."
Wenn es kursiv ist und die Perspektive streng an Ivanka-5 klebt, dann braucht es das "dachte sie" nicht, oder? Ernstgemeinte Frage, ich grüble über dieses Thema schon seit mindestens drei Jahren. Jedenfalls wäre hier die Nähe zu Ivanka-5 größer gewesen, hätte man das "dachte sie" weggelassen.
Spannung wird hier übrigens dadurch erzeugt, dass man eigentlich nicht so recht weiß, warum sie überhaupt dorthin gereist sind. Beim ersten Lesen war ich da sehr verloren, aber neugierig. Beim zweiten Lesen macht es mehr Spaß, weil ich schon weiß, was sie dort treiben. Es gibt eine Menge hinweise, die einen beim ersten Lesen zwar auf der Hut sein lassen, aber einem nicht die Antwort präsentieren.
Weiterer Lesespaß wird dadurch erzeugt, dass das Szenario so fremd ist (Sonne frisst Merkur, überall Klone), es aber sonst so nah an dem ist, was wir heute gewohnt sind, mit Moderatorinnen und Werbepause, Interviews etc.. Erst nach ein paar Seiten wird klar, wo (bzw. wann, wo ist ja schon länger klar) sie sich befinden und warum.
Plus, es ist natürlich auch eine abgefahrene Idee, genau dieses Szenario filmen und moderieren und übertragen zu wollen ... na ja, dazu kann man sich eine Menge denken.
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#73
Geschrieben 04 Juli 2023 - 12:44
Zwei Gedanken dazu von mir:
1. Inquits, die keine Sprechverben sind, sind böse. Das meint auch Stephen King und ich bin da ganz bei ihm!
2. Ich denke nicht, dass das 'dachte sie" notwendigerweise ein Lektoratsfehler ist. Es gibt nachgewiesen zwei Typen von Lesern, visuelle und akustische. Erstere sehen beim Lesen lediglich den Text vor ihrem inneren Auge vorbeiziehen, wogegen letztere ihn sich selbst mit einer inneren Stimme vorlesen müssen. (Ich gehöre zu Typ 2.) Beim Vorlesen gehen teils typographische Mätzchen wie Kursivsatz verloren - nicht immer, aber schon mal. Daher kann eine zusätzliche Auszeichnung durchaus einen Zweck erfüllen.
#74
Geschrieben 04 Juli 2023 - 13:12
Ich gebe aber zu, mir ist ein wenig die Puste ausgegangen, ich habe also hauptsächlich zum Anfang und zum Ende konrekte Notizen. Und auch vom zweiten Durchgang.
Beim ersten saß ich irgendwo auf der Mauer und las neugierig ;-)
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#75
Geschrieben 04 Juli 2023 - 21:21
Hausaufgabe für nach dem Urlaub: Ich muss in all meinen Geschichten einen Inquit-Scan durchführen. Die Dinger grinsen mich wahrscheinlich schon an, bevor ich sie entdecke.
Lieben Dank also für die ausführliche Rezension, Yvonne.
#76
Geschrieben 04 Juli 2023 - 21:44
Noch mal ausführlicher, zu den Rezensionen von dir, Dieter, zu Ricos Geschichte und den beiden von Hans Jürgen.
Rico: Ich hatte überlegt, ob "Harlan" eine Hommage an Ellison sein könnte. Und ja, der Schluss ist gruselig. Schade, dass ich Rico nicht mehr einfach anchatten und ihn fragen kann, das hätte ich sonst unter Garantie getan!
Harlan ... - ja das könnte eine Hommage gewesen sein. Zum Schicksal von Ricos Harlan passt Ellisons nicht minder gruselige Shortstory "Ich muss schreien und habe keinen Mund".
#77
Geschrieben 05 Juli 2023 - 05:12
Dieter, ich bin dafür ganz groß in "sagte er/sagte sie" und lasse mich davon selten abbringen (nur kein Inquit finde ich noch besser) und werde ganz nervös, wenn du viele unterschiedliche Verben kommen ;-)
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#78
Geschrieben 05 Juli 2023 - 11:06
Die von Semantomorph angesprochenen Unterschiede im Lesestil finde ich bemerkenswert. Für gewöhnlich würde ich mich zu Lesetyp 1 zählen.
Tja, wir sind als Lesende und Schreibende unterschiedlich und mit bestimmten Vorlieben geprägt. Und das finde ich anregend.
So, bevor ich nun für eine kleine Weile mit dem Besprechen weiterer Storys pausiere (aber ich werde mitlesen und ggf. kurz kommentieren) hier noch ein Kleinod, das für mich zu den sieben besten Storys der Anthologie zählt:
Alexa Rudolph: Tanz der Krebse
Eine superkurze Geschichte auf 3 Seiten. Eine bizarre, surreale Story. Kein Wunder, denn Alexa Rudolph mag Surreales, wie ich dem Text über die Autorin entnehmen konnte. Es geht um die letzten 100.000 Jahre der Menschheit, die auf den ersten 1,5, Seiten – versehen mit dem Hashtag #Schlussstrich – Revue passieren dürfen.
Die Menschheit wird repräsentiert von einer Person, die in der verbleibenden Restzeit durch eine Müllwüste wandert. Also muss man das Ganze im übertragenen Sinne lesen. Wortgewandt schildert die Autorin, wie der Letzte seiner Art in einem Sumpf versinkt.(Der starken Bildinterpretation von Mario Franke entnehme ich, dass es sich um einen Mann handeln muss). Still und einsam kommt der Tod. Kein großes Aufsehen. So geräuschlos werden wir vom Antlitz der Erde verschwinden. Alles andere wäre auch Hybris gewesen.
Unter dem Hashtag #Startschuss werden die Lesenden sodann Zeuge, wie etwas Neues aus dem Staub hervorkriecht, das wie ein Krebs ausschaut. Es hat die Chance, sich vielleicht zu einem intelligenten Lebewesen zu entwickeln, doch es muss warten, bis endlich (wieder) Wasser entsteht. Danach gibt es kein Halten mehr, und der muntere Tanz der Krebse hin zur Übernahme der Welt kann beginnen.
Ein wunderbar surrealer Tripp, der vom Ende und Neuanfang kündet. Ohne Schnörkel. Kurz und bündig auf den Punkt gebracht, dabei wunderbar formuliert. Spitze!
#79
Geschrieben 05 Juli 2023 - 11:22
Witzig, mit dem Text konnte ich nichts anfangen, obwohl ich sonst Fan der Autorin bin. Muss vielleicht noch mal reinschauen. Ach, ich stehe auf Lesezirkel!
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#80
Geschrieben 07 Juli 2023 - 11:08
Vorbemerkung: Da ich einige Magazine lese, habe ich mit dem Kauf gehadert. Die Aufmachung ist wunderschön, keine Frage, aber aus der EXODUS-Reihe empfand ich bisher alle Bücher recht durchwachsen. „Der grüne Planet“ war recht stark, aber „Pandemie“ und speziell „Macht und Wort“ (deshalb auch keine Rezension von mir) eher Durchschnitt. Dafür sind mir 32 Euro dann eigentlich zuviel. Den Ausschlag gab dieses Mal, neben einer grundsätzlichen Sympathie für Hirnkost und für die Exodus-Mannschaft, die Beharrlichkeit einer gewissen Rezensionsnerdista .
Deshalb beginne ich auch mit …
„Nanita findet Leben“ (Yvonne Tunnat)
Auf der Erde leben nur noch Riesenschildkröten, Insekten - und allerlei Bots. Einer davon, Nanita, macht einen erstaunlichen Fund.
Yvonne, ich spreche dir ein seltsames Kompliment aus, das du durchaus sehr hoch einordnen darfst: Würdest du zum Writers Room von „Star Trek“ gehören, würden mir die neuen Serien sicher mehr Spaß machen, denn viele deiner Geschichten haben alles, was ich an „Star Trek“ liebe.
Für alle Nicht-Trekkies (also auch dich ): Eine Geschichte, die Hoffnung schenkt und erfreulich unaufgeregt das menschliche Sein in den Vordergrund rückt.
Sprachlich elegant, strukturell gelungen. Die Lebenswelt von Lill wird gut dargestellt, ohne Längen aufzuweisen. Der innere Monolog von Lill und ihr „Dialog“ mit Nanita halten die Spannung. Die Hinführung zu Nanitas Fund wird gut vorbereitet und auch wenn man auf den Fund spekulieren kann: Passt. Die Sehr schöne Illustration kommt eine Seite zu früh. Lills Konflikt ist nur zu verständlich und gerade an dieser Stelle war ich gespannt, wie er aufgelöst wird.
An einer Stelle weiter hinten kommt Infodump (Vergangenheit) etwas geballt, aber ansonsten habe ich nichts zu beanstanden.
Bearbeitet von ChristophGrimm, 07 Juli 2023 - 12:12.
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#81
Geschrieben 07 Juli 2023 - 12:03
Wow, interessante Besprechung!
Zwei Gedanken dazu von mir:
1. Inquits, die keine Sprechverben sind, sind böse. Das meint auch Stephen King und ich bin da ganz bei ihm!
Liebe böse als langweilig!
Überlicht und Beamen wird von Elfen verhindert.
Moderator im Unterforum Fantasyguide
Fantasyguide
Saramee
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#82
Geschrieben 07 Juli 2023 - 15:59
Lieber langweilig als albern.Liebe böse als langweilig!
#83
Geschrieben 07 Juli 2023 - 17:14
Aber der Lapismont liest ja eh lieber echte Bücher?
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#84
Geschrieben 07 Juli 2023 - 17:29
1. Inquits, die keine Sprechverben sind, sind böse. Das meint auch Stephen King und ich bin da ganz bei ihm!
"Da stimme ich dir vollumfänglich zu",
reckt
Ralf
den rechten Zeigefinger in die Höhe
Bearbeitet von ShockWaveRider, 07 Juli 2023 - 17:30.
Verwarnungscounter: 2 (klick!, klick!)
ShockWaveRiders Kritiken aus München
möchten viele Autor'n übertünchen.
Denn er tut sich verbitten
Aliens, UFOs und Titten -
einen Kerl wie den sollte man lynchen!
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#85
Geschrieben 07 Juli 2023 - 17:49
Ich bin versucht, aber 32 € sind ganz schön heftig.Hey! Ich würde ja sagen, lest lieber mit, weiß aber, dass das eBook offenbar noch nicht fertig ist
Aber der Lapismont liest ja eh lieber echte Bücher?
#86
Geschrieben 07 Juli 2023 - 18:59
Hey! Ich würde ja sagen, lest lieber mit, weiß aber, dass das eBook offenbar noch nicht fertig ist
Aber der Lapismont liest ja eh lieber echte Bücher?
Jup, und eine Antho passt derzeit nicht in meinen Leseplan.
Überlicht und Beamen wird von Elfen verhindert.
Moderator im Unterforum Fantasyguide
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Saramee
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#87
Geschrieben 09 Juli 2023 - 12:53
„Nur ein Werbespot“ (Dieter Korger)
Das Raumschiff Arconia, finanziert durch megareichen Konzernchef und Werbung, soll nach einem Zeitsprung das Ende der Erde als Live-Stream aufzeichnen.
Gut, das angepackte Thema ist nicht neu - aber andererseits: Welches ist das schon? (Spricht nicht gerade für unsere Spezies).
Damit genug des Gemeckers, denn diese Story ist herausragend. Wie es schon Yvonne weiter oben festgestellt hat, begeistert die Geschichte ab der ersten Seite. Bissig-verspielte Formulierungen sorgen für Unterhaltung, die Seitenhiebe sitzen. Ich stimme auch zu, dass die Charakterisierung der nicht gerade wenigen Figuren - allen voran Ivanka-5, Simon-7, Ramos und Matus - sehr gelungen ist. Wenige, geradezu beiläufig eingestreute Informationen (bspw. Ramos Hintergrund und der Verzicht auf Nummerierung) hauchen den Charakteren Leben ein.
Der Spannungsfaden reißt nie ab. Es ist mit der Betonung auf den fest getakteten Ablauf der Sendung von Anfang an klar, dass es eben irgendwann nicht mehr nach Plan verlaufen wird. Diese unterschwellige Stimmung zieht in der ersten Hälfte, die „Katastrophe“ fesselt mit dem schnelleren Erzähltempo. Und das Ende? Absolut angemessen und verfehlt seine Wirkung nicht.
Service-Notiz an das DSFP-Komitee: Lesen!!!
Also von nun an chronologisch.
(Wobei ihr beide die Latte jetzt echt hochgelegt habt )
Bearbeitet von ChristophGrimm, 09 Juli 2023 - 12:57.
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#88
Geschrieben 10 Juli 2023 - 23:26
„Der Reisende“, ein über 150 Jahre alter Mann, der an fortgeschrittener MS leidet, ließ sich über einen langen Zeitraum in Kryostase versetzen. Er erwacht in einem neuen Körper 305.000 Jahre später - zumindest auf der Erde - in einer stark veränderten Welt.
Hmm. Schattschneider und ich finden auch dieses Mal nicht zueinander. Sprachlich geschliffen präsentiert sich ein Füllhorn an sauber ausgearbeiteten Ideen, welche im Anhang faktisch untermauert werden. Für die „Hard-SF-Hausaufgaben“ und die Konzeption verdient Schattenschneider einen Stempel im Fleißheftchen. Der Schluss ist gut vorbereitet.
Leider ist das Ganze dröge und langatmig erzählt. Kaum nimmt die Geschichte mal szenisch Fahrt auf, tritt der Autor auf die Bremse, um ausführliche Beschreibungen folgen zu lassen. „A Mixed bag“ - und je nachdem, ob Unterbau oder Unterhaltung bevorzugt werden, gewinnt oder verliert der Einstieg in die Sammlung. Bei mir hat er eher verloren.
Bearbeitet von ChristophGrimm, 10 Juli 2023 - 23:42.
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#89
Geschrieben 16 Juli 2023 - 21:46
@Chris: Ich kann deine Einwände bei Schattschneider verstehen. In der Dramaturgie der Story wird schon öfter mal auf die Bremse getreten. Mich hat es insofern nicht weiter gestört, weil ich unbedingt wissen wollte, welch seltsame Verwandlung dem aufgetauten Reisenden zuteil geworden ist. Das ließ mich dranbleiben. Vielleicht hätte als Auftakt eine andere, kraftvollere Story der Anthologie gutgetan. So eine Art fantastischer ‚Wumms‘ mit entsprechender Durchschlagskraft. Folgt man der Aufteilungslogik nach Themenkomplexen, hätte ich persönlich als Auftakt für Anne Grießer „Die lange Wacht“ plädiert. Ein unglaublicher Hammer!
PS: An dieser Stelle vielen herzlichen Dank für deine Besprechung von „Nur ein Werbespot!“. So ein Feedback hätte ich mir nie gewagt auch nur auszumalen. Ich habe mich sehr darüber gefreut.
Einen Aspekt, der schon mehrfach hier im Zirkel angeklungen ist, würde ich gerne kurz kommentieren: der Preis der Anthologie: Das Buch für den Preis von 32 Euro weist über 360 Seiten auf. Das sind umgerechnet zwei bis zweieinhalb Ausgaben EXODUS zum Abo-Preis. Und damit ist das Buch nicht teurer als eben diese Summe an Magazinausgaben. Zudem: Man sieht dem Buch an, dass die Herausgeber Kugler/Moreau und der Hirnkost-Verlag viel Mühe und Engagement in das Werk investiert haben. Gute Qualität im Visuellen (Titelbild und die Illustrationen), im Haptischen (Umschlag, Bindung, Lesebändchen, Papier)und in der Struktur|Unterteilung unterstützen die Storys alles in allem. So was hat seinen Preis. Mängel im Korrektorat und Lektorat sind da ärgerlich, wo sie auftreten, aber bei dem Umfang der Anthologie noch im Rahmen.
#90
Geschrieben 16 Juli 2023 - 21:54
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