Das deutsche Buch selbst ist aber auch ein Schmuckstück.
Ich habe noch drei ungelesene Prints auf dem Nachttisch, die ich niemals lese, weil ich nicht dazu komme ...
Geschrieben 03 November 2023 - 09:28
Das deutsche Buch selbst ist aber auch ein Schmuckstück.
Ich habe noch drei ungelesene Prints auf dem Nachttisch, die ich niemals lese, weil ich nicht dazu komme ...
Podcast: Literatunnat
Geschrieben 03 November 2023 - 09:29
Bei mir sind es 16.
Überlicht und Beamen wird von Elfen verhindert.
Moderator im Unterforum Fantasyguide
Fantasyguide
Saramee
Montbron-Blog
Geschrieben 03 November 2023 - 09:44
Bei mir sind es 16.
Da hätte ich Angst bald nichts passendes mehr zu lesen zu haben.Bei mir sind es 16.
Bearbeitet von Mammut, 03 November 2023 - 09:44.
Geschrieben 03 November 2023 - 09:56
Ich finde eigentlich zwölf optimal!
Podcast: Literatunnat
Geschrieben 03 November 2023 - 10:13
Ich finde eigentlich zwölf optimal!
Sind sie. Nach meiner Datenbank habe ich 143 Print-Bücher in diesem Haushalt noch nicht gelesen - wobei da einige dabei sind, die ich auch vermutlich niemals lesen werde, etwa die ganzen Mischkes und Mankells.
Geschrieben 03 November 2023 - 10:27
Sind sie. Nach meiner Datenbank habe ich 143 Print-Bücher in diesem Haushalt noch nicht gelesen - wobei da einige dabei sind, die ich auch vermutlich niemals lesen werde, etwa die ganzen Mischkes und Mankells.
Bei mir ist schon der ein oder andere SUB Ladenhüter mit Begeisterung verschlungen worden. Manchmal kommt für manche Bücher die Zeit. Mankell habe ich aber auch noch nicht gelesen.
Geschrieben 03 November 2023 - 10:35
Bei mir ist schon der ein oder andere SUB Ladenhüter mit Begeisterung verschlungen worden. Manchmal kommt für manche Bücher die Zeit. Mankell habe ich aber auch noch nicht gelesen.
Volle Zustimmung! Gut geeignet für den Zweck sind da ja oft die SF-Fan-Lesechallenges - weißt Du ja selbst. Da habe ich die eine oder andere Perle dann doch noch gelesen, dieses Jahr z.B. Simon Weinert, Emiliy St. John Mandel, Maja Lunde und - für mich unerwartet gut - Andrzej Sapkowski.
Geschrieben 03 November 2023 - 10:51
Habe das englische Ebook gekauft, seufz
Podcast: Literatunnat
Geschrieben 03 November 2023 - 11:02
Habe das englische Ebook gekauft, seufz
jaja und morgen früh bist du damit durch, hast drei Rezis, zwei Podcasts und eine TV-Serie darüber gemacht.
Überlicht und Beamen wird von Elfen verhindert.
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Saramee
Montbron-Blog
Geschrieben 03 November 2023 - 11:11
Volle Zustimmung! Gut geeignet für den Zweck sind da ja oft die SF-Fan-Lesechallenges - weißt Du ja selbst. Da habe ich die eine oder andere Perle dann doch noch gelesen, dieses Jahr z.B. Simon Weinert, Emiliy St. John Mandel, Maja Lunde und - für mich unerwartet gut - Andrzej Sapkowski.
Definitiv. Früher fand ich Lesezirkel und Challenges ein Gräuel, mittlerweile sind die oft echt motivierend.
Geschrieben 03 November 2023 - 11:35
jaja und morgen früh bist du damit durch, hast drei Rezis, zwei Podcasts und eine TV-Serie darüber gemacht.
ich frage mich, wie ich mir diesen Ruf bei einigen von euch erarbeitet habe, in Wahrheit passiert auf dem Blog nur noch ein, zweimal im Monat was
Podcast: Literatunnat
Geschrieben 03 November 2023 - 11:46
ich frage mich, wie ich mir diesen Ruf bei einigen von euch erarbeitet habe, in Wahrheit passiert auf dem Blog nur noch ein, zweimal im Monat was
Geschrieben 04 November 2023 - 18:53
Die erste Geschichte "Der Geruch von Orangenhainen" ist aus Lavie Thidars Central Station und spielt dort. Handelt von Erinnerung, vom Gestern, Heute und Morgen und wie alles eins wird, wenn man es erhalten kann und es allgegenwärtig ist. Die Erinnerung.
Sehr stimmungsvoll und atmosphärisch. Ein guter Start in die Anthologie.
Der Geruch von Orangenhainen von Lavie Thidar
Stimmungsvoll ist der Text auf jeden Fall, aber auch ein ziemliches Durcheinander. Erscheint mir eher wie ein Exposé oder eine Einleitung zu mehr. Wenn ich Mammuts Post richtig verstehe, bezieht sich der Autor hier auf ein anderes Werk von sich, das ich aber nicht kenne.
Podcast: Literatunnat
Geschrieben 06 November 2023 - 08:59
Die Stern-Gerlach-Mäuse von Mordechai Sasson
Eine lustige Geschichte um intelligente Mäuse, fein verquickt mit dem Leben unter beständiger Bedrohung in Jerusalem.
Erinnerte mich stark an Geschichten von Ephraim Kishon.
Bin mir sicher, dass Jakob großen Spaß beim Übersetzen hatte.
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Saramee
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Geschrieben 07 November 2023 - 08:51
Ein guter Platz für die Nacht von Savyon Liebrecht
Überleben in einer Postapokalypse
Der Autor baut viel auf: mysteriöse Katastrophe, seltsame Luftschlote und wechselt dann zu einer finsteren Neubevölkerungsgeschichte. Gerade der Schluss gefiel mir überhaupt nicht. Was will mir der Autor da erzählen? Und warum?
Nee, hätte der Autor mal lieber das mit den Schloten aufgeklärt. So aber bleibt mir die Story echt als negativ in Erinnerung.
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Geschrieben 08 November 2023 - 13:28
Elana Gomel: Tod in Jerusalem
Junge Frau lernt eine Todesinkarnation kennen und lieben.
Es ist eigentlich eine Horror-Geschichte, die mich früh an Rosemarys Baby erinnerte. Was wirklich Neues kam jetzt zur Todesthematik nicht hinzu. Hab ja gerade erst was ähnliches von Piers Anthony gelesen und ich sehe weiterhin keinen großen Reiz darin, Konzepte wie das Schicksal, Ereignisse wie den Tod oder Krankheiten zu personifizieren.
Das gibt mir irgendwie gar nix. Klar gibt es Ausnahmen, etwa TOD bei Pratchet oder die Sandman-Comics, aber das Thema ist schon ziemlich ausgelutscht.
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Geschrieben 09 November 2023 - 08:31
Pesakh Amnuel: Der weiße Vorhang
Zwei Wissenschaftler treffen sich nach zehn Jahren wieder. Beide waren in dieselbe Frau verliebt, beide befassen sich mit Realitäten.
Sehr viel passiert hier im Dialog. Aber alles passt in den Kontext, ist kurz und präzise. Man bekommt ein Gefühl für die Figuren und das Ende ist emotional nachvollziehbar.
Das Realitätszeug ist so ein bisschen Staffage, denn eigentlich geht es ganz klassisch um Verlust.
Überlicht und Beamen wird von Elfen verhindert.
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Geschrieben 09 November 2023 - 08:54
Jetzt bin ich so langsam, habe immer noch nicht weitergelesen. Zu viele coole Kurzgeschichten zu Lesen :-) Oder auch uncoole ...
Podcast: Literatunnat
Geschrieben 09 November 2023 - 09:23
Jetzt bin ich so langsam, habe immer noch nicht weitergelesen. Zu viele coole Kurzgeschichten zu Lesen :-) Oder auch uncoole ...
Nur nicht übertreiben, erst die Welt retten und dann lesen!
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Moderator im Unterforum Fantasyguide
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Geschrieben 10 November 2023 - 06:15
Gail Hareven - Die Langsamen
Die Langsamen, das sind Menschen wie wir, die in Reservaten zurück gedrängt wurden von den modernen Menschen, die sich im Universum ausgebreitet haben und die es geschafft haben, ihren Nachwuchs in kurzer Zeit großzuziehen. Die Langsamen werden als Gefahr wahrgenommen, da sich scheinbar ihre Langsamkeit ansteckend ausbreitet.
Die Geschichte ist ein äußerer Blick auf den jetzigen Menschen, gähn. Den Sinn der ganzen Geschichte habe ich nicht verstanden.
Die Infodumps habe ich nicht bemerkt.Die Langsamen von Gail Hareven
Ziemlich langweilig erzählte Geschichte. Die Idee ist, dass durch beschleunigtes Wachstum Kindheit und Pubertät in wenigen Stunden vollzogen wird. In Reservaten leben aber noch Menschen mit herkömmlichen Wachstum.
Die Beschleunigung führte dazu, dass Dinge wie unselbständige Kinder, Stillen etc. als unnormal und obszön betrachtet werden. Zudem scheint auch der Körper verändert worden zu sein.
Vieles wird in rückblickenden Infodumps erzählt.
Podcast: Literatunnat
Geschrieben 10 November 2023 - 07:17
Wie haben sie "human larva" übersetzt?
menschliche Larve
Sehr unterschiedlich sind da diesmal unsere Meinungen.
Überlicht und Beamen wird von Elfen verhindert.
Moderator im Unterforum Fantasyguide
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Saramee
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Geschrieben 10 November 2023 - 08:22
Gail Hareven - Die Langsamen (The Slows)
Okay, und ich verstehe auch sehr gut, warum unsere Meinungen hier so unterschiedlich sind! Die Story ist ja auch schräg und legt ihre Interpretationen nicht gerade oben drauf.
Also, ich glaube, verstanden zu haben worum es geht und finde die Story sehr cool und witzig. Allerdings ist sie sehr runtergedampft auf ein Kammerspiel, vieles bleibt unklar, aber manchmal mag ich sowas.
However, einmal, was ich als Mutter zweier kleiner Kinder in einem Dorf bei Kiel im Jahre 2023 daraus mitgenommen habe und einmal, was ich glaube, was der Autor eigentlich damit wollte.
Was ich daraus mitnehme:
Hier im Dorf sieht man eigentlich nur die Mütter mit den jungen Kindern agieren. Die Väter sieht man bestenfalls Bier trinken miteinander, während die Kinder mehr oder weniger unbeaufsichtigt irgendwo mit sich selbst spielen. Oder Fußball spielen mit älteren (und somit interessanteren) Kindern. Ist meine Realität, auch wenn mir bewusst ist, dass es nicht für die Väter der ganzen Welt gilt.
Hier haben wir den Ich-Erzähler: Hat 17 Kinder, um die er sich nie hat kümmern müssen, als sie klein und ätzend waren. Er trifft auf eine Frau, die sich gerade um ein extrem hilfloses Wesen kümmern muss, dass noch ewig hilflos bleiben wird und verdammt viel Arbeit macht. Sie macht aber sehr genau klar, dass ihr etwas an dem Baby liegt. Trotz der ganzen Arbeit will sie sich darum kümmern, liebt es.
Sie ist da auch einigermaßen aggressiv, total nachvollziehbar:
"Your promised you wouldn't take our babies from us"
Er lässt sich auch ein wenig auf sie ein, nennt es auch "Baby", obwohl er eigentlich immer an "human larva" denkt (auch total witzig, finde ich), und er hat quasi Schiss vor dem Baby. ("Luckily, the larva was asleep.") Ich verstehe diese Angst sogar ein Stück weit.
Für mich ist er ein total übertriebenes Bild eines Vaters, dessen Nachwuchs quasi total ohne sein Zutun aufwächst. Eine Metapher für einen Mann, der morgens früh aus dem Haus geht und wenn er abends wiederkommt, schlafen die Kinder schon. Bleibt nur das Wochenende. Abgesehen mal davon, dass ich extrem viele Väter kenne, die unter solchen Umständen leben und darunter extrem leiden (aber darum geht es in dieser Story nicht, wäre aber auch mal eine SF-Story wert!), gibt es sicherlich auch welche, die das okay finden und sogar gut. Ist eh alles Frauensache. Auf eine deutlich subtilere Art gilt das auch noch für meine Generation und meine Umgebung (siehe Dorf), auch im Freundeskreis.
Das ist aber viel, viel schwerer zu greifen, weil es eben normalerweise nicht so ist, dass Vater so gar nicht anwesend ist. Es ist eine Abwesenheit auf viel clevere Art und Weise. Aber das ist hier auch nicht das Thema.
Die Frau hingegen hier ekelt sich nicht, kümmert sich, will sich kümmern, genießt das. Mehr zu seinen klaren Momenten unten.
Was der Autor vermutlich wollte (und ich auch sehr cool finde):
Sehr schön ist dieser Teil:
" ... that Miller, German, and Yaddo had all spent the first years of their lives as human larvae, not unlike the one that was now lying on my desk."
Jepp, und er nicht und seine Nachkommen auch nicht.
Wie ineffizient sind menschliche Babys auch! Jahrelang muss man ihnen jeden Blödsinn hinterher tragen, hat kaum Zeit für anderes. Für den Ich-Erzähler ist das unvorstellbar und er kann dem so gar nichts abgewinnen. Die Liebe zu kleinen, hilflosen Geschöpfen ist ihm total fremd geworden.
Die sollen ratzfatz "echte Menschen" sein und gut ist. Alles ist so dermaßen effizient, dass "unter ihm" schon vierzig Generationen sind. Die ihn aber offenbar nicht interessieren, er nennt nur Zahlen, keine Namen, keine Errungenschaften, keine gemeinsamen Erlebnisse. Ich nehme an, es gab auch keine. Liebe ist ihm fremd. Familie ist ihm fremd.
Er ist an sich der Wilde hier, der Unzivilisierte, der keine Ahnung vom Leben hat.
Weitere coole Momente hatte ich hier:
"The most horrifying human larvae are the big ones, which already look like people but lack the stamp of humanity"
Echt, ich schmeiss mich weg!
Und das hier:
"But the Slowas appeared to enjoy the helplessness of their larvae"
Was für eine coole Erzählperspektive, eine geniale Idee. Ich habe so einen Spaß!
Und dann die Stillszene, ich kriege mich nicht mehr ein vor Vergnügen. Er benimmt sich, als würde man vor seinen Augen ein Monster ausweiden. So schön! Ich sehe es direkt vor mir.
Es gibt aber eine Erlösung für ihn. Er versteht es an einem Punkt und an dem Punkt hätte die Story vielleicht rascher enden sollen.
"soon, very soon, there would be an end to their suffering. The larva would become a man in control of his body, and she would accept it and smile."
Dann fasst er sie an und der Moment wird ein wenig durch ihre harsche Reaktion überdeckt, aber ich hab's eben trotzdem bemerkt.
Wir ziehen unsere Kinder auf und es ist scheiße anstrengend. Aber danach haben wir eine Bindung (oder, falls wir uns total verkrachen, zumindest die Erinnerung an diese Bindung) und haben etwas erfahren, was dem Ich-Erzähler total fremd bleibt. Was diese Gesellschaft da getan hat: Sie glauben, es ist effizient. Aber sie haben sich selbst ein Stück Menschlichkeit beraubt und merken es nicht mal.
Der Erzähler hat einen Moment, an dem er es eben fast rafft - für uns Lesende reicht aber dieser Moment aus.
Wir haben das noch. Und wir haben das als Gesellschaft auch noch, dabei spielt es auch keine Rolle, ob man selbst Kinder hat und sie versorgt, ob man ein viel arbeitender Vater ist, gar kein Elternteil oder whatever. Ich glaube, das beeinflusst alle, unsere gesamte Kultur.
Wir kümmern uns um unsere hilflosen Babys und haben sie lieb.
Ich hatte wirklich großen Spaß und werde die Story in Erinnerung behalten. Kauf hat sich schon gelohnt.
Ich verstehe aber auch, dass man die Story komplett ratlos lesen kann, in einem anderen Moment hätte sie vermutlich bei mir auch nicht gezündet.
Podcast: Literatunnat
Geschrieben 10 November 2023 - 08:37
@Yvonne: Kann eigentlich alles nachvollziehen, was du zu "Die Langsamen" schreibst, und ja, kann man alles so sehen - ich fand die Story allerdings zu platt runtergeschrieben, einfach nicht gut ("Larve" ist aus biologischer Sicht keine korrekte Bezeichnung für ein menschliches Kind, das müsste der Übermensch in der Story eigentlich wissen).
Und für mich schwang da zu viel Menschenfeindlichkeit und Misogynie mit, die der Autor wohl auch darstellen wollte, aber ich fand es unerträglich, zu lesen, wie der Protagonist als Mann alles Weibliche und Menschliche mit einem so großen Ekel betrachtet und dass hier eine Zukunft gezeigt wird, in der das Weibliche und Menschliche quasi ausgerottet und einer gruseligen "Effizienz" unterworfen wurde. Einfach bäh.
Damit erreicht der Autor wohl auch die Reaktion, die er sich erhofft hat, aber wie gesagt, ich fand die Story zu platt und plakativ und ich hab schon zu viel Misogynie gelesen, da brauche ich das in so eklig konzentrierter Form nicht.
Geschrieben 10 November 2023 - 08:42
Ah, super, du hast es ja auch gelesen, dann sind wir schon vier.
Für mich war halt klar der Ich-Erzähler der Verlierer bei der Sache und mir kam es durchaus so vor, als wäre dem Autor das bewusst. Also Prämisse nicht:
"Boah, Babys sind eklig, die Welt wäre besser, würden wir uns nicht um sie kümmern müssen",
sondern
"Wir verlieren ein dickes Stück unserer Menschlichkeit, wenn wir Liebe und Kümmern-Wollen für unseren Nachwuchs verlieren"
Klar, der Erzähler ist hassenswert. Ich erkenne nur klar den Bruch, daher war es für mich an keiner Stelle für mich unerträglich.
Wie gesagt, hätte an anderer Stelle auch anders ausgehen können - und vielleicht war's auch zu platt und ich sollte nicht zu stolz drauf sein, einen Sinn darin entdeckt zu haben.
Podcast: Literatunnat
Geschrieben 10 November 2023 - 09:34
@Yvonne: Kann eigentlich alles nachvollziehen, was du zu "Die Langsamen" schreibst, und ja, kann man alles so sehen - ich fand die Story allerdings zu platt runtergeschrieben, einfach nicht gut ("Larve" ist aus biologischer Sicht keine korrekte Bezeichnung für ein menschliches Kind, das müsste der Übermensch in der Story eigentlich wissen).
Und für mich schwang da zu viel Menschenfeindlichkeit und Misogynie mit, die der Autor wohl auch darstellen wollte, aber ich fand es unerträglich, zu lesen, wie der Protagonist als Mann alles Weibliche und Menschliche mit einem so großen Ekel betrachtet und dass hier eine Zukunft gezeigt wird, in der das Weibliche und Menschliche quasi ausgerottet und einer gruseligen "Effizienz" unterworfen wurde. Einfach bäh.
Damit erreicht der Autor wohl auch die Reaktion, die er sich erhofft hat, aber wie gesagt, ich fand die Story zu platt und plakativ und ich hab schon zu viel Misogynie gelesen, da brauche ich das in so eklig konzentrierter Form nicht.
Ein ähnliches Empfinden hatte ich auch. Dazu kam der Stil, den finde ich unerträglich. Wenn der Autor dieses Empfinden gezielt herausgefordert hat, mag es sein, das man das als gelungen ansehen könnte. Aber ich möchte sowas einfach nicht lesen.
Geschrieben 10 November 2023 - 09:38
Podcast: Literatunnat
Geschrieben 10 November 2023 - 09:46
Das ist denkbar. Mir gab der Text einfach nix. Das man die menschliche Lebensweise mit anderen Augen betrachtet, ist nichts neues. Hier aber haben wir einen faschistoiden Erzähler, dessen Denken ich nicht lustig finde. Der Typ ist ein Bürokrat, der denkt er sei schon zu nett zu den Untermenschen und eigentlich müssen sie alle endlich umgebracht werden.
Für mich war das zu offensichtlich eine Parallele zu Holocaust und Kolonialisierung.
Überlicht und Beamen wird von Elfen verhindert.
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Saramee
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Geschrieben 10 November 2023 - 09:54
Das ist denkbar. Mir gab der Text einfach nix. Das man die menschliche Lebensweise mit anderen Augen betrachtet, ist nichts neues. Hier aber haben wir einen faschistoiden Erzähler, dessen Denken ich nicht lustig finde. Der Typ ist ein Bürokrat, der denkt er sei schon zu nett zu den Untermenschen und eigentlich müssen sie alle endlich umgebracht werden.
Für mich war das zu offensichtlich eine Parallele zu Holocaust und Kolonialisierung.
Genau das - die Story ist aus Täterperspektive geschrieben (und das auch noch recht platt), das ist unerträglich und unnötig, da hätte es bessere Lösungen gegeben und das Thema ist auch nicht originell genug, um darüber hinwegzusehen. Und ich will sowas grundsätzlich nicht aus Täterperspektive lesen.
Geschrieben 10 November 2023 - 10:17
Ich sehe ein, was ihr schreibt und werde die Story jetzt nicht auf meinem Blog in den Himmel loben (bin eh zu faul, die Sammlung zu rezensieren). Ich bin eigentlich fast sicher, dass mir diese Dinge aus fremdsprachlichen Gründen nicht aufgefallen sind.
Podcast: Literatunnat
Geschrieben 10 November 2023 - 12:25
Yael Furman: Männertraum
Das ist so eine kleine böse Geschichte, dessen Horror sich langsam entwickelt. Aus der Idee was passiert, wenn feuchte Männerträume wahr werden, entwickelt sich ein grandioses Drama. Fesselnd inszeniert, man fühlt mit den Figuren mit.
Zwischendurch war ich auf einer falschen Spur als aus Jair ein Yair wurde, vermutlich ein Übersetzungsartefakt.
Jedenfalls krasse Story mit dem richtigen Ende.
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Saramee
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