Welches Land hat denn deiner Meinung nach die Krise richtig gut gemeistert? Italien, England, Schweden, Brasilien, Russland oder China? Ich jedenfalls habe mich in Deutschland gut aufgehoben gefühlt. Es war ein Ringen um den besten Weg. Das war nicht einfach. Insgesamt sind wir mit einem blauen Auge davongekommen.
Ich habe immer gern gesagt, theoretisch könnte man die Pandemie beenden, wenn sich alle Menschen gleichzeitig für eine Woche isolieren. Genauso gut könnte man wohl hoffen, dass die Menschen keine Kriege mehr führen und alle Probleme sachlich lösen.
Aber wir haben ja noch die SF. Die weiß bestimmt eine Lösung ...
Nordische Länder wie Schweden oder Finnland. Da haben übrigens sehr viele Menschen sich aus Höflichkeit Masken aufgesetzt und sich auch impfen lassen, weil ihre Politiker nicht solche Schweinehunde wie unsere sind und sie deren Empfehlungen eher trauen. Es gab nur kurz mal einen Lockdown und dann lief alles recht normal.
Man war mit Schweden auch sehr schadenfroh, weil es durch die Freiheit zu einer Übersterblichkeit kam, aber man hat dann bewiesen, dass das eine normale Schwankung war. Es sterben nun mal in einem Jahr mehr und in einem Jahr weniger Menschen. Und es gibt auch andere Faktoren wie sehr heiße oder sehr kalte Winter, gerade bei alten Menschen.
Die FFP2 Maske schützte uns alle sehr gut und schadet nicht (die Gerüchte der Atemnot sind Unsinn, das Virus ist wesentlich größer als das Sauerstoffmolekül und selbst das geht durch, nur eben in geringerer Konzentration, da nicht an Aerosole gebunden). Wer die nicht trug, musste eben Abstand halten, um andere nicht zu gefährden. Ich habe sie auf der Arbeit dauerhaft getragen, da keine Möglichkeit des Home Office, und man gewöhnte sich recht schnell dran. Bisher nie Covid gehabt (toi toi toi).
Wir hatten niemals genug Masken, um ein hygienisches Mindestmaß zu gewährleisten. Die FPP-Masken als Einwegprodukte konzipiert, wurden viel zu viele Stunden, viel zu lange, viel zu oft getragen. Die Wirksamkeit ist dann nicht mehr gegeben, das ist sinnvoll, wenn ein Arzt zu einem infektiösen Patienten reingeht und die dann wechselt. (Die Maske ist ein Einwegprodukt und muss dann weggeworfen werden!) Mit zwanzig Mal reinniesen, zehn Mal an der Nase kratzen und die selbe dauernd wieder atmet man irgendwann bloß Schimmelpilze ein. So etwas ist als Medizinprodukt sinnvoll, das muss aber sehr oft gewechselt werden. Zwischendurch Händewaschen, ein Arzt sollte es während eines medizinischen Eingriffs nicht mal selbst wechseln, aber es ist meiner Ansicht nach alltagsuntauglich. Zumal das Zeug nach Durchnässung ohnehin durchlässig wird - und auch sonst, es fängt halt die gröbsten Schleimklumpen ab.
Und nein, die Atemnot kommt, wenn man dieselbe Maske mehrfach trägt. Die wird halt immer undurchlässiger.
Ich persönlich finde sogar, dass die Pandemie ein größeres Bewusstsein für Hygiene in die Bevölkerung gebracht hat. Man wäscht sich wieder besser die Hände und hustet nicht mehr auf die Gemüseauslage ^^
Ich glaube, dass wir mit Hygiene schon vor der Pandemie auf einem guten Stand waren. Ein normaler Mensch wusch sich schon vor der Pandemie die Hände nach dem Toilettengang (zumindest öffentlich - also ich habe noch nie eine Frau bemerkt, die sich nach dem Besuch einer öffentlichen Toilette nicht die Hände gewaschen hätte, niemals jemals! Wegen Geschlechtertrennung weiß ich natürlich nicht, wie die Mannsbilder das tun, aber die Frauen sind immer schon brav gewesen.) Und mit anderen Sachen, entweder ist man halt ein Schwein oder nicht. Man wusste vor der Pandemie schon einiges. Z.B. dass man in der Brotbox beim Discounter nicht alle Semmeln mit bloßen Händen anfässt.
Dazu gibt es noch die Regel, sich vor dem Essen die Hände zu waschen (seit wie lange? Hundert Jahren oder so?), wenn man Essen für sich und andere zubereitet, wäscht man sich die Hände normalerweise ohnehin mehrfach. Also solche Säue waren wir vor Corona auch wieder nicht.
Es gab dann auch die verrückte Regelung, dass man sich stündlich die Hände waschen muss und einige haben das auch geglaubt.
Ich habe eher an neuer "Höflichkeit" kennengelernt:
- Einen Zweierplatz in der Straßenbahn alleine zu belegen, komm ja nicht her, Corona lauert! - Das ging in der Anfangszeit, aber später standen dann halt die Leute auf den Stehplätzen wie früher dicht an dicht. Dann geht es einfach nicht, dass sich wer stur auf einen Platz setzt und den zweiten Platz blockiert. Wenn jemand Nähe nicht akzeptiert, kann der halt auf keinen Zwei-Personen-Sitz. Und ja, das ist meine Meinung. Wer Nähe nicht will, braucht einen Stehplatz in Türnähe, um notfalls auszusteigen, falls es zu viele Leute werden.