Zum Inhalt wechseln


Foto

Die Aluhüte liegen nicht völlig falsch


  • Bitte melde dich an um zu Antworten
100 Antworten in diesem Thema

#91 Mammut

Mammut

    DerErnstFall Michael Schmidt

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 8.144 Beiträge
  • Geschlecht:männlich
  • Wohnort:In der Mitte

Geschrieben 18 Januar 2024 - 13:53

Ich kann die Sorge um das Bargeld nicht wirklich nachvollziehen.
Mit seinem Smartphone gibt jeder heute mehr Informationen preis, als durch Kartenzahlung je gesammelt werden könnte.
 
Bargeld ist in meinen Augen obsolet (in vielen Ländern wird es auch nicht mehr genutzt und dennoch kontrolliert es niemand).
 
Es nutzt aber noch Schwarzarbeit, Geldwäschern und Taschendieben. ;)


Zumindest die Bundesbank sieht das Thema differenzierter:
https://www.tagessch...esbank-100.html

#92 Nina

Nina

    Europas repräsentativster Fan ;-)

  • Moderator
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 3.424 Beiträge
  • Geschlecht:weiblich
  • Wohnort:Leonding

Geschrieben 18 Januar 2024 - 22:53

Zumindest die Bundesbank sieht das Thema differenzierter:
https://www.tagessch...esbank-100.html

Also ich zahl fast nur bar. Es ist ja alleine so, dass ich mir oft einen kleinen Snack in z.B. einem asiatischen Laden gönne, u.a. weil ich kochtechnisch talentfrei bin und inzwischen auch denke, dass man für eine Person selbst auch etwas Gleichwertiges (mit Einrechnen der Energiekosten) gar nicht günstiger kochen kann. Die nehmen gar keine Karte. Die anderen nebenan nehmen Karte, aber erst am 10 Euro. Verstehe ich voll bei der geringen Gewinnspanne, dass man da nicht noch der Bank die Prozente in den Rachen werfen möchte. 

 

Ich wollte einmal auf Kartenzahlung ausweichen, auf dem Eurocon in Barcelona, weil ich weniger Bargeld dabei hatte, als ich dachte. Da hätte ich die Karte echt gebraucht, EU-Land, Eurozone - so what? Und fast nirgends hat man die Karte genommen. Die haben mir alle erklärt, dass so kleine Rechnungen nicht mit Karte bezahlt werden können. Und in der Gastronomie ist es in vielen Ländern üblich, eine Gemeinschaftsrechnung auszustellen. Also man ist auf einer Convention, 30 Leute gehen gemeinsam essen und nur eine Rechnung ... da muss man einen Geldschein auf den Haufen hauen. (Oder ultrakompliziert reklamieren, bei jemandem, der oft Englisch unter Volksschulniveau spricht und Deutsch als Utopie sieht.) 

 

Also solange man sich nicht zu 100% verlassen kann, kein Bargeld zu brauchen, wozu der Komplettumstieg? - Das ist wie der Umstieg auf Öffis, wenn man weiß, dass doch ein Auto in der Garage für Notfälle in der Garage zu stehen hat. Dann nimmt man auch eher den guten alten VW, den man schon kennt. 

 

Ich brauche im Alltag und auf Reisen einfach Bargeld. Auch z.B. der Hunderter im Versteck (z.B. Seitenfach im Koffer), falls man ausgeraubt wird, ist sehr beruhigend. Man hat zumindest im In- und Ausland genug, um sich Hilfe zu suchen, bei der Polizei, der Botschaft. 



#93 Susanne11

Susanne11

    Temponaut

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 1.848 Beiträge
  • Geschlecht:weiblich

Geschrieben 19 Januar 2024 - 08:48

Wenn alle Zahlungen über Bankkonten abgewickelt werden müssen, dann gibt es weitere Probleme. Dann kann man befreundeten Harz-4-Empfängern nicht mehr einfach mal einen Schein zustecken, weil jegliche Zahlung dokumentiert ist.

 

Und wie schon erwähnt - etwas Bargeld zu Hause aufzubewahren für einen Notfall geht auch nicht mehr.

 

Wahrscheinlich würde sich in kürzester Zeit eine oder mehrere Schattenwährungen entwickeln. Beispielsweise für den Drogenhandel auf lokaler Ebene.



#94 Peter-in-Space

Peter-in-Space

    Kenonaut

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 5.112 Beiträge
  • Geschlecht:männlich
  • Wohnort:Saarbrücken

Geschrieben 19 Januar 2024 - 09:30

man sollte die Mischung aufrecht erhalten - und ich glaube, dass sie sich gut etabliert hat.


Wenn es eine Krisensituation gibt, sucht der intelligente Mensch nach einer Lösung,

der dumme Mensch nach Schuldigen.

(Verfasser unbekannt)

  • • (Film) gerade gesehen: NN
  • • (Film) als nächstes geplant: NN
  • • (Film) Neuerwerbung: NN

#95 Nina

Nina

    Europas repräsentativster Fan ;-)

  • Moderator
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 3.424 Beiträge
  • Geschlecht:weiblich
  • Wohnort:Leonding

Geschrieben 20 Januar 2024 - 00:41

Wenn alle Zahlungen über Bankkonten abgewickelt werden müssen, dann gibt es weitere Probleme. Dann kann man befreundeten Harz-4-Empfängern nicht mehr einfach mal einen Schein zustecken, weil jegliche Zahlung dokumentiert ist.

 

Und wie schon erwähnt - etwas Bargeld zu Hause aufzubewahren für einen Notfall geht auch nicht mehr.

 

Wahrscheinlich würde sich in kürzester Zeit eine oder mehrere Schattenwährungen entwickeln. Beispielsweise für den Drogenhandel auf lokaler Ebene.

Wir hatten einen Fall, wo ein Sozialhilfeempfänger Probleme bekam, weil er zu oft Bahntickets, um Freunde zu besuchen, gekauft hat und bei McDonald´s essen war. Also ich war da sprachlos, gerade McDonald´s - also es hat kein meiner Meinung nach kein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, aber arme Leute gehen da halt hin. - Und wie gesagt, selbst planlos für eine Person zu kochen, das ist nicht unbedingt billiger. Dazu finde ich, dass auch ein Sozialhilfeempfänger (Hartz-4 gibt es in meinem Land nicht) frei über das Geld verfügen sollte, das da ist. Da ist auch bei bargeldlos das Problem, dass diese Leute nichts sparen können, es kommt dann unmittelbar weg. Selbst wenn es für vernünftige Zwecke wie eine Zahnsanierung ist. 

 

Ich sehe nicht, wie ich bei Kleinzahlungen derzeit ohne Bargeld auskomme und im Krisenfall bin ich froh, dass ich ein Bündel 5-Euro-Scheine bunkere. (Natürlich will man auch keinen 100-Euro-Schein für ein Brot geben, falls was passiert ist.) Ich bin auch beruhigt, dass ich einen Laden kenne, wo statt einer Registrierkasse hauptsächlich ein Minihandgerät, das batteriegetrieben ist, zum Einsatz kommt. Ich weiß nicht, warum, ob die Ladenbesitzerin "schrullig" ist oder was weiß ich - aber ich weiß, wenn der Strom ausfällt, wird die Dame mit ihrem batteriebetriebenen Kassenbonausdrucker, im Schein einer solarbetriebenen Winkekatzenlampe immer noch verkaufen. Sie hat frisches Gemüse und wenn es länger dauert, immerhin noch eine Menge Instantnudelsuppen. 



#96 Peter-in-Space

Peter-in-Space

    Kenonaut

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 5.112 Beiträge
  • Geschlecht:männlich
  • Wohnort:Saarbrücken

Geschrieben 20 Januar 2024 - 09:58

Wir hatten einen Fall, wo ein Sozialhilfeempfänger Probleme bekam, weil er zu oft Bahntickets, um Freunde zu besuchen, gekauft hat und bei McDonald´s essen war. Also ich war da sprachlos, gerade McDonald´s - also es hat kein meiner Meinung nach kein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, aber arme Leute gehen da halt hin. - Und wie gesagt, selbst planlos für eine Person zu kochen, das ist nicht unbedingt billiger. Dazu finde ich, dass auch ein Sozialhilfeempfänger (Hartz-4 gibt es in meinem Land nicht) frei über das Geld verfügen sollte, das da ist. Da ist auch bei bargeldlos das Problem, dass diese Leute nichts sparen können, es kommt dann unmittelbar weg. Selbst wenn es für vernünftige Zwecke wie eine Zahnsanierung ist.

Die Freiheit der persönlichen Entwicklung gilt auch für Ärmere. Da bin ich vollkommen d'accord mit Dir. Problematisch finde ich Menschen, die diese Freiheit beschneiden wollen, denn sie sind die Gegner anderer Freiheiten



Ich sehe nicht, wie ich bei Kleinzahlungen derzeit ohne Bargeld auskomme und im Krisenfall bin ich froh, dass ich ein Bündel 5-Euro-Scheine bunkere. (Natürlich will man auch keinen 100-Euro-Schein für ein Brot geben, falls was passiert ist.) Ich bin auch beruhigt, dass ich einen Laden kenne, wo statt einer Registrierkasse hauptsächlich ein Minihandgerät, das batteriegetrieben ist, zum Einsatz kommt. Ich weiß nicht, warum, ob die Ladenbesitzerin "schrullig" ist oder was weiß ich - aber ich weiß, wenn der Strom ausfällt, wird die Dame mit ihrem batteriebetriebenen Kassenbonausdrucker, im Schein einer solarbetriebenen Winkekatzenlampe immer noch verkaufen. Sie hat frisches Gemüse und wenn es länger dauert, immerhin noch eine Menge Instantnudelsuppen.

Sag Deiner Händlerin einen schönen Gruß von mir, sie wäre mir sympathisch! :)


Bearbeitet von lapismont, 22 Januar 2024 - 06:58.
Antworten aus Zitat gezogen.

Wenn es eine Krisensituation gibt, sucht der intelligente Mensch nach einer Lösung,

der dumme Mensch nach Schuldigen.

(Verfasser unbekannt)

  • • (Film) gerade gesehen: NN
  • • (Film) als nächstes geplant: NN
  • • (Film) Neuerwerbung: NN

#97 Helge

Helge

    Infonaut

  • Mitglieder
  • PIPPIP
  • 268 Beiträge

Geschrieben 20 Januar 2024 - 11:40

Ich habe früher ganz gern die Kreditkarte benutzt, bin aber aus den genannten Gründen längst dazu übergegangen, alles bargeldlose Bezahlen ganz bewusst zu vermeiden. Kreditkarte benutze ich fast nur im Ausland, wo man da einfach einen günstigen Umtauschkurs hat. Abgesehen davon hat sich das allgemeine Empfinden auch umgekehrt: Früher war es mal so, dass Kartenzahlung etwas hermachte; auf die Art zu zahlen, brachte Ansehen. Heute ist das eher die Zahlungsweise der armen Leute und man kann sich wie ein Fürst fühlen, wenn man etwa an der Tankstelle einfach die Scheine hinlegt - und wenn das dann noch abgezählt stimmt, gibts auch noch ein frohes Lächeln vom Kassierer, der sich das übliche langwierige Gewurstel sparen kann.



#98 lapismont

lapismont

    Linksgrünversifft

  • Fantasyguide Moderator
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 16.201 Beiträge
  • Geschlecht:unbekannt
  • Wohnort:Berlin

Geschrieben 22 Januar 2024 - 06:59

Gestern Kaffe nur mit EC-Karte bekommen, der Stand nahm kein Bargeld. Empfand ich als schräg.


Überlicht und Beamen wird von Elfen verhindert.
Fantasyguide
Saramee
Montbron-Blog
  • (Buch) gerade am lesen: Cheon Seon-ran – Tausend Arten von Blau

#99 Zeitreisender

Zeitreisender

    Temponaut

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 1.571 Beiträge
  • Geschlecht:unbekannt

Geschrieben 24 Januar 2024 - 19:00

Ich habe weder eine Kreditkarte, sonst zahle ich mit der Bankkarte – nur in geringen Ausnahmefällen bezüglich Rechnung vor Ort. Bargeld ist die Freiheit, die ich haben will und auch verteidigen werde. Letzte Zeit hebe ich monatlich das Geld vom Konto ab. Kann ich jedem dazu raten. In Gold anlegen soll auch nicht der verkehrteste Weg sein, aber damit kenne ich mich nicht aus.



#100 Helge

Helge

    Infonaut

  • Mitglieder
  • PIPPIP
  • 268 Beiträge

Geschrieben 26 Januar 2024 - 13:14

Mal weg vom Thema Geld - hier gibts einen lesenswerten Artikel mit Hinweisen für das ganz praktische Leben:

https://schweizer-st...trollieren.html



#101 Nina

Nina

    Europas repräsentativster Fan ;-)

  • Moderator
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 3.424 Beiträge
  • Geschlecht:weiblich
  • Wohnort:Leonding

Geschrieben 27 Januar 2024 - 00:58

Ich habe früher ganz gern die Kreditkarte benutzt, bin aber aus den genannten Gründen längst dazu übergegangen, alles bargeldlose Bezahlen ganz bewusst zu vermeiden. Kreditkarte benutze ich fast nur im Ausland, wo man da einfach einen günstigen Umtauschkurs hat. Abgesehen davon hat sich das allgemeine Empfinden auch umgekehrt: Früher war es mal so, dass Kartenzahlung etwas hermachte; auf die Art zu zahlen, brachte Ansehen. Heute ist das eher die Zahlungsweise der armen Leute und man kann sich wie ein Fürst fühlen, wenn man etwa an der Tankstelle einfach die Scheine hinlegt - und wenn das dann noch abgezählt stimmt, gibts auch noch ein frohes Lächeln vom Kassierer, der sich das übliche langwierige Gewurstel sparen kann.

Ja, das habe ich auch erlebt. Dass sich plötzlich wer freut, dass man bar zahlt. Und möglichst passend genau. - Das hängt natürlich auch damit zusammen, dass Banken früher Bargeldrollen einfach zum Nennwert rausgaben. Ich erinnere mich noch, dass ich mal zum Geburtstag 100 Schilling von meinen Großeltern bekommen habe, aber in 10-Schilling-Münzen in der Rolle. 

 

Es ist aber auch immer die Frage, wie sehr wir die Mini-Einheiten brauchen. Wenn es landesweit kein Produkt gibt, dass ich für einen einzigen Cent kaufen kann, wozu brauchen wir den einzelnen Cent? 

 

Einige EU-Länder der Währungsunion haben sich von den Ein- und Zweicentmünzen recht schnell verabschiedet.

Ich war auch mal in Rumänien auf einer Con, die Rumänen haben sich über Pennys Preise (also eine Filiale des deutschen Discounters vor Ort in Rumänien) lustig gemacht, die Preise, die mit 0.99 enden, das gilt als deutsche Unart. (Damals hatte ihre Kleinmünze Bani den Wert von einem Fünfteleurocent.)

 

Eine große Herausforderung des Bargelds ist natürlich das "Rausgeben". Was tun, wenn der andere das nicht kann? - Kommt vor, Happy End für beide, wenn man: "Na dann gib mir doch noch das da!" sagt. (Geht, wenn man wirklich auf jeden einzelnen Cent besteht, schwer.) 

 

In der Krise ist das dann schwer. Hat man 100 Euro und will was verzweifelt, werden vermutlich auch 100 Euro genommen. War im 2. Weltkrieg auch so, da ging mal eine Goldmünze für Butter drauf. Und dann auch die Frage: Was tut man? 

- Na ja, bei der Vorsorge in möglichst kleinen Einheiten anlegen. In Krisen gibt niemand raus. 

 

Und wie schnell das kommen kann: Also mich hat die Zypern-Krise arg erschüttert. Also den Menschen wurde ein Teil des hart ersparten Geldes einfach weggenommen! - Meine Eltern waren damals Halb-Auswanderer in Griechenland, da konnten nur noch 50 Euro pro Tag von Konten abgehen. Benzin war weitgehend aus bzw. war die Bezahlfrage. Große Scheine waren auch ein Problem. Also das hat mir auch gezeigt, wie schnell das System kippen kann. 




Besucher die dieses Thema lesen: 1

Mitglieder: 0, Gäste: 0, unsichtbare Mitglieder: 0


    Bing (1)