Hallo zusammen,
lasst uns am 1. April starten. Dann haben alle, die Lust haben, noch Zeit, sich das Buch zu organisieren.
Beteiligte:
Vier Leute haben mir schon zugesagt.
Schöne Grüße, Yvonne
Geschrieben 15 März 2024 - 11:49
Hallo zusammen,
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Beteiligte:
Vier Leute haben mir schon zugesagt.
Schöne Grüße, Yvonne
Podcast: Literatunnat
Geschrieben 15 März 2024 - 12:10
Die Autorenliste sieht vielversprechend aus.
Das Thema ist auch super.
Ich überlege noch.
Gibt es ein verabredetes Vorgehen?
3-5 Storys pro Woche oder so?
Gruß
Ralf
Bearbeitet von ShockWaveRider, 15 März 2024 - 12:12.
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Denn er tut sich verbitten
Aliens, UFOs und Titten -
einen Kerl wie den sollte man lynchen!
Geschrieben 15 März 2024 - 13:17
Die Autorenliste sieht vielversprechend aus.
Das Thema ist auch super.
Ich überlege noch.
Gibt es ein verabredetes Vorgehen?
3-5 Storys pro Woche oder so?
Gruß
Ralf
Kann ich mich drauf einlassen, gute Idee.
Podcast: Literatunnat
Geschrieben 15 März 2024 - 14:11
Hätte ich es besser nicht gesagt...
Nein, ich will gar keine weiteren Formalien!
Ich kenne aber Lesezirkel, in denen das recht streng gehalten wurde, damit alle Teilnehmer auf dem gleichen Stand diskutieren.
Aber eigentlich will ich das gar nicht haben.
Gruß
Ralf
Bearbeitet von ShockWaveRider, 18 März 2024 - 21:06.
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Geschrieben 15 März 2024 - 15:32
Podcast: Literatunnat
Geschrieben 18 März 2024 - 20:38
Hier noch eine Stimme für wild.
Ernsthafte Textarbeit gefällig? https://www.federteufel.de/
Science-Fiction-Buchblog: https://www.jol-rose.../de/rezensionen
Geschrieben 01 April 2024 - 15:33
Okay, es geht heute pünktlich los!
Vorwort von Jacqueline Montemurri
Ich wusste bisher zwar immer von Jacquelines Beruf, aber noch nie hat sie mir Einzelheiten davon erzählt. Insofern finde ich das Vorwort beeindruckend und es baut eine gute Brücke zwischen mir, wo ich heute stehe, und dem Thema der Anthologie. Zwar ist das meiste irgendwie abstrakt bekannt, doch Jacqueline schafft es, dass ich beim Lesen zu dem Thema einen emotionalen Bezug herstellen kann.
Ich vermute (und erhoffe), dass genau das auch die Prämisse der Anthologie ist: Trotz (oder gerade aufgrund) der phantastischen Hintergründe zu den Flüchtlingen aus den Geschichten einen emotionalen Bezug herzustellen, damit mich das in meinem Alltag und meinem Leben dauerhaft verändert und etwas mit meiner Weltsicht macht.
Ich kann das bei weitem nicht so gut ausdrücken wie Jacqueline, aber ja, danke für das Vorwort und tolle Idee, jemanden einzuladen, der sich beruflich damit beschäftigt!
Podcast: Literatunnat
Geschrieben 01 April 2024 - 15:41
Rote Nase von Arno Endler
Very near future, würde ich sagen, nur eine Straßenecke von unserer Gegenwart entfernt Die größte Leistung des Text ist, dass er sich echt anfühlt. Ich komme mir so vor, als wäre der Ich-Erzähler real und ich erfahre etwas, das ihm tatsächlich widerfährt, auch wenn ich stark vermute, dass dem nicht so ist.
Großartige Leistung!
Es fühlt sich eben einfach echt an.
Gut ist auch, dass der Geflüchtete hier nicht der Ich-Erzähler ist, sondern die zweite Figur, der Clown, der ehemalige Arzt. Das passt sehr gut.
PS. Ich habe Ostermontag nur ganz kurz "frei gekriegt", daher konnte ich nur eine kurze Geschichte lesen und die erste in dem Band ist leider zu lang, da steht hier gleich ein Fünfjähriger auf der Matte, der mit mir Karten spielen will.
Podcast: Literatunnat
Geschrieben 01 April 2024 - 16:19
Nach wie vor nichts erhalten.
Weder Buch noch Antwort.
Trauriger Gruß
Ralf
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Geschrieben 01 April 2024 - 16:50
Okay, es geht heute pünktlich los!
Vorwort von Jacqueline Montemurri
Ich wusste bisher zwar immer von Jacquelines Beruf, aber noch nie hat sie mir Einzelheiten davon erzählt. Insofern finde ich das Vorwort beeindruckend und es baut eine gute Brücke zwischen mir, wo ich heute stehe, und dem Thema der Anthologie. Zwar ist das meiste irgendwie abstrakt bekannt, doch Jacqueline schafft es, dass ich beim Lesen zu dem Thema einen emotionalen Bezug herstellen kann.
Ich vermute (und erhoffe), dass genau das auch die Prämisse der Anthologie ist: Trotz (oder gerade aufgrund) der phantastischen Hintergründe zu den Flüchtlingen aus den Geschichten einen emotionalen Bezug herzustellen, damit mich das in meinem Alltag und meinem Leben dauerhaft verändert und etwas mit meiner Weltsicht macht.
Ich kann das bei weitem nicht so gut ausdrücken wie Jacqueline, aber ja, danke für das Vorwort und tolle Idee, jemanden einzuladen, der sich beruflich damit beschäftigt!
Geschrieben 01 April 2024 - 16:58
Podcast: Literatunnat
Geschrieben 01 April 2024 - 18:34
Podcast: Literatunnat
Geschrieben 01 April 2024 - 20:40
Rote Nase von Arno Endler
Very near future, würde ich sagen, nur eine Straßenecke von unserer Gegenwart entfernt Die größte Leistung des Text ist, dass er sich echt anfühlt. Ich komme mir so vor, als wäre der Ich-Erzähler real und ich erfahre etwas, das ihm tatsächlich widerfährt, auch wenn ich stark vermute, dass dem nicht so ist.
Großartige Leistung!
Es fühlt sich eben einfach echt an.
Gut ist auch, dass der Geflüchtete hier nicht der Ich-Erzähler ist, sondern die zweite Figur, der Clown, der ehemalige Arzt. Das passt sehr gut.
Geschrieben 02 April 2024 - 06:28
Aiki Mira: Was wir im Traum einander antun
Es ist ja bekannt, dass ich Aikis Kurzprosa fast immer mag und das hier ist dann bisher auch mein Jahreshighlight (wobei ja noch nicht so viel erschienen ist, in einiges habe ich aber auch schon reingelesen). Es gibt echte Menschen (wenn auch teilweise schräge), interessante Beziehungen (die wirklich im Gedächtnis bleiben!) und Aiki hat eine neue Schwerbehinderung erfunden, die es nur in SF geben kann.
Plus, die Dialoge! Die Bilder! Die Metaphern! Das ist Aiki in Bestform.
They erzählt eher eine Geschichte über das Ankommen, aber auch ein wenig von davor, so dass ich die Figuren und ihren Hintergrund gut einordnen kann. Es gibt irgendwie Humor (Stichwort CD und MP3), den ich nicht habe kommen sehen und die Lebensumstände der frisch angekommenen Familie unterscheiden sich definitiv von der gegenwärtigen Lebensrealität, zeigen aber trotzdem die Schwierigkeiten nach der Ankunft.
Aufgabe sehr sehr gut gelöst, eine tolle Geschichte erzählt mit einem wirklich schrägen Schluss. Auf eine gute Art schräg.
Ich verstecke den Hinweis, dass ich nicht alle Geschichten bespreche, mal hier. Ich bin jetzt bei etwa einem Drittel und einiges sagt mir einfach nichts, ich habe gelernt, dass es nicht gut ist, sich dann dazu zu äußern.
Mir fehlt oft einiges. Obwohl ich sie nicht besprechen will, da ich von dieser Art von Fantasy wenig verstehe, finde ich die Idee von Friedhelm sehr originell und sehr schön verfremdet, die Aufgabe quasi perfekt gelöst. Das finde ich toll, zumal ich den Eindruck habe, viele der anderen Geschichten hätten nicht zwingend in einer phantastischen Anthologie erscheinen müssen.
In der Geschichte von Heidrun fehlte mir irgendwie ein befriedigendes Ende. Wie sollte es denn danach weitergehen? Ansonsten hatte die durchaus ihre Spannungsmomente. War aber auch sehr nah an unserer heutigen Lebensrealität. Vielleicht habe ich ja auch das Thema der Anthologie falsch verstanden, ich dachte, es solle um das phantastische Genre gehen. Da wünsche ich mir mehr Verfremdung. Und auch mehr Geschichten mit Anfang-Mitte-Ende. Aber das kann auch wieder meine konventionelle Seele sein.
Podcast: Literatunnat
Geschrieben 02 April 2024 - 08:56
@Yvonne: Ich habe das Genre, in das eure Geschichten passen, ganz bewusst offen gelassen, d.h. ich habe keine Vorgabe gemacht, dass die Texte Fantasy oder SF sein müssten.
Geschrieben 02 April 2024 - 09:24
Das weiß ich, ich habe ja die Einladung selbst gelesen.
Podcast: Literatunnat
Geschrieben 02 April 2024 - 19:07
Geschrieben 02 April 2024 - 19:10
@Mammut:
Braun in Kombination mit Blau wird, meines Wissens nach, immer wieder für generelle Phantastik (also Genre-Mischungen) verwendet. Über die Komposition lässt sich natürlich streiten, aber ich vermute, dass dieser Gedanke hier eine gewisse Rolle spielte. Oder man wollte einfach der Nähe zur aktuellen Thematik wegen einen Strand darstellen – das kann natürlich auch sein.
"Part Five: Boobytrap the stalemate button!"
Geschrieben 02 April 2024 - 20:20
Geschrieben 02 April 2024 - 21:26
Geschrieben 03 April 2024 - 06:00
Achim Stößer: Stürzender Stern
Das habe ich auch zu Ende gelesen, und es ist auch waschechte SF, die genau das tut, was SF richtig gut kann: Ãœber uns und unsere Gegenwart sprechen und es aber durch Verfremdung verbergen.
Die Stärke der Story ist für mich die Schilderung der Flucht und vor allem der körperlichen Grausamkeiten, die der Hauptfigur (Ptibebee) angetan wurden, um an sein Blut zu kommen. Das ist wirklich sehr plastisch dargestellt. Hier wurde Leid aufgrund eines Einzelschicksal für mich erlebbar gemacht. Jemand wie ich hätte vermutlich für wirkliche emotionale Beteiligung etwas mehr gebraucht, um Ptibebee wirklich nah zu kommen, etwas mehr über ihn als fühlendes Wesen. Dass er aber ein fühlendes Wesen ist und versehrt wurde, aus einem ziemlich fiesen Grund, wurde vom Autor eindringlich und überzeugend beschrieben.
Auch einige naive Fragen anderer Figuren später (Stichwort: Vergiften, das ist es doch, was sie wollten), haben mir gefallen.
Ähnlich wie bei Jänchen war der Schluss für mich nicht so befriedigend. Da hätte ich mir einen deutlicheren Abschluss, einen deutlicheren Ausblick oder so gewünscht.
Meine Lesemeinung, absolut subjektiv, selbstverständlich kann ich auch falsch liegen, das könnten dann vorzugsweise andere Lesende korrigieren.
Lasst uns als Autor:innen nur kommentieren oder rückfragen, wenn wir direkt gefragt werden
Michael, mit der Schleheck-Story ging es mir wie dir, weshalb ich dazu auch nichts geschrieben hatte
Podcast: Literatunnat
Geschrieben 03 April 2024 - 14:03
Wer kam eigentlich auf die Idee, braun bei dem Buch zu verwenden?
Diese Entscheidung wurde vom Verlag getroffen.
Der Buchrücken stößt mich mit seiner Farbe ab. Die Einleitungen und Autorenvorstellungen dagegen sind weiß auf braunem Hintergrund schlecht zu lesen.
Ich fand die Einleitungen noch schlechter zu lesen, weil sie kursiv sind.
Aika Mira: Was wir im Traum einander antun.
Keine Ahnung was ich davon halten soll. Einerseits wie immer eine schöne Stimmung, es liegt viel Liebe in der Luft. Andererseits wirkt es eher wie ein Prolog. Diese Zukunft wirkt nicht greifbar, warum ist sie behindert und warum verlässt Kristina wieder?
Für mich wirkt das alles eher wie eine Ideensammlung, die nicht so Recht zusammen passt, nicht aus erzählt ist, auch wenn mir die Erzählstimme gefällt.
Nicht falsch verstehen: Ich finde es generell gut, wenn Sachen nur angerissen und angedeutet werden. Aber im vorliegenden Fall fühle ich mich als Leser verloren.
Liebe Grüße
Marianne
Geschrieben 03 April 2024 - 14:08
Lasst uns als Autor:innen nur kommentieren oder rückfragen, wenn wir direkt gefragt werden
Im Prinzip eine gute Idee, aber ich kann nicht versprechen, dass ich mich daran halten werde. ;-)
Was du zum Publikum von Vincent berichtest, finde ich bemerkenswert. Wenn ihm viele gefolgt wären, wäre es schon irre gewesen, aber alle? Genial!
Geschrieben 03 April 2024 - 14:12
Vincent Voss - Die Geschichte von zwei Reisen
Der literarische Ansatz Geschichten in eine Rahmenstory einzubetten ist gut gelungen, auch diese Rahmengeschichte um den Fischer der zum Erzähler für Touristen und zum Bestatter wird fand ich sehr stimmig. Die beiden eingelagerten Erzählungen waren mir dagegen zu plakativ gewalttätig. Wir wissen alle, dass es in Afrika viel rassistische, sexuelle, religiöse, armutgetriebene Gewalt gibt. Muss man das dann so auswalzen? Und keiner weiß etwas gegen diese Gewalt zu tun. So bleibt am Ende die fatalistische (oder fatale) Botschaft: man kann die Toten versorgen, für die Lebenden kann man wenig tun. Das einzige phantastische Element ist das kurz auftauchende Geisterschiff und die damit zusammenhängenden Erscheinungen, die aber in der Novelle keine zentrale Rolle spielen. Daher würde ich die Geschichte nicht der Phantastik zuordnen.
Arno Endler - Rote Nase
Diese Erzählung hat mich emotional viel stärker gepackt als die vorige, vielleicht weil sie unserer Lebenswirklichkeit näher liegt. Phantastische Elemente fehlen mir hier völlig. Aber es bleibt eine starke Story die sehr gut erzählt wird.
Aika Mira - Was wir im Traum einander antun
Eine typische Mira-Story: da reicht es nicht aus, Flüchtling in einer implantatgesteuerten Welt zu sein, da geht es auch um Behinderung, lesbische Liebe und sexuelle Selbstdefinition, Schlafwerbung und neue Arbeitssklaven. Das könnte überfrachtet wirken, wird aber sehr gekonnt zu einem Strang geflochten. Das (Mira-typische) traurige Ende bekommt noch einen Silberstreifen am Horizont. Eine in sich stimmige Geschichte und die erste, die eindeutige SF-Elemente aufweist.
Regina Schleheck - Rosinenpicken
Bis auf den Schlußgag (der sich in der Mitte der Geschichte bereits abzeichnet) eher eine nette Fingerübung als eine ausgereifte Story. Detailreich und plastisch geschildert aber ohne tieferen Sinn. Und ohne SF-Aspekte.
Friedhelm Schneidewind - Rebell aus Liebe
Eine Fabel, die aktuelle Geschehnisse in eine grobe Schwarz-Weiß-Version (obwohl die Protagoniosten recht bunt daher kommen) übersetzt: auf der einen Seite die guten, unterdrückten Einhörner auf der Flucht und auf der anderen die bösen, roten Drachen, die mit Gewalt die Macht im Märchenreich an sich gebracht haben und nun Angst und Hass gegen die Flüchtlinge schüren. Das ist mir bis zu beinahe zwanghaften Happy End viel zu simpel. Auch diese Geschichte gehört für mich nicht zum Segment Phantatik.
Heidrun Jänchen - Ausreißer
Düstere Geschichte um (zumindest experimentell versuchten) Genozid im Flüchtlingslager. Ist das noch SF oder aktuelle Fake-News-Paranoia? Stilistisch gelungen, leider glaubwürdig, aber gern gelesen habe ich es nicht.
Geschrieben 04 April 2024 - 06:13
Rostig, ich lese deine treffenden Kurzrezensionen immer sehr gern, danke.
Rudolf Arlanov: Die Verstossenen
Der Autor sagt mir bisher nichts, aber laut Vita schreibt er auch nicht erst seit gestern, also kann ich ja hoffentlich auch ein bisschen direkter werden.
Die Story habe ich auch bis zum Ende gelesen, mit Interesse, und es ist auch eine richtige Story und auch SF. Das ist schon mal gut. Loreen und ihr Mann (Ich-Erzähler) werden sogar leicht plastisch, haben beide unterscheidbare Persönlichkeiten, auch die Dialoge sind glaubwürdig (wenn auch ein bisschen 1990er Schnoddrigkeit).
Die Situation, in der die beiden sind, ist durchaus déjá lu und bringt nicht wirklich inhaltlich neue Aspekte. Leider habe ich gerade gestern eine Kurzgeschichte gelesen, in der auch jemand unter ziemlich hohem Druck in einer Fabrik arbeiten musste, da gab es viel augmented Reality, um die Arbeitenden so richtig unter Druck zu setzen, damit bessere Ergebnisse zu erzielen und die Figur hat sich bei einer Hexe etwas besorgt, um diese augmented reality nicht mehr sehen zu müssen, nur noch die groben Angaben, damit diese Hetze für sie wegfällt. Das fand ich originell.
However, sowas gibt es hier nicht, aber sehr schlechte Luft und die Filter werden nicht getauscht.
Inhaltlich neue Idee also nein, aber ich bin ja Team "Brauche keine neuen Ideen, Hauptsache, die Story ist gut".
Ist sie das?
Na ja, schauen wir uns mal den Plot an
Wäre aber sonst als Slice-of-Life Story vom Alltag zweier Geflüchteter für mich auch vollkommen in Ordnung, ich lese sowas ja ganz gern, nur kommt da so wenig, was mich wirklich rein emotional überzeugt.
Ich nehme mal beispielhaft diese Stelle, weil ich das daran so gut zeigen kann:
Adam wacht auf und lässt sich von Loreen trösten. Er hat von Hannah geträumt.
"Ich habe Hannah weinen gehört."
Loreen schweigt und drückt mich enger an sich.
Ich spreche weiter:
"Es war schrecklich. Ich ... ich konnte nichts tun."
"Shhh", sagt sie mit einem Zittern in ihrer Stimme. "Hannah ruht in Frieden."
"Ich vermisse sie so sehr."
"Ich auch", antwortete sie.
Sie umarmt mich intensiver und hofft, dass ich ihr leises Schluchzen nicht höre.
Abgesehen mal von dem kleinen Perspektivfehler im letzten Halbsatz - hier soll ich ja offenbar mitfühlen. Weil die beiden ihr Kind verloren haben. Und das ist ja rein faktisch wirklich traurig und würde mich normalerweise mitnehmen, berühren und für sie einnehmen. Warum aber klappt das hier nicht?
Ich vermute, weil sie nichts wirklich eigenes sagen. Die Sätze, die sie zueinander sagen, sind alle bereits von mir zigmal irgendwo gelesen worden. Da kommt nichts neues. Ich erfahre nichts über Hannah, außer, dass sie tot ist. Ich erfahre nichts über ihre Persönlichkeit, auch nicht über die Beziehung zwischen ihr und ihren Eltern. Es kommen nur allgemeine Sätze, die auf mich distanziert wirken wie "Hannah ruht in Frieden".
Da hat jemand sich nicht so richtig an die Gefühle der Figuren rangetraut.
Ich denke aber, das hätte sich gelohnt.
Wenn der Autor sich näher an seine Figuren herangetraut hätte - auch an ihre Liebe (die aber deutlich besser geschildert wurde als ihre Trauer), dann hätte mich die Geschichte trotz des Slice-of-Life-Touches berührt.
Ich walze das hier so aus, weil sich das für mich bisher nicht nur durch diese Anthologie zieht (Ausnahme Aiki), sondern auch eigentlich durch die gesamte deutschsprachige Szene. Und ich weiß aber, dass es möglich ist, das anders zu lösen, weil ich jeden Abend auch anglo-amerikanische Magazine lese.
Also, falls Rudolf mitliest, sorry, dass deine Szene als Beispiel dafür herhalten musste, immerhin hatte ich Lust, mich etwas intensiver mit deiner Geschichte zu beschäftigen.
Podcast: Literatunnat
Geschrieben 04 April 2024 - 12:56
Immerhin hat mir die DHL-App gemeldet, dass gestern abend noch ein Paket vom Hirnkost-Verlag angekündigt wurde.
Es besteht Hoffnung! (Sofern es sich dabei nicht um Band 7 des "Schätze"-Abonnements handelt...)
Leise Grüße
Ralf
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Geschrieben 04 April 2024 - 13:08
Immerhin hat mir die DHL-App gemeldet, dass gestern abend noch ein Paket vom Hirnkost-Verlag angekündigt wurde.
Es besteht Hoffnung! (Sofern es sich dabei nicht um Band 7 des "Schätze"-Abonnements handelt...)
Leise Grüße
Ralf
Hui, ich freu mich schon drauf!
Podcast: Literatunnat
Geschrieben 04 April 2024 - 14:06
Achim Stößer - Stürzender Stern
Halte ich wie Yvonne für den bislang besten Beitrag: stimmige SF-Geschichte um drei interagierende Spezies mit einem für mich ansprechenden ET-artigen (nach Hause telefonieren) Ende. Insbesondere die Kultur des Planeten wurde mit wenigen Zeilen sehr plastisch dargestellt. Und endlich mal eine Geschichte mit positivem Duktus. Langsam hatte mich die Lektüre der Anthologie schon ziemlich deprimiert.
Yvonne Tunnat - Das ist hier nicht Bullerbü
Das Thema Zeitreiseflüchtlinge charakterisiert die Story als SF. Es wurde mir allerdings nicht klar, warum sie ins 22. Jahrhundert abgeschoben wurden. Wie immer bringt die Autorin eine mütterliche Perspektive ein, die hier in einer düsteren Wende am Schluß gipfelt. Fazit: emotional ansprechend, stilistisch sicher, aber vom Worldbuilding nicht ganz rund, da die Lage in der Ausgangszeit nur in kurzen Schnipseln beleuchtet wird und der Hintergrund der Abschiebung mir unklar bleibt.
Geschrieben 04 April 2024 - 14:14
Nur, um das richtig zu stellen: Ich fand Mira und Jänchen deutlich besser als Stößer! War aber mit Stößer thematisch zufrieden (bis auf das Ende). Ansonsten, ja, war bei mir ziemlich weit vorn ...
Podcast: Literatunnat
Geschrieben 04 April 2024 - 14:46
Frage an Rostig: Gehören Märchen (Einhörner und Drachen) für dich nicht zur Phantastik? Das Friedhelms Story keine SF ist, sehe ich auch so, aber Phantastik?
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