Unter „anderer Gewichtsklasse“ verstehe ich grundsätzlich die unterschiedlichen Konzepte beider Autoren. Sie schreiben schlichtweg mit unterschiedlichen Schwerpunkten.
Das Schiff verstehe ich bislang als unterhaltsamen Abenteuerroman. Gradlinig und überschaubar.
MÃéville neigt dazu seiner Fantasie ungehemmt freien lauf zu lassen. Jede Idee, Figur und Szene wird mit vielen Details abgehandelt. Sprache und Schreibstil neigen auch nicht zur Gradlinigkeit und Überschaubarkeit.
Beide Stile schätze ich durchaus. Aber ich fürchte, ein direkter Vergleich endet nur wieder in einer Diskussion persönlicher Vorlieben. Daher bleibe ich beim "Schiff" und verzichte auf eine Wertung a la besser oder schlechter als... Jeder dieser Autoren hat für mich seinen Platz und seine Zeit.
Dem kann ich mich absolut anschliessen.
Danke auch für die ausführliche erklärung zum Computerspiel. In der Tat passiert es mir immer häufiger, obwohl ich mich mit
meinen 42 Jahren eher im Durchschnitt was Lebensalter angeht hier auf dem Board wähne, das ich mit bestimmten "Zeitphänomenen" in Film, Funk, Fernsehn oder Computerspiel nix anfangen kann. Das sehe ich aber nicht als negativ an weil ich es wie gesagt als
störend empfinden würde bestimmte Werke ständig mit anderen Romanen, Filmen, oder Computerspielen zu vergleichen.
Zuletzt schrieb jemand Metro 2033 erinnere ihn an ein Computerspiel, eine Wertung die für mich völlig unverständlich war.
Grundsätzlich finde ich den Roman sehr rasant und ziemlich kurzweilig. Ich habe eigentlich zu jeder Zeit das Bedürfnis
weiterlesen zu wollen und will wissen wie es weitergeht. Das ist ein gutes Zeichen. Der Text liest sich ungemein schnell
und flüssig, ein echter Pageturner eben. Möglicherweise ist dies eines von den Büchern das man während des Lesens als
tolle Unterhaltung und rasante Fahrt empfindet, im nachhinein jedoch nichts zurückläßt. Muß man abwarten.
Ich bin bereits auf Seite 200, ohne genau sagen zu können wie das denn jetzt passiert ist. Die Story ist eigentlich ja nicht
besonders neu oder vielschichtig und allzuviele Informationen hat man auch nicht. Dennoch schafft Bear es irgendwie das
Interesse sehr hoch zu halten. Auch wenn die Story bisher nicht genau das hält was ich mir vom Thema "Generationenraumschiff"
versprochen hatte, bin ich in keinster weise enttäuscht. Was für einen Unterschied dieser Roman doch im Vergleich zu seinem
letzten "Die Stadt am Ende der Zeit" darstellt... wirklich erstaunlich.
Bearbeitet von Amtranik, 02 September 2011 - 15:19.