Wird jemand den Teil über Sexismus vom Thread abtrennen oder bleibt das jetzt doch so?
Ein sehr schöner Text übrigens, den Maximilian da geschrieben hat.
Geschrieben 27 September 2024 - 07:18
Wird jemand den Teil über Sexismus vom Thread abtrennen oder bleibt das jetzt doch so?
Ein sehr schöner Text übrigens, den Maximilian da geschrieben hat.
Geschrieben 27 September 2024 - 07:36
Podcast: Literatunnat
Geschrieben 27 September 2024 - 07:42
Im Moment habe ich auch keine große Lust, das Thema breitzutreten.
Kommt bestimmt irgendwann mal wieder auf.
Geschrieben 27 September 2024 - 07:43
Ich bin unterwegs zum ElsterCon, insofern kann das gern ein anderer Mod machen, von Handy aus kriege ich das nicht hin.
Wäre aber auch ein Thema, bei dem ich unsicher bin, ob wir das wirklich so ausführlich in einem Thread diskutieren sollten. Ich jedenfalls bin langsam etwas müde. Ich wäre für agree to disagree.
Hm. Ich habe das noch nie gemacht mit dem abtrennen. Müsste ich ausprobieren.
Aber wo trennt man ab. Eigentlich ab hier:
https://scifinet.org...e-4#entry458521
Da gab es aber diverse Themen wie "Autoren als Kritiker", "Beschwerde über den Ton" oder "Wir können uns nicht leiden" sowie "Sex vs. Sexismus". Wenn es darum geht das Thema "Sex vs. Sexismus" geht, macht man am besten ein neues Thema auf und fängt von vorne an.
Ansonsten würde ich eher es so lassen oder ab der von mir verlinkten Stelle komplett abtrennen und in den Debattenraum verschieben (ich persönlich bin der Meinung es so zu lassen wie es ist).
Geschrieben 27 September 2024 - 07:47
Also ich würde es so lassen.
Wenn jemand da Bedürfnis hat, ausführlicher über die Frage Sex vs Sexismus zu diskutieren, soll er selbst dazu einen eigenen Thread eröffnen.
Geschrieben 27 September 2024 - 08:04
Podcast: Literatunnat
Geschrieben 27 September 2024 - 11:20
Da gab es aber diverse Themen wie "Autoren als Kritiker", "Beschwerde über den Ton" oder "Wir können uns nicht leiden" sowie "Sex vs. Sexismus". Wenn es darum geht das Thema "Sex vs. Sexismus" geht, macht man am besten ein neues Thema auf und fängt von vorne an.
Ansonsten würde ich eher es so lassen oder ab der von mir verlinkten Stelle komplett abtrennen und in den Debattenraum verschieben (ich persönlich bin der Meinung es so zu lassen wie es ist).
Hervorhebung von mir, denn das bringt mich zum Schmunzeln. Jaja, es menschelt halt.
Ansonsten wäre ich auch dafür, es so zu lassen.
Ernsthafte Textarbeit gefällig? https://www.federteufel.de/
Science-Fiction-Buchblog: https://www.jol-rose.../de/rezensionen
Geschrieben 29 September 2024 - 11:38
Hallo Chrisitan,
darüber, was spannend ist, kann man durchaus geteilter Meinung sein. Fernsehfilme, die ich spannend finde, empfindet mein Mann oft als sterbenslangweilig. ;-)
Bei Texten ist das nicht anders. Der eine blättert ungeduldig weiter, der andere liest betont langsam, um den Text länger genießen zu können. Wir lesen und sehen alle unterschiedlich.
Die Beweggründe für Texte zu erfahren, fände ich oft auch interessant. Aber das hieße ja, dass die kritisierten Autoren sich zu Wort melden dürften. Ich fände das nicht verkehrt, dann würden sicher auch machen Punkte ausgeräumt werden können. Wenn diese Autoren nett gefragt werden, sofern das gewünscht wäre - was ja überwiegend nicht der Fall zu sein scheint - hielte ich diesen Austausch auch für gut. Herausgeber würde ich persönlich außen vor lassen.
Allerdings schätze ich, dass sich Autoren, denen allerhand unterstellt wurde, wohl ehr nicht an solch einer Diskussion beteiligen würden. Auch für solch einen Austausch wäre es hilfreich, wenn netter miteinander umgegangen würde.
Wir müssen hier differenzieren zwischen dem Fall, in dem ich einen Text als nicht spannend empfinde, und dem Fall, in dem ich annehme, dass eine bestimmte Zielgruppe ihn nicht spannend finden wird. Es kann beides zugleich vorliegen, muss es aber nicht. Wenn ich als Leser einen Text nicht spannend finde, dann berührt das zunächst nur meine Präferenz. Dieser Aspekt ist in meinen Kommentaren weniger wichtig. Wenn ich lektoriere bleibt er meist außen vor, weil er fast immer irrelevant ist. Bei meinen Kommentaren im SF-Net fokussiere ich auf den Lektoratsteil.
Angenommen ein Text war für mich nicht spannend, obwohl erkennbare Elemente vorhanden sind, die bei der Zielgruppe Spannung erzeugen könnten. Es hat ja einen Grund, warum die Elemente bei mir nicht gewirkt haben, z.B. gehöre nicht zur Zielgruppe oder eine Wendung, die für mich formal oder inhaltlich vorhersehbar war, weil sie Teil meiner bisherigen Erfahrung ist. Dann schreibe ich das so. Wenn diese Art der Wendung speziell im betroffenen Genre öfter vorkam, dann schreibe ich auch das. Das ist dann schon eher Kritik, denn Originalität ist in den meisten Genres, besonders aber im SF-Genre wichtig, wenn man die Zielgruppe adäquat ansprechen möchte.
Zuweilen empfinde ich aber nicht nur wenig Spannung, sondern ich finde auch keine Elemente, die zumindest bei der Zielgruppe wirken könnten. Wenn die Autori unerfahren wirken oder bekanntermaßen sind, gehe ich meist von einem unabsichtlichen Versäumnis aus. Dann schreibe ich, dass ich keine Spannungselemente finde, als Kritik (natürlich nur im Spannungsliteraturbereich). Wenn es sich aber um erfahrene Autori handelt, dann vermute ich, dass ihnen der Umstand bewusst ist. Dann frage ich mich, was sie bewogen hat, ihn in Kauf zu nehmen.
Im SF-Genre hat es schon immer auch Texte gegeben, die bewusst klassische Spannungselemente vernachlässigt haben und den Fokus auf andere Aspekte gelegt haben, die die Autori attraktiv fanden. Das war z.B. vor allem zur Zeit der New Wave so. Wenn ich diese Aspekte erkenne, dann schreibe ich das so. Falls ich sie aber nicht finde, dann fehlt ja etwas, und dann frage ich mich wieder, worauf die Autori aus waren.
Bearbeitet von Christian Hornstein, 29 September 2024 - 11:46.
Geschrieben 29 September 2024 - 14:02
Hallo Christian,
es ging ja bei deiner Frage um den Text von Wolf Welling und der schreibt oft ein wenig "gemächlicher", er zeichnet sich nicht dadurch aus, dass seine Texte im herkömmlichen Sinne Pageturner sind. Ich denke schon, dass er mit seinem Text unterhalten wollte. Die Ausgangslage der verschwundenen Siedler ist auf eine Art ja schon spannend. Wie er sie dann findet weniger, aber nichtsdestotrotz finde ich die Frage, ob alles, was wir auf dieser Seite als bedrohlich empfinden - die verschwundenen Siedler - auch bedrohlich sein muss, interessant. Hier sind die Siedler ja durch den Monolith in eine (vermeintlich) bessere Welt gekommen.
Ich hatte es in meiner Kritik schon angerissen, aber warum erscheint uns die Welt im vorindustrialisierten Zeitalter immer so perfekt zu sein? Warum denken wir - und wir sind damit nicht alleine, denn auch in Kings alternativen Welten ist das häufig so - diese Welt wäre perfekt? Sie war es nämlich nicht. Die harte körperliche Arbeit hat auch ihre Spuren hinterlassen. Ich finde, man kann schon über ein paar Punkte der Geschichte nachdenken. Und für mich ist eine Story, die mich zum nachdenken anregt, nicht schlecht.
Ob das die Punkte waren, die sich der Autor bei seinen Lesern erwünscht hat, weiß ich natürlich nicht.
Geschrieben 29 September 2024 - 14:18
Podcast: Literatunnat
Geschrieben 29 September 2024 - 14:30
Ja, die Story hat mir auch super gefallen, aber sie war auch behutsam erzählt.
Ich kann ja dieses Jahr leider niemanden auf Cons treffen. Aber ich wünsche dir in Dreieich viele tolle Begegnungen.
Geschrieben 02 Oktober 2024 - 12:54
Hallo Christian,
es ging ja bei deiner Frage um den Text von Wolf Welling und der schreibt oft ein wenig "gemächlicher", er zeichnet sich nicht dadurch aus, dass seine Texte im herkömmlichen Sinne Pageturner sind. Ich denke schon, dass er mit seinem Text unterhalten wollte. Die Ausgangslage der verschwundenen Siedler ist auf eine Art ja schon spannend. Wie er sie dann findet weniger, aber nichtsdestotrotz finde ich die Frage, ob alles, was wir auf dieser Seite als bedrohlich empfinden - die verschwundenen Siedler - auch bedrohlich sein muss, interessant. Hier sind die Siedler ja durch den Monolith in eine (vermeintlich) bessere Welt gekommen.
Ich hatte es in meiner Kritik schon angerissen, aber warum erscheint uns die Welt im vorindustrialisierten Zeitalter immer so perfekt zu sein? Warum denken wir - und wir sind damit nicht alleine, denn auch in Kings alternativen Welten ist das häufig so - diese Welt wäre perfekt? Sie war es nämlich nicht. Die harte körperliche Arbeit hat auch ihre Spuren hinterlassen. Ich finde, man kann schon über ein paar Punkte der Geschichte nachdenken. Und für mich ist eine Story, die mich zum nachdenken anregt, nicht schlecht.
Ob das die Punkte waren, die sich der Autor bei seinen Lesern erwünscht hat, weiß ich natürlich nicht.
Ich finde es interessant, welche Perspektive Du auf den Text einnimmst, und welche Fragen Du mit dem Text verbindest. Ich ahne auch, warum ich es anders gesehen habe, z.B. weil mir das vorindustrialisierte Zeitalter nie perfekt erschienen ist und ich selten Menschen getroffen habe, die es perfekt fanden.
Geschrieben 02 Oktober 2024 - 14:15
Das geht mir genauso, Christian, aber wie viele Bücher hast du gelesen, wo es so war?
Geschrieben 02 Oktober 2024 - 21:46
Das geht mir genauso, Christian, aber wie viele Bücher hast du gelesen, wo es so war?
Klar. Es gibt viele Bücher, die das vorindustrielle Zeitalter verklären, vor allem große Teile der historisierenden Literatur und in der Fantasy. Da es aber nicht mein Mindset ist und ich selten Menschen kennengelernt habe, die ernsthaft glauben, damals sei die Welt perfekt gewesen, bin ich nicht auf die Idee gekommen, dass es geboten und ein Anliegen sein könnte, darauf aufmerksam zu machen, dass die damalige Zeit in vielerlei Hinsicht nicht so wunderbar war. Dazu habe ich schon so viele belletristische und dokumentarische Werke kennengelernt, dass ich nicht gedacht hätte, dass da nochmal nachgelegt werden müsste.
Bearbeitet von Christian Hornstein, 02 Oktober 2024 - 21:49.
Geschrieben 03 Oktober 2024 - 10:43
Ich habe mir diese Frage beim Lesen gestellt, ob das beabsichtigt war, weiß ich natürlich nicht. ;-)
Geschrieben 11 Oktober 2024 - 19:45
Ach von mir aus kannst du schon was sagen, weil mich interessiert, was du aus meinen Zeilen machst. Mir wäre halt lieb, wenn wir uns nicht in "ja, aber"-Schleifen drehen würden, du also nicht in die Position kommst, deinen Text zu verteidigen.
Ich kann nur schreiben, wie ich eine Kritik interpretiere, und warum ich ihr dann zustimme oder nicht. Manches lässt sich objektivieren und kann dann zuweilen intersubjektiv nachvollzogen und konsensfähig werden und anderes nicht. Grundsätzlich war jede Kritik bisher interessant, wobei ich an manchen Beispielen gerne ausführlich darlegen kann warum.
Der Thread existiert nun schon ein paar Monate. Ich wollte allen, die mögen, noch Gelegenheit geben sich zu äußern, bevor ich anfange, auf Eure Kommentare einzugehen und auch etwas aus meinem Nähkästchen zu plaudern. Es gibt zudem einen brandaktuellen Anlass, der das Ganze besonders lohnend machen dürfte. Falls sich jemand Zeit lassen möchte und sich noch nicht im Lauf der nächsten sieben Tage zu Grün äußern möchte, so gebe mir dieser Mensch ein Zeichen, dann warte ich noch etwas. Einige haben ja noch gar nichts zu Grün geschrieben wie z.B. Yvonne. Nur Mut. Es passiert nichts schlimmes.
Geschrieben 11 Oktober 2024 - 20:08
Podcast: Literatunnat
Geschrieben 11 Oktober 2024 - 20:53
Ich kann nur schreiben, wie ich eine Kritik interpretiere, und warum ich ihr dann zustimme oder nicht. Manches lässt sich objektivieren und kann dann zuweilen intersubjektiv nachvollzogen und konsensfähig werden und anderes nicht. Grundsätzlich war jede Kritik bisher interessant, wobei ich an manchen Beispielen gerne ausführlich darlegen kann warum.
Das ist interessant. Ich denke noch darüber nach, ob die Frage, ob ich einer Kritik zustimme, für mich relevant ist oder nicht. Bin mir nicht ganz sicher. Für mich ist der wesentliche Punkt erstmal, ob ich sie nachvollziehen und verstehen kann. Dann kommt als nächster Punkt, ob mir das in (m)einem Text wichtig ist. Wenn ich beides bejahe, dann nehme ich mir vor, es beim besten Text besser zu machen.
Ernsthafte Textarbeit gefällig? https://www.federteufel.de/
Science-Fiction-Buchblog: https://www.jol-rose.../de/rezensionen
Geschrieben 11 Oktober 2024 - 22:56
Exodus ist für mich so ein Mag, Nova inzwischen leider auch, das ich mir nur kauf, wenn ich dafür die richtigen Empfehlungen bekomme, oder ich die Bilder der Person mag, die in der Galerie vertreten ist.
Da verfolg ich die Kritiken sehr genau.
Überlicht und Beamen wird von Elfen verhindert.
Moderator im Unterforum Fantasyguide
Fantasyguide
Saramee
Montbron-Blog
Geschrieben 12 Oktober 2024 - 17:45
Ich habe gerade eher Deadlines wegen eines Essays und Rezensionen, ich lese gerade nicht in der letzten Exodus und mache es wohl auch bis kurz vor KLP Einsendeschluss nicht mehr.
Go ahead!
Okay. Ich habe eigentlich auch noch genug andere Texte, die nach mir rufen.
Geschrieben 12 Oktober 2024 - 18:27
Exodus ist für mich so ein Mag, Nova inzwischen leider auch, das ich mir nur kauf, wenn ich dafür die richtigen Empfehlungen bekomme, oder ich die Bilder der Person mag, die in der Galerie vertreten ist.
Da verfolg ich die Kritiken sehr genau.
Die letzte NOVA kann noch ein paar Diskussionsbeiträge gebrauchen.
Haben dich die Kritiken angesprochen?
† In memoriam Michael Szameit / Christian Weis / Alfred Kruse / Rico Gehrke : Aktuelle Projekte und neue Veröffentlichungen : 'Gleich' ist der Tod des kleinen Mannes.
Geschrieben 12 Oktober 2024 - 19:40
Das ist interessant. Ich denke noch darüber nach, ob die Frage, ob ich einer Kritik zustimme, für mich relevant ist oder nicht. Bin mir nicht ganz sicher. Für mich ist der wesentliche Punkt erstmal, ob ich sie nachvollziehen und verstehen kann. Dann kommt als nächster Punkt, ob mir das in (m)einem Text wichtig ist. Wenn ich beides bejahe, dann nehme ich mir vor, es beim besten Text besser zu machen.
Das Verstehen muss allem anderen natürlich vorausgehen. Verstehen bedeutet für mich nachvollziehen zu können, warum eine bestimmte Beurteilung erfolgt ist. Das ist die Voraussetzung dafür, irgendeinen Nutzen aus einer Kritik ziehen zu können, der über die bloße Feststellung hinaus geht, wie ein Text bei einer bestimmten Person gewirkt hat.
Du sprachst von "Ja-aber-Schleichen" und ich nahm an, Du meinst damit Fälle, in denen ein Dissens besteht d.h. wo es um fehlende Zustimmung geht. Diese Fälle setzen aus meiner Sicht Aussagen voraus, die spezielle, intersubjektiv erfahrbare Eigenschaften des Textes betreffen und nicht nur subjektive Wirkungen, die im belletristischen Bereich bestenfalls nachempfunden, aber nicht intersubjektiv festgestellt werden können. Es ergibt keinen Sinn einen Dissenz darüber zu konstruieren, ob z.B. ein bestimmter Stil gemocht werden müsste oder nicht. Bei der Charakterisierung des Stils könnte schon eher debattiert werden, falls es zu abweichenden Beschreibungen kommt.
Geschrieben 12 Oktober 2024 - 19:43
Exodus ist für mich so ein Mag, Nova inzwischen leider auch, das ich mir nur kauf, wenn ich dafür die richtigen Empfehlungen bekomme, oder ich die Bilder der Person mag, die in der Galerie vertreten ist.
Da verfolg ich die Kritiken sehr genau.
Das kann ich gut verstehen. Ich finde es allerdings schwierig, mich an Kritiken zu orientieren. Wenn ich in die Texte reinlese, merke ich oft wie individuell die Perspektive der Kritikeri war.
Geschrieben 12 Oktober 2024 - 21:58
Die letzte NOVA kann noch ein paar Diskussionsbeiträge gebrauchen.
Haben dich die Kritiken angesprochen?
Genau da hab ich gar nicht reingeschaut, weil ich mir diese Ausgabe mal wieder kaufen wollte. Und hab’s vergessen.
Leider hab ich grad Probleme, mich zum Lesen zu motivieren.
Überlicht und Beamen wird von Elfen verhindert.
Moderator im Unterforum Fantasyguide
Fantasyguide
Saramee
Montbron-Blog
Geschrieben 12 Oktober 2024 - 22:08
Das kann ich gut verstehen. Ich finde es allerdings schwierig, mich an Kritiken zu orientieren. Wenn ich in die Texte reinlese, merke ich oft wie individuell die Perspektive der Kritikeri war.
Das ist klar, aber bei der doch recht kleinen Szene, weiß ich inzwischen sehr gut, wessen Urteil ich trauen kann. Im Gegenzug bekomme ich ich immer öfter Lektüre-Empfehlungen, die darauf beruhen, meinen Geschmack inzwischen ziemlich gut zu kennen.
Darum werd’ ich wohl nach Pogos Empfehlung (Die Flüchtigen) wohl als nächstes Die sieben Monde des Maali Almeida von Shehan Karunatilaka lesen.
Leider alles keene kurzen, schnell zu inhalierenden Werke …
Überlicht und Beamen wird von Elfen verhindert.
Moderator im Unterforum Fantasyguide
Fantasyguide
Saramee
Montbron-Blog
Geschrieben 13 Oktober 2024 - 08:00
Das Verstehen muss allem anderen natürlich vorausgehen. Verstehen bedeutet für mich nachvollziehen zu können, warum eine bestimmte Beurteilung erfolgt ist. Das ist die Voraussetzung dafür, irgendeinen Nutzen aus einer Kritik ziehen zu können, der über die bloße Feststellung hinaus geht, wie ein Text bei einer bestimmten Person gewirkt hat.
Du sprachst von "Ja-aber-Schleichen" und ich nahm an, Du meinst damit Fälle, in denen ein Dissens besteht d.h. wo es um fehlende Zustimmung geht. Diese Fälle setzen aus meiner Sicht Aussagen voraus, die spezielle, intersubjektiv erfahrbare Eigenschaften des Textes betreffen und nicht nur subjektive Wirkungen, die im belletristischen Bereich bestenfalls nachempfunden, aber nicht intersubjektiv festgestellt werden können. Es ergibt keinen Sinn einen Dissenz darüber zu konstruieren, ob z.B. ein bestimmter Stil gemocht werden müsste oder nicht. Bei der Charakterisierung des Stils könnte schon eher debattiert werden, falls es zu abweichenden Beschreibungen kommt.
Nicht schleichen, Schleifen. Ich meine nicht nur die Fälle, in denen es um fehlende Zustimmung geht, sondern auch die Fälle wo etwas inhaltlich verschieden interpretiert wird oder eine subjektive Wirkung nicht stehen bleiben kann. Beispielsweise kommt es vor, dass ich Dinge überlese. Wenn mir dann mein Gegenüber erklärt, dass ich das nicht hätte überlesen dürfen, dann ist das nicht hilfreich. Ich mag es, wenn ich Hinweise bekomme, wo ich das hätte lesen sollen, dann kann gemeinsam überprüft werden, wie ich die Stelle stattdessen gelesen habe. Aber ein "das steht da doch ganz eindeutig" ist oft nicht hilfreich, denn darauf kann ich dann nur entweder schreiben "ja, hab ich trotzdem überlesen" oder "nö, für mich nicht" und dann dreht es sich in die nächste Schleife.
So wie wir nun die xte Schleife darüber drehen, ob du nun mal reagieren sollst oder nicht.
Ernsthafte Textarbeit gefällig? https://www.federteufel.de/
Science-Fiction-Buchblog: https://www.jol-rose.../de/rezensionen
Geschrieben 19 Oktober 2024 - 14:08
So wie wir nun die xte Schleife darüber drehen, ob du nun mal reagieren sollst oder nicht.
Also zumindest für diesen Thread ist diese Frage beantwortet worden, weshalb ich ja weiter oben schon mal angekündigt habe.
Geschrieben 26 Oktober 2024 - 21:14
@Jol
So, jetzt habe ich etwas mehr Zeit für Dich. Die Lesezirkel hier sind ja offenbar eher nicht für einen eingehenderen Austausch gedacht, in dem Analysen und Erklärungen erschlossen werden. Yvonne hat ja geschrieben, das würde zu weit gehen. Das glaube ich mittlerweile auch. Da Du aber gerne eine Rückmeldung erhalten wolltest, es auch für Yvonne als Moderatorin jetzt okay war und offenbar niemand etwas dagegen hat, gehe ich jetzt auf Deine Kommentare ein, die, wie ich finde, ganz gut vermitteln, welche Faktoren die Textaufnahme bestimmen können, was für uns Autori ja immer interessant ist.
Sergej und SelFish wollen die Welt retten und dazu ein Virus unter die Menschen bringen, dass diese verändert, in der Hoffnung, dass dies dazu führt, dass der Klimawandel wirklich eingedämmt wird.
Nicht nur der Klimawandel, sondern alle ausbeuterischen, destruktiven Aktivitäten wie z.B. auch Krieg. Das geht aus SelFischs Vortrag hervor.
Die Idee, die Menschen besser zu machen, damit sie Probleme angehen, ist nicht neu. Die Frage, wie diese Menschen sein müssten, auch nicht.
Richtig, aber falls dies als Kritik gemeint war: Das sind ja auch existentielle Fragen. Sie verlieren ihren Wert und ihre Aktualität nicht, solange wir noch keine passende Antwort gefunden und auch nicht geschafft haben, die damit verbundenen Probleme zu lösen. Der Text bleibt ja z.B. nicht auf der Ebene des Gedankens stehen, Menschen sollten mitfühlender sein. Vielleicht sollte das im Narrativ noch deutlicher herausgearbeitet werden, wofür es aber wahrscheinlich wesentlich länger sein müsste, damit es nicht pädagogisch wird.
Hornstein hat dem Thema trotzdem neue Aspekte abgerungen, indem er zwei sehr schnoddrige Figuren (von denen eine auch noch selfish heißt) zu Weltenretter*innen erkoren hat. Hinzu kommt Pope, der auch nicht gerade Sympathiepunkte sammelt.
Ja, die Figurencharakterisierung hat Bezug zum Thema, allerdings weniger in der Art, dass neue Aspekte entstehen. Das ist eher bei der angedachten Antwort der Fall. Außerdem ging es um mehr als nur um das Thema, wie die Menschen zu konstruktiverem Verhalten finden könnten. Es ging z.B. auch um die zentrale Frage: Wie weit darf Klima-Aktivismus gehen? Es ist interessant, dass bislang niemand im Thread das angesprochen hat. Meines Wissens ist es in der Belletristik der erste Text, der dieses Thema ins Zentrum stellt. Es gab aber auch noch andere Aspekte wie die Frage, wie das Verhältnis der Generationen in Zukunft beeinflusst werden könnte. Auch dieser Punkt wurde von niemandem angesprochen.
Leider kann mich der Text trotz der sprachlichen Finesse nicht wirklich packen. Mir ist die Schreibe zu gewollt, zu umständlich, die Figuren zu wenig fassbar.
Die Ausdrucksweise ist pointiert und hat einen bestimmten Ton, was sicher nicht für alle Leseri geeignet ist. Sie charakterisiert die Erzählstimme, die ebenfalls das Lebensgefühl der dargestellten Generation transportiert. Die Wirkung hängt entscheidend davon ab, ob man erkennt, dass es sich um eine Satire handelt. Es ist riskant eine Satire zu schreiben. Das ist wie mit Ironie und Humor. Auch eigenwillige Erzählstimmen sind ein Risiko. Das hat sich hier wieder bestätigt, was ich als Erkenntnis mitnehme. Die Figuren werden auf verschiedene Weise charakterisiert und kontrastiert (Aussehen, Verhalten, biographischer Hintergrund sowie Wortwahl, Ton und Inhalt des sprachlichen Ausdrucks). Die Ebene der Wortwahl ist dabei die am wenigsten differenzierende. Das Erkennen von Unterschieden im sprachlichen Verhalten hängt davon ab, wie viele Ebenen Leseri bei der Dekodierung berücksichtigen. Für die Probeleseri waren die Figuren ausreichend bis sehr gut vorstellbar, weswegen ich hier nicht noch mehr durchgezeichnet habe. Deine und Charlines Rückmeldung zeigen aber, dass es Leseri gibt, die sich vor allem an der Wortwahl orientieren. Ich weiß nicht, wie viele das sind, aber ich finde es auf jeden Fall bedenkenswert.
Auch sind viele Nebendinge scheinbar nur in den Text gequetscht, um Weltenbau zu zeigen oder Seitenhiebe auf die Jetztzeit zu verteilen.
Das ist tatsächlich nur scheinbar so. Unter einem Seitenhieb versteht man eine kritische Bemerkung, die eigentlich nicht zum Thema gehört. Alle Elemente dieser Geschichte beziehen sich aber auf die behandelten Fragen. Gequetscht wirkt etwas, wenn es an eine Stelle gedrückt wird, in die es nicht hineinpasst. Alle Elemente haben aber eine Funktion und ihre Platzierung ist nicht zufällig. Nichtsdestotrotz sollte dies natürlich auch von Leseri intuitiv so wahrgenommen werden können. Das war bei Dir nicht der Fall. Da handlungsbegleitender Weltenbau unverzichtbar und hier auch nicht übermäßig ist, geht es nicht darum, ihn zurückzuschneiden. Es wäre für Leseri wie Du, die größere Zusammenhänge nicht sofort herstellen, so dass sie das gezeichnete Bild nicht als schlüssig empfinden können, zu überlegen, alle Elemente des Weltenbaus auch unmittelbar mit Handlungselementen bedeutungsvoll zu verknüpfen.
Die Handlung an sich ist recht übersichtlich und besteht fast nur aus Dialogen.
Falls dies nicht nur eine Feststellung, sondern auch eine Kritik sein sollte: Wenn Du im vorliegenden Fall eine komplexere Handlung mit weniger Dialogen bevorzugt hättest, ist das okay. Eine Struktur wie in Grün ist jedenfalls nicht per se nachteilig und erfüllt bei Grün eine ganz bestimmte Funktion. Was ich von Dir und Charline mitnehme ist, dass längere Dialogabschnitte für manche Leseri ungewohnter sind als ich dachte. Grün ist einfach ein Kabinettstück.
Um mich zu packen, müssten sich hier die Erzählstimmen unterscheiden. Für mich klingen sie aber alle gleich.
Da die Stimmen der Figuren sich auf der Ebene der Wortwahl nur dezent unterscheiden, kann dieser Eindruck entstehen, wenn man vorwiegend diese Ebene betrachtet. Die Stimmen werden z.B. auch durch inhaltliche Aspekte wie z.B. ihre Emotionalität charakterisiert.
Das Ende ist offen und lässt mich mit der Frage stehen, ob das, was sie da vor haben, wohl eine gute Idee ist. Auch nicht neu. Leider.
Das offene Ende ist in der Tat ein bekanntes erzählerisches Strukturelement. Es ist vollkommen legitim, wenn Du offene Enden nicht magst. Auch dieses Element ist aber nicht per se nachteilig. Wesentlich ist ja, dass die Struktur einen lohnenden Inhalt stützt. Im vorliegenden Fall geht es nicht um vorgefertigte Lösungen, sondern um Möglichkeiten, die zu eigener Reflektion anregen können und sollen. Daher das offene Ende und die offene Frage. In Verbindung mit dem Inhalt des Textes ist die Frage durchaus neu. Das scheint für Dich nicht deutlich geworden zu sein. Vielleicht müsste es expliziter sein, wobei wieder die Gefahr drohen würde, plakativ zu werden.
"Sergeij peilt kurz den schattigen Innenhof, die Mauern mit ihrem buschigen Efeupelz" - Da bin ich gespolpert, weil für mich ist peilen etwas, was man mit einem Peilsender macht. Man kann im übertragenen Sinn etwas anpeilen oder verpeilt sein oder keine Peilung haben, aber hier musste ich den Satz drei Mal lesen um zu ahnen, dass Sergej wohl genau schaut. Das wirkt also umständlich und gewollt: erstens, weil ich nicht weiß, wieso er nun so genau schaut und zweitens: Warum nicht ein gebräuchliches Wort verwenden? Ich liebe seltene Wörter, aber nur, wenn sie genau passen. Bei dem Text habe ich das Gefühl, es wurde nach seltenen Wörtern bewusst gesucht und die Passung hintangestellt. Das macht es für mich schwer zu lesen, weil ich immer wieder überlegen muss, was gemein tist.
Das Wort Peilen wird öfter in der Jugendsprache verwendet, die z.B. auch schon heute durch Anglizismen und englische Einschübe gekennzeichnet ist. Es ist eigentlich kein besonders seltenes Wort und bedeutet unter anderem seinen Blick irgendwohin zu richten (schau mal bei https://www.duden.de...hreibung/peilen unter 3.a). Das passt zu dem, was die Figur tut. Warum Sergej sich genauer umschaut, ergibt sich aus dem Subtext (mögliche Implikationen der gegebenen Information). Worte wie Amphetaminjünger, Stoff, glotzen der Außeneinheiten (personale Perspektive, die das sich beobachtet fühlen spiegelt) und das Verhalten der zwei Figuren legen einen Drogenkontext oder dergleichen nahe, der normalerweise an Illegalität und Heimlichkeit denken lässt. Diese Implikationen werden später (Zaungäste im Wespenformat usw.) bestätigt und präzisiert (es geht nicht um eine Droge im üblichen Sinn). Diese Dekodierung hat im Rahmen der Probelesungen gut funktioniert, weshalb ich den Text beibehalten habe. Es ist aber klar, dass nicht alle Leseri hier folgen werden.
Auch beim zweiten Lesen habe ich die Schwierigkeit, dass ich keine Idee habe, wo die Figuren sind. In Köln, ja, aber drinnen oder draußen? In diesem Innenhof? Ich habe das Gefühl, dass die Beschreibungen sich so wichtig machen, dass sie eher ver- als erklären.
Ich glaube, ich verstehe, was Dir gefehlt hat. Die Erzählstimme beginnt beim Himmel, fährt die Skyline runter bis in die Straßen und dann sind da plötzlich die Figuren in Großaufnahme. Erst nach einem kurzen Wortwechsel folgen wir Sergejs Blick in den Hof. Dieser kantige Einstieg mit den Großaufnahmen war beabsichtigt. Er hat den Nachteil, dass Leseri wie Du, die sofort wissen wollen, wo genau die Figuren sich befinden, irritiert werden.
Dann kommt diese Stelle auf S 94 oben, wo ich schnalle, wo sie sind.
Bei der Textüberarbeitung schien es schon ab S. 93 (Beginn der zweiten Spalte) deutlich geworden zu sein, wo SelFisch und Sergej sich befinden. Zumindest war das so für die Probeleseri.
Und da gibt es zwei Beschreibungen: Zisternen, piezoelektrische Fläche. Das ist mir zu viel, weil es an der Stelle keine Rolle spielt. Es ist auch null sinnlich.
Für die Handlung an dieser Stelle spielen die Zisternen und die piezoelektrische Fläche tatsächlich keine Rolle, aber schon für den Weltenbau und das Thema samt der Frage, was wir besser machen könnten angesichts der Klimakrise. In der Tiefe verborgene Zisternen und die Piezoelektrik kann man schwer sinnlich fassen, ohne viele Wörter zu machen. Viele Wörter wollte ich an der Stelle vermeiden, denn es hätte die Handlung zu sehr aufgehalten. Deshalb die Beschreibung „Tausende Kilowattstunden unter den Sohlen. Powerstreet“, die andere Leseri durchaus anschaulich fanden. Grundsätzlich zur Sinnlichkeit: Ich weiß, dass es da eine normative Vorgabe in manchen Schreibschulen und Ratgebern gibt, aber in einem belletristischen Text kann und muss nicht alles sinnlich sein.
Dann "...biegen sie in einen Hauseingang, ein Gewimmel aus Kondensatschläuchen wie ein riesiges Wurmnest." Das ist für mich gewollt und unverständlich: Kondensat muss eine Flüssigkeit sein, hier sind es aber Schläuche. Ist gemeint, dass Kondensat in den Schläuchen ist? Wenn ja: Was kondensiert, wo? Ich habe das Gefühl, hier wird so viel in einen Satz gequetscht, dass es in mir kein Bild ergibt, sondern nur Ablenkung. Und: Sind die Schläuche wichtig für die Handlung?
Der Begriff Kondensatschlauch ist ein übliches Wort bei der Beschreibung von Komponenten einer Klimaanlage. Suche es einfach mal im Internet. Der Satz ist Teil des Weltenbaus, der mit dem Thema zusammenhängt. Und auch hier: Ja, es gibt diese normative Vorgabe in manchen Schreibschulen und Ratgebern, dass jedes Element für die Handlung relevant sein und sie vorantreiben muss. Das ist aber (wie so oft) ein Missverständnis eines berühmten Spruchs, in diesem Fall von Anton Tschechow. Er hat mal gesagt: „Wer ein Gewehr beschreibt, das an der Wand hängt, muss dafür sorgen, dass es auch schießt! Und wenn es nicht schießen soll, hat es nicht beschrieben zu werden.“ Daraus wurde im Lauf der Zeit die genannte Vorgabe gemacht. Anton Tschechow meinte aber, dass man keine für die Geschichte bedeutungslosen Elemente einführen soll, was natürlich einleuchtend ist.
Oder hier "Sergej postiert sich vor den Einsitzer, greift mit einer Pranke und klatscht es sich ins Gesicht."
Ich habe nach dreimaligem Lesen verstanden, dass er sich nicht postiert, sondern sich einfach hinhockt (oder setzt) und dass das "es" das Wasser ist. Während ich beim Lesen ja den Einsitzer vor mir habe und die Pranke ... nicht das Wasser, das wohl gemeint ist. Mir scheint das immer wieder ein ähnliches Phänomen: Eine Figur tut etwas sehr einfaches (Sie geht, kommt an, patscht sich Wasser ins Gesicht), das wird aber sehr umständlich und mit viel Blick auf die Umgebung beschrieben. Dadurch zerfasert der Text für mich und ich weiß nicht, was der beschriebenen Dinge nun wichtig ist und was nicht.
Im Original heißt der Satz:
Sergej postiert sich vor den Einsitzer, greift mit einer Pranke ins Wasser und klatscht es sich ins Gesicht.
Offenbar hast Du den Teil überlesen, den ich hier hervorgehoben habe.
Postieren bedeutet u.a.: sich an einen bestimmten Platz stellen (schau mal bei https://www.duden.de...ibung/postieren). Das ist das, was Sergej tut. Postieren wird zuweilen verwendet, um scherzhaft zu übertreiben. Ich glaube, das war Dir nicht bekannt.
Oder: SelFish läuft auf und ab um den Overall aufzuladen. Da möchte ich natürlich wissen, wieso der aufgeladen sein muss. Und frage mich: Ist das wichtig? Es wird so viel erklärt, aber das hier nicht.
Der Satz im Original lautet:
Sie hat die durchgeschwitzte Motorradkluft abgelegt, trägt jetzt einen Chamälo-Overall, der die Umgebungsmuster nachmacht, und fängt an, auf und ab zu laufen, um ihn aufzuladen.
Normalerweise ergänzen SF-affine Leser solche Dinge. In diesem Fall liegt es auf der Hand, dass der Anzug die Umgebungsmuster durch eine Technik nachahmt, die Energie benötigt. Jedenfalls hatten die Probeleseri keine Schwierigkeit das zu folgern.
Okay, ich merke, dass ich jetzt schon wieder aus dem Text aussteige. Mir sind das zu viele Infos auf zu engem Raum und zu wenig, was mich packt. Da sind drei Leute, die mir alle am Arsch vorbei gehen und alle drei unsympathisch sind, und es fällt mir enorm schwer, den roten Faden zu fassen -- und das, obwohl ich den Text bereits gelesen habe und weiß, wo er langläuft.
Das tut mir leid. Ich weiß nicht recht, warum Du den roten Faden nicht gesehen hast. Das habe ich bislang von niemand anderem zurückgemeldet bekommen und kann es mir nicht erklären. Es würde mich interessieren, woran das gelegen hat. Es wirkt, als habe es eine Art Informationsüberflutung gegeben, zudem Information, die wenig Interesse bei Dir hervorgerufen hat, was vielleicht die Motivation zur Informationsverarbeitung zusätzlich beeinträchtigt hat. Ich weiß nicht, ob es vielen Leseri so gegangen ist (im Erprobungsfeld war dies nicht so), aber ich nehme Deinen Hinweis als Anregung, die Informationsdichte und motivierende Aspekte in Zukunft zu überdenken.
Was kommt als Seitenhieb rüber? Beispielsweise dieses "Sehe ich aus wie ein Wasserkönig?" und den Pool. Aber wie gesagt: Ich mag nicht nochmal weiterlesen, ich finde den Text einfach sperrig. Sorry.
Mir ist nicht ganz klar, inwiefern dieser Satz ein Seitenhieb wäre, deshalb kann ich dazu nichts sagen, außer dass es hier eher um die Charakterisierung der Figur ging.
Ich hoffe, das war jetzt auch für Dich ein wenig aufschlussreich.
Bearbeitet von Christian Hornstein, 26 Oktober 2024 - 21:18.
Geschrieben 03 November 2024 - 17:54
Christian ich nehme deine Rückmeldung als genau das wahr, was ich nicht möchte, weil es mir keinen Spaß macht. Du gehst (in meiner Wahrnehmung) nicht in eine fragende, sondern in eine erklärende oder rechtfertigende Haltung. Du erklärst mir, warum meine Rückmeldung falsch ist und dein Text richtig. Ich habe keine Ahnung, wie ich daraus in einen interessierten und wertschätzenden Austausch kommen könnte, darum lasse ich das an dieser Stelle so stehen.
Ernsthafte Textarbeit gefällig? https://www.federteufel.de/
Science-Fiction-Buchblog: https://www.jol-rose.../de/rezensionen
Geschrieben 04 November 2024 - 20:23
@Jol
Das ist schade. Es gäbe viele Möglichkeiten in einen Austausch zu kommen. Das, was ich geschrieben habe, hätten auch viele andere schreiben können. Das sollte keine Rechtfertigung sein. Es geht mir nicht um richtig oder falsch, sondern darum, wie ein Text und seine Interpretationen zusammenhängen. Ich dachte zudem, Du interessierst Dich auch für den Konstruktionshintergrund.
Ich glaube, eine tiefergehende Auseinandersetzung mit einer Textinterpretation wird immer auch von Annahmen handeln, weil Textinterpretation im Wesentlichen auf Annahmen beruht. Sie sind selten alternativlos. Manchmal kann sogar bestimmt werden, ob sie zutreffen oder nicht, was aber nicht immer relevant ist. Sie können auch eine wesentliche Rolle beim Dekodieren eines Textes spielen. Das finde ich spannend.
Als Autor versuche ich die Annahmen der Leseri zu erahnen, damit der Teil, den ich vermitteln möchte, ankommt. Es ist für mich interessant, wenn ich feststelle, wie eine bestimmte überraschende Textinterpretation zustande gekommen ist, z.B. dadurch, dass ein Wort ganz anders interpretiert wurde als bei der Textkonstruktion vorgesehen. Da brauche ich nicht mehr fragen und kann es zurückmelden.
Einige Fragen hatte ich vorher schon gestellt. Dort, wo ich noch Ungewissheiten habe, steht es in meiner Rückmeldung, z.B. bei meinen Überlegungen, warum Du keinen roten Faden erkennen konntest. Dazu hätte ich gerne mehr erfahren. Es gibt vieles, was mich interessieren und ich noch gerne fragen würde, aber ich glaube, manches ist schwer zu beantworten, weil es einem nicht bewusst ist. Ich glaube wie gesagt auch, dass wir hier schon wesentlich weiter gegangen sind als für den hier gesteckten Rahmen vorgesehen ist.
Bearbeitet von Christian Hornstein, 04 November 2024 - 20:26.
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